Qualitative Forschungsmethoden PDF

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qualitative research methods social sciences research research methodology empirical research

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This document presents an overview of qualitative research methods. It explores different approaches to research design, data collection, and analysis, focusing on the theoretical underpinnings and practical applications of qualitative research within the social sciences. Qualitative research is emphasized, outlining key distinctions from quantitative approaches.

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**[Qualitative Forschungsmethoden]** [Grundfrage empirischer Forschung (nach Atteslander 1991]*)*Forschungsdreieck - Forschungsinteresse (Warum soll erfasst werden?) - Forschungsgegenstand (Was soll erfasst werden?) - Forschungsdesign & Methoden (Wie soll erfasst werden?) [Entwicklung qua...

**[Qualitative Forschungsmethoden]** [Grundfrage empirischer Forschung (nach Atteslander 1991]*)*Forschungsdreieck - Forschungsinteresse (Warum soll erfasst werden?) - Forschungsgegenstand (Was soll erfasst werden?) - Forschungsdesign & Methoden (Wie soll erfasst werden?) [Entwicklung qualitativer Forschung] - Ursprung SoWi in Geisteswissenschaften Von Beginn an Uneinigkeit - Fokus auf Weiterentwicklung= standardisierter Bewertung - *Positivismus-Streit*: Wenn-dann Beziehung wird in qualitativer Forschung abgelehnt - Forschungspraktische Ausdifferenzierung der Datenerhebung & Auswertung - *Ab Mitte der 80er*= Triangulation/ Diskussion um Qualitätsstandards/ Gütekriterien - Weiterentwicklung qualitativer Gütekriterien stärker Partizipation im Fokus [Allgemeine Grundlagen empirischer Forschung] Qualitativ Quantitativ -------------------------------------------------------- ----------------------------------------------------- Erfassung verbaler visueller Daten Erfassung quantifizierbarer Daten *Auswertung*: Interpretation *Auswertung*: statistische Verfahren *Ziel:* induktive Entwicklung des Erklärungsmodells *Ziel:* deduktive Entwicklung des Erklärungsmodells Offene Erhebungsverfahren (Interviews) Standardisierte Erhebungsverfahren Subjektive Sichtweise= interpretativ Quantifizierbare Daten= Häufigkeiten Konstruierte Realität= jeder hat verschiedene Realität Es gibt eine Realität= „objektiv" Hypothesengenerierung (am Ende) Hypothesenüberprüfung (am Anfang) [Forschungsfrage im qualitativen Prozess] - Keine Hypothesenaufstellung zu Beginn der Forschung - Fragestellung soll helfen, Klarheit über Gegenstand zu bekommen - Auf Basis Forschungsstand wenig Fragen formuliert - Frage nimmt Einfluss auf Verlauf d.h. Methoden & Paradigmen [Forschungsdesigns] - *Herangehensweise*= ohne Vorgabe der konkret angewandten Methoden - *Logik der Studie*= Art & Weise wie wissenschaftliche Frage umgesetzt wird - *Strategisches Vorgehen*= Modifizierung sind möglich= enthält nicht-lineare d.h. zyklische zirkuläre Abläufe im Forschungsprozess - *Vorteile:* Verbesserung intersubjektiver Nachprüfbarkeit/ Möglichkeit methodische Fehler zu identifizieren [Konstruktion qualitativer Designs:] 1\. Zielsetzung/ 2. Fragestellung/ 3.Generalisierung der Darstellungsziele/ 4.Grad der Standardisierung und Kontrolle/ 5. Sampling/ 6. Ressourcen/ 7. Wahl des Designs [Einzelfallanalyse/Fallstudie] - Einzelfallbezogenheit SoWi Forschung als zentrales Paradigma - Analyse einzelner Fälle als adäquate Strategie - Definition Einzelfall abhängig vom Forschungsgegenstand (Person, Organisation) - *Braucht