PAS Zusammenfassung 3 Semester (PDF)
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FH Gesundheitsberufe OÖ
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This document is a summary of the PAS course material for three semesters. It covers general learning outcomes, emphasizing the importance of various perspectives (age, circumstances, ethics) and integrating pharmacological, kinesthetic, and stimulation aspects. It also includes information about the BMI index, basal stimulation examples, and perioperative phases, along with specific aspects relating to surgical procedures. Labor parameters are also discussed. The document seems to be course summary rather than a past paper.
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PAS- ZUSAMMENFASSUNG 3 SEMESTER Learning Outcomes Allgemein Alle Altersgruppen, Lebenslagen und ethische Gesichtspunkte berücksichtigen Pharmakologische Aspekte integrieren Basale Stimulation und Kinästhetik integrieren→Bei Prüfung sehr wichtig! SOP’s der eigenen Häuser berü...
PAS- ZUSAMMENFASSUNG 3 SEMESTER Learning Outcomes Allgemein Alle Altersgruppen, Lebenslagen und ethische Gesichtspunkte berücksichtigen Pharmakologische Aspekte integrieren Basale Stimulation und Kinästhetik integrieren→Bei Prüfung sehr wichtig! SOP’s der eigenen Häuser berücksichtigen Pflegeprozess und Fallarbeit berücksichtigen Diätformen berücksichtigen BMI-Index kennen (kann bei Fallbeispiel relevant sein) BMI-Index Überblick über die Basale Stimulation Beispiele: Initilaberührungen, Waschungen (belebend/ beruhigend), Atemstimulierende Einreibung, Umgebunsgestaltung (nach z.B. Jahreszeiten) 1 PERI- UND PRÄOPERATIVE PHASE Learning Outcomes Sie zählen die perioperativen Grundlagen auf, beschreiben die präoperative Phase inkl. Thromboseprophylaxe – Pflegeschwerpunkte der präoperativen Phase postoperativen Pflegeinterventionen, klinischen Parameter zur Patientenüberwachung, anlegen eines Überwachungsblattes, postoperativer/akuter Schmerz inkl. Pharmakologie und Nebenwirkungen zur Schmerztherapie, postoperative Ernährung, Postaggressionssyndrom Sie kennen mögliche postoperative Komplikationen Sie integrieren standardisierte, diagnostische Programme zu den jeweiligen Krankheitsbildern.... beschreiben die pflegerischen Schwerpunkte bei Schilddrüsen- OP, Magen-OP, Hernien-OP, Gallen-OP und Pankreas-OP. Perioperative Grundlagen (IcarePflege Kapitel 39) Perioperative Grundlagen sind sehr wichtig für eine optimale OP- Vorbereitung und zur Minimierung des Operationsrisikos! Perioperative Pflege umfasst die präoperative, intraoperative und postoperative pflegerische Versorgung Operation: ein chirurgischer Eingriff in den Organismus eines Menschen Einteilung nach: Technik (offene, geschlossene, minimalinvasiv) und Dringlichkeit o Elektive OP. „auswählend“, medizinisch indiziert, jedoch nicht umgehend durchzuführen o Notfall-OP: ungeplant, dringlich, nicht aufschiebbar, da Gefahr für das Leben des Patienten Ambulant: z. B. kleinere Eingriffe, z. B. Adenotomie (Entfernung Rachenmandel) beim Kind Adenotomie- Vorteil: seltener Wundinfektionen, Belastung mit KH-Keimen deutlich reduziert, Pat.erholen sich besser in gewohnter Umgebung. Stationär: Bei Kindern Mitaufnahme der Eltern empfehlensw Vorteile der minimalinvasiven OP Fachgebiete der Chirurgie Geringere postoperative Allgemeine Chirurgie Schmerzen Gefäßchirurgie Geringere postoperative Herzchirurgie Morbidität (Pneumonie) Kinderchirurgie Schnellere Genesung Orthopädie und Kürzere stationäre Unfallchirurgie Behandlungszeit Plastische Chirurgie Kürzere Arbeitsunfähigkeit Thoraxchirurgie Besseres kosmetisches Ergebnis Viszeralchirurgie (kleinere Narbe) 2 Minimal invasive Thoraxchirurgie Ohne Öffnung des Brustkorbes Nur drei kleine Schnitte (0,5-7 cm) zw. den Rippen Reduktion des Operationstraumas Reduzierte Behandlungsdauer Red. Schmerzen Red. Komplikationen und Sterblichkeit Keine Intensiv Frühe Rehabilitation VATS=Video Assisted Thoracoscopic Surgery Präoperative Phase (Vor der OP) Präoperative Phase- Diagnostik Anamnese und körperliche Anamnese (Gewicht,...) Untersuchung Körperliche Untersuchung Diagnostik Labor Pflegeanamnese EKG Spezielle Vorbehandlungen Röntgen Operationsindikation Sonografie Aufklärung und Einwilligung Endoskopie Psychische Betreuung CT MRT Spezielle Vorhandlungen z. B. bei geplanten Wahleingriffen, um Ausgangsituation zu verbessern VERBESSERUNG: Respiratorische Funktion (Physiotherapie) Kardiale Funktion (Entwässerung, Hypertonuseinstellung) Elektrolytausgleich (oft Hypokaliämie bei älteren Menschen) Präoperative Transfusion bei Anämie (Hb sollte über 10 g/dl sein) Parenterale Ernährung (bei Gewichtsverlust, Red. d. AZ infolge Malignome, Mb. Chron) Blutzuckereinstellung Blutgerinnung (INR sollte unter 0,8 liegen) Kleines Blutbild: Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Hämoglobin Gerinnung: Quick-Wert und die PTT (partielle Thromboplastinzeit) Leberwerte: GOT, GPT, γ-GT, AP, Bilirubin (direkt und indirekt), Narkose oft über Leber metabolisiert Eiweißwerte: Eiweißmangel kann Wundheilung beeinträchtigen 3 Harnsediment: HWI oder Nierenschädigungen vorab erkennen Urinsediment: Fester Bestandteil des Urins (Leukozyten, Erythrozyten,Epithelzellen) Elektrolyte: Natrium, Kalium, Kalzium; ggf. Magnesium und Phosphat Nierenwerte: Kreatinin und Harnstoff Laborparameter Organ Bedeutung Normwerte Muskel + Herz (CKMB = Leberfunktion, CK+CKMB herzmuskelspezifisches Gallenwege, Hämolyse Enzym, dass bei Untergang (Abbau roter von Herzmuskelzellen Blutkörperchen) freigesetzt wird) Herz Hinweis auf BNP Herzinsuffizienz Abwehrsystem Wichtiger Parameter für Bis 5,0 mg/L CRP Entzündungsprozess im Körper Gerinnungssystem im Blut Mögliche Thrombose im Bis 0,5 mg/L D-Dimer Gefäßsystem, evtl. auch Lungenembolie Leber bzw. Blut (Bilirubin ist Leberfunktion, Bilirubin ein Abbauprodukt des Gallenwege, Hämolyse Hämoglubins und wird (Abbau roter über die Leber Blutkörperchen) ausscheidungsfähig gemacht und über die Gallenflüssigkeit geschieden) Natrium 135-145 Nierenfunktion und mmol/l (Elektrolyte) Flüssigkeitshaushalt, Niere Stabilität der 3,5-5,0 Kalium Zellfunktionen mmol/l (Elektrolyte) (wichtig) Blut und Knochenmark = Fähigkeit des Blutes, m: 13-18 g/dl Hämoglobin Ort der Blutbildung Sauerstoff zu ü: 11,7 – 16 transportieren; Hb g/dl transportiert den Sauerstoff in den roten Blutkörperchen Blut und Knochenmark (= Viskosität des Blutes, m: 4,5 - 5,9 Erythrozyten Ort der Blutbildung) Fähigkeit des Blutes, Mio./mikroliter 4 Sauerstoff zu ü: 4 – 5,2 transportieren Mio./mikroliter Niere Nierenfunktion und 3,4-7 mg/dl Harnsäure Harnsäurestoffwechsel, gibt Hinweis auf Zellverfall (Leukämie) Niere Nierenfunktion, 10-45 mg/dl Harnstoff Stoffwechselsituation Niere Nierenfunktion; erhöhtes Männer bis zu Kreatinin Kreatinin bedeutet 1,3 mg/dl und eingeschränkte Frauen bis zu Nierenfunktion 1,1 mg/dl Blut und Knochenmark Aktivität des 5 000 – 10 000 Leukozyten (Blutbildung) Immunsystems: erhöhte / mikroliter Leukozyten sprechen für eine Infektion und/oder andere Entzündung; ggf. auch bei Allergien; pathologische Werte auch bei Leukämien Pankreas mögliche Entzündung Lipase der Bauchspeicheldrüse Gerinnungssystem im Blut mögliche INR sollte Quick-Wert/INR Gerinnungsstörungen; ist unter 0,8 Routinewert zur liegen Beurteilung der Gerinnung; Orientierungswert bei der Einstellung einer oralen Antikoagulation mit Phenprocoumon Blut und Knochenmark