Materialkunde 2024 PDF - Interior Designer - ibW
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ibW Höhere Fachschule Südostschweiz
2024
Claudia Plat
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This is a study guide for the Interior Design course at ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, focusing on various construction materials in interior design. It covers different types of wood, concrete, metal, and plastics, including their properties and applications.
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Interior Designer Materialkunde Claudia Plat Dipl. Innendekorateurin Interior Designer - Materialkunde Vorwort... Dieses Skript wurde der einfacheren Lesbarkeit halber in einer Form verfasst, es ist jedoch immer auch die andere (weibliche bzw. männliche) damit gemeint. Impressum Lehrgang...
Interior Designer Materialkunde Claudia Plat Dipl. Innendekorateurin Interior Designer - Materialkunde Vorwort... Dieses Skript wurde der einfacheren Lesbarkeit halber in einer Form verfasst, es ist jedoch immer auch die andere (weibliche bzw. männliche) damit gemeint. Impressum Lehrgang Interior Designer Untermodul Materialkunde Version 01.05.2023 Autor Claudia Plat Verlag ibW Freigegeben ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 2 Interior Designer - Materialkunde Inhaltsverzeichnis 1 Wichtige Fragen zu Beginn 7 1.1 Collagen 8 2 Der Wald, das Holz 9 2.1 Der Baum 9 2.2 Eigenschaften des Holzes 10 2.3 Schwinden und Quellen des Holzes 11 2.4 Europäische Holzarten 12-16 2.5 Aussereuropäische Holzarten 17-18 2.6 Oberflächenbehandlung von Holz 19-20 3 Holzwerkstoffe 21 3.1 Massivholzplatten 21 3.2 Sperrholz 22 3.3 Spanplatten 23 3.4 Spanplatten mineralisch gebunden 24 3.5 Faserplatten 25 3.6 MDF beschichtet, belegt, furniert, lackiert 26 3.7 Leichtbauplatten 27 3.8 Kunstharzplatten 27 3.9 Gipsplatten 28 3.10 Brandschutz 29 3.11 Plattenmaterial Nassbereich 30 4 Beton 31 4.1 Verschiedene Betonsorten 31 4.2 Neue Entwicklungen 32 5 Metall 33 5.1 Metallarten 34-37 5.2 Edelmetalle 38 6 Kunststoffe 39 6.1 Eigenschaften 39 6.2 Verschiedene Kunststoffarten 40-41 7 Glas 43 7.1 Glasarten 43-45 8 Rohbauböden 47 8.1 Prüfungspflicht bei Bodenbelagsarbeiten 48 9 Elastische Bodenbeläge Synthetischer Kautschuk 49 9.1 Homogener PVC Belag 50 9.2 CV-Belag (Cushioned Vinyls) 51 9.3 Vinylbeläge, Designbeläge 52-53 9.4 Linoleum 54 9.5 Kork 55 ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 3 Interior Designer - Materialkunde 10 Holzbodenbeläge und Parkett 57 10.1 Holzarten, Verlegemuster 58 10.2 Allgemeines zu Fertigparkett- oder Mehrschichtparkett 59 10.3 1 oder Mehrstab Fertigparkett 60 10.4 Landhausdiele Fertigparkett 61 10.5 Schiffsbodendiele Fertigparkett 62 10.6 Riemenparkett 63 10.7 Würfelparkett, Mosaikparkett 64 10.8 Hochkantlamellen, Industrieparkett 65 10.9 Hirnholzparkett, Holzpflaster 66 10.10 Tafelparkett 67 10.11 Furnierboden Fertigboden 68 11 Laminat 69 12 Teppiche 70 12.1 Herstellung von Hand 71 12.2 Ruten-Noppen-Teppiche 73 12.3 Ruten-Flor-Teppiche 74-75 12.4 Doppelteppiche 76 12.5 Tuftingteppiche 77-78 12.6 Nadelfilz 79 12.7 Kugelgarn 80 12.8 Beflockte Bodenbeläge 81 12.9 Klebeteppiche 82 12.10 Spezielle Teppiche oder Materialien 83 12.11 Rasenteppiche 84 12.12 Schmutzschleusen 85-87 12.15 Rückenbeschichtung textiler Bodenbeläge, Klassifizierung 88 13 Keramische Platten 89 13.1 Terrakotta 90 13.2 Klinker 91 13.3 Steingut 92 13.4 Steinzeug 93 13.5 Feinsteinzeug 94 13.6 Verlegearten 95 13.7 Mosaik 96 13.8 Fugengestaltung 97 14 Natursteine 99 14.1 Oberflächenbearbeitung 100 14.2 Kalkstein 101 14.3 Marmor 102 14.4 Schiefer 103 14.5 Granit 104 14.6 Basalt 105 14.6 Sandstein 106 14.8 Travertin 107 ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 4 Interior Designer - Materialkunde 14.9 Edel-Halbedelsteine 108 15 Übergangsprofile 109 15.1 Treppenkanten 109 15.2 Eck- und Kantenprofile 110 15.3 Sockel 110 15.4 Dehnbare Fugenabschlüsse 111 16 Decke 113 16.1 Täferdecke 113 16.2 Kassettendecke 113 16.3 Decke mit Stuckprofil 114 16.4 Spanndecke, Lichtdecke 114 16.5 Lichtdecke 115 16.6 Metalldecke 115 16.7 Akustikdecke 116 17 Merkblätter, Normen ( am Schluss ) Holz in Bestform Broschüre Baukeramik und Naturstein von A-Z Broschüre Technische Daten verschiedener Holzarten Rutschhemmend Lebensdauer Materialien Prüfungsbericht Untergrund Klassifizierung der Einsatzbereiche EU Norm (EN685) ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 5 Interior Designer - Materialkunde ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 6 Interior Designer - Materialkunde 1 Wichtige Fragen zu Beginn Verhältnis zum Auftraggeber Die Fähigkeit des Innenarchitekten und Interior Desingers, die Anliegen seiner Kunden zu spüren ist unerlässlich für den Erfolg eines Projektes, sei es im Privat- oder Gechäftskundenbereich. Nicht jeder Auftraggeber hat einen klaren Plan oder ist in der Lage, seine Vorstellungen präzise in Worte zu fassen. Ohne genaues Erfassen der Kundenwünsche ist der Erfolg eines Projektes kaum zu garantieren. Eine detaillierte Bestandesaufnahme der Erwartungen und Lebensumstände des Auftraggebers sollte neben den Idealvorstellungen auch eventuelle Einschränkungen mit einbeziehen. Wenn auch nicht der wich- tigste Faktor, so ist die Frage nach dem Budget als Grundlage für eine realistische Einschätzung nicht zu vernachlässigen. Die Bestandsaufnahme Die Raumvermessung bildet die Basis für massstabgerechte Grundrisse, die wiederum die Grundlage für die Raumplanung und schliesslich für den endgültigen Gesamtentwurf bieten. (Wasserleitungen, Steckdosen, Einbaumöbel, Sockelleisten, Fensterbänke, Türen ect.). Die Angabe der Himmelsrichtungen kann hilfreich sein für die Lichtverhältnisse. Ein akzeptabler bau- licher Zustand des Gebäudes ist Grundvorraussetzung und bedarf der genauen Prüfung, wobei man hierfür auch Fachleute zu Rate ziehen sollte. Für jeden Raum eine Checkliste zu erstellen ist sicher ratsam. Vorbereitende Recherchen Um über die Vielzahl von Ausstattungsmaterialien und Oberflächengestaltungen stets informiert zu sein, ist es gut sich eine Sammlung an entsprechenden Nachschlagewerken anzulegen. Aufgrund des schnellen Wandels der Trends bieten Fachmessen eine wichtige Informationsquelle. Es ist oft schwer, den vom Kunden gewünschten Einrichtungsstil richtig einzuordnen.Daher ist es ratsam, den angestreb- ten Stil z.B. anhand von Abbildungen in Zeitschriften zu verdeutlichen. Bei weniger entschlossenen Auftraggebern hat der Innenarchitekt oder Interior Designer freie Hand. Formulieren des Einrichtungskonzeptes Jeder Innenarchitekt oder Interior Designer geht seine eigenen Wege um Ideen zu entwickeln die den Wünschen des Kunden gerecht werden. Einige präsentieren dem Kunden eine Collage, um ihm einen ersten Eindruck von Ihrer Entwurfsidee zu vermitteln. Aussagekräftige Fotos und Skizzen eignen sich sehr gut zur Veranschaulichung von Gestaltungsideen. Steht das Grundkonzept fest, muss es verfeinert und weiter ausgearbeitet werden. ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 7 Interior Designer - Materialkunde 1.1 Collagen ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 8 Interior Designer - Materialkunde 2 Der Wald Holz ist neben Stein das älteste Material, das dem Menschen zum Bau seiner Häuser, Innenräume und Möbel dient. Rund ein Drittel der Schweiz ist bewaldet. Der Wald ist eine wichtige Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Er erfüllt sowohl Nutz-, wie auch Schutz- und Erholungsfunktionen. Die Erwartungen an den Schweizer Wald sind entsprechend vielfältig. Der Vorrat im Schweizer Wald beträgt 422 Millionen Kubikmeter, davon sind 33 % Laubholz und 67 % Nadelholz. Die Waldgebiete umfassen ca. ein Viertel des Festlandes der Erde. Nur ca. 8 % davon werden forstlich bewirtschaftet. Die Waldgebiete werden eingeteilt in: - Tropische Regenwälder, die im Bereich des Äquatorgürtels rund um den Erdball wachsen. - Sommergrüne Laubwälder und Hartlaubgewächse nördlich und südlich des Tropengürtels. - Immergrüne Nadelwälder, die fast nur auf der nördlichen Erdhalbkugel zu finden sind ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 9 Interior Designer - Materialkunde 2.1 Der Baum Die Krone Die Krone besteht aus Ästen und Zweigen, an denen die Blätter und Früchte hängen. Die Form der Krone ist je nach Baumart sowie Standort des Baumes verschieden. Freistehende Bäume entwickeln eine viel breitere, ausladende- re Krone als solche in einem dichten Bestand. Der Stamm Für die Holzwirtschaft ist der Stamm der wichtigste Teil des Baumes. Er trägt die Krone und in ihm wird das Wasser von den Wurzeln in die Blätter und von dort wieder zurück zu lebenden Zellen geleitet. Die Wurzeln Die Wurzeln des Baumes erfüllen zwei Aufgaben. Die dickeren Wurzelteile verankern den Baum fest im Boden und die dünneren Haarwurzeln nehmen das Wasser aus dem Boden auf, von wo es bis in die Krone gelangt. FSC Label Das FSC (Forest Stewardship Council) vergibt ein global gültiges Label für Produkte aus zertifizierter Waldwirtschaft. Die FSC-Produktlabels stellen den Bezug zwischen Rohstoffen aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern und den daraus hergestellten Produkten her. Sie geben dem Endverbraucher die Gewissheit, mit diesem Kaufentscheid garantiert nicht zum Raubbau an Wäl- dern beizutragen. 2.2 Eigenschaften des Holzes Holz ist ein natürlich gewachsener Stoff. Die chemische Zusammensetzung und der innere Zellaufbau sind je nach Baum- oder Holzart verschieden. Dadurch haben auch die einzelnen Holzsorten ein unter- schiedliches Aussehen, sowie wechselnde physikalische und technische Eigenschaften.Die wichtigsten Bestandteile des Holzes sind Zellulose (ca. 40 %), zelluloseähnliche Stoffe (ca. 24-32 %) und Lignin (ca. 22-30 %). Ausserdem enthält Holz einen kleinen Prozentsatz wie Harz, Terpentin, Fett, Wachs, Farbstoffe, Kalium, Magnesium u.a. Bestandteilen. Es handelt sich beim Holz also nicht um ein ein- ziges, universelles Material sondern Einsatz und Verwendungszweck sind von der jeweiligen Holzart abhängig. ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 10 Interior Designer - Materialkunde 2.3 Schwinden und Quellen des Holzes Schwinden (Verkleinern) Gibt Holz unterhalb seines Fasersättigungsbereiches Feuchtigkeit an seine Umgebung ab, schwindet es. Das Schwinden des Holzes erfolgt nicht in alle Richtungen gleich. Quellen (Vergrössern) Unterhalb seines Fasersättigungsbereiches wird Feuchtigkeit aus der Umgebung aufgenommen.Dies kann nur erfolgen, wenn die Luftfeuchtigkeit von der dazugehörenden Holzfeuchte abweicht. Es muss ein Feuchtigkeitsgefälle zwischen Holz und Umgebung herrschen. Um das Reissen des Holzes zu vermeiden, muss der gefällte Stamm möglichst schnell aufgeschnitten werden damit durch das unregel- mässige Austrocknen und die auftretenden Spannungen aufgehoben werden. Auch durch den richtigen Holzschnitt kann ein späteres Verziehen vermieden werden. Schwinden Quellen ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 11 Interior Designer - Materialkunde 2.4 Europäische Holzarten Fichte Aussehen Weisslich bis strohgelb, leicht glänzend, starke Zeichnung, Äste, Harzgänge Eigenschaften Leicht, weich, harzreich, elastisch, arbeitet we- nig, gut zu bearbeiten Verwendung Einfache Möbel, Täfer, Bauholz, Musikinstru- mente, Sperrholz, Zellulose Lärche Aussehen Splint gelblich, Kern rotbraun, dunkelt schnell nach, deutliche, lebhafte Zeichnung Eigenschaften Dauerhaftestes Nadelholz, zäh, fest, wetterfest, wasserbeständig Verwendung Innenausbau, Aussenverkleidungen, Treppen, Fenster, Türen, Wasserbauholz, Schiffsbau Arve Aussehen Gelblicher Splint, rötlich brauner Kern, dunkelt stark nach, viele dunkle Äste Eigenschaften Weich, leicht, gut zu bearbeiten (auch in den Äs- ten), starker Harzgeruch Verwendung Möbel, Innenausbau (Arvenstuben), Täfer, Fur- nier, Schnitzereien ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 12 Interior Designer - Materialkunde Buche Aussehen Weisslich gelblich bis rötlich, wenn gedämpft stark rötlich, schwache Zeichnung, viele kleine braune Striche Eigenschaften Dicht, fest, gleichmässig, zäh, gut zu formen, spaltet schwer, schwindet stark Verwendung Blindholzgestelle, Leisten, Zweckmöbel, (Stühle, Büromöbel, Schultische) Massenartikel (Lineal, Griffe, Spielzeug) Eiche Aussehen Gelblich braun bis lederbraun, deutliche aber schlichte Zeichnung, Poren als feine Rillen, deutliche Markstrahlen im Spiegel Eigenschaften Hart, zäh, fest, dauerhaft (sowohl nass als auch trocken), gut zu bearbeiten, arbeitet wenig, Splintholz unbrauchbar Verwendung Möbel aller Art, Furniere, Türen, Parkett, Trep- pen, Fussleisten, Brücken, Innenausbau Nussbaum Aussehen Graubraun bis schokoladenbraun, deutliche leb- hafte Zeichnung, starker Hell-Dunkelkontrast, zerstreutporig, Porenrillen Eigenschaften Hart, dicht, fest, gleichmässig, arbeitet kaum, sehr gut zu bearbeiten, zu beizen und polieren Verwendung Wertvolle Möbel, dekorativer Innenausbau, Sichtfurnier, Intarsien, Schnitzereien ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 13 Interior Designer - Materialkunde Kirschbaum Aussehen Rötlich gelb bis gelbbraun, feine Zeichnung, ge- streift oder geflammt, Markstrahlen erkennbar, leicht glänzend Eigenschaften Hart, zäh, elastisch, gleichmässig, arbeitet stark, gut zu bearbeiten und zu polieren, wurmanfällig Verwendung Wertvolle Möbel, Stilmöbel (Biedermeier) Edel- furniere, Innenausbau, Intarsien, Musikinstrumente, Kunstgegenstände Birnbaum Aussehen Schwach rötlich, wenn gedämpft stark rötlich, schwache Zeichnung, oft geflammt (wird häufig schwarz gebeizt) Eigenschaften Schwer, fest, dicht, mittelhart, gleichmässig, gut zu bearbeiten, arbeitet wenig Verwendung Sichtfurnier, Möbel, Innenausbau, Musikinstrumente, Drechslerarbeiten Ahorn Aussehen Weisslich bis gelblich, seidiger Glanz, schwache Zeichnung, Markstrahlen sichtbar Eigenschaften Hart, dicht, fest, zäh, sehr fein, gut zu bearbei- ten, arbeitet gering, elastisch Verwendung Möbel, Furniere, Tischplatten, Parkett, Modellbau, Schnitzereien ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 14 Interior Designer - Materialkunde Birke Aussehen Weisslich bis rötlich weiss, dunkelt stark nach, dadurch unregelmässiger Faserverlauf, schwa- che, geflammte Zeichnung Eigenschaften Hart, fest, zäh, elastisch, arbeitet stark, spaltet schwer, leichter Wurmbefall Verwendung Sichtfurniere, Sperrholz, Möbel, Parkett, Schlit- tenkufen, Biegeholz