Summary

This document outlines fundamental concepts in qualitative and quantitative research focusing on interviews. It differentiates between methods emphasizing depth (qualitative) and breadth (quantitative). The document details various types of interviews, including narrative, unstructured, semi-structured, and structured interviews, discussing the level of control and the structure of questions involved.

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1. Tutorium Interviews Grundbegriffe In die Tiefe gehen Daten lassen sich nicht (gut) mit Zahlen ausdrücken. Qualitative Forschung Vorteile: Das warum kann besser geklärt werden....

1. Tutorium Interviews Grundbegriffe In die Tiefe gehen Daten lassen sich nicht (gut) mit Zahlen ausdrücken. Qualitative Forschung Vorteile: Das warum kann besser geklärt werden. Nachteile: Man kann nicht generalisieren, sodass man keine Aussage über eine Grundgesamtheit treffen kann. Qualitative Interviews können… ❖ uns unentdeckte Bereiche zeigen ❖ uns die Welt aus den Augen anderer zeigen ❖ erforschte Bereiche besser und tiefergehender erklären ❖ dabei helfen, die Mechanismen zu erkennen ❖ neue Forschungsfragen/-felder generieren ❖ beim Erstellen von Umfragen/Interviewfragen helfen Grundbegriffe In die Breite gehen Daten lassen sich besser in Zahlen ausdrücken. Vorteil: Die Daten können schneller ausgewertet und besser verglichen werden. Bei einer guten Stichprobe kann generalisiert werden. Quantitative Forschung Nachteil: Beschreiben eher, wie etwas ist, können aber z.B. nicht die genauen Beweggründe von Personen klären. Im Vergleich Qualitative Forschung Quantitative Forschung - Produziert Beobachtungen und Zahlen, - Produziert Beobachtungen und Zahlen, die sich nicht gut in Zahlen ausdrücken die sich gut in Zahlen ausdrücken lassen. lassen. - Methoden: Interviews, Fokusgruppen, - Geschlossene Fragen. Inhaltsanalyse, Diskursanalyse, Feldnotizen, - Lassen sich besser generalisieren, sodass Beobachtungen, Historische Analysen. man eher auf die Grundgesamtheit - Lassen sich aber nicht generalisieren, schließen kann., sodass man nicht auf die Grundgesamtheit schließen kann. - In die Tiefe gehen. - In die Breite gehen Arten von Interviews Level der Kontrolle Narratives Interview Unstrukturiertes Interview Semistrukturiertes Interview Strukturiertes Interview Arten von Interviews Form des unstrukturierten Interviews Narratives Unstrukturiertes Semistrukturiertes Strukturiertes Interview Interview Interview Interview Thema Nein Ja Ja Ja vorgegeben Vorformulierte Nein Nein Ja Ja Fragen Strikte Nein Nein Nein Ja Reihenfolge Feste Nein Nein Nein Ja Fragenzahl Rückfragen Ja Ja Ja Nein Rapport Gefühl einer vertrauensvollen Verbindung vermitteln Gefühl geben, frei sprechen zu Interviewpartner redet evtl.: können - mehr - offener Gefühl geben, verstanden zu werden - der “Realität entsprechender“ Gefühl geben, dass man zuhört Rapport – Fähigkeit, gute Interviews zu führen Kurze/unsichere Vorstellung Interviewpartner redet evtl.: - gar nicht mehr und blockt ab - weniger Zögerndes/seltenes Nachfragen - nicht mehr ehrlich Interviewpartner bekommt das Gefühl… Suggestivfragen/Schachtelfragen -Irrelevant - uninteressant - nicht ernstgenommen zu werden - nicht in einem vertrauensvollen Umfeld Struktur verlieren zu sein Interviewer Effekte Geschlecht Herkunft Machtverhältnisse Gefühlte Ähnlichkeiten (Homophilie) Nicht objektive Reaktionen des Interviewers Hautfarbe Welches Gefühl wird dem Interviewpartner vermittelt? Wirkt Interviewer… Kompetent Wortwahl Interessiert? Vorbereitet? Alter “Attraktivität“ Möchte Interviewpartner gefallen? Interviews – Stärken und Schwächen Stärken Schwächen - Neue Theorien können generiert werden. - Der Fokus basiert auf Entscheidungen des Forschers, evtl. werden Dinge mehr-, bzw. - Neues/tieferes Wissen kann gewonnen weniger/gar nicht beachtet werden. - Replikation schwer. - Dinge/Welt aus Augen anderer Personen - Verallgemeinerung sehr schwer. sehen. Wie sehen bestimmte Personen - Fehlende Transparenz, da nicht immer gewisse Dinge, bzw. die Welt? das genaue Vorgehen des Forschers klar ist. - Relevante Fragen können entdeckt werden, - Soziale Erwünschtheit weil man durch eine fehlende Perspektive - Falsche Erinnerungen nicht darauf gekommen ist. - Reaktivität durch Ort/Situation - Sprache reicht nicht immer aus Fokusgruppe Form der Gruppendiskussion Was wird in Fokusgruppen getan? Fokusgruppen ❖ Personen diskutieren über ein Thema. ❖ Geleitet wird dies meist von einem, oder mehreren Moderatoren. ❖ Die Diskussion kann gemeinsam in einem Raum, oder auch bei einer Online-Videokonferenz stattfinden. Was ist das Ziel? Man möchte etwas zu der Meinung, Einstellung, Wahrnehmung, oder der Überzeugung der Teilnehmer erfahren. Merke: diese Methode wird oft in der Marktforschung genutzt. Die Teilnehmer können sich oft zu einem Produkt äußern und miteinander diskutieren. Fokusgruppen: Vor- und Nachteile Vorteile Nachteile - Inspiration durch die Aussage anderer. - Dominante Teilnehmer, da manche Vielleicht hört man etwas, was auf einen Teilnehmer viel und lückenlos reden. zutrifft und es fällt einem wieder ein, obwohl - Nicht