Gerinnungssystem; bei 150 000 – 300 Thrombozyten (Blutbildung) niedriger 000/ mikroliter Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie) besteht eine erhöhte Blutungsneigung, bei zu hohen Werten (Thrombozytose) erhöht sich die Gefahr einer Thrombose 5 Herz untergehende Troponin Herzmuskelzellen; frühester Laborparameter für Herzinfarkt Schilddrrüse Funktion der Schilddrüse, TSH Hinweise auf Über- oder Unterfunktion Entzündungsparameter gibt Hinweise auf Procalcitonin septisches Geschehen, (PCT) Verlaufskontrolle einer antiinfektiösen Therapie; erhöht v. a. bei bakteriellen Infekten Welches Blutröhrchen nehme ich wofür ab? → siehe PDT Zusammefassung 6 Selbststudienauftrag Thrombose DEFINITION THROMBOSE UND EMBOLIE THROMBOSE Innenraum eines Gefäßes durch Blutgerinnsel (Thrombus) verengt oder komplett verschlossen Arterien oder Venen betreffen- 90% betreffen Becken- oder Beinvenen Komplikation einer Venenthrombose: Lungenembolie EMBOLIE Als Lungenembolie (Synonym: Lungenarterienembolie) bezeichnet man den Verschluss einer oder mehrerer Lungenarterien durch einen Embolus (abgelöster Thrombus = Blutgerinnsel), der aus dem venösen System stammt und mit dem Blutstrom verschleppt wurde. URSACHEN UND RISIKOFAKTOREN EINER THROMBOSE VIRCHOW TRIAS Kreislauffaktor: verlangsamter Blutstrom, z. B. bei Immobilität, Bettlägerigkeit oder Herzinsuffizienz Wandfaktor: Schäden der Gefäßwand, z. B. durch Verletzungen, Operationen, Entzündungen, Arteriosklerose Blutfaktor: erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes (Hyperkoagulabilität), z. B. Thrombophilie, bei Schwangerschaft, hormoneller Kontrazeption, Exsikkose, Tumorerkrankungen EXPOSITIONELLES THROMBOSERISIKO Zeitlich begrenzt, vorübergehend Akute Risikofaktoren, die zu plötzlichen Anstieg des Thromboserisiko führen Bsp.: OP, Ereignisse oder Erkrankungen die sich auf Mobilität auswirken DISPOSITIONELLES THROMBOSERISIKO Veranlagung Angeborene oder erworbene personenbezogene Basisrisikofaktoren Thrombose in Vorgeschichte oder in Familie Alter >60 Adipositas, Nikotinabusus, Hypertonie, Varikose, Schwangerschaft 7 ASSESSMENTINSTRUMENTE ZUR ERMITTLUNG DES THROMBOSERISIKOS FROWEIN- SKALA Gefäßwandschädigung Hämodynamik (Blutfluss, Blutfaktor- eine Körperhälfte gelähmt) Blutzusammensetzung (Infektion, Vorerkrankungen, Tumore, Schwangerschaft, Krankheiten die sich auf Blutzusammensetzung auswirken) SKALA NACH KÜMPEL Wie lange Patient immobil/ Bettruhe? DVT-RISK-ASSESSMENT SCALE Gewicht berücksichtigt Risikogruppen (Schwangerschaft, Varikosepatienten) OP‘ s (Dauer?) MAßNAHMEN ZUR THROMBOSEPROPHYLAXE BASISMAßNAHMEN Frühmobilisation und generell Mobilisation Ausreichend Flüssigkeitszufuhr (35 ml/ kg Körpergewicht) Aktive oder passive Bewegungsübungen (Muskelpumpe aktivieren) Patientenedukation (auf Risikofaktoren hinweisen) PHYSIKALISCHE THROMBOSEPROPHYLAXE Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTPS-weiß) Druck ca. 18 mmHg (Je höher die Zahl, desto stärkere Kompression) Bei immobilen, bettlägerigen Patienten (Vorsicht bei pAVK!) Medizinische Kompressionsstrümpfe Phlebologischer (MKS- hautfarben) Kompressionsverband (PVK) ✓ Bei mobilen Patienten ✓ 20-30 mmHG ✓ Individuell von Bandagisten ✓ Vor Anlage Entstauung des angepasst Beines (mind. 10-15 min) ✓ 18 – 22 mmHG ✓ Bei mobilen Patienten ✓ Druck soll Richtung Herz Apparative medizinische abnehmen: distal nach Kompressionstherapie proximal ✓ nutzt Wechseldrücke ✓ DMS- Kontrolle!! ✓ bei teil- oder immobilen Patienten 8 MEDIKAMENTÖSE THROMBOSEPROPHYLAXE PHARMAKOLOGISCHE MAßNAHMEN ZUR THROMBOSEPROPHYLAXE Verabreichung von Antikoagulantien: medikamentöse Herabsetzung der plasmatischen Anteile der Blutgerinnung. Bereits bestehende Blutgerinnsel können dadurch nicht weiterwachsen bzw. sich gar nicht bilden (Prophylaxe und Therapie) High-Dose-Heparin: vorwiegend zur Therapie Niedermolekulares Heparin (Lovenox): hemmt Blutgerinnung ✓ Low-Dose-Heparin: zur Prophylaxe, bei Immobilität nach OP z.B. ✓ Hohlnadel in Subkutis vorschieben und dort injizieren ✓ Injektionsorte: viel Fettgewebe: Unterbauch, Oberschenkel, Gesäß ✓ Kontraindikationen: Entzündungen, Ödeme, Gestörte Hautdurchblutung (Muttermal) ✓ 6-R-Regel!! Präoperative Phase- Maßnahmen Medikamentöse Blutverdünnung Thrombozytenaggregationshemmer – Verklumpung der Blutplättchen gehemmt – ASS, Clopidogrel (Plavix) – Eine Woche vor OP absetzen (Ausnahme: Pat. mit Koronarstent) DOAK – Direkte orale Antikoagulanzien – Hemmen Gerinnungsfaktor ODER wirken direkt auf Enzym Thrombin – Apixaban (Eliquis), Fondaparinux (Xarelto) – Über die Niere ausgeschieden – 24h vor OP absetzen, bei Niereninsuffizienz 3 Tage vorher! 9 Marcoumar – Gehört zur Gruppe der Kumarine – Wirkt als Vitamin-K Antagonist – Kontrolle des INR-Wertes (INR >2 Blutungsrisiko zu hoch) – Indikation z.B. Vorhofflimmern, oder mech. Herzklappe – Umstellung einige Tage vor OP auf niedermolekularen Heparin (Bridging) INR-Wert/ Quick-Wert Präoperative Phase- Maßnahmen Diabetes mellitus Insulinpflichtige Diabetiker – Umstellung auf Alt-Insulin (kürzere HWZ, dadurch besser steuerbar) – Alt-Insulin bis zur Normalisierung der oralen Nahrungsaufnahme – Mehrmalige Blutzuckerbestimmung (Zielwert: 150-200mg/dl) Orale Antidiabetika – 3 Tage vor OP absetzen (pharmakologische Interaktion) 10 Aufklärung und Einwilligung (siehe Dokument Moodle) Operation- Körperverletzung daher- Einwilligungserklärung Aufklärung (chirurgische & anästhesiologische) durch Arzt spätestens ein Tag vor OP (Arzt darf diese Aufgabe nicht an DGKP delegieren!) AUSNAHME: lebensbedrohliche Notfalleingriffe Aufklärung und Einwilligung Kinder und Jugendliche Kinder bis zum 14 LbJ. Unterzeichnung durch Erziehungsberechtigten (nach Aufklärung, beide Elternteile) Jugendliche über 14 Jahre können selbst rechtswirksam einwilligen (Art und Schwere der OP berücksichtigen unter Beurteilung der Einsichts- und Urteilsfähigkeit Zweifel Zustimmung der Eltern) Aufklärung und Einwilligung Menschen unter Betreuung Gesetzliche Betreuung entscheidet nach Aufklärung über Durchführung durch Unterschrift Präoperative Phase- Diagnostik Sonografie, Röntgen, CT, MRT, Endoskopie, Szintigrafie, Angiografie Sonografie (Ultraschall) Bildgebendes Verfahren Über Schallkopf Ultraschallwellen erzeugt – Ultraschallwellen von Grenzschichten innerhalb des Körpers reflektiert Gel Kontaktmedium zwischen Schallkopf und Körper Schallecho in bewegten Bildern in Grauwerten Doppler-Sono: Blutströmung im Blutgefäß Farbduplex-Sono: Kombi aus Sono und Doppler Bildgebende Sonografie – Zweidimensionales Schnittbild – Schallwellen durch Fett, Luft, Knochen behindert (eingeschränkte Organdiagnostik) – Anwendung: Restharnbestimmung in der Blase, Pleuraerguss oder Aszites, Bauchaortenaneurysma, Gallensteine, intraabdominale Abszesse, Tumore,... Doppler Sonografie – Blutströmung in einem Blutgefäß – Anwendung: Durchgängigkeit von Blutgefäßen (z. B. V.a. Karotisstenose) Endosonografie – Schallkopf in Körperöffnung (Ösophagus, Rektum, Vagina) und Umgebung bildlich dargestellt – Anwendung: TEE (transösophageale Echokardiografie) 11 Röntgen Röntgenverfahren mit Kontrastmittel Röntgenstrahlen (elektromagnetische Wellen) Orale Gabe: bis zum lufthaltige Bereiche (z.B. Lunge) dunkel Dünndarm mehrere Std.