Ulme (Rüster) Aussehen Splint gelblich weiss, Kern braun, deutliche ge- zackte Zeichnung, Markstrahlen Eigenschaften Fest, hart, elastisch, sehr dauerhaft, schwer zu bearbeiten, schwindet wenig Verwendung Furniere, Möbel, Treppen, Wagenteile, Sportge- räte, Wasserbauten Esche Aussehen Weisslich bis gelblich, schöne, ausdruckstarks- volle Zeichnung, schmale Markstrahlen Eigenschaften Hart, schwer, elastisch, sehr zäh, biegsam, gut zu bearbeiten, schwindet stark Verwendung Möbel, Furniere, Drechslerarbeiten, Ski, Snow- boards, Turngeräte, Werkzeugstiele ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 15 Interior Designer - Materialkunde Linde Aussehen Weisslich, gelblich bis leicht rötlich, zerstreupo- rig, undeutliche Zeichnung Eigenschaften Sehr weich, leicht, fein, dicht, schwindet stark, gut scheid-, schnitz- und biegbar Verwendung Schnitzereien, Blindholz, Reissbrett, einfache Behälter, Bleistifte Pappel Aussehen Schmutzigweiss bis hellbraun, verschwomme- ne, breite Jahrringe, feine Markstrahlen Eigenschaften Leicht, weich, filzig, grobfasrig, leicht zu bear- beiten, arbeitet wenig Verwendung Blindholz, Absperrfurniere, Sperrholz, Spanplat- ten, Reissbretter, Zündhölzer ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 16 Interior Designer - Materialkunde 2.5 Aussereuropäische Holzarten Mahagoni Aussehen Rötlich bis rotbraun, lachsfarbig, grobe Poren, Zeichnung schlicht, gefleckt, geflammt oder ge- wellt Eigenschaften Dicht, fest, zäh, elastisch, mässig bis gut zu be- arbeiten, reisst nicht Verwendung Sichtfurnier, Möbel, wertvoller Innenausbau, Yachtbau, Intarsien, Musikinstrumente Teak Aussehen Gelbbraun bis goldbraun, später bis dunkel- braun, deutliche Porenrillen, deutliche Zeich- nung Eigenschaften Hart schwer, elastisch, sehr zäh, biegsam, gut zu bearbeiten, schwindet stark Verwendung Möbel, Furniere, Ski, Snowboards, Werkzeugstiele, Turngeräte Palisander Aussehen Rio-Palisander: schokoladenbraun mit markan- ten schwarzen Streifen Ostindischer Palisander: eher rötlich bis violettbraun Eigenschaften Sehr hart, schwer, schwindet wenig, gut zu be- arbeiten, wetterfest Verwendung Möbel, Furnier, Innenausbau, Intarsien, Schnit- zereien, Kunstgegenstände ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 17 Interior Designer - Materialkunde Zebrano (Zingana) Aussehen Das Holz ist gelblich weiss, mit tiefbraunen Adern gestreift Eigenschaften Es ist hart und spröde und hat einen unange- nehmen Eigengeruch Verwendung Furnier, besonders Messerfurnier, Vertäfe- lungen, Innenausbau, Ladenbau, Möbel, Ski, Schwellen Wenge Aussehen Auffälliges dunkles und grobporiges Holz mit markantem, zweifarbigem Strukturbild. Eine hellbraune, durch die Speicherzellen hervorge- rufene Streifung steht im Kontrast zu dem kaf- feebraunen Grundton des Holzes Eigenschaften Hart, schwer, elastisch und witterungsfest Verwendung Möbel, Innenausbau, Parkett, Konstruktions- holz, Intarsien (Eines der edelsten Hölzer und ist sehr gefragt) Bambus (Grasart) Aussehen Gelblich, wenn gedämpft kaffeebraun Eigenschaften Babus wächst schnell (z.B. in Indien pro Monat 22 m) Hart, geringes Gewicht bei zugleich hoher Elastizität und Zugfestigkeit Verwendung Baumaterial, Textilien, Parkett, Sperrholz, Möbel ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 18 Interior Designer - Materialkunde 2.6 Oberflächenbehandlung von Holz. Hölzer die man sichtbar verarbeitet, können zum Schutz oder zur Verschönerung mit einer speziellen Oberflächenbehandlung bearbeitet werden. Dadurch können natürliche Farb- und Strukturunterschiede überdeckt oder speziell hervorgehoben werden. Zweck der Oberflächenbehandlung - Schutz der Oberfläche vor mechanischer Beanspruchung - Schutz vor Verfärbung durch Lichteinflüsse oder Wärme - Schutz vor stark schwankender Luftfeuchtigkeit und vor Nässe - Schutz vor tierischen und pflanzlichen Schädlingen - Veränderung der Holzfarbe oder Holzoberflächenstruktur - Erzeugen von modischen Oberflächeneffekten Arten der Oberflächenbehandlungen Beizen Unter Beizen versteht man das Verändern der natürlichen Holzfarbe durch farberzeugende Flüssigkeit. Beim Farbbeizen werden Farbpigmente in flüssiger oder pulvriger Form in einer Lösung auf das Holz aufgebracht. Bei der chemischen Beize reagieren die Gerbstoffe im Holz mit dem Bin- demittel. Es ensteht ein positives Beizbild. Ölen Durch das Ölen wird die Holzstruktur betont. Mit Ölen wird die Oberfläche nur geschützt ohne die Poren zu schliessen. Daneben schützen soge- nannte Pflegeöle die Oberfläche vor Feuchtigkeit und dem Ausbleichen durch UV-Strahlen. Wachsen Das Wachsen des Holzes ist eine alte Schutz- und Dekorationstechnik, die dem Holz seine Ursprünglichkeit und Atmungsfähigkeit bewahrt. Holzwachse werden als festere Paste oder zähflüssige Balsame ange- boten und setzen sich aus Bienen- und Pflanzenwachsen zusammen. Gewachste Hölzer erhalten ein besonders weiches, seidenglänzendes Erscheinungsbild. Färben Im Gegensatz zum Beizen, wo die farbigen Substanzen in das Holz eindringen, versteht man beim Färben das Aufbringen eines Farbstoffes (Farbpigmente) auf die Holzoberfläche. Mit Färben erhält man bei Nadel- holz ein negatives Holzbild. Bleichen Mit speziellen Bleichmitteln (Wasserstoffsuperoxid) wird die Eigenfarbe des Holzes aufgehellt oder die farbigen Holzinhaltsstoffe werden auf che- mischem Weg in farblose umgewandelt. ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 19 Interior Designer - Materialkunde Lasieren Als Lasur wird eine transparente oder semitransparente Beschichtung be- zeichnet. Die Lasur zieht in das Holz ein, imprägniert diese, wobei das Holz seinen natürlichen Charakter behält. Lasuren werden in vielen Farben an- geboten und vorwiegend bei Fassaden und Fensterrahmen eingesetzt. Lackieren Für besonders stark belastete Oberflächen oder überall da, wo ein decken- der farbiger Anstrich verlangt wird, gibt es Klarlacke und Decklacke aus pflanzlichen Ölen und Harzen. Lacke versiegeln das Holz und schränken die Atmungsfähigkeit stark ein, haben aber Aufgrund ihrer Gebrauchseigen- schaften wie Strapazierfähigkeit und Wasserresistenz einige Vorteile. Schellack Der Schellack wird aus Gummilack hergestellt welcher aus Ausscheidun- gen der Lackschildlaus gewonnen wird. Bei Zimmertemperatur trocknet der Lack langsam aus, wird mit der Zeit brüchig und ziemlich hart. Frisch aufgetragen ergibt der Schellack einen dünnen, leicht elastischen Lackfilm, welcher beim Holz die natürliche Schönheit hervorholt. Die Oberfläche ist aber sehr empfindlich gegen Wasser und Kratzer. Schellack wird oft bei der Restaurierung von antiken Möbeln verwendet. Oberflächenbehandlung bei Holz, Strukturveränderungen Sandstrahlen Für Holzarbeiten wird vorwiegend das Glasgriess-Strahlen eingesetzt, dies wirkt wie ein Schleifvorgang. Dabei werden wie beim Sandstrahlen unter Druck winzige Glasperlen auf die Oberfläche geschleudert. Damit kann man bei Weichhölzern spezielle Oberflächenstrukturen erwirken. Wertvolle, alte Möbel sollten deshalb nicht sandgestrahlt werden. Bürsten Beim Bürsten von Massivhölzern werden die weichen Jahrringe herausge- arbeitet, dass nur die harten Jahresringe erhalten bleiben. Durch diese Be- handlung entsteht eine leichte Oberflächenstruktur die das Holz lebendig und rustikal wirken lässt. Nach dem Bürsten wird die Oberfäche mit einem transparenten Öl oder Farböl behandelt. Brennen oder Ankohlen Unter Brennen oder Ankohlen versteht man das oberflächliche Anbrennen und rechtzeitige Stoppen der Verbrennung durch Schocklöschen mit Was- ser. Damit bildet sich an der Oberfläche eine Verkohlungsschicht. Die ver- kohlte Schicht ist zusätzlich wasserabweisend und verhindert so die Vermo- derung des Holzes. ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 20 Interior Designer - Materialkunde 3 Holzwerkstoffe 3.1 Massivholzplatten einlagig Bezeichnung Massivholzplatten sind zusammengesetzte Bretter und Lamellen: sorgfältig ausgesucht und entspre- chend der Verwendung in verschiedene Qualitäten sortiert und bezeichnet. Fichte, Lärche, Buche, Ahorn, Erle und Birke werden mit modernsten tech- nischen Verfahren zu flächigen Plattenwerkstoffen zusammengefügt. Verwendung Innenausbau, Wände und Decken, Möbel Massivholzplatte mehrlagig Bezeichnung Mehrlagige Massivholzplatten bestehen aus Deck- lamellen, die kreuzweise mit einer oder mehreren Mittellagen verleimt sind. Brettschicht-Mittellagen oder schmale, dicht aneinanderliegend verleimte Stäbchen garantieren die hohe Festigkeit. Verwendung Möbel, Innenausbau, Wände und Decken Sonderform Altholz Bezeichnung Im Werk wird das Altholz mit Metalldetektoren un- tersucht, sämtliche Fremdkörper werden entfernt. Anschliessend werden die Oberflächen auf Gift- stoffe geprüft. Die chemiefreie Vorbehandlung des Altholzes mit einem oder mehreren Dämpfvorgän- gen garantiert 100% Reinheit vor Schädlingen. Nun wird das Altholz zu verschiedenen Platten ver- arbeitet. Verwendung Möbel, Innenausbau, Wände und Decken ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 21 Interior Designer - Materialkunde 3.2 Sperrholz (Furniersperrholz) Bezeichnung Sperrholz besteht aus mindestens drei Furnierla- gen und ist symmetrisch zur Mittellage aufgebaut. Das Rohmaterial Laub- oder Nadelholz wird ge- schält, beleimt, kreuzweise geschichtet und unter Wärme gepresst. Furniersperrholz lässt sich unter Hitze verformen, dann spricht man von Formsperr- holz. Verwendung Innenausbau,Modellbau, Möbel,Schiffsbau Sperrholz Multiplex Bezeichnung Als Multiplexplatten werden Sperrholzplatten be- zeichnet, die aus mindestens 5 Furnierlagen beste- hen. Die Oberflächen sind jeweils beidseitig belegt, beschichtet oder lackiert. Verwendung Aufgrund ihrer Festigkeit inklusive der Schlag- festigkeit sind diese Platten ideal für Werkbänke, Treppenstufen oder Möbelbau geeignet Stab-/Stäbchensperrholz, Tischlerplatte Bezeichnung Die Mittellage besteht aus Vollholzstäbchen bzw. hochkant angeordneten Schälfurnieren und die Aussenlage ist aus minimal einem Deckfurnier. Verwendung Innenausbau, Möbel ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 22 Interior Designer - Materialkunde 3.3 Spanplatte Bezeichnung Ausgangsmaterial für Spanplatten ist Restholz aus dem Wald und der Holzindustrie. Spanplatten wer- den unter Einwirkung von Wärme und Druck aus Holzspänen und Kunstharzklebstoff hergestellt. Verwendung Boden, Wand, Decke, Möbel Spanplatte furniert Bezeichnung Bei der furnierten Spanplatte werden die Furniere beidseitig aufgeklebt. Verwendung Möbelindustrie, Innenausbau Spanplatte beschichtet, Spanplatte belegt Bezeichnung Die beschichteten Spanplatten werden mit Mela- minkunstharz getränktem Papier beschichtet. Die belegten Spanplatten werden mit Melaminkunst- harzplatten belegt. Sie verfügen über hohe Stand- festigkeit, sind hart, porenfrei und weitgehend ab- riebfest, sowie geschmacks- und geruchsneutral und auch leicht zu reinigen. Verwendung Innenausbau, Möbel, Küchen, Ladenbau ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 23 Interior Designer - Materialkunde OSB Oriented Strand Board Bezeichnung Diese Platten bestehen aus drei Lagen grossflächi- ger, richtungsorientierter Späne. Sie haben mehr Zugfestigkeit als normale Spanplatten. Durch ihre interessante Struktur werden sie häufig nur noch mit Klarlack behandelt und kommen so als dekora- tives Element zum Einsatz. Verwendung Wand, Decke, Möbel 3.4 Spanplatte mineralisch gebunden Bezeichnung Mineralisch gebundene Spanplatten sind sehr be- ständig gegen Verwitterung und sie sind praktisch nicht brennbar. Sie bestehen aus rund zwei Drittel Holzspänen und einem Drittel mineralischen Bin- demitteln (Zement oder Gips). Verwendung Verkleidungen, Boden, Wand ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 24 Interior Designer - Materialkunde 3.5 Faserplatten Hartfaserplatten Bezeichnung Zur Produktion von Holzfaserplatten dient Restholz. Das Ausgangsmaterial wird schondend zerfasert. Im Tockenverfahren werden die Fasern getrocknet, beleimt und anschliessend gepresst (MDF, HDF). Im Nassverfahren werden die Fasern mit holzeige- nen Bindekräften (Lignin) untereinander gebunden (Weichfaserplatte). Faserplatten sind leicht und trocken zu verbauen, preiswert und ökologisch. Verwendung Innenausbau, Boden, Wand, Decke Weichfaserplatte Bezeichnung Sie schützen optimal vor Kälte im Winter, vor som- merlicher Hitze, gegen Lärm und Schall von aus- sen und bieten zudem verbesserten Brandschutz. Ihr Diffusionsoffenheit sorgt dafür, dass der Feuch- tehaushalt der Bauteile kontrolliert und ausgegli- chen bleibt. Verwendung Neubauten, Sanierungsbauten, Dämmen von Wand, Boden und Decke 3.6 MDF Mitteldichte Faserplatte Bezeichnung MDF wird aus feinsten Holzfasern hergestellt. MDF lässt sich optimal bearbeiten, sägen, fräsen, boh- ren. Inzwischen gibt es MDF-Platten die durchge- färbt sind. MDF wird oft anstelle von Massivholz eingesetzt, hat durch den Leim aber einen extrem hohes Gewicht. Verwendung Boden, Decke, Wände, Möbelindustrie, Laden- und Messebau ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 25 Interior Designer - Materialkunde MDF beschichtet, belegt, furniert und lackiert Bezeichnung MDF-Platten gibt es beschichtet, belegt, furniert oder lackiert und somit sind sie in vielen Bereichen des Innenausbaus zu verwenden. Die Oberflä- chenvergütung ist auf beliebige Weise möglich. Verwendung Möbelindustrie, Laden- und Messebau MDF Imi Beton Bezeichnung Die Standardplatte 20 mm besteht aus einer 19 mm MDF-Trägerplatte mit einer rückseitigen weißen, glatten Melaminbeschichtung. Die Standardplatte 4 mm besteht aus einer 3 mm HDF-Trägerplatte mit einer rückseitigen weißen Lackierung.Die Plat- ten gibt es in verschiedenen Oberflächeneffekten. Verwendung Wasserbeständige Ausführung möglich, Renovierungen, Messe- und Ladenbau HDF Hochverdichtete Holzfaserplatte Bezeichnung HDF-Platten erfüllen qualitativ höchste Ansprüche. Besonders die homogene und dichte Struktur ist vorteilhaft. HDF kennen keinerlei Einschränkungen durch Faserverlauf und Faserstruktur, Äste oder Risse. Die Oberflächenvergütung ist auf beliebige Weise möglich. Verwendung Profilleisten, Rückwände, Schubladenböden, Trag- schicht für diverse Bodenbeläge wie z.B. Laminat ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 26 Interior Designer - Materialkunde 3.7 Leichtbauplatten Bezeichnung Diese Platten bestehen aus einer Wabenkons- truktion. Die rohe Wabenplatte