Gesetzliche Hintergründe PDF
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Fachhochschule Wiener Neustadt
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This document discusses legal backgrounds related to hygiene practices, including environmental, personal, psychological, social, and food hygiene. It also covers hospital hygiene and workplace hygiene. The document further explains legal regulations and guidelines.
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Gesetzliche Hintergründe Teilgebiete der Hygiene Umwelthygiene Einwirkung von Umweltfaktoren auf den Menschen (Luft, Wasser, Bodenverschmutzung) Persönliche Hygiene Pflege des Körpers (Körperpflege, Kleidung) Psychohygiene Betrifft die Seele (S...
Gesetzliche Hintergründe Teilgebiete der Hygiene Umwelthygiene Einwirkung von Umweltfaktoren auf den Menschen (Luft, Wasser, Bodenverschmutzung) Persönliche Hygiene Pflege des Körpers (Körperpflege, Kleidung) Psychohygiene Betrifft die Seele (Schutz vor Belastung, innere Unausgeglichenheit, Reizüberlastung können zur Schädigung des Organismus führen) Sozialhygiene Betrifft die Beziehung der Menschen untereinander (Arbeitsplatz) Lebensmittelhygiene Betrifft die Reinheit & Haltbarkeit von Lebensmitteln (AGES) Krankenhaushygiene / Ursachen für die Entstehung von im Krankenhaus übertragbare Arbeitsplatzhygiene Infektionskrankheiten untersuchen, Maßnahmen zu deren Verhütung erarbeiten. (Desinfektion, Sterilisation,…) Gesetzliche Hintergründe Gesetze und Bestimmungen Diverse Anforderungen, der Schutz der Arbeitnehmer und rechtliche Pflichten finden sich in entsprechenden Gesetzestexten: – Krankenanstalten & Kuranstaltengesetz (KAKuG) behandelt Hygiene/Hygieneteam – Epidemiegesetz 1950 (EpiG) behandelt die Meldepflicht von Krankheiten – Arbeitsschutzgesetz (AschG) Arbeitnehmer – Rechtsvorschrift für Nadelstichverordnung (NastV) behandelt spitze & scharfe Gegenstände Zusätzlich sind aktuelle Bestimmungen im Internet unter https://www.arbeitsinspektion.gv.at zu entnehmen. (siehe Arbeitsstoffe) Gesetzliche Hintergründe Rechtsvorschrift für Nadelstichverordnung (NastV) Die österreichische Nadelstichverordnung behandelt den Schutz der Arbeitnehmer vor Verletzungen durch scharfe Gegenstände wie Nadeln. Sie legt Maßnahmen fest, die der Arbeitgeber treffen muss, um das Infektionsrisiko zu reduzieren, wenn ihre Mitarbeiter im Rahmen ihrer Arbeit mit solchen Gegenständen in Berührung kommen. (zB: HIV, Hepatitis) Bereitstellung von sicheren Arbeitsmitteln (Sicherheitsnadeln, Schutzvorrichtungen) Schulung der Mitarbeiter (Sicherheitsunterweisung) Meldung und Untersuchung von Unfällen (Arbeitsunfall) Entsorgung von scharfen Gegenständen (gelbes Gebinde) Dokumentation (Unfallmeldungen) Grundbegriffe der Hygiene biologische Arbeitsstoffe Bakterien (z.B. Viren (z.B. Staphylokokken, Hepatitisviren, Streptokokken, Herpesviren) Tuberkulose- Erreger Humanendo- Pilze (z.B. Prionen parasiten (z.B. Schimmelpilze, (z.B.Erreger der Band- und Hefepilze) Creutzfeldt-Jakob- Spulwürmer, Krankheit) Malaria-Erreger) Grundbegriffe der Hygiene Hygiene Verfahren & Verhaltensweisen, die der Verhütung von Krankheiten und der Erhaltung und Förderung der Gesundheit dienen. Schutz der Beschäftigten Keime am/im Patienten oder auf Gegenständen, die vom Patienten benutzt wurden, sollen nicht auf das Personal übertragen werden. Schutz der Patienten Keime sollen nicht auf Patienten übertragen werden (über das Personal, Besucher, Mitpatienten, Gegenstände) Schutz der Umwelt (in Bezug auf die zB: Ver- und Entsorgungslogistik des Krankenhauses (Verbrauchsgüter, Krankenhaushygiene) Pflegeutensilien, techn. Geräte, Medikamente,…) Grundbegriffe der Hygiene Schmutz Unerwünschte Ablagerungen, die sich durch Klebrigkeit und Konsistenz der Reinigung widersetzen. Reinigung Die Entfernung von (meist nicht sichtbarem) Schmutz. Desinfektion Die Zahl von Krankheitserregern auf Flächen oder Gegenständen wird so weit reduziert, dass von ihnen keine Infektion bzw. Erregerübertragung mehr ausgehen kann. Sterilisation Abtötung oder Inaktivierung aller vermehrungsfähigen Mikroorganismen. Kontamination Verunreinigung von Gegenständen/Räumen/Wasser/Lebensmitteln/Menschen mit schädlichen Stoffen. Dekontamination Im Falle einer Kontamination mit Krankheitserregern, Schadstoffen wird die Verunreinigung auf ein gesundheitsunschädliches Maß reduziert, oder vollständig entfernt. (Personalschutz) Asepsis Verfahren zum Zustand der Keimfreiheit. Antisepsis Verfahren um Keime zu reduzieren, um das Infektionsrisiko zu vermindern. Grundbegriffe der Hygiene Der Weg von schmutzig zu sauber heißt Reinigung. Der Weg von infektiös zu nicht infektiös heißt Desinfektion. Der Weg zur Keimfreiheit heißt Sterilisation. der Weg von steril zu unsteril heißt Kontamination. (Zitat aus dem Buch: Angewandte Hygiene, Infektionslehre und Mikrobiologie von G.Handl, 3. Auflage, S.139) Nosokomiale Infektionen & Surveillance Unter einer nosokomialen Infektion versteht man eine Infektion, die Patienten im Zusammenhang mit einer medizinischen Maßnahme erwerben, die zum Beispiel in nosokomiale Infektionen Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder auch in ambulanten Praxen erfolgt ist. Unter „Surveillance“ von nosokomialen Infektionen ist die fortlaufende, systematische Erfassung, Analyse und Interpretation der Daten zu diesen Infektionen, die zur Surveillance Planung, Einführung und Evaluation von medizinischen Maßnahmen notwendig sind, zu verstehen. Nosokomiale Infektionen & Surveillance Eine Infektion wird als nosokomial bezeichnet, wenn der Infektionstag frühestens der Tag 3 des Krankenhausaufenthaltes ist. Dabei gilt der Aufnahmetag in das Krankenhaus als Tag 1 und der Tag mit dem ersten (spezifischen oder unspezifischen) Infektionszeichen als Infektionstag1. Infektionen, bei denen die ersten Infektionszeichen bereits vor der Aufnahme in das Krankenhaus oder an Tag 1 oder Tag 2 des Krankenhausaufenthaltes vorhanden sind, werden im Sinne der Surveillance nicht als nosokomiale, sondern als mitgebrachte Infektionen klassifiziert. Surveillance-Personal: Hygieneteam des Krankenhauses Nosokomiale Infektionen & Surveillance Zu den häufigsten Mikroorganismen, die nosokomiale Infektionen hervorrufen, zählen: Bakterien der Darmflora (zB E.coli, Enterococcus sp.) Staphylococcus aureus (auch als MRSA möglich) Pseudomonas aeruginosa (Feuchtkeim, hohe Resistenzentwicklung!) Koagulase negative Staphylococcen Streptococcus pneumoniae Candida sp. Toxin bildendes Clostridium difficile Multiresistente Erreger! (MRE) Nosokomiale Infektionen & Surveillance Multiresistente Erreger Ein zunehmendes Problem in Krankenhäusern und Pflegeheimen sind besonders Bakterien, die auf eine Therapie mit Standard-Antibiotika nicht mehr ansprechen: Sogenannte multiresistente Erreger (MRE). MRE sind für gesunde Personen in der Regel nicht gefährlich. Sie wissen meist nicht, dass sie Träger von multiresistenten Bakterien sind. Sie können diese aber auf andere Menschen übertragen. Bei abwehrgeschwächten Personen können MRE zu komplizierten, lebensbedrohlichen Infektionen führen. Doch auch für gesunde MRE-Träger können die Keime zum Problem werden, nämlich dann, wenn sie operiert werden und die MRE in die OP-Wunde gelangen. Dann kann es zu einer schwer behandelbaren Wundinfektion kommen. Screening auf MRE Um zu vermeiden, dass es zu einer Infektion mit MRE kommt, werden Personen mit einem besonderen Risiko bei der Aufnahme in eine Gesundheitseinrichtung, auf das Vorhandensein solcher multiresistenten Keime untersucht. Zu diesem Zweck entnimmt die Ärztin/der Arzt einen Abstrich aus der Nase, dem Rachen oder aus dem Darm. Im Labor wird dann bestimmt, um welche Art des Keimes es sich handelt. Bestätigt sich der Verdacht auf einen MRE, müssen Besucherinnen/Besucher und das Personal besondere Hygienevorschriften befolgen. Dadurch soll eine Übertragung auf andere Patientinnen/Patienten verhindert werden. Dazu gehört u.a., dass die Patientin/der Patient in einem Einzelzimmer untergebracht wird. Weiters müssen alle Menschen, die mit der/dem Betroffenen in Kontakt kommen, die entsprechende Schutzmaßnahmen einhalten (laut Hygieneteam) und sich jedenfalls die Hände desinfizieren.