festen Ablaufplan*: Fragestellung/ Falldefinition/ Erhebungsmethode/ Materialaufbereitung/ Falleinordnung *Bsp. Marienthal Studie als Einzelfallstudie* - Frage: Welche Auswirkung hat AL im natürlichen Umfeld? - Definition Fall: Marienthal als Einzelfall AL als Gegenstand (deskriptiv) - Erhebung: Männer, Frauen, Lebensgeschichten [Feldforschung] - *Ablauf:* Festlegung Fragestellung/ Kontaktaufnahme/ Vertrauen (Benötigt mehr Zeit)/ Sammlung Daten/ Auswertung/ Interpretation (als Alternative Video & Audioaufnahmen) - *Einsatzgebiete:* Erschließung der Innenansicht/ adäquates Beobachtungssetting/ Erschließung interaktiver Gegenstände *Bsp. Marienthal als Feldforschung* - Frage: Welche Auswirkungen hat AL im natürlichen Umfeld? - Herstellung Feldkontakt: Mitarbeiterinnen wohnen in Marienthal + Aktivitäten - Auswertung: qualitativ und quantitativ [Handlungsforschung] - Starker Praxisbezug= setzt an Praxisproblemen an - Gleichberechtigter Diskurs zwischen Forscher & Subjekten= Herrschaftsfreiheit/ Steuerung durch Zusammenarbeit - Direkte Rückkopplung & Wirkungsentfaltung im Feld= Bewusste & direkte Einflussnahme auf Praxisfeld - *Sicherstellung der Wissenschaftlichkeit*: Vor Beginn: Definition des Praxisproblems & der beabsichtigten Veränderungen/ geprägt von detaillierter, dokumentierter Informationssammlung - Verantwortung der Forschung für das jeweilige Praxisfeld: Überwindung Theorie & Praxis weniger konkrete Umsetzung [Wissenschaftstheoretische Perspektive] - *Normatives Paradigma*: (Menschliches Verhalten basiert auf Normen, Werten) - Positivismus: Wissen durch empirische Beobachtung/wiss. Methoden gewonnen - Kritischer Rationalismus: Wissen ist vorläufig= Verbesserung durch Falsifikation & Verifikation - *Interpretatives Paradigma*: (Soziale Realität ist nicht gegeben) - Symbolischer Interaktionismus: Interaktion & Austausch von Symbolen schafft Realität - Konstruktivismus: Wissen & Wirklichkeit durch individuelle Erfahrung, soziale Kontexte & Denkweisen konstruiert - Bei Quali & Quanti entschiedet man sich immer für eine Perspektive [Deduktionsschluss:] - Vom allgemeinen auf das Besondere Vom Ganzen auf das Einzelne (Abstrakt auf Konkret) - *Problem*: Theorie muss hypothetisch als wahr angenommen werden [Induktionsschluss: ] - Vom Besonderen zum Allgemeinen Vom Einzelnen zum Ganzen (Konkret zu Abstrakt) - *Problem*: Gültigkeit der abgeleiteten Gesetzmäßigkeit ist nicht endgültig überprüfbar [Wahrnehmung von Realität] 1. *Objektiv, erklärbare Realität*: z.b. kritischer Rationalismus normatives Paradigma (standardisierte Fragebögen) 2. *Subjektive, konstruierte Realität*: z.b. symbolischer Interaktionismus interpretatives Paradigma (offene Verfahren) [Prinzipien qualitativer Forschung]: - Alltagswelt durch ganzheitliche rekonstruktive Untersuchung erfassen - Reflektierte theoretische Offenheit, um neue Hypothesen abzuleiten - Zirkulärer & flexibler Forschungsprozess - Forschung als Kommunikation zwischen Forscher und Subjekt - Selbstreflexion der eigenen Vorgehensweise & der eigenen Perspektive [Sampling] - Auswahl einer Untergruppe von Fällen aus der Grundgesamtheit - Auswahlstrategie richtet sich nach Kenntnissen & Zielstellung der Untersuchung - Bewusste absichtsvolle Auswahl der Fälle Nutzung theoretischer Vorkenntnisse - Strategie Fallauswahl hängt von Verallgemeinerbarkeit ab generelle Repräsentativität ist nicht Ziel - *Variation:* Extremfälle, Maximale Variation, unterschiedliche Intensität - *Breite* (Vielschichtigkeit des Feldes)/ *Tiefe* (Konzentration auf einzelne