lässt sich mit ver- schiedenen Deckschichten wie Spanplatten, MDF, Sperrholz oder Schichtstoffplatten belegen und veredeln. Die hohe Druckfestigkeit der Waben er- laubt rahmenlose Konstruktionen.Wie der Name schon sagt, sind sie extrem leicht. Verwendung Möbelbau, Innenausbau 3.8 Kunstharzplatten Bezeichnung Diese Platten werden auch als Schichtstoff- oder Melaminharzplatten bezeichnet und bestehen aus mehreren mit Harz imprägnierten Papieren, die un- ter hohem Druck und Hitze miteinander verpresst sind. Die Deckschicht, das Overlaypapier wird zum Schutz eingesetzt. Diese kann eingefärbt oder zu- sätzlich bedruckt sein. Die Oberflächen sind leicht zu reinigen, lichtbeständig und geruchsneutral. Verwendung Belegt auf Holzwerkstoffen für Möbel, Türen und Küchen Vollkernplatten Bezeichnung Vollkern oder Kompaktplatten bestehen aus dem selben Material wie Kunstharzplatten. Die Stärke ist jedoch mindestens 2 mm und beidseitig sind sie mit Dekorpapier verpresst. Die Schlagfestig- keit und die Feuchtebeständigkeit lassen vielfältige Nutzungen zu. Verwendung Fassaden, Türblätter, Küchenabdeckungen, Möbelindustrie, Büromöbel, Trennwände (WC) ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 27 Interior Designer - Materialkunde 3.9 Gipsplatten Gipskartonplatten (Knauf, Rigips) Bezeichnung Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern der mit einem festhaftenden Karton ummantelt ist. Je nach Verwendungszweck gibt es unterschiedli- che Plattentypen die sich im Karton und durch Zu- sätze im Gipskern unterscheiden. Verwendung Nichttragende Wände, Wand- und Deckenbeklei- dungen, Dachausbauten, Trockenputz im Innen- ausbau Gipsfaserplatten (Fermacell, Rigips, Knauf) Bezeichnung Bestehen aus Gips und Papierfasern die in einem Recyclingverfahren aus Papier sowie Glas- und Zellulosefasern gewonnen werden. Diese Rohstof- fe werden gemischt und nach Zugabe von Wasser unter hohem Druck zu stabilen Platten gepresst, getrocknet, mit einem Wasser abweisenden Mittel imprägniert und in Platten zugeschnitten. Verwendung Bau-, Feuerschutz- und Feuchtraum geeignet Gipsspanplatten (Norit, Sasmox) Bezeichnung Die Trockenbauplatte wird aus Gips und Zellu- losefasern hergestellt. Die Platte ist homogen, hochbelastbar, nicht brennbar und baubiologisch unbedenklich. Verwendung Innenausbau Decke, Wand, Boden ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 28 Interior Designer - Materialkunde 3.10 Brandschutz Zementgebundene Spanplatte (Duripanel, Cemspan) Bezeichnung Duripanel ist eine dreischichtige zementgebunde- ne Spanplatte. Sie besteht aus Holzspänen und mi- neralischen Bindemitteln (hauptsächlich Zement) und Wasser. Durch Imprägnierung mit Mineral- salzen und die Ummantelung mit Zement werden die Holzspäne widerstandsfähig gegen klimatische Einflüsse, Pilz- und Termitenbefall, Verrottung und Feuer. Verwendung Innenausbau, Feucht- und Brandschutz geeignet Leichtbetonplatte (Aestuver, Aquaroc) Bezeichnung Aestuver ist eine zementgebundene, glasfaserbe- schwerte Leichtbetonplatte für den hochwertigen Brandschutz. Für Bauteile mit hohen Anforderun- gen, wie Frost-, Wasser- und Witterungsbeständig- keit ist diese Platte ideal. Verwendung Wand, Decke, Sonderkonstruktionen, Elektro- und Installationskanäle Silikatplatten Bezeichnung Die Platten besteht aus Calciumsilikat, einem Werkstoff auf mineralischer Basis. Die Calciumsi- likatkristalle bilden ein mikroporöses Gerüst. Die Platte ist diffusionsoffen, kapillaraktiv, wärmedäm- mend, umweltverträglich, nicht brennbar, eher teu- er. Verwendung Innenausbau, Innendämmung, Schimmelbekämp- fung ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 29 Interior Designer - Materialkunde 3.11 Plattenmaterial Nassbereich Wediplatten Bezeichnung Die Wedi Bauplatte besitzt einen blauen Kern ext- rudierten Polystyrol-Hartschaum. Sie kann auf fast jedem Untergrund angebracht werden, ist wasser- undurchlässig, wärmedämmend, variabel einsetz- bar, leicht und stabil. Die zementare Oberfläche bildet mit eingelassenem Gewebe einen enorm starken Haftuntergrund. Verwendung Bauplatte für Putze und Fliesen, Bad, Küche Purenitplatten Bezeichnung Ein Funktionswerkstoff mit hohem Wärmedämm- wert auf Polyurethan-Hartschaumbasis. Das Pro- dukt ist unkaschiert und kann mit allen Holzbear- beitungsmaschinen verarbeitet werden. Die Platte bietet sich überall dort an, wo herkömmliche Werk- stoffe wegen Feuchtigkeit und Nässe nicht in Frage kommen und leichte, wärmedämmende Lösungen gesucht werden. Verwendung Innenausbau, Feuchträume ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 30 Interior Designer - Materialkunde 4 Beton Zusammensetzung von Beton Beton ist nicht gleich Beton, die Mischung ist entscheidend. Alles für das Grundrezept liefert die Natur, Zement aus Kalkstein und Ton, Sand, Kies und Wasser. Die entscheidende Rolle spielt der Zement. Dieser bildet zusammen mit dem Wasser dem Zementleim, welcher die Gesteinskörnung verbindet und damit erst ein hartes Gestein entstehen lässt. Ein Kubikmeter Frischbeton besteht aus ca. 300 kg Ze- ment, 150 Litern Wasser, 600 kg Sand und 1400 kg Kies. Nach einiger Zeit bindet der Zement ab, das Frischbetongemisch verfestigt sich und wird zu tragendem und dauerhaftem Beton. Eigenschaften Bei der Austrocknung erfährt Beton eine Volumenabnahme, was als Schwinden bezeichnet wird. Zu- dem verformt er sich mit der Zeit unter konstanter Last, das sogenannte Kriechen. Aufgrund des Was- serbindevermögens des Zementes kann Beton auch unter Wasser erhärten und fest bleiben. Beton kann einen enorm hohen Druck aushalten, versagt aber schon bei geringer Zugbeanspruchung. Daher wird Beton für statische Bauteile immer als Stahlbeton hergestellt. 4.1 Verschiedene Betonsorten Stahlbeton Ist ein künstlicher Verbundbaustoff, bestehend aus Beton und Beschwehrungsstahl. Faserbeton Wird mit Fasern, welche Glas, Stahl- oder Kunstoff sein können, vermischt. Dadurch werden Zug-, Bruch- und Rissfestigkeit erhöht. Polymerbeton Enthält, im Gegensatz zu normalem Beton, als Bindemittel Kunstoff welcher die Gesteinskörnung zu- sammenhält. Dieser Beton hat eine kurze Erhärtungszeit. Estrichbeton Ist eine nicht normierte Bezeichnung für Estrichmörtel zur Herstellung von Betonbauteilen, Fundamen- ten und Unterlagsböden. Magerbeton Enthält nur wenig Zement. Dieser Beton hat eine geringere Festigkeit und findet vor allem im Strassen- und Tiefbau als Bettung für Pflastersteine Verwendung. Blauer Beton Wird eine besonders widerstandsfähige Betonsorte genannt. Diese enthält einen hohen Zementanteil. ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 31 Interior Designer - Materialkunde 4.2 Neue Entwicklungen von Betonsorten Selbstverdichteter Beton Wird durch entsprechende Rezepturen und Zu- satzmittel ermöglicht, welche das Verdichten durch Rütteln unnötig macht. Hochfester und ultrahochfester Beton Wird mit speziellen Zementen und extrem feinen Zusatzstoffen erreicht. International als Ultra High Performance Concrete UHPC bezeichnet. Infraleichtbeton oder Ultraleichtbeton Wird durch den Einsatz von leichten Tongranulaten wie Blähton erreicht. Aufgrund der geringen Druck- festigkeit wird dieser Beton nicht als Konstruktions- beton verwendet. Transluzenter oder Lichtbeton Enthält einen Anteil von 3-5 % optischen Glasfa- sern, welche es ermöglichen, auch bei einer Wand- dicke bis zu 20 cm Licht, Schattenwürfe oder Far- ben zu sehen. Papierbeton Ist ein Baustoff, der aufgrund seiner Vermischung mit Papier sehr leicht ist, aber trotzdem eine hohe Festigkeit erreicht. Glasschaumbeton Enthält anstelle von Kies und Sand Glasschaum. Dadurch ist er sehr hart und tragend, dabei aber auch sehr leicht. Zusätzlich erreicht der Glas- schaumbeton eine ausgezeichnete Wärmedämm- eigenschaft. ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 32 Interior Designer - Materialkunde 5 Metall Metall ist ein anorganischer Werkstoff mit kristallinem Gefüge, der rein oder in Verbindung mit ande- ren Stoffen in der Erdkruste vorkommt. Von 118 bekannten Elementen sind etwa drei Viertel Metalle, allerdings kommt nur ein kleiner Teil davon als Werkstoff in Betracht. Sie lagern in der Erdrinde, in Ver- bindung mit meist nicht metallischen Stoffen wie Sauerstoff, Kohlenstoff, Phosphor und Schwefel. Nur wenige Metalle kommen in der Natur rein vor, so z.B. Gold und Silber. Im Tag- oder Bergbau werden die als Erz bezeichneten Mineralien abgebaut, um die Metalle daraus zu gewinnen. Eigenschaften der Metalle - gute Verformbarkeit : giesen, umformen, walzen - gut zu bearbeiten : pressen, biegen, sägen, bohren, fräsen, feilen, drehen, schweissen - hohe Festigkeit - gute Leitfähigkeit (Wärme, Elektrisch) - Dauerhaftigkeit, einige Ausnahmen - witterungsbeständig - undurchsichtig - Metallglanz Schutzarten Einfetten Polieren Verzinken Vernickeln Verchromen Verkupfern Verzinnen Versilbern Vergolden Emaillieren Eloxieren Oxidieren Galvanisieren Anstreichen Lackieren Beschichten ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 33 Interior Designer - Materialkunde 5.1 Metallarten Gusseisen Bezeichnung Gusseisen ist eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung mit mind. 2 % Kohlenstoffanteil. Es wird aus Roheisen und Gusseisenschrott im Kupolofen geschmolzen. Eigenschaften Spröde, brüchig, schlag- und stossempfindlich, giessbar, nicht schmiedbar, nicht schweissbar. Verwendung Maschinenbau, Ofenbau, Motorengehäuse Tempurguss Bezeichnung Durch eine mehrtägige Glühbehandlung (Tempern) wird der spröde Rohguss in zähen Tem- perguss umgewandelt. Eigenschaften Gute Giessbarkeit, biegbar, kann gelötet und ge- schweisst werden, korrosionsbeständig. Verwendung Dickwandige Werkteile und Werkzeuge, Fahrzeug- und Maschinenbau Stahl Bezeichnung Stahl wird aus weissem Roheisen gewonnen und ist das wichtigste Gebrauchsmetall. Der je nach Herstellung, Zusammensetzung und Nachbehand- lung vielfälltige Eigenschaften aufweist. Eigenschaften je nach Stahl verschieden Massenstahl, Qualitätsstahl, Edelstahl. Verwendung Baustahl, Werkzeuge, Schmiedwerkzeuge, Arma- turen, Küchenabdeckungen ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 34 Interior Designer - Materialkunde Kupfer Bezeichnung Kupfer ist das erste Metall der Menschheit und wurde schon in der Steinzeit verwendet. Kupfer ist eines der wenigen Metalle, die in der Natur rein vorkommen. Eigenschaften Weich, zäh, dehnbar, sehr gute elektrische- und Wärmeleitfähigkeit, witterungs- und korrisionsbe- ständig, schweiss- und lötbar. Verwendung Elektroindustrie, Leitungen, Bedachungen, Heiz- rohre, Fassaden, Wandverkleidungen Messing (Kupfer-Zink-Legierung) Bezeichnung Gelbliches Metall mit Kupferanteil von mind. 50 % (Messing). Bei einem Kupfergehalt von über 70 % ist die Farbe der Legierung rotbraun. Eigenschaften Härter als Kupfer und amagnetisch. Messing ist nicht durch Wärmebehandlung aushärtbar. Die Festigkeitswerte werden von der Legierungszu- sammensetzung bestimmt. Verwendung Armaturen, Beschläge, Musikinstrumente, Uhren, Schienen, Vorhangstangen Bronze (Kupfer-Zinn-Legierung) Bezeichnung Legierung mit hohem Kupferanteil und einem Zinnanteil bis zu 20 %. Eigenschaften Hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit. Gute Korrisionsbeständigkeit. Die Festigkeit und Verschleissbeständigkeit von Bronze ist grösser als die des Kupfers. Verwendung Beschläge, Münzen, Möbelteile, Bleche, Armaturen, Glocken ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 35 Interior Designer - Materialkunde Zinn Bezeichnung Durch Reduktion im Schachtofen wird aus dem Zinnerz Rohzinn (98%) gewonnen, das durch Um- schmelzen oder Elektrolyse zu reinem Zinn ( 99,9%) weiterverarbeitet wird. Eigenschaften Silberweiss, weich, dehnbar, zerfällt bei - 48 ° Cel- sius zu Pulver, gut walzbar, giessbar, witterungs- und säurebeständig. Verwendung Essgeschirr, Folie, Tuben, Konservendosen, Le- gierungszusatz Zink Bezeichnung Durch Brennen oder Rösten wird aus dem Zinnerz Zinnoxid, aus dem durch Destillation und Elektroly- se Zink gewonnen wird. Eigenschaften Bläulich weiss, glänzend, witterungsbeständig, schmied-,walz- und ziehbar, grosse Wärmeaus- dehnung, löt- und schweissbar. Verwendung Gefässe, Eimer Wannen, Maschendraht, Dachrin- nen, Legierungen Blei Bezeichnung Aus dem Bleierz wird durch Reduktion Rogblei ge- wonnen, welches mittels Elektrolyse zu Feinblei weiterverarbeitet wird. Eigenschaften Grau bis graublau, sehr schwer, weich, giftig, witte- rungsbeständig, gut löt- und schweissbar, schlech- te Leitfähigkeit. Verwendung Dachabdeckungen, Batterien, Munition, Drucklet- tern ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 36 Interior Designer - Materialkunde Nickel Bezeichnung Nickel wird durch Reduktion auf chemischem Weg aus dem Nickelerz gewonnen. Eigenschaften silberweiss, glänzend, gut zu polieren, sehr hart, gut dehnbar, korrisionsbeständig. Verwendung Wichtiges Legierungsmetall, Korrisionsschutz (galvanische Überzüge) Stahlveredelung (nicht rostende Stähle) Aluminium (Leichtmetall) Bezeichnung Aussgangsstoff für die Aluminiumgewinnung ist das Mineral Bauxit, welches zu Tonerde weiterver- arbeitet wird. Mittels Schmelzelektrolyse wird aus der Tonerde das Aluminium gewonnen (Energie- aufwand enorm). Eigenschaften Leicht, silbrig glänzend, ungiftig, unmagnetisch, gute Leitfähigkeit, säurebeständig. Verwendung Bleche, Innen-und Aussenverkleidungen, Küchen- geschirr, Teppich- und Vorhangschienen Edelstahl Bezeichnung Edelstahl ist eine Bezeichnung für legierte und unlegierte Stähle mit besonderem Reinheitsgrad. Edelstahl ist je nach Legierung nicht rostfrei. Bei einer Legierung von ca. 18% Chrom und 10% Ni- ckel ist er rostfrei. Eigenschaften lichtecht, hygienisch, flecken-und säurebeständig, hitzebeständig (je nach Ausführung). Verwendung Küchenabdeckungen, Möbel, Küchengeräte, Wandverkleidungen ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 37 Interior Designer - Materialkunde 5.2 Edelmetalle Gold Bezeichnung Gold gehört zu den seltesten Metallen. Es kommt nur in Staub-oder Körnerform im Gestein vor. Der Reinheitsgrad des Goldes wird mit Karat angege- ben. Eigenschaften Sehr weich, dehnbar, gut verformbar und widerstandsfähig gegen chemische Einflüsse. Aus 1 Gramm Gold kann ein Drähtchen von 3 Kilometer Länge gezogen werden. Verwendung Schmuck, Uhren, Laborgeräte, Geldanlage Silber Bezeichnung Silber ist das meistgeförderte Edelmetall. Es wird meistens als Silbererz abgebaut. In gediegener Form kommt