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This document covers medical concepts such as illness, health, and medical history. It details the theories of different types and concepts of diseases.

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Humanmedizin Vorlesung 1 Einführung 1. Krank oder gesund? Krankheit eine Störung der normalen physischen oder psychischen...

Humanmedizin Vorlesung 1 Einführung 1. Krank oder gesund? Krankheit eine Störung der normalen physischen oder psychischen Funktionen, … die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eines Lebewesens ist subjektiv oder objektiv wahrnehmbar negativ beeinflusst und … die Grenze zwischen Krankheit und Befindlichkeitsstörung ist fließend. Gesundheit ein „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens … nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ … sowie ein "menschliches Grundrecht” Problem Cut-Off Werte in der Diagnostik Grenzwerte zur Bestimung von Gesund und Krank sind wichtig- jedoch wirken viele Interessengruppen auf die Definition ein auch 1. B Pharma nonzune 2. Krankheitskonzepte in der Geschichte Krankheitskonzepte sind Theorien ·lauben beschreibbatte von den Krankheitserscheinungen, ihrem Charakter, ihrer Verursachung und ihrer Regelmäßigkeit. Sie sollen die Krankheit erklären, zu therapeutischen Schlussfolgerungen führen und Prognosen zu stellen erlauben. Humanmedizin Vorlesung 1 Einführung Krankheitskonzepte der Frühgeschichte bis Magisch-animistische Konzepte Theurgische Medizin Antike -> Krankheit als Folge eines Fehlers oder -> Krankheit als Strafe der Götter (Altes Tabuverletzung gegenüber Geister und Ägypten) oder als Prüfung/Warnung Gottes - Dämonen - (Abrahamistische Tradition) (Annahme, alles auf der Welt sei belebt) Humoralpathologie -> Viersäftelehre und Krankheit als > - Krannheit als Ungleichgewicht zwischen den Säften -> Vorherrschendes Krankheitskonzept bis 19 Jhd Folge Imbalance -> Wichtigste Quelle ist der Corpus Hippocraticum, welcher auch den Hip. Eid enthälz ZUALLERERST NICHT SCHADEN, - Erkenntnis, dass medizinisches handeln, Fokus der medizinischen Behandlung auf ALS ZWEITES VORSICHTIG SEIN, - trotz bester Absichten, dem Patienten Erhalt von Gesundheit - ZUM DRITTEN (ERST) HEILEN auch schaden kann: - Eingrei - - - Wundinfektionen nach Operationen -> Problem: ⑳ Sepsis > Blutvergiftung - Medizinische Interventionen fast nicht - Massive Nebenwirkung von möglich Medikamenten Selbstbestimmung des Patienten spielt keine Rolle DAS WOHL UND DER WILLE Das Wohl und der Wille Jede Intervention DES KRANKEN (SEI) HÖCHSTES GESETZ des Kranken (sei) höchstes muss abgewogen werden Gesetz um den Schaden für Patienten möglichst klein zu halten. ↳ Diabetiner michte Bein nicht ampulieren o. Humanmedizin Vorlesung 1 Einführung Krankheitskonzepte in der Renaissance Autopsia (Selbersehen, das Überprüfen des Überlieferten am empirisch Erfahrbaren) Infragestellung Autorität alter Schriften Wende zur modernen Medizin durch z.B Descartes oder Bacon - "enlighte Krankheitskonzepte in der Neuzeit Urbanisierung und Industrialisierung —> führt „positiv“ zu sanitären Reformen bedingt „Versorgungsdruck“ in den (z.B. Städten Abwasserkanalisation), öffentlicher - Bevölkerungswachstum, Schlechte Vorsorge (z.B. Ernährung u. a. Versicherungswesen, öffentliche Nährboden für Seuchen Gesundheitsfürsorge etc.) - Denkanstöße durch gebildetes Bürgertum -> Bismarck braucht Soldaten Humanmedizin Vorlesung 1 Einführung Weitere Neuerungen ind er Neuzeit: Frauen dürfen studieren wichtig fir med. Missions- und Kolonialmedizin Enturches Tropenforschung Neue Fächer der Medizin 3. Meilensteine der Medizingeschichte Hygienische Händedesinfektion Ignaz Semmelweiß (1818-1865) Lange Zeit belächelt, heute jedoch - reduzierte die Kindbettsterblichkeit in unumstritten - seiner Klinik durch Desinfektion der Umsetzungsgrad noch nicht ausreichend: Hände mit Chlorkalk Programm der WHO “Clean Care is Safer Care” Impfungen Infektionskrankheiten als Plage der Engl. vaccination -> lat. Kuh - Menschen Entdeckung dass Impfung mit harmlosen Kuhpocken gegen menschliche Pokenviren immun macht Anästhesie und aseptisches Arbeiten Voraussetzungen für chirurgische Entstehung Fach Anästhesie erst Mitte - Interventionen 20. JHD 'Betaubens 'Stevi -> schmerzfreie OPs durch Anästhesie Aseptisches Arbeiten lange Zeit ignoriert heimfrei -> Vermeidung Wundinfektionen durch sterile Bedingungen Humanmedizin Vorlesung 1 Einführung Entdeckung des Penecillins Durch Impfungen und Desinfektion Großproduktion USA während WW2 zur konnten Infektionen vermieden werden, Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten doch kam es zu einer waren Ärzte - machtlos Bis Flemming Penicillin entdeckte Flemming enta - Exkurs: Antibiotika Ironische Diskrepanz Industrie- und - Entwicklungsländer - Antibiotika greifen z.B Stoffwechsel oder Replikation des Bakteriums an Antibiotina- - Evolution: Entstehung resistenter Bakterien, denn diese überleben resistenz Resistenzen z.B durch Einsatz - ↳ nicht natur. Antibiotika in der Fleischndustrie oder zu häufige/ nicht notwendige Einnahme www.youtube.com/watch?v=4YsaZQzT7Z8 Einsatz Auch Resistenzen bei - Reservemedikamenten entdecjt - Ups " - Existenzsoa. " Reserverned Fazit wichtige Meilensteine der Medizin Wichtige Meilensteine der Medizin verbesserten die Überlebenschancen zahlreicher Menschen … to be continued (z. B. Gentherapie, Krebstherapie…) Humanbiologie Vorlesung 3 Fachsprache Einführung in die Fachsprache Was ist Terminologie? Termini sind Fachbegriffe- und Ausdrücke Nomenklatur sind verbindlich festgelegte &o Terminologien eines Fachgebiets menclatur de Medicin in diesem Fall Warum sollte man Terminologie - Erleichterte Kommunikation mit Ärzten Beispiel: Das Achtung! erlernen? - Erleichterung Lesen von Vorträgen, Wort “Cave” ~ Publikationen, Artikeln etc. steht in der Akte - Mediziner beurteilen Kompetenz über eines Patienten Fachsprache -> könnte zum Beispiel auf eine Medikamentenun verträglichkeit hinweisen Zwischen welchen Herkünften Altgriechisch: v.a klinische (Krankheits-) unterscheiden wir in der Bezeichnungen -Griechen Klinische medizinischen Terminologie? Latein: v.a anatomische Bezeichnungen ~ Romergua Englisch: moderne Verfahren Warum verwenden wir in - Wurzeln in griechischer Heilkunst 1 JHD v.C Nephro-lith-iasis medizinischer Fachsprache - Erste wesentliche sprachliche Basis der = Altgriechisch? Medizin Nierensteinleiden - Hoher Anteil griechischer Termini am Krankenbett Bu-lim-ie = Essanfälle vom Wort für Ochse, Hunger und Krankheit Warum verwenden wir in - 600 n.Chr Ablösung der griechischen Sprache Ren = Niere medizinischer Fachsprache in ihrer Bedeutung als Kulturträger Cor = Herz Latein? - 16.JHD gelehrte Welt sprach und schrieb auf Latein - wei langs Zeit - Dominanz der lat. Termini v.A in der Anatomie - Warum verwenden wir in - wird v.A für neusprachliche Termini verwendet Stroke Unit = medizinischer Fachsprache Station für Englisch? ↳ vereinfacht Kommunin Schlaganfallpatie nten AIDS LERNFAKT 1 Die Anwendung medizinischer Fachsprache unterstreicht ihre Kompetenz (in den Augen von Medizinern) Fachgebiete der Medizin Fachgebiete der Medizin werden 1. Organen/Organsystemen meist benannt nach… Humanbiologie Vorlesung 3 Fachsprache 2. Körperflüssigkeiten Organsysteme Herz-Kreislaufsystem Dt. Begriff Medizinischer Begriff Herz Cor Kammer Ventriculus Vorhof Artrium Herzscheidewand Septum Vene Vena (zum Herz hin) Arterie Arteria (vom Herz weg) Holvene Vena cava Hauptschlagader