Psycho Lernzettel 2 PDF
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This document provides notes on introductory psychology concepts, including definitions of attitudes, attribution biases, and stereotypes. It explains how attitudes predict behaviors, explores persuasion techniques, examines cognitive dissonance, and gives examples of different biases. The document also describes how stereotypes are maintained and the role of social groups in influencing behavior.
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Einführung in die Psychologie Einstellungen und Urteilsfehler Definition Einstellungen: Positive oder negative Kognitionen, Wertungen, Emotionen, Handlungstendenzen oder Absichten gegenüber Menschen, Dingen, Situationen etc. 4 Merkmale einer Einstellung: -Mit welcher Kognition ist die Einstellung v...
Einführung in die Psychologie Einstellungen und Urteilsfehler Definition Einstellungen: Positive oder negative Kognitionen, Wertungen, Emotionen, Handlungstendenzen oder Absichten gegenüber Menschen, Dingen, Situationen etc. 4 Merkmale einer Einstellung: -Mit welcher Kognition ist die Einstellung verbunden? -positive oder negative Wertung verbunden? -positive oder negative Emotionen verbunden? -mit entsprechenden Handlungen verbunden? Unsere Handlungen entsprechen nicht automatisch unseren Einstellungen Zusammenhang Einstellung und Verhalten -sehr schwach→stärkere andere Einflüsse auf Verhalten, wie soziale Normen oder Gruppeneinflüsse Attributionsfehler (wichtig!!!) →Erklärung von Handlungen, indem man Persönlichkeit überschätzt und Situation unterschätzt. Einstellungen sagen Verhalten vorher, wenn sie… … stark und konsistent sind …sich auf konkretes Handeln beziehen …auf direkten Erfahrungen beruhen …als wichtiger Teil des Selbstkonzepts erlebt werden Einstellungsänderung (Persuasion) Zentrale Route (Primäre): reflektierte Verarbeitung, tritt bei Überredung auf Periphere Route (sekundäre): unreflektierte/emotionale Verarbeitung, tritt bei neutralem Ergebnis auf, welches nicht zielführend ist →jedoch bleiben die Überzeugungen bestehen (belief Perseverance) a) Fuß in der Tür Technik: Erst kleines Zugeständnis, dann größerer Gefallen b) Door in the face Technik: Erst große bitte, die abgeschlagen wird, dann Schuldgefühl ausnutzen und kleineren Gefallen durchsetzen c) Low-Balling: erst kleineres Zugeständnis erwirken, dann verborgene Kosten enthüllen d) Thats not all Technik: mit zu hohem Preis beginnen, dann Preis überraschend absenken oder Bonusleistungen dazu legen. Kognitive Dissonanz: Festinger und Carlsmith: Personen müssen langweilige Aufgabe erledigen und bekommen Geld, wenn sie der nächsten Person berichten, wie spannend die Aufgabe war Lügen (entweder 1 oder 20 Dollar). Danach sollen sie ehrlich berichten, wie sie es fanden. Die 1 Dollar gruppe fand es interessant und die 20 Dollar langweilig. →Dissonanztheorie: schlecht bezahlte Gruppe muss kognitive Dissonanz reduzieren und bewertet das Experiment neu. Die gut bezahlte Gruppe hat dies nicht nötig wegen der guten Bezahlung. (müssen es sich nicht gut reden) Overconfidence: Überschätzen der Eigenen Fähigkeiten/Meinung. Was hilft dagegen? -Erklärungen generieren, warum man sich irren könnte -Es zur Kenntnis nehmen, wenn man sich irrt -Confirmation Bias vermeiden→nicht nur Informationen suchen, die den Glauben bestätigt Framing→ je nach dem wie man etwas „framed“, entscheidet man sich eher für das eine statt dem anderen Verfügbarkeits-Heuristik: man denkt Situationen sind wahrscheinlicher, nur weil sie verfügbarer/präsenter im Gedächtnis sind→meist eine Fehleinschätzung einer Situation Repräsentativitäts-Heuristik: man beurteilt Dinge danach, wie gut sie mit prototypischen Fällen übereinstimmen. (Lotto eher 12, 19, 23, 34, 37, 44 oder 1, 2, 3, 4, 5, 6?) Prospect Theory→ Menschen gewichten Verlust stärker als Gewinn Rosenthal-Effekt→ Was wir und andere von uns denken, werden wir wirklich Stereotype und Attribution Schemagesteuerte