Herz-Kreislauf - Wichtig PDF
Document Details
![SprightlyGriffin6522](https://quizgecko.com/images/avatars/avatar-18.webp)
Uploaded by SprightlyGriffin6522
Tags
Summary
Diese Datei enthält Informationen zum Aufbau und zur Funktionsweise des Herz-Kreislauf-Systems. Es werden die verschiedenen Bestandteile des Herzens und die Blutbahnen beschrieben. Die Texte sind erklärend und informieren über die Grundlagen des Themas.
Full Transcript
Herz-Kreislauf Beschreibe den Aufbau des Herzens, seine Lage im Körper! Das Herz ist ein starker Muskel in der Brust, der wie eine Pumpe funktioniert. Es liegt zwischen den Lungen, etwas nach links geneigt. So ist das Herz aufgebaut: Es hat zwei Hälften: Rechte Seite: Schickt Blut zur Lunge,...
Herz-Kreislauf Beschreibe den Aufbau des Herzens, seine Lage im Körper! Das Herz ist ein starker Muskel in der Brust, der wie eine Pumpe funktioniert. Es liegt zwischen den Lungen, etwas nach links geneigt. So ist das Herz aufgebaut: Es hat zwei Hälften: Rechte Seite: Schickt Blut zur Lunge, damit es Sauerstoff bekommt. Linke Seite: Pumpt das sauerstoffreiche Blut in den ganzen Körper. Jede Hälfte hat einen Vorhof (nimmt Blut auf) und eine Kammer (pumpt Blut weiter). Herzklappen: Segelklappen: Zwischen Vorhöfen und Kammern (wie Türen). Rechts: Trikuspidalklappe. Links: Mitralklappe. Taschenklappen: Zwischen Kammern und Gefäßen (wie Ventile). Rechts: Pulmonalklappe (zur Lunge). Links: Aortenklappe (in den Körper). Große Blutgefäße: Hohlvenen: Bringen Blut aus dem Körper ins Herz. Aorta: Verteilt Blut vom Herz in den Körper. Lungenarterie: Führt Blut zur Lunge. Lungenvenen: Bringen Blut von der Lunge zurück zum Herz. Zusammengefasst: Das Herz hat zwei Pumpen, die Blut durch den Körper und die Lunge schicken. Klappen sorgen dafür, dass das Blut immer in die richtige Richtung fließt! Wie ist die Herzwand aufgebaut? Die Herzwand hat drei Schichten: 1. Endokard: Die glatte Innenschicht, die das Herz von innen auskleidet. 2. Myokard: Die dicke Muskelschicht, die das Herz kräftig pumpen lässt. Auf der linken Seite ist sie besonders dick, weil dort mehr Kraft gebraucht wird. 3. Epikard: Die äußere Schicht, die das Herz von außen bedeckt. Herzbeutel (Perikard): Der Herzbeutel schützt das Herz. Er besteht aus: Epikard: Die innere Schicht des Beutels. Perikard: Die äußere, feste Schicht. Dazwischen ist eine Flüssigkeit, die verhindert, dass das Herz beim Schlagen reibt. Zusammengefasst: Die Herzwand ist eine starke Hülle mit Muskeln, die das Herz schlagen lässt. Der Herzbeutel schützt das Herz und sorgt dafür, dass es sich leicht bewegen kann. Was ist die Herzbasis, was ist die Ventilebene, welche Funktion hat sie? Herzbasis: Stell dir vor, die Herzbasis ist wie das Dach eines Hauses. Hier sind alle wichtigen “Rohre” angeschlossen: Die Aorta schickt Blut in den Körper. Die Hohlvenen bringen Blut zurück ins Herz. Die Lungenarterie schickt Blut in die Lunge. Die Lungenvenen bringen das Blut von der Lunge zurück. Wozu braucht das Herz die Basis? Sie hält die “Rohre” fest an ihrem Platz. Sie gibt dem Herz Stabilität, damit es gut arbeiten kann. Ventilebene: Die Ventilebene ist wie eine Trennwand im Herz. Auf ihr sitzen die Türen (Herzklappen), die das Blut in die richtige Richtung lenken: Eine Tür rechts (Trikuspidalklappe). Eine Tür links (Mitralklappe). Eine Tür zur Lunge (Pulmonalklappe). Eine Tür in den Körper (Aortenklappe). Wozu braucht das Herz die Ventilebene? Sie trennt die oberen Räume (Vorhöfe) von den unteren (Kammern). Sie sorgt dafür, dass die Türen (Klappen) fest sitzen und das Blut nur in eine Richtung fließt. Sie hilft, dass das Herz in der richtigen Reihenfolge schlägt – erst oben, dann unten. Zusammengefasst: Die Herzbasis ist der obere Teil, wo alle Rohre angeschlossen sind. Die Ventilebene ist wie eine Trennwand mit Türen, die das Blut steuern und den Herzschlag in Ordnung halten. Beschreibe den Fluss des Blutes im Kreislauf! Das Blut macht eine Reise durch deinen Körper. Es gibt zwei Wege: 1. Großer Kreislauf (Körperkreislauf): Das verbrauchte Blut, das keinen Sauerstoff mehr hat, kommt aus deinem Körper zurück ins Herz. Es fließt zuerst in die rechte Hälfte des Herzens. Von dort wird es in die Lunge gepumpt, damit es frischen Sauerstoff holen kann. 2. Kleiner Kreislauf (Lungenkreislauf): In der Lunge tankt das Blut Sauerstoff. Das frische, sauerstoffreiche Blut fließt dann zurück ins Herz, in die linke Hälfte. Von dort wird es in den ganzen Körper geschickt, damit alle Teile deines Körpers Energie bekommen. Warum das wichtig ist: Das Herz ist wie eine Pumpe, die das Blut immer wieder antreibt: In die Lunge, um Sauerstoff zu holen. In den Körper, um Sauerstoff und Energie zu verteilen. Wie heißen die Gefäße, die das Herz versorgen, wie verlaufen sie? Das Herz braucht selbst auch Sauerstoff und Energie, damit es arbeiten kann. Dafür gibt es besondere Blutgefäße: 1. Herzkranzgefäße (Koronararterien): Diese Gefäße gehen direkt von der Aorta ab (das ist die größte Arterie im Körper). Sie verlaufen wie ein Kranz um das Herz herum und bringen Sauerstoff und Nährstoffe zu den Herzmuskeln. Es gibt zwei Hauptgefäße: Rechte Koronararterie (RCA): Verläuft auf der rechten Seite des Herzens. Sie versorgt die rechte Herzhälfte und wichtige Teile wie den Taktgeber des Herzens (Sinusknoten). Linke Koronararterie (LCA): Teilt sich in zwei Äste: RCX: Geht zur linken Seite und versorgt den linken Vorhof und die Seite des Herzens. RIVA: Geht nach vorne und versorgt die Vorderseite des Herzens und die Trennwand (Septum). 2. Herzvenen (Koronarvenen): Die Venen sammeln das verbrauchte Blut vom Herzmuskel. Dieses Blut fließt in eine große Vene (Koronarsinus) und von dort zurück in den rechten Vorhof des Herzens. Zusammengefasst: Die Arterien bringen frisches Blut mit Sauerstoff zum Herzmuskel. Die Venen holen das verbrauchte Blut wieder ab und bringen es zurück ins Herz. Beschreibe die Erregungsleitung im Herzen! Das Herz hat ein spezielles System, das dafür sorgt, dass es sich immer regelmäßig zusammenzieht und schlägt. Das funktioniert durch elektrische Signale, die immer in der gleichen Reihenfolge durch das Herz wandern: 1. Sinusknoten: Das ist der “Taktgeber” des Herzens. Er sitzt im rechten Vorhof und gibt das Signal, dass das Herz schlagen soll. Er sorgt dafür, dass das Herz regelmäßig schlägt, etwa 60 bis 80 Mal pro Minute. 