Pädagogik Skript: Lerntheorien und Konditionierung
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Dieses Pädagogik-Skript behandelt verschiedene Lerntheorien wie Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus. Es werden Fragen zur klassischen Konditionierung nach Pawlow sowie zum "Little Albert"-Experiment gestellt und beantwortet. Das Skript dient als Übungsmaterial zum Verständnis grundlegender pädagogischer Konzepte.
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(Pädagogik-2.Kl.-Sommer) Behaviorismus 1. Was ist die zentrale Annahme des Behaviorismus? Lernen erfolgt durch Reiz-Reaktions-Verknüpfungen (Assoziation). 2. Was bedeutet „Black Box" im Behaviorismus? Die inneren Prozesse im Gehirn werden nicht beachtet (man schaut nur auf Input & Output). 3. We...
(Pädagogik-2.Kl.-Sommer) Behaviorismus 1. Was ist die zentrale Annahme des Behaviorismus? Lernen erfolgt durch Reiz-Reaktions-Verknüpfungen (Assoziation). 2. Was bedeutet „Black Box" im Behaviorismus? Die inneren Prozesse im Gehirn werden nicht beachtet (man schaut nur auf Input & Output). 3. Welche Rolle spielt die Konditionierung im Behaviorismus? Verhalten wird durch klassische oder operante Konditionierung gesteuert. 4. Was zählt im Behaviorismus als „Lernen"? Sichtbares, von außen beobachtbares Verhalten. Kognitivismus 5. Wie versteht der Kognitivismus den Lernprozess? Lernen erfolgt durch aktive Informationsverarbeitung im Gehirn. 6. Was lehnt der Kognitivismus im Vergleich zum Behaviorismus ab? Die rein äußere Steuerung des Lernens; stattdessen wird die innere Verarbeitung betont. 7. Was ist beim Kognitivismus der Unterschied zwischen Input und Output? Dazwischen finden Verarbeitungs-prozesse im Gehirn statt (z.B. Denken, Verstehen). 8. Wie lernen Kinder laut Kognitivismus? Durch Nachdenken, Einsicht und Anwendung auf neue Situationen. Konstruktivismus 9. Wie entsteht Wissen laut dem Konstruktivismus? Wissen wird durch persönliche Erfahrungen individuell konstruiert. 10. Was bedeutet „subjektive Wirklichkeit" im Konstruktivismus? Jeder Mensch nimmt die Welt anders wahr und interpretiert sie aufgrund seiner Erfahrungen. 11. Wie funktioniert Lernen im Konstruktivismus? Lernende erschaffen sich ihre eigene Wirklichkeit durch aktives Auseinandersetzen mit der Umwelt. S. 1 Zuordnungsfragen: Lerntheorien 1. Welche Lerntheorie besagt, dass das Individuum sich aktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzt? Kognitivismus 2. Welche Lerntheorie geht, davon aus, dass das Verhalten durch Umweltreaktionen geformt wird? Behaviorismus 3. Welche Theorie sagt, dass Wahrheit eine Illusion ist? Konstruktivismus 4. Welche Theorie betont, dass Wissen individuell und subjektiv konstruiert wird? Konstruktivismus 5. Welche Theorie erlaubt es, Lösungsstrategien gedanklich auf neue Probleme zu übertragen? Kognitivismus 6. Welche Theorie ignoriert, was im Inneren einer Person passiert? Behaviorismus Fragen zur klassischen Konditionierung (Pawlow) 7. Wer gilt als Begründer der klassischen Konditionierung? Iwan P. Pawlow 8. Wann führte Pawlow seine Experimente durch? Ende des 19. Jahrhunderts 9. Was untersuchte Pawlow ursprünglich? Die Verdauungsvorgänge bei Hunden. 10. Was war Pawlows Zentrale Beobachtung? Hunde begannen bereits beim Anblick des Futtergebers zu speicheln, also, bevor sie das Futter erhielten. 11. Wie funktionierte das klassische Konditionieren bei Pawlow? Ein neutraler Reiz (z. B. Glocke) wurde mit dem Futter gekoppelt, bis der neutrale Reiz allein den Speichelfluss auslöste. S. 2 Begriffe erkennen und zuordnen 1. Was ist ein unbedingter Reiz (UCS)? Ein Reiz, der automatisch eine Reaktion auslöst, z. B. Futter. 2. Was ist die unbedingte Reaktion(UCR)? Die natürliche, nicht gelernte Reaktion auf den UCS, z. B. Sabbern bei Futter. 3. Was versteht man unter einem neutralen Reiz (NS)? Ein Reiz, der vor der Konditionierung keine Reaktion auslöst, z.B. eine Glocke. 4. Wie nennt man den Reiz, der nach der Konditionierung eine Reaktion auslöst? Bedingter Reiz (CS), z. B. Glocke nach dem Training. 5. Was ist die bedingte Reaktion (CR)? Die gelernte Reaktion auf den bedingten Reiz, z. B. Sabbern bei Glockenton. Pawlow-Experiment 6. Wie verhält sich der Hund, wenn nur die Glocke ertönt (vor dem Training)? Er zeigt keine Reaktion. 7. Was passiert, wenn die Glocke mehrmals mit dem Futter gekoppelt wird? Der Hund lernt, dass auf die Glocke Futter folgt und beginnt zu sabbern. 8. Was zeigt der Hund nach der Konditionierung, wenn er nur die Glocke hört? Er sabbert - das ist die bedingte Reaktion (CR). Vier Prozesse der klassischen Konditionierung 9. Was bedeutet Extinktion (Löschung)? Die gelernte Reaktion verschwindet, wenn der CS (z.B. Glocke) länger ohne UCS (Futter) gezeigt wird. 10. Was ist Spontanerholung? Nach einer Pause tritt die gelöschte Reaktion plötzlich wieder auf. 11. Was ist Reizgeneralisierung? Der Hund reagiert auch auf Reize, die dem ursprünglichen Reiz ähnlich sind (z.B. Summton statt Glocke). 12. Was ist Reizdiskriminierung? Der Hund lernt, zwischen ähnlichen Reizen zu unterscheiden und nur auf einen bestimmten Reiz zu reagieren. S. 3 Grundverständnis zum Experiment 1. Was war das Ziel des „Little Albert"-Experiments? Zu zeigen, dass auch Emotionen wie Angst durch klassische Konditionierung erlernt werden können. 2. Was passierte, wenn Albert zu Beginn eine Ratte sah? Er zeigte keine besondere Reaktion - keine spezifische Reaktion. 3. Was passierte, als die Ratte mit einem lauten Geräusch kombiniert wurde? Albert erschrak und zeigte Angst. 4. Was geschah nach mehreren Wiederholungen dieser Kombination? Albert hatte Angst vor der Ratte, auch ohne Geräusch. Begriffe zuordnen (klassische Konditionierung) 5. Was war der neutrale Reiz (NS) im Experiment? Die weiße Ratte (Tiere). 6. Was war der unbedingte Reiz (UCS)? Das laute Geräusch. 7. Was war die unbedingte Reaktion (UCR)? Angst (die natürliche Reaktion auf das laute Geräusch). 8. Was wurde zum bedingten Reiz (CS)? Die Ratte, nachdem sie mehrmals mit dem lauten Geräusch gekoppelt wurde. 9. Was war die bedingte Reaktion (CR)? Angst vor der Ratte (auch ohne Geräusch). Zusatzfragen zum Nachdenken 10. Warum gilt das Experiment als unethisch? Weil ein kleines Kind absichtlich verängstigt wurde, ohne sein Wohl zu schützen oder die Angst später zu „löschen". 