Methodisches Handeln PDF
Document Details
Uploaded by Deleted User
Tags
Summary
This document contains questions and answers about methodical action in social work. It focuses on topics such as different kinds of involvement, and how these methods work.
Full Transcript
Methodisches Handeln Wissens und Transferfragen Bitte nennen und beschreiben Sie die drei Funktionen der SA. Anhand eines kurzen Beispiels verdeutlichen Inklusionsvermittlung: Unterstützung bei Erwerb Fähigkeiten / Motivation →...
Methodisches Handeln Wissens und Transferfragen Bitte nennen und beschreiben Sie die drei Funktionen der SA. Anhand eines kurzen Beispiels verdeutlichen Inklusionsvermittlung: Unterstützung bei Erwerb Fähigkeiten / Motivation → Zugangsbedingungen zu Funktionssystem schaffen (bsp.: Obdachlosem mit einer Fortbildung fördern, damit er Geld verdienen und somit eine Wohnung kaufen kann) Exklusionsvermeidung: dafür sorgen das Ausschluss garnicht passiert (bsp.: Regelmäßige Seniorentreffen im Dorf, damit sie daheim nicht alleine abgeschottet leben) Exklusionsverwaltung: Begleitung von dauerhaft ausgeschlossenen Personen Charakteristik der Handlungsstruktur: Bitte erklären Sie kurz die Begriffe „doppeltes Mandat“, „Subjektorientierung“, „Technologiedefizit“ und „Koproduktion“. Welche Be- deutung haben diese Begriffe für das methodische Handeln. Bitte verdeutlichen Sie dies jeweils anhand eines kurzen Beispiels Doppeltes Mandat: bekommt von zwei Seiten Aufträge: die Bedürfnisse der Menschen, mit denen sie arbeitet, erfüllen und Interessen der Gesellschaft beachten → führt oft zu Konflikten, besonders zwischen dem Helfen und der Kontrolle. (Bsp: den Straftätern bei ihrer Wiedereingliederung zu helfen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie keine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen) Subjektorientierung: Subjektorientierte Konzepte in der Sozialen Arbeit sehen Menschen als eigenständige Individuen, die sich entwickeln können, indem sie ihre eigenen Ressourcen nutzen → helfen eigene Fähigkeiten zu steuern und zu entfalten (Bsp: Statt vorgefertigte Lösungen anzubieten, arbeiten sie Familien zusammen, um ihre eigenen Stärken zu identifizieren und ihre familiären Dynamiken zu verbessern, indem sie auf deren individuelle Bedürfnisse eingehen. Technologiedefizit: Einzigartigkeit von Situationen berücksichtigen → Jede Situation spezielle Vorgehensweise Methodisches Handeln 1 Koproduktion: Fachkräfte arbeiten direkt mit den Menschen, denen sie helfen, zusammen, entwickeln zusammen Lösungen und bauen eine persönliche Beziehung auf → Klienten sind aktiv beteiligt und gestalten Prozess und Ergebnis (Bsp: Wenn wir keinen Klient hätten → Arbeitslos / Wenn wir nicht für Beziehung bereit sind → Schwer zu arbeiten / Wenn Klient nicht für Beziehung bereit ist → Schwer zu arbeiten) Benennen und beschreiben sie die Prinzipien der SA Mehrdimensionalität: wichtig, nicht nur auf die einzelnen Personen zu schauen, sondern auch ihr Umfeld und die gesellschaftlichen Zusammenhänge zu berücksichtigen Multiperspektivität: erfordert eine muliperspektivische Herangehensweise und einen aktiven Wechsel von Perspektiven, Standpunkten, Blickwinkeln, Interpretationen usw. Stärken und Ressourcenorientierung: Tendenz zu defizitorientiertem Denken AKTIV entgegenwirken (Fokus auf Stärken / Ressourcen) Alltagsnähe: Methodisches Handeln berücksichtig und sucht die Nähe zur Lebenswelt der Klienten und strebt die Anschlussfähigkeit an den Lebensalltag an Dialog und Partizipation: über Dialoge un Bitte