repräsentativ, da gewisse man alleine nicht darauf gekommen wäre. Merkmalsträger/Gruppen fehlen können. - Stillere Teilnehmer werden einbezogen. - Evtl. keine ehrlichen Antworten bei heiklen - Wie denken die Teilnehmer in Verbindung mit Fragen/sensiblen Themen. weiteren Personen? Könnte es alleine - Unübersichtlichkeit bei vielen Teilnehmern. anders ausfallen? - Manche Gespräche lassen sich nicht gut - Moderator kann Diskussion moderieren. moderieren. Z.B. bei hitzigen/emotionalen - Informationen durch Gestik und Mimik. Diskussionen - Hypothesen über die Motive von Teilnehmern können aufgestellt werden. Transkript Das Interview niederschreiben ❖ Die Sprachdatei wird zu einer Textdatei umgeformt. Transkript ❖ Der Text kann dann genauer analysiert werden. ❖ Man kann sich anschauen, was der Interviewpartner anspricht und z.B. welche Themenfelder entstehen. Merke: mittlerweile gibt es technische Möglichkeiten, um Sprachaufzeichnungen automatisch in Texte umwandeln Zu können. Wichtig: diese befreien Euch aber nicht davon, den Text nochmal zu überarbeiten, da es zu Fehlern kommen kann. 2. Tutorium Beobachtungen und Diskurs Ethnographien Teilnehmende Beobachtung Was ist der Unterschied zu Beobachtungen? Der Forscher beobachtet nicht nur. Es wird direkt miterlebt und mitgefühlt. Ethnographie Es kann verdeckt, oder offen erfolgen. Wann kann eine Ethnographie hilfreich sein? Um ein tiefes Verständnis erreichen zu können. Was kann man alles betrachten? Spezieller Kontext oder kleine Gruppen, einzelne Lebensbereiche. Beispiel: Stämme ❖ Welche Rituale finden statt? ❖ Problemlösungen ❖ Umgang mit bestimmten Dingen u.Ä. Wie lange geht eine Ethnographie? Mindestens 6 Monate, eher aber mehrere Jahre/Jahrzehnte. Arten der Ethnographie Erlaubtes Beisein Gruppe weiß, dass es sich um einen Forscher handelt. Sie wissen, dass sie beobachtet und untersucht werden. Problem: die Gruppe kann sich ganz anders verhalten, als sie es Eigentlich tun würden, oder sogar Dinge bewusst verstellen/verheimlichen (Exklusion). Oft ist das mit einem „Sponsor“ möglich, der einem Zutritt verschafft. Offene Beobachtung Aufgaben: Alles, was die Gruppe auch tut. Es werden Feldnotizen und evtl. Aufzeichnungen (Sprachaufzeichnung z.B.) erstellt. Problem: die Feldnotizen müssen recht schnell entstehen, damit nichts vergessen wird, oder Erinnerungen nicht verzerrt werden. Ohne Aufzeichnungen kann es passieren, dass man Euch nicht glaubt. Arten der Ethnographie Heimliches Einblenden Andere Teilnehmer wissen nicht, dass man ein Forscher ist und dass sie untersucht werden. Mögliche Risiken: ❖ Kann sowohl für Forscher als auch für Mitglieder der Gruppe im Nachhinein gefährlich werden. ❖ Frage der ethischen Vertretbarkeit, diese Informationen zu teilen. ❖ Rechtliche Konsequenzen bei illegalen Aktivitäten für Forscher. Verdeckte Beobachtung Ethnographie: Vor- und Nachteile Nachteile Vorteile - Feldnotizen sollten so schnell wie möglich - Natürliches Umfeld wird betrachtet. verfasst werden. Sie müssen auch klar sein, - Gruppe kann bei Vertrauen zum Forscher damit sie im Nachhinein verständlich sind. „authentischer“ sein“. - Aufzeichnungen von Gesprächen sind wichtig, - Wissen kann gewonnen werden, welches z.B. bei aber vielleicht nicht immer möglich. Interviews verdeckt geblieben, bzw. nicht erzählt - Wie handeln bei ethischen Problemen? worden wäre. Exklusion: Gruppe kann sich bei offenen - Kultur und Praktiken einer Gruppe werden direkt Beobachtungen verstellen, ihn ausschließen, erlebt und nicht nur besprochen. andere Sprachen sprechen und Dinge - Flexibel und anpassbar verheimlichen, wenn das Vertrauen fehlt. - Lange Dauer. - Subjektive Interpretation durch Forscher. - Bloße Anwesenheit des Forschers ändert den Forschungsgegenstand. - Replikation nicht möglich. - Kann ethisch problematisch werden. Diskursanalyse Wie ist der öffentliche Diskurs zu diesem Thema? Was ist der Fokus einer Diskursanalyse? Diskursanalyse ❖ Welche Motivation ist hinter dem Gesagten? ❖ Wie wird über ein Thema in der Gesellschaft gesprochen? Merke: nicht aus der Sicht des Individuums, sondern aus Sicht einer größeren Einheit. Was kann man betrachten? Wie findet der öffentliche Diskurs statt? ❖ Reden, Werbungen, Plakaten, Propaganda usw. ❖ Welche Narrative lassen sich erkennen? Diskursanalyse: Vor- und Nachteile Nachteile Vorteile - Zeitintensiv - Motivation von Texten kann analysiert Es müssen z.B. viele Reden gelesen, bzw. werden. angehört werden. - Was sagen sie und wieso sagen sie es? - Ansicht, welche Narrative bestehen, ist - Der Kontext wird berücksichtigt. subjektiv. Sozialer-, kultureller-, zeitlicher-, und Andere Forscher können auf andere historischer Kontext Narrative, bzw. generell auf andere Schlüsse kommen. - Man kann herausfinden, wie ein Diskurs zu sozialem Wandel führt. - Verstehen und Erkennung des Sinns nur über Kontext möglich. 