Sucht und Depression - Lernzettel PDF
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Dieser Lernzettel bietet eine Einführung in die Themen Sucht und Depression. Er beschreibt die Definitionen, verschiedene Formen, Ursachen, Symptome und mögliche Komplikationen dieser psychischen Erkrankungen.
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Sucht Sucht Definition „Abhängigkeit ist das unwiderstehliche Verlangen nach einer Substanz (substanzgebunden) oder einem Verhalten (nicht substanzgebunden) mit dem Ziel, einen befriedigenden Zustand zu erreichen“ (Lexa, 2020, S. 1403). Suchtform/-arten 1. Subs...
Sucht Sucht Definition „Abhängigkeit ist das unwiderstehliche Verlangen nach einer Substanz (substanzgebunden) oder einem Verhalten (nicht substanzgebunden) mit dem Ziel, einen befriedigenden Zustand zu erreichen“ (Lexa, 2020, S. 1403). Suchtform/-arten 1. Substanzgebundene Süchte -> Süchte, die durch den Konsum von Substanzen ausgelöst werden: Alkoholsucht: Übermäßiger Konsum von Alkohol Drogensucht: Abhängigkeit von illegalen Substanzen wie Heroin, Kokain oder Amphetaminen Medikamentensucht: Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten (z. B. Schmerzmiel, Beruhigungsmiel) Nikotinabhängigkeit: Sucht nach Tabakprodukten 2. Nicht-substanzgebundene Süchte (Verhaltenssüchte) -> diese beruhen auf zwanghaem Verhalten, ohne dass Substanzen konsumiert werden: Glücksspielsucht: Zwanghaes Spielen (z. B. in Casinos, Online-Ween) Internetsucht: Exzessiver Gebrauch des Internets, z. B. soziale Medien, Gaming Esssucht: Kontrollverlust beim Essen (auch Binge-Eating genannt) Sportsucht: Übermäßiges, zwanghaes Training Kaufsucht: Unkontrolliertes Einkaufen trotz finanzieller Probleme Sucht Faktoren die zur einem Abhängigkeitssyndrom beitragen Biologisch: genetische Disposition (Vererbung), Ausschüung von Dopamin im Gehirn → Belohnungssystem wird durch Alkoholkonsum aktiviert Psychisch: Trauma in der Kindheit, Sorgen und Nöte, die nicht bewältigt werden können, Depressionen Soziale Faktoren: Umgang mit Alkohol im Freundeskreis oder im familiären Umfeld Ursachen/Vulnerabilität Biologische: genetische Disposition (Vererbung), Ungleichgewicht der Neurotransmier im Gehirn, hormonelle Ursachen Psychologisch: traumatische Erlebnisse, Schicksalsschläge, chronische Überforderung, Sinnkrisen Umwelt: Isolation, Ausgrenzung, gefühlte Überforderung im Leben Symptome der Alkoholabhängigkeit Körperlich: Unruhe, Tremor, Erkrankungen wie z. B.: Hypertonie und Leberschäden, Verwirrtheit, verlangsamte/gestörte Reaktion und Bewegungsabläufe Psychisch: Aggression, Verzweiflung, Suchtdruck/Verlangen, Verleugnung, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, folge Süchte Sozial: Isolation, häufige Konflikte, finanzielle Probleme, Verwahrlosung, Verlust von Freunden, Familie, Arbeitsstelle Sucht Komplikationen und Folgeerkrankungen Kardiomyopathien Neuritis Hirnschädigung (Verminderung der geistigen Leistungsfähigkeit bis hin zum Korsakow-Syndrom) Gastritis Feleber, Hepatitis, Leberzirrhose, akutes Leberversagen Pankreatitis Sonstige Komplikationen: Infektanfälligkeit, Zungen- Ösophagus- und Pharynxtumore, Potenzminderung Pflegerische Aufgaben in den 4 Phasen Motivationsphase: Informieren und beraten, ohne zu werten, Hilfe anbieten Entgiftung: VZK, Beobachtung der Entzugssymptome, Medikamente richten und verabreichen, Linderung der Symptome anbieten, z.B. Tees, Kommunikation anbieten, nicht überstülpen, reizarmes Umfeld Entwöhnung: Psychische Komponente, Gründe für Abhängigkeit erarbeiten, Bewältigungsmechanismen suchen, aktive Therapieangebote und motivieren , Eingliederung und Umstrukturierung des Alltags anbahnen, Soziale Interaktion in Gruppentherapie üben, soziale Kontakte nach außen fördern, besuche unterstützen, Kontakte zu Selbsthilfegruppen anbahnen Nachsorge: gesicherte Entlasstung (aufgeräumtes zu Hause, ambulante Anbindung), berufliche