es kaum noch vor. Eigenschaften Beste elektrische und Wärmeleitfähigkeit aller Me- talle, beständig gegen Laugen, an sauberer Luft ziemlich korrosionsbeständig. Verwendung Schmuck, Essbesteck, Münzen, chemische Indus- trie, Fotoindustrie Platin Bezeichnung Platin kommt sowohl gediegen als auch in Verbin- dung mit anderen Stoffen in der Natur vor. Eigenschaften Silbrig glänzend, sehr schwer, hoher Schmelzpunkt (1170 °) oxidiert nicht, beständigen gegen Säuren und Laugen. Verwendung Behälter in der chemischen Industrie, elektrische Kontakte, Elektroden, Schmuck ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 38 Interior Designer - Materialkunde 6 Kunststoffe Ohne Kunststoffe ist unser Leben nicht mehr vorstellbar (Behälter, Schaumstoff, Fensterprofile, Mö- bel, Bodenbeläge ect.) Kunststoffe sind hochmolekulare Werkstoffe (Polymere) die unterteilt werden in natürliche Polymere wie Prostein, Stärke, Cellulose und synthetische Polymere, die aus Kohle, Erdöl, Wasser, Stickstoff durch Polymerisation erzeugt werden. Die Kunststoffe werden in drei Gruppen ein- geteilt. Thermoplaste (Plastomere) Thermoplaste bestehen aus fadenförmigen Kettenmolekülen, die wie in ei- nem Wattebausch wild durcheinander angeordnet, aber nicht miteinander verbunden sind. Sie sind nach Erwärmung wiederholt plastisch formbar. Sie lassen sich schweissen, kleben und einfärben. Durch sogenannte Weich- macher können sie weichelastisch gemacht werden. Die gebräuchlichsten Kunststoffe gehören in die Gruppe der Thermoplaste. Bei Abkühlung nimmt es seine feste Form an und bei erneuter Erhitzung ist es wieder formbar. Elastomere Elastomere sind fadenförmige Moleküle wie bei den Thermoplasten watte- bauschähnlich angeordnet und weitmaschig miteinander verknüpft. Bei sehr hohen Temperaturen zersetzen sie sich. Elastomere sind nach ihrer Vernetzung nicht mehr formbar. Duroplaste (Duromere) Bei den Duroplasten sind die Moleküle durch chemische Bindungskräfte engmaschig miteinander vernetzt. Sie sind im Gegensatz zu Thermoplasten nicht durch nachträgliche Erwärmung formbar. Möbel aus Duroplast werden im Spritzgiessverfahren hergestellt. 6.1 Eigenschaften im Vergleich mit anderen Werkstoffen Vorteile: - leicht, geringe Dichte - gutes Isoliervermögen - Beständigkeit gegen Wasser, Luft, Laugen, Säuren - leicht zu reinigen - geeignet für Massenproduktion - günstig im Preis Nachteile - geringe Wärmebeständigkeit, einigen Ausnahmen (Thermoplast 100°, Duroplast 150°) - meist brennbar - elektrostatische Aufladung - geringe Zugfestigkeit - meist relativ geringe Härte - schlag- und kratzempfindlich - Versprödung durch Licht, Hitze, Kälte - Probleme bei der Abfallbeseitigung ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 39 Interior Designer - Materialkunde 6.2 Verschiedene Kunststoffarten Hostalit, Vinol (Polyvinylchlorid) Verwendung PVC-Böden, Abwasserrohre, Fensterprofile, Wellplatten, Lichtkuppeln Styropor (Polystyrol) Verwendung Verpackung,Einwegerzeugnisse, Wärmeisolierung Plexiglas, Acrylglas (Polymethylmethacrylat) Verwendung bruchsichere Verglasung, Kleinmöbel, optische Gläser wie Brillen und Ferngläser Capron, Durethan (Polyamide) Verwendung Sanitärbereich, Möbelindustrie, chirurgische Inst- rumente ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 40 Interior Designer - Materialkunde Makrolon, Orgalon (Polycarbonat) Verwendung unzerbrechliche Beleuchtungssysteme, Glasersatz, Dachverkleidungen PVC (Polyvinylchlorid) Verwendung Bodenbelag, Wandbelag Acrylgebundener Mineralwerkstoff (Corian, Varicor) Das Material besteht zu etwa 66 % seines Ge- wichts aus Gibbsit (einer aus Bauxit gewonnenen Modifikation von Aluminiumhydroxid), etwa 33 % aus Polymethylmethacrylat (PMMA) sowie aus Katalysatoren und anderen Härtungsmitteln. Es ist durchgehend gefärbt oder mit Farbpigmenten ver- sehen. Verwendung Sanitär- und Küchenbereich, fugenlose Beckeneinbauten ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 41 Interior Designer - Materialkunde Meine Notizen ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 42 Interior Designer - Materialkunde 7 Glas Glas ist ein Schmelzprodukt aus Sand, Alkalioxidaten und Flussmitteln wie Soda oder Pottasche. Es ist durchsichtig, plastisch formbar, beständig gegen Witterung und Chemikalien. Glas kann auf verschie- dene Arten verformt werden: durch Giessen, Mund- und Maschienenblasen, Pressen, Ziehen, Walzen oder im Floatingverfahren. Eigenschaften von Glas - durchsichtig oder durchsichtig scheinend - grosse Härte - Geruch- und Geschmacklos - schlechter Leiter - verrottungsfest - säure- und witterungsbeständig - brennt nicht - wasserfest - wiederverwertbar (Recycling) 7.1 Glasarten Floatglas Herstellung Floatglas ist die am häufigste verwendete Glasart. Floatglas ist Flachglas, welches im Floatprozess, oder auch Floatglasverfahren, hergestellt wurde, ein endlos-kontinuierlicher Prozess, bei dem die flüssige Glasschmelze fortlaufend von einer Seite auf ein Bad aus flüssigem Zinn geleitet wird. Verwendung Fensterglas, Trennwände ohne Sicherheitsanfor- derungen, Fassadenverkleidungen, Spiegel, Vitri- nen Einscheibensicherheitsglas ESG Herstellung Durch erneutes Erhitzen und schnelles Abkühlen wird das Glas in einen Eigenspannungszustand versetzt. Der Kern steht unter Zug-, die Oberfläche unter Druckbelastung. ESG zerspringt in, kleine, würfelige Bruchstücke. Verwendung Brüstungen, Treppen Verbundsicherheitsglas VSG Herstellung Es besteht aus mindestens 2 Glasscheiben, die mit einer reissfesten Folie verbunden sind. Bei Bruch bleiben die Glasscherben an der Folie haften. Verwendung Autoscheiben, Ganzglastüren, Brüstungen ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 43 Interior Designer - Materialkunde Isolierglas Herstellung Es besteht aus mindestens 2 oder mehreren Ein- zelscheiben mit Zwischenräumen, in die Luft, Gas, Edelgas oder eine andere Füllung eingelassen wird. Verwendung Wärme- oder Kälteschutz Intelligentes Glas LC-Glas Herstellung LC steht für Flüssigkristall. Dieses Glas besteht aus zwei Flachglasscheiben mit in zwei ITO (In- diumzinnoxid) beschichteten Folien eingebette- tem Polymer-Flüssigkristallfilm. Ohne elektrische Spannung ist das Glas milchig weiss, blickdicht, aber lichtdurchlässig. Bei geringer Spannung wird es transparent. Verwendung Bankschalter, Trennwand Konferenzraum, Nass- zellen, WC, Werbefläche, Messeauftritte Textil-Glasfaser Herstellung Textil-Glasfasern sind aus geschmolzenem Glas gewonnene feine Fasern von gleichmässiger Dicke und meist kreisrundem Querschnitt, die zu Fäden weiterverarbeitet werden. Verwendung Vorhänge,für glasfaserverstärkte Kunststoffe mit Glasfaseroptik. Butzenscheiben Herstellung Der Herstellungsprozess wird als „Mondglasver- fahren“ bezeichnet und stammt aus Frankreich. Damit die Fensteröffnungen geschlossen werden konnten, wurden die Scheiben mittels Bleifassung zusammengesetzt. Verwendung Fenster bei Denkmalpflege ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 44 Interior Designer - Materialkunde Drahtglas Herstellung Bei der Herstellung von Drahtglas wird eine Draht- einlage in die Schmelze eingewalzt. Das Drahtnetz hat die Aufgabe, die Glassplitter bei mechanischer Zerstörung der Scheibe zusammenzuhalten. Verwendung