3. Tutorium Spuren und Sekundärdaten Spuren Was hinterlassen wir? Was ist das? Physische Spuren ❖ Es sind Verhaltensspuren, welche physikalische Spuren menschlichen Handelns sind. Wie können physische Spuren zum Beispiel aussehen? ❖ Abnutzung von Böden ❖ Füllstand von Mülltonnen ❖ Menge der Wassernutzung ❖ Krankheitserreger im Abwasser Spuren Was hinterlassen wir? Was ist das? ❖ Quasi ein digitaler Fußabdruck, welchen Nutzer in Form von Daten bzw. Informationen bei der Verwendung von IT-Dienstleistungen hinterlassen. ❖ Es werden ständig und überall riesige Mengen an digitalen Spuren hinterlassen. Digitale Spuren Wie können digitale Spuren zum Beispiel aussehen? ❖ Welche Busverbindungen habe ich mir heute angeschaut? ❖ Welche Produkte habe ich mir zuletzt online angeschaut? ❖ Welche Podcasts höre ich? ❖ Welches Lied habe ich bei Spotify am häufigsten abgespielt? ❖ WLAN-Verbindung ❖ Wo war mein Handy zuletzt eingeloggt? Verfahren der Datenerhebung Teilnehmer kann “nicht reagieren“ Was ist hier wichtig? Nicht-reaktive Verfahren ❖ Teilnehmer wissen nicht, dass sie untersucht werden. ❖ Teilnehmer kann nicht auf Forscher “reagieren“, weil er nichts ahnt. Was könnten Daten aus nicht-reaktive Daten sein? ❖ Physische Spuren, Digitale Daten, Lebensdaten Wie entstehen diese Arten von Daten? ❖ Die Daten entstehen aus alltäglichem Verhalten. Verfahren der Datenerhebung Teilnehmer “kann reagieren“ Was ist hier wichtig? ❖ Teilnehmer wissen, dass ihr Verhalten Teil einer Untersuchung ist. ❖ Teilnehmer “reagieren“ auf die Forscher. Was könnten Daten aus reaktiven Verfahren sein? ❖ Experimente, Umfragen, Interviews Reaktive Verfahren Merke: das Verhalten der Teilnehmer kann sich hier sehr wahrscheinlich verändern, da sie wissen, dass sie Teil einer Untersuchung sind. Mögliche Ursachen: soziale Erwünschtheit, Interviewer-Effekte, Frage-Effekte Nicht-reaktive Verfahren Vorteile Nachteile - Alltagssituationen werden realer - Daten müssen erhebbar sein. Nicht alle abgebildet. Prozesse sind erhebbar. Keine Spuren verfügbar? - Prozessgenerierte Daten: es wird nicht nur abgefragt, sondern es passiert wirklich - Daten messen vielleicht nicht das, was was. man messen möchte. - Keine Interviewer Effekte. - Soziale Kontexte sind schwer in Daten abzubilden. - Keine Frageeffekte. Wie verhielt sich das Umfeld? - Oft günstig, da Daten schon vorhanden - Sind manche Gruppen überrepräsentiert? sind. Datenerhebung „Apps kommunizieren miteinander“ ❖ Application Programming Interfaces, abgekürzt „API“. API ❖ Eine Schnittstelle, welche die Abfrage von Daten ermöglicht. ❖ Durch diese Schnittstelle können die Apps untereinander „kommunizieren“ und Daten austauschen. Beispiel: Ihr wollt über eine Internetseite den günstigsten Flug finden. Die Webseite kann dann die Informationen der Fluggesellschaften abrufen und Euch diese kurz und übersichtlich anzeigen, da die Apps/Webseiten untereinander „kommunizieren“. Datenerhebung Daten aus dem Internet “aufsaugen“ Fremde Daten und Inhalte werden aus dem Internet… 1. Extrahiert (ausgesiebt/selektiert) 2. Kopiert 3. Gespeichert 4. Wiederverwendet Web Scraping Daten Daten selbst erheben Was sind Primärdaten? Primärdaten ❖ Selbst erhobene Daten. ❖ Diese müssen noch ausgewertet werden. Merke: der nicht verarbeitete Zustand dieser Daten werden auch „Rohdaten“ genannt. Beispiel: es wurden mehrere Interviews geführt und transkribiert. Danach steht die Auswertung der Daten an. Daten Was gibt es schon? Was sind Sekundärdaten? ❖ Daten, welche von anderen Forschern erhoben wurden oder von Primärdaten abgeleitet wurden. Merke: die Ergebnisse der vorherigen Forscher sind kein Gesetz. ❖ Sie können erneut untersucht und ausgewertet werden. ❖ Dies wird als Sekundäranalyse bezeichnet. Sekundärdaten Hier werden alte Daten… ❖ reproduziert ❖ kontrolliert ❖ neue Fragestellungen mit bestehenden Daten günstig beantwortet. Sekundärdaten Daten werden problematisch, wenn… Daten einfach noch nicht Existieren - Keine Forschung/wenig Forschung betreiben wurde, neue Daten benötigt werden Nicht die benötigten Daten vorhanden sind - Es gibt vielleicht etwas zu dem Thema, aber nicht genau das, was ihr benötigen würdet. Datensätze sehr groß sind - Es kann im Vergleich zu Primärdaten länger dauern und schwerer zu verstehen sein, wie andere Forscher diese Daten erhoben haben Daten finden… Open Data Offizielle Daten Datenarchive Deutschland: statistisches Daten, die für alle offen zugänglich Bundesamt Große Datenbanken. Hier können und nutzbar sind. Statistische Landesämter Forscher ihre Daten hochladen und Oft… für weitere Nutzung zur Verfügung Europa: Eurostat stellen. - Gebührenfrei - Maschinenlesbar Deutschland: GESIS (Köln und Mannheim) - Möglichst nicht modifizierte Form - Von Regierung gegeben Wieso brauchen wir Daten? Was gibt es schon? ❖ Manche Dinge scheinen ganz anders, als sie in Wirklichkeit sind. Daten Für die Feststellung der Realität brauchen wir Daten. ❖ Ohne Daten kann man alles mögliche behaupten. ❖ Es gibt viele Theorien. Aber können wir Theorien in der Realität tatsächlich wiederfinden? ❖ Wir können anhand der Daten, welche wir in der Realität finden, Theorien konstruieren. 4. Tutorium Stichproben und Selektion Grundbegriffe „Alle“ ❖ Wenn man eine Aussage über Personen oder eine Einheit treffen Vollerhebung möchte, werden von allen die Daten gesammelt. Merke: Vollerhebungen werden auch Totalerhebungen genannt. Grundbegriffe Grundgesamtheit Auswahlgesamtheit Stichprobe Einheit, über welche Jeder, der eine eine Aussage getroffen Chance hatte, in die Nach Regeln werden soll. Stichprobe zu bestimmte Auswahl aus gelangen. der Auswahlgesamtheit. Vollerhebung: Vor- und Nachteile Nachteile Vorteile - Großer Arbeitsaufwand - Aussagekräftiger, da z.B. alle Personen - Dauert sehr lange erfasst werden. - Personen ziehen ständig um, sterben u.