Bildung und Anerkennung PDF
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These lecture notes discuss the relationship between education and recognition. The text explores the theory of recognition and its role in identity formation. The notes also highlight the importance of understanding the perspectives of others in the process of self-understanding.
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Vorlesung 11 5. Einführung in die Bildungstheorie Theorie Wilhelm von Humboldt Theorie der Halbbildung – Horkheimer, Adorno ➔ Problem der vermeintl. Verfügungsgewalt über ➔ Problem des Veharrens in Selbstentfremdung &...
Vorlesung 11 5. Einführung in die Bildungstheorie Theorie Wilhelm von Humboldt Theorie der Halbbildung – Horkheimer, Adorno ➔ Problem der vermeintl. Verfügungsgewalt über ➔ Problem des Veharrens in Selbstentfremdung & Bildungsprozess durch das sich bildende Subjekt & des damit verbundenen Handelns auf Grundlage Gefahr der Herabwürdigung d. Anderen zu einem unverstandener „Gewissheiten“ (fremdbest. verfügbaren Mittel der eigenen Selbstfindung Bewusstsein) Wie lässt sich der Zshang zw. Bildung, Anerkennung und Identitätsentwicklung beschreiben? (Welchen Einfluss haben Anerkennungsprozese auf den Bildungsprozess?) Welchen Einfluss haben Befremdungserfahrungen auf den Bildungsprozess? 5.4 BILDUNG UND ANNERKENNUNG Bildungsprozess zielt auf Identitätbildung ab: Verhältnis zu mir selbst & Zu der Welt Anerkennung als wechselseitiger Konstitutionsprozess der Hervorbringung der beteiligten Subjekte (sich gegenseitig anerkennend) Weltverhältnis wird ermöglicht/konstituiert Bewusstwerden des Selbst Individuum/Selbst Der/die Andere Der, die Andere - Von anderen her Individuum/Selbst - auf andere bezogen Selbstverhältnis wird ermöglicht/konstituiert Angewiesensein → Verwiesensein Die Ausbildung des Selbst-& Weltverhältnisses ist notwendig auf die Perspektive des Anderen angewiesen. Ohne Anerkennung des Anderen ist Entw. des eigenen Selbstverständnisses nicht zu denken. Vorlesung 11 ➔ M ist bei Identitätsentw. Auf andere angewiesen ➔ Angewiesensein > erfolgt nicht unmittelbar aus sich selbst heraus - ohne die Angewiesenheit auf andere ist Entfaltung der Identität nicht mgl. Handlungstheoretische Perspektiven: Erziehen als Zeigen –Kritische Würdigung b) Doppelcharakter d. Anerkennung als „paradoxes Geschehen“, jenseits der Reduktion auf positive Bestätigung ➔ Anerkennung bestätigt M durch kategorisierende Zuschreibung ➔ Anerkennung ermöglicht Entw. & Veränderung d. eigenen Perspektive auf sich selbst & die Welt c) Anerkennung als „pardoxes machtvolles Subjektivationsgeschehen“, in dem Unterwerfung als Bed. d. Hervorbringung des eigenen Seins zu betrachten ist ( Judith Butler) > wenn ich die Normen der Anerkennung infrage stelle, stelle ich auch mich selbst in Frage > ich muss mich davon distanzieren, was mich bisher ausgemacht hat Vorlesung 11 ➔ Um anerkannt werden zu können, ist es nötig, sich den Normen der Anerkennung zu unterwerfen (Bsp.: liebes Kind wenn ich aufesse), dabei können diese Normen auch hinterfragt werden, um den Preis der Infragestellung der eigenen Identität. Anerkennung = wechselseitiger Bedürfnis nach „Notwenidgkeit Prozess (Bsp.: du bist eine gute Anerkennung zu atmen“ Mutter…, du bist ein gutes Kind) Menschen die Anerkennung nicht erhalten (bsp. Rassismus) ist „Anerkennung „Vorbedingung gleichzusetzen als würde man soz. unserer jeder Tod sterben > führt dazu andere zu Existenz“ Koexistenz“ verletzen, zu entmenschlichen Verweigerung: den Anderen verletzen, lähmen, entmenschlichen 5.4 BILDUNG UND ANERKENNUNG – Identität als „Fiktion“ (Klaus Mollenhauer) - Identität findet im Spannungsfeld zw. Zugehörigkeit & Autonomie statt - Identität = Übereinstimmung mit sich selbst (Ortsunabhängig, Situationsunabhängig) > ist nicht statisch; Prozess ist nie beendet > Identität muss immer wieder neu konstituiert werden - Zufriedenheit mit sich selbst (Identität) sei Illusion; Fiktion > Prozess von Selbst- & Fremdbildung ist immer wieder zu durchlaufen Vorlesung 11 Formen der Anerkennung: Liebe / Emotionale Zuwendung Selbstvertrauen Misshandlung, Vergewaltigung (M ist angewiesen auf Gefühl d. Geborgenheit) (Selbstvertrauen kann dadurch nicht ausgebildet werden) Recht / Kognitive Achtung Selbstachtung Entrechtung, Entwürdigung Solidarität / Soz. Wertschätzung Selbstschätzung Entwürdigung, Beleidigung (Bsp.: so, wie du bist, bist du gut. > Akzeptanz durch andere ist wichtig, um sich selbst wertschätzen zu können) „Grad der positiven Beziehung einer Person auf sich selber“ > positive Anerkennungsverhältnisse sorgen dafür, dass ich positive Bez. zu meiner Person entw. > negative.... keine gute Bez. zu mir selbst Vorlesung 11 „Wer zum Objekt allein ethisch motivierter, ansonsten aber blinder Achtungsbezeugungen wird, wird in gewisser Weise sogar erniedrigt. Er erfährt zwar Solidarität durch den, der seine Partei ergreift, nicht aber Anerkennung in Sinne, der unabdingbar ist, sobald es um Bez. Zw. sprach-& vernunftbegabten Subjekten geht.“ (Straub 1999, S. 76) > Idee, dass Anerkennung wichtig für identitätsentw. Ist > es geht nicht darum, auf der Oberfläche solidarisch zu sein, sondern teilhabe ermöglichen auf Grundlage, was sie selbst mitbringen „Handlungsfähigkeit beschränkt sich im Rahmen eines Anerkennungsansatzes also nicht auf die schlichte Zubilligung, gleichberechtigt an öffentl. Gütern partizipieren zu dürfen. (im Sinne einer Erlaubnis unter best Bed.) Handlungsfähigkeit wird hier vielmehr verstanden als responsives und konsonantes Verhältnis zw. Bildungs-/Handlungssubjekt und Bildungs-/Handlungsraum. (Bsp.: Problematik der Monolingualität in Schulen) Es reicht nicht aus, teilhaben zu dürfen, die Frage ist auch, woran & unter welchen Voraussetzungen. Erst wenn Individuen die spezif., nur im Rahmen ihrer je besonderen Lebensumstände, ihrer Geschichte & Biografie verstehbaren Dispositionen & Vermögen nicht ausblenden müssen, ist in einem anerkennungstheoret. Sinne ein angemessener Handlungs- und Bildungsrahmen geschaffen.“ →wenn ich von anderen kulturellen Hintergrund komme und immer so tun muss als wäre ich typisch deutsch ist es problematisch, da man eigenen kulturellen Prägungen immer unterdrücken muss > Teil von eigener Identität wird ausgegrenzt/nicht anerkannt 5.5 BILDUNG ALS FREMDHEITSERFAHRUNG (Alfred Schäfer) „Es ist trotz aller Bemühungen nicht mgl, die eigenen Ordnungsmuster, die noch über die Einordnung von etwas als fremd verfügen, vollständig aufzugeben; es ist auch unmöglich, das Fremde vollständig in der kategorialen Aneignung aufgehen zu lassen.“ (Schäfer 2009, 188) → Herausforderung im Bildungsprozess: - die eigenen Prägungen sind da, man kann sich nicht vollständig von sich selbst distanzieren - es ist unmöglich die anderen vollständig zu verstehen (bspw. Den individ. Schmerz einer anderen Person zu verstehen) Vorlesung 11 Knüpft an Humboldts Konzept an Prozess der Selbstentfremdung: - Es bleibt nicht schließbare Differenz, da man die andere Person nie zu 100% verstehen kann - Bildung besteht darin, sich mit dieser Differenz zu beschäftigen: ich hinterfrage mich selbst und den anderen, warum bin ich/ ist er so? Reflexionsprozess bezieht sich auf Differenz zw. dem eigenen und dem Fremden und trotzdem eine Bez. herzustellen > ich erkenne den anderen als unterschiedlich an > er ist anders als ich und wird niemals so werden wie ich > Ziel bleibende Fremdheit nicht in Angst zu transformieren man kann Menschen nicht nur ERkennen sondern auch VERkennen > M in irgendwelche Raster einsortieren... ich weiß wo du herkommst, ich weiß genau wer du bist Bsp.: interkulturelles Frühstück > Erzieherin sagt: jeder bringt was aus seiner eigen Herkunft mit Problematisch: Kinder werden auf etwas beschränkt obwohl sie vielleicht selbst in D aufgewachsen sind und nur die Großeltern aus einem anderen Land kamen > VERKENNUNG