Lichtwände, Geschirr Farbiges Glas Herstellung Durch Zusatzstoffe ist dieses Glas getönt oder durch Siebdruck bedruckt. Verwendung Fenster, Möbel, Küchenabdeckungen Ornamentglas, Dekorglas Herstellung Dieses Glas wird gegossen und anschliessend ge- walzt. Es entsteht eine strukturierte Oberfläche. Verwendung Türen, Trennwände, Fenster Milchglas Herstellung Milchglas wird durch Zusatz von Phosphor- und Fluorverbindungen hergestellt. Die Oberfläche wird nachträglich durch Säureätzung oder Sandstrahlen aufgeraut. Verwendung Duschwände, Schranktüren, Geschirr ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 45 Interior Designer - Materialkunde Meine Notizen ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 46 Interior Designer - Materialkunde 8 Rohbauböden Fussbodenkonstruktionen müssen Anforderungen an Schall-, Wärme-, Brand- und Feuchtigkeitsschutz erfüllen. Werden zusätzlich noch technische Ausrüstungen wie Fussbodenheizung oder Kabelkanäle verlegt, vergrössert sich der Bodenaufbau. Konstruktionen werden in mehreren Schichten ausgeführt, die verschiedene Funktionen erfüllen müs- sen: Ausgleichschichten: Im Rohbau und Estrichen (Unterlagsböden), bevor der Belag verlegt wird. Schutzschichten: Gegen Feuchtigkeit aus dem Rohbau, dem Estrich oder durch Raumnutzung. Trennschichten: Unterbinden Kraftübertragungen bei unterschiedlicher Bewegung, verhindert Rissbildung. Trittschallschichten: Verhindern das Weiterleiten von Trittschall auf Rohbaukonstruktionen. Wärmedämmschichten: Bei nicht unterkellerten Räumen, Durchfahrten und Dachräumen erforderlich. Brandschutzschichten: Verbessern den Feuerwiderstand der Deckenkonstruktionen; Holzbalkendecken erfordern besondere Brandschutzschichten. Nutzschichten: Bilden die benutzbare Oberfläche des Fussbodenaufbaus. Estrich mit Trennschicht Verbundestrich Estrich mit Bodenheizung Schwimmender Estrich ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 47 Interior Designer - Materialkunde 8.1 Prüfungspflicht bei Bodenbelagsarbeiten Der Untergrund muss gemäss den SIA-und Din-Normen für die Aufnahme eines Bodenbelages geeig- net sein. (SIA-Norm Nr. 251 und Nr. 253, DIN 18356) Das heisst der Untergrund muss fest, sauber, dauertrocken, rissfrei, eben, sowie zug - und druckfest sein. Eine gründliche Untergrundprüfung ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig für eine dauerhafte, schadfreie Bodenbelagsverlegung. Sind Mängel am Unterboden feststellbar müssen diese schriftlich dem Bauherrn oder Architekten mitgeteilt werden. Einige Punkte bei der eine Bodenbelagsverlegung nicht durchgeführt werden sollte: nicht genügend trockener Untergrund (CM Messung) nicht genügend feste Oberfläche des Untergrundes (Ri-Ri-Ritzmesser) schlecht ausgeführte Dehnfugen zu poröse und raue Oberfläche des Untergrundes grosse Unebenheiten (Messkeil) ungeeignetes Raumklima fehlende Markierung von Messstellen bei beheizten Fussbodenkonstruktionen Risse im Untergrund Nivelliermasse hinter dem Randstreifen Risse im Untergrund Nichtbeachten der Bewegungsfuge Schlechte Bewegungsfuge ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 48 Interior Designer - Materialkunde 9 Elastische Bodenbeläge Synthetischer Kautschuk Bezeichnung Der Belag besteht zum grössten Teil aus Synthesekautschuk und ist somit ein Homogener Belag. Die noch verwendeten zusätzlichen Inhaltstoffe und Herstellungsmethoden sind vielfälltig. So werden dem Kautschuk Füllstoffe wie Russ, Kaolin, Kreide, Farbpigmente und Weichmacher beigemischt. Die- se Mischung wird aufgewärmt und unter Druck über mehrere Kalander zu Bahnen gezogen und anschliessend je nach Bedarf doubliert oder zu Platten „gebacken“. Doublieren heisst zur Stabilisierung des Endproduktes wird eine zweite Folie aus elastischem Material hinterklebt. Nach der Formgebung erhält der Belag durch die Vulkanisation seine form- festen, aber noch elastischen Eigenschaften. Erhältlich als Bahnen oder Platten. Anwendung Bodenbelag, Gesundheitswesen, Gewerbe, Bahnen, Busse, Schulen, Flughäfen Vorteile hohe Strapazierfähigkeit richtungsfreie Oberflächenstruktur schwer entflammbar rutschsicher widersteht kurze Zeit, Säuren, Laugen, Ölen und Fetten leicht zu reinigen Nachteile je nach schwerer Belastung können Eindrücke bleiben Pflege Staubsaugen, nass wischen. Bei extrem groben Verunreinigungen Zwischen- und Grundreinigung mit kla- rem Wasser und Profireinigungsmaschine. ibW Höhere Fachschule Südostschweiz 49 Interior Designer - Materialkunde 9.1 Homogener PVC Belag Bezeichnung Homogener PVC-Bodenbelag wird richtungsfrei, mit mehrfarbig, granulierter Dessinierung oder kontrastfarbigen, transparenten und transluzenten Granu- latanteilen hergestellt. Somit ist die Musterung durchgehend gleich. Der Be- lag wird durch eine spezielle Produktionstechnik gefertigt. Dieses Verfahren verleiht dem Material eine extrem hohe und gleichmäßige Dichte. Die po- renfreie, absolut pflegeleichte Oberfläche erfüllt höchste Hygieneansprüche bis hin zur Reinraumtauglichkeit. Das spezielle Herstellungsverfahren macht diesen hochdruckverpressten Bodenbelag extrem belastbar und damit zur echten Alternative zu keramischen Belägen. Erhältlich als Bahnen oder Platten Anwendung Bodenbelag, Gesundheitswesen, Gewerbe, Bahnen, Busse, Schulen, Flughäfen ect. Vorteile hohe Strapazierfähigkeit richtungsfreie Oberflächenstruktur schwer entflammbar rutschsicher leicht zu reinigen spurlose Reparatur leitfähige Bodenlösungen (Spital, Labor) Nachteile muss vom Fachmann verlegt werden Pflege Staubsaugen mit Hartbodendüse und feucht aufnehmen. Wenn erforderlich mit Einscheibenmaschine oder Scheuersaugautomat und Neutral-/Intensivreiniger pH-Wert=5, für Pastellfarben >=4) EN 1307 q Akkustische Absorbierung EN ISO 354 r Akkustischer Trommelton s Schalldämmung EN ISO 140-8 t Resistenz gegen Abnutzung EN 13329 u Resistenz gegen Brandflecken EN 438 v Schlagbiegefestigkeit EN 13329 w Zugfestigkeit der mechanisch zusammengebauten Panelen ISO/DIS 24334 x Schwellung der Dicke EN 13329 y Schwellung der Dicke EN 13329 z Schmutzfestigkeit EN 423 0 Flexibilität EN 435 | WISSENSWERTES | INFOS UTILES 1.3.2014 1 Totale Dicke EN 428 2 Dimensionsstabilität EN 669 3 Eindrückungsreste EN 433 4 Effekt eines Möbelbeines EN 424 5 Chemieresistenz EN 423 8 Eignung für Gebrauch in feuchter Umgebung EN 1307 9 Rollenlänge EN 426 , Rollenbreite EN 426 / Fliesengrösse EN 427 = Stärke der Abnutzungsschicht EN 429. Totalgewicht EN 430 ? Lichtreflektion EN 13745 7 Brandverhalten Gütezeichen EN 13501-1 O P Q R Die Anforderungen an das Brandverhalten von Bauprodukten sind in den EU-Mitgliedsstaaten strikt reguliert. Um eine einheitliche Kennzeichnung zu gewährleisten, wurden neue EU- S Brandklassen von A-F festgelegt (für textile Bodenbeläge ist Klasse A nicht zutreffend). Diese Brandklassen ersetzen die alten nationalen Brandklassenbezeichnungen. Die Brandklassen D, C and B sind in die Untergruppen s1 und s2 aufgeteilt. Dies bedeutet, T dass im Falle der Unterklasse s1 das Rauchverhalten gegenüber der Klasse s2 optimiert ist. Welche Brandklasse erforderlich ist, hängt von den jeweiligen nationalen Bestimmungen ab. In U der Regel ist die Brandklasse Efl für den privaten Bereich gedacht. Im Objektb