Fälle) - *Rekrutierungsstrategien:* Zugang zu Institutionen / Zugang zu Einzelpersonen **[Interviews in der Forschungspraxis]** - *Organisatorische Vorbereitung*: Interviewort finden/ Überlegung zur Gesprächssituation (Rolle, Hierarchien) - *Aufbau Leitfadeninterviews*: Einstieg/ Aufwärmen/ Hauptphase/ Ausstiegsphase - *Einführung in das Gespräch*: Vorstellen (W-Fragen)/ Maß an Vertraulichkeit darlegen/ Aufnahme des Gesprächs/ Dauer - *Methodisch kontrolliertes Fremdverstehen*: kein automatisches Verständnis/ erste Interpretation währenddessen/ viel Kontext/ aufmerksam zuhören - *Bedeutung von Beispielen*: Praxisbeispiele nennen lassen/ Sprecher nicht bewusst, dass Kontext fehlt [Oberthema: Leitfadeninterviews:] - Hilft Hintergrundwissen des Forschers zu organisieren (Vergleichbarkeit) - Basiert auf Forschungsgegenstand (relevante Aspekte des Themas) - Folgt natürlichem Erinnerungsfluss= keine Frageliste (Nachfragen) - Entscheidungsspielraum im Interview (Dauer, Reihenfolge) systematisch und flexibel [Experteninterview ] - *Grundgedanke:* Befragter als Experte (Repräsentant Gruppe/ in Bereich) - *Wer:* Personen mit besonderem Wissen/ fachliches Sonderwissen/ spezialisierte - *Wie:* a) durch Wissenschaftler zugeteilten Status/ b) Funktionselite durch Gesellschaft gegeben - *Funktion*: Rekonstruktion subjektiver Deutung & Interpretation/ Informationsgewinn - *Welches Wissen erfragen*: Technisches- / Prozess- / Deutungswissen - *Explorative Interviews*: Orientierung meist zu Beginn der Untersuchung - *Systematische Interviews*: umfassende Erhebung des Sachwissens - *Theoriegenerierende Interviews*: Deutungswissen & Entscheidungsmaxime - *Anwendungsgebiete:* Analyse & Vergleich der Inhalte von Expertenwissen - *Grenzen*: schränkt Bandbreite der Infos ein/ Interviewer muss auch Experte sein [Problemzentriertes Interview] - *Offen & halbstrukturiert*: Subjekt im Fokus (Situationsdeutung) - *Problemzentriert*: setzt an ges. Problemstellung an/ Erfassung von Rahmenbedingungen durch exakte Nachfrage - *Gegenstandsorientiert:* Erfassung einschlägiger Theorien/ Gestaltung auf spezifischen Gegenstand bezogen - *Prozessorientiert:* schrittweise Gewinnung und Prüfung der Daten - *3. Phasen:* 1.Sondierungsfragen (Einstieg)/ 2. Leitfadenfragen (wesentliche)/ 3. Ad-hoc-Fragen (im Gesprächsverlauf) - *Grenzen:* Aspekte, die nicht problembezogen sind werden übersehen - *Anwendungsgebiete:* theoriegeleitete Forschung/ bei spezifischer Fragestellung/ größere Stichproben [Gruppendiskussion] - *Einleitung:* Erklärung des formalen Vorgehens Phase der Vorstellung - Beginnt mit Diskussionsanreiz (Thema wird selbst bestimmt) - *Grenzen*: einzelne TN kommen nicht vor, weil andere dominiert haben + hoher organisatorischer Aufwand - *Grundreiz:* besonderer Stimulus/ bedarf Reflektion/ Stimulus soll ins Zentrum des Themas stoßen - *Was macht Diskussion aus?:* Selbstläufigkeit/ latente wenig kontrollierbare Schemata aufdecken/ Meinungen bilden in Interaktion vielreden o. schweigen/ Gruppenmeinung o. individuell/ homogen o. heterogen - *Moderation:* leiten ohne eingreifen/ keine Dominanz/ punktuelle Steuerung - *Moderationstechnik*: erfragen des Sinns/ Nachfragen/ erfragen des Meinungsursprungs/ Paraphrasierung/ Provozierung/ eigene Interpretation/ Projektion - *Gruppenmeinung*: ähnliche soziale Verhältnisse= Meinung durch Interaktion/ Beachtung innerhalb Auswertung **[Ethische Grundlagen]** *Wissenschaftsethik*: Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und Überprüfbarkeit verantwortungsvoller Umgang mit