Stadtentwicklung - Definitionen & Prozesse PDF
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This document provides definitions and explanations of concepts related to urban development, such as urbanization, gentrification, suburbanization, and others, as well as examples of different city types. It includes discussion of urban models.
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Definitionen Stadtbegriffe Urbanisierung: o Zunahme der Stadtbevölkerung und Ausweitung von Städten. o Menschen ziehen vom Land in die Stadt, weil dort Arbeitsplätze und bessere Lebensbedingungen vermutet werden. Verstädterung: o Wachstum des Antei...
Definitionen Stadtbegriffe Urbanisierung: o Zunahme der Stadtbevölkerung und Ausweitung von Städten. o Menschen ziehen vom Land in die Stadt, weil dort Arbeitsplätze und bessere Lebensbedingungen vermutet werden. Verstädterung: o Wachstum des Anteils der Stadtbevölkerung an der Gesamtbevölkerung. o Kann durch Bevölkerungswachstum oder durch die Eingemeindung ländlicher Gebiete erfolgen. Metropole: o Bedeutendes wirtschaftliches, politisches und kulturelles Zentrum eines Landes oder einer Region. Megastadt: o Stadt mit mehr als 10 Millionen Einwohnern (z. B. Tokio, Mexiko-Stadt). Modelle der Stadtentwicklung Zonenmodell: o Stadtstruktur ist in konzentrischen Ringen aufgebaut. o Zentrum: Geschäftszentrum; Außenbereiche: Wohn- und Industriegebiete. Sektorenmodell: o Stadt entwickelt sich entlang von Verkehrsachsen und in sektorenartigen Bereichen. o Beispiel: Wohlhabende Viertel konzentrieren sich in einem bestimmten Sektor. Mehrkernmodell: o Stadt hat mehrere Zentren mit spezialisierten Funktionen, z. B. Einkaufszentren, Industriegebiete oder Wohnviertel. Stadtteile und Prozesse Gentrifizierung: o Aufwertung eines Stadtteils durch Modernisierung, oft verbunden mit steigenden Mieten und Verdrängung einkommensschwächerer Bewohner. Suburbanisierung: o Ausbreitung von Wohn- und Gewerbeflächen in den Stadtrandgebieten, während das Stadtzentrum entlastet wird. Deurbanisierung: o Rückgang der Bevölkerung und wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt. Häufig in Regionen mit Strukturwandel (z. B. ehemalige Industriestädte). Reurbanisierung: o Rückkehr der Bevölkerung in die Innenstädte, oft durch Modernisierung und attraktive Wohnangebote. Funktionale und soziale Begriffe Zentralität: o Bedeutung einer Stadt oder eines Ortes für das Umland. o Höhere Zentralität bedeutet mehr Angebote (z. B. Einkaufszentren, Universitäten). Segregation: o Räumliche Trennung von Bevölkerungsgruppen innerhalb einer Stadt. o Es gibt soziale (nach Einkommen), ethnische (nach Herkunft) oder demografische (nach Alter) Segregation. Grunddaseinsfunktionen: o Tätigkeiten und Bedürfnisse, die für das menschliche Leben notwendig sind, z. B. Wohnen, Arbeiten, Bildung, Erholung und Mobilität. Allgemeine Beispiele 1. Stadtbegriff Großstadt: Städte mit hoher Bevölkerungsdichte und zentralen Funktionen (z. B. Verwaltung, Wirtschaft). o Beispiel: Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Kleinstadt: Geringere Einwohnerzahl, oft regional bedeutend. o Beispiel: Kleinstädte mit weniger als 20.000 Einwohnern. Metropole: Bedeutendes Zentrum für ein Land oder eine Region. o Beispiel: Hauptstädte, die wirtschaftlich, politisch und kulturell prägen. 2. Historische Stadtentwicklung Vorindustrielle Städte: o Kleinstädte mit Stadtmauer, Marktplatz und engen Gassen. o Beispiele wären typische mittelalterliche Städte mit Burg und Kirche als Zentrum. Industrielle Verstädterung: o Städte mit Fabriken und Arbeitervierteln, oft schlechte Wohnverhältnisse in engen Mietskasernen. Postindustrielle Stadt: o Städte mit modernen Bürotürmen, Einkaufszentren und suburbanen Wohngebieten. 3. Grunddaseinsfunktionen Wohnen: Wohnviertel, z. B. Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser. Arbeiten: Gewerbegebiete, Industrieparks oder Bürohochhäuser. Sich versorgen: Supermärkte, Einkaufszentren oder kleine Läden. Sich bilden: Schulen, Universitäten, Bibliotheken. Sich erholen: Parks, Spielplätze, Freibäder oder Naturräume. 4. Räumliche und funktionelle Merkmale einer Stadt Räumlich: o Dichte Bebauung und Verkehrsinfrastruktur (z. B. Straßen, U-Bahn). o Unterschiedliche Stadtviertel (z. B. Wohn-, Industrie- und Geschäftsviertel). Funktionell: o Wohnviertel für die Bevölkerung. o Gewerbegebiete für wirtschaftliche Aktivitäten. o Kulturelle Einrichtungen wie Museen, Theater oder Kinos. 5. Gentrifizierung Allgemeiner Ablauf: o Sanierung und Modernisierung von Altbauten in innenstadtnahen Vierteln. o Anstieg der Mieten und Verdrängung der ursprünglichen Bewohner. Typisches Beispiel: o Alte, günstige Wohnviertel → Zuzug kreativer Gruppen → Investitionen → „hippes“ Viertel. 6. Sozialräumliche Gliederung/Segregation Soziale Segregation: o Reiche Menschen leben in exklusiven Villengebieten. o Einkommensschwache Haushalte wohnen in sozialem Wohnungsbau. Ethnische Segregation: o Menschen mit gleicher Herkunft leben oft in denselben Vierteln. Demografische Segregation: o Junge Familien ziehen in kinderfreundliche Viertel mit viel Grün. o Ältere Menschen bevorzugen oft zentral gelegene Stadtteile. Modelle mit allgemeinen Beispielen Zonenmodell: o Innenstadt als zentraler Bereich mit Geschäften und Büros, umgeben von Wohnvierteln und Industriegebieten. Sektorenmodell: o Wohngebiete und Gewerbegebiete in bestimmten Richtungen angeordnet, z. B. entlang von Hauptverkehrsachsen. Mehrkernmodell: o Stadt mit mehreren Zentren, z. B. Einkaufszentren, Büroparks oder Wohnvierteln, die unabhängig voneinander funktionieren.