2. AV-Knoten: Der AV-Knoten sitzt zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Kammer. Hier wird das Signal kurz verzögert, damit die Vorhöfe sich zuerst zusammenziehen, bevor die Kammern aktiv werden. 3. His-Bündel: Das Signal wird dann durch das His-Bündel weitergeleitet, das wie ein Draht das Signal in Richtung der Kammern bringt. 4. Tawara-Schenkel: Die Tawara-Schenkel teilen das Signal in zwei Teile (rechts und links). Sie leiten das Signal weiter zu den Kammern des Herzens. 5. Purkinje-Fasern: Am Ende des Systems kommen die Purkinje-Fasern. Sie sorgen dafür, dass sich die Kammern des Herzens zusammenziehen, damit das Blut aus dem Herzen gepumpt wird. Zusammengefasst: Die elektrischen Signale beginnen im Sinusknoten, werden dann weitergegeben und sorgen dafür, dass sich das Herz in der richtigen Reihenfolge zusammenzieht. So kann das Herz richtig schlagen und Blut durch den Körper pumpen! Beschreibe den Herzzyklus! Das Herz schlägt immer wieder und pumpt Blut durch den Körper. Dieser “Herzschlag” ist der Herzzyklus. Der Herzzyklus hat zwei Hauptphasen: 1. Systole (Zusammenziehphase): In dieser Phase zieht sich das Herz zusammen, um das Blut zu pumpen. Anspannung: Die Kammern des Herzens ziehen sich zusammen, und alle Klappen sind geschlossen. Der Druck im Herz steigt. Austreibung: Wenn der Druck hoch genug ist, öffnen sich die Taschen-Klappen, und das Blut wird in den Körper und in die Lunge gepumpt. 2. Diastole (Entspannungsphase): Jetzt entspannt sich das Herz und füllt sich wieder mit Blut. Entspannung: Die Kammern entspannen sich, und der Druck sinkt. Alle Klappen sind noch geschlossen. Füllung: Wenn der Druck im Herz niedriger ist als in den Vorhöfen, öffnen sich die Klappen, und das Blut fließt in die Kammern. Zusammengefasst: In der Systole pumpt das Herz das Blut raus. In der Diastole füllt sich das Herz wieder mit Blut. Wie wird das Arbeitsmyokard des Herzens erregt? Der Herzmuskel, der dafür sorgt, dass das Herz schlägt, wird durch elektrische Signale erregt. So funktioniert es: 1. Erregungsleitungssystem: Die elektrische Erregung beginnt im Sinusknoten, der wie der “Taktgeber” des Herzens ist. Das Signal wird dann über verschiedene Stationen im Herzen weitergegeben (AV-Knoten, His-Bündel, Tawara-Schenkel und Purkinje-Fasern). Am Ende erreichen die Signale die Herzmuskelzellen des Arbeitsmyokards. 2. Erregung und Kontraktion: Diese elektrischen Signale verändern die Herzmuskelzellen, was dazu führt, dass sie sich zusammenziehen. Das Zusammenziehen der Muskeln sorgt dafür, dass das Herz Blut durch den Körper pumpt. Zusammengefasst: Die elektrischen Signale im Herzen sorgen dafür, dass die Herzmuskelzellen sich zusammenziehen und das Herz schlägt, wie eine Pumpe, die Blut weiterbefördert. 1. Phase 0 (Depolarisation): Natriumkanäle öffnen sich. Natrium-Ionen (Na⁺) strömen schnell in die Zelle ein. Die Zelle wird elektrisch positiv und die Erregung beginnt. 