Ergebnissen, Generierung, Interpretation, Bewertung *Forschungsethik*: Schutz von Würde, Wohlergehen der Teilnehmenden [Ethischer Umgang mit teilnehmenden] - *Wachsende Bedeutung durch*: Technisierung, Globalisierung, Diversität, Skandale 1. *Freiwilligkeit und informierte Einwilligung*: Infos über alles (Zweck, Mittel) Sonderfall: Abhängigkeitsverhältnis Ausnahme: legitime Täuschung 2. *Schutz vor Beeinträchtigung*: Belastende Themen (Traumata)/ Belastung durch Reize - Forschender im Spannungsverhältnis: Interesse vs. Allgemeingültige Werte - Fachgesellschaften geben Ethikkodex heraus + geteilte Werte der Community *Vertraulichkeit:* geschulte Personen / Schutz des personalisierten Rohmaterials [Datenschutz:] Rechtliche Grundlagen für quali. Forschung: Bundesdatenschutzgesetz seit 2016 DSGVO Anonymität & Vertraulichkeit **[Aufarbeitung qualitativer Daten]** - *Erhebungsverfahren:* visuelle oder verbale Daten - Fixierung aufs Datenmanagement Aufbereitung Sortierung - *Wann Aufbereitung*: zeitlicher Abstand/ direkt im Anschluss/ in der Situation - *Wie hoch detailtreue*: Zusammenfassung/ Stichwortregistrierung/ exakter Wortlaut - *Wie aufbereitet*: Protokolliert nach Leitfaden/ Ton/ Mitschrift [Auswertungsverfahren qualitativer Daten] *Kodierung & Kategorisierung*: (Qualitative Inhaltsanalyse/ thematische kodieren) = Ziel: Kategorie Bildung Themen im Vordergrund (Ergebnisse von Textgestalt abstrahieren) *Sequenzanalyse:* (Narrations-, Diskurs-, Konversations-, Gattungsanalyse) = Ziel: Rekonstruktion der Fallstruktur Einzelfälle im Vordergrund (Gestalt beibehalten, Interpretation bauen aufeinander auf) [Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ] - *Grundgedanke*: Texte systematisch analysieren= Material schrittweise mit theoriegeleiteten Kategorie-Systemen bearbeitet - *Anwendungsbereiche:* Interviews/große Datenmenge/ theoriegeleitetes Vorgehen [Kernpunkte einer qualitativen Inhaltsanalyse:] 1. Kategoriebasierte Vorgehensweise + Zentralität der Kategorie für Analyse 2. Systematisches Vorgehen (klare Regeln) 3. Klassifizierung & Kategorisierung der gesamten Daten 4. Reflexion über die Daten (Hermeneutik) 5. Eigene Gütekriterien & Übereinstimmung von Codierern [Narrative Analyse: (z.B. nach Schütze/Hermanns) ] - *Grundgedanke* sequenzielle Analyse + Rekonstruktion biografischer Verläufe + Leben als Erzählung (narrative Rekonstruktion der Wirklichkeit) - *Anwendungsbereiche:* Biografieforschung/ autobiografische Erzählung [Ziel der Datenanalyse ] - Fallbezogene Auswertung: Einzelfall bildet Grundlage/ sequenzielle Auswertung/ Analyseeinheiten/ summarische Fallbeschreibung - Fallübergreifende Auswertung: Basis bildet fallbezogene Auswertung/ Verknüpfung zu übergeordneten Kategorien (Analyse, Typenbildung) **[Gütekriterien]** *[Intersubjektive Nachvollziehbarkeit]* - Dient Nachvollziehbarkeit durch Dritte, das wird durch Doku erreicht - theoretisches Vorverständnis/ Auswertungsmethoden/ Sampling-Strategien/ Transkriptionsregeln/ Bewertungskriterien - Computergestützte Auswertungsverfahren als Erleichterung *[Indikation]* - Angemessenheit der Methodenauswahl wird im gesamten Forschungsprozess geprüft - Wird erreicht durch: Begründung des Vorgehens besonders bei Fragestellung + Wahl aller Methoden (auch Transkription & Sampling) *[Empirische Verankerung]* - Ergebnisse müssen in Daten begründet sein - Wird erreicht durch: Theorie im Text belegt/ Falsifikation/ Umgang mit abweichenden Ergebnissen/ Kommunikative Validierung *[Limitation]* - Ergebnisse der Studie müssen in Daten begründet