Ä., - Möglicherweise keine Stichprobenfehler also keine „feste“ Grundgesamtheit mehr - Teuer, da viele Forscher daran arbeiten müssten - Verweigerer möglich - Bestimmte Personengruppen können eher dazu neigen, die Befragung abzulehnen, was zu Verzerrungen führen könnte Grundbegriffe Zufällige- und nicht-zufällige Stichproben im Vergleich Nicht zufällige Stichproben Zufällige Stichproben Die Wahrscheinlichkeit, Jeder in der Auswahlgesamtheit hat eine dass eine Person/Einheit für die Stichprobe bekannte Wahrscheinlichkeit in die ausgewählt wird ist unbekannt. Stichprobe zu gelangen. Merke: es könnte sein, dass manche eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten und man es nicht weiß. Nicht-zufällige Stichproben: Willkürliche Stichproben Vorteile Nachteile Beispiel - Günstig Auswahlgesamtheit unbekannt - Einfach - Manche werden aufgrund Einwohner aus Aachen sollen zu mancher Merkmale den Shoppingmöglichkeiten in - Geringer Arbeitsaufwand ausgeschlossen (gerade bei der Innenstadt befragt werden. der Arbeit) Hierzu werden montags zufällig - Nicht zeitaufwendig Personen angesprochen, die - Nicht sicher, dass die zwischen 13 und 15 Uhr die Stichprobe repräsentativ ist Adalbertstraße überqueren. - Inferenzstatistische Aussagen nicht möglich Nicht-zufällige Stichproben: Schneeballstichprobe Vorteile Nachteile - Schwere auffindbare - Stichprobenfehler können Beispiel Teilnehmer werden leichter zu nicht berechnet werden finden. Ex-Sträflinge besonders schwerer - Teilnehmer empfehlen Strafdelikte werden gefragt, ob wahrscheinlich Teilnehmer, die sie an einer Studie teilnehmen ihnen ähnlich sind wollen und andere Bekannte rekrutieren könnten. - Schlüsse auf Grundgesamtheit nicht möglich. Nicht-zufällige Stichproben: Quotenstichprobe Nachteile - Zeitaufwendig, da man auf viele Merkmale achten muss. Beispiel Vorteile - Vielleicht waren andere Die Nutzer einer Dating App - Sicherstellung, dass Merkmale auch wichtig, sollen zur App befragt werden. Untergruppen vertreten sind. welche nicht berücksichtig Es sollen befragt werden: wurden. 15 Heterosexuelle-, 15 Homosexuelle- und 15 Bisexuelle - Nach Erfüllung der Quote für Personen. eine Gruppe, (genug Nach Erfüllung der Quoten, Personen) haben andere werden keine Personen für die keine Möglichkeit mehr in die Befragung mehr gesucht. Stichprobe zu gelangen. - Stichprobenfehler kann nicht berechnet werden. Zufällige Stichproben: Einfache Zufallsstichprobe Nachteile Vorteile Beispiel - Wissen geht verloren, da - Man muss nicht viel über die Vorwissen nicht genutzt wird. Allen Angestellten der Eisfabrik Personen wissen. - Wissen, dass bestimmte Anton & Egon‘s wird eine Zahl Zielgruppen vorhanden sind zugeordnet und es werden per - - Einfach zu analysieren. und evtl. eine höhere Zufall Zahlen gezogen. Wahrscheinlichkeit bekommen Die Angestellten, deren Zahl sollten, wird nicht genutzt. gezogen wurde, gelangen in die Stichprobe und werden zu ihrer -Stichprobe klumpt, da Arbeitszufriedenheit befragt. Zusammenhang der Teilnehmer nicht berücksichtig wird. Zufällige Stichproben: Geschichtete Stichprobe Vorteile Nachteile - Es ist sichergestellt, dass alle Beispiel Schichten vertreten sind. - Man muss wissen, wie groß die Schichten sind. Die Angestellten einer Firma mit - Eigenschaften der Schichten 200 Angestellten sollen befragt sind vergleichbar. - Erfordert generell viel Wissen werden. Die Grundgesamtheit über die Schichten wird nach Einstellungsjahr in - Stichprobenfehler sind geringer. Gruppen eingeteilt. - Kann teuer sein. Aus jeder Gruppe (Schicht) wird dann eine Zufallsstichprobe - Vielleicht waren nicht bekannte gezogen. Merkmale auch wichtig, wurden aber nicht berücksichtigt. Zufällige Stichproben: Klumpenstichprobe Vorteile Beispiel Nachteile - geringer Zeitaufwand, da man Studierende in Wohnheimen nicht Informationen über - Klumpen müssen heterogen sollen zu ihrer Wohnsituation einzelne Elemente benötigt. sein. befragt werden. Alle Wohnheime - Elemente der Klumpen können (Klumpen) werden aufgelistet. - Die Liste der Klumpen reicht sich ähnlich, was zu mehr Aus dieser Liste werden aus. Stichprobenfehlern führen kann. Wohnheime per Zufall gezogen. Aus den gezogenen - Jede Stufe bringt mehr Fehler Wohnheimen werden dann die auf Bewohner befragt. Zufällige Stichproben: Klumpenstichprobe Zweistufige/Mehrstufige Einstufige Klumpenstichprobe Klumpenstichprobe - 1. Klumpen werden ausgesucht - 1. Klumpen werden ausgesucht - 2. Alle in den ausgewählten Klumpen - 2. Einzelne Personen oder Haushalte kommen in die Stichprobe und werden z.B. werden in den Klumpen mit einem befragt Verfahren ausgewählt. 