nennen und beschreiben Sie die fünf Wissensbestände für methodisches Handeln. Wissenschaftliches Wissen: Praktikerinnen und Praktiker beziehen sich überwiegend auf ihre Erfahrungen → kann problematisch sein sich nur auf Erfahrungen zu berufen → vergleichbare Fälle können zb falsch sein - Bewusstmachung der eigenen Erfahrungen systematische Überprüfung. - Mehrperspektivische Analyse durch Erfassung der Sichtweisen aller Beteiligten - Dokumentation der Hypothesen, Interpretationen, Bewertungen und Interventionen als Grundlage zur Evaluation Beschreibungswissen: aktuelle Situation oder ein Problem genau versteht. Einzuschätzen, was genau das Problem ist, um dann zu entscheiden, was man dagegen tun kann. → wie eine Diagnose Methodisches Handeln 2 Vorgehensweise Sammlung und Analyse von Informationen über die Situation Klassifizierung der Infos Analyse und Interpretation der Infos Erklärungswissen: Grundlagenwissen, um bei Zielen und Handeln sinnvolle Zusammenhänge herstellen zu können → über ziele und weiteres handeln nachzudenken → Menschen konstruieren Theorien über Zusammenhänge Theorien helfen bei Wahrnehmung, Ordnung und Erklärung eines Handlungsprblem Erfüllen Aufklärungs und Orientierungsfunktionen Wertwissen: → Beurteilungswissen → unterstützt Fachkräfte zwischen Handlungsoptionen zu wählen und zu entscheiden was als gut betrachtet wird und was nicht Veränderungswissen: Ziel des methodischen Handelns ist es, Veränderungen anzustoßen – entweder bei einzelnen Menschen oder in deren sozialen bzw. gesellschaftlichen Kontexten. → Sammlung an Handlungsvorschlägen unterschiedlicher Dauer / Zweck / Kontexte Nennen und beschreiben Sie bitte die drei Dimensionen professioneller Handlungskompetenz und verdeutlichen Sie diese jeweils anhand eines kurzen Beispiels. Dimension des Wissen (Kopf): wissenschaftliches Wissen über methodische Vorgehensweisen (bsp.: Wissen über Krankheits- und Behinderungsbilder / Psychische Erkrankungen / Grenzen der Sozialen Arbeit / Rechtliche Perspektive) Dimension der beruflichen Haltung (Herz): wertgeleitetes Handeln, Auseinandersetzung mit persönlichen / beruflichen / gesellschaftlichen Werten Methodisches Handeln 3 (bsp.: Grundhaltung Toleranz (gegen Rassismus / für Inklusion) / Empathie / Hilfsbereitschaft / Akzeptanz) Dimension des Könnens (Hand): Fähigkeiten zur “handwerklichen” Umsetzung (bsp.: Handlungsstrategien der Gesprächsführung / Teamfähigkeit / Konfliktfähigkeit) Beschreiben Sie bitte – mit eigenen Worten – den Begriff und relevante Aspekte des methodischen Handelns in der Soziale Arbeit Methodisches Handeln = planvolles, zielgerichtetes und kritisch reflektiertes Vorgehen an ein Problem mittels Problemlösungsphasen Methoden: mehr/weniger planbare, geregelte u. zielorientierte Wege zur Problemlösung Methodologie: leere vom methodischen Handeln Methodenkonzepte: potentielle Wege zur Zielerreichung / Problemlösung Benennen sie die sechs zentralen Arbeitsschritte des methodischen Handelns in der Sozialen Arbeit 1. Situationsbeschreibung und -analyse (Was ist der Stand?) 2. Problembestimmung u. Handlungsbedarf (Was ist das Problem?) 3. Zielbestimmung / Zielentwicklung (Was tun wir dagegen?) 4. Maßnahmenplanung (Wie tun wir was dagegen?) 