sein - ABER inwieweit ist Theorie, die aus Prozess entsteht auf andere Kontexte übertragbar - Erreicht durch: Beschreibung des Kontexts der Untersuchun **[Quantitative Forschungsmethoden]** [Wissenschaftliche Wissensproduktion] - Empirische Forschungsfrage - Ausdrücklicher Theoriebezug - Systematische Erhebung, Aufbereitung, Analyse (wissenschaftliche Methoden) - Wissenschaftliche Methodologie + Forschungs- und Wissenschaftsethik - Dokumentation des Forschungsprozesse & Archivierung des Materials - Ergebnisinterpretation und Reflexion - *Kognitive Verzerrungen*: Hindsight-Bias (Rückschaufehler)/ Confirmation-Bias= (Bestätigungsfehler) [Wissenschaftliche Vorsicht vs. allgemeinverständliche Vereinfachung] - *Wissenschaftsgläubigkeit:* Überschätzung einzelner Studien + Autorität - *Wissenschaftsfeindlichkeit:* Trivialität, Fehlerhaftigkeit, Nutzlosigkeit - *Wissenschaftsbildung:* Konfliktlösung weder Feindlichkeit noch Gläubigkeit - Grundlagenforschung (Erkenntniserweiterung) & Anwendungsforschung (Auftragsforschung) [Wissenschaftsverständnis] - *Explizit:* ausformulierte philosophische Theorie, wie Wissenschaft betrieben werden soll - *Implizit:* nicht ausformuliert epistemologisch, ontologisch, axiologische Vorstellung der Forschenden spiegelt sich in wissenschaftlicher Praxis wider [Erkenntnisprozesse] - *Entdeckungszusammenhang*: Bildung von Theorie - *Begründungszusammenhang:* Prüfung von Theorien - *Verwertungszusammenhang:* praktische Überprüfung und Anwendung der wissenschaftlichen Theorie [Standards der Wissenschaftlichkeit] - *Wissenschaft:* Forschungsproblem, Forschungsprozess, Forschungsethik, Doku, Selbsterklärter Anspruch der Wissenschaftlichkeit - *Pseudowissenschaft*: Teilweise Problem & Ethik & Doku, keinen Forschungsprozess, aber Selbsterklärten Anspruch Wissenschaftlichkeit - *Nicht-Wissenschaft*: Teilweise Forschungsproblem, alles andere nicht - *Kriterien wissenschaftlicher Qualität*: Inhaltliche Relevanz/ Methodische Strenge/ Ethische Strenge/ Präsentationsqualität. **[Gütekriterien]** [Objektivität:] - *Durchführungsobjektivität:* Unabhängigkeit vom Forschenden/ Standardisierung der Situation & des Materials - *Auswertungsobjektivität:* identische Bewertung gleicher Antworten/ vorgegebene Antwortmöglichkeiten + genaue Auswertungsrichtlinien - *Interpretationsobjektivität:* gleiche Schlussfolgerung aus Untersuchungsergebnis [Validität (Gültigkeit):] - *Inhaltsvalidität:* bestmögliche Operationalisierung / alle relevanten keine irrelevanten Aspekte enthalten - *Konstruktvalidität:* Übereinstimmung mit theoretischem Modell/ konvergente (Übereinstimmung des Konstrukt mit versch. Methoden) - *Kriteriumsvalidität:* Übereinstimmung mit äußerem Kriterium/ Übereinstimmungs- und Vorhersagevalidität - *Interne/externe Validität*: äußerer Einfluss minimiert & Störvariable ausgeschlossen/ Übertragbarkeit auf reale Welt [Reliabilität (Verlässlichkeit):] - Feststellung der Messgenauigkeit bzw. des Messfehlers - Bei Fragebögen: Testwiederholung, Paralleltest, Paralleltestmethode - Bei Interviews: Interrater-Reliabilität KEINS Repräsentativität: nicht pauschal als Aussage und als Gütekriterium **[Forschungsprozess]** *Gute Forschungsfrage*: Relevanz des Themas, Untersuchbarkeit, Umsetzbarkeit *Wissenschaftliche Hypothese*: empirisch überprüfbare Allaussage Behauptung, keine Frage/ Falsifizierbarkeit/ Widerspruchsfreiheit/ aus Theorie abgeleitet [Hypothesentypen:] - *Unterschiedshypothese*: Annahme von Ungleichheit - *Zusammenhangshypothese:* Annahme einer Beziehung zwischen