5. Tutorium Umfragen Arten von Fragebögen Selbstausgefüllter Fragebogen Strukturiertes Interview Gemeinsamkeiten Fragen sind vorher festgelegt Fragen sind vorher festgelegt Antworten werden vom Antworten werden vom Unterschiede Teilnehmer Interviewer selbstständig ausgefüllt eingetragen Wie können Fragen beantwortet werden? Offene Fragen Geschlossene Fragen Der Teilnehmer kann eine Freitext Der Teilnehmer muss aus den Antwort formulieren. gegebenen Antwortmöglichkeiten aussuchen Offene Fragen Nachteile - Dauert für den Teilnehmer länger. Vorteile - Ist umständlicher für den Teilnehmer - Teilnehmer müssen nicht und erfordert mehr Konzentration. vorgegebene Antwort auswählen. - Kodierung und Analyse ist - Unerwartete Antworten sind aufwendiger. möglich und können das Verständnis vertiefen bzw. eine andere Sicht - Viele Analysetypen nicht möglich. ermöglichen. - Evtl. kann der Forscher die Antwort - Antworten werden nicht beeinflusst. nicht verstehen, oder missinterpretieren. - Können bei der Entwicklung von geschlossenen Fragen helfen. Geschlossene Fragen Nachteile Vorteile - Antwortmöglichkeiten sind begrenzt, sodass nicht immer die - Schnelleres und einfacheres passende Antwort dabei ist. Ausfüllen → sorgt für höhere Teilnehmer können die Rücklaufquote. nächstbeste ähnliche Antwort wählen, was Einfluss auf die - Analyse einfacher. Ergebnisse hat. - Antworten können einfacher - Teilnehmer kann Antwort nicht verglichen werden. wissen → Evtl. wählt der Teilnehmer deswegen irgendeine Antwortmöglichkeit aus und wir wissen es nicht. Likert Item Likert Item: eine Frage/Aussage aus zum Beispiel einer Item-Batterie (Frage 1, Frage 2, usw.) Die Items erfassen den Grad der Zustimmung, bzw. der Ablehnung des Befragten. Symmetrisch Balanciert - Die Antwortkategorien liegen - Die Entfernung der bei 3, 5, 7, oder 9. Antwortkategorie wird als - 5 Antwortmöglichkeiten sind oft konstant wahrgenommen. üblich. - Generell gibt es auch eine neutrale Antwort. Rücklaufquote Wie löst man diese Probleme? Welche Probleme können entstehen? Was ist die Rücklaufquote? - Gutes Anschreiben - Erinnerungen Systematische Verzerrung: Personen die einen Fragebogen - Kurze Fragebögen Personengruppen/Teilnehmer mit ausgefüllt haben - Klare Anleitung wichtigen Eigenschaften können geteilt durch - Attraktive Layouts systematisch fehlen, sodass Anzahl der Personen in der - „Belohnungen“ wie Geld, oder wiederum andere Stichprobe. Sachen (häufig z.B. überrepräsentiert sind. Gutscheine) Vor- und Nachteile von Fragebögen Vorteile Nachteile - Viele Menschen werden in kurzer Zeit erreichbar. - Wenn ein Teilnehmer Fragen/Probleme beim - Schnell für Teilnehmer und Ausfüllen des Fragebogens hat, erhebende Person. kann man nicht helfen. - Einfach für Teilnehmer und - Es kann jemand anderes als die erhebende Person. → keine angegebene Person den Anfahrt u.Ä. Fragebogen ausgefüllt haben. - Einfach zu analysieren. - Forscher kann relevante Fragen und Antworten nicht kennen. - Interviewer-Effekte fehlen. 1. Reihenfolgeeffekt/Halo Effekt Lösung - Fragen zur Meinung vor Fragen zum Mögliche Probleme Verhalten stellen. Eindrücke können das Antwortverhalten für - Unterschiedliche Fragen/Themen auf folgende Fragen beeinflussen. unterschiedlichen Seiten sollen zu Vergessen und zum Nachlassen des Priming: Teilnehmer wird durch Gehörtes Halo Effekts führen. und Erlebtes vor der Beantwortung der Frage beeinflusst. - Fragenreihenfolge randomisieren*. Keine Lösung, bietet aber mehr Kombinationen zur Nachkontrolle. * Zufällige Reihenfolge erzeugen 2. Fragenformulierung Lösung - Einfache und eindeutige Fragen, damit sie Mögliche Probleme von unterschiedlichen Personen nicht unterschiedlich interpretiert werden - Die kleinsten Veränderungen können können. unterschiedliche Antworten - Klare Eingrenzung für Zeiten → „Wie oft hervorbringen, obwohl es grob in dieser Woche“ statt nur „wie oft“. betrachtet die gleiche Frage ist. Bsp.: wie oft treiben sie Sport? Bsp.: „Negatives Gefühl“ bei der In der Woche? Im Monat? Im Jahr? Verwendung von „verbieten“ statt „nicht Teilnehmer haben anderen Zeitraum im erlauben“, Fachwörter, schwierige Kopf. Formulierungen u.Ä. - Question banks sind gut durchdachte Fragenreihenfolgen bzw. Formulierungen. 3. Antwortkategorien Lösung Mögliche Probleme - Mehr Antwortmöglichkeiten in einer - Teilnehmer wählen die mittlere Skala. Antwortkategorie, weil sie denken, dass es die Mitte der Bevölkerung - Keine überlappenden widerspiegelt. Antwortmöglichkeiten. - Gedanke, dass man im Vergleich etwas - Nicht zu große Distanzen zwischen den überdurchschnittlich/ Antwortmöglichkeiten. unterdurchschnittlich ist, kann Antwortverhalten verändern. - Gute Orientierung für Antwort geben. 