5. Durchführung und Dokumentation (festhalten der Ergebnisse) 6. Reflexion und Evaluation (hat das so funktioniert / Verbesserungen?) Bennen Sie die drei zentralen Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen für die Soziale Arbeit und verdeutlichen Sie diese bitte jeweils anhand eines kurzen Beispiels Funktionen des Arbeitsfeldes (Wieso machen wir diese Arbeit? → bsp.: Hamburg stellt viele SAs ein → Ziel Straßen sauber von “Obdachlosen” da Gartenschau Gesetzliche Grundlagen (Zuständigkeit klären / Rechtsansprüche) Aktuelle sozialstaatliche Trends (bsp.: LGBTQ Aufschwung / Genderneutrale Sprache) Gesellschaftliche Zuschreibungsprozesse (bsp.: Alkoholproblem ist Problem der Klienten / aber Bier in Deutschland Kulturgut??) Methodisches Handeln 4 Institution und Organisation Praktische Ideologie (gemeinsame Normen / Werte / Methoden?) Kommunikationsstil (Was wird wie kommuniziert?) Machtprozesse (Welche Personen gibt es in Organisation und wie setzen sie Macht ein?) BSP FEHLT!! Sozialräumliches und institutionelles Umfeld Sozialräumliches Umfeld (Wo ist die Einrichtung → ÖPNV Anbindung? 7 Wirtschaftlich Starker / Schwacher Raum?) Einrichtungen und Dienste im Umfeld (Konkurrenz? Bitte nennen und beschreiben Sie die drei Kriterien der Informationssammlung, welche im Rahmen einer Situations- und Problemanalyse berücksichtigt werden müssen. Biographische Beschreibung: zusammen mit Klient den biographischen Zusammenhang eines Falles erschließen Lebenswelt: Lebenskontext, wie familiäre / sozialräumliche / materielle / finanzielle Aspekte Theorien: Problembeschreibungen Klient mit Theorien in Verbindung setzen Benennen und beschreiben Sie bitte die Zielkriterien nach der SMART-Methode; was bedeuten diese Zielkriterien für die Zielformulierung? S = Spezifisch (Ziele so konkret wie möglich beschreiben) M = Messbar (Ziele qualitativ u. quantitativ messbar) A = Aktionsorientiert (erreichbar / kann direkt von Klient umgesetzt werden) R = Realistisch (nur realistische Ziele sind umsetzbar) [NO SHIT SHERLOCK] T = Terminiert (Ziellereichung ist an festgelegten Zeitpunkt geknüpft) Benennen und beschreiben Sie bitte die vier Elemente einer Zielpyramide (Zielebenen). Grundsatzziele (GZ): Höchste Zielebene → universell (Lebensziele, Einrichtungsziele) Methodisches Handeln 5 Rahmenziele (RZ): leiten aus Grundsatzziele ab und konkretisieren inhaltlich für aktuelle Situationen → 1-7 Jahre (Periodenziele) Ergebnisziele (EZ): Ergeben sich aus Rahmenziele → besitzen handlungsrelevanz und sollen innerhalb eines Jahres realisierbar sein Prüfgrößen (PG): Messinstrumente oder Kriterien, die verwendet werden, um den Erfolg oder die Zielerreichung zu beurteilen. → sowohl qualitiative wie auch quantitative Prüfgrößen bestimmt werden → erleichtert die Reflexion und Effektivitätsprüfung Bitte bewerten Sie die vorgegebenen Zielformulierungen. Sind die Zielformulierungen technisch korrekt und entsprechend den Zielkriterien? Wie würden Sie die Zielformulierungen ggf. verbessert darstellen Skizzieren Sie – für eine Zielgruppe Ihrer Wahl einen – exemplarischen widerspruchsfreien Zielkatalog; benennen Sie eingangs den von Ihnen angenommenen Handlungsbedarf dieser Zielgruppe. Für Kinder im Vorschulalter aus sozial benachteiligten Familien besteht der Bedarf an frühkindlicher Bildung und Förderung für gleiche Bildungschancen. Grundsatzziele: 1. Gleiche Bildungschancen für alle Vorschulkinder. 2. Förderliche Lernumgebung in der frühkindlichen Bildung schaffen. Rahmenziele: 1. Sicheren Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung für benachteiligte Kinder sicherstellen. 2. Spezifische Förderprogramme für diese Kinder entwickeln. 3. Eltern-Kind-Programme zur aktiven Einbindung der Eltern in die Bildung unterstützen. Ergebnisziele: 1. 20% Steigerung der Teilnahme an frühkindlicher Bildung in einem Jahr. 2. Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten um 15%. 3. 25% Anstieg sozialer Interaktionen in einem Jahr. Methodisches Handeln 6 Prüfgrößen: 1. Messung der Teilnahmequoten an Bildungsprogrammen. 2. Tests zur Bewertung der kognitiven Fähigkeiten vor und nach Fördermaßnahmen. 3. Beobachtungen des sozialen Verhaltens in Bildungseinrichtungen. Ziel: Verbesserung der Bildungschancen durch gezielte frühkindliche Bildungsförderung für benachteiligte Vorschulkinder. Beschreiben Sie bitte die Begriffe Plan – Planen – Planung. Plan: Das aufgezeichnete Ergbnis der Planungsprozesses → schriftliche Feststellung der erarbeiteten Ziele Planen: Überlegen was in bestimmten Situation getan werden könnte / konkret festlegen mit klaren Vorstellungen Planung: Zukunftsorientierte Aktivität von Planungsträgern, die derzeit eine Entscheidung vorbereiten und unter verschiedenen Handlungsmöglichkeiten eine Wahl treffen. Erläutern Sie bitte den Begriff des Planungshorizontes und skizzieren Sie die Ihnen bekannten drei wesentlichen Planungsebenen anhand eines praktischen Beispiels. Der Planungsprozess orientiert sich am Planungshorizont, d.h. dem Zeitraum, für den Ziele,Probleme, Mittel und Maßnahmen fixiert sind. Langfristige – strategische – Planung: erstreckt sich über mehrere Jahre und dient der Umsetzung der dauerhaften Grundsatzziele → könnten langfristige Strategie entwickelt werden, die sich zb auf Prävention von Drogenmissbrauch konzentriert → gemeinsame Zusammenarbeit verschiedenen Partnern wie Schulen, Politikern, Polizei für Maßnahmen Mittelfristige – taktische – Planung: inhaltliche Präzisierung strategischer Pläne vorgenommen → Planungshorizont für taktische Planung ein Zeitraum von ca. 1-7 Jahren anzusetzen. Hier könnten konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um Suchtkranken zu helfen und gleichzeitig die Suchtprävention zu fördern. Zum Beispiel durch Informationskampagnen, um Jugendliche über die Risiken von Drogen aufzuklären. Kurzfristige – operative – Planung: umfasst alle Einzelpläne für eine Zeitspanne von ca. einem Jahr → Sie sind konkret, detailliert und handlungsorientiert für die Umsetzung Methodisches Handeln 7 von Ergebniszielen. Hier werden konkrete Maßnahmen wie Schulungen für Mitarbeiter in Beratungsstellen oder Budgets für Informationskampagnen festgelegt. Merkmale der Planung Planung ist auf die Zukunft gerichtet. Planung ist abstrakt und rational. Planung verläuft prozesshaft. Planung beinhaltet gestalterische Elemente. Planung setzt Information voraus. Planung muss veränderbar sein. Bitte bennen Sie die verschiedenen Planungsphasen. Was verstehen Sie unter einer Metaplanung? Benennen Sie bitte einige zentrale Fragestellungen einer Metaplanung und formulieren Sie dazu ein kurzes Beispiel Metaplanung: bedeutet, Pläne zu erstellen, wie man am besten plant → Art den Planungsprozess selbst zu planen, um sicherzustellen, dass die Ziele effektiv erreicht werden. Man denkt darüber nach, wie man am besten vorgeht, um gute Pläne zu Methodisches Handeln 8 entwickeln und umzusetzen. → vorausschauende Überlegung ob Plan Sinn macht, bevor tatsächliche Ressourcen bewegt werden 1. Wer sind die Planadressaten (für wen wird geplant): Führungskräfte, Mitarbeiter, externe Partner, Kunden 2. Wer sind die Planungsträger (wer handelt, koordiniert und steuert, mit welcher Beteiligung)?: Leitungspersonal, Teams, Projekte 3. Welche Mittel (Ressorucen/Budget) stehen zur Verfügung: Finanzielle Ressourcen, Personelle Ressourcen, Zeitliche Ressourcen etc 4. Auf welcher Ebene (Führung - strategisch / Leitung - taktisch / Ausführung - operativ) wird geplant: Mittelfristige-taktische-Planung → liegt auf Leitungsebene und bezieht sich auf ein Zeitraum von 1-7 Jahre. → Strategische Ziele werden konkretisierte zb Unterstützung von Suchtkranken und Förderung der Suchtprävention, wie Informationskampagnen, die Jugendliche über Drogenrisiken aufklären. 