Aorta Atmungssystem Lunge Pulmo Luft,Atem Pneu Luftröhre Trachea Lungenbläschen Alveole Luftröhrenast Bronchie Atemnot Dyspnoe Lungenentzündung Pneumonie Verdauungsystem Speiseröhre Ösophagus Leber Hepar Magen Gaster Bauchspeicheldrüse Pankreas Gallenblase Vesica billiaris Zwölffungerdarm Duodenum Dünndarm Intestinum tenue Dickdarm Colon Enddarm Rectum Wurmfortsatz Appendix Harnsystem Niere Ren Harnleiter Ureter Humanbiologie Vorlesung 3 Fachsprache Harnröhre Uretra Harnblase Vesica urinara Harn Urin Vorsteherdrüse Prostata Zusammensetzung von Haben mindestens zwei der folgenden Siehe Worksheet! Fachbegriffen Bestandteile: - Vorsilbe (Präfix) - Wortstamm (mit oder ohne bindevokal meist “o”) - Nachsilbe (Suffix) Pharmakologie Wirkungsgruppen in der Pharmakologie Darreichungsformen Applikationsarten LERNFAKT Es gibt viele verschiedene Applikationsarten für Medikamente 33 man Arbeitsblatt 1 Wichtige Vorsilben (Präfixe) & Nachsilben (Suffixe) in der medizinischen Terminologie Beispielbegriffe Bedeutung Bildungssilbe Bedeutung Abortus Abbruch von Schwangerschaft ab-, von (weg) (durch Ausstoßung des Fötus) von (aus etwas) Adrenalin Bei der Niere gebildet ad- an, zu, bei, nach kontralateral entgegen gelegen contra- gegen Kontrazeption gegen Schwangerschaft Dislokation Miss-lage dis- zer-, miss, ab-, ver- Distorsion Verdrehung, Verzerrung (Trennung oder Gegensatz) Perforation Durchbohren per- durch, hindurch perkutan Durch die Haut (! nicht: „peri“) präkanzerös Vorstufe zum Krebs prä- vor, vorher Antagonismus Gegenspieler anti-, gegen Antibiotika Gegen Biotika/Keime Dyspnoe Schlecht Atmen/Atemnot dys- schlecht, fehlerhaft, Dysurie Missurinieren miss- (viel/wenig/schmerz) Epikard auf dem Herz (Außengewebe) epi- auf, über Epidermis Auf der Haut (Äußere Hautschicht) Hyperglykämie Überzucker im Blut hyper- über, übermäßig Hypertonie übermäßiger Blutdruck Neoplasie Neubildung neo-, neu, jung Perikard um das Herz herum peri- um, herum Periost um den Knochen (Knochenhaut) Bronchial Lungenast betreffend - al betreffend Cardial Herz betreffend Elektrokardiogramm Herzstromaufzeichnung - gramm Aufzeichnung Traumatologie Verwundungslehre - logie Lehre, Wissenschaft von Karzinom Krebs Geschwulst - om Geschwulst, Masse Myom Muskel Geschwulst (gutartig) Arthritis Gelenkentzündung - itis Entzündung Hepatitis Leberentzündung (! Pneumonie) Lungenentzündung Angiopathie Gefäßerkrankung - pathie (-path) Leiden, Krankheit Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie Neurologische Erkrankungen und Schmerz 1. Neurologische Erkrankungen Die wichtigsten Erkrankungen Apoplex (Schlaganfall) Morbus Parkinson Demenz Migräne & Kopfschmerz 2. Apoplex (Schlaganfall) Was ist ein Schlaganfall? Symptomatik eines Schlaganfalls 1. Plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühl im Gesicht, Arm oder Bein, insbesondere auf einer Körperseite 2. Verwirrtheit, Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Sprache 3. Plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen sowie Gleichgewichtsstörungen oder Schwindel Ursachen eines Schlaganfalls Die Ursache eines Schlaganfalls Ischämisch = Blutgerinnsel/ ist eine plötzliche Blutzufuhr- Minderdurchblutung Störung zum Gehirn. Hämorragisch = Hirnblutung durch Kann entweder ischämisch oder geplatztes Gefäß hämorragisch sein Risikofaktoren eines Schlaganfalls Arterielle Hypertonie und Hypertonie = Bluthochdruck Vorhofflimmern Aneruysma = krankhafte, örtlich Adipositas/Diabetes mellitus begrenzte Erweiterung einer Arterie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum Genetische Disposition (Z.B bei Männern Aneruysma) Diagnostik Anamnese FAST - Facial Expression - Arm Weakness - Speech - Time ist Brain! 