4. Soziale Erwünschtheit Lösung Mögliche Probleme - Fragen neutral formulieren. - Personen können z.B. Fragen unehrlich Selbstausgefüllte Fragebögen, damit man beantworten, um sich besser sich anonym fühlt. darzustellen. Plausible deniability: Forscher können die - Gutes Verhalten wird hoch- und Antworten nicht mehr einem Teilnehmer schlechtes Verhalten runtergeschraubt. zuordnen. Bsp.: Menschen können behaupten, dass - Listenexperimente sie noch nie etwas gestohlen hätten, obwohl sie es getan haben. - Randomized Response Technik Questionbanks Wer hat schon gefragt? Was ist eine Question Bank? Question Banks ❖ Fertige Fragebögen oder Fragen und Antwortmöglichkeiten. ❖ Seriöse Question Banks haben viele Testläufe und vergleichen mit vielen Variationen das Antwortverhalten bezüglich der Formulierung, Antwortkategorien und der Reihenfolge. Merke: scheut Euch nicht davor, bereits gut erprobte Fragebögen zu nutzen, welche von anderen Personen erstellt wurden. Es ist also kein Makel, bereits vorhandene Fragebögen zu nutzen, wenn sie abdecken, was ihr benötigt. Heikle Fragen stellen... Was trifft zu? Die Teilnehmer werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Listenexperiment Beide bekommen die gleichen Aussagen und müssen angeben, wie viele der Aussagen z.B. auf sie zutreffen. Aber nicht, welche Aussage auf sie zutrifft. Da nur Zahlen angegeben werden (wie viele Aussagen auf einen zutreffen) kann nicht zurückverfolgt werden, welche Aussage auf welche Person zutrifft. Eine Gruppe bekommt jedoch eine heikle Frage zusätzlich. Durch die Unterschiede beider Gruppen können dann Schlüsse gezogen werden. Heikle Fragen stellen... Einmal würfeln! Die Teilnehmer müssen vor der Beantwortung der Frage würfeln. Wenn sie z.B. 1-5 gewürfelt haben und die Aussage auf sie zutrifft, müssen sie als Antwort z.B. ein Dreieck angeben. Wenn die Aussage nicht zutrifft, müssen sie ein Quadrat als Antwort angeben. Randomized Response Technik Alle, die eine 6 gewürfelt haben, müssen andersrum antworten. Es kann nicht mehr zurückverfolgt werden, wer wie geantwortet hat, sodass sich die Teilnehmer bei der Beantwortung heikler Fragen sicherer fühlen können. 6. Tutorium Fragenkonstruktionen Nicht verwechseln! Mehrdimensionale Frage Zwei Fragen in einer Sind Sie mit der Optik und dem Haben Sie diese Woche ihren Tragekomfort der neuen Wocheneinkauf als zu teuer Arbeitskleidung zufrieden? empfunden? Frage 1: „Fehlende Frage“: Sind Sie mit der Optik zufrieden? Waren Sie diese Woche überhaupt einkaufen? + + Frage 2: Frage 2: Sind Sie mit dem Tragekomfort zufrieden? Haben Sie es als zu teuer empfunden? 10 Regeln im Überblick 1. Vermeide unklare Formulierungen 6. Vermeide Suggestivfragen bei Fragen und Antworten 2. Vermeide lange Fragen 7. Vermeide doppelte Verneinungen 3. Vermeide mehrdimensionale Fragen, 8. Vermeide Fachbegriffe und schwere die verschiedene Dinge abfragen Sprache 4. Vermeide Fragen, welche eigentlich 9. Vermeide Jargon und Abkürzungen zwei Fragen sind. 10. Vermeide überlappende 5. Vermeide zu allgemeine Fragen Antwortkategorien 7. Tutorium Experimente I Wichtige Grundbegriffe Kontrollgruppe Experimentalgruppe (Control group) (treatment group) Diese Gruppe bekommt Diese Gruppe bekommt einen keinen Stimulus Stimulus Merke: Ein Stimulus ist eine aktive Veränderung bei der Experimentalgruppe. Unbeobachtete Heterogenität Unbeobachtete Heterogenität Experimentalgruppe (treatment group) Alles, was wir nicht beobachtet haben, aber das Ergebnis How to fix? (Handeln/Denkweise/Meinung) der Person beeinflussen können. Diese Gruppe bekommt einen Bsp.: Alter, Geschlecht, politische Stimulus Einstellung, u.Ä. 1. One-Shot Case Study KEINE Vorher Beobachtung Person treibt Sport Person ist fit Kein Unterschied beobachtbar Problem: Was ist Ursache? Was ist Wirkung? Person ist fit, weil sie Sport treibt oder Person treibt Sport, weil sie fit ist. 2. One-Group Pretest-Posttest Design Person treibt Sport. Messung danach Messung vorher Ist Sport die Ursache der Wirkung? Person ist fit. Person ist übergewichtig Könnte noch etwas anderes die Wirkung hervorgebracht haben? Problem: Spielen andere Faktoren eine Rolle? Vorher- Nachher Vergleich ist jetzt möglich. Zeit? Trend? 3. Static-Group Comparison Keine Vorher Person treibt Gruppe A Beobachtung Sport Person ist fit Vergleich der Endresultate beider Gruppen Keine Vorher Person treibt Person ist nicht Gruppe B Beobachtung fit keinen Sport Gleiches Problem: Person ist fit, weil sie Sport treibt? oder Person treibt Sport, weil sie fit ist? 4. Two-Group Pretest-Posttest Design Vorher Person treibt Gruppe A Person ist fit Beobachtung Sport Vergleich Vergleich der der Endresultate beider + Vorher- und Nachher Beobachtungen Gruppen der einzelnen Gruppen Vorher Person treibt Person ist nicht Gruppe B Beobachtung keinen Sport fit Beobachtbar: wie sind die Unterschiede zwischen beiden Veränderungen? Wenn der Stimulus eine wichtige Rolle spielt, müsste die Veränderung in der Experimentalgruppe größer sein, als in der Kontrollgruppe. Welches ist besser? Two-Group Pretest- Posttest Design Static-Group Comparison One- Group Pretest- Posttest Design One-Shot Case Study Experiment Ergebnisse können beeinflusst werden durch… „Ich gucke nur, machen Sie weiter…“ Das Verhalten von Menschen kann beeinflusst werden, wenn sie Hawthorne Effekt wissen, dass sie beobachtet werden und wissen, dass sie Teil eines Experiments sind. Beispiel: eine Aufgabe in einem Unternehmen kann mit sehr viel Anstrengung in 20 Minuten erledigt werden. Bei einer normalen und angemessenen Geschwindigkeit wird die Aufgabe in 35-40 Minuten erledigt. Die Angestellten nehmen sich in der Regel für die entsprechende Aufgabe 40 Minuten Zeit. Der Arbeitgeber möchte nun erfassen, wie lange die Angestellten im Schnitt für diese Aufgabe benötigen. Dies teilt er auch vorher den