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DeservingCourage448

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Universität Hildesheim

2024

Myers, D.G. & DeWall, C.N.

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psychology theoretical perspectives history of psychology introduction to psychology

Summary

Diese Präsentation bietet eine Zusammenfassung der psychologischen Grundlagen und theoretischen Perspektiven und beleuchtet das Leib-Seele-Problem. Sie behandelt wichtige historische Entwicklungen und aktuelle Forschungsfragen. Die Darstellung ist detailliert und analysiert unterschiedliche Theorien im Bereich der Psychologie.

Full Transcript

Psychologie – Grundlagen Welche theoretischen Perspektiven gibt es? 11. November 2024 11.11.2024 1 Hinweis Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer. htt...

Psychologie – Grundlagen Welche theoretischen Perspektiven gibt es? 11. November 2024 11.11.2024 1 Hinweis Myers, D.G. & DeWall, C.N. (2023). Psychologie. 4. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66765-1 11.11.2024 2 Ziel Verstehen, welche unterschiedlichen Perspektiven die Psychologie als Wissenschaft prägen, was das Leib-Seele-Problem ist, was unterschiedliche Paradigma wie Behaviorismus und kognitive Ansätze betonen, welche neueren Entwicklungen es gibt. 11.11.2024 3 Wurzeln der Psychologie Psychologische Fragen haben sich die Menschen schon immer gestellt. Wo liegt der Ursprung? Philosophie (Bsp.: Konfuzius, Aristoteles, Platon) lange waren Philosophie, Medizin, Naturwissenschaften und Psychiatrie dicht beieinander erst im 19. Jahrhundert entwickeln sich unterschiedliche Denkschulen / Perspektiven 11.11.2024 Gazzaniga (2017) 4 Große Debatten Anlage-Umwelt-Debatte Leib-Seele-Problem 11.11.2024 Gazzaniga (2017) 5 Anlage-Umwelt-Debatte diskutiert seit der Antike zentrale Frage: ist die Psychologie eines Menschen auf seine Anlage oder die Umwelt zurückzuführen? sind psychologische Eigenschaften biologisch angelegt oder werden sie durch Kultur, Bildung,... erworben? aktuelle Annahme: Anlage und Umwelt interagieren dynamisch und in Wechselwirkung 11.11.2024 Gazzaniga (2017) 6 Leib-Seele-Problem „Sind Körper und Geist getrennt und jeweils eigenständig, oder ist der Geist lediglich die subjektive Erfahrung von stattfindender Gehirnaktivität?“ lange hielt man einzelne Organe für den Sitz der geistigen und körperlichen Kräfte (Bsp.: Herz) Annahme bis ins 15. Jh.: Geist und Körper existieren unabhängig voneinander; der Geist kontrolliert den Körper; die Seele ist göttlich und unsterblich und unterscheidet den Menschen von Tieren 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 34) 7 Leib-Seele-Problem Leonardo da Vinci (1506) brachte erstmals das Gehirn mit psychologischen Funktionen in Verbindung René Descartes (17. Jh.) vertritt den Dualismus: Geist und Körper sind getrennt voneinander, aber dennoch miteinander verflochten aktuelle Annahme: der Geist ist die Folge von Gehirnaktivität und existiert nicht getrennt vom Körper 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 34) 8 Gründung der Psychologie 19. Jh. britische Psychologen plädieren dafür, Psychologie auf Beobachtung und Experiment aufzubauen; Psychologie soll „die Wissenschaft von den elementaren Gesetzen des Geistes“ sein Wilhelm Wundt gründet 1879 in Leipzig sein „Institut für experimentelle Psychologie“ Annahme: psychologische Prozesse sind die Folge physiologischer Vorgänge im Gehirn Methode: Reaktionszeitmessung und Introspektion (Problem: subjektiv und nicht reliabel) 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 36) 9 Perspektiven Strukturalismus „Psychologischer Ansatz, in dem davon ausgegangen wird, dass sich ein System nur durch die Interaktion zwischen seinen Elementen verstehen lasse, weswegen bewusste Erfahrung zunächst in grundlegende Komponenten zerlegt werden müsse, um durch diese Zergliederungsprozesse die Elemente zu identifizieren.“ Wundt wollte die Struktur der Seele anhand ihrer Einzelteile verstehen. 