Natürliche Daten - Grundlegendes PDF

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Universität Bielefeld

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qualitative methods natural data social science research interaction analysis

Summary

Das Dokument behandelt die Grundlagen und Prinzipien qualitativer Methoden für die Untersuchung von natürlichen Daten in sozialen Kontexten. Es erklärt die Bedeutung natürlicher Daten für die Erforschung sozialer Praktiken. Verfahren wie teilnehmende Beobachtung, Ethnografie, Konversationsanalyse und Bildanalyse werden detailliert erläutert.

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Natürliche Daten - Grundlegendes Freitag, 25. Oktober 2024 22:57 Lernziel: Sie kennen die Gegenstände, Merkmale und Ziele von qualitativen Methoden, die mit Daten aus »natürlichen« Kontexten arbeiten und können die verschiedenen Methoden voneinander unterscheiden. 1.Was sind natürliche Daten un...

Natürliche Daten - Grundlegendes Freitag, 25. Oktober 2024 22:57 Lernziel: Sie kennen die Gegenstände, Merkmale und Ziele von qualitativen Methoden, die mit Daten aus »natürlichen« Kontexten arbeiten und können die verschiedenen Methoden voneinander unterscheiden. 1.Was sind natürliche Daten und wozu benötigt man sie? -Natürliche Daten sind Informationen, die in alltäglichen Kontexten entstehen, ohne direkte Intervention von Forschenden -Sie reflektieren authentische soziale Praktiken und die Herstellung sozialer Ordnung in ihrem Ursprung -Man möchte das szenische Zustandekommen von Handlungen und Phänomenen ins Visier nehmen ->Individuen stellen sich durch praktische Leistungen und Gebrauch von verfügbaren Mitteln da ->so, dass das Gegenüber ihn versteht -Individuen machen sich zwecks des gegenseitigen Verstehens beobachtbar ->guter Untersuchungsgegenstand für die Sozialwissenschaftler ->Ziel: erfassen des "Doing"-Aspektes sozialer Realität -> wie Menschen alltägliche Interaktionen realisieren (-Ethnomethodologie: Untersucht, wie soziale Ordnung kontinuierlich und unbewusst durch Interaktionen geschaffen wird.) 2.Formen der Forschung natürlicher Daten Zentrale Verfahren: Teilnehmende Beobachtung & Ethnografie -Forschende tauchen in soziale Settings ein, um Praktiken und Bedeutungen zu verstehen -Virtuelle und Medienethnografie ->oft im Internet (auch Radio, Fernsehen etc.), wo jedoch die Daten mangelhaft sind und der Anspruch an die Ethnografie nicht erfüllt ist Konversationsanalyse: -Analyse von Gesprächsmustern und sprachlichen Interaktionen -muss zwingend aufgenommen werden -Die Frage, mit welchen sprachlichen Methoden (welche) kommunikative(n) Probleme gelöst werden, bildet den zentralen Gegenstand der ethnomethodologischen Konversationsanalyse. Bildanalyse: -Untersuchung visueller Darstellungen und deren sozialer Bedeutung -Bilder gehören zum Alltagshandeln (bspw. Persönliche Fotos) Datenpluralität: -Kombinierte Nutzung verschiedener Datenquellen (visuell, verbal und körperlich) -Ziel: Ein umfassenderes Bild sozialer Praktiken 3.Fehler & Fallstricke bei der Forschung mit natürlichen Daten Datenproduktion statt neutralem Einsammeln: -Forschende beeinflussen durch ihre Methoden unweigerlich die Daten ->Daten sind also nie komplett objektiv -Beispiel: Die Wahl der Fragestellung bestimmt, welche Aspekte beleuchtet werden. Notwendigkeit der eigenen Datengenerierung: -Gesellschaftliche Selbstdarstellungen reichen oft nicht aus, um tieferliegende soziale Mechanismen zu verstehen. -Man kann mit den von der Gesellschaft angefertigten Daten nur bis zu einem Grad gesellschaftliche Phänomene nachvollziehen 4.Zusammenfassung Ziel der Forschung: -Rekonstruktion der Sinnkonstruktionen und Praktiken der Gesellschaftsmitglieder -Fokus auf der unmittelbaren Erzeugung sozialer Wirklichkeit Vorgehen: -Analyse alltäglicher Situationen ohne inszenierte Forschungsmethoden -Beobachtung und Interpretation von Handlungsorientierungen und sozialen Praktiken Datenformen: -Verbale Daten: Interviews, Gespräche -Visuelle Daten: Fotos, Videos -Körperliche Praktiken: Nicht-sprachliche Interaktion

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