Merkmalen - *Veränderungshypothese:* Annahme eines Wandels im Laufe der Zeit - *Nullhypothese*: kein Zusammenhang/verneint behauptenden Effekts/ Gegenteil der Hypothese - *Alternativhypothese:* eigentliche Forschungshypothese/ behauptet Existenz **[Untersuchungsdesign]** - Was (Fragestellung) - wer (Personengruppe) - wo (Untersuchungsort) - wann (Zeitpunkt) - wie (Operationalisierung) [Zeitliche Organisation der Studie] - *Querschnittdesign*: zwei oder mehr Gruppen zu einem Messzeitpunkt/ kein Kausalschluss möglich - *Fall-Kontroll-Design*: rückwirkende Erhebung vermuteter Ursache Faktoren/ kein Kausalschluss möglich - *Trendstudie*: mehrere Querschnittstudien + Untersuchung von gesellschaftlichem Wandel - *Längsschnittstudie:* mind. Zwei Messpunkte/ kein Kausalschluss/ Panelstudie/ wiederholte Untersuchung derselben Stichprobe/ Untersuchung individueller Veränderung [Sachliche Organisation der Studie] - *Ex-Post-Facto-Design*: Effekte im Nachhinein festgestellt= Ursachenfaktor nicht vom Forschenden hergestellt, sondern vorgefunden/ kein Kausalschluss - *Quasiexperiment:* aktive Variation der Bedingung aber keine zufällige Zuweisung der Gruppe bedingter Kausalschluss - *Randomisierte kontrollierte Studie*: gleiche Untersuchungsgruppen/ Unterschiede der Gruppen von experimentellen Treatment resultieren/ Kausalschluss möglich [Örtliche Organisation] - *Labor:* kontrollierte Umgebung/ Künstlichkeit des Ortes= Übertragbarkeit der Befunde ist fraglich - *Feld:* natürliches Umfeld/ verminderte Kontrolle von Störvariablen= kausale Interpretierbarkeit fraglich - *Interne Validität*: Ergebnisse kausal eindeutig interpretierbar - *Externe Validität*: Ergebnisse über Bedingungen der Untersuchungssituationen und über untersuchte Personen generalisierbar [Störvariablen] - *Personenbezogen:* Systematische Unterschiede persönlicher Merkmale der Teilnehmenden z.b. motivierte Personen in Experimentalgruppen - *Umwelt & untersuchungsbedingt*: Unterschiede der Behandlung der Gruppen die nichts mit unabhängigen Variablen zu tun haben z.b. intensivere Betreuung [Operationalisierung (Wie?)] - *Konzeptspezifizierung:* Definition der latenten Konstrukte durch Aufgliederung - *latentes Konstrukt*: nicht direkt beobachtbares Konzept oder Merkmal - *Operationalisierung:* Messbarmachung latenter Konstrukte durch Zuweisung - *Indikatoren*: manifeste Anzeichen latenter Konstrukte - *Korrespondenzregel*: Hypothese, dass Indikator Ausdruck latenten Konstrukt ist - Aus Personen werden zahlen= Empirisches Relativ wird zu numerischem Relativ, während die Struktur erhalten bleibt [Skalenniveaus ] 1. *Nominalskala:* Eindeutigkeitstransformation Gleichheit o. Verschiedenheit Bsp. Automarken, Krankheit, Familienstand (kein Rang, keine vergleichbaren Abstände, kein natürlicher 0 Punkt) 2. *Ordinalskala:* Monotone Transformation Größer-Kleiner-Relationen Bsp. Militärische Ränge, Windstärke (Rang, keine vergleichbaren Abstände, kein 0) 3. *Intervallskala*: Lineare Transformation Gleichheit von Differenzen Bsp. Temperatur, Kalenderzeit, Intensität von Einstellungen (Rang, vergleichbare Abstände, kein 0)= Null ist keine Existenz 4. *Ratioskala* (Verhältnisskala): Ähnlichkeitstransformation Gleichheit von Verhältnissen Bsp. Längen- o. Gewichtsmessung, Häufigkeit von Personen (Rang, vergleichbare Abstände, hat 0 Punkt) *Ratingskalen:* Anzahl der Skalenpunkte (ab 5 ist Intervallniveau)/ Interpretierbarkeit der Mitte/ Verbalisierung/Polarität/Symmetrie Skalen sollten eindeutig und erschöpfend sein! [Fehlerquellen] - *Befragten