Verarbeitung→ Schemata werden aus dem Gedächtnis abgerufen, die unvollständige Information ergänzen, ersetzen, verzerren Stereotype→ Positive oder negative Annahme über Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit Vorurteile→ Negative Einstellungen zu Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit Diskrimination→ Schädigendes Verhalten gegenüber Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit Subtyping→ Bildung neuer sozialer Kategorien, wenn Einzelfälle dem Klischee widersprechen (z.B. Karrierefrau) Wie werden Stereotype aufrechterhalten? a) Illusorische Korrelationen b) Selektive Wahrnehmung c) Confirmation bias d) Selbsterfüllende Prophezeiungen Quellen von Stereotypen→Werbung, Filme, Zeitschriften Massenmedien→ Beispiel: Frau am Steuer/Rassismus in Zeitschrift Implicit Association Test→ Messverfahren, dass verwendet wird, um Stärke der Assoziationen des Gedächtnisses zu messen Stille Post (Allport und Postman)→ Eine Beschreibung eines Menschen wird von P zu P weitergegeben. Ca bei der Hälfte wechselt das Messer von einer weißen zu einer schwarzen Figur→Stereotyp schwarzer Mann=gefährlich Vorurteile im modernen Gewand: a) Wohlmeinender Sexismus→ vermeintlich beschützerische Haltung von Männern gegen Frauen b) Umgekehrter Sexismus→ irrationale Idealisierung von Frauen durch Männer, kann in feindlichen Sexismus umschlagen c) Ambivalenter Sexismus→ Mischung aus positiven und negativen Vorurteilen gegenüber Frauen Ingroup-Outgroup Bias -Social Identity Theory (Tajfel): Menschen neigen zu Kleingruppenbildung, aufgrund von trivialen Gemeinsamkeiten -Robber’s Cave experiment (Sherif): →Ingroup-Bias: -Bevorzugung der eigenen Gruppenmitglieder -positive Einstellung zur Gruppe, aufgrund des Zugehörigkeitsgefühls →Outgroup-Bias: -Benachteiligung der Mitglieder fremder Gruppen -negativ verzehrte Wahrnehmung anderer Gruppen -Ablehnung/Schädigung anderer Dehumanisierung→ Versuch, anderen Menschen grundlegende menschliche Würde, Eigenschaften oder Fähigkeiten abzusprechen (Bsp: Holocaust) Kelley’s covariation Theory: -hoher Konsens, hohe Distinktheit, hohe Konsistenz=Situationale Attribution -niedriger Konsens, niedrige Distinktheit, hohe Konsistenz=Personale Attribution Zwei Stufen Modell Der Attribution (Gilbert und Malone): 1. Identifikation des Verhaltens und schnelle personale Attribution(automatisch) 2. Adjustierung der Attribution anhand situationaler Faktoren(kontrolliert)→ nur bei ausreichender Motivation Actor-Observer-Effect: Eigenes Verhalten wird auf Situation attribuiert und fremdes Verhalten auf die Person Konformität und Gehorsam Chameleon-Effekt→ Graphik zeigt, dass Personen andere Personen in ihrem Handeln imitieren (unbewusst), die sie gerne haben Gruppeneinfluss auf eine Person: a) Informationseinfluss: man liest am Verhalten anderer ab, wie Situation zu interpretieren ist→kann zu pluralistischer Ignoranz führen b) Normativer Einfluss: Man liest am Verhalten anderer ab, welches Verhalten von einem erwartet wird→Normen können internalisiert (verinnerlicht) sein Was hilft gegen Konformität? -Minderheiteneinfluss: wirksam, weil sie Mehrheit zur Überprüfung ihrer eigenen Überzeugung zwingt. Argumente, die zunächst nur aus Höflichkeit angehört werden, können trotzdem Wirkung entfalten und zu Einstellungsänderung führen. →Mehrheit setzt sich durch Macht und Kontrolle durch →Minderheiten durch Überzeugungskraft, indem sie Konversion (Umwandlung) der Meinung der Mehrheit herbeiführen Deindividuation→ Personen verhalten sich anders, wenn sie anonym bleiben können oder in großen Gruppen handeln. Modell der sozialen Identität: →Deindividuation führt zu Verschiebung von persönlicher zu sozialer Identität. Dabei werden Normen und Verhaltensweisen der Gruppe angenommen. Kann positiv, aber auch negativ sein! Altruismus und Hilfeleistung Prosoziales Verhalten: eine Handlung mit der Absicht anderen zu nützen. →Altruismus und Egoismus sind mögliche Motive für prosoziales