- zur (leicht durchlässig) Diagnose von Stenose, Knochen absorbieren praktisch alle Strahlen entzündl. Veränderungen z. b. (röntgendichte Strukturen) M. Chron) zweidimensionales Bild Rektale Gabe: z. Diagnose V. mit oder ohne Kontrastmittelgabe möglich Dickdarmtumoren, entzündl. Darmerkrankungen Kontrastmittel Intravenöses Kontrastmittel: Allergie: schwere allergische (jodhaltig) über Nieren Nebenwirkungen bis anaphylaktischer ausgeschieden Schock (v. a. bei intraarteriell, intravenöser – daher muss Kreatinin-Wert Verabreichung) und Schilddrüsenwert im Medikamente: Antidiabetesmittel Metformin Normbereich sein! Z. B. (z. B. Glucophage) kann schwerwiegende Phlebografie, Wechselwirkungen- 3 Tage vor Untersuchung Ausscheidungsurogramm absetzen) Computertomografie (CT) Anatomische Querschnitte (3-D-Darstellung) Röntgenstrahlen Strahlenbelastung höher als beim Röntgen- genaue Indikation (v. a. bei jungen Menschen) mit oder ohne Kontrastmittelgabe möglich intravenöses Kontrastmittel über Nieren ausgeschieden – Kreatinin-Wert vorherbestimmen! CT- Angiografie über ArmveneKM gelangt über Herz in das Arteriensystem intraarteriell (Angio): über Femoralisarterie Gefahr einer Nachblutung: Druckverband, 6-12h Bettruhe Kernspintomografie (MRT) MR- Angiografie Querschnittbilder in 3D Mittels Kontrastmittel isolierte Magnetfelder (keine Darstellung von Arterien Röntgenstrahlen) Stenosen werden sichtbar Teilweise genauere Darstellung als dargestellt CT (Weichteilorgane) Bildqualität geringer als bei CT- Keine Metallgegenstände Angio mitnehmen! 12 Koronarangiografie (Linksherzkatether) – Punktion der Art. Femoralis oder Art. Radialis – Untersuchung auf Stenosen der Koronararterien – Therapie: Perkutane transluminale koronare Angioplastie (PTCA) – Bei Stenosen: Ballondilatation/Stent – Mittels Kontrastmittel (Angiografie) werden Stenosen sichtbar gemacht Koronarangiografie (Rechtsherzkatether) – Punktion der Vena femoralis oder Vena basilica- Ellenbeuge – Untersuchung von Anomalien, Herzfehlern Endoskopie Inspektion Organe von innen zweidimensional (z. B. Beurteilung der Tumorausdehnung (Schallkopf in Körperöffnung) Entnahme Gewebsproben möglich, ultraschallgesteuert transmurale Feinnadelbiopsie Kleine operative Eingriffe (Arbeitskanal) Transoral, transanal, transurethral, transvaginal, transkutan, intraoperativ Szintigrafie Nuklearmedizinische Untersuchung Strahlenenergie wird in Körper eingebracht – Intravenös, geschluckt oder inhaliert – radioaktive Substanzen geben Strahlung nach außen hin ab – Kamera misst Strahlung und fertigt Bild an – Vermehrte Stoffwechselaktivität kann dargestellt werden- Schilddrüse, Skelettsystem (z.B. Knochenmetastasen, Arthrose, Osteomyelitis) 13 Präoperative Phase Pflege- Überblick Einüben postoperativer Fähigkeiten Postoperative Mobilisation (En- Kontaktaufnahme (Vorstellung, bloc-Aufstehen) Informationen...) Atemtrainer, Atemübungen und Erhebung der Vitalparameter Hustentechniken Einüben postoperativer Fähigkeiten Anheben Gesäß Präoperatives Abführen Essen und Trinken in Rückenlage Psychische Begleitung Gymnastikübungen Vorbereitung der Unterlagen Hilfsmittel Maßnahmen am OP-Tag Gehen mit Unterarmgehstützen/Gehwagen Umgang mit Rollstuhl Präoperatives Abführen Abführmaßnahmen richten sich nach geplantem Eingriff Eingriffe außerhalb des Intestinaltraktes (z. B. Kopf, Extremitäten) Mikroklist am Vorabend oder -morgen Eingriffe im oberen Intestinaltrakt mit Eröffnung des Peritoneums (z. B. Magen, Dünndarm, Galle) Klistier über Darmrohr, ggf. orales Laxans Eingriffe am Dickdarm (z. B. Kolektomie, Rektumextirpation) 1 – 2 Tage vor OP nur flüssige Kost (Tee, Suppe) orthograde Darmlavage nur mehr selten: am Vortag 2 Liter einer Spüllösung (z.B. Endofalk) und 2 Liter klare Flüssigkeit (z.B. Wasser, Brühe, Kamillenteeabführen z.B. bei Anlage eines Stomas. 14 Psychische Begleitung Mögliche Ängste Positiven Einfluss auf Ängste – Angst, von Narkose nicht mehr – Einfühlsame Betreuung aufzuwachen – Gesprächsbereitschaft – Angst vor starken Schmerzen – Information in der Vorbereitungsphase – Angst aufgrund schlechter Prognose über alle Schritte aufgrund Histobefund – Fragen beantworten – Vertrauen aufbauen – Entspannungsübungen, Atemübungen, Teilbäder (Melisse, Lavendel) – Starke Angstzustände- Arzt informieren Vorbereitung der Unterlagen – Patientenkurve – Einverständniserklärung (Operation, Narkose) – Anästhesieprotokoll mit Prämedikationsanordnung – Aktuelle Befunde (Labor, Röntgenbilder, EKG etc.) – Alten Arztbriefe, Unterlagen – Präoperative Checkliste (lt. Hausstandard) – Patientenidentifikationsarmbändchen am Handgelenk – Checklisten verwenden 15 Maßnahmen am OP-Tag Präoperative Siehe Abbildung Nüchternheit Präoperative Ja/Nein von Fall zu Fall entschieden (SOP‘s) Haarentfernung kurz vor Eingriff mithilfe Clipper oder Enthaarungscreme MERKE: von Rasur mit Einmalrasierer sollte abgesehen werden (Mikroverletzungen) Haare mind. 30cm um Operationsgebiet entfernen auf Hautunebenheiten achten Schädel-OP: so viel wie nötig, so wenig wie möglich Entnahmegebiet einbeziehen (Bypass, Hauttransplantationen) wenn Schmerzen (Fraktur)- ggf. erst in Narkose? Körperpflege Infektionsprophylaxe (Minimum Hautkeime) Reinigung Nabelbereich, Hautfalten (Bauch-OP) Haut nicht eincremen (schlecht für Desinfektion) Patientenhemd, Netzhose, Vorlage, MTPS nach Hausstandard Nagellack entfernen auch auf den Zehen Make-up entfernen Schmuck und Piercings entfernen (Brille/Hörgerät) Thromboseprophylaxe – Am OP-Tag keine medikamentöse Thromboseprophylaxe – MTPS angeordnet? Prämedikation – Anxiolyse und Sedierung – ca. 1h vor OP 16 – in Prämedikationsvisite festgelegt – vor Verabreichung alles durchgeführt? – nach Verabreichung- Beobachtung! Transport und Patientenhemd Übergabe bei Bedarf MTPS Venenverweilkanüle (reizlos) Toilettengang? OP-Unterlagen mit Sicherheitscheckliste Namen auf Bett und Identifikationsband überprüfen bei Kindern- Begleitung durch Eltern Nach Zeitplan oder Aufruf Wertgegenstände sachgerecht aufbewahren (Doku!) OP-Dokumente mitnehmen Einschleusen im OP-Bereich – Übergabe (Pat. vorstellen): Namen des Pat. geplante Operation andere Besonderheiten Übergabe, um Verwechslungen zu vermeiden Präoperative Zu Beginn der präoperativen Phase oder zu OP-Beginn gelegt Schmerzkatheter Beobachtung – Bewusstsein – Puls und Blutdruck – Atemfrequenz – Sauerstoffsättigung 17 Notfallmaßnahmen PCA- Pumpe (Schmerzpumpe) Pulsfrequenz unter 50/Min. Atemfrequenz unter 10/Min. Systol. Blutdruck unter 90 mmHg Eingeschränktes Bewusstsein PCA-Pumpe ausschalten und Arzt informieren! MERKBLATT NÜCHTERNGRENZEN, ANALGESIE UND NOTFALLNARKOSEN BEI KINDERN NÜCHTERNGRENZEN BEI KINDERN VOR DEM ELEKTIVEN EINGRIFF Alter Klare Flüssigkeit Muttermilch Flaschennahrung Feste Nahrung Im 1. Lebensjahr 1 Stunde 4 Stunden 4 Stunden 6 Stunden Nach dem 1. 