Pharmakologie und Toxikologie Zusammenfassung (PDF)

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This document provides summaries of pharmacology and toxicology concepts, specifically focusing on the first semester's material. It includes key topics such as pharmacokinetics, pharmacodynamics, and drug interactions. The provided text is organized for easier understanding and learning.

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Pharmakologie und Toxikologie Zusammenfassungen 1. Semester Lektion 1 & 2 (allgemeine Pharmakologie und Arzneimittel Pharmakologie: beschäftigt sich mit Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen und menschlichen oder tierischen Körper kann synthetisch durch chemische Verfahren oder aus N...

Pharmakologie und Toxikologie Zusammenfassungen 1. Semester Lektion 1 & 2 (allgemeine Pharmakologie und Arzneimittel Pharmakologie: beschäftigt sich mit Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen und menschlichen oder tierischen Körper kann synthetisch durch chemische Verfahren oder aus Natur gewonnen werden pharmazeutische Technologie/Galenik = Einarbeitung eines AM in eine passende Zubereitungsform (Kapsel, Saft, Zäpfchen, Tablette) allgemeine Pharmakologie = Gesetzmäßigkeiten aus Wirkungen verschiedener Medis spezielle Pharmakologie = Untersuchung der Wirkung von einzelnen Arzneistoffen klinische Pharmakologie = Untersuchung der Wirkung an Menschen Pharmakokinetik = Was macht Körper mit Arzeistoff Pharmakodynamik = Was macht der Wirkstoff mit dem Körper. 1 Pharmakokinetik Galenik 2 Invasion und Elimination Applikation Liberation Distribution Absorption (Freisetzung Verteilung in bestimmtes des Verteilungsvolumen Wirkstoffs) Exkretion Metabolisierung (Biochemischer Um-und Abbau) 3 · Pharmakodynamik Bindung an Zielstruktur Pharmakologische Wirkung Pharmakokinetik Absorption Distribution. Metabolisierung Exkretion = ADME Wirkstoff kann auch im Fettgewebe gespeichert werden Absorption + Distribution = Invasion Exkretion + Metabolisierung = Elimination 1.Applikation: 2. Liberation: peroral häufigste Applikationsform Freisetzung des Wirkstoffs aus nicht-invasiv: sublingual, Darreichungsform transdermal, nasal, peroral, inhalativ, zB im Gi-Trakt Auflösung der Tablette in bukkal, rektal Hilfsstoffe und Wirkstoff invasiv: inntravenös, intraarteriell, bei Retard > verlangsamt, aber da subkutan, intramuskulär Plasmaspiegel relativ konstant > verlängerte Wirkdauer Retard seltenere Einnahme, verbessert Absorption: Compliance ist die Resorption des Wirkstoffes er gelangt vom Ort der Freisetzung aus der Formulierung in den Distribution: Blutkreislauf Verteilung des AM im Körper Resorptionsmechanismen: Erreichung des Wirkorts Carrier-vermittelter Transport Wirkort von Metoprolol > Beta-1- Diffusion durch Membranlipide Rezeptoren im Herz Lipophilie des Wirkstoffs wichtige während Verteilung beginnt Kenngröße, da Zellmembran aus Metabolisierung (Biotransformation) in Lipiddoppelschicht besteht der Leber und gering im Darm und Intravasale Gabe umgeht die Endothel Resorption da direkt im Blutkreislauf Metabolisierung: Wirksamkeit wird meist stark verringert, oder bei manchen erst hier wirksam! unwirksame Ausgangsstoffe = Prodrugs BSP: Levodopa, welches erst nach der Blut-Hirn-Schranke zu Dopamin wird! Levodopa = Vorstufe des Dopamins, wichtig da Dopamin Blut-Hirn-schranke nicht überwinden kann! hydrophile (wasserliebende) Wirkstoffe > Ausscheidung über Niere Lipophile (fettliebende) > Ausscheidung über die Leber, erste Leberpassage = First-Pass-Effekt (Phase 1 Reaktionen und Phase 2 Reaktionen) Phase 1 Reaktion: bessere Erzeugung von wasserlöslichen Metaboliten durch Reduktion, Oxidation, Hydratation und Hydrolyse in der Leber: Cytochrom-P450-(CYP)-Enzyme als Monooxygenasen wichtige Rolle für viele Medikamente! BSP: Metoprolol wird über CYP2D6 metabolisiert CYP-Enzyme werden durch Wirkstoffe und auch Nahrungsmittel gehemmt (inhibiert) oder induziert (Enzym wird vermehrt gebildet!) CYP2D6 wird zb vom Antimykotikum Terbinafin stark gehemmt! dadurch kann Wirkung vom Metoprolol verstärkt auftreten und es kommt zu niedrigem RR und HF v.a AM mit enger therapeutischer Breite (Bronchodilator Theophyllin oder Herzglykosiden Digoxin+Digitoxin) haben unerwünschte Wechselwirkungen ! Phase 2 Reaktion: zb durch Glukuronidierung Erzeugung von Konjugate, welche über Niere oder die Galle ausgeschieden werden Exkretion: Hier findet die Elimination des Wirkstoffs durch Ausscheidung statt durch: Darm, Niere, Lunge und Leber in der Lunge ausschließlich durch Diffusion in den anderen Organen mittels aktive, energieverbrauchende Transporte Pharmakokinetische Parameter/Kenngrößen: Bioverfügbarkeit Verteilungsvolumen Clearance Eliminationskonstante Plasmahalbwertszeit ermöglichen quantitative Analyse über: Resorption, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung Rückschlüsse auf Wirkdauer und Stärke hängen von verschiedenen Faktoren wie Alter, Größe, Komorbidität und Geschlecht ab Bioverfügbarkeit: ist die Menge und Geschwindigkeit, in der der Wirkstoff freigesetzt, absorbiert und am Wirkort verfügbar gemacht wird absolute Bioverfügbarkeit = Menge eines Arzneistoffs, die den systemischen Kreislauf erreicht (M) intravasal gilt M= verabreichte Dosis (D). Peroral variiert diese Menge aufgrund möglichem Abbau vor Erreichen des Wirkorts zb durch den First- Pass-Effekt relative Bioverfügbarkeit Plasma-Konzentrations-Kurve gibt Rückschlüsse auf Wirkdauer und Stärke Fläche unter der Plasma-Konz-Kurve = AUC (Area under the Curve) AUC = Maß der Menge eines Arzneistoffs, welches in einer gewissen Zeitspanne systemisch verfügbar ist AUC ist größer, wenn Menge des Medikaments hoch ist und die Clearance (CL) niedrig extravasal zb peroral intravasal zb intraarteriell Verhältnis der extravasalen und intravasalen AUC-Werte ist unter Berücksichtigung der Dosis > absolute Bioverfügbarkeit F_absolut (Bruchteil zw 0 und 1, 1 = 100%) max. Wirkstoffkonzentration C_max + Zeitpunkt der Erreichung t_max = Info über Geschwindigkeit der Bioverfügbarkeit Medis mit demselben Wirkstoff und selben Stärke können je nach Formulierung unterschiedliche Effekte haben Bioverfügbarkeit von bereits zugelassener Formulierung muss mit neuer Formulierung mit identischen Wirkstoff und Stärke (Generikum) verglichen werden bei Generikum unterscheidet sich nur Hersteller und die Hilfsstoffe relative Bioverfügbarkeit = Verhältnis der Bioverfügbarkeiten. Dosierungen von 2 wirkstoffgleichen Formulierungen = F_absolut > kann auch größere Werte als 1 annehmen 2 orale wirkstoffgleiche Am-formulierung sind Bioäquivalent wenn sich ihre AUC und Geschwindigkeit der Bioverfügbarkeit nicht mehr als 25% unterscheiden Verteilungsvolumen und Clearance: Clearance = Fähigkeit, einen Arzneistoff oder auch körpereigenen Stoff zu eliminieren ( Ausscheidung). Wird meist im ml/min angegeben = Plasmavolumen, das pro Zeiteinheit von dem Arzneistoff befreit wird Gesamtkörperclearance = CL_tot > Werte aller Organe die an Elimination beteiligt sind und hängt von der absoluten Bioverfügbarkeit, Dosis und AUC ab, auch als Summe der renalen und nicht renalen Clearance. renale Clearance = CL_ren, ausschließlich Niere nicht renale Clearance = CL_nren, Clearance aller Organe außer die Niere ! Bedeutung der renalen Clearance: im Alter oft unentdeckte verminderte Nierenfunktion GFR (glomeruläre Filtrationsrate) nimmt im Alter ab, zeigt sich erst spät im Blut, da erst bei Halbierung der GFR das Serum-Kreatinin über Referenzwert ansteigt GFR = Volumen an Blutplasma, welches die Glomerulie pro Zeiteinheit filtern, Messwert für die Nierenfunktion! Verteilungsvolumen: ist das scheinbare/fiktive Volumen, dass das AM einnehmen würde, wenn es im ganzen Körper dieselbe Konzentration wie im Blut nachweisen würde liefert Infos über den Verteilungsgrad eines Medikaments steigt im Verhältnis zur Plasmahalbwertszeit und sinkt proportional zur Gesamtkörperclearance kleines scheinbares Volumen: Stoffe, die an Plasmaproteine wie Albumin (zB Acetylsalicylsäure) binden, weil sie hauptsächlich im extrazellulären Bereich sind hängt zudem von Lipophilie und Größe des Arzneistoffs ab Merke: bei hydrophilen AS: hochmolekulare Substanzen (Heparin) haben kleineres Veteilungsvolumen als niedermolekulare (Penicillin) Begründung: große Arzneistoffe können die Kapillarbarriere nicht überwinden und bleiben somit primär intravasal. Lipophile AM (Diazepam) können sich auch in Fettgewebe anreichern und durch die Zellmembran dringen somit haben Lipophile Arzneitstoffe ein höheres Verteilungsvolumen Eliminationskonstane und Plasma-Halbwertszeit: Intravenöse Applikation > Plasmakonzentration des Wirkstoffs erhält man durch: applizierte Dosis dividiert durch das Volumen Konzentration sinkt jedoch mit der Zeit durch Eliminationsprozesse (Metabolismus und Exkretion) Reduktion folgt exponentiellen Verlauf, in gleichen Zeitintervallen werden gleiche Anteile eliminiert > Kinetik 1. Ordnung Will man Plasmakonznetration eines Arzneistoffs zu einer bestimmten Zeit berechnen (c_t), werden bei Kinetik 1. Ordnung Ausgangskonzentration C0 und Eliminationskonstate k_e benötigt. k_e: lässt sich berechnen durch > Division Clearance CL und Verteilungsvolumen V Plasmahalbwertszeit = Eliminationshalbwertszeit Konzentration ist um die Hälfte des urspr. Werts gefallen entscheidend für die Wirkdauer eines Medikaments bestimmt Dosierungsintervalle, um effektive Behandlung zu erzielen zu kurz > können zu Ansammlung und Überdosierung führen zu lang > kontinuierliche Wirkung kann verhindert werden Kinetik anderer Ordnung: nullter Ordnung: zb bei Ethanol, Eliminationsgeschwindigkeit unabhängig von verbleibender Plasmakonzentration Allgemeine Wirkmechanismen: erwünschte und unerwünschte Wirkungen Wirkmechanismus = beschreibt, wie Wirkstoff seine pharmakologischen Effekte auf biochemischer Ebene im Körper entfaltet die meisten binden an Drug Targets Drug Targets = makromolekulare Zielstrukturen, sind Angriffspunkte für Arzneistoffe molekulare Angriffspunkte: Proteine oder Nukleinsäuren auf anderem Wege: über pH-Neutralisation oder osmotische Effekte Bindung an Proteine: Rezeptoren, Enzyme, Transporter oder spannungsabhängige Ionenkanäle zB Natriumkanäle Rezeptoren: körpereigene Signalstoffe vermitteln ihre Wirkung über Rezeptoren Arzneistoffe können diese entweder als Agonist stimulieren oder als Antagonist blockieren und unterdrücken dadurch ihre Funktion Rezeptorarten: membranständige und intrazelluläre Rezeptoren Membranständig: in der Zellmembran lokalisiert G-Protein-gekoppelte Rezeptoren > Wirkung wird nach Bindung langsam vermittelt Ionenkanal-Rezeptoren > Wirkung wird relativ schnell vermittelt Enzymrezeptoren > inhärente, also innewohnende Enzymaktivität (natriuretische Peptide > fördern Natriumausscheidung über Urin) Rezeptoren mit assoziierter Enzymaktivität > nach Bindung eines Agonisten wird ein Enzym aktiviert, zB Rezeptoren für