Wiedereingliederung, Strategien im Umgang mit suchtverlangen und Rückfall, Beratung von angehörigen, aktive Teilnahme an Selbsthilfegruppen Depression Depression Definition „Aektive Störungen sind Erkrankungen, bei denen die Stimmung(= Aektivität) und der Antrieb krankha verändert sind“ (Lexa, 2020, S. 1398). „Die Depression ist eine psychische Erkrankung, bei der das „Gefühl der Gefühllosigkeit“ und inneren Leere überwiegt. Sie ist u.a. gekennzeichnet durch Traurigkeit, Interessenlosigkeit, Schuldgefühle, ein geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Konzentrationsschwäche. Die Depression kann in Episoden aureten oder über längere Zeit andauern“ (Lexa, 2020, S. 1398). Verlaufsformen Unipolare Depression Depression mit oder rezidivierender depressiven Episoden Zwischen den Episoden keine Symptome Bipolare Depression Manisch-depressive Erkrankung Unipolare Depression Nur depressive Episoden Anhaltend niedergedrückte Stimmung Kein Wechsel in manische oder hypomanische Phasen Bipolare affektive Störung Wechsel zwischen depressiven und manischen/hypomanischen Episoden Extreme Stimmungsschwankungen (von Euphorie zu Niedergeschlagenheit) Manie: Übermäßige Aktivität, Risikoverhalten. Depression Ursachen für die Entstehung der Erkrankung Biologisch Genetische Veranlagung: Höheres Risiko bei familiärer Häufung von Depressionen Neurotransmierungleichgewicht: Mangel an Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn, was die Stimmung und emotionale Regulation beeinträchtigt Hormonelle Veränderungen: Schwangerscha, postpartale Phase, Wechseljahre können das Risiko erhöhen Psychologisch Negative Denkmuster: Pessimismus, Selbstkritik, übermäßige Schuldgefühle Frühkindliche Traumata: Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit erhöht das Risiko für Depressionen im Erwachsenenalter Umwelt Stress und belastende Lebensereignisse: Verlust eines geliebten Menschen, berufliche oder finanzielle Sorgen, die die psychische Gesundheit belasten Fehlende soziale Unterstützung: Einsamkeit, Konflikte oder negative zwischenmenschliche Beziehungen erhöhen das Risiko Gesellschaliche Faktoren: Arbeitslosigkeit, Armut oder soziale Isolation wirken sich negativ auf die psychische Gesundheit aus Vulnerabilität und Wechselwirkungen Erhöhte Anfälligkeit -> Menschen mit einer genetischen oder psychischen Prädisposition reagieren stärker auf stressige Lebensereignisse. Wechselwirkungen -> Das Zusammenspiel von genetischen, psychischen und umweltbedingten Faktoren führt o zur Entwicklung einer Depression. Depression Symptome Depression Ineffektive Aktivitätsplanung Pflegeplanung Pflegediagnose Pflegeziel(e) Pflegemaßnahmen PD: Ineektive Aktivitätsplanung Pat. hat bis zum Ende der Woche PFK klärt Pat. Einmalig über einen realistischen Aktivitätsplan für Aktivitätsangebote auf nächste Woche mit mind. 1 b/d: Depression Gruppenangebot pro Tag. Bezugspflegekra bietet sich einmal täglich als zum Gespräch an a/d: weniger Spaß, Rückzug aus Besprechung der festen Termine Aktivitäten der kommenden Woche und Depression Chronischer Kummer Pflegeplanung Pflegediagnose Pflegeziel(e) Pflegemaßnahmen PD: Chronischer Kummer Pat. Zeigt auf einer Skala von 0-10 einen Erstellt eine Sorgenliste Durchschniswert ihrer Stimmung von gemeinsam mit BZP b/d: Depression mind. 5 (Beispiel Ergänzung: und ru in Führt ein Stimmungstagebuch, mit der Woche eine Freundin an und mind. 1 positiver Sache am Tag und a/d: gedrückte Stimmung, Rückzug aus verabredet sich mit dieser) bespricht dieses jeden 2ten Tag mit Freunde- und Familienkreis, PFK Unsicherheit wie sie auf Arbeitgeber Teilnahme an zugehen soll Gruppenpsychoedukation 1x wöchentlich pflegerisches Selbstverständnis pflegerisches Selbstverständnis Aspekte pflegerischen Selbstverständnisses 1. Gesetzliches Pflegeverständnis 2. Wissenschaliches Pflegeverständnis 3. Individuelles Pflegeverständnis pflegerisches