1 Stunde 6 Stunden 6 Stunden 6 Stunden Lebensjahr – Klare Flüssigkeiten: Wasser, Verdünnsaft, klarer Fruchtsaft OHNE Fruchtfleisch, gezuckerter Tee – Mit dem Anruf der Anästhesiepflege auf Station zu Prämedikation und Transport in den Op muss mit Verabreichung der Prämedikation das Trinken eingestellt werden. – Kinder mit Risikofaktoren, die eine längere Nüchternzeit benötigen, müssen im Rahmen der Anästhesieaufklärung identifiziert werden und die geänderte Nüchternzeit muss klar ersichtlich auf dem Anästhesieaufklärungsbogen vermerkt sein 18 ANALGESIE- AUSSCHALTEN VON SCHMERZEN Kinder unter 4 Jahren: Kindliche Ältere Kinder: Numerische Rating Unbehagens- und Schmerzskala Skala (NRS), Gesichtsskala, (KUSS), Fremdeinschätzung Selbsteinschätzung Solange Schmerzen nicht sicher auszuschließen sind, sollten sie angenommen und effektiv behandelt werden! Strategien zur Vermeidung von Fehldosierungen von Analgetika – Konsequente Nutzung von kognitiven Hilfen: – Dosierhilfen auf der Basis von Linealen, Bändern, Tabellen oder Apps – Vermeidung oder standardisierte schriftliche Festlegung von Verdünnungen – standardisierte Etikettierung aller Spritzen mit Wirkstoff und Konzentration – Anwendung des Vier-Augen-Prinzips bei Dosisberechnung und Applikation – Bevorzugung von Medikamenten und Applikationsformen mit großer therapeutischer Breite (s. Infobox „Hintergrundwissen) Ist ein intravenöser Zugang bei Kindern immer erforderlich? – Die Venenpunktion, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern, ist manchmal auch für Profis technisch schwierig oder gar unmöglich. – Psychologische Aspekte (schreiendes Kind, aufgeregte Bezugspersonen) können die Team-Performance negativ beeinflussen. – Die Venenpunktion ist für Kinder bedrohlich und schmerzhaft - Der Zeitbedarf ist meist größer als bei Erwachsenen 19 Rahmenbedingungen und Limitierungen für die intranasale Applikation – Zur optimalen Resorption Zerstäuber (z. B. MAD®) verwenden. – Die Nase sollte sekretfrei sein – ggf. Nase putzen oder Sekret absaugen. – Bei Blutungen aus der Nase andere Applikationsform wählen. – Möglichst höchstkonzentrierte Form des Arzneimittels wählen. – Pro Nasenloch maximal 1,0 ml applizieren. – Die Dosis immer auf beide Nasenlöcher verteilen (doppelte Resorptionsfläche). – Sind höhere Volumina erforderlich, muss nach einigen Minuten nachdosiert werden. – Spritze fest auf den Zerstäuber konnektieren; besser Luer-Lock- Spritze verwenden. – Kind und Eltern vorher informieren; formal: Aufklärung über Off- Label Use. – Kopf zur Sicherheit festhalten (lassen), um Abrutschen/Leckage zu vermeiden. Nicht medikamentöse Maßnahmen, die Stress und Schmerzniveau redzuieren – Defensives Auftreten, nur Monitoring und Maßnahmen mit unmittelbarem Nutzen anwenden! – Lärm und andere Umgebungsreize reduzieren! – Eigenes Team um entsprechende Zurückhaltung bitten, informieren und Ruhe ausstrahlen! – Eltern miteinbeziehen, informieren und beruhigen! – Engen Elternkontakt zulassen! – Ablenkungsstrategien nutzen (z. B. Smartphone/Tablet, Musik)! – Eine Kontaktperson kommuniziert mit dem Kind auf Augenhöhe! – Immobilisation von Frakturen! – Anlage von Verbänden! 20 NOTFALLNARKOSE Indikation zur Notfallnarkose und Intubation – Bewusstseinstrübung GCS < 9 – schweres Schädel-Hirn-Trauma – Traumata im Bereich der oberen Atemwege – respiratorische Erschöpfung (nach Therapie- – versuch) – anhaltend niedrige SpO2 (Pneumothorax aus- – geschlossen) – Hypoventilation/Hyperkapnie – schwere hämodynamische Instabilität (nach ) Kernaussagen: – Eine prähospitale Analgesie ist bei Kindern relativ häufig notwendig, da ca. ein Drittel aller Kindernotfälle Traumata sind. Dagegen ist die Durchführung einer prähospitalen Notfallnarkose beim Kind ein seltenes Ereignis. – Für die Alters- und Gewichtsschätzung sowie die Medikamentendosierung sollte eine Dosierhilfe verwendet werden. – Schmerzen werden durch titrierende Analgetikagaben konsequent behandelt; eine absolute Dosisobergrenze gibtes dabei nicht. – Häufig ist die intranasale Analgesie/Analgosedierung das insgesamt schnellste und sicherste Verfahren, ggf. im Sinne eines zweizeitigen Vorgehens. – ▪ Der Nutzen einer prähospitalen Narkoseeinleitung und Intubation bei Kindern soll immer kritisch abgewogen werden gegenüber den Risiken. Das bedeutet häufig den Verzicht auf eine Narkose. – ▪ Viele Medikamente sind für bestimmte Altersgruppen oder Applikationsformen nicht zugelassen. Das ist, wie in der Kindermedizin generell, kein Grund, dem Kind indizierte, bewährte und sichere Medikamente vorzuenthalten. OP- Sicherheits- Checkliste: Prüfung! 21 Risikoklassifikation- ASA Klassifikation ((American Society of Anesthesiologists) 22 Perioperatives Konzept Fast-Track Fast-Track-Chirurgie:...multimodale Integration verschiedener perioperativer Maßnahmen zur Beschleunigung der Rekonvaleszenz. Fast-Track-Maßnahmen Optimierung präoperativer Abläufe Stressauslößende Faktoren vermeiden (Aufklärung) Optimale Schmerzbehandlung Ausgewählter OP-Verlauf (kaum Drainagen und Sonden) Frühes Entfernen von Sonden und Drainagen Minimalinvasive Operationsmethoden Darmvorbereitung bei größeren Magen-Darm-Eingriffen Frühzeitige Mobilisation, Physiotherapie & Nahrungsaufbau Frühzeitige enterale Ernährung Optimierung präoperativer Abläufe Regionale Anästhesie POSTOPERATIVE PHASE 23 Postoperative Pflege: alle pflegerischen Tätigkeiten und Handlungen nach einer OP Postoperative Überwachung Überwachungsblatt führen Postoperativer Schmerz Postoperative Ernährung Postaggressionssyndrom Postoperative Komplikationen Postoperative Überwachung Im Aufwachraum Übergabe Pflegestation Meist 1-2h – Regeln Pflegerische Schwerpunkte: – Abholung wenn mgl. v. 2 PP Bewusstseinslage, Atem- und – intraoperativer Verlauf? Kreislauffunktion, postoperative – Bewusstseinskontrolle Schmerztherapie, Komplikationen – Kontrolle des Wundverbandes und Drainage und Nachblutungen – Spontanurin? Vitalwerte stabil- Pflegestation: – Zu- und Ableitungen (gesichert) Pat. wach und Anästhesist überprüft Bewusstseinstatus Verlegungskriterien – Ausreichende Spontanatmung – Stabile Herz-Kreislauf- Verhältnisse – Klares Bewusstsein – Ausreichende Schutzreflexe – Normothermie – Adäquate Schmerztherapie – Positionierung klar Postoperative Pflegemaßnahmen Übernahme des Patienten Überprüfung der Identität Überwachung der Vitalparameter, Bewusstsein, Haut, Atmung,... Wundkontrolle (Drainagen & Sonden) Schmerzerhebung Positionierung Körperpflege und Ausscheidung Ernährung 24 Überwachung- Vitalparameter Auswirkung von Kalium auf RR: (Erwachsener hat 3,5-5 mmol/l im Blut) Tachykardie- Hypokaliämie Atmung Bradykardie- Hyperkaliämie Frequenz ca. 12 Blutdruck x/Min/Erwachsenen (10- 20/Min) Nicht invasive Blutdruckmessung Atemzugsvolumen ca. 500 ml Invasive Blutdruckmessung pflegerische Maßnahmen: Blutdruckabfall: – Frühmobilisation – Nachblutung? Volumenmangel? – Atemübungen- > v o r OP – Kontrolle & Beobachtung: Blutverlust aus – Unterstützung beim Abhusten Drainagen - > Gegendruck a u f Lunge, – SCHOCKZEICHEN? Kaltschweig, Durstgefühl Inhalation- verflüssigt Sekret, – ACHTUNG: absinkender RR + steigender Puls Atemstimulierende Einreibung + Verringerung Urinausscheidung = Zeichen – ggf. Absaugen fortgeschrittener Schock – ausreichende Analgesie – O2-Gabe lt. AVO – O2-Gabe lt. AVO 25 Postoperative Komplikationen Überwachungsblatt führen Fieber Kreislaufsituation Harnverhalt Atmung, Urin Hypertonie Bewusstsein und Orientierung Respiratorische Insuffizienz Wundverband und Drainagen Übelkeit Flüssigkeitshaushalt und Erbrechen Ausscheidung Schluckauf Körpertemperatur ( OPQRST – Schema !!!!!! Entwicklung eines Schmerzgedächtnis Akute Schmerzen, die unzureichend behandelt werden, können zu chronischen Schmerzen werden. Schmerz nicht mehr lokalisierbar, nicht mehr mit ursprünglichem Schmerz in Zusammenhang Chronischer Schmerz hat wichtige Warn, Schutz, Meldefunktion verloren Postoperativer Schmerz- Pharmakologie Unterteilung in zwei Gruppen – Opioide (ZNS) – Nicht-Opioidanalgetika Stark wirksame (z. B. Nichtsteroidale Antirheumatika Hydromorphon) (NSAR) (z. B. Diclofenac) Schwach wirksame (z. B. Tramadol) Pyrazole - Novalgin® Paracetamol - Mexalen® 29 Zentrale Wirkungen aller Opioide Periphere Wirkung