Angestellten mit. Am Ende notiert der Arbeitgeber, dass die Angestellten alle 20 Minuten benötigt haben. Experiment Ergebnisse können beeinflusst werden durch… Zu viel Wissen ist nicht immer gut Wenn der Forscher weiß, welche Personen in der Experimental-, und welche in der Kontrollgruppe sind, kann die Studie z.B. durch selbsterfüllende Prophezeiung beeinflusst werden. Merke: dies wird auch als Experimentator Bias bezeichnet. Pygmalion Effekt Lösung: mit einer Doppelblindstudie kann der Pygmalion Effekt umgangen werden. Hier weiß der Forscher nicht, welche Teilnehmer zur Experimental- und welche zur Kontrollgruppe gehören. Laborexperimente Nachteile Vorteile Sehr künstlich, weit entfernt von Realität. - Hohe interne Validität → niedrige externe Validität Setting - Volle Kontrolle - Hawthorne Effekt - Andere Faktoren können - Pygmalion Effekt Im Labor, oder in sehr stark ausgeschlossen werden - Wenige Teilnehmer. kontrollierten Räumlichkeiten - Klare Regeln und Dokumentation - Teilnehmer sind WEIRD: - Replikation möglich. → western, educated, - Reliabel industriallized, rich, democratic. Interne Validität: Kausalität klar bestimmbar Replikation: Bereits durchgeführte Studie wird wiederholt. Reliabilität: auch: Zuverlässigkeit. Wenn wir unsere Messung wiederholen, sollten wir zum gleichen Ergebnis kommen. Feldexperiment Nachteile Vorteile Setting - Interne Validität fehlt - In der realen Welt → Man kann nicht alle Findet in der realen Welt statt - Praxisrelevant, da es eine Faktoren kontrollieren Auswirkung auf die reale - Einteilung der Teilnehmer in Eine, oder mehrere Variablen Welt hat Experimental- und werden von den Forschern - Gut verallgemeinerbar Kontrollgruppe zuzuordnen manipuliert. → hohe externe Validität - Zeitaufwendig - Pygmalion Effekt Externe Validität: wenn die Ergebnisse sich auf andere, ähnliche Situationen verallgemeinern lassen. Interne Validität: Kausalität klar bestimmbar Fragebogenexperiment Nachteile Vorteile - Teilnehmer könnten im realen Leben anders antworten - Experimente in Form von Setting → Keine externe Validität. Umfragen - Teilnehmer könnten sich - Kausale Zusammenhänge Teilnehmer bekommen leicht keine Mühe geben, oder können leichter erforscht unterschiedliche Fragebögen überfordert sein und einfach werden eine zufällige Antwort - Sensible Themen können auswählen, bzw. bei untersucht werden. Listenexperimenten nicht die richtige Zahl angeben. Externe Validität: wenn die Ergebnisse sich auf andere, ähnliche Situationen verallgemeinern lassen. Quasi Experiment Setting Vorteile Nachteile Ähnlich wie ein - Situation ist gegeben, - Andere Faktoren könnten Feldexperiment sodass eine Untersuchung auch wichtig sein Die Einteilung in Experimental- nicht unethisch wäre - Die fehlende Einteilung in und Kontrollgruppe ist nicht - Hohe externe Validität Experimental- und zufällig - Kein Pygmalion Effekt, da Kontrollgruppe schwächt Eine Situation (z.B. Stromausfall, die Forscher den Stimulus die externe Validität Hurrikan) wird ausgenutzt nicht wählen können. Externe Validität: wenn die Ergebnisse sich auf andere, ähnliche Situationen verallgemeinern lassen. 8. Tutorium Experimente II Experimente von Keizer Experimentalgruppe Kontrollgruppe = = Disorder condition Order condition Mit Kein Stimulus Stimulus Broken Window Effect Das Brechen einer Kontextnorm hat Auswirkungen auf das Einhalten einer Zielnorm. Eine kleine Missachtung führt zur nächsten Missachtung. Somit kann eine Kleinigkeit ein großes Chaos anrichten. Matthew Effekt Erfolg Mehr Erfolg Man geht davon aus, Geld Mehr Geld dass z.B. aktuelle Erfolge durch frühere Erfolge entstehen, da sie dadurch mehr Ruhm Mehr Ruhm Aufmerksamkeit erzeugen. Reichweite Mehr Reichweite Selbsterfüllende Prophezeiung Beeinflussung der Ergebnisse durch Erwartungshaltung Was ist eine selbsterfüllende Prophezeiung? Das bewusste oder unbewusste Handeln einer Person kann Selbsterfüllende Prophezeiung dazu führen, dass sich z.B. etwas über sich selbst Vorhergesagtes erfüllt. Rosenthal Studie: ❖ In dieser Studie bekam ein Lehrer eine ihm unbekannte Klasse. ❖ Dem Lehrer wurde gesagt, dass manche Schüler besonders intelligent und manche nicht intelligent wären. Dies waren rein zufällige und nicht der Realität entsprechende Behauptungen. ❖ Am Ende beeinflusste die Erwartungshaltung des Lehrers die Schüler. ❖ Die angeblich hochbegabten Schüler hatten einen höheren IQ. ❖ Die angeblich nicht besonders intelligenten Schüler erlitten sogar eine Verschlechterung. 9. Tutorium Smartphone Based Experience Sampling Problemlösung Mögliche Probleme Retrospektiv-Fragen in Surveys Ecological Momentary Erinnerungsverzerrungen Assesment Erinnerungsverzerrungen – Recall Bias Was ist das? Höhepunkt-und-Ende-Heuristik Erinnerungen werden unbewusst verzerrt. Wir erinnern uns an Höhepunkte aus der jüngsten Vergangenheit besser. Wieso? → Besonders glücklich, sehr traurig, sehr - Keine genaue Erinnerung mehr. wütend usw. - Etwas wird im Nachhinein mehr, bzw. weniger Bedeutung zugemessen. Auch erinnern wir uns am besten an die - Gedanken, Erwartungen, Gefühle und Dinge, die kurz vor der Befragung Glauben ändern die Erinnerung. stattgefunden haben. Ecological Momentary Assesment/Smartphone-Based Experience Sampling - Teilnehmer beantwortet Signale in natürlichem Umfeld. Formen: - 1-2 Wochen Dauer. 