5. Mit welchen Methoden wird gearbeitet 6. Für welchen Zeitraum 7. Welche Inhalte und Planungsfelder werden berührt 8. Welche Infos werden ausgetauscht Was verstehen Sie unter einer groben Planungsbeschreibung? Benennen Sie bitte einige zentrale Fragestellungen einer groben Planungsbeschreibung und formulieren Sie dazu ein kurzes Beispiel umfasst einen übersichtlichen Entwurf, der die Schritte und Überlegungen skizziert, die zur Erreichung bestimmter Ziele erforderlich sind → bezieht sich die Planung von Interventionsmaßnahmen oder Aktivitäten zur Unterstützung von Individuen oder Gruppen 1. Was soll mit der Planung erreicht werden (Zielperspektiven): Ziel ist Entwicklung eines ganzheitlichen Suchtrehabilitation um Betroffenene zu helfen, ein Leben ohne Sucht führen zu können Methodisches Handeln 9 2. Warum soll das erreicht werden (Grund/Bedarf): Jugendliche in sozial benachteiligten Gebieten benötigen Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen wie mangelndem Zugang zu Bildung und sozialen Belastungen. 3. Nachteile durch Planung: Mögliche Widerstände innerhalb der Gemeinschaft 4. Vorteile der Planung: Jugendliche erhalten gezielte Unterstützung, um ihre Lebensbedingungen und Zukunftsaussichten zu verbessern. 5. Hindernisse für die Planung: Widerstand innerhalb der Gemeinschaft, begrenzte finanzielle Mittel, mangelnde Zusammenarbeit mit Schulen oder lokalen Institutionen. 6. Chancen zur Zielerreichung: Einbindung von Jugendzentren, freiwillige Mentor*innenprogramme, Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen. 7. Konsequenzen bei Nichtumsetzung: Jugendliche könnten vermehrt Risikoverhalten zeigen und Schwierigkeiten bei der Bildung und sozialen Integration haben → Chancen im Leben beeinträchtigt Eine Organisation in einem benachteiligten Stadtteil plant ein Programm für Jugendliche, um deren Lebenskompetenzen zu stärken. Trotz Bemühungen um lokale Unterstützung und Zusammenarbeit mit Schulen und Gemeindezentren fehlen die finanziellen Mittel für die geplanten Workshops und Schulungen. Ohne diese Ressourcen könnten die Jugendlichen nicht von diesen Bildungsangeboten profitieren und würden möglicherweise weiterhin mit den Herausforderungen in ihrem Umfeld konfrontiert bleiben. Definieren / beschreiben Sie bitte die Begriffe Arbeitsformen, Methoden, Techniken und Mittel der Sozialen Arbeit. Arbeitsformen: →Hauptbereiche, in denen Sozialarbeiter aktiv werden: Einzelfallhilfe für individuelle Unterstützung, Gruppenarbeit für gemeinsame Aktivitäten und Gemeinwesenarbeit für Verbesserungen in der Gesellschaft. Methoden: → spezifische Wege oder Pläne, die Sozialarbeiter verwenden, um Hilfe zu leisten. Sie müssen passend zur Situation, den Zielen und den Menschen sein, denen sie helfen → überprüfen, ob sie angemessen sind und den Bedingungen entsprechen Methodisches Handeln 10 Welche Probleme sollen mit der Methode bearbeitet werden? Welche Ziele sollen mit der Methode erreicht werden? Wird die Methode den betroffenen Personen gerecht? Ist die Methode sinnvoll innerhalb der institutionellen Rahmenbedingungen anwendbar? Ist die Methode unter den gegebenen situativen Rahmenbedingungen anwendbar? Erlaubt