Herzphysiologie PDF
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Diese Datei beschreibt die Funktionsweise des menschlichen Herzens, einschließlich der Phasen der Kontraktion und Entspannung sowie der Rolle der Klappen. Sie erörtert auch die Mechanismen der Rekrutierung und Frequenzierung im Herzmuskel und die Auswirkungen von Training auf die Herzfrequenz. Dies ist ein umfassendes Dokument, das einen detaillierten Überblick über die Herzphysiologie liefert.
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**Herztätigkeit mit Klappenverhalten** Vorhöfe und Kammern arbeiten in ständigem Wechsel zwischen Kontraktion und Erschlaffung. Die Vorhofmuskulatur kontrahiert ca. 0,12 bis 0,2 Sekunden vor der Kammermuskulatur. **Kammersystole** - Anspannungsphase. Alle Klappen sind geschlossen. Kammern sind...
**Herztätigkeit mit Klappenverhalten** Vorhöfe und Kammern arbeiten in ständigem Wechsel zwischen Kontraktion und Erschlaffung. Die Vorhofmuskulatur kontrahiert ca. 0,12 bis 0,2 Sekunden vor der Kammermuskulatur. **Kammersystole** - Anspannungsphase. Alle Klappen sind geschlossen. Kammern sind mit Blut gefüllt. Anspannung des Myokards - Austreibungsphase: Der Druck in den Kammern übersteigt den Druck in der Aorta (Lungenarterie) die Taschenklappen werden aufgestoßen und schließen erst dann wieder, wenn der Druck in den Gefäßen den Herzkammerdruck übersteigt Blut strömt aus **Kammerdiastole** - Entspannungsphase: durch die Entspannung des Myokards senkt sich der Kammerdruck. Fällt er unter den Aortendruck (bzw. A. pulmonalis) schließen die Taschenklappen. Liegt er unter dem Vorhofdruck, öffnen sich die Segelklappen und das Blut strömt ein (Füllung) **Warum gibt es beim Herzen keine Rekrutierung, Frequenzierung** **Keine Rekrutierung**: Da es beim Herzen eine Erregungsweiterleitung von Zelle zu Zelle gibt (also keine motorischen Einheiten), werden immer alle Zellen aktiviert. **Keine Frequenzierung:** Da beim Herzen die Refraktärzeit länger als die Kontraktionszeit ist, kann erst dann eine neue Erregung ausgelöst werden, wenn die Herzmuskelfaser schon wieder entspannt ist. Es können also keine Zuckungen summiert werden. Eine Kraftsteigerung ist dennoch möglich über eine Veränderung des Calcium-Einstroms **Erregung Herz/Rhythmusstörungen bei Trainierten** Im Herzen unterscheiden wir die Zellen des Erregungsleitungssystems und das Arbeitsmyokard. Alle Zellen des Erregungsleitungssystems sind zur Spontandepolarisation fähig, allerdings mit einer unterschiedlichen Frequenz. Die höchste Spontandepolarisationsfrequenz hat der Sinusknoten. Dieser Zellverband liegt im rechten Vorhof, am Eingang der V. cava sup. und gilt unter Normalbedingungen als Schrittmacher des Herzens. Er gibt seine Erregung an die Vorhofmuskulatur weiter AV-Knoten (Spontandepolarisationsfrequenz 50/min, Lage: am Boden des rechten Vorhofs) Hisbündel Tawara-Schenkel re und li Purkinje-Fasern Kammermuskulatur. Bei diesen letzten Teilen des Erregungsleitungssstems liegt die Frequenz nur noch bei ca. 30/min. Die Frequenz im Sinusknoten kann über Sympathikus (höhere Frequenz) und Parasympathikus (geringere Frequenz) beeinflusst werden. Da ein Trainierter durch sein kräftigeres Herz ein höheres Schlagvolumen erzeugen kann, kann er in Ruhe mit einer geringeren Herzfrequenz arbeiten (HMV= Hf x SV). Dies ist immer von Vorteil, weil eine längere Diastole eine bessere Durchblutung unseres Herzens garantiert. Wenn die Herzfrequenz allerdings zu gering wird, kann es Probleme geben, weil der Sinusknoten gegenüber dem AV-Knoten nicht mehr klarer Schrittmacher ist und dadurch Zwischenschläge (Rhythmusstörungen) auftreten können. Diese sind im Grunde harmlos und lassen sich durch eine leichte Belastung beseitigen **Ventilebenenmechanismus** Alle Klappen des Herzens liegen in einer Ebene (Ventilebene). Bei der Kontraktion der Kammermuskulatur in der Systole bewegt sich diese Klappenebene Richtung Herzspitze. Durch diese Bewegung v.a. der Segelklappen vergrößert sich das Volumen der Vorhöfe und es entsteht dort ein Unterdruck, der Blut aus den Venen in den Vorhof saugt. In der Diastole bewegt sich die Klappenebene wieder zurück und trägt durch diese Druckerhöhung zur schnellen Füllung der Kammern in dieser Phase bei (schon ohne Kontraktion der Vorhofmuskulatur) Beispiel: Bewegung Spritzenstempel