Selbstverständnis, 4. Institutionelles Pflegeverständnis Professionalität, Wissensgrundlagen, Kompetenzentwicklung 1. Gesetzliches Pflegeverständnis beschreibt die Einflussnahme von Politik und Gesetzgebung, den gesellschalichen Aurag der Pflege und die Erwartungen an die Pflege abzubilden. -> zbs. Pflegeberufegesetzt, PflAprV 2. Wissenschaftliches Pflegeverständnis Denkmodelle (Theorien) Theorie = Grundsätzliche Vorstellung wie Pflege ist oder zu sein hat Empirie (Pflegeforschung) Expertenstandart Pflegeprozess 3. Individuelles Pflegeverständnis Geduld Kommunikation Zuwendung Empathie Zeit Verständnis Wissen Oenheit Hygiene Kooperation Nächstenliebe … usw. 4. Institutionelles Pflegeverständnis Entspricht dem einrichtungsbezogenen Pflegeverständnis, welches u.a. vom Versorgungsbereich und der Struktur der Pflegeempfänger abhängig ist. Leitbilder (Unternehmens- Pflegeleitbilder) Stationskonzepte Pflegekonzept pflegerisches Allgemeine Aspekte von Professionalität Selbstverständnis eigenes, exklusives Wissensgebiet Fachsprache systematische Arbeitsweise Fähigkeit zur diagnostischen Beurteilung von Sachverhalten aufgrund der Expertise Kategorisierung von Problemen (Diagnosen) der Vorschlag von Interventionen erfolgt anhand einer diagnostischen Beurteilung Die vier Wissensgrundlagen in der Pflege nach Chinn/Kramer 1. Ethik „Im alltäglichen Handeln müssen vor allem ethische Aspekte und Prinzipien bezüglich der Rechte von Patienten/Klienten und deren Autonomie geachtet und integriert werden.“ Berufliche Kompetenzen - Psychiatrische Pflegfachpersonen sollen: imstande sein, die Bedeutung von Werten und Überzeugungen sowie die Art ihrer Auswirkungen auf den Kommunikationsprozess zu verstehen. in anerkannten beruflichen, ethischen und gesetzlichen Rahmen arbeiten. sicherstellen, dass pflegerische Entscheidungen auch kommuniziert werden und dies auf eine Weise, bei der die Bedeutung der Erfahrungen eines Dienstleistungsnutzers gewürdigt wird. ethische und juristische Probleme, die während der therapeutischen Beziehung aureten, erkennen und angehen. ICN Ethikkodex Beispiele für ethische Normen in der Pflege: -> vier grundlegende Verantwortlichkeiten: ICN Ethikkodex Gesundheit fördern Pflege Charta (Charta der Rechte hilfe- und Krankheiten verhüten pflegebedüriger Menschen Gesundheit wiederherstellen EACH Charta Leiden lindern und ein würdiges Sterben unterstützen 2. Intuition Intuitives Wissen gibt einem Menschen ein, was in bestimmten Situationen zu tun ist, es ermöglicht das unmielbare Erfassen der Bedeutung einer Situation Bedeutung wird intuitiv aus dem Kontext, vor dem Hintergrund individueller Erfahrungen und einer durch Engagement, Fürsorge und Einfühlung geprägten Beziehung (Caring) verstanden, auf Grund kreativer Prozesse wie «Sich-Einlassen», «intuitives Verstehen» oder «Erspüren» „In dem Maße, wie sich intuitives Wissen entwickelt, wird Pflege zur Kunst“ „Der Pflegeexperte besitzt einen großen Erfahrungsschatz und kann jegliche Situationen im Gesamten intuitiv einschätzen, d. h., er braucht keine analytischen Prinzipien (Regeln, Richtlinien) mehr, um Handlungen daraus abzuleiten“ pflegerisches Selbstverständnis 3. Persönliches Wissen Persönliches Wissen ist durch Lebenserfahrung und Reflexion erworbenes Wissen über sich selbst. „Umfassende und bewusste Wahrnehmung des Selbst, des Augenblicks und des Kontextes einer Interaktion befähigt zu bedeutsamer, zwischenmenschlicher Erfahrung“ (Chinn/Kramer, 1996: 10) 4. Empirie bei der Bildung empirisch gestützten Wissens geht es um «Beschreiben», «Erklären» und «Vorhersagen» von Phänomenen, die für die Pflege in der Psychiatrie bedeutsam sind das systematische Bestreben, bei Entscheidungen bezüglich Diagnostik, Prognose und Wahl von Interventionen die besten zurzeit verfügbaren Forschungsergebnisse («bestmögliche Evidenz») zu berücksichtigen Kritische Berücksichtigung von Forschungsergebnissen