2. Phase 1 (kurze Repolarisation): Natriumkanäle schließen sich. Kaliumkanäle öffnen sich kurz, Kalium-Ionen (K⁺) strömen aus der Zelle. Das Potential sinkt ein kleines bisschen. 3. Phase 2 (Plateauphase): Kalziumkanäle öffnen sich. Kalzium-Ionen (Ca²⁺) strömen in die Zelle ein. Das Kalzium sorgt für die Muskelkontraktion. Gleichzeitig strömt ein bisschen Kalium aus der Zelle, wodurch ein Plateau entsteht. 4. Phase 3 (Repolarisation): Kalziumkanäle schließen sich. Mehr Kalium strömt aus der Zelle, die Spannung wird wieder negativ. 5. Phase 4 (Ruhepotential): Die Natrium-Kalium-Pumpe stellt das Gleichgewicht wieder her: Natrium raus, Kalium rein. Die Zelle ist bereit für die nächste Erregung. Welche Herztöne gibt es, wie kommen sie zustande? Wie entstehen Herzgeräusche? Welche gibt es? Herztöne: Wenn das Herz schlägt, kann man mit einem Stethoskop “Töne” hören. Diese kommen von den Herzklappen, die sich öffnen und schließen. 1. Herzton: Dieser Ton entsteht, wenn das Herz sich anspannt und die Segelklappen zuschnappen. Er klingt dumpf und dauert etwas länger. 2. Herzton: Dieser Ton kommt, wenn die Taschenklappen zuschnappen, nachdem das Herz das Blut rausgepumpt hat. Er klingt kürzer und heller. 3. Herzton: Das passiert, wenn Blut schnell in die Kammern fließt. Das ist bei Kindern oft normal. 4. Herzton: Dieser Ton kommt, wenn das Herz steif ist. Das passiert nur, wenn das Herz krank ist. Herzgeräusche: Manchmal hört man Geräusche, die nicht normal sind. Diese entstehen, wenn das Blut nicht richtig durch das Herz fließt. 1. Systolische Geräusche: Sie entstehen, wenn die Klappen nicht richtig öffnen oder schließen, z. B. bei einer engen Klappe (Aortenstenose) oder wenn Blut zurückfließt (Mitralinsuffizienz). 2. Diastolische Geräusche: Diese entstehen, wenn Klappen undicht sind (Rückfluss) oder zu eng sind, z. B. bei der Mitralklappe. 3. Kontinuierliche Geräusche: Sie kommen, wenn eine Verbindung im Herzen offen bleibt, die normalerweise zuwachsen sollte, z. B. der Ductus arteriosus. 4. Funktionelle Geräusche: Diese sind harmlos und kommen oft bei Kindern und Jugendlichen vor. Zusammengefasst: Die normalen Herztöne kommen vom Öffnen und Schließen der Herzklappen. Geräusche entstehen, wenn das Blut nicht richtig fließt, z. B. durch enge oder undichte Klappen. Manchmal sind die Geräusche aber auch harmlos. Was bedeutet Schlagvolumen, Herzzeitvolumen, Auswurffraktion, enddiastolisches Restvolumen? Das Herz pumpt Blut durch den Körper, damit alle Organe genug Sauerstoff bekommen. Dabei gibt es ein paar wichtige Begriffe: 1. Schlagvolumen (SV): Das ist die Menge an Blut, die das Herz bei jedem Schlag in den Körper pumpt. → Das sind ungefähr 70 Milliliter – etwa so viel wie ein halbes Glas Wasser. 2. Herzzeitvolumen (HZV): Das ist die Menge an Blut, die das Herz in einer Minute pumpt. → Das sind etwa 5 bis 6 Liter, also ungefähr so viel wie ein großer Wassereimer. 3. Auswurffraktion (EF): Das ist der Prozentsatz, wie viel Blut bei jedem Herzschlag aus der Herzkammer rausgepumpt wird. → Normalerweise sind das 55 bis 70 % des Blutes. 4. Enddiastolisches Restvolumen (ESV): Das ist die Blutmenge, die nach einem Herzschlag noch in der Kammer bleibt. → Das sind ungefähr 50 Milliliter, also so viel wie eine kleine Tasse Wasser. Zusammengefasst: Diese Begriffe zeigen, wie viel Blut das Herz pumpt, wie gut es arbeitet und wie viel Blut nach einem Schlag noch übrig bleibt. Wie passt sich das Herz an normale Anforderungen an? Was ist der Frank- Starling- Mechanismus? Welche pathologischen Anpassungsformen gibt es? Wie passt sich das Herz an? Wenn wir uns bewegen oder rennen, schlägt das Herz schneller (höhere Herzfrequenz) und pumpt mehr Blut pro Schlag (Schlagvolumen). Es arbeitet stärker, damit die Muskeln genug Sauerstoff bekommen. Was ist der Frank-Starling-Mechanismus? Wenn mehr Blut ins Herz kommt (wie beim Sport), dehnen sich die Herzkammern stärker. Dadurch zieht sich das Herz kräftiger zusammen und pumpt mehr Blut heraus. Das ist wie bei einem Gummiband: Je mehr man es dehnt, desto stärker schnappt es zurück. Was passiert, wenn das Herz überfordert ist? Manchmal muss das Herz zu viel arbeiten, und das ist nicht gut. Das kann passieren, wenn etwas nicht richtig funktioniert: 1. Verdickung des Herzmuskels (Herzhypertrophie): Wenn das Herz gegen einen hohen Druck (z. B. bei einer engen Klappe) arbeiten muss, wird die Wand dicker. Oder: Die Kammern dehnen sich aus, wenn zu viel Blut im Herz bleibt (z. B. bei einer undichten Klappe). 2. Herzinsuffizienz: Das Herz ist irgendwann so erschöpft, dass es nicht mehr genug Blut pumpen kann. Zusammengefasst: Das Herz arbeitet härter, wenn der Körper es braucht, wie beim Sport. Es kann mehr Blut pumpen, wenn es stärker gedehnt wird (Frank-Starling-Mechanismus). Aber wenn das Herz zu viel leisten muss, kann es krank werden und dicker oder schwächer werden. Was bedeutet Herzinsuffizienz? Welche Formen gibt es? Herzinsuffizienz bedeutet, dass das Herz nicht genug Blut pumpen kann, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Formen der Herzinsuffizienz: 1. Nach Lokalisation: Linksherzinsuffizienz: Blut staut sich in der Lunge, was zu Atemnot und Husten führt. Rechtsherzinsuffizienz: Blut staut sich im Körper, was Ödeme (Wassereinlagerungen) und gestaute Halsvenen verursacht. Globale Herzinsuffizienz: Eine Kombination aus beiden. 2. Nach Verlauf: Akut: Tritt plötzlich auf, z. B. nach einem Herzinfarkt. Chronisch: Entwickelt sich langsam über die Zeit. 3. Nach Ursache: Systolische Insuffizienz: Das Herz kann weniger Blut auswerfen. Diastolische Insuffizienz: Das Herz kann sich nicht richtig füllen. Was ist ein EKG? Was kann man aus dem EKG ablesen? Welche Abschnitte des EKG entsprechen welchem Teil des Herzzyklus? Was ist ein EKG? Ein EKG ist eine Untersuchung, bei der die elektrischen Signale des Herzens aufgezeichnet werden. So kann man sehen, wie das Herz arbeitet. Was kann man im EKG sehen? Wie schnell das Herz schlägt. Ob der Herzschlag gleichmäßig ist. Ob es Probleme mit dem Herz gibt, wie einen Herzinfarkt oder Rhythmusstörungen. Teile des EKGs und der Herzschlag: P-Welle: Das Herz wird im Vorhof „eingeschaltet“ – der Vorhof zieht sich zusammen. PQ-Intervall: Die Erregung wandert zu den Kammern. QRS-Komplex: Die Kammern werden aktiviert und pumpen das Blut weiter. ST-Strecke: Die Kammern fangen an, sich zu entspannen. T-Welle: Die Kammern erholen sich und bereiten sich auf den nächsten Schlag vor. Welche Störungen kann man aus dem EKG ablesen? 