Psychiatrie LF 1 Klausur Lernzettel PDF
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This document contains study notes for a psychiatry course, focusing on professional and emotional aspects of the subject.
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Psychiatrie – LF1 Professionalität professionelle Beziehungen Handeln im Auftrag einer Institution (nicht aus eigenem Interesse) Arbeitsvertrag als Grundlage, berufliche Qualifikationen vorausgesetzt → Fachkraft erhält Entgelt...
Psychiatrie – LF1 Professionalität professionelle Beziehungen Handeln im Auftrag einer Institution (nicht aus eigenem Interesse) Arbeitsvertrag als Grundlage, berufliche Qualifikationen vorausgesetzt → Fachkraft erhält Entgelt → Aufgaben: erbringen personenbezogener Dienstleistungen beruhen selten auf Freiwilligkeit (Klient wird nicht ausgesucht) Endlichkeit Auftraggeber ist der MmU (seine Interessen, Bedürfnisse & Anliegen bestimmen das Handeln) → Beziehung ist immer asymmetrisch kontinuierliche Reflexion der Beziehung Charakter von diffusen & spezifischen Sozialbeziehungen → Persönlichkeit & einbringen seiner Individualität (diffus, HEP nicht austauschbar) → Rollenverteilung & Aufgaben (spezifisch, HEP austauschbar) Merkmaler professioneller Beziehungen Respekt & Partnerschaftlichkeit Akzeptanz & Annahme uneingeschränkte Beachtung Schwächen/Grenzen, Barriere-Erfahrungen angemessene Umgangsform (nicht jede Annäherung gelingt) angemessene soziale Distanz Einordnung & Verstehen von Verhalten/Stimmung als Voraussetzung dialogische Assistenz (Augenhöhe) Offenheit & Eindeutigkeit Individualisierung & Bedürfnisorientierung authentische, offene Beziehung Mensch ist ein Individuum pädagogische Absichten sollten erkennbar Eingehen auf Wünsche & Bedürfnisse sein (schließt keine professionelle Umgang persönlich gestalten Rückhaltung aus) Transparenz entwicklungsorientiert denken & handeln alle Vorgänge sind nachvollziehbar pädagogischer Bezug auf Gegenwart & Tätigkeit/… ist vorhersehbar (Mitgestaltung Zukunft gerichtet des Lebens) Förderung der Auseinandersetzung mit Welt- visualisierte Informationen & Erklärungen & Lebenszusammenhängen (Neugier) (Dienstplan, Angebote,...) Begleitung von Nicht-Können zu Noch-Nicht- Alleine-Können Gleichwertigkeit Vertrauen & Ressourcenorientierung Mensch ist gleichwertig (steht nicht unter Vertrauen in Selbstentwicklung HEP) (Ressourcenentwicklung, Aufbau Beziehung) bewusst sein über Vorbildfunktion Förderung von Persönlichkeitsschritten Überprüfung struktureller Gewalt Assistenz (Erfahrungen sammeln lassen) pädagogisches Verhältnis beruht auf Selbstwirksamkeit, Autonomie Wechselbeziehung & Dialog Autonomieorientierung & Bescheidenheit Nähe-Distanz-Regulierung Rahmen schaffen zur Entwicklung/ Flexibilität gegenüber der Handlungen des Förderung, Entscheidungstreffung Menschen optimistische Haltung & realistische Empathie, Ruhe/Gelassenheit, Zuversicht Erwartungen stimmige Nähe-Distanz-Regulierung finden Anerkennung der Grenzen, Hoffnung vormachen oder machen lassen Interesse zeigen, motivieren gelöste & angstfreie Atmosphäre angstfreie, sichere & strukturierte Umgebung ist Grundvoraussetzung für eine gesunde Entwicklung Psychiatrie – LF1 emotionale Professionalität professionelle Nähe + professionelle Distanz äußerliche / innere Nähe / zeitlich begrenztes Reflexion der körperliche Nähe Empathie Ausschalten oder eigenen Gefühle Überschreiten eigener Gefühle Wahrnehmung Wahrnehmung = aktives, körperliches und geistiges Handeln, in dem Bilder von der inneren Welt und der äußeren Welt erstellt werden → Wahrnehmungsprozess → Wahrnehmung beeinflusst Verhalten → wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst (eigene Eigenschaften, Merkmale, Erfahrungen,...) innere Welt = eigener Körper äußere Welt = Umwelt 1 gegenwärtige Informationen + 2 gegenwärtige + 3 gespeicherte Informationen über die Person Kontextinformationen über die Person 4 Eingangssektor 5 Momentverfassung des + 6 überdauernde Eigenschaften Wahrnehmenden des Wahrnehmenden 7 Verarbeitungszentrum 8 affektive Reaktion + 9 attributive Reaktion + 10 Erwartungsreaktion Affekt = Gefühlslage 1. Aufnahme der Wahrnehmung (Aussehen, Geschlecht, Körpergröße, Mimik, Gestik, Sprachverhalten, …) → Äußerungen von MmU können durch sprachliche/motorische Probleme verfälscht wahrgenommen werden 2. Umwelt in der die Wahrnehmung stattfindet, Kontext, Rollendefinition 3. Vorinformationen (mündliche Informationen durch dritte, frühere Erfahrungen, Akteneinträge, …) → beeinflusst Erwartungshaltung 4. unbewusste Auswahl der Informationen, welche für die eigene Wahrnehmung und Schlussfolgerung brauchbar sind 5. körperliche, geistige Verfassung des Wahrnehmenden 6. eigene Erfahrungen und Eigenschaften (Wertungen, Bilder, Charakterzüge, …) 7. Verarbeitung der wahrgenommenen Informationen 8. ausgelöste Gefühlslage (meist unbewusst) → hängen mit wahrgenommener Person und Lebens-/Lerngeschichte zusammen 9. Zuschreiben von Eigenschaften und Verhaltensweisen der wahrgenommenen Person 10. erwartete Handlung Psychiatrie – LF1 äußere Einflüsse Person des Wahrnehmenden Signale des Gegenübers Ort, Raum Erfahrungen, Erwartungen Nähe-Distanz-Verhalten Rollendefinition allgemeine Befindlichkeit Aussehen, Hygiene, Tageszeit, Temperatur, Eigenschaften Geruch Wetter, Beleuchtung Normen, Geschlecht, Alter Sauberkeit, Geruch Wertvorstellungen Gestik, Mimik, anwesende Personen Anlass Körpersprache Atmosphäre Gefühlslage Sprache (Tonlage, Perspektive Funktionstüchtigkeit der Geschwindigkeit, Stimme) Lautstärke Sinnesorgane Körperbau,-gewicht.-größe Kultur Interessen Blickkontakt Nähe-Distanz-Verhalten Sympathie, Antipathie (Komfortzone) Auftreten Reaktion/Handlung Verhalten, Gewohnheiten Kultur, religiöse Überzeugungen Objektkommunikation Wahrnehmungsfehler Projektion = Tendenz, eigene unerwünschte Eigenschaften, Gedanken oder Gefühle anderen Personen zuzuschreiben ≠ projektive Ähnlichkeit implizierte Persönlichkeitstheorie private Theorie des Wahrnehmenden, dabei werden Wahrnehmungslücken ergänzt Lücken gefüllt durch Verhalten, Beziehungen und Verhalten der Person → „dumm, faul, frech“ / „Es wundert nicht, dass er mit der Arbeitseinstellung keine Fortschritte macht.“ Attribution, Attributierung Zuschreibung nicht-beobachteter Eigenschaften / Interpretation der Ursachen und Motive für Verhalten anhand Erfahrungen oder Beobachtung → „Die Aufgabe ist zu schwer für X.“ / „Weil X Aufmerksamkeit möchte.“ projektive Ähnlichkeit ≠ Projektion Zuschreibung von Eigenschaften, die bei sich selbst wiedererkannt und entsprechend beurteilt werden → „Mit der Ordnung im eigenem Zimmer hat er Mühe, aber das geht mir manchmal auch so.“ logischer Irrtum Denken, dass bestimmte Verhaltensweisen und Eigenschaften gemeinsam auftreten Wahrnehmung von etwas nicht-wahrgenommenen (scheint logisch für Wahrnehmenden, stimmt jedoch nicht zwingend) Wahrgenommenes Betrachter Person Sportkleidung Die Person macht später Sport. Sportkleidung ist bequem. Stereotypisierung Zuweisung aufgrund starrer Sichtweisen/Überzeugungen Vorurteile ,die unabhängig von der persönlichen Erfahrung sind → „Mütter von Autisten haben ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Kind.“ Halo-Effekt / Hof-Effekt positive/negative Beeinflussung von Eigenschaften und Eindrücken einer Person aufgrund einer besonders hervorstechenden (positiven/negativen) Eigenschaft → „Brillenträger sind schlau“ / „Wer teure Klamotten trägt ist reich.“ Pygmalion-Effekt Erwartungen des Wahrnehmenden beeinflussen das Verhalten der Person (negativ/positiv) → „Schwer geistig behinderte Menschen sind wie Kinder.“ / „Auch schwer geistig Behinderte sind lernfähig.“ Milde-Effekt Tendenz der stärkeren Gewichtung von positiv Wahrgenommenem (Abschwächung von negativen Eindrücken) → „X ist ruhig, auch wenn er oft trotzt.“