die Methode die gezielte Planung von Hilfeprozessen? Lassen sich am Ende Aussagen darüber treffen, ob und wie die Methode gewirkt hat Techniken: handelt um verschiedene Verhaltensweisen und Methoden, die sie verwenden, um Menschen zu unterstützen, zu betreuen, zu motivieren oder um Lösungen zu finden. → wie ein Werkzeug für Sozialarbeiter Mittel: Mittel schließen Rahmenbedingungen (ein ruhiger störungsfreier Raum, die Finanzierung einer Maßnahme usw.), Sachausstattungen (Videoausrüstung, Material für Gruppenspiele → Helfer muss gewährleisten das alle erforderlichen Mittel rechtzeitig verfügbar sind Übung: Wählen Sie bitte aus dem von Ihnen entwickelten Zielkatalog ein Ergebnisziel inkl. der entsprechenden Prüfgrößen aus: o Welche der drei Arbeitsformen der Sozialen Arbeit erscheint Ihnen im Hinblick auf die von Ihnen entwickelte Zielhierarchie geeignet. Begründen Sie Ihre Ent- scheidung kurz? o Welche Ziele könnten mit welchen Methoden der Sozialen Arbeit umgesetzt werden. Begründen Sie auch hier Ihre Auswahl. o Welche Techniken könnten im Rahmen der ausgewählten Methoden genutzt werden, um die entwickelten Zielperspektiven zu erreichen und warum? Welche Fragestellungen (W-Fragen) müssen im Rahmen einer spezifischen Planungsbeschreibung bearbeitet / erläutert werden? Bitte formulieren Sie dazu ein jeweils kurzes Beispiel. Methodisches Handeln 11 1. Was? Welche spezifische Maßnahme wird durchgeführt? Beispiel: Was sind die genauen Inhalte des Eltern-Kind-Programms zur Förderung der frühkindlichen Entwicklung? 2. Wie? Auf welche Weise wird die Maßnahme umgesetzt? Beispiel: Wie wird das Coaching für die kognitive Förderung der Kinder strukturiert und durchgeführt? 3. Womit? Welche Ressourcen sind erforderlich oder verfügbar? Beispiel: Mit welchen Materialien und Instrumenten werden die kognitiven Tests zur Bewertung der Kinder durchgeführt? 4. Wer? Wer sind die Hauptakteure oder Beteiligten der Maßnahme? Beispiel: Wer sind die zentralen Fachkräfte, die in der Umsetzung des Eltern-Kind- Programms involviert sind? 5. Wo? Wo findet die Maßnahme statt? Beispiel: Wo werden die Frühförderungsaktivitäten für die Kinder aus benachteiligten Familien durchgeführt? 6. Wie viel? Welche Menge oder Häufigkeit ist erforderlich? Beispiel: Wie viele Einheiten oder Sitzungen des Coachings sind pro Woche für jedes Kind geplant? 7. Wie lange? Welcher Zeitrahmen ist für die Maßnahme vorgesehen? Beispiel: Wie lange wird das Eltern-Kind-Programm durchgeführt und über welchen Zeitraum erstreckt sich die Förderung der kognitiven Fähigkeiten der Kinder? Beschreiben Sie bitte die zentralen Funktionen der Dokumentation und verdeutlichen Sie diese jeweils anhand eines praktischen Beispiels. Methodisches Handeln 12 Kommunikation nach innen dient der Sicherung von Kontinuität in Arbeitsprozessen z.B. beim Wechsel von Zuständigkeiten oder in der Zusammenarbeit mehrerer Fachkräfte. Kommunikation nach außen: teilt wichtige Informationen mit anderen Fachkräften für fortlaufende Hilfeprozesse. Kommunikation mit Adressatinnen / Adressaten: Dokumentationen sind Grundlage für den dialogischen Austausch und die partizipative Verständigung z.B. Hilfepläne, Zwischen- oder Abschlussberichte. Selbstdarstellung: Die Dokumentation umfasst Botschaften über den Verfasser, das Verständnis der Aufgaben und über die Organisation. → gibt Einblicke in die Professionalität Rechtfertigung und Sicherung von Fachlichkeit und Finanzierung der Arbeit: Die Qualität und die Finanzierung der Arbeit werden stark von den Dokumentationen beeinflusst. Sie helfen dabei, die Fachlichkeit zu bewerten und die Unterstützung für Projekte zu sichern. Grundlage und Anlass für Reflexion : Das Beschreiben von Beobachtungen und Einschätzungenerfordert eine Form der Distanzierung und bietet die Gelegenheit für reflexive Selbstüberprüfung. Grundlage für Qualitätssicherungsprozesse: Dokumentationen bieten eine Grundlage für Qualitätssicherungsprozesse wie etwa formale Evaluationen von Fällen, Programmen oder Projekten Bitte nennen und beschreiben Sie die vier Grundelemente der Dokumentation. Beobachten: Die achtsame Wahrnehmung von materiellen wie immateriellen Details und Prozesse bei Klienten → Verhaltensweisen, Körpersprache, Ausdrucksweise etc Beschreiben von Beobachtungen: Beschreiben von Beobachtungen möglichst wertfrei und präzise sein. Bewertungen: sprachlich möglichst klar von beschreibenden Darstellungen zu trennen. Kriterien für Bewertungen sollten transparent und fachlich begründet sein und es sollte deutlich werden, von wem die Bewertung stammt. Begründungen: sind Einschätzungen, Prognosen oder Argumente für weitere Vorgehensweisen → bedürfen theoretischer und fachspezifisch fundierter Begründungen. Methodisches Handeln 13 Definieren / beschreiben Sie bitte den Begriff und die Funktion der Evaluation. Evaluation ist ein geplanter Prozess der Bewertung von Strukturen, Prozessen oder Ergebnissen beruflicher Praxis, über den Wissen für die Verbesserung künftiger Handlungen bzw. für Entscheidungen in der Praxis generiert werden soll.“ Formen von Evalution summativ oder formativ: Summative Evaluationen dienen dazu Projekte oder Programme rückblickend insgesamt auszuwerten. extern oder intern: Evaluationen durch Personen außerhalb der Organisation sind externe Evaluationen, während Personen innerhalb der Organisation interne Evaluationen durchführen. Selbst- oder Fremdevaluation: Wenn die intern evaluierende Person selbst an der Praxis beteiligt ist, dann handelt es sich um eine Selbstevaluation. Ist sie das nicht, lässt sich von einer internen Fremdevaluation spreche Übung: Welche methodischen Elemente sind bei der Evaluation zu berücksichtigen? Bitte nennen und beschreiben Sie diese kurz. Team muss entscheiden, was es wissen möchte und wofür die Ergebnisse genutzt werden sollen. Naheliegend ist es, zu untersuchen, ob das Projekt/die Maßnahme so verlaufen ist wie geplant, und ob die gewünschten Effekte eingetreten sind. Als Grundlage für die Formulierung von Erhebungsfragen dienen die bei der Projektplanung gebildeten Indikatoren / Prüfgrößen der Zielerreichung und je nach Evaluationsfragestellung auch die geplanten Handlungsschritte. Dann muss man sich überlegen, welches Erhebungsinstrument für die Erfassung für die Erfassung dieser spezifischen Fragen geeignet ist, z.B. ein Beobachtungsprotokoll, ein Fragebogen oder ein Interview und dieses konstruieren. Exemplarisch sind im Moodle-Kursraum zwei Dann beginnt die eigentliche Datensammlung. Am abgesprochenen Ort, innerhalb der abgesprochenen Zeit, wird die vereinbarte Menge an Daten erhoben. Anschließend werden die Ergebnisse ausgewertet, interpretiert und bewertet. Methodisches Handeln 14 Die Interpretation und Bewertung bieten den Stoff für die Zusammenstellung des schriftlichen Evaluationsberichts. Dieser sollte nachvollziehbar und transparent sein. Methodisches Handeln 15 Die Interpretation und Bewertung bieten den Stoff für die Zusammenstellung des schriftlichen Evaluationsberichts. Dieser sollte nachvollziehbar und transparent sein. Methodisches Handeln 15