1. Rhythmusstörungen: Das Herz schlägt zu langsam oder zu schnell (Brady- und Tachykardien). Es gibt zusätzliche Schläge. Die Vorhöfe oder Kammern schlagen unregelmäßig. 2. Probleme bei der Erregungsleitung: Das Signal kommt nicht richtig von den Vorhöfen zu den Kammern. Die Leitung in den Kammern ist gestört. 3. Hinweise auf einen Herzinfarkt: Man sieht, ob das Herz nicht genug Sauerstoff bekommt oder ein Infarkt vorliegt. 4. Verdickung des Herzmuskels: Man erkennt, ob der Herzmuskel größer und dicker geworden ist. Welche Aufgaben hat der Blutkreislauf? Beschreibe den großen und kleinen sowie den portalen Kreislauf! Was ist das Hochdruck-, was ist das Niederdruck- System? Was macht der Blutkreislauf? Der Blutkreislauf ist wie eine Straße im Körper, auf der ganz viele wichtige Sachen transportiert werden: Sauerstoff und Nährstoffe für die Zellen. Abfallstoffe und CO₂ weg von den Zellen. Hormone, die dem Körper sagen, was zu tun ist. Er hilft auch, den Körper warm zu halten und schützt uns vor Krankheiten. Die drei Kreisläufe: Großer Kreislauf (Körperkreislauf): Das Herz pumpt Sauerstoff in den Körper: Das Blut geht von der linken Herzkammer zu den Organen. Es bringt Sauerstoff hin und nimmt Abfallstoffe mit. Dann fließt es zurück in den rechten Vorhof. Kleiner Kreislauf (Lungenkreislauf): Das Blut holt sich in der Lunge neuen Sauerstoff: Es fließt von der rechten Herzkammer in die Lunge. Dort nimmt es Sauerstoff auf und fließt zurück zum linken Vorhof. Portalkreislauf: Blut aus dem Bauch (z. B. Magen, Darm) fließt in die Leber. Die Leber reinigt das Blut und nutzt die Nährstoffe. Hochdruck- und Niederdrucksystem: Hochdrucksystem: Blut fließt mit viel Druck (linkes Herz und die Arterien). Niederdrucksystem: Blut fließt langsam zurück zum Herzen (Venen, rechte Herzkammer, Lunge). Wie sind Arterien und Venen aufgebaut? Welche Aufgaben haben Arterien, Venen, Kapillaren und Lymphgefäße? Was für Kapillar-Typen gibt es? Arterien Aufbau: Dicke, elastische Wände, die den hohen Druck vom Herz aushalten. Aufgabe: Transportieren Sauerstoff und Nährstoffe vom Herz zu den Organen. Venen Aufbau: Dünnere Wände und haben Klappen, damit das Blut nicht zurückfließt. Aufgabe: Bringen das Blut zurück zum Herz. Kapillaren Aufbau: Sehr kleine, dünne Gefäße, fast wie Haare. Aufgabe: Tauschen Sauerstoff, Nährstoffe und Abfallstoffe zwischen Blut und Körperzellen aus. Lymphgefäße Aufbau: Ähnlich wie Venen, transportieren aber Flüssigkeit statt Blut. Aufgabe: Sammeln Gewebeflüssigkeit (Lymphe) und bringen sie zurück ins Blut, unterstützen die Immunabwehr. Kapillar-Typen: 1. Kontinuierliche Kapillaren: Keine Öffnungen, kommen vor allem in der Haut und den Muskeln vor. 2. Fenestrierte Kapillaren: Mit Poren, die den Stoffaustausch erleichtern (z.B. in Nieren, Dünndarm). 