aller Opioide analgetisch, sedativ, tranquillierend, euphorisierend od. dysphorisch antitussiv, - Harnverhalten (Tonussteigerung atemdepressiv d. Harnblasen- und Blasenschließmuskels) - RR↓ (Tonusabnahme d. Blutgefäße) - Juckreiz, Bronchospasmus bei Asthma (Histaminfreisetzung) Einteilung der Nicht-Opioide NSAR- Indikation Nichtsteroidale Antirheumatika Entzündliche Erkrankungen (NSAR) z. B. Diclofenac ® Degenerative, rheumatische Ibopfrofen® Meloxicam® Erkrankungen Acetylsalicylsäure® Gicht Pyrazole – z. B. Novalgin® Migräne Paracetamol (analgetisch, Fieber antipyretisch) - z. B. Mexalen® NSAR- unerwünschte Wirkung Magen- Duodenalulzera Akute Niereninsuffizienz Gastrointestinale Störungen (Diarrhoe, Emesis) Reizung Magen-Darm-Schleimhaut Ödeme Allergische Reaktionen Asthmaanfall bei Asthmatikern Kardiovaskuläre Komplikationen (Infarkt, RR↑) Hemmung der Thrombozytenaggregation Wirkung Pyrazole Paracetamol analgetisch Analgetisch antipyretisch Antipyretisch antiphlogistisch Beispiel: Mexalen® spasmolytisch CAVE: Blutdruckabfall bei i.v Anwendung Beispiel: Novalgin® (Wirkung nicht für alle gleich (z. B. Paracetamol gut fiebersenkend, nur schwach schmerzhemmend und entzündungshemmend. 30 Koanalgetika/ Adjuvantien Können auf jeder Stufe (WHO-Schema) verabreicht werden Antidepressiva Antikonvulsiva Biphosphonate Glukocortikoide (rheumatische Erkrankungen, bei Langzeitther. Osteoporosegefahr, KI sind Infekte, z.B. Hepatitiden) Antiemetika Nicht medikamentöse Maßnahmen Pflegeanamnese (frühere Bewältigungsstrategie) Verständnis für Schmerzsituation zeigen Zur Schmerzäußerung auffordern Schmerzarme Mobilisation Unterstützende Maßnahmen (z.B. Husten à Gegendruck auf Wunde) Angenehme Position ermöglichen Lokale Kälteapplikation Lokale Wärmeapplikation Kein Zug durch Drainage 31 Analgetika Positionierung, Mobilisation, Körperpflege Rücken mit leicht erhöhtem OK (wenn keine KI), tw. spezielle Handlungsanweisungen je nach OP Zeitpunkt der ersten Mobilisation (2 PP) von Art des operativen Eingriffs abhängig (so früh, so oft wie möglichàVermeidung von Komplikationen z. B. Thrombose, Pneumonie, Lungenembolie, Delir, Dekubitus) Bei kleinen OPs noch am OP-Tag, sonst Folgetag (Bettkante, Stehen vor dem Bett, Sitzen im Stuhl 1-3 Std., kurze Strecken gehen) Körperpflege aktivierend 32 Flüssigkeitshaushalt und Ausscheidung Normale Urinproduktion Erwachsener: 1500ml/Tag Postoperativer Harnverhalt: spätestens 6-8h nach OP sollte Harnlassen möglich sein Flüssigkeitsbilanzierung Pathologische Veränderungen: – Oligurie (Urinausscheidung unter 400ml/Tag) – Anurie (keine Urinausscheidung) – Polyurie (mehrere Liter Harn/Tag) – Pollakisurie (gehäuftes Wasserlassen, unabhängig von Menge) – Überlaufblase (Blase maximal gefüllt, Niere funktioniert, Miktion gestört) Bleibt der Stuhlgang postoperativ länger als 3 Tage aus – Klysmas (Klistier) Achtung! Nicht bei Anastomosen im Rektum oder unteren Kolon! V.a. bei Eröffnung der Abdominalhöhle- vorübergehende Darmparalyse, durch mechanische Manipulation an den Darmschlingen bedingt. z. B. bei Appendektomie (nicht perforiert), Splenektomie, Cholezystektomie,...- Darmfunktion meist am 1. postop. Tag wieder hergestellt bei Peritonitis- mehrere Tage postoperative Ernährung OP ohne Eröffnung des Bauchraumes OP mit Eröffnung der Bauchhöhle – Laparotomie – Stilles Wasser, sobald Pat. wach – orale Kost frühestens nach normaler Darmfunktion ist und sich wohl fühlt (ab 1 Std. – eine Laparotomie verursacht eine Aufhebung der nach OP-Ende) Peristaltik für 1-3 Tage – Kostaufbau, mind. zweistündige – bei Appendektomie (nicht perforiert) ist die Nahrungskarenz Darmfunktion meist nach dem ersten post OP-Tag wieder hergestellt – bei einer Anastomose, Nahrungskarenz bis zur Heilung! 33 Postoperative Ernährung- Infusionsbehandlung Infusionstherapie bis orale Ernährung möglich Beginn innerhalb von 3 Tagen mit oraler Ernährung möglich: Flüssigkeit und Elektrolyte mittels Infusion, keine Kalorien nötig Länger als 3 Tage keine orale Ernährung möglich: ab 3. postoperativen Tag parenterale Ernährung Eine ausreichende parenterale Ernährung ist nur über ZVK möglich. Schrittweiser oraler Nahrungsaufbau mit überlappender Reduktion der Infusionsmenge Postaggressionssyndrom Anabol: die Aufbauphase des Stoffwechsels betreffen den Aufbau von Eiweiß in einem Organismus steigernd Katabol: den Abbaustoffwechsel betreffend Aggressoren Traumatische Einwirkungen (Operation, Verbrennungen...) Veränderung der Stoffwechselsituation Störung des neurohormonalen Gleichgewichts: 34 – Energieverwertungsstörungen – Wasser- und Elektrolytverschiebungen – Abbauvorgänge der Körpersubstanz (Katabolismus) Katabolismus Pathophysiologie – Substanzverlust durch Stimulation afferenter Hormonverschiebung Nervenbahnen im – Abbau der 3 Energieträger: Operationsgebiet Kohlenhydrate (Glykogenolyse, Freisetzung von Gewebshormonen Glykolyse), Fett (Lipolyse, Eiweiß und Toxine aus dem traumatisierten (Proteolyse) Gewebe -Verwertungsstörung des Intraoperatives Volumendefizit Energieangebots neurohumorale Veränderungen (Glucoseintoleranz!) durch Schmerz und Angst Keine hochkalorische Infusionslösung! Intraoperative Volumenverluste und Hypotonie verminderte Nierendurchblutung postoperative Phase: Gefahr der Wasser- und Natriumeinlagerung Symptome Negative Kalorienbilanz (Katabolismus) Negative Eiweißbilanz Negative Kaliumbilanz (Hypokaliämie) Wasserretention (Oligurie) Allgemeinsymptome Müdigkeit, Durst, Erhöhte Pulsfrequenz, Depressive Stimmungslage, Minderung der Darmperistaltik,... Dauer Kleine Operationen (ca. 1-2 Tage) Mittlere Operationen (ca. 3-5 Tage) Große Operationen (ca. 10 Tage) Aufbauphase (kann 3-10 Wochen dauern) 35 Prophylaxe und Therapie vom Postaggressionssyndrom präoperativ postoperativ – Guter Allgemeinzustand, – wenig NaCl-haltige Infusion (Wasser- Energiereserven und Natriumretention) – Präoperativer – Kontrolle der Elektrolytausgleich Urinausscheidung(50ml/ü)àDiuretika – Präoperative nur, wenn ausreichend Blutzuckereinstellung hydriert(feuchte Schleimhäute,...) – Volumenzufuhr (bei längerer – Elektrolytkontrolle, ev. Kaliumausgleich Wartezeit auf OP) – keine hochkalorischen Infusionslösungen (ersten 2-3 Tagen) – Blutzuckerkontrollen – Abbau von Angst und Schmerz Hauptelemente der postoperativen Patientenüberwachung 36 POSTOPERATIVE BESCHREIBUNG PROPHYLAXE/ THERAPIE KOMPLIKATIONEN (PAETZ, S.145-150) Nachblutung z.B. Durch abgerutschte Gefäßligatur oder Bei leichten oberflächlichen Blutungen- eine spontane Wiedereröffnung Kompression mit Sandsack thrombosierter Gefäße. Erkennbar durch Größere Blutungen: operative Revision, Anschwellung im Wundgebiet und/oder Schockbekämpfung und Transfusion starkem Blutverlust aus Drainagen oder Verband, Schocksymptomen, Hb-Abfall Wundhämatom Durch Blutung im Subkutangewebe; Auflegen eines Sandsacks, Redon-Drainage bei Wundbereich schwillt schmerzhaft an und adipöse Pat. bläuliche Färbung Operative Hämatomausräumung Anurie Urinproduktion von unter 100ml pro Tag, BVK bei bekannten Harnabflussstörungen postoperative Harnverhalt durch reflektorische Einmalkatetherismus Miktionssperre oder verstopften Ruhe, Entspannung, Wasserhahn aufdrehen Blasenkatether, Erbrechen Durch Narkosenachwirkung, Folge der OP eventuell Magensonde und behutsamer oraler oder zu geringe Schmerzausschaltung Nahrungsaufbau Wundinfekt Durch exogene Kontamination während OP, steriler feuchter Verbandswechsel, lokale Spülung, Infekt