Verhalten. Bio. Def. Altruismus: genetische Fitness eines anderen Tieres auf Kosten eigener Fitness erhöhen. (genetische Fitness: Wahrscheinlichkeit, Gene an die eignen Nachkommen weiterzugeben.) Problem hierbei: Genetische Fitness gering, führt zum Aussterben im Genpool Kin Selection bei Menschen: für Erhaltung des Genpools, innerhalb der Gruppe altruistisch handeln und gegenüber anderen Gruppen egoistisch. Selbstdienliche Motive der Hilfsleistung: -fühlt sich gut an -reduziert stress -erhöht Selbstwertgefühl Der Bystander-Effekt→ Eine andere Person kann helfen, sie ist ja auch da Versuchspersonen sitzen in Räumen und bekommen einen Hilferuf. Bei wenigen Anwesenden helfen mehr als bei vielen Anwesenden. Pluralistische Ignoranz: alle überzeugen sich gegenseitig von Harmlosigkeit des Notfalls Gruppennorm: Niemand möchte aus der Reihe tanzen Verantwortungsdiffusion: Gefühl der eigenen Verantwortlichkeit sinkt, damit auch die Motivation zu helfen Notfall! 1. Wird er bemerkt? →selektive Wahrnehmung (unterbewusste Entscheidung, wen man wahrnimmt) →Stimulus-Overload-Hypothese (Großstadt lebende gewöhnt an Lautstärke, schreie, etc. 2. Wird Vorfall als Notfall interpretiert? →mehrdeutige Situation (Schreie, Gegröle, wird als Trunkenheit eingestuft) →Pluralistische Ignoranz: Alle überzeugen sich durch nicht eingreifen von Harmlosigkeit 3. Wird Verantwortung übernommen? →Verantwortungsdiffusion: Mehr Menschen=weniger eigene Verantwortung →Anonymität erhöht psychologische Distanz 4.+5. Wird geholfen? →Kompetenz: traut man sich das zu? →Normativer Einfluss: Scheu, sich anderen Personen überzuordnen Was Hilft gegen Bystander-Effekt? -Individuation vermeiden oder Anonymität verhindern -Eindeutige Information→verhindert pluralistische Ignoranz, erhöht Hilfeleistung Kann Hilfeleistung Aggression sein? -Threat to self-esteem model: wurde die Hilfe Hilfreich oder bedrohlich empfunden? -Moralische Heuchelei: Hilfe leisten, um selbst Vorteile zu erlangen -Overhelping: jemanden überflüssige Hilfe leisten, um dessen geringe Kompetenz zu betonen Aggression Behavior intended to harm another individual. -Absicht der Schädigung -Aggression kann auch Gegen Dinge gerichtet sein -schließt auch indirekte Aggression über Dritte ein -hängt nicht zwingend von Emotionen ab Situative Ursachen von Aggression: a) Frustration b) Relative Deprivation: weniger Ressourcen als andere bekommen, als man verdient c) Direkte Provokation d) Aggressive Hinweisreize: Studenten geben stärkere Elektroschocks, wenn im Raum ein Gewähr liegt statt einem Federballschläger. Instinkttheorie der Aggression: Aggression=biologisch verankert/Instinkt, der sich aufstaut Todestrieb (Freud): kann nach außen gerichtet sein (Objektaggression) oder auf einen selbst (Autoaggression) Theorie der evolutionären Aggression: Männer: Statusgewinn, Schutz ihrer Nachkommen, sexueller Eifersucht Frauen: Verteidigung der Nachkommen, Emotionaler Eifersucht Kulturelle Einflüsse: Bsp. USA→ Verbreitung von Handfeuerwaffen Frustrations-Aggressions-Hypothese: -Zielgerichtetes Verhalten wird durch äußeres Hindernis blockiert -Blockade löst Frustration aus -Frustration aktiviert Aggressionstrieb -Freigesetzte Aggression richtet sich nach dem Hindernis Bandura’s soziale Lerntheorie: -Unser Verhalten wird von Verstärkung andere als auch von eigenen Emotionen gesteuert -Reziproker Determinismus: Umwelt beeinflusst Verhalten, Verhalten beeinflusst Umwelt -entscheidend: selbst Regulation, Selbstkontrolle -wichtig: Erfahrung der Selbstwirksamkeit, der eigenen Kontrolle über sich und die Umwelt Beobachtungslernen bei Kindern: Kinder verhalten sich aggressiver, wenn sie ein aggressives Modell vor sich haben. Aggression und Neurotransmitter Serotonin: scheint aggressives Verhalten zu hemmen Testosteron: hängt in Tierexperimenten direkt mit aggressivem Verhalten zusammen Was Hilft gegen Aggression? -sich entschuldigen -nicht aggressive Vorbilder Entwicklung von Empathie -Verbannung von aggressiven Hinweisreizen