Effekt*: Keine Antwort/ Soziale Erwünschtheit /Ablehnungstendenzen/ Tendenz zur Mitte/ Meinungslosigkeit - *Instrumenteneffekt:* Suggestivfrage/ Ankereffekt/ Fragenart/ Antwortreihenfolge - *Formulierung von Items*: neutral/sachbezogen/ allgemein verständlich/ kurz / präzise/ eindimensional [Sampling (Wer?)] - Stichprobenziehung: Konstruktion (Auswahlverfahren) Rekrutierung (Kontaktierung) Stichprobenerhebung (tatsächliche Datenergebung mit allen) - Stichprobenerhebung: Population \> Stichprobe (Auswahl aus Zielpopulation) - *Zielpopulation:* Gesamtheit aller Objekte über die Aussage getroffen werden soll - *Auswahlpopulation:* Gesamtheit aller die Chance haben in Stichprobe zu kommen - *Inferenzpopulation:* Gesamtheit aller aus der Stichprobe tatsächlich stammt & aus der Rückschlüsse gezogen werden können [Repräsentativität einer Stichprobe: ] - *merkmalspezifisch-repräsentativ-Stichprobe*: hinsichtlich mancher Merkmale steht Zusammenhang - *global-repräsentative-Stichprobe*: entspricht in allen Merkmalen & Kombinationen der Populationszusammensetzung - Qualitätsmerkmal bzgl. Des Verhältnisses zwischen Probe & Population nicht bezüglich der Gesamtstudie [Stichprobenarten: ] - *Zufallsstichprobe*: einfache Zufallsstichprobe (Zufall aus Population) / geschichtete (mehrere Schichtungsmerkmale möglich)/ Klumpenstichprobe (vollständige Untersuchung aus natürlicher Gruppe)/ mehrstufig (Zufall aus Klumpen) - *bewusste Auswahl*: Quotenstichprobe - *willkürliche Auswahl*: ungezielt, Gelegenheit; Schneeball (nicht zufallsgesteuert) **[Methoden der Datengewinnung: Beobachtung, Fragebogen, Interview]** [Beobachtung:] - *Vorteile:* eingeschränkte Verbalisierung + automatisierte Verhaltensweisen + beschränkte Auskunftswilligkeit + mögliche Non-Reaktivität - *Nachteile:* Zeit- & Kostenaufwand / begrenze Beobachtbarkeit bei subjektiven Phänomenen /methodologisch weniger ausgearbeitet - *Wissenschaftliche Beobachtung*: zielgerichtete Interpretation von Merkmalen mithilfe Sinnesorganen o. Sensoren zum Zeitpunkt des Auftretens + Offenlegen - *Selektivität*: vollständige Beobachtung unmöglich/ sorgfältige Planung - *Perspektivität*: Ziel der Beobachtung/ theoretische Perspektive - *Konstruiertheit:* Transparenz & objektive Nachvollziehbarkeit - *Art der Beobachtung*: teilnehmende, offene, verdeckte, direkte, Labor, Feld, unstrukturiert, teilstrukturiert, time- o. eventsampling [Wissenschaftlich vollstrukturierte Interviews] - Zielgerichtete Erfassung verbaler Äußerungen unter Aspekten des Wissens - Face-to-Face, telefonisch, Chat - Basiert auf standardisiertem Interview-Fragebogen + in Interaktion gestellt [Wissenschaftlich vollstandardisierte Fragebogenmethode] - Zielgerichtete Generierung verbaler Selbstauskünfte zu ausgewählten Erlebnissen in Schriftform - Fragebogen eigenständig ausgefüllt + in Face-to-Face o. postalisch - Überwiegend geschlossene Fragen [Datenaufbereitung] Begründet & dokumentiert Bearbeitung des Rohmaterials zur Steigerung der Aussagekraft Erstellung strukturierter Datensätze + Kommentierung + Datenbereinigung - *Funktion der Aufbereitung:* Vermeidung fehlerhafter Ergebnisse + Verzögerung bei Datenanalyse + ethischer Probleme - *Kriterien hoher Datenqualität*: Vollständigkeit + Einheitlichkeit + Ausschluss doppelter Werte + sachgerechte Behandlung fehlender Werte + Erkennung Ausreißer Werte + Plausibilität der Antwortmuster - *Datenbereinigung*: Prüfung der Wertebereiche, Häufigkeitsverteilung, Wertelabels, Plausibilität Masterdatensatz. Vollständig eingegebene bereinigte Daten - *Datentransformation*: fehlende Werte (Gründe erkunden) + Umpolung (einheitliche Werte erreichen) + Bildung neuer Variablen (Zusammenfassung neuer Variablen) **[Statistik]** [Deskriptive Statistik]: Beschreibung der in der Stichprobe gegebenen Daten + Verteilung in vorliegende Daten [Inferenzstatistik]: Schlussfolgerung für die Gesamtpopulation Übertragung der Unterschiede in Stichprobendaten [Häufigkeiten:] - Anzahl der Personen mit jeweiliger Merkmalsausprägung Merkmalsverteilung - *Absolute Häufigkeit*: wie oft bestimmtes Ereignis oder Merkmal auftritt - relative Häufigkeit= absolute Häufigkeit geteilt Gesamtfallzahl [Lageparameter: ] - [Modus/Modalwert]: häufigste Ausprägung - [Median]: Mitte der Verteilung (kleinster Wert unter dem liegen 50% der Verteilung) - [Mittelwert] (arithmetisches Mittel): mathematischer Durchschnitt (Addierung aller Werte geteilt durch Anzahl) ![](media/image2.png) [Streuungsmaße: ] - *[Range/Spannweite]*: Distanz größtem und kleinstem Messwert - *[Varianz:]* Durchschnitt der Abweichungen der Messwerte vom Mittelwert immer zum Quadrat= Interpretation schwierig da in anderer Einheit angegeben - *[Standardabweichung]*: Wurzel der Varianz intuitiv interpretierbar, da Streuung um den Mittelwert angibt - *[Quartilsabstand]*: Beschreibt Streuung der den Bereich um 50 % beschreibt Differenz von oberen Quartil und unterem Quartil [Ziel Inferenzstatistik]: Prüfung Verallgemeinerbarkeit Schlussfolgerung für Gesamtpopulation + Übertragung der Unterschiede der Stichprobe auf größere Zahl [Zentrale Annahmen]: - Der Mittelwert der Stichprobe liegt auf Normalverteilung, die gebildet wird aus Mittelwerten aller Stichproben - Mittelwert der Mittelwertverteilung entspricht Populationsmittelwert - Je näher Stichprobenmittelwert an Populationsmittelwert, desto größer Fallzahl n ![Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung](media/image4.png) [Statistische Signifikanz]: - Signifikanzniveau im Rahmen des Forschungsdesigns festgelegt - P-Wert= Wahrscheinlichkeit Ergebnisse, wenn H0 stimmt anhand erhobener Daten bestimmt Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Zahl enthält. Automatisch generierte Beschreibung [Testen von Unterschiedshypothesen]: - Entscheidung über Abhängigkeit der Stichproben - Prüfung des Skalenniveaus (metrisch, ordinal, nominal) - *Bei metrischen*: Normalverteilung prüfen, bei Stichproben die Gleichheit der Varianz, bei Verletzung Tests für Ordinal Daten [Interpretationsfehler statistischer Signifikanz]: ungleich Relevanz bei großen Fallzahlen werden kleine Unterschiede signifikant + ungleich Kausalität ![](media/image6.png) Parametrisch: Normalverteilung/ Nicht-parametrisch: Nicht auf Normalverteilung [Datenpräsentation] - Symbole statistischer Kennwerte werden kursiv geschrieben - Prozentzeichen und Gleichungen nur mit geschütztem Leerzeichen - Freiheitsgrade immer in Klammern hinter dem Kennwert [Abbildungen]: - *Kreis-Tortendiagramm*: Teilwert eines ganzen / diskrete Werte (nominal, ordinal)/ absolute & relative H angeben/ 7\> = meist unübersichtlich - *Balkendiagramm:* gruppiertes, gestapeltes, einfaches/ absolute, relative H + Mittelwert, Standardabweichung darstellbar/ 16\> = unübersichtlich - *Polygonzüge:* Darstellung zeitlicher o. Entwicklungsverläufen/ Mittelwert & Standardabweichung/ selten angewandt, weil nur diskrete Messwerte erhoben - *Im Text*: deskriptive Darstellung/ keine WDH. Aus Tabellen/ Klarheit & Präzision + noch keine Bewertung oder Deutung der Ergebnisse

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