1 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie Neurologische Untersuchung Neurologische Tests wie der NIHSS - Bestimmung Schweregrad und Therapieplanung Bildgebende Verfahren CT Ischämisches oder hämorrhagisches Ereignis MRT Im Verlauf gut zur Darstellung des Infarktmusters Doppler/Sonographie/ Sonographien der versorgenden Angiographie Hirnarterien sowie EKG CT/MRT Angiographie dient Darstellung Hirngefäße Therapie eines Schlaganfalls Therapie (akut) Erkennung und Notruf: denn eine Notruf absetzen schnelle Reaktion kann entscheidend für die Prognose Symptome dokumentieren sein Diagnose im Krankenhaus CT/MRI-Scan und neurologische Untersuchung Akkuttherapie: für ischämische Thrombolyse Medikamente wird Thrombolyse durchgeführt um das Bllutgerinnsel aufzulösen. Chirurgische Eingriffe Bei hämorrhagischen kann chirurgische Intervention notwendig sein Überwachung und Nachsorge: Überwachungsprotokolle Beobachtung des Patienten um Komplikationen zu vermeiden und Rehabilitationsplan neurologische Funktionen zu untersuchen Psychol. Unterstützung Therapie (Langzeitfolgen) Körperliche Einschränkungen (z.B Mobilitätseinschränkungen, Lähmungen etc. und beeinträchtigt Selbstständigkeit) Kognitive Defizite: SA Patienten können Gedächtnisprobleme Aufmerksamkeitsstörungen erleben Emotionale Auswirkungen: Stimmungsschwankungen, Ängste und Depressionen können durch die Hirnschädigungen an sich oder als reaktive Folge auftreten Exkurs: Neurophysiologie Broca-Areal im Frontalkortex Parietalkortex = Somatosensorik Wenike Areal im Parietalkoretx 2 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie Was ist eine Broca-Aphasie Motorische Aphasie - Sprachverständnis erhalten - Sprachmotorik gestört Was ist eine Wernicke Aphasie Sensorische Aphasie/Fließende Aphasie - Sprachverständnis ist gestört - Sprachmotorik erhalten - Logorrhoe - Neologismen und Paraphrasien - Entstellung von Wörtern Hemineglect - Schlaganfall im posterioren Partietalkortex - Aufmerksamkeit wird nicht mehr auf die kontralaterale Raum-/ Körperhälfte gelenkt Apraxie - Ideomotorischer Apraxie Umsetzung ist nicht möglich, d.h di einzelnen Bewegungselemente werden bereits fehlerhaft ausgeübt - Ideatorischer Apraxie Unfähigkeit, einen Bewegungsentwurf zu erstellen, die korrekten Einzebewegungen können nicht richtig kombiniert werden Prävention Lebensstiländerung: Gesunde Ernährung und regelmäßige Körperliche Aktivität Medizinische Interventionen Antikoagulantien = Medikamente, Blutdruckkontrolle und die die Blutgerinnung hemmen Cholesterinsenkung durch und dadurch die Bildung von Medikamente Blutgerinnseln (Thromben) ASS oder Antikoagulantien verhindern. Früherkennung von Arteriosklerose ist eine Risikofaktoren Gefäßverkalkung, bei der sich Regelmäßige Ablagerungen in den Gesundheitskontrollen: Arterienwänden ansammeln, die - Risikofaktoren für Gefäße verengen und den Arteriossklerose Blutfluss behindern. Dies erhöht - Diabetes mellitus das Risiko für Herzinfarkt und - Herzkrankheiten Schlaganfall. 4o 3 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie Prognose Best case Die Lysetherapie ist ein Lysetherapie hat den besten medizinisches Verfahren, bei dem outcome Medikamente eingesetzt werden, um Blutgerinnsel aufzulösen. Prognose abhängig von Alter und Schweregrad Worst case Schlechterer Outcome bei Rehabilitationsmöglichkeiten, da meist Residualsymptomatik bleibt Langzeitsicht Langfristige Betreuung ist wichtig um Rückfälle zu vermeiden und die Lebensqualität zu fördern, einschließlich regelmäßiger ärztlicher Kontrollen und Anpassungen der Therapie Exkurs: Epidemiologie Hinweis: sehr klausurrelevant Inzidenz Anzahl von Neuerkrankungen innerhalb einer Personengruppe Prävalenz Anteil der erkrankten Individuen der betrachteten Population Quotient Anzahl der jetzigen Fälle/Anzahl Häufig