11. Was zeigt dieses Experiment über menschliches Verhalten? Dass Emotionen wie Angst durch Lern-erfahrungen entstehen können und nicht immer angeboren sind. S. 4 Grundwissen: Konditionierung 1.Ordnung 1. Was bedeutet Konditionierung 1.Ordnung? Ein neutraler Reiz (NS) wird mit einem unbedingten Reiz (UCS) kombiniert, sodass der NS zum bedingten Reiz (CS) wird und eine bedingte Reaktion (CR) auslöst. 2. Wie ist das Schema dazu? ◦ UCS → UCR ◦ NS + UCS → UCR CS → CR Klassische Konditionierung in Werbung und Erziehung 1. Wie wird klassische Konditionierung in der Werbung eingesetzt? Ein Produkt (NS) wird mit einem positiven Reiz (z. B. Promi oder Musik) verknüpft und soll dann selbst positive Gefühle (CR) auslösen. 2. Was ist ein „negativ besetzter bedingter Reiz" in der Werbung? Wenn ein Reiz (z.B. eine Marke) mit etwas Negativem verbunden wird und dann unangenehme Gefühle auslöst. 3. Wie kann klassischeKonditionierung in der Erziehung sinnvoll genutzt werden? (2 Beispiele) Erzeugen eines angenehmen Umfelds für angstauslösende Tätigkeiten (z.B. Zahnarztbesuch). Aufbau einer positiven Beziehung zwischen Kind und Pädagog*in. Abbau von Stereotypen durch positive Verknüpfung. Operantes Konditionieren (Lernen durch Konsequenzen) 4. Was ist operantes Konditionieren? Eine Lernform, bei der Verhalten durch Belohnung oder Bestrafung beeinflusst wird (Konsequenzen lernen). Edward Lee Thorndike - Lernen durch Versuch und Irrtum 5. Was bedeutet „Trial and Error"? Lernen durch Ausprobieren, also durch Versuch und Irrtum: Man probiert etwas, scheitert ggf. und versucht es anders. 6. Was ist das „Gesetz des Effekts" (law of effect)? Verhaltensweisen, die belohnt werden, treten häufiger auf. Verhaltensweisen, die bestraft werden, treten seltener auf. 7. Wie zeigt sich Trial & Error im Alltag? Zum Beispiel beim Lernen, ein Schloss zu knacken, ein Level im Spiel zu schaffen oder beim Kochen ohne Rezept: Man testet, scheitert, lernt und verbessert sich. S. 5 Grundlagen: Skinner & Behaviorismus 1. Zu welcher psychologischen Richtung gehört Skinner? Zum Behaviorismus (Verhaltens-theorie). 2. Was ist die Skinner-Box? Eine isolierte Box mit einem Tier (z. B. Ratte), das durch Reaktionen auf Reize Verstärkung oder Bestrafung erfährt. 3. Was ist der Unterschied zwischen Skinners Versuch und dem von Pawlow? Bei Skinner wird zufällig ausprobiert, was belohnt oder bestraft wird - die Tiere handeln aktiv. Bei Pawlow passiert Lernen passiv durch Reiz-Reaktions-Kopplung. Verstärkung und Bestrafung 4. Was bedeutet „Verstärkung"? Verhalten tritt häufiger auf, weil eine angenehme Konsequenz folgt. 5. Was ist der Unterschied zwischen Verstärkung und Bestrafung? ◦ Verstärkung = Verhalten wird mehr ◦ Bestrafung = Verhalten wird weniger 6. Beispiel für positive Verstärkung? Ein Kind bekommt Süßigkeiten, wenn es Hausaufgaben macht. 7. Beispiel für Bestrafung? Eine Schülerin muss nachsitzen, weil sie zu spät kam. Zusatzfragen zum Vertiefen 8. Was meint Skinner mit „Lernen durch Reaktion des Umfelds"?ew3 Verhalten wird durch die Konsequenzen (Reaktionen der Umwelt) gesteuert - Belohnung oder Bestrafung beeinflusst, ob ein Verhalten erneut gezeigt wird. S. 6