breitet sich im Subkutangewebe aus, bakteriologischer Abstrich und eventuell perioperative Klinische Zeichen: Schmerzen, Rötung, Gabe von Antibiotikum Schwellung, Fieber, Postoperative Gefährdet: ältere, schwer mobilisierbare Atemgymnastik, Frühmobilisation, sekretlösende Pneumonie Menschen mit Thorax- oder Medikamente und Inhalation, Reduzierung der Abdominaleingriffen 37 Ursächliche Faktoren: schmerzbedingte schmerzbedingten Schonatmung durch Schonatmung, Sekretverhaltung im Analgetika Bronchialsystem, Aspiration, Antibiotika Langzeitbeatmung Harnwegsinfekt Fast immer nach Katheterismus, Symptome: Antibiotika Brennen beim Wasserlassen, Pollakisurie, BVK postoperativ so schnell wie möglich entfernen Fieber, positives Urinsediment Phlebitis Oberflächliche Venenentzündung durch Tägliche Pflege der Einstichstelle, steriler Verband Venenverweilkanüle Postoperatives Delir Akute organisch bedingte Psychosen, Geordnete Umgebung mit Orientierungshilfen die mit tageszeitabhängigen Symptomorientierte Medikamente Bewusstseinsstörungen einhergehen Sedativa zur Beruhigung Einschränkungen von Orientierung, Beta-Blocker zur Dämpfung vegetativer Sprache und Gedächtnis sympathischer Aktivität Begünstigende Faktoren: höheres Alter, Psychosoziale Begleitung Alkoholabusus oder Einnahme multipler Medikamente, eingeschränkte Beweglichkeit, reduziertes Seh- & Hörvermögen, Demenz oder Depression Postoperative Parotitis Ohrspeicheldrüsenentzündung ist bakteriell Mund- & Zahnpflege, Anregung der Speichelproduktion aszendierender Infekt bei Mundtrockenheit (Kaugummi), früher oraler Nahrungsaufbau, Antibiotika (Exsikkose) und oraler Nahrungskarenz Alkoholdelir Perioperative Alkoholkarenz bei Prophylaxe: Alkoholanamnese, Alkohol Gewohnheitstrinkern zu schweren verabreichen um Delir zu verhindern Entzugserscheinungen Therapie: wenn Alkoholdelir-Keine Alkoholzufuhr, Symptome: Schlaflosigkeit, Händezittern, auf Intensiv überwachen, Entzugssymptome: Halluzinationen, Wahnvorstellungen Distraneurin und Catapresan, Dormicum Nahtinsuffizienz Nahtbruch bei Anastomosen im Orale Nahrungskarenz, OP Gastrointestinaltrakts durch 38 operationstechnische Probleme oder mangelnde Durchblutung Klinische Zeichen: abdominelle Schmerzen, Fieber, Meteorismus, Zeichen der Peritonitis Thromboembolie Intra- und postoperative Immobilisierung lässt Niedermolekulares Heparin (Lovenox), Mobilisation, MTPS venöse Thrombosen in Becken- Bein-Region auftreten- Achtung Lungenembolie! Heparinindizierte Unter Behandlung mit Heparin kann es zu Niedermolekulares Heparin bevorzugen, regelmäßige Thrombozytopenie Abfall der Thrombozytenzahl im Blut unter 50% Kontrolle der Thrombozytenwerte, eventuell Heparin des Ausgangswerts kommen absetzen und Alternativpräparate Stressulcus Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, akute Angst- und Schmerzreduktion, frühzeitiger oraler gastrointestinale Blutung Nahrungsaufbau, medikamentöse Prophylaxe durch Hemmung der Salzsäurebildung (Protonenpumpinhibitoren, H2-Blocker), Therapie: Endoskopisch oder operative Blutstillung Postoperativer Ileus Darmverschluss Magensonde, eventuell OP, i. v. Flüssigkeitszufuhr Platzbauch Auseinanderweichen der Ränder einer Präoperativ Ernährungszustand und möglichen Laparotomiewunde in allen ihren Schichten, Eiweißmangel feststellen, Sofortiger operativer also Haut bis einschließlich Bauchfell, Darm Wundverschluss mit Sekundärnaht und Netzimplantation liegt ungeschützt frei Dekubitus Druckbedingte Hautnekrosen, Pat. mit Druckentlastung bei gefährdeten Körperstellen Durchblutungsstörungen haben höheres Risiko: Diabetes melitus, pAVK, Arteriosklerose Intraabdominaller Nach OPs mit Eröffnung kontaminierter Eiterentleerung durch Punktion mit anschließender Abszess Hohlorgane (Magen, Darm, Galle) können sich Spülung oder operative Ausräumung inkl. Drainagen in der Bauchhöhle abgekapselte Eiteransammlungen ausbilden, mittels Sonografie oder CT nachweisbar, Klinische 39 Zeichen: Fieber, Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit, CRP- Erhöhung 40 Präoperative Pflege- Kinder Aufnahmegespräch Vergangene Krankenhausaufenthalte und Erfahrungen Information über perioperativen Ablauf Vorstellung Räumlichkeiten Hygienische Händedesinfektion Fragen beantworten Aufnahme eines Elternteils bis zum 8 LJ. möglich OP/Narkose-Einwilligungserklärung von bd. Elternteile unterschreiben! Messen und Beobachten Kind: Ausscheidung: Darmoperation- Körpermessungen, Hautbeobachtung, Darmspülung, ansonsten keine Vitalparameter, Allergien Abführmaßnahme Laborparameter: Urin- und Rasur: Elektrische Rasur am OP Tag Stuhluntersuchung, Blutuntersuchung, Nasen- und Rachenabstrich Körperpflege: am OP Tag, Reduktion von Hautkeimen Ernährungsmanagement: siehe Nüchternstandard Prophylaxen: Thromboseprophylaxe (nur in Ausnahmefällen notwendig), Pneumonieprophylaxe Venenverweilkanüle: Schmerzen- Ängste, Lidocainhaltiges Pflaster (Elma) oder Creme Prämedikation: 30-40 min vor OP, Beobachtung Postoperative Pflege Kind Übernahme Überwachung auf Station Während Rücktransport Temperaturkontrolle (Infektionen Beobachtung erkennen) Aspirationsprophylaxe Hautbeobachtung Nicht auskühlen (Kreislaufveränderungen) Drainagen und Katheter sichern Bewusstseinslage Atmung Puls & Blutdruck Gewicht (Säuglinge & Kleinkinder täglich gewogen) Wundmanagement Schmerzmanagement 41 BLUTDRUCK- PFLEGE BEI HYPOTONIE UND HYPERTONIE Learning Outcomes Sie leiten von der Pathologie der Blutdruckregulationsstörungen die pflegerischen Maßnahmen in Bezug auf Hyper/Hypotonie ab Sie erkennen eine hypertone Krise als Notfall und leiten davon die erforderlichen Pflegeinterventionen ab SELBSTSTUDIENAUFTRAG ORTHOSTATISCHE HYPOTONIE DEFINITION ORTHOSTATISCHE HYPOTONIE (=ORTHOSTATISCHE DYSREGULATION) Wiederkehrender Blutdruckabfall beim Lagewechsel vom Liegen zum Stehen oder bei längerem Stehen. Durch eine kurzzeitige Minderdurchblutung des Gehirns wird dem Patienten schummrig und schwarz vor Augen-bis hin zum Zusammensacken oder sogar kurzen Bewusstlosigkeit (Synkope)- Achtung Sturzgefahr! Weitere Symptome sind Benommenheit sowie Ohrensausen. Tritt oft zusammen mit Hypotonie (=dauernde Blutdruckniedrigung senken Bradykardie, hypotone Betablocker Metoprolol somit Schlagfrequenz und Schlagkraft des Kreislaufstörungen, Kalte Hände/Füße Herzens, dadurch kardioprotektive Wirkung durch verringerten Sauerstoffverbrauch vom Herz Amlodipin, hemmen Einstrom von Kalzium in Zellinneres Reflextachykardie, RR-Abfall, Kalziumantago Nifedipin,Verapamil der glatten Muskulatur; führt am Herzen zur Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, nisten Abnahme der Kontraktionskraft, an den GIT Beschwerden, Hautrötung Blutgefäßen zu einer Gefäßerweiterung-> Sauerstoffverbrauch und RR werden gesenkt Lisinopril, Ramipril, Hemmen Angiotensin-Converting-Enzym, Blutdruckabfall, Trockener Husten, ACE-Hemmer Enalapril welches Umwandlung von Angiotensin I in Nierenfunktionsstörung Angiotensin II im RAAS bewirkt Angiotensin II ist der stärkste Vasokonstriktor im Organismus. Durch Hemmung von Angiotensin II wird Gefäßerweiterung ausgelöst, es kommt zur Senkung der Vor- und Nachlast. 