3. Sinusoide: Große Lücken, die den Austausch von Blutzellen und großen Molekülen ermöglichen (z.B. in Leber und Knochenmark). Was sind Windkesselgefäße, Widerstandsgefäße, Austauschgefäße und Kapazitätsgefäße? Nenne Beispiele und ihre Aufgaben! Windkesselgefäße Beispiele: Aorta und große Arterien. Aufgabe: Sorgen dafür, dass das Blut gleichmäßig fließt, indem sie sich dehnen und zusammenziehen. Widerstandsgefäße Beispiele: Kleine Arterien und Arteriolen. Aufgabe: Regulieren den Blutdruck, indem sie sich enger oder weiter stellen. Austauschgefäße Beispiele: Kapillaren. Aufgabe: Tauschen Sauerstoff, Nährstoffe und Abfallstoffe zwischen Blut und Körperzellen aus. Kapazitätsgefäße Beispiele: Venen. Aufgabe: Speichern das Blut und bringen es zurück zum Herzen. Beschreibe das Ohm`sche Gesetz /Blutströmung Q in Bezug auf den Kreislauf! Was ist der totale periphere Widerstand? Wie kann die Durchblutung reguliert werden? Ohm’sches Gesetz für Blutfluss (Q): Formel: Q = ΔP / R Das bedeutet: Der Blutfluss (Q) wird größer, wenn der Druck (ΔP) steigt oder der Widerstand (R) kleiner wird. Beispiel: Wenn der Druck höher ist oder die Gefäße weiter werden, fließt mehr Blut. Totaler peripherer Widerstand (TPR): Das ist der gesamte Widerstand, den das Blut in den kleinen Gefäßen (Arteriolen und Kapillaren) überwinden muss. Wenn die Gefäße enger werden, steigt der Widerstand und der Blutfluss wird langsamer. Wie wird die Durchblutung geregelt? Muskelreaktion: Gefäße können sich von selbst enger oder weiter stellen, je nach Blutdruck. Nerven: Der Körper sagt den Gefäßen, ob sie enger (weniger Blut) oder weiter (mehr Blut) werden sollen. Hormone: Stoffe wie Adrenalin sorgen dafür, dass sich Gefäße verengen oder weiten. Was ist das Hagen-Poiseuille`sche Gesetz? Wovon hängt der Strömungswiderstand ab? Welche Strömungsarten gibt es? Hagen-Poiseuille’sches Gesetz: Es beschreibt, wie schwer es für das Blut ist, durch ein Gefäß zu fließen (Strömungswiderstand). Der Widerstand wird größer, wenn: Das Blut dicker ist (zähflüssiger). Das Gefäß länger ist. Der Widerstand wird kleiner, wenn: Das Gefäß weiter wird (größerer Radius). Der Radius hat den größten Einfluss! Strömungsarten: Laminarer Fluss: Blut fließt ruhig und geordnet, wie in Schichten. Das passiert meist in kleinen Gefäßen. Turbulenter Fluss: Blut fließt unruhig mit Wirbeln, z. B. bei engen Stellen oder hohem Druck. Wie kommt der systolische und diastolische Blutdruck zustande? Von welchen Parametern ist der Blutdruck abhängig? Was ist der arterielle Mitteldruck? 1. Systolischer Blutdruck: Der höchste Druck, wenn das Herz das Blut in die Arterien pumpt (Herz zieht sich zusammen). 2. Diastolischer Blutdruck: Der niedrigste Druck, wenn sich das Herz entspannt und mit Blut füllt. 3. Wovon hängt der Blutdruck ab? Wie viel Blut das Herz pumpt (Herzzeitvolumen). Wie eng oder weit die Gefäße sind (Widerstand). Wie viel Blut im Körper ist und wie dickflüssig es ist. 4. Arterieller Mitteldruck (MAP): Der Durchschnitt des Blutdrucks während eines Herzschlags. Wie sind die Normalwerte des Blutdruckes? Wie misst man den Blutdruck nach Riva- Rocci? Was ist eine Hypertonie, was ist eine Hypotonie? 1. Normaler Blutdruck: 120/80 mmHg (systolisch/diastolisch). Systolisch: Der höhere Wert, wenn das Herz Blut pumpt. Diastolisch: Der niedrigere Wert, wenn das Herz sich entspannt. 2. Blutdruck messen (Riva-Rocci): Eine Manschette wird um den Oberarm gelegt und aufgepumpt. Mit einem Stethoskop hört man: Erster Ton: Systolischer Blutdruck (Blut fließt wieder). Kein Ton mehr: Diastolischer Blutdruck (freier Blutfluss). 3. Hypertonie (Bluthochdruck): Dauerhaft über 140/90 mmHg. Kann durch Lebensstil oder andere Krankheiten entstehen. 4. Hypotonie (niedriger Blutdruck): Unter 90/60 mmHg. Kann Schwindel oder Müdigkeit verursachen, z. B. durch Flüssigkeitsmangel. Wie wird der Blutdruck reguliert? Nenne Auslöser für Blutdruckschwankungen! 1. Wie wird der Blutdruck reguliert? Barorezeptoren: Messen den Blutdruck und passen Gefäße und Herzfrequenz an. Chemorezeptoren: Reagieren auf Sauerstoff- und CO₂-Werte, um den Blutdruck zu steuern. RAAS-System: Verengt die Gefäße und sorgt, dass mehr Wasser im Körper bleibt, was den Blutdruck erhöht. Sympathikus und Parasympathikus: Der Sympathikus erhöht den Blutdruck, der Parasympathikus senkt ihn. 2. Auslöser für Blutdruckschwankungen: Emotionen: Stress oder Freude. Körperliche Aktivität: Steigert den Blutdruck. Ernährung: Z. B. zu viel Salz oder Alkohol. Krankheiten: Probleme mit Herz oder Nieren können den Blutdruck verändern. Wie erfolgt der venöse Rückstrom? Was ist Orthostase? Wie erfolgt die Regulation? Was ist ein Schock? Was für Schockformen gibt es? Welche Besonderheiten müssen bei der Hydrotherapie und Herz- Kreislauferkrankungen berücksichtigt werden? 1. Wie kommt das Blut zurück zum Herzen (venöser Rückstrom)? Muskelpumpe: Wenn wir uns bewegen, drücken die Muskeln auf die Venen und helfen, das Blut nach oben zu schieben. Atmungspumpe: Beim Ein- und Ausatmen entsteht ein Druck, der das Blut Richtung Herz zieht. Venenklappen: Sie wirken wie kleine Türen und verhindern, dass das Blut zurückfließt. 2. Was ist Orthostase? Wenn man schnell aufsteht, sackt das Blut in die Beine ab. Das kann den Blutdruck kurz sinken lassen, was zu Schwindel oder Ohnmacht führen kann. 3. Wie wird der venöse Rückstrom reguliert? Bewegung: Durch Muskelarbeit. Nervensystem: Der Sympathikus sorgt dafür, dass sich die Venen zusammenziehen und das Blut schneller fließt. 4. Was ist ein Schock? Ein gefährlicher Zustand, bei dem die Organe zu wenig Blut und Sauerstoff bekommen. 5. Welche Schockformen gibt es? Hypovolämisch: Blut- oder Flüssigkeitsverlust. Kardiogen: Wenn das Herz nicht genug pumpt, z. B. nach einem Herzinfarkt. Distributiv: Blutgefäße weiten sich stark aus, z. B. bei Allergien (anaphylaktisch) oder Infektionen (septisch). Obstruktiv: Blockaden im Blutfluss, z. B. durch eine Lungenembolie. 6. Hydrotherapie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Kaltes Wasser: Regt den Kreislauf an, sollte aber vorsichtig verwendet werden. Warmwasser: Fördert die Durchblutung, kann aber bei Herzproblemen belastend sein. Tiefe des Wassers: Tieferes Wasser erhöht den Druck auf die Venen, was den Rückstrom fördert, aber schwache Herzen belasten kann. Überwachung: Blutdruck und Herzfrequenz müssen kontrolliert werden.