1. - Insgesamt 2-12 Kleine Signale pro Tag. App mit Push-Up Benachrichtigungen - Sehr kurze Dauer pro Signal. 2. - Signale sind identisch. SMS mit Umfragelink - Zeitfenster von 30 Minuten zur Beantwortung. Merke: Mit „Signalen“ sind hier kleine Umfragen gemeint. EMA-Formen Event-Contingent Sampling Die Teilnehmer bestimmen Signal-Contingent Sampling selbst, wann sie die Umfrage zu einem vorher festgelegten Teilnehmer bekommen Ereignis (Event) ausfüllen. Interval-Contingent Samling zufällig die Umfrage zur Verfügung gestellt. Man kann herausfinden: Die Zeitabstände sind - Wie ist die Stimmung nach festgelegt. dem Event? Sie können sich also keine - Welche Verhaltensweisen Gedanken Bsp.: jede Stunde löst das Event aus? machen/Antworten zurecht legen, bzw. ihr Verhalten Bsp.: ein Event könnte bei anpassen. Alkoholikern der Drang Alkohol trinken zu wollen sein. Vor- und Nachteile der EMA Vorteile Nachteile - Informationen beziehen sich auf den - Events mit langfristigen Veränderungen momentanen Zustand bei der Befragten. können nicht in 14 Tagen erfasst werden. → Panelstudie manchmal besser geeignet. - Sozialer Kontext wird berücksichtigt. - Guter Umgang mit Technik notwendig. - Deutlich, wie sich Emotionen über eine → Ältere Teilnehmer? längere Zeit, bzw. nach den Events verhalten. - Ständige Signale können nervig sein. - Keine Erinnerungsverzerrung, da man sich - Kurze Zeitfenster durch die Bewertung des aktuellen → Teilnehmer evtl. bei der Arbeit. Zustandes nicht zurück erinnern muss. - Reaktivität: Das ständige Vorführen des - Ecological Validity: deutlich, wie Events kann die Gedanken bzw. das Teilnehmer sich verhalten und wie sie die Handeln verändern. reale Welt erleben. Ecological Momentary Intervention – Strategie Beispiele Erinnerungsfotos Urge-Surfing Ablenkung Die Teilnehmer können Eine Audiodatei als Dem Teilnehmer werden vorher Motivationsfotos Drang- alternative Aktivitäten hochladen, welche Bewältigungsübung hilft vorgeschlagen, damit dann bei Bedarf Teilnehmern dabei, um sie von ihrem Drang angezeigt werden, um dem Drang nicht abgelenkt werden sie an die Gründe für ihre nachzugehen. können. Änderungswünsche zu erinnern. Vor- und Nachteile Sensoren und Wearables Nachteile Vorteile - Coverage Problem: Nicht jeder hat ein - Weit verbreitet. Smartphone, oder Wearables. - Informationen, welche das Individuum - Nicht jeder kann mit Technik umgehen. nicht erfassen kann (Schlafstadien z.B.). → z.B. Senioren. - Häufige Messungen. - Bereitschaft zur Teilnahme. → Teilnehmer könnten - Geringer Aufwand für Teilnehmer. Datenschutzbedenken haben. → Passive Messungen z.B. - Messfehler. z.B. Smartphone in Tasche. 10. Tutorium Simulation und Netzwerke Wieso brauchen wir Simulationen? Zufälliges Ereignis Situation 1 Was passiert dann? 1 Situation 1 Zufälliges Ereignis Was passiert dann? 2 Zufälliges Ereignis Situation 1 Was passiert dann? 3 Wie würde die Realität aussehen, wenn folgender Zufall vorliegen würde? Wie würde es das Ereignis beeinflussen? Welche Auswirkungen hätte es? Das alles kann man in einer Simulation testen und mit der aktuellen, realen Situation vergleichen. Was ist agentenbasierte Modellierung? Was kann man mit agentenbasierter Modellierung? ❖ Theoretische Erklärungen für gesellschaftliche Phänomene suchen. Agentenbasierte Modellierung ❖ Prüfen, ob ein Mechanismus ein Phänomen auslösen kann. ❖ Experimente durchführen. ❖ Hypothesen testen. ❖ Auswirkungen einer hypothetischen Veränderung beobachten. ❖ „Was wäre wenn“ Experimente durchführen. Was machen Agenten? Agenten Interagieren mit… anderen Agenten oder Agenten Interagieren mit… der Umwelt Wie beeinflussen sich Mensch und Umwelt gegenseitig? Merke: Agenten folgen bestimmten Regeln. Oft sind Agenten Menschen. Können aber auch Firmen und Organisationen sein. Segregation Trennung, Aufspaltung, Ausscheidung Was ist mit Segregation gemeint? Segregation ❖ Die räumliche Trennung einer Bevölkerung nach Merkmalen. ❖ Diese Merkmale können z.B. soziale Schicht, ethnisch-kultureller Hintergrund, Religion oder Lebensstil sein. ❖ Die Personengruppen werden z.B. nach Merkmalen getrennt, damit sie den Kontakt zu Personengruppen mit anderen Merkmalen vermeiden können. Was ist mit Inferenz gemeint? Wie würde die Welt Etwas der Vergleich mit Realität aussehen, wenn… Fall ist? Wie würde die Welt Etwas nicht Vergleich mit Realität aussehen, wenn… der Fall ist? Inferenz: Wissen, welches durch logische Schlussfolgerungen gewonnen wurde. Wovon gehen wir oft aus, wenn es um Ursachen und Wirkungen geht? Kleine Auswirkung Kleine Wirkung Große Ursache Große Wirkung Wovon wir oft ausgehen, wenn es um Ursachen und Wirkungen geht. Wir denken oft linear. Wir erwarten, dass große Auswirkungen Kleine durch große Ursachen Auswirkung erzeugt wurden. Es kann aber auch sein, dass Große Ursache Situationen gleich sind, es aber einen sehr kleinen Unterschied gibt, welcher sehr große Auswirkungen mit sich bringen kann Kleine Ursache Große Wirkung

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