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 37) / Myers (2023, S. 7) 10 Perspektiven Funktionalismus William James (1890): Principles of Psychology – Analyse des menschlichen Geistes kritisiert den Strukturalismus: der Geist sei komplexer als seine einzelnen Elemente Funktionalismus: „konzentriert sich auf die Funktion des Geistes im Sinne der Anpassung an die Umwelt“ die Psychologie betrachtet die Operationsweise des Geistes, also die Funktion der Geist arbeitet so, dass er Menschen bei der Anpassung an die Umwelt hilft 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 38) 11 Perspektiven Evolutionstheorie stärkt den Funktionalismus Charles Darwin (1859): stellte die Evolutionstheorie vor Grundgedanke: Arten verändern sich über die Zeit einige Veränderungen steigern die Chance aufs Überleben solche Veränderungen werden weitergegeben weitergegebene Veränderungen nennt man Anpassungen Ziel ist Survival of the fittest 11.11.2024 Gazzaniga (2017) 12 Perspektiven Gestaltpsychologie Abgrenzung zum Strukturalismus Max Wertheimer (1912): „Das Ganze unterscheidet sich von der Summe seiner Teile“ Bsp.: Wir nehmen ein Dreieck als Dreieck wahr und nicht als drei einzelne Linien 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 39) 13 Perspektiven Psychoanalyse Sigmund Freud (Anfang 20. Jh.) Psychoanalyse: Therapeut und Patient arbeiten daran, die Inhalte des Unbewussten des Patienten in sein Bewusstsein zu holen; dadurch können unbewusste Konflikte entdeckt und bearbeitet werden 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 39) 14 Perspektiven Behaviorismus John B. Watson (1913) kritisiert, dass sich die Psychologie auf mentale Prozesse konzentriert Behaviorismus ist „ein psychologischer Ansatz, der Umwelteinflüsse auf das beobachtbare Verhalten betont“ wenn wir die Reize finden, die ein Verhalten auslösen, können wir Verhalten vorhersagen 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 39) 15 Perspektiven Kognitive Ansätze 1960er Jahre kognitive Wende - der Geist steht wieder im Mittelpunkt untersucht werden mentale Prozesse wie Gedächtnis, Sprache und Entscheidungsfindung 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 39) 16 Perspektiven Sozialpsychologie zweite Hälfte des 20. Jh. untersucht den Einfluss sozialer Situationen auf Verhalten und mentale Aktivität 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 39) 17 Aktuelle Fragen Biologie Gehirnchemie Neurowissenschaften Humangenom è immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse, die uns helfen, die Funktionen und Prozesse zu verstehen 11.11.2024 Gazzaniga (2017) 18 Aktuelle Fragen Evolutionäres Denken versucht, „mentale Eigenschaften als Produkt natürlicher Auslese zu erklären“ Annahme: Evolutionstheorie versucht zu erklären, ob Verhaltensweisen adaptiv sind Evolutionstheorie kann erklären, warum wir manche Verhaltensweisen zeigen, obwohl sie nicht mehr erforderlich sind (Bsp.: wir mögen süße Nahrungsmittel) 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 48) 19 Aktuelle Fragen Einflüsse der Kultur eine adaptive Herausforderung ist das Zusammenleben mit anderen Menschen und in Gruppen das erfordert Kooperation aus dem Zusammenleben in Gruppen entstehen Kultur und Normen (Bsp.: wie geht man mit Familienmitgliedern um?) 11.11.2024 Gazzaniga (2017, S. 48) 20 lichkeit und in den mentalen Prozessen, die sich darauf auswirken, wie Menschen die Welt wahrnehmen und kennen. Die soziale Analyseebene dreht sich darum, wie sich Gruppenkontexte auf die Arten menschlicher Interaktion und gegenseitiger Beeinflussung auswirken. Die kulturelle Analyseebene untersucht, wie die Gedan- ken, Gefühle und Handlungen von Menschen über Kulturen hinweg ähnlich oder unterschiedlich sind. Unterschiede zwischen Kulturen beleuchten die Rolle, die Analyseebenenkulturelle Erfahrungen in der Formung psychologischer Prozesse spielen, während Tabelle 1.1 Analyseebenen Analyseebene Schwerpunkt Was wird untersucht? biologisch Gehirnsysteme Neuroanatomie, Tierstudien, Bildgebung Neurochemie Neurotransmitter und Hormone, Tierstudi- en, Wirkungen von Medikamenten/Drogen genetische Aspekte genetische Mechanismen, Heritabilität, Zwillings- und Adoptionsstudien individuell individuelle Unterschiede Persönlichkeit, Geschlecht, Entwicklungs- stufen, Altersstufen, Selbstkonzept Wahrnehmung und Denken, Entscheidungsfindung, Sprache, Kognition Gedächtnis, Sehen, Hören Verhalten beobachtbare Handlungen, Reaktionen, physische Bewegung sozial interpersonelles Verhalten Gruppen, Beziehungen, Überzeugung, Einfluss, Arbeitsplatz soziale Kognition Einstellungen, Vorurteile, Wahrnehmungen kulturell Gedanken, Handlungen, Normen, Überzeugungen, Werte, Symbole, Verhaltensweisen – in Ethnizität unterschiedlichen Gesell- schaften und kulturellen Gruppen Gazzaniga, M., Heatherton, T. & Halpern, D. (2017). Psychologie. Weinheim: Beltz 11.11.2024 21 Literatur Gazzaniga, M., Heatherton, T. & Halpern, D. (2017). Psychologie. Weinheim Basel: Beltz. Nolting, H.-P., Paulus, P. (2018). Psychologie lernen. Eine Einführung und Anleitung. 15., vollst. überarb. Aufl. Weinheim Basel: Beltz. 11.11.2024 Gazzaniga (2017) 22 Viel Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 11.11.2024 23 11.11.2024 24

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