Insulin Lipophile Liganden (Steroidhormone, Schildrüsenhormone, VitD) passieren leicht die Zellmembran und binden an intrazelluläre (nukleäre) Rezeptoren Dadurch wird eine veränderte Gentranskription verursacht, also mRNA-Produktion von Zielgenen wird beeinflusst wirken entweder als Transkriptionsverstärker (binden an DNS und ermöglichen mRNA-Polymerase Assemblierung) oder unterdrücken die Transkription sie binden als Homodimere oder Heterodimere Homodimere = Molekül, das sich aus 2 identischen Monomeren zusammensetzt Heterodimere = Molekül, das sich aus 2 unterschiedlichen aber sehr ähnlichen Monomeren zusammensetzt Homodimer bsp > Steroidhormon-Rezeptoren Heterodimer bsp > Vitamin D3-Rezeptoren Wirkung hat mehrere min Verzögerung aber dauert länger an gehemmt werden meistens: Ionenkanäle, Transporter, Enzyme, Pumpen bsp: HIV-Therapie: Enzym HIV-Protease wird durch antivirale Wirkstoffe wie Darunavir gehemmt. Transporter des Noradrenalin-oder Serotonintyps können durch Antidepressiva gehemmt werden (Venlafaxin) Dadurch wird Wiederaufnahme des Neurotransmitters in das präsynaptische Neuron gehemmt. Na+-K+-Pumpen > gehemmt durch Digitalisglykoside spannungsabhängige Na+-Kanäle > blockiert durch Lokalanästhetika Bindung an Nukleinsäuren: einige zytotoxische Medikamente zb Zytostatika Interagieren mit DNS Antisense-Oligonukleotide > binden sich an die natürliche RNA und machen diese unwirksam zur Bekämpfung des HI-Virus und Zytomegalie (Bindung viraler Nukleinsäuren) Anders vermittelte Wirkung: nur wenige wirken über physikalisch-chemische Effekte osmotiche Diuretika wirken durch Wasserbindung Antazida durch Magensäureneutralisation (reagieren mit dieser und neutralisieren) Aktivkohle absorbiert Giftstoffe Warzen werden mit äußerlicher Verätzung behandelt Arzneimittelentwicklung Phasen: 1. Exploratorische Phase 2. präklinische Phase 3. klinische Phase 1 4. klinische Phase 2 5. klinische Phase 3 6. Zulassung 1. Exploratorsiche Phase: Identifikation geeigneter Wirkstoffkandidaten Dauer: 1-3 Jahre Krankheitsbereich wird ausgewählt zu erfüllender therapeutischer Bedarf festgelegt Dafür ist Pathophysiologie der Erkrankung notwendig sowie eine geeignete pharmakologische Zellstruktur identifiziert Zusammenhang zwischen Struktur und Wirkung sollte bekannt sein um gezieltere Suche zu gewährleisten Synthese neuer chemischer Verbindungen findet statt Substanzbibliothek (Sammlung chem. Verbindungen) wird auf ihre Wechselwirkung mit Zielmolekül getestet High-Throughput-screening = Eigenschaften werden getestet Substanzen werden u.a aus tierischem Gewebe oder Pflanzen gewonnen oder durch genetische Verfahren hergestellt Leitstruktur = dient neuem Arzneistoff als Ausgangsstoff Leitstrukturoptimierung = Verbesserung der pharmakokinetischen-und dynamischen Eigenschaften > an zellulären Versuchen oder Tiermodell Präklinischen Phase: Ziel: Substanz auf Sicherheit und Unbedenklichkeit untersuchen Test der pharmakologischen und toxikologischen Wirkung an Tieren müssen den Vorgaben der guten Laborpraxis entsprechen (GLP) GLP = Qualitätssystem, bestimmt die Rahmenbedingungen und Organisationsabläufe Dauer: 1-5 Jahre klinische Phasen 1-4 dauern ca 2-10 Jahre Klinische Phase 1: Substanzen werden zum Ersten mal am Menschen getestet Vordergrund: Verträglichkeit und pharmakologische Eigenschaften 50-100 freiwillige gesunde Männer keine Frauen da in dieser Phase oft noch keine Daten bzgl Risiko bei Fruchtbarkeit und Embryo gegeben sind Durch den Contergan-Skandal (Thalidomid), verursacht Geburtsfehler Klinische Phase 2: Erstmalig Test an Patienten:innen basierend auf Infos von Phase 1 wird effektiver Dosisbereich abgeschätzt therapeutische Wirksamkeit durch sog Surrogatparameter bewertbar Surrogatparameter = steht mit Wirkung im Zusammenhang, kann diese aber nicht beweisen > dafür klinischer valider Endpunkt nötig BSP: für Protonenpumpenhemmer ist Surrogatparameter der Magen-pH, klinischer Endpunkt wäre die endoskopisch belegte Heilung eines Ulkus Hauptziel: Wirksamkeitsnachweis, Indetifizierung einer effektiven Dosis für Therapie, Datensammlung zur Arzneimittelverträglichkeit Objektivierung mittels randomisierter Placebo und Behandlungsgruppe einfachblind = Pat. Wissen nicht ob Placebo oder Medikament doppelblinde = sowohl med. Fachpersonal als auch Pat. Sind unwissend bzgl Substanzen dreifachblind = Person, die die Daten auswertet und darüber hinaus sind unwissend Klinische Phase 3: Ziel: Nachweis der therapeutischen Wirksamkeit mit klinisch validem Endpunkt und Unbedenklichkeit Untersuchung des Arzneistoffs an unterschiedlichen Patientengruppen prospektive Interventionsstudien = Hypothese wird aufgestellt, Teilnehmende indentifiziert und deren Daten speziell für diesen Zweck gesammelt multizentrisch = Studie läuft gleichzeitig in verschiedenen Einrichtungen ab, führt zu verlässlichen wissenschaftlichen Kenntnissen Zulassung: geregelt durch das Arzneimittelgesetz. (AMG) Behörden: Zulassung abhängig vom jeweiligen Medikament und wo das Pharmaunternehmen die Vermarktung dessen beabsichtig Zentrales und dezentrales Verfahren Dezentrales Verfahren: Antragstellung an die nationale Arzneimittelbehörde eines EU-Landes in Deutschland > Bundesinstitut für AM und Med.produkte (BfArM) nationale Zulassung möglich, aber wegen hohen Kosten auf Generika beschränkt Generika = Kopie eines ursprünglichen, markenrechtlich geschützten Med. Arzneimittel mit bereits vorhandener Zulassung, müssen durch gegenseitige Anerkennung zugelassen werden zentrales Verfahren: Zulassung wird auf europäischer Ebene von EMA (Europäische Arzneimittelagentur) erteilt Für spezifische Medis, Biologie und Orphan Drugs > zentralisierte europäische Zulassungsverfahren Biologika: Produkte aus biologischen Organismen nicht synthetisch niedermolekulare Pharmaka: chemisch oder aus Pflanzen oder Pilzen moderne Biologika = Gentechnologische Herstellung zB Polypeptide (Hormone, Zytokine und Antikörper) Biosimilars und Generika: klassische niedermolekulare Pharmaka können nach abgelaufenen Patentschutz von jedem Unternehmen als Generikum produziert werden Bedingung > Bioäquivalent Glykosilierung = Einfluss auf Immunogenität, Halbwertszeit und biologische Aktivität Folge: trotz Verwendung von identischen Aminosäuresequenz unterschiedliche Proteine Merke: bei Biologika nur Biosimilars und KEINE Generika Biosimilars fordern Nachweis therapeutischer Äquivalenz bei Generika nur pharmakokinetische Äquivalentz Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit: für Zulassung 3 Hauptkriterien! 1. Pharmazeutische Qualität: bezieht sich auf die Beschaffenheit (Reinheit, Gehalt oder Identität), korrekte Herstellung muss aufgezeigt werden und dass die richtige Wirkstoffemenge vorhanden ist 2. Sicherheit (Unbedenklichkeit): Beweis der Sicherheit bei korrekter Anwendung 3. Wirksamkeit: AM muss die Erkrankung behandeln können, Nachweis durch klinische Studien Alternativmedizinische Therapeutika zB Phytoptherapie hat gesonderte Gesetzgebung, hier vor allem Unbedenklichkeit bei Anwendung wichtig ! Nutzen-Risiko-Abwägung: Abwägung nach AMG ist eine systematische Bewertung der Vorteile bde des Nutzen in Bezug auf die erwarteten Risiken Nutzenbewertung: Prüfung, ob Medikament therapeutisch wirkt und wie wahrscheinlich erwünschte Wirkungen bei der Anwendung auftreten Risikobewertung: umfasst Risiko von zb Nebenwirkungen, unerwünschten Wirkungen oder Komplikationen Wenn Vorteile überwiegen > Behörden erteilen Zulassung Pharmakovigilanz: in Studien sind Pat häufig nicht repräsentativ für erkrankte Bevölkerung. Risikoprofil des Med wird nach Markteinführung im Rahmen der Pharmakovigilanz systemisch untersucht Genutzt wird zB ein Spontanmeldesystem durch Fachpersonal und einem risikomanagementsystems Infos zur Pharmakovigilanz auch in Phase 4 Studien Bei vermehrten Risiken > erneute Abwägung Dann Risikominimierung, Änderung des Verschreibungsstatus oder es wird vom Markt genommen Nutzenbewertung von Arzneimitteln: Test, ob das neue Medikament im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie weitere Vorteile hat durch vorgelegten Dossiers vom Pharmaunternehmen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen > macht diese Bewertung im Auftrag des gemeinsamen Bundesausschusses unmittelbar nach Markteintritt kein Bestandteil der AM-Zulassung Off-Label-Use: AM-Zulassung immer nur für ein bestimmtes Indikationsgebiet Off-Label = Anwendung eines zugelassenen AM außerhalb des genehmigten Bereichs zB für eine andere Indikation oder andere Patientengruppe Compassionate Use ist bestimmte Form > bei Medikamenten mit noch fehlender offizieller Zulassung Off Label häufig in Kinder-und Jugendmedizin in Onkologie, um neuartige Therapien zu nutzen es besteht ein gesteigertes Risiko für: unpassende Dosierung, unerwünschte AM-Wirkungen, ausbleibender Therapieeffekt Wirkungsorte die verschiedenen Wirkungsorte sind abhängig von der chemischen Struktur des AM und des Wirkmechanismus Nervensystem: ZNS und PNS ZNS: Gehirn und Rückenmark PNS: Nerven außerhalb des ZNS Funktionell: autonomes/vegetatives NS und das somatische NS somatisch: willkürliche Steuerung der Muskulatur autonomes: unwillkürlich, Vitalparameter, beinhaltet sympathisches und parasympathisches NS Neurotransmitter beim Parasympathikus > Acetylcholin, wirkt überwiegend hemmend sympathikus > Noradrenalin, wirkt stimulierend Endokrines System: Zusammenarbeit mit vegetativem NS > Körperregulation Informationsübetragung durch Hormone, welche über verschiedene Organe synthetisiert, freigesetzt und über Blut zur Zielzelle verteilt wird meistens: Peptid-oder Proteohormone (Hypothalamus) Steroidhormone (Sexualhormone) steroidhormon-Analoge (Vit-D-Hormone) Tyrosin-Derivate (Schilddrüsenhormone) Wirkung wird durch Bindung an Rezeptoren in den Zielzellen erreicht Freisetzung durch einen negativen Feedbackmechanismus reguliert > betreffende Drüse stoppt Hormonproduktion, wenn mehr Hormone freigesetzt wurden als die Rezeptoren des Zielgewebes binden/absorbieren können Immunsystem: unspezifische und spezifische Immunantwort vernichtet schädliche Mikroorganismen oder path veränderte Zellen unspezifisch = angeboren, kann Körperfremde Substanzen vernichten ohne vorherigen Kontakt (Phagozyten und Komplementsystem) spezifisch/adaptiv = erworben, hohe Antigenspezifität, Potenzial zur Bildung von AK (durch b-lymphos) und Bildung eines immunologischen Gedächtnis Substanzgruppen Nervensystem Substanzgruppen: Psychopharmaka: bei psychischen Erkrankungen, regulieren Neurotransmitterstörungen im ZNS und beeinflussen so das Denken, Fühlen, Verhalten (Antidepressiva, Antipsychotika, Anxiolytika) Hypnotika: beruhigende Wirkung, v.a bei Schlafstörungen eingesetzt, fördern Ein-und Durchschlafen (Benzodiazepine, Z-Substanzen, Antihistaminika 1. Generation) Analgetika: schmerzstillende Wirkung, Einteilung: Opioid-Analgetika und nicht- opioid-Analgetika (zB nicht Steroidale Antirheumatika) Antieptileptika: Vorbeugung und Kontrolle von epileptischen Anfällen (Natriumkanalblocker, Calciumkanalblocker, Barbiturate, Inhibitoren glutamerger Neurotransmission > AMPA-Rezeptor-Antagonisten) Anästhetika: Schmerzreduktion, Senkung der Muskelaktivität und Bewusstsein unterdrücken (Inhalationsanästhetika, intravenöses oder Lokalanästhetika) Antiparkinsonmittel: Parkinson ist durch hohen Acetylcholingehalt und niedrigem Dopamingehalt gekennzeichnet, Behandlung entweder durch Acetylcholin- Konzentration senken (zentral wirksame Anticholinergika) oder Dopaminspiegel wird erhöht mittels Levodopa, Catechyl-O-Methyl-Transferase (COMT)- Hemmer und Mono-Amino-Oxidase-B-Hemmer Hormonpräparate: Antiallergika: enthalten entweder Hormone oder Vorbeugung und Behandlung von Hormonblocker allergischen Reaktionen BSP: Sexualhormone, Wirkung durch eingreifen in Schilddrüsenhormone, Insulin und biochemische und zelluläre Prozesse Antidiabetika Bandbreite: Mastzellenstabilisator (Cromoglicinsäure) Antihistaminika 2. Gen ( Cetirizin) Interleukin -5-Inhibitoren (Mepolizumab) Ig-E-Inhibitoren (Omalizumab) Bradykinin-2-Rezeptor-Antagonisten (Icatibant) Mastzellen = setzen körpereigene Substanzen wie Histamin frei im Rahmen einer allergischen Reaktion Immunmodulatoren und Immunsupressiva Immunsupressiva > unterdrückt gesamte Immunantwort, v.a bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoiden Arthritis), verhindern Abstoßungsreaktion BSP Medis: Calcineurin-Inhibitoren (Ciclosporin und Tacrolimus) Antimetaboliten (zytotoxisches Azathiprin und Mycophenolat-Mofetil) mTOR-Inhibitoren (Sirolimus, Everolimus und Methotrexat hochdosiert) Immunmodulatoren > beeinflussen gezielter, ohne gesamtes System zu unterdrücken, zB: Glatirameracetat bei MS Impfstoffe: Antibiotika: Impfungen trainieren das Behandlung von bakteriellen Immunsystem und schützen vor Infektionen bestimmten Infektionen wirken entweder gegen spezifische Lebendimpfstoff Gruppen = Schmalspektrum-AB Totimpfstoff gegen viele unterschiedliche Toxoidimpfstoff Bakterien = Breitband-AB Immunglobulinen wichtige Vertreter: ß-Lactam-AB Kardiovaskuläre Medikamente: Makrolid-AB Inhibitoren des RAAS (Renin- Lincosamide Angiotensin-Aldosteron-System) Glykopeptid-AB ACE-Hemmer (Angiotensin- Aminoglykoside converting-enzyme) Tetracycline Angiotensin 2- Rezeptor- Quinolone Antagonisten Fluorchinolone Aldosteron-Rezeptor-Antagonisten Nitroimidazole > reguliert RR und Elektrolyt- Sulfonamide Flüssigkeits-Balance Polypeptid-AB Calciumkanalblocker und Diuretika > Behandlung Angina Pectoris: RR senkend und Förderung des Nitrate zb als Kapsel Ausscheidungsprozess über die Lipidsenker > Senkung Blutfettwerte, Niere Prävention Behandlung von Blutgerinnseln Kontrolle HF und Rhythmus: Betarezeptorenblocker Digitalisglykoside Antiarrhythmika Antiasthmatika: Bronchospasmolytika > lässt die glatte Muskulatur der Atemwege entspannen, erweitert so die Bronchien und erleichtert Atmung Bsp für Brochospasmolytika: ß2-Adrenorezeptor-Agonisten Theophyllin Parasympatholytika Antientzündliche Wirkungen: Corticosteroide Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten Degranulationshemmer Phosphodiesterase-4-Hemmer Mastzellenstabilisatoren verschiedene Antikörper Erleichtertes Abhusten > Expektoranzien Hustenreiz hemmen > Antitussiva Gastroprotektiva: schützen den Magen durch Verminderung der Magensäureproduktion > Schutz der Schleimhaut mittels: Protonenpumpenhemmer H2-Blocker Antazida Sucralfat Indikationsgebiet + Wirkmechanismus Depression: Wirkmechanismus: häufige psychische Erkrankung, Ausmaß der Linderung variiert je nach Wirkstoff teil der affektiven Störungen, Alle antidepressive beeinflussen die dazu gehören auch manische Konzentration von bestimmten und bipolare Störungen Neurotransmittern (entscheidend für Stimmung Hauptsymptome: und Wohlbefinden) depressive Verstimmung Glückshormon: Serotonin Verlust von Interesse oder Noradrenalin und Dopamin Freude BSP: Antriebslosigkeit Mono-Amino-Oxidase-Inhibitoren Erschöpfung (Moclobemid) > Hemmung des Enzyms MAO, Appetitlosigkeit welches Seotonin, Noradrenalin und Dopamin Schlafstörungen abbaut Selbstmordgedanken-und Versuche selektive Seotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren Anzahl der Symptome (Citalopram) > Blockiert die Wiederaufnahme bestimmen schweregrad von Serotonin leicht, mittelschwer und schwer Behandlung: Serotonin-und Noradrenalin-Wiederaufnahme- ausschließlich Depression mit Inhibitoren (Venlafaxin) > Blockiert Antidepressiva! Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin Trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin) > Blockiert Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin tetrazyklische Antidepressiva (Mirtazapin, Amoxapin) > untersch. Wirkmechanismen, heterogene Gruppe Schizophrenie: Wirkmechanismen: Persönlichkeitsveränderungen Goldstandard: typische Neuroleptika Störungen des Denkens, (Chlorpromazin) Fühlens, Beziehung zur Umwelt beeinflussen vor allem Positivsymptome kann Lebenserwartung um 15 J haben antagonistische Wirkung auf verkürzen Dopaminrezeptoren Plussymptome/ Atypische Neuroleptika (Clozapin) blockieren Positivsymptome: dagegen auch weitere Rezeptoren zb 5-HT2- Wahnvorstellungen und Rezeptoren Halluzinationen wirken somit auf Positiv-und Minussymptome/ Negativsymptome Negativsymptome: Denk-und Abhängig von der Dopamin-Rezeptor- Sprachstörungen, gestörte Potenz sind die typischen Antipsychotika Affektivität einteilbar in: Ursache: Ungleichgewicht in niederpotente (Chlorprothixen) der Aktivität bestimmter mittelpotente (Melperon) Rezeptoren hochpotente (Haloperidol) Wirkmechanismen: Angststörungen: Benzodiazepine (Diazepam) > beruhigende sehr häufige psychische Wirkung Störung verändern allosterisch Affinität der Gamma- übermäßige und anhaltende aminobuttersäure (GABA)-Rezeptoren Angst ohne äußerliche erhöhen so die hemmende Wirkung des Bedrohung Neurotrasmitters GABA verschiedene spezifische Antihistaminika der ersten Gen (Hydroxyzin) Störungen: > ausgeprägte beruhigende Wirkung generalisierte Angststörung blockiert zentrale Histaminrezeptoren Panikstörung Azaspironen (Buspiron) > Wirkung tritt um spezifische Phobien einige Wochen verzögert auf Medikamente haben anxiolytische Wirkung Epilepsie: Wirkmechanismen: krankhafte neuronale Aktivität, führt versch. Antieptileptika blocken zu Krampafanfällen Ionenkanäle: Mit Media kann Anfallsfreiheit erzielt werden, durch Hemmung Carbamazepin > blockt Natriumkanäle der erregenden (glutamerge) Ethosuximid > blockt T-typ-Calciumkanäle Neurone und die hemmenden Pregabalin > blockt P/Q-Typ- Neurone (GABAerge) aktiviert calciumkanäle werden Barbiturate: modullieren allosterisch GABAa-Rezeptor. Dadurch wird GABA verstärkt Topiramat: blockt allosterisch AMPA- Rezeptoren. Dadurch wird Glutamat gehemmt Anästhesie: Wirkmechanismus: Hauptindikationsgebiete: diese Medikamente wirken idem sie Allgemeinanästhesie und GABA verstärken, Glutamat hemmen und Lokalanästhesie Natriumkanäle blockieren Allgemeinanästhesie > wirkt im Inhalationsnarkotika (Lachgas N2O) > ZNS, erzielt vollständige wird als Gas eingeatmet Bewusstlosigkeit. Dabei werden Injektionsnarkotika (Thiophenal, vorübergehend verschiedene Propofol) Körperfunktionen wie Lokalanästhetika > Schmerzlinderung in Schmerzwahrnehmung und Reflexe einem bestimmten Bereich, sie unterdrückt blockieren die Natriumkanäle Lokalanästhesie > örtliche Oberflächenanästhetika (Benzocain) > Betäubung, zb bei kleinen Nähten Schleimhaut/Wunde Infiltrationsanästhetika (Lidocain) Leitungsanästhetika (Lidocain) > für bestimmte Nervenstränge Wirkmechanismen: entweder Acetylcholinspiegel senken oder Dopaminspiegel erhöhen Antichollinergika (Biperiden) reduzieren Tremor Levodopa > Dopamin-Vorstufe. Kann die Parkinson: Blut-Hirn-Schranke überwinden und wird neurodegenerative Störung durch danach zu Dopamin umgewandelt Schädigung dopaminerger Dopaminagonisten (Bromocriptin, Neurone in der Substantia Nigra im Pramipexol) verstärken die vorhandene Mittelhirn Dopaminwirkung durch die Stimulierung der Symptome: Tremor, Rigor, Akinese Dopaminrezeptoren es besteht eine erhöhte Catechyl-O-Methyl-Transferase (COMT)- Acetylcholinkonzentration und eine Inhibitoren (Entacapon, Tolcapon) und zu geringe Dopaminkonzentration Mono-Amino-Oxidase-B-Inhibitoren (Selegilin) > Verlangsamen Abbau von dopamin und Levodopa, dadurch wird Konzentration dieser Substanzen im ZNS erhöht > häufig in Kombi mit Levodopa Dopa-Decaboxylasehemmer (Carbidopa) mit Levodopa > reduziert eine Umwandlung von Levodopa zu Dopamin ausserhalb des Gehirns Wirkmechanismen: Allergische Reaktion: Histamin: körpereigen, verursacht primär unangemessene Typ I Immunreaktionen auf Antihistaminika 2. Gen (Loratadin): Fremdstoffe/Allergene lindern Allergiesymptome durch Histamin- milde bis lebensbedrohliche Wirkung blockieren, verursachen weniger Beschwerden Müdigkeit als Gen 1. Immunreaktion in 2 Phasen: IgE-Inhibitoren (Omalizumab): 1. Sensibilisierungsphase > neutralisieren IgE Antikörper und Erstkontakt mit Allergen, kann verhindern die Bindung an Mastzellen und noch unbemerkt ablaufen. Bei damit eine Histaminfreisetzung erneutem Kontakt nächste Phase Mastzellenstabilisatoren 2. allergische Reaktion > 4 (Cromoglicinsäure): stabilisieren verschiedene Typen: Mastzellen und vermindern so die Typ I: anaphylaktische Reaktion > Freisetzung von Histamin und wichtigste !!! Prostaglandine Typ II: zytotoxische Reaktion IL-5-Inhibitoren (Mepolizumab): hemmen Typ III: Immunkomplexreaktion IL-5, welche die Reifung und Aktivierung Typ IV: zeltvermittelte verzögerte best. Granulozyten (eosinophile) steuert, Reaktion welche Wiederrum durch Zytokine Entzündungen verursachen können Kortikoide (Cortisol): wirken entzündungshemmend, Immunsupprimiert Bradykinin-Rezeptor(BK2R)- Antagonisten (Icatibant): blocken Bradykinin-Rezeptor, verhindern so durch Bradykinin vermittelte Entzündungsprozesse Spezielle Pharmakokinetik Untersuchung von pharmakokinetischen Prozessen bei speziellen AM oder gewisse Personengruppen (Kinder, Schwangere, ältere Menschen) vor allem bei schwangeren ist Arzneimittelsicherheit sehr wichtig, da der Fötus ebenso Wirkungen und möglichen Risiken ausgesetzt ist Besonderheiten in der Schwangerschaft: teilweise besteht vor SS schon eine chronische Erkrankung (Epilepsie, Asthma, Diabetes), bei der auch während SS Medikamente eingenommen werden müssen Es können durch die SS selbst Erkrankungen auftreten (SS-diabetes, Präeklampsie) die normalen Veränderungen des Körpers während der SS können die Pharmakokinetik auf unterschiedlicher Weise verändern oder beeinflussen Physiologische Veränderungen und deren Einfluss auf Medikamentenwirkung: Magen pH Wert steigt an > Absorption wird beeinflusst, veränderte Bioverfügbarkeit extrazelluläre Flüssigkeit und Körperwasser steigt an > Verteilungsvolumen hydrophiler AM ist vergrößert, Plasmaspiegel erniedrigt Körperfettanteil steigt an > Verteilungsvolumen lipophiler AM höher und Elimination dieser geringer renaler Blutfluss und GFR steigt an > Clearance höher, AUC niedriger, Halbwertszeit des Medikaments niedriger Plazenta trennt kindlichen Kreislauf vom mütterlichen AM die nicht an Proteine gebunden sind, können durch Diffusion die Plazenta durchqueren Plazenta besitzt Transportproteine für gewisse AM, können den Fötus auch in unterschiedlichem Ausmaß vor Schäden durch Medikamente schützen fetale Pharmakokinetik verändert sich im Verlauf Absorption der Medis vom Fötus erfolgt über zurückfließendes Blut aus der Plazenta Verteilung innerhalb des Fötus abhängig von der derzeitigen Körperzusammensetzung fetale Aktivität von Enzymen (bauen Medis ab) änder sich ebenfalls während der SS Entscheidend wieviel vom Medikament beim Fötus ankommt durch: mütterliche Faktoren Transfereigenschaften der Plazenta fetale Faktoren Fetale Schäden durch Medikamente: Risiko für schaden ist abhängig vom Zeitpunkt 3-6SSW: Organanlage wird gebildet, Schäden können zu Missbildungen führen bis zur 14SSW: Schäden führen häufig zum Absterben des Embryos ab 3 Monat: Organanlagen weitestgehend ausgebildet, dennoch Risiko für Entwicklungsstörung-und Funktionsstörungen Bestimmte Medis führen im ersten Trimenon zu Fehlbildungen ab zB Extremitäten, Ohren, Gaumen, Herz oder ZNS starke Teratogene > erhöhen Fehlbildungsrisiko 10-fach BSP Teratogene: Retinoide Thalidomid Mycophenolat-Mofetil Phenytoin Carbamazepin Antieptileptikum Valproinsäure kann Risiko für Neuralrohrdefekte Neuralrohr: Embryonale Struktur, die sich zu Hirn und Rückenmark entwickelt Arzneimittel die im 2 und 3 Trimenon schaden: ACE-Inhibitoren Benzodiazepine Medikamente welche eingenommen werden dürfen, findet man bei Embryotox Unerwünschte Wirkungen Nebenwirkungen = unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW), schädliche und unbeabsichtigte Reaktion auf ein Medikament betrifft vor allem ältere Menschen mit einer Polypharmazie dosisabhängige dosisunabhängige UAWs Dosisabhängige UAW: Dosisunabhängige UAW: 75-80% und damit am häufigsten UAW immunologische Ursache kann durch den UAW nicht-immunologische Ursache Wirkmechanismus eines AM immunologisch: erklärt und somit vorhergesehen immunvermittelt werden 5-10% der Fälle Intensität der Nebenwirkung ist tritt nach Erstkontakt auf dosisabhängig, kann somit bei Reaktionstypen I-IV können bei AM-allergie Überdosierung bei jedem auftreten auftreten Typ I, IgE vermittelte Reaktion, wichtige Rolle Ausmaß abhängig von: Symptome: Urtikaria, Anaphylaxie Art des AM bsp: Penicillin-Allergie Dosis cave: Kreuzallergie, Allergie gegen ein Behandlungsdauer Medikament kann ebenso allergische Komplikation Reaktion bei einem anderen Medikament individuelle Faktoren auslösen, welches sehr Strukturählich ist nicht-immunologisch: Überempfindlichkeiten durch Enzymdefekte = Idiosynkrasien sind Dosisunabhängig und es gibt keine Vorhersehbarkeit bsp idiosynkratische Reaktion: Primaquin (Malariamittel) > kann Hämolyse verursachen (Auflösung der Erys) Diese Personen haben einen Mangel des Enzyms Glucose-6-Phosphat- Dehydrogenase weiterer Typ: pseudoallergische Reaktionen Arzneimitteltoleranzen pseudoallergische Reaktion = Reaktion wird durch das AM selbst verursacht, zb anaphylaktoide Reaktion nach Röntgenkontrastmittel AM-toleranz = Wirkung niedrigschwelliger Prävention UAW: sorgfältige Anamnese (vorherige UAW?) Monotherpaie und Polypharmazie meiden Wechselwirkungen berücksichtigen bei Komedikation Medis mit geringerem Risiko wählen genaue Überwachung durch zb drug monitoring ordentliche Informationsvermittlung an Patient angemessenes Absetzen Therapie bei UAW: erste Maßnahme > absetzen, bei dosisabhängiger Reaktion > Dosis anpassen Absetzung mittels Nutzen-Risiko-Abwägung (wie notwendig ist Medikament für Patient ?) wenn möglich > alternative Medikation wenn Medikament notwendig ist > symptomatische Behandlung BSP: Pat nimmt Clozapin bei Schizophrenie ein und leidet deshalb unter sialorrhoe (starker Speichelfluss) > symptomatische Behandlung bei anaphylaktischem Schock toxischen epidermalen Nekrolyse (idiosynkratische AM-wirkung, fortschreitende Blasenbildung und Ablösung der obersten Hautschicht ) Management/Surveillance: verschiedene Strategien Überwachung UAWs durch Pharmakovigilanz auf unterschiedlichen Ebenen zb durch: nationale Arzneimittelbehörden (Bundesinstitut für AM und Medizinprodukte) auf europäischer Ebene durch die EMA Verringerung von UAWs durch: eine Sensibilisierung von Gesundheitsdienstleistern durch Leitlinien gute interprofessionelle Zusammenarbeit Stärkung der Gesundheitskompetenz der Patienten Pharmakotherapeutische Konzepte 1 Arterielle Hypertonie: RR ist dauerhaft über der Norm, ab einem Wert von 140/90mmHg entsteht durch ein erhöhtes Herzzeitvolumen, einen gesteigerten peripheren widerstand oder Kombination aus beidem Messverfahren: Langzeit RR 24h Heimblutdruckmessung Praxismessung 3 schwertgrade abhängig von den systolischen und diastolischen Werten isolierte systolische Hypertonie = ausschließlich Systolie ist über der Norm Hypertonie verursacht meist keine Symptome, ist aber Risikofaktor für: Nierenerkrankungen zerebrovaskuläre Erkrankungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen primäre Hypertonie: 90% aller Fälle, keine erkennbare Ursache abhängig von genetischen Faktoren hormonellen Einflüssen wie RAAS RAAS = an RR-regulation beteiligt wichtiges Enzym dabei > Angiotensin II > führt zur RR-erhöhung: Vasokonstriktion Stimuliert Aldosteronfreisetzung > erhöht Rückresorption von Natrium und Wasser in der Niere Förderung der Herzkontraktion, Blut wird schneller gepumpt sekundäre Hypertonie: Resultat aus Vorerkrankungen wie: renale Hypertonie: aufgrund Nierenerkrankungen endokrine Hypertonie: ub durch Cushing-Syndrom (anhaltender hoher Cortisonspiegel) kardiovaskuläre Hypertonie: zb als Folge einer Aortensklerose neuerogene Hypertonie: durch organische Störungen des NS zb Hintumore Behandlungsziele und Strategien bei Hypertonie: Hauptziel: Senkung des hohen RR, Minimierung von Risiken für Folgeerkrankungen, längere Lebenserwartung Ansätze: Patientenschulung, regelmäßige Kontrollen einschl. Nierenfunktion, individualisierte Patientenorientierter Ansatz, Lebensstilmodifikation (gesunde Ernährung, Nikotinverzicht, Sport…), Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder hohe Cholesterinwerte Behandlung ist stufenweise und adaptiv wenn Lebensstilmodifikation nicht reicht > medikamentöse Therapie Abhängig vom schwertgrad, zu Beginn erst nur mit einem einzigen Blutdrucksenker (Monotherapie) ggf Kombinationstherapie und Dosierung steigern bei fehlender Besserung Medikamente: Wirkstoffklasse 1 Wahl > ACE-Hemmer, Angiotensin II-(AT1)-rezeptor-Antagonisten, Calciumkanalblocker und thiazidähnliche Diuretika RAAS-Inhibitoren: ACE-Hemmer (Ramipril) = hemmen Angiotensin II bildendes Enzym AT1-Rezeptor-Antagonisten (Losartan) = verhindert Wirkung von Angiotensin II merke: lösen keinen Reizhusten und kaum Angioödeme aus (beeinflussen Bradykininabbau nicht) Aldosteron-Rezeptor-Antagonisten (Spironolacton) = gehören zu den Mineralkortikoidrezeptoranatagonisten (MRA), blocken Wirkung von Aldosteron Betarezeptorenblocker: Metoprolol senken Herzzeitvolumen durch Reduktion der HF und Herzkontraktilität senken totalen peripheren Widerstand durch Hemmung der Renin-Freisetzung in den Nieren, dadurch wird Bildung von Angiotensin II reduziert Dosierung schrittweise anpassen um UAW zu meiden Medikament v.a bei Pat. Mit Begleiterkrankungen wie Herzinsuffizienz wichtig Thiaziddiuretika: zB: Hydrochlorothiazid, erweitern die Blutgefäße, reduzieren so den totalen peripheren Widerstand und haben geringen harntreibenden Effekt, dadurch wird das Herzzeitvolumen reduziert Calciumkanalblocker: zB Amlodipin, vom Dihydropyridintyp, reduzieren Calciummenge in den glatten Gefäßmuskelzellem durch Blockade der Calciumkanäle Kontraktion der glatten Gefäßmuskelzellen wird gehemmt, dadurch entspannen und weiten sich die Gefäße > Senkung tot. Periph. Widerstands Dyslipidämie: abnormale Konzentration von Lipiden (v.a Triglyzeriden) oder Lipoproteinen im Blut wichtiger Risikofaktor für Herzkreislauf Erkrankungen Lipoproteine = für den Transport von Lipiden zuständig, können aufgrund ihrer relativen Dichte in verschiedene Gruppen eingeteilt werden: Chylomikronen (größtes Lipoprotein, geringste Dichte) very low density Lipoproteins (VLDL) intermediate density Lipoproteins (IDL) Low Density Lipoproteins (LDL) High density Lipoproteins (HDL) > kleinstes mit größter Dichte Chylomikronen: transportieren Nahrungslipide VLDL, IDL und LDL: transportieren Lipide von der Leber zum restl. Körper HDL: Rücktransport von überschüssigem Cholesterin zur Leber Diagnostik: Bestimmung Serumlipiden nüchtern (Trigyzeridkonzentration variiert durch Nahrungsaufnahme) Messung Gesamtcholesterin Messung der Triglyzeride HDL und LDL Cholesterin Bestimmung 3 Gruppen von Fettstoffwechselstörungen: Hypercholesterinämie = erhöhtes LDL Cholesterin > häufigste Form kombinierte Hyperlipidämien = erhöhte Triglyzerid-und Cholesterinwerte Hypertriglyzeridämien = erhöhtes VLDL und Chylomikronen (Hauptträger der Triglyzeride) Risiken: LDL-Cholesterin kann sich an den Arterienwänden als Plaques ablagern > Arteriosklerose Plaques können für Verengung sorgen oder blockieren, wodurch ein Herzinfarkt die Folge sein kann effektive Reduktion von Herz-kreislauf Erkrankungen durch: Erhöhung der HDL-Cholesterin-Konzentration Behandlungsziele und Strategien bei Dyslipidämien: Hauptziel: Blutlipidspiegel normalisieren, Risiko für Kardiovaskuläre Erkrankungen minimieren Ansätze: Umstellung des Lebensstils (rauchfrei, gesunde und fettarme Ernährung), gesunder Body-mass-index , normaler RR, medikamentöse Maßnahmen Medikamente: Statine: Atorvastatin häufig als Erstlinientherapie und zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen hemmen Cholesterinsynthese in der Leber senken LDL-Cholesterin-Plasmaspiegel und Triglyzeridspiegel HDL-Cholesterin wird leicht erhöht Anpassen der Dosis kann notwendig sein Cholesterinabsorptionshemmer: Ezetimib Blockieren Aufnahme von Cholesterin im Darm senken LDL erhöhen leicht HDL senken Triglyzeridwerte häufig Reservemittel bei Unverträglichkeit gegenüber anderen Anionenaustauscher: Cholestyramin binden Gallensäuren im Darmlumen, fördern deren Ausscheidung und reduzieren damit die Cholesterin-Konzentration in der Leber vermehrt LDL-Rezeptoren und Sekt LDL-Cholesterin im Blut gegelgentlich gastrointestinale UAW, beeinträchtigen womöglich Resorption anderer Medikamente > deshalb Reservemittel Fibrate: Fenofibrat durch Aktivierung von Peroxisomen-Proliferator-aktivierter Rezeptor a(PPARa) > Beeinflussung des Fettstoffwechsels verringern Bildung von VLDL-Partikeln in der Leber erhöhen Abbau von Triglyzeriden peripher > dadurch Reduktion der Triglyzerid- Konzentration im Plasma um 50% Fibrat-Therapie führt zu leichten positiven Veränderungen der Cholesterinwerte im Blut (Abfall von Gesamt und LDL-Cholesterin, Steigerung HDL) Fenofibrat hauptsächlich für schwere Hypertriglyzeridämien Anti-PCSK9-Antikörper: Evolocumab subkutan, blockieren das Protein Proprotein-Convertase-Substilisin/Kexin Typ 9 dadurch wird die Anzahl von LDL-Rezeptoren auf Leberzellen erhöht, so wird Aufnahme von LDL-Partikeln gefördert senken Triglyzerid-Spiegel und erhöhen HDL v.a zur Senkung von LDL-Cholesterin bei Hochrisikopat. In Kombi mit zb Statinen Diabetes Mellitus: Stoffwechselerkrankung, gekennzeichnet durch einen Mangel an Insulin mögliche Folge ist eine chronische Hyperglykämie und diverse Störungen des Stoffwechselprozesses, wodurch Organschäden entstehen können Typ 1 Diabetes: autoimmun bedingt, es kommt zur Zerstörung der Insulinproduzierenden Betalzellen in der Pankreas, dadurch entsteht ein absoluter Insulinmangel Typ 2 Diabetes: häufigste Form entsteht durch schlechten Lebensstil wie Rauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung ist durch eine sog. Insulinresistenz gekennzeichnet, die Betazellen produzieren zwar Insulin, aber die Zielorgane sprechen immer weniger auf das Insulin an, folglich wird immer weniger Insulin produziert (relativer Insulinmangel) bis es ebenfalls zum absoluten Insulinmangel kommt werden beide Typen nicht adäquat behandelt, bestehen chronisch erhöhter BZ-Werte und es kommt zu schweren Langzeitkomplikationen Diagnostik: Nüchternplasmaglukosespiegel (NPG): ab über 126mg/dl HbA1C wert: ab über 6,5% Gelegenheits-Plasma-Glukose (GPG): ab über 200mg/dl bei Typ 1 ergänzend Nachweis von persistierenden Autoantikörpern Behandlungsziele und Strategien bei Diabetes Mellitus: Hauptziel: BZ-Spiegel in einem patientenindividuellen Bereich, akute Stoffwechselentgleisungen vermeiden, Folgen wie: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden, Augenkomplikationen und den dialektischen Fuß vermeiden, Lebensstil verbessern, Lebenserwartung steigern Ansätze: Patientenschulungen regelmäßige ärztliche Kontrolle v.a auch der Nierenfunktion bei Typ 2 vor allem Lebensstilmodulation Behandlung von Begleiterkrankungen wie Hypertonie, Dyslipidämie reicht bei Typ 2 Lebensstil Verbesserung nicht aus > medikamentöse Therapie nötig orale Antidiabetika ijizierbare Therapeutika Medikamente: Metformin: ein Biguanid Erstlinienbehandlung bei Typ 2 verbessern BZ-regulation ohne Risiko einer Hypoglykämie oder Gewichtszunahme beeinflussen das metabolische Syndrom positiv (gemeinsame Auftreten bestimmter Erkrankungen oder Symptome wie Adipositas, Hypertonie, BZ-und Fettstoffwechselstörungen welche gemeinsam das Risiko für kardiovaskoläre Erkrankungen deutlich erhöhen) UAW häufig gastrointestinale Beschwerden, sehr selten Laktatazidose (metabolische Komplikation, Laktat sammelt sich schneller an als es abgebaut werden kann> Folge ist eine Übersäuerung) Kontraidiziert bei Niereninsuffizienz Wirmechanismus hauptsächlich über Reduzierung der Insulinresistenz, v.a in Leber und in der Muskulatur. Vermutung ist dass es die Lipidoxidationsrate senkt = Indikator für Fettstoffwechsel im Körper folgende orale AD können in Kombi mit Metformin angewendet werden Sulfonylharnstoff-Derivate: Glibenclamid blockieren die Kaliumkanäle auf der Betazellmembran und stimulieren so die Insulinfreisetzung nur anwendbar, wenn noch teilweise Insulin freigesetzt wird stimulieren auch bei normalen und niedrigen BZ Werten, deshalb Gefahr von Hypoglykämie sowie einer Gewichtsabnahme Inkretin-basierte Therapien: Sitagliptin und Liraglutid nutzen Effekte eines Darmhormons, die genannten medis stimulieren die Insulinsekretion in Abhängigkeit vom BZ-Spiegel hemmen Sekretion von Gluakgon (Gegenspieler) und vermitteln Sättigungsgefühl SGLT2-Inhibitoren: Empagliflozin blockieren das Transportprotein SGLT2 im proximalen Tubulus in der Niere dadurch wird Großteil der filtrierten Glukose zurückgewonnen und die Glukoseausscheidung über die Niere wird erhöht bevorzugt zusammen mit Metformin verabreicht wenn Monotherapie mit Metformin nicht ausreicht leichtes Risiko für Infektionen im Genitalbereich Insulin: v.a für Typ 1 wichtig gelegentlich auch bei Typ 2 anwendbar wenn keine anderen medis helfen verschiedene Arten: schnell und sehr kurz wirkende kurz wirkende intermediär wirkende lang wirkende dual wirkende Kombination-Insuline Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab wie: Patientenpräfarenzen Komorbiditäten Fähigkeit zur eigenständigen BZ-Kontrolle vorrangig Humaninsulin, Normalinsulin und Insulinanaloga bei Typ 1 Normalinsulin: kurz wirkendes, ohne zusätzliche Inhaltsstoffe zur Modifikation der Wirkdauer Insulinanaloga: künstlich modifizierte Versionen des menschlichen Insulins, wirken schneller oder langsamer als das normale Insulin. Sind effektiver für Senkung des HbA1C, reduzieren Risiko einer Hypoglykämie bei Typ 1 > intensivierte Insulintherapie besser als konventionelle mit Mischinsulin > Da effektiver bei Vermeidung von Folgeschäden Insulindosis muss angepasst und überwacht werden um Hypoglykämien zu vermeiden Chronisch koronare Herzkrankheit: Atherosklerose in den Kornararterien Atherosklerose ist eine Form der Arteriosklerose, die durch Fett-und Kalkablagerungen gekennzeichnet ist 5,8% in Deutschland gaben in den letzten 12 Monaten KHK an Häufigkeit nimmt im Alter zu Lebensqualität wird beeinträchtigt, v.a bei Belastung häufigste Todesursache die „nicht-stenosierende“ Form zeigt keinen messbaren Sauerstoffmangel die stenosierende Form führt zur Unterversorgung des Herzmuskels > dadurch wird Angina Pectoris verursacht Risikofaktoren: Stress Rauchen Adipositas körperliche Inaktivität Hypertonie Hypercholesterinämie Diabetes Diagnostik: Erhebung der klinischen Symptome EKG Echo Stress-Tests Symptome: stabile oder instabile Angina Pectoris fortgeschritten > Koronarsyndrom entsteht (durch eine Ruptur der atherosklerotischen Plaques) > Gefahr Herzinfarkt Behandlungsziele und Strategien bei KHK: Hauptziel: Symptomlinderung, Verbesserung der Lebensqualität, Krankheitsverlaufen verlangsamen oder eindämmen, Folgeerkrankungen und Schäden vermeiden Ansätze: Lebensstilveränderung gesunde Ernährung Nikotinverzicht Gewichtsreduktion Kontrolle verschiedener Risikofaktoren wie Hypertonie oder diabetes bei sehr schweren Fällen invasives Vorgehen > Bypass OP medikamentöse Therapie Medikamente: Thrombozytenaggregationshemmer: Acetylsalicylsäure (ASS) bei KHK Pat 100mg/Tag verhindert die Zusammenballung von Thrombozyten und senkt so das Risiko für einen Herzinfarkt bei Hochrisikopatienten: Zugabe von Faktor-Xa-Inhibitor (Rivaroxaban) > weiteres senken von kardiovaskulären Erkrankungen CAVE: erhöht Blutungsrisiko Statine: wird allen KHK Patienten empfohlen, um Morbidität und Sterblichkeit zu reduzieren abhängig von Blutfettwerten Nitrate: gefäßerweiternde Wirkung senken dadurch den Blutdruck und verringern den Bedarf an O2 des Herzens langwirksame Nitrate: (Isosorbiddinitrat) als Dauertherapie, Gefahr einer Nitrat- toleranz schnellwirksame Nitrate: (Nitroglycerin) bei stabiler AP, können schnell und effektiv Anfälle kontrollieren, auch prophylaktische Einnahme vor starker körperlicher Belastung anwendbar Antianginöse Dauertherapeutika: falls trotz optimaler Therapie weiterhin Einschränkungen da sind hierbei wird folgendes angewendet: langwirksame Nitrate Betarezeptorenblocker > Reduktion Sauerstoffverbrauch des Myokards (1 Jahr nach Herzinfarkt Standard) calciumkanalblocker Ranolazin > lindert AP-Beschwerden Ivabradin > verlangsamt HF, Verringerung des Sauerstoffbedarfs vom Herz, blockt If Kanal in natürlichen Herzschrittmacherzellen Nifedipin und Verapamil > symptombehandlung und Verbesserung der Herzfunktion Chronische Herzinsuffizienz: Herz ist nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut für Sauerstoff-und Nährstoffversorgung zu pumpen „Herzschwäche“ Herz ist unfähig, genügend Blut zu pumpen, um den Körper zu versorgen Mit der Zeit treten Anpassungsreaktionen auf: Herzhypertrophie Aktivierung des Sympathikus und des RAAS Entwicklung zu Links-rechts-oder Globalinsuffizienz entsprechend symptomatische Zeichen wie Ödeme, Atemnot, Tachykardie, Müdigkeit, Nykturie Diagnostik: Analyse der Symptome klinische Zeichen wie verlagerter Herzspitzenstoß (Verschiebung des pulsierens der Herzspitze, was auf der Brustwand während der Kontraktion spürbar ist) Laboruntersuchungen ikl. Herzmarker (Brain natriuretic peptide BNP) EKG Echo Grad wird mittels Klassifikationssystem NYHA eingestuft: 1. > asymptomatisch, keine Einschränkungen trotz Belastung 2. > leicht, keine Ruhebeschwerden, leicht bei körperlicher Belastung 3. > mittelschwer, höhere Einschränkungen bei gewohnten Aktivitäten 4. > schwer, Beschwerden bei jeder Akrivität und in Ruhe Ursache: auf unterschiedliche Erkrankungen zurückzuführen v.a auf KHK und arterielle Hypertonie Behandlungsziele und Strategien bei Herzinsuffizienz: Hauptziel: Lebensverlängerug negative Anpassungsreaktionen unterbrechen symptomminderung Leistungsfähigkeit steigern Verbesserung oder Erhalt der Lebensqualität ausrichten der Behandlung auf mögliche Ursachen und Begleiterkrankungen Ansätze: Patientenpräfarenzen berücksichtigen kausale Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung Lebensstilveränderung Patientenschulung ggf apparative Therapien wie Herzschrittmacher operativ > Herztransplantation optimale medikamentöse Therapie Medikamente: RAAS-Inhibitoren: ACE-Hemmer und AT1-Rezeptor-Antagonisten bei allen NYHA Klassen indiziert bei persistierender Symptomatik in MRA in Kombi mit ACE-Hemmer + Betarepzeptorenblocker ab NYHA 2-4 Betarezeptorenblocker: v.a bei NYHA 1 nach Myokardinfarkt oder bei Hypertonie bei NYHA 2-4 indiziert SGLT-2-Inhibitoren: auch bei Herzinsuffizienz vorteilhaft und ba NYHA 2-4 indiziert zusammen in Kombi mit: ACE-Hemmer, Betablocker und MRA AT1-Antagonist + Neprilysin-Inhibitor (Sacubitril): das belastete Hetz führt zur erhöhten Produktion von natriurtischen Peptiden wie BNP und atriales natriuretisches Pepcid ANP diese haben vorteilhafte Auswirkungen und erweitern die Gefäße und sorgen für erhöhte Urinproduktion Dafür Neprilysin-Inhibitoren, um Abbau von BNP um ANP zu hemmen Digitalisglykoside (Digoxin): Kontraktilität steigt, HF sinkt hemmen das Enzym NA+/K+-ATPase haben enge therapeutische Breite > erhöhtes Risiko für UAW und somit Reservemittel Diuretika (Thiazide und Analoga): NYHA 3 & 4, bei Ödemen Diuretika bereits ab NYHA 2 Infektionskrankheiten Infekt tritt auf, wenn path Erreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten in den Körper eindringen dadurch reagiert das Immunsystem und löst entweder: symptomatisch zb Fieber aus = manifeste Infektion oder verläuft asymptomatisch aber nachweisbar = inapparente Infektion nicht jede Infektion führt zu einer Infektionskrankheit ! Diagnostik Infektionskrankheiten: Erhebung klinischer Symptome Anamnese Labordiagnostik, mikroskopische Untersuchungen bildgebende Verfahren wie CT teilweise spezifische Tests zb PCR-Test (Polymerase Chain Reaction) > Goldstandard bei v.a COVID Akute Infektion sind eine starke Belastung und können lebensbedrohlich sein Übertragung: horizontal = von Person zu Person innerhalb einer Generation, entweder durch direkten Kontakt oder indirekt über Vektor (lebende Organismen wie eine Mücke, Wirt überträgt Infektion auf den nächsten) oder Vehikel (unbelebtes Objekt, zB kontaminierte Medizingeräte, Lebensmittel…) vertikal = von Generation zur nächsten zb Mutter auf den Fötus direkte Übertragung zb durch physikalische Berührung (zb Clostridien mit Händeschütteln) oder Aerog also über die Luft BSP Infektionskrankheiten: COVID-19: ausgelöst durch SARS-CoV-2, befällt die Atemwege und bindet sich an ACE-2 Enzyme, wodurch eine starke Entzündungsreaktion ausgelöst wird und ein Ungleichgewicht der erworbenen und angeborenen Immunabwehr entsteht HIV/AIDS: greift CD4-pos. T_Helferzellen an, schwächt durch Zerstörung dieser das Immunsystem. Zunächst Grippeähnliche Symptome, bei AIDS dann schwerere, auch neurologische Symptome und Gewichtsverlust Malaria: verursacht durch Parasiten (Protozoen), gehören zur Gattung Plasmodium, Infektion durch ein stich der Anopheles-Mücke. Sie befallen Erythrozyten und vermehren sich in diesen > es folgt Fieber, Anämie, Schüttelfrost Behandlungsziele und Strategien bei Infektionskrankheiten: Hauptziel: Symptome lindern Erreger beseitigen Allgemeinheit schützen Verbreitung vermeiden Ansätze: medikamentöse Therapie auch nichtmedikamentöse Maßnahmen (Immunsystem stärken) Hygienemaßnahmen schulen Anwendung von Impfungen um Infektion zu verhindern oder vorzubeugen Medikamente: > Antiinfektiva eliminiert Mikroorganismen im Körper und ist dabei untypisch für den Menschen Antibiotika: Behandlung von bakteriellen Infektionen wirken entweder durch Abtöten oder durch Hemmung des Bakterienwachstums CAVE: Resistenzentwicklung > Entstehung durch unsachgemäße Anwendung oder vorzeitiges Absetzen, da nicht alle abgetötet werden resistente Eigenschaften entwickeln Darreichungsformen: Oral als Tablette (Amoxicillin > für HWI oder Steptokokken Angina) Injektionen in den direkten Kreislauf (Gentamicin) topische Anwendung (Fusidinsäure) Bakterielle Infektionen: HWI, bakt. Pneumonie, Tuberkulose, Staphylokokken-und Streptokokken-Infektionen, Campylobacter-und Salmonellen-Infektion Art der Schädigung durch Antibiotika: 1. Angriff an bakteriellen Zellwandsynthese (ß-Lactam-AB und die Glycopeptide Vancomycin und Teicoplanin): blockieren die Bildung neuere Bakterienzellwände, wodurch die Bakterienzellen platzen. Vacomycin und Teioplanin v.a gegen Grampositive Bakt (haben dickere äußere Zellwand zb S. aureus) zu ß-Lactam-Ab gehören: Penicilline, Cephalosporine, Carbapeneme und Monobactame 2. Hemmstoffe der Proteinsynthese (Aminoglykoside, Makrolid-AB und Tetrazykline): Beeinträchtigung der Proteinsynthese in den Bakterien, wodurch deren Zellstoffwechsel gestört wird und die Bakterien dadurch letztendlich absterben genannten ABs werden zB bei Campylobacter-Enteritis eingesetzt 3. Wirkung auf Nukleinsäuresynthese (Chinolone oder Fluorchinolone): durch Beeinträchtigung der Nukleinsäuresynthese, wird die Herstellung von DNA oder RNA in den Bakterienzellen gestört, wodurch die Replikation und Überlebensfähigkeit eingeschränkt wird es kommt zu strukturellen Veränderungen der DNS zu Nitroimidazol geht u.a Metronidazol > v.a gegen anaerobe Bakt. Wirksam, zB bei Tetanus oder Infektionen im Vaginalbereich 4. Durchlässigkeit der Zellmembran (Polypeptidantibiotika, Lipopeptide und Polyenantibiotika): durchbrechen Bakterienzellwand wodurch der Zellinhalt ausläuft wirksam bei gramnegativen Bakterien (haben zusätzliche äußere Lipidmembran, E. Coli) Antimykotika: Anwendung bei Pilzinfektionen zb invasive Candidiasis durch den Hefepilz Candida, kann zu schweren Infektionen der Blutbahn und verschiedener Organe führen Amphotericin machen die Pilzmembran durchlässig Caspofungin und Anidulafungin stören den Aufbau der Pilzzellwand Azol-Antimykotika hemmen Synthese von Ergosterol (Bestandteil der Pilzzellmembran) Antivirale Medikamente: zur Behandlung von Viruserkrankungen Zielen darauf ab, die Virusreplikation zu hemmen Influenza > Oseltamivir und Zanamivir, hemmen die virale Neuraminidase (Enzym) HIV > komplex, da sich Virus schnell verändern und Resistenzen entwickeln kann. Hier werden Antiretrovirale Medikamente genutzt (NRTI = zb Zidovudin) Antiparasitäre Medikamente: zur Behandlung von Parasitenerkrankungen eliminieren diese oder hemmen die Vermehrung Zb Malaria > hierfür Chloroquin, stört die Umwandlung von Hämoglobin in die harmlose Form Hämozoin, wodurch die Parasiten geschädigt werden. Schmerzen: = eine störende Sinnes-und Emotionserfahrung, die sich auf reale und potenzielle Gewebsschäden bezieht Einteilung in akut oder chronisch (abhängig von der Dauer) Akute Schmerzen = plötzlich starke Schmerzen, häufig als Reaktion auf eine Verletzung und dienen als Warnsignal. Sie hören auf, wenn ursächliche Verletzung behoben ist chronische Schmerzen = kommen häufiger vor, dauern länger als 3 Monate, wiederholen sich beeinflussende Faktoren: biologisch, psychologisch oder sozial im Diagnosesytem ICD-11 wird unter chronisch primär und sekundär unterschieden Primäre chronische Schmerzen: persistierend, ohne klare Ursache, bringt emotionale Belastung mit sich und schränkt Lebensqualität ein sekundäre chronische Schmerzen: haben körperliche Ursache, zB Tumorschmerzen Einteilung der Schmerzen: nozizeptive Entzündungsschmerzen neuropathische Schmerzen Nozizeptiv = unmittelbare Reaktion auf Gewebeschäden, dienen als Warnsignal meist mit akuten Schmerz verbunden aktivierende Reize der Nozizeptoren: mechanisch, thermisch oder chemisch werden durch verschiedene Rezeptoren (Vanilloid, Serotonin-Rezeptoren) aktiviert von diesen sensorischen Nervenfasern werden Glutamat und Substanz P freigesetzt Dämpfende Mittel: Opioide, Glycin, GABA, Serotonin und Noradrenalin (wirken im Hinterhorn des RM) Entzündungsschmerz = eher bei chronischen Schmerzen, entstehen durch anhaltende Aktivierung der Nozizeptoren wegen dauerhafter Zellschädigung mögliche Folgen: Allodynie = normalerweise schmerzlose Reize werden als schmerzhaft empfunden Hyperalgesie = erhöhte Schmerzempfindlichkeit auf schmerzhafte Reize neuropathische Schmerzen = werden direkt in den afferenten Nervenfasern ausgelöst Auslöser: Verletzungen, biochemische oder strukturelle Veränderungen zB durch Diabetes oder viralen Infektionen Behandlungsziele und Strategien bei in der Schmerztherapie: Hauptziel: Schmerzreduktion Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit Arbeitsfähigkeit wieder erlangen Lebensqualität erhöhen Ansätze: angepasste Schmerztherapie durch erheben des Schmerzes mittels Skala 1-10 individuelles Leiden berücksichtigen bei akuten Schmerzen Analgetika anwenden bei chronischen Schmerzen kontinuierliche Schmerztherapie, kann nicht immer vollständig helfen somit bei chronischem Schmerz multimodaler Ansatz Medikamente: Anwendung von: nicht-opioid-Analgetika oder NSAR (Ibu, ASS) Opiod-Analgetika Co-Analgetika (Antidepressiva, Antieptileptika, Antipsychotika) Anlehnung am Stufenplan der WHO: Stufe 1: Anwendung von nicht-opioid-Analgetika ggf + Co-Analgetika Stufe 2: Anwendung schwach wirksamer Opiode Stufe 3: Anwendung stark wirksamer Opioide bsp Opioide: Moprhin, Fentanyl, Codein zusätzliche Möglichkeit > Lokalanästhetika, für Schmerzlinderung in spezifischen Bereichen, wirken durch Blockade der Natriumkanäle und unterbrechen so die Schmerzleitung Opioid-Analgetika: für Linderung starker Schmerzen haben zudem auch sedierende und psychotrope Wirkung > deshalb Suchtrisiko v.a i.v wirken auf alle Opioid-Rezeptoren (MOR) im Hirn und RM schwache = Tramadol, Codein mittelstarke = Buprenorphin Partialagonisten (aktivieren Rezeptor nur teilweise) starke = volle Agonisten wie Morphin oder Fentanyl retardiert oder unretardiert Darreichungsformen: Tabletten, Zäpfchen, Kapseln, Pflaster, Lösungen alle von Stufe 3 und teilweise welche von Stufe 2 betäubungsmittelpflichtig Opioidüberdoierung kann zu Atemdepression führen Nicht-Opioid-Analgetika Anwendung bei leichten bis mittelschweren Schmerzen haben keine beruhigende oder bewusstseinsverändernde Wirkung Darreichungsformen wie oben besitzen Eigenschaften wie: analgetisch > schmerzstillend antipyretisch > fiebersenkend antiinflammatorisch > entzündungshemmend Beispiele: Pyrazole = Metamizol > reduzieren schmerzen, Fieber und Krämpfe, v.a bei postOP Aniline = Paracetamol > reduzieren schmerzen und Fieber nicht-steroidale Antirheumatika = Ibu, ASS > reduzieren schmerzen, Fieber und Entzündungen Merke : NSAR hemmen Cyclooxygenasen (COX)-1 und 2 > dadurch reduzieren sie die Prostaglandinesynthese Prostaglandine wie das E2 spielen bei Entstehung von Fieber, Schmerzen und Entzündung eine Rolle Bei ASS muss für schmerzstillende Wirkung eine höhere Dosis genommen werden (500-1000mg) CAVE: Durch Hemmung von COX 1 > Risiko eines Ulkus Paracetamol kann bei Überdosierung zu Leberintoxikationen führen ! Asthma Bronchiale: chronische, entzündliche Atemwegserkrankung, die anfallsweise auftritt ist reversibel Asthmaanfälle können schwere Beschwerden verursachen, Atemnot, Todesangst Diagnostik: Erhebung der klinischen Leitsymptome Nachweis einer reversiblen Atemwegsblockade mittels Lungenfunktionsprüfung Reversibilitätstest mit bronchienerweiternden Medis (Anticholinergika, Corticosteroiden) Untescheidung zu COPD (nicht reversibel, v.a bei Rauchern) Ätiologie: übermäßige Aktivierung von Entzündungsmediatoren > führen zur Bronchialmuskelverkrampfung Schwellung der Bronchialwand und erhöhte Schleimproduktion dadurch entstehen die typischen Asthmasymptome: Atemnot pfeifende Atemgeräusche 2 Hauptformen: extrinsiches (allergisches) Asthma > wird durch externe Allergene ausgelöst und ist eine IgE-vermittelte Überempfindlichkeitsreaktion intrinsisches (nicht-allergisches) Asthma > keine klaren, spezifischen Ursachen (trockene Luft, Medikamente oder Virusinfektion durch Botenstoff Acetylcholin > reflexartige Verengung der Bronchien Behandlungsziele und Strategien bei Asthma: Hauptziel: Vermeidung von Symptomen Verbesserung des Alltags Verbesserung der Lungenfunktion Verringerung der asthmabedingten Sterblichkeit Ansätze: medikamentöse und nichtmedikamentöse Maßnahmen Berücksichtigung der individuellen Patientenfaktoren Verbessertes Selbstmanagement zur Selbsthilfe Asthmaschulungen für Anwendung des Peak-Flow-Meters Lebensstiländerungen zb Nikotinverzicht Fokus liegt auf kontrolliertes Asthma Einschätzung des Kontrollgrades: kontrolliertes > asymptomatisch teilweise kontrolliertes > 1-2 Symptome unkontrolliertes Asthma > 3-4 Symptome Medikamente: Ziel: Entzündung unterdrücken, Überempfindlichkeit der Bronchien reduzieren, Atemwegverengung lindern, optimale Asthmakontrolle erreichen Orientierung an 5-Stufigem Schema nach NVL: Stufe 1-2: leichtes Asthma Stufe 3-4: mittelschweres Asthma Stufe 5: schweres Asthma bei Stufe 1 > Bedardsmedikation ab Stufe 2-5 > Langzeittherapie + Bedarfstherapie ab Stufe 5 > Langzeit, Bedarf und Biologika (Antikörpern) Corticosteroide: Dauertherapie > Verwendung von inhalativen Corticosteroiden (ICS) (Beclometason) Stufe 5 > Anwendung von oralen Corticosteroiden als Langzeittherapie (OCS) bindet an Gucokortikoid-Rezeptoren und blockieren so das Enzym Phospholipase A2 (Produktion von entzündungsfördernden Eikosanoiden) > erleichtern also das Atmen und wirken präventiv ß2-Adrenorezeptor-Agonisten: bei akuten Anfällen > Fenoterol (SABA) = Bedarfsmediaktion/Reliever Für Dauertherapie auf jeder Stufe Formoterol (LABA) > entspannen Bronchialmuskulatur und erleichtern Atmen. LABA hat keine entzündungshemmende Eigenschaft > also KEINE Monotherapie damit sondern nur + ICS Anticholinergika: in Stufe 3-5 > langwirksame Anticholinergika (LAMA zB Tiotropium), ebenfalls nur + ICS Wirkung: blockieren die Wirkung von Acetylcholin, dadurch Entspannung der Bronchialmuskulatur Leukotrienrezeptorantagonisten LTRA: nur in bestimmten Fällen stufe 2-5 Blockieren Wirkung von Leukotrienen, sie entstehen als Nebenprodukte des Arachidonsäure-Stoffwechsels und verengen die Bronchien v.a Anwendung bei allergischem Asthma Antikörpertherapien: Zur Behandlung bei schwerem Asthma Stufe 5 Sie zielen auf spezifische Immunreaktionen ab Omalizumab bindet an IgE und verhindert allergische Reaktionen Mepolizumab, Reslizumab und Benralizumab binden an Interleukin-5 und reduzieren so die Aktivität der Eosinophilen Dupilumab bindet an Interleukin 4 und 13, ebenfalls bei eosinophilem Asthma diese Medikamente reduzieren Risiko für Asthma-Exazerbationen Schlafstörungen: bezeichnen einen nicht erholsamen Schlaf Insomnien = Schlaflosigkeit, Probleme beim Ein-und Durchschlafen Hypersomnien = Schlafsucht, vor allem Tagesschläfrigkeit schlafbezogene Atmungsstörungen (Schlafapnoe) Narkolepsie ist eine Art der Hypersomnie = exzessive Tagesschläfrigkeit und plötzliche Schlafattacken Kataplexie = begleitet häufig Narkolepsie, gekennzeichnet durch ein plötzlicher Verlust der Muskelkontrolle ICD-10-GM-Klassifikation teilt Schlafstörungen ein: organische = zb durch körperliche/psychische Erkrankung nicht organische = primäre Schlafstörungen Diagnostik: Schlaftagebücher ausführliche Anamnese körperliche Untersuchungen spezielle Tests ergänzend Aktometrie = Aufzeichnung der Bewegungsaktivität bei schlafbezogenen Atmungsstörungen > Polysomnografie (apparatives Verfahren zur Analyse physiologischer Signale) Ursache: organische Ursachen zb neurologische, psychische Erkrankungen oder Stress äußere Störfaktoren wie Lärm oder Licht Einnahme bestimmter Substanzen wie Koffeinhaltige Getränke oder Stimulanzien Risikofaktoren und Entstehung schlafbezogener Atmungsstörungen: hoher BMI männlich erhöhtes Alter Prozesse im ZNS/oder Muskulatur, die eine Änderung der Atmungsregulation bewirken Risikofaktoren und Entstehung Insomnie: genetische Einflüsse Persönlichkeitsmerkmale Stress Überregung auf geistiger, emotionaler und körperlicher Ebene Die Hypersomnie hingegen entsteht durch eine Störung des Schlaf-Wach-Zentrums im Hirn Narkolepsie hängt mit Verlust von Neuronen zusammen, die Hypocretin produzieren, welcher ein wichtiger Faktor für Regulation der Schlaf-und Wachzustände ist Behandlungsziele und Strategien bei Schlafstörungen: Hauptpziel: Verbesserung der Schlafqualität Reduzierung nächtlicher Wachphasen Verbesserung der Tagesaktivität Vermeidung der Entstehung von weiteren Gesundheitsrisken Ansätze: effektive, nichtmedikamentöse Therapie von Insomnien mittels Verhaltenstherapie ebenfalls bei Hypersomnien ist Verhaltenstherapie möglich wirkt dies nicht, bei beiden Arten medikamentöse Therapie Infoweitergabe zu gesundem Schlaf optimierte Schlafhygiene Substanzen die den Schlaf stören sollten gemieden werden Behandlung schlafbezogener Atmungsstörungen: Positivdrucktherapie (Kontinuierlicher druck auf Atemwege wird ausgeübt) Gewichtsreduktion spezielle Unterkieferschienen die die Atemwege erweitern Medikamentöse Therapie: Hypersomnie-Therapeutika bei starker Tagesschläfrigkeit Stimulanzien: Methylphenidat > erhöht Dopamin-und Noradrenalin-Konzentration Modafinil > blockiert die Dopamin-wiederaufnahme im ZNS, erhöht so die Wachsamkeit und Lebensqualität ohne Suchtrisiko CAVE: nicht während SS für Narolepsie: Pitolisant, erhöht die zentrale histaminerge Aktivität und fördert so Wachheit und Aufmerksamkeit bei Narkolepsie + Kataplexie = Anwendung von Natriumoxybat (betäubungsmittelpflichtig), verbessert den gestörten Nachtschlaf Insomnie-Therapeutika Benzodiazepine > machen die Rezeptoren vom hemmenden Transmitter GABA sensibler für die GABA Wirkung und sind deshalb schlaffördernd für kurzzeitiges Einsetzen: Flunitrazepam Triazolam Benzos mit langer Halbwertszeit können für morgendliche Leistungsunfähigkeit sorgen (Hannover-Effekt) langfristige Anwendung kann psychisch und physisch abhängig machen Z-Substanzen: ähnliche Effekte wie Benzos, geringer ausgeprägte therapeutische Effekte und geringeres Risiko an UAWs Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon Antihistaminika 1. Gen > schlaffördernde Wirkung da sie Wirkung von Histamin blocken (Histamin fördert Wachheit) verschreibungspflichtige : Hydroxyzin und Promethazin Antidepressivum: Doxepin sedierend ebenfalls für Insomnien geeignet kurzzeitige Behandlung Langzeitbehandlung nicht empfohlen Melatonin: natürliches Hormon reguliert den Schlaf-Wach-Zyklus retardiert gibt es über längeren Zeitraum Melatonin ab Antipsychotika: Melperon Pipamperon kann bei Insomnien angewendet werden, wird aber nicht befürwortet Ausnahme: gerontopsychiatrischen Patienten Baldrian ebenfalls nicht empfohlen Ulkuserkrankungen: Gastroduodenale Ulkuserkrankung = Magen-Darm-Geschwür Erkrankung, bei der es bis zu 3mm tiefen Wunden in Magen-und Dünndarmschleimhaut kommt Ulzera können auch asymptomatisch verlaufen oder sich erst mit Komplikationen wie Ulcusblutungen zeigen auch chronische Schmerzen möglich Ulkus ventriculi = Geschwür im Magen schmerzen unmittelbar - 1h nach Nahrungsaufnahme Ulkus duodeni = Geschwür im 12-Finger-Darm nächtlicher Schmerz oder auf leerem Magen, wird durch Essen gelindert Diagnostik: Gastroduodenoskopie inklusive Biopsie für eine histologische Untersuchung Testung auf den bekannten Erreger Helicobacter pylori (Bakterium) Entstehung: Resultat einer Störung der Balance zwischen schädigenden und schützenden Aspekten in der Magenschleimhaut und Dünndarmschleimhaut Schützende Faktoren: gute Durchblutung der Schleimhaut ausreichende Schleimproduktion Bicarbonat schützende Prostaglandine wie E2 schädigende Faktoren: Magensäure hohes Alter Begleiterkrankungen Stress Rauchen Helicobacter pylori Infektion entsteht über verschiedene Toxine und kann dauerhafte Entzündungen auslösen Einnahme von COX-inhibitoren hemmen die Produktion von Prostaglandinen wie das E2, welches für Wiederherstellung der schützenden Schleimhaut zuständig ist Behandlungsziele und Strategien bei Ulkuserkrankungen: Hauptziel: vollständige Ausheilung der Ulzera Prävention von Rezidiven Bei Helicobacter > medikamentöse Beseitigung Ansätze: Förderung der Therapietreue Aufklärung des Patienten Lebensstiländerungen v.a Raucherstopp und Stressreduktion Medikamente: Ziel: Symptomlinderung, Heilung erreichen und Komplikationen vermeiden Anwendung von Medikamenten zur Reduktion der Magensäure Antibiotika bei Helicobacter Pylori Eradikation Helicobacter: Elimination sorgt für dauerhafte Heilung Erstlinientherapie: Bismut-Quadrupel-Therapie mind. 10 Tage = bedeutet die gleichzeitige Verabreichung von 4 verschiedenen Medikamenten 1. Antibiotikum Tetrazyklin > (Beeinträchtigung der Proteinsynthese von Bakterium) 2. Antibiotikum Metronidazol > (stört die Nukleinsäuresynthese) 3. Protonenpumpenhemmer Omeprazol > Reduktion der Magensäure-Ausschüttung 4. Bismut-Salz > entzündungshemmend und antibakteriell Zweitlinientherapie: Standard-Tripel-Therapie = Amoxicillin + Clarithomycin + PPI Therapie Ulzera OHNE Helicobacter: bei Einnahme von COX Inhibitoren (Gruppe NSAR) sollte zusätzlichen Omeprazol eingenommen werden sei eis bei NSAR im Rahmen einer Schmerztherapie oder bei Einnahme niedrig dosierter ASS Einnahme als Thrombozytenaggregationshemmer wenn möglich, Schmerztherapie mit Paracetamol umstellen tritt Ulzera ohne Helicobacter oder Langzeitbehandlung mit COX-Inhibitoren auf > seltene Ursachen berücksichtigen wie Zollinger-elisson-Syndrom (hier dann PPI Einnahme) LEKTION 5: Schadstoffe Arzneimitteldosen können therapeutische Wirkung sowie schädigende Wirkung haben einwirkende Menge ist immer entscheidend Toxikodynamik = Wechselwirkung eines Giftes mit dem Zielorganismus Tokikokinetik = Aufnahme und Ausbreitung des Giftes im Körper Vorkommen: synthetisch > anthropogen (Menschengemacht) physiologisch > Toxine spezifische Gifte > Schwermetalle (Arsen, Blei, Quecksilber, Blausäure) anthropogene Einflüsse: zB Feinstaub aus dem Verkehr > Lungenschäden Toxine: von Pflanzen, Insekten, Bakterien, Pilzen, Produktion und Abgabe zur Selbstverteidigung zB Batrachtoxine aus Fröschen oder Cumarinderivate = Aflatoxine verschiedener Schimmelpilze extrem lebertoxisch und kanzerogen Schadstoffe = alle synthetischen und natürlichen Stoffe, die eine schädigende Wirkung haben Toxine = In der Natur vorkommende Gifte, die von Organismen zur Verteidigung produziert werden Gifte = Giftstoffe, als ein anorganisches oder organisches Element, die schädigende Wirkung auf Organismen haben und i.d.R eine Störung des Stoffwechsels verursacht Noxen = Umstand, der schädlich für den Körper ist, sei es ein Gift oder aufgrund von biologischen, physikalischen oder chemischen Einflüssen Auswirkung der Schädigung hängt von der Dosis, von der Dauer und vom Zustand des betroffenen ab. CO-Vergiftung meist sofort bemerkbar, CO-Moleküle verdrängen im Hämoglobin den Sauerstoff, indem sie die Bindungsstelle dafür besetzen Dosis und Dosiswirkung: Menge ausschlaggebend effektive Dosis (ED) = Dosis, bei der eine gewünschte, therapeutische Wirkung eintritt ED50 = Wert, bei dem nach Aufnahme 50% der Behandelten eine Wirkung zeigen letale Dosis = Erhebung der tödlichen Dosis LD50 = Wert, bei dem nach Aufnahme 50% sterben Schadstoffwirkung: neben der Menge ist Dauer der Exposition, der Wirkmechanismus und AZ des Betroffenen relevant vulnerable Gruppen: gefährdete Gruppen aufgrund spezifische Zustände Säuglinge Kleinkinder Schwangere ältere, multimorbide Menschen Säuglinge + Kleinkinder: veränderte Enzymaktivität, wodurch Wirkung eines AM verändert sein kann ADI (Acceptable daily intake) = Grenzwert für Schadstoffe, gibt lebenslange, täglich maximale zugeführte Dosis an, welche über Wasser und Nahrung aufgenommen wird ohne schädlichen Einfluss zu haben NOAEL (no observed adverse effect level) = Schwellenwert, bei dem das Gift gerade so keine toxische Wirkung zeigt beide Werte geben Aussage über eine mögliche Schädigende Wirkung Dauer der Exposition: durch kurzzeitige aber hohe Aufnahme oder längere Exposition mit kleineren Aufnahmemengen chronisch sichtbar, wenn eine Akkumulation stattfand oder Anzahl der Einzelnoxen zur Schädigung führen Akute Intoxikation: sofortige Wirkung sichtbar, entweder dauerhafte Schäden, Tod oder es kann so behoben werden dass keine Schäden zurückbleiben Akute Vergiftung BSP: Beginn zeitnah zum Einnahmeereignis CO-Vergiftung: zeitnah Kopfweh, Übelkeit, Erbrechen, rauschähnlicher Zustand bei hohem CO-Anteil zb im Bergbau > sofortige Hypoxie (o2 Mangel im Blut) weitere akute Fälle: Alkohlvergiftung, Überdosierungen durch Pharmaka, Verschlucken von Putz-oder Waschmittel (Kinder) Chronische Vergiftung BSP: entstehen durch Langzeitexposition Symptome erscheinen verspätet Kumulationsgift = zB Schwermetallvergiftungen, da sie im Körper akkumulieren Summationsgift = Kanzerogene Gifte, schädigende Wirkung zeigt sich erst nach mehrmaligem Auftreten von DNS.Schäden und dem erfolglosen Reperaturmechanismus der Zelle zb Cadmium-Freisetzung in Japan im Bergbau > Betroffene erkrankten verspätet an Itami-Itai-Krankheit > andauernde Akkumulation verursachte Knochenerweichung und Brüche Haber´sche Regel = Zusammenhang zwischen Giftkonzentration C, Expositionsdauer t und dem toxischen Effekt k (C*t = k) (nur für chronische Intoxikationen) Verhalten bei: Gasvergiftung: Lüften, Vergifteten aus Gefahrenzone bringen Ätzvergiftung: betroffene Stelle wenn möglich mit Wasser spülen, Eigenschutz! Verschlucken von Schadstoffen: ggf Gabe von Aktivkohle, kein Erbrechen provozieren um erneutes mögliches Verätzen zu vermeiden Resorption im Magen und Darm vermeiden: primäre Giftelimination = Verhinderung/Verminderung der weiteren Aufnahme im Magen sekundäre Giftelimination = beschleunigte Ausscheidung des Schadstoffs Aktivkohle: Erstmaßnahme in Entgiftungsmedizin orale Applikation als Pulver im Wasser aufgeschlämmt (Suspension) Aktivkohlepartikel haben eine große Oberfläche wodurch das Gift zügig absorbiert wird > Verhinderung der weiteren enteralen Aufnahme Kontraindikation bei: Säuren, Laugen und Pestiziden Menge 1g pro kg KG 400-800ml Suspension Konzentration: 0,15g/1ml Magenspülung: nur in bestimmten Fällen zb indiziert bei trizyklischen Antidepressiva Spülung mittels Schlauch und phys. Kochsalzlösung provoziertes Erbrechen: nicht mehr als erstes Mittel der Wahl auf Aktivkohle zurückgreifen wenn möglich bei Erbrechen sicheres Abfließen gewährleisten und Aspiration vermeiden Laxanziengabe: Abführmittel erzielt schnellere Entleerung des Darms, dadurch wird Giftresorption unterbunden zB NA2SO4 (Glaubersalz) > Sulfat Anionen werden vom Darm nicht resorbiert und binden aufgrund osmotischen Druck Wasser aus dem Darm Hämodialyse: Nierenersatztherapie > kann die meisten wasserlöslichen Giftstoffe entfernen Korrektur des Elektrolyt-und Säure/Basenhaushalts kann ermöglicht werden v.a bei Verdacht auf Nierenversagen geeignetes therapeutisches Mittel Urinalkalisierung nur bei Salicylintoxikationen Antidot-Gabe: Antidota = spezifische Gegengifte, wirken entgegengesetzt der Giftwirkung blockieren oder schwächen die Giftwirkung ab binden an Rezeptor oder Enzym, wodurch sie dann den Giftstoff verdrängen, Enzyme hemmen oder an den Giftstoff selbst binden Co-Substrat = nicht kovalent gebundenes Coenzym, für Katalyse notwendig Antidota-Therapie: viele Einschränkungen meistens gibt es keine spezifischen Gegengifte bei Intoxikationen Um Antidot einzusetzen, muss Gift bekannt sein Gegengift muss dann präsent sein Gegengifte sind teilweise mit Nebenwirkungen behaftet Besipiel-Intoxikationen mit Antidot: Paracetamol-Vergiftung: > lebertoxisch Antidot > Acetylcystein unterstützt Detoxifizierungsmechansimen der Leber bei einer Überdosis von Paracetamol bei Pracetamolvergidtung > Bildung eines toxischen Metabolits (NAPQI) akkumuliert ohne weiteren Abbau in den Leberzellen und reagiert mit zelteigenen Proteinen zu inaktiven Verbindungen Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Unterlebschmerzen und Leberversagen Acetylcystein ist ein Co-Substratdonator > stellt sie Thiolgruppe des Cysteins den Abbauenzymen zur Verfügung Methanol-Vergiftung: Antidot > Ethanol verdrängt das Methanol aus der Bindung zur Alkoholdehydrogenase und verhindert so den Abbau von Methanol zu Ameisensäure (HCOOH) bzw verlangsamt = Kompetitive Hemmung Bildung der Ameisensäure führt zu einer Übersäuerung des Blutes Symptome: Kreislaufversagen und gestörtes Sehvermögen Cyanid-Vergiftung: Antidot > Hydroxycobalamin Cyanide = Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindungen Kaliumcyanid (KCN, Zyankali) Cyanwasserstoff (HCN, Blausäure) oder organische Cyanidverbindungen wie Salz Toxisch > HCN, da es die Atmungskette stört durch eine Blockade des Enzyms Cytochrom-c-oxidase Im Magen wird HCN von der Magensäure aus den organischen und anorganischen Verbindungen gebildet Blausäure kann als Gas eingeatmet werden HCN: hoch toxisch wirkt sehr schnell bindet an Eisen-Zentralatome und verhindern so den letzten Schritt der Atmungskette > O2 kann nicht mehr gebunden werden, dadurch kommt ein „inneres Ersticken“ zustande Symptome: Hautrötung, vertiefte Atmung, Tachykardie, Schwindel, Kopfschmerzen Cyanid-Vergiftungen meist durch absichtliches Verschlucken von Zyankali Natürliche und künstliche Schadstoffe: Natürliche = Toxine, Waffe von Organismen oder giftige Gase wie Schwefelwasserstoff künstliche = synthetisch zB Pestizide, polyzyklische Kohlenwasserstoffe, Pharmaka, Schwermetalle Bakterielle Toxine: Bakterienstämme mit krankheitsauslösenden Toxine: Corynebacterium diphteria Vibrio Cholerae Clostridium tetani Bordetella Pertussis Einteilbar in Endotoxine und Exotoxine meistens Lipopolysaccharide Bestandteile der Zellwand Gram-negativer Bakt. Es gibt Porenbildner und intrazellulär wirkende Toxine einziger Porenbildner > Staphylococcus Aureus Behandlung mit Antibiotika kann wegen Resistenzen gestört sein v.a die staphylokokken-Stämme (Typ Aureus) Infektionen mit resistenten S. Aureus-Stämmen = MRSA (Methycillin-resistenter- S.aureus) > nicht mit üblichen AB wie ß-Lactame (Penicillin) behandelbar Pflanzentoxine: können Haut-und Schleimhaut schädigen sowie oral verschluckt oder eingeatmet werden bekanntesten Schadstoffe > Alkaloide besitzen voneinander verschiedene chemische Struktur gemeinsames Merkmal = Stickstoffatom:e in nicht-aromatischen oder aromatischen Ringen > deshalb eine gemeinsame Substanzklasse bekannteste und giftigste Alkaloide: Aconitin Acetylbenzoylaconin, kommt im blauen Eisenhut vor Symptome: taube Zunge, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Körperschmerzen letale Dosis: 3-6mg Aktivkohle verhindert Resorption Coniin: S-2-Propyl-piperidin letale Dosis: 0,5-1g Symptome: Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Speichelfluss, Muskellähmungen v.a Atmung Atropin: (Racemat) Hyoscyamin bekanntes Mittel gegen Bradykarden Herzrhythmusstörungen bindet an muskarinerge Acetylcholinrezeptoren und wirken antagonistisch auf Parasympathikus bei Frauen als Kosmetikum verwendet (pupillenerweiternde Wirkung) Kann als Antidot verwendet werden bei zB Alkylphosphatverbindungen Vergiftung durch Atropen selbst durch den Verzehr von speziellen Pflanzen Toxine tierischen Ursprungs: Meist Mischungen von verschiedenen Molekülen > deshalb keine spezifischen Antidota Behandlung meist symptomatisch manchmal Einsatz von Atinserum möglich (Blutserum mit Als für spezifische Gifte) meistens harmloser Verlauf vor allem in Europa v. A bei Bienen-und Wespenstichen gelegentlich anaphylaktische Reaktion Notfallbehandlung > Gabe von Adrenalin Aflatoxine: = Produkte des bakt. Stoffwechsels in Schimmelpilzen (Mykotoxine) Kanzerogene Wirkung chem. Struktur enthält Cumaringerüst und heterozyklische Ringe Aflatoxin B1: kanzerogene Wirkung durch Epoxidverbindung in vivo. Das gebildete Epoxidprodukt gehört zu den stärksten kanzerogenen Naturstoffe > große Reaktivtät mit DNS- Basen durch seine chemische Veränderung führt zu Schwierigkeiten bei der DNS-Replikation und Lebertumore Aufnahme von Mykotoxine meist durch Nahrung (Nüsse, Kakaobohnen, Feigen..) gehört durch die mehrmalige Aufnahme zu den Summationsgiften DNS.Interaktion summiert die Anzahl der kanzerogenen Noxen Risiko > Lebertumore chronische Intoxikation > hepatozelluläres Karzinom Synthetische Schadstoffe: = Industriell hergestellte Substanzen entweder schädlicher Zweck (Pestizide) unbeabsichtigter Freisetzung in die Natur (Schwermetalle, polychlorierte Kohlenwasserstoffe) oder unsachgemäßer Verbrauch (Pharmaka) Pharmazeutika = künstliche Stoffe, Wirkung und chem. Gerüst basiert häufig auf pflanzlicher Analoga Spektrum zwischen Dosiswirkung und Nebenwirkung variieren Abstand zwischen effektiver Dosis, bei der gerade so die therapeutische Wirkung erreicht wird und der letalen Dosis, bei der gerade so UAWs aufgrund zu hoher Dosis auftreten = therapeutische Breite die therapeutische Breite ist der Quotient von ED50 und LD50 große therapeutische Breite > sehr gut verträglich (Penicillin, Kortison) enge therapeutische Breite > mit mehr Nebenwirkungen behaftet (Paracetamol) Paracetamol: geringe therapeutische Breite wirkt fiebersenkend und analgetisch KEINE entzündungshemmende Wirkung lebertoxisch > aufpassen vor Dosisüberschreitung besonders Personen mit vorhandenen Leberschäden müssen aufpassen ggf anderes Antipyretikum hepatotoxische Wirkung: durch toxische Metaboliten, welche zu Nekrosen führen letale Dosis: 10g oral es kommt zu irreversiblen, lebensbedrohlichen Leberschäden Symptome treten verspätet auf, dann: > Nierenschäden > Leberschäden Acetylsalicylsäure (ASS): nicht für Kinder geeignet > Reye-Syndrom (Lebererkrankung + Enzephalopathie) bekanntes Analgetikum Wirkung: inaktiviert die Cyclooxigenasen 1 und 2 (COX) über die Inaktivierung von COX1 > Wirkung als Thrombozytenaggregationshemmer somit blutverdünnendes Mittel, kann als Prophylaxe von Apoplex und Myokardinfarkt genommen werden Nebenwirkungen: Blutungen im GI-Trakt, Übelkeit, Erbrechen, Ohrensausen und verm. Hörvermögen Bei Intoxikation durch Überdosierung > Hyperventilation, Schwitzen, Reizbarkeit, und später Atemlähmung Hyperthermie, Austrocknung Diclofenac: Umweltschädigend vor allem topisch angewendetes Schmerzmittel gehrt zu den nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAR) Wirkung: hemmt vor allem COX 2 > somit wirksames Antiphlogistikum bei oraler Einnahme Wirksamkeit bei typischer Anwendung aufgrund unklarer Eindringtiefe umstritten Nebenwirkungen: erhöhte Leberwerte Hautrötungen oder Reizung (topische Anwendung) Freisetzung in die Umwelt stellt Problem dar gelangt in Kläranlagen und wird nicht ausreichend gefiltert verursacht gichtähnliche Symptome sowie Nierenversage n v.a bei Vögeln

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