48 Candesartan, Losartan, Blockade des Angiotensin 1-Rezeptors; Blutdruckabfall, Hyperkaliämie, AT1 –Blocker Valsartan Wirkung vergleichbar mit ACE- Hemmern; -> Nierenfunktionsstörung (Sartane) Interagieren mit kaliumsparenden Diuretika-> Kaliumspiegel kann steigen Tamsulosin Erschlaffung der Blasenmuskulatur, Schwindel, seltener Kopfschmerzen, α1 – Entspannung der glatten Muskulatur im Hypotonie Rezeptorblock Harntrakt, blockiert Rezeptoren (Alpha1A- er Bindungsstellen) und blockieren somit Botenstoffe wie Adrenalin Furosemid (Lasix), Fördern Natrium-, Kalium- und Chlorid Niereninsuffizienz, Thromboseneigung, Diuretika Torasemid (Torem), Ausscheidung im Bereich der Henle- Schleife orthostatischer Schwindel, Symptome (Furosemid) Piretanid (Arelix) einer Hypokaliämie (Schwäche, Schläfrigkeit, GIT-Beschwerden) 49 Hypertonie Prophylaxe Ausgewogene Ernährung Ausdauertraining Stressabbau Alkohol- und Nikotinkarenz Salzreduktion Medikamentöse Basismaßnahmen Pflegemaßnahmen Hypertensive Krise Beobachtungskriterien o Regelm. VZ-Ko o Plötzlich einsetzende Kopfschmerzen weisen ev. auf eine Subarachnoidalblutung hin Medikamentenmanagement o Stufenweises aufgebautes Therapiekonzept – auf NW achten! o Hypertensiver Notfall (HN): z. B. Nitrospray (unter Zunge) Je nach der körperlichen Einschränkung Förderung der Compliance Informieren/schulen/beraten o Medikamentenschulung o Info bzgl. auslösender Faktoren o Gesundheitsförderung und Alltagsbewältigung Beratungsschwerpunkte Individuelle Risikoeinschätzung zur lebenslangen Prävention o Max. 5-6 Gramm Salz/Tag (1 Risikoadjustierte Prävention Teelöffel) o Gewichtsreduktion o Nicht nur ein RF wird o Angepasster Lebensstil bewertet, sondern das o Leichte, fettarme und gesamte Risiko ballaststoffreiche Kost o Je höher das Gesamtrisiko, o Anleiten zur selbst. RR-KO desto intensiver die o Selbsthilfegruppen Präventionsmaßnahmen o Regelm. Hausarztkontrollen o Für eine individuelle Risikoeinschätzung: SCORE- CHART 50 PFLEGE BEI AKUTEM KORONARSYNDROM Learning Outcomes Sie leiten aufgrund der Pathologie des akuten Koronarsyndroms und des Herzinfarkts die pflegerische Behandlungsstrategie ab Sie erkennen bei Menschen mit akuten KH-Bildern (MCI) den psychosozialen Betreuungsbedarf und leiten die Notwendigkeit der Beziehung anderer Gesundheits- und Sozialberufe ab Literatur Dörr, B. Ernährung. IN: I care Pflege. 2. überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme. 2020 Herbers, T. Krug, S. (2020). Pflege von Menschen mit Erkrankungen des Herzens. In G. Thieme (Hrsg.), I care – Pflege (2. Auflage). (S. 892-917). Stuttgart: Georg Thieme Verlag Kurz, Rey, (Hrsg). (2018). Pflege konkret. Innere Medizin. Schulte, D. Wahrnehmen und Beobachten. In: I Care - Pflege. Stuttgart: Georg Thieme Verlag; 2020: S. 318-341 Herzklappen und Aufbau und Herzkranzgefäße (bestehend aus 3 Ästen) 51 Kardiovaskuläre Risikoeinschätzung Risikoeinschätzung Risikoadjustierte Prävention – nicht SCORE-Charts: ein einzelner Faktor wird betrachtet, sondern das Gesamt- o Empfohlen für Personen über Herz-Kreislauf-Risiko 40 Jahre o Alter, Geschlecht, Raucherstatus, Gesmatcholesterin, Systolischer RR Klassifikation der Risikofaktoren Prävention ist nur in der Klasse 1 und 2 möglich! Klasse – Stellen einen kausalen Zusammenhang zw. RF und kardiovaskulär. Risiko dar 1 – Rauchen (selbst nur wenige pro Tag!) – Hypertonie – Erhöhte Cholesterinspiegel (besonders LDL-Low Density Lipoproteien= böses Cholesterin) Klasse – RF, deren Behandlung das kardiovaskuläre Risiko vermindert 2 – DM-Diabetes melitus (Schäden der großen Gefäße werden reduziert) – Niedriges HDL-Cholesterin – Adipositas – Bewegungsmangel (Empfehlung: 30 min tgl. an den meisten Tagen der Woche) Klasse – Eine Risikominderung für kardiovaskuläre Ereignisse durch ihre Beseitigung ist 3 nicht mehr gesichert – Erhöhte Triglyzeride (Fette), Homocystein (natürliche Aminosäure für Neubildung von Proteinen), CRP (Protein, Entzündungsmarker), Lipoproteine (Komplex aus Eiweiß und Fette) – Alkohol (geringe Mengen) Klasse – Gar nicht beeinflussbare RF 4 – Höheres Alter – Männliches Geschlecht – Postmenopause bei Frauen (Östrogen wird nicht mehr ausgeschüttet) – Familiare Belastung 52 Diagnostik und Vor/Nachbereitung Echokardiografie EKG o Transthorakale Echokardiografie (TTE) o Hier werden die o Transösophageale Echokardiografie elektronischen Abläufe des (TEE) Herzens dargestellt. Es werden Aussagen über Anamnese Herzfrequenz, Herzrhythmus, Ursprung der o Körperliche Untersuchung Erregungsbildung und der o Puls / RR- Kontrolle (Wenn Erregungsweiterleitung man 3. Ton hört- immer getroffen pathologisch) o Auskultation des Herzens Monitor-EKG (3 kontinuierliche Aufzeichnung (z. B. auf Intensivstationen) Abteilungen) Ruhe-EKG Ableitung bei körperlicher Ruhe; wird v. a. bei Verdacht auf eine akute oder chronische Herzerkrankung sowie im Rahmen einer vorsorgenden Gesundheitsdiagnostik durchgeführt Belastungs-EKG Man versucht durch eine an der HF orientierten Belastung einen erhöhten O2 Verbrauch und damit EKG- Veränderungen zu provozieren Fahrrad Langzeit-EKG Über 24h Schrittmacherkontrolle Abklärung von Synkopen Bewertet Verlauf HF und Herzrhythmus Event- und Loop Rekorder (mobiles Gerät) Koronarangiografie (Linksherzkatheter) Punktion der Art. Femoralis (Leistengegend, Oberschenkel) oder Art. Radialis (Handgelenk) Untersuchung: auf Stenosen der Koronararterien Therapie: Perkutane transluminale koronare Angioplastie (PTCA) Bei Stenosen: Ballondilatation/Stent Mittels Kontrastmittel (Angiografie) werden Stenosen sichtbar gemacht 53 Präoperativ Postoperativ Blutuntersuchung (weil engmaschige Überwachung der Kontrastmittel über Niere Vitalwerte (ggf. Monitor-EKG) ausgeschieden wird- Fußpulse, Hautfarbe (livide/blasse Nierenwerte) Verfärbung?), Sensibilität (Kribbeln?) und Nüchtern lassen Hauttemperatur (kalt?) des punktierten Venöser Zugang Beines werden innerhalb der ersten 4 Linke und Rechte Leistengegend Stunden stündlich beurteilt. rasieren (auf Hautirritationen Punktionsstelle auf Nachblutungen achten) (durchgebluteter Verband?) kontrollieren Fußpulse (Dorsalis pedis) tasten und Druckverband auf Arztanordnung und markieren (ob entfernen Durchblutungsstörung und Bei femoralem Zugang muss der Patient Qualität) Bettruhe halten. Die Mobilisation beginnt Patientinnen unmittelbar vor dem nach Arztanordnung, frühestens jedoch Eingriff auf die Toilette schicken nach 4 Stunden. Da der Patient sich nicht OP-Hemd anziehen aufsetzen (wegen Blutungsgefahr bei Falls Pat. Beruhigungsmittel erhält, Druckverband) darf, können Hilfsmittel zur darf er nach der Gabe nicht Nahrungsaufnahme hilfreich sein mehr aufstehen Koronarangiografie (Rechtsherzkatether) Punktion der Vena femoralis oder Vena basilica (Arm) Untersuchung von Anomalien, Herzfehlern Pflege in der Kardiologie Beobachtung und Bewertung der Vitalfunktionen Beobachtung und Einschätzung der allg. Leistungsfähigkeit d. Pat. 54 Organisation der kardiologischen Diagnostik Beratung und Schulung des Pat. zur gesundheitsfördernden Lebensgestaltung Begleitung, Unterstützung und Anleitung für eine weitest mögl.. Unabhängige Lebensführung Beobachten und Beurteilen Ziel: Bewegung und Leistungsfähigkeit fördern durch aktive Mithilfe des Patienten Bewegung – In der Akutphase ist die Entlastung des Herzens vorrangig – Schonung und Einschränkung in der Mobilität – Körperliche Belastung individuell lt. AVO (ev. m. Physio) Beobachtung – HF, HF-Rhythmus, HF-Qualität und Beurteilung – RR bei Mobilisation – Hautfarbe – Atmung, Frequenz, Tiefe, Dyspnoe – Mimik, Gestik – Leistungsvermögen Atmung – Besteht eine Dyspnoe? – OK-Hochlagerung bis zur Herzbettlagerung – Schlafapnoe – Atemgeräusche – Atemfrequenz – Hautfarbe – Mimik und Gestik – Sprache (abgehackt?) 