Punktprävalenz (zu der Mitglieder Population bestimmten Zeitpunkt) Rekurrenz Zahl der Genesenen (oder Verstorbenen) einer Erkrankung Schaubild Epidemiologie Epidemiologie Schlaganfall DE Inzidenz in DE ca. 180/100.000 Ü65 erhöhtes Risiko Dritthäufigste Todesursache in DE Häufigste Ursache für Langzeitursache 4 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie LERNFAKT 1 Time is Brain – Schlaganfälle sollten in einer spezialisierten Stroke Unit behandelt werden – Neuropsycholog*innen sind entscheidend in Diagnostik und Rehabilitation 3. Morbus Parkinson Aka die “Schüttellähmung” Symptomatik von Morbus 1. Rigor = Steiffheit der Muskulatur, Parkinson beeinträchtigt die Beweglichkeit 2. Tremor = Zittern in Ruheposition, häufig an Händen und Füßen 3. Akinese/Bradykinese = keine/ langsame Bewegungen, erschwert alltägliche Aktivitäten Ursachen von Morbus Parkinson Die Basalganglien: Verlust und Degeneration von dopaminergen Neuronen, vor allem in den ventrolateralen Anteilen der Substantia nigra. Unklare Ursache: - polygenetische Prädisposition - Neurotoxine wie z.B Pestizide - Schweres Schädel-Hirn Traumata in der Anamnese Diagnostik Anamnese Angaben zu Beginn, Dauer der Beschwerden, Familienanamnese etc. Neurologische Untersuchung Mit Betonung auf Akinese, Rigor, Tremor, posturale Instabilität (Pull- Test, Push and Release Test) Bildgebende Verfahren CT/MRT Ausschluss anderer Ursachen Dopamin PET Funktionstests L-Dopa Test, Gabe von L Dopa und Beobachtung einer Symptom- Verbesserung 5 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie Therapie - Medikamentöse Therapie Medikamentöse Therapie: - Physiotherapie Medikamentöse Therapie: - Tiefe Hirnstimulation Levodopa, - Lebensstiländerung Dopaminagonisten, MAO- B-Hemmer zur Symptomlinderung CAVE: Resistenz! Tiefe Hirnstimulation: Einbau eines Hirnschrittmachers in die Basalganglien zur Reduktion der Symptome bei fortgeschrittenem Verlauf. Krankheitsverlauf Es kommt zu einer langsamen Progression der Symptome Individuelle Unterschiede im Verlauf Frühzeitige Behandlung kann verlauf verzögern Lebensqualität Einschränkungen im Alltag Unterstützende Therapien: z.B Phyisiotherapie mit Unterstützende Therapien Gleichgewichtstraining verbessern Lebensqualität Psychosoziale Unterstützung wichtig Langfristige Aussichten In der Regel wird die Lebensdauer nicht beeinträchtigt Allerdings kann es immer zu Komplikationen kommen -> regelmäßige Nachsorge ist wichtig Epidemiologie Inzidenz DE 150/100.000 Erkrankungen zwischen dem 50. und 60. LJ Mehr Männer als Frauen 4. Demenzen Was sind Demenzen? neurologische Krankheitsbilder, Progredient = bezeichnet etwas welche durch den progredienten fortschreitendes Verlust kognitiver Fähigkeiten gekennzeichnet ist Degenerative Formen Bedeutet, dass sie durch das Alzheimer (60-80%) Absterben von Nervenzellen im Frontotemporale Demenz (Morbus Gehirn entwickelt Pick) Lewy-Body Demenz Vaskuläre Formen Vaskuläre Demenz wird durch Schlaganfälle ausgelöst 6 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie Symptomatik (Hinweis: Klausurrelevant) 1. Apraxie Verlust praktischer Fähigkeiten, z.B Ankleiden, Schuhe binden, Kaffee kochen 2. Amnesie Gedächtnisverlust, Vergesslichkeit 3. Agnosie Mangelnde Interpretationsfähigkeit wahrgenommener Informationen, Überforderung beim Treffen von Entscheidungen 4. Motorische Aphasie Sprechstörung, unverständliche Sprache 5. Apathie Mangelnde Anteilnahme Zusammenfassend; Symptomatik Die Symptome der Demez (Alzheimer) Demenz umfassen Amnesie, Apraxie, Sensorische Aphasie, Agnosie, Motorische Aphasie, Apathie Was bedeutet der Begriff “Klinik” Symptomatik am Krankenbett Ursachen der Alzheimer Demenz 1. Der Kortex Neurpdegenerative Erkrankung Atrophie bezeichnet eine mit Atrophie der Kortexoberfläche Rückbildung von Körpergewebe 2. Unklare Ursache Beta-Amyloid (Aβ): Beta-Amyloid im Hirnparenchym wird als möglicher "Treiber" der Erkrankung angesehen. Tau-Proteine: Mikroskopisch sichtbar sind neurofibrilläre Tangles, die aus phosphorylierten Tau-Proteinen bestehen. Offene Fragen: Es bleibt ungeklärt, ob die Phosphorylierung des Tau- Proteins eine sekundäre Folge der Erkrankung oder eine krankheitsauslösende Ursache ist. Wer diagnostiziert Demenz? Zum Teil Psychotherapeuten! - Fremdanamnese - Liquordiagnostik (Pieks ins Rückenmark) Diagnostk von Demenz Anamnese Eigenanamnese, jedoch ausschlaggebend its die Fremdanamnese 7 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie Neuropsychologische Testverfahren essenziell für die Testverfahren Diagnosestellung: DemTect, Uhrentest Liquordiagnostik Erhöhtes Tau-Protein und phosphoryliertes Tau-Protein Bildgebung CT/MRT Hirnatrophie PET: Messung der Stoffwechselaktivität im Hippocampus Therapie von Demenz Medikamentöse Therapie Ausschließlich Linderung der Symptome möglich Ach-Esterase Hemmer zur Verbesserung der Signalübertragung Neuropsychologie Neuropsychologisches Gedächtnistraining zur Verbesserung der Merkfähigkeit Prävention Kognitive Aktivierung Regelmäßige geistige Herausforderungen Gesunde Ernährung Mediterrane Diät Körperliche Aktivität Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und kann neurodegenerative Prozesse verlangsamen Prognose Die durchschnittliche Lebenserwartung nach Diagnose zw 4-8 Jahren (kann variieren) Frühe Symptome: Wichtige Meilensteine sind der Gedächtnisverlust, Veriwrrung Verlust der Selbstständigkeit und die Notwendigkeit von Pflege im fortgeschrittenen Stadium Schweregrad der Erkrankung wird in drei Phasen unterteilt: leichte, mittelschwere und schwere Demenz Epidemiologie Prävelenz etwa 1% in der Gesamtbevölkerung, steigt mit zunehmenden Alter Frauen stärker betroffen als Männer LERNFAKT 2 Demenze und der M. Parkinson sind progredient fortschreitende neurologische Erkrankungen und wichtige Bestätigungsfelder von (Neuro-)Psycholog*innen 8 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie 5. Migräne und Kopfschmerz Typen von Kopfschmerz Wir unterscheiden zwischen… - Spannungskopfschmerz - Cluster Kopfschmerz - Migräne Symptomatik Spannungskopfschmerz - häufigste Form - Entstehen häufig durch Stress oder Verspannungen Cluster-Kopfschmerzen - starke, einseitige Schmerzen die in Attacken auftreten - Seltener und extrem schmerzhaft - Oft mit anderen Symptomen wie Nasenverstopfung verbunden Migräne - durch Migräne bedingte Kopfschmerz tritt in Form von Attacken auf - Dauer d. Attacken 4 Stunden bis 3 Tage - Schmerz ist pochend und pulsierend, meist einseitig Ursachen der Migräne - Erkenntnisse nicht vollständig (Wichtig) zu Migräne und Cluster Hypothesen - Freisetzung von Serotonin aus Dura Mater = die harte Hirnhaut der Dura Mater und den Thrombozyten Thrombozyten = Blutplättchen, wichtig für die Blutgerinnung In der Folge Vasodilatation Vasodilatation = Erweiterung der (pulsierender Schmerz) und Gefäße Ausschüttung von Entzündungsmediatoren Durch die Erregungsausbreitung entstehen Symptome wie Schmerz, Übelkeit und Erbrechen Anamnese Schmerzstärke wird über visuelle Analogskalen (VAS) gemessen 9 of 10 Humanbiologie Vorlesung 4 Neurologie - anamnetische Erhebung der Symptomatik -> hierbei ist es wichtig, die Schmerzstärke zu ermitteln “wie stark ist ihr Schmerz” Therapie Medikamentöse Akuttherapie - Analgetika (ASS, Ibuprofen, Analgetikum = schmerzstillendes Paracetamol) Mittel - Triptane (Serotoninagonisten) Medikamentöse Prophylaxe - Beta-Blocker - Flunarizin - Antiepilektika Biofeedback - Psychotherapeutisches Vasoconstriction = Verengung der Verfahren zum Erlernen einer Blutgefäßen (in diesem Kontext Vasokonstriktion der Hirnarterien der Hirnarterien über die Temporalarterie (die peripheren Gefäße sollen dilattiert Dillatiert = geweitet bleiben) Prävention Triggervermeidung: zum Beispiel von bestimmten Lebensmitteln, Stress oder Schlafmangel Entspannung: Schlafhygiene und psychotherap. Entspannungstechniken Körperliche Aktivität: Ausdauersport und ein aktiver Lifestyle Prognose - Lebensstilfaktoren - Frühzeitige Diagnose und Behandlung können chronisches Auftreten verhindern - Individuelle Therapieanpassung - Verbesserung nach 1. Schwangerschaft oder Menopause Epidemiologie - Zunahme in Industrieländern seit den 70ern - Prevalent zwischen 2 und 10 % - Mehr Frauen betroffen - Kinder- und Jugendprävalenz bei 4-5% FINALER LERNFAKT Psychotherapeutische Verfahren wie Biofeedback und Entspannung sind neben der medikamentösen Therapie, hilfreiche Optionen in Therapie und Prävention der Migräne 10 of 10 Vorlesung 2 - medizinischer Behandlungsprozess 1. Behandlungsprozess Ablauf Phaseneinteilung: ○ Symptome → Anamnese → Diagnostik → Diagnose → Prognose und/oder Therapie 1.1 Anamnese: ○ (Anamnesis = Erinnerung) Erhebung der medizinischen Krankheitsgeschichte ○ Eigen- vs. Fremdanamnese ○ Struktur: Somatische, psychische, Sozial-, Familien- und (Medikamenten-)Anamnese → führt zu einer Verdachtsdiagnose 1.2 Diagnostik: ○ Maßnahmen zur Diagnosefindung ○ Körperliche Untersuchung (Palpation, Perkussion, Auskultation) ○ Bildgebende Verfahren (z.B. Röntgen, CT, MRT, Ultraschall) ○ Messen elektrischer Felder (z.B. EEG, EMG, EKG) ○ Analyse von Zellen aus Gewebeteilen (z.B. Abstrich, Biopsie) ○ Analyse von Körperflüssigkeiten (z.B. Blut, Liquor, Urin) 1.3 Diagnose: ○ Zusammenfassende Bewertung der Erkenntnisse aus Anamnese und Diagnostik ○ Arten von Diagnosen: Differentialdiagnose, Ausschlussdiagnose, Fehldiagnose, Verlegenheitsdiagnose, Gefälligkeitsdiagnose, Modediagnose ○ Exkurs: Modediagnose ADHS: 85% der Diagnosen werden von Haus- und Kinderärzten vergeben DGKJP fordert Einbezug von Spezialisten (Kinder- und Jugendpsychiater oder Psychotherapeuten) ○ Gesicherte ADHS Diagnosen bei 3-17-jährigen AOK Versicherten lt. WIdO 1.4 Prognose ○ Einschätzung des Therapieerfolgs vor Therapiebeginn ○ Beruht auf Erfahrungen, Statistiken ○ Gute Prognose: hohe Heilungschancen, geringe Beeinträchtigung der Lebensqualität ○ Ungünstige Prognose: geringe Heilungschancen, hohe Beeinträchtigung der Lebensqualität ○ Hohe Variabilität, abhängig von Alter, Geschlecht, Diagnosezeitpunkt, Compliance/Adherence Muss mehrfach im Krankheitsverlauf gestellt werden 1.5 Therapie: ○ Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen ○ Therapien können indiziert oder kontraindiziert sein ○ Unterscheidungsmerkmale: Kausale vs. symptomatische, kurative vs. palliative, Notfall vs. elektive Therapie Ablauf: Ursachen → Symptomatik → Diagnostik → Therapie/Prävention → Prognose Lernfakt Der medizinische Behandlungsprozess gliedert sich in verschiedene Subprozesse, die für die Behandlung jeder Erkrankung gelten. 2. Evidenzbasierte Medizin (EbM) 2.1 Was ist EbM? Gegründet in den 90er Jahren in Kanada von David Sacketts (1991) Verbindet bestverfügbare Forschungsergebnisse mit klinischer Expertise und Patientenpräferenzen Medizinische Therapien brauchen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis Grundlage: Einzelstudien, Überblicksarbeiten, Leitlinien 2.2 Studienarten: Welche Studienarten gibt es? Fallbericht, Fallserie, Fall-Kontroll-Studie, Kohortenstudie, Randomisierte Kontrollstudie (RCT) Was sind Randomisierte Kontrollstudien? Randomisierte Kontrollstudien (RCTs): ○ Randomisierung: Zufällige Zuteilung der Teilnehmer:innen zu Gruppen, um Verzerrungen zu vermeiden. ○ Verblindung: Teilnehmer:innen wissen nicht, ob sie die echte Behandlung oder ein Placebo erhalten, um Beeinflussung zu verhindern. ○ Doppelverblindung: Weder Teilnehmer:innen noch Forschende wissen, wer welche Behandlung erhält, um maximale Neutralität zu gewährleisten. 2.3 Systematische Überblicksarbeiten (Reviews): Einzelstudien können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen → Zusammenfassende Arbeiten sind für die praktische Arbeit wichtig Arten: Systematische Überblicksarbeiten (Reviews), Metaanalysen Ziele von Reviews: Recherche und Zusammenfassung der Literatur, Analyse der Heterogenität, Formulierung von Handlungsempfehlungen ○ Metaanalyse: Statistische Auswertung vorliegender Studien Lernfakt ○ Der medizinische Behandlungsprozess gliedert sich in verschiedene Subprozesse, die für die Behandlung jeder Erkrankung gelten. ○ Reviews geben Zusammenfassungen zum aktuellen Forschungsstand wieder. ○ Evidenzbasierte Medizin (EbM) stellt wissenschaftliche Fundierung von Behandlung durch Einzelstudien, Überblicksarbeiten und Leitlinien sicher. 3. Leitlinien: was sind Leitlinien? Systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung Werden von Fachgesellschaften publiziert (AWMF) Beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, bewährten Verfahren und berücksichtigen ökonomische Aspekte Rechtlich nicht bindend Klausurrelevante Begriffe somatisch den Körper betreffend Abtasten des Körpers mit den Händen, um Gewebe, Palpation Organe oder andere Strukturen zu untersuchen (z. B. zur Erkennung von Schwellungen, Knoten oder Schmerzen). Messung der elektrischen Aktivität von Muskeln, um ihre EMG Funktion und Nervensignale zu untersuchen. Perkussion Abklopfen der Körperoberfläche, um durch den entstehenden Schall Informationen über die darunterliegenden Organe zu erhalten (z. B. Lunge oder Bauchorgane). Auskultation Abhören von Körpergeräuschen (z. B. Herz- oder Lungengeräusche) mithilfe eines Stethoskops. CT (Computertomographie): Bildgebendes Verfahren, das mit Röntgenstrahlen arbeitet, um Querschnittsbilder des Körpers zu erstellen und detaillierte Einblicke in Gewebe und Organe zu ermöglichen. MRT (Magnetresonanztomographie): Bildgebendes Verfahren, das Magnetfelder und Radiowellen verwendet, um genaue Bilder von Weichteilen, Organen und anderen Strukturen im Körper zu erstellen, ohne Röntgenstrahlen EEG Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns durch Elektroden, die auf der Kopfhaut angebracht werden. EKG Messung der elektrischen Aktivität des Herzens, um Herzrhythmus und mögliche Störungen zu analysieren. Liquor Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, die durch eine Lumbalpunktion gewonnen wird, um z. B. auf Entzündungen oder andere Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu testen. Compliance Das Ausmaß, in dem Patient:innen die von Ärzt:innen gegebenen Anweisungen oder verschriebenen Therapien befolgen. Adherence Das aktive, bewusste und freiwillige Befolgen eines gemeinsam erarbeiteten Behandlungsplans. indiziert und Indiziert: Eine Therapie ist angezeigt (empfohlen), wenn sie kontraindiziert medizinisch sinnvoll und notwendig ist, um eine Erkrankung zu behandeln oder Symptome zu lindern. Kontraindiziert: Eine Therapie ist nicht angezeigt (abzuraten), weil sie schädlich sein könnte oder ein höheres Risiko als Nutzen birgt (z. B. bei Allergien gegen den Wirkstoff). kurative Therapie Ziel dieser Therapie ist es, die Krankheit vollständig zu heilen. Ziel dieser Therapie ist die Linderung von Symptomen und palliativ die Verbesserung der Lebensqualität, ohne die Krankheit zu heilen. elektive Therapie Eine geplante, nicht dringliche Therapie, die durchgeführt wird, um Beschwerden zu beheben oder die Lebensqualität zu verbessern. Sie ist medizinisch sinnvoll, aber nicht akut notwendig.