55 Körpertemperatur – Nach einem Herzinfarkt sind (sub-) febrile Werte möglich – Es kommt zur Steigerung der Herzarbeit – Temp.Ko und –verlauf – Haut (schwitzen, Farbe, warm?) – Ggf. Wadenwickel – Med. lt. AVO – Kreislauf nicht zu stark belasten! Ernährung – Adipositas? – Hyperlipoproteinämie? – Wie sieht der Ernährungszustand aus? – Gewohnheiten? – familiäre und berufliche Bedingungen? – Flüssigkeitshaushalt – In der Akutphase leichte Kost – Später Ernährungsberatung mittels Diätassistenz Ausscheidung – Verminderte Herzleistung kann zu krankhaften Beinödemen führen – Diese gefährden den Pat. wiederum in Bezug auf Atmung, Durchblutung und red. Herzleistung – Trinkmengenreduktion lt.AVO – Obstipationsgefahr – Gefahr eines erhöhten abdominellen Druckes (pressen beim Stuhlgang) Widerstand in der Aorta steigt, das Herz benötigt mehr Kraft um das Blut aus der li Kammer auszuwerfen) – Zusätzlich kann eine Atemnot entstehen (thorakaler Druck) – Flüssigkeitshaushalt – Ein- und Ausfuhr dokumentieren – Gewicht – Haut (Ödeme, Exsikkosezeichen, Schleimhaut) – Atmung (brodeln – Flüssigkeitsansammlung) – Stuhl (Obstipation?) – Med. lt. AVO Psychische – Angstsymptome (Schlaflosigkeit, Weinen, Lethargie, Verfassung Tachykardie) – Bewertung des Gesundheitszustandes durch den Pat. – Hoffnung, Zukunftspläne – Kooperationsgrad 56 – Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den Betroffenen! Symptome wie Schmerzen hinter dem Brustbein, Atemnot, Herzklopfen immer ernst nehmen – Arzt informieren! Flüssigkeitsbilanzierung- Essenzielle Eckdaten Bilanzblatt mit Namen und Datum Personen ausreichend informieren und gegebenenfalls schulen Behältnisse (Tassen, Kannen,) immer ganz auffüllen Zufuhr stets in einer Maßeinheit „ml“ WH- Flüssigkeitsbilanzierung Positive Bilanz: Flüssigkeitszufuhr höher als die -ausfuhr Negative Bilanz: Person hat mehr Flüssigkeit ausgeschieden, als aufgenommen Ausgeglichene Bilanz: Ein= Ausfuhr, ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt Flüssigkeitsbilanz- Fehlerquellen – Keine Dokumentation durch DGKP oder Angehörige – Dokumentierte Getränke werden vom Pat. nicht vollständig eingenommen – Flüssigkeitsverlust wird falsch berechnet (Fieber, Urinabgang bei Personen mit Inkontinenz, Emesis, Diarrhoe) – Flüssigkeiten werden nicht mitgerechnet (Medikamente = Infusionen, Blutabnahmen, Drainagen,...) – Umgang mit Blutersatzprodukten (zB. Erythrozytenkonzentrat - Vorgehensweise abklären) Rehabilitation Beginnt bereits im KH Oft gleich im Anschluss ans KH- Anschlussheilverfahren Ziele: – Steigerung der körperl. Belastbarkeit – Erarbeitung eines herzgesunden Lebensstils – Akzeptanz und Angstbewältigung 57 – Stressbewältigungstechniken – Wiedereingliederung in Familie, soziales Umfeld, Beruf Koronare Herzkrankheit Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Herzkranzgefäße (versorgen das Herz selbst mit Blut) durch Arteriosklerose verengt. Der Herzmuskel ist dadurch minderdurchblutet und erhält zu wenig Sauerstoff (Myokardischämie). Je nachdem, wie viele der insgesamt 3 großen Koronargefäße betroffen sind, spricht man von 1-, 2- oder 3-Gefäß-Erkrankung. Ursachen KHK Arteriosklerose (https://youtu.be/2LCGvCb0yjg) Risikofaktoren: Die kardiovaskulären Hauptrisikofaktoren für die Entstehung der Arteriosklerose sind Fettstoffwechselstörungen, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Rauchen, familiäre Veranlagung, männliches Geschlecht und ein Alter über 65 Jahre. Symptom KHK Angina pectoris (AP) – Thoraxschmerzen (brennen, Engegefühl) durch die Minderversorgung des Herzens mit O2. – Atemnot, Angst, Schwitzen, Erbrechen, körperl. Belastbarkeit↓ Chronisches Koronarsyndrom Instabile AP und akutes – Tritt nur unter körperlicher Koronarsyndrom Anstrengung auf – Pat. sind bereits gut med. – Fortschreitende Arteriosklerose eingestellt – Durch unregelmäßige – Behandlung mit dem Nitrospray Med.einnahme (sublingual- Weitstellung der – Häufig schon im Ruhezustand Gefäße) (ohne körperliche Anstrengung) – Wenn keine Beschwerden: asymptomatische KHK Akutes Koronarsyndrom und ihre Formen – Instabile AP: akute Verschlechterung, oft in Ruhe, Übergang zum MCI ist fließend – Behandlung der instabilen AP wie ein MCI (bis Gegenteil bewiesen ist) – NSTEMI (non ST-segment-elevation myocardial infarction): MCI der im Labor, nicht aber im EKG diagnostiziert wird 58 – STEMI (ST-segment-elevation myocardial infarction): MCI, der sich im Labor und im EKG zeigt Aufgaben Pflegeperson – Abhängig von Akutsituation (Notfallmanagement) – Unterstützung im Rahmen der Diagnostik – Unterstützung bei der Einnahme von Notfallmedikation – Überwachung medikamentöser Therapie und Nebenwirkungsmanagement – Beratung und Prävention Diagnostik Koronarsyndrom Therapie Klinik Ziel ist es, zusammen mit dem Pat. Ruhe-EKG ein Fortschreiten der KH zu Belastungs-EKG im verhindern beschwerdefreien Intervall Vollständige Heilung ist nicht mehr Labor (CK, CK-MB, Troponin) – AP möglich oder MCI?? Stent (PTCA) Koronarangiografie (ggf. mit PTCA) KH in das Leben integrieren Echo, Stressecho RF reduzieren Med: Betablocker, Kalziumantagonisten, Nitrate, ACE- Hemmer, Statine (Wirkung, Nebenwirkung kennen-siehe oben; bei Prüfung ist immer Wirkstoff und kein Handelsname angegeben) Koronare Herzkrankheit (KHK) zusammengefasst Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Herzkranzgefäße durch Arteriosklerose verengt. Der Herzmuskel ist dadurch minderdurchblutet und erhält zu wenig Sauerstoff (Myokardischämie). Je nachdem, wie viele der insgesamt 3 großen Koronargefäße betroffen sind, spricht man von 1-, 2- oder 3-Gefäß- Erkrankung Ursachen, RF: Arteriosklerose, Fettstoffwechselstörungen, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Rauchen, familiäre Veranlagung, männliches Geschlecht und ein Alter über 65 Jahre Symptome: Angina pectoris (AP): Thoraxschmerzen (brennen, Engegefühl) durch die Minderversorgung des Herzens mit O2, Atemnot, Angst, Schwitzen, Erbrechen, körperl. Belastbarkeit↓ Chronisches Koronarsyndrom: bei körperlicher Anstrengung. Pat. sind bereits gut med. eingestellt. Behandlung mit dem Nitrospray. Wenn keine Beschwerden: asymptomatische KHK 59 Instabile AP und akutes Koronarsyndrom: Fortschreitende Arteriosklerose, unregelmäßige Med.einnahme. Häufig schon im Ruhezustand Akutes Koronarsyndrom vs. Herzinfarkt (MCI) Akutes Coronarsyndrom (ACS) ist die zusammenfassende Bezeichnung für die lebensbedrohliche Angina pectoris, Herzinfarkt und plötzlicher Herztod Herzinfarkt/Myocardinfarkt (MCI): Akute und schwere Manifestation der KHK, mit Nekrose des Herzmuskelsgewebe infolge langanhaltender Ischämie. Sterblichkeit ca. 50% Myokardinfarkt (MCI) Akute, schwerste Manifestation der KHK mit umschriebener Nekrose des Herzmuskelgewebes infolge langanhaltender Ischämie. Sterblichkeitsrate 50%. In Deutschland die häufigste Todesursache Pathogenese Verschluss einer oder mehrerer Koronararterien oder ihrer Äste, häufig infolge einer Thrombusbildung nach Ruptur einer arteriosklerotischen Plaque Nach ca. 3-6 Stunden irreversible Nekrose des Myocards Symptome Plötzlich auftretende, heftige retrosternale Schmerzen Engegefühl (=Angina) , Todesangst, Unruhe Schmerzen sprechen auf Ruhe und Nitropräparate kaum/nicht an CAVE: Instabile AP und Herzinfarkt sind klinisch nicht zuverlässig zu unterscheiden Schmerzausstrahlung in die Arme, Bauch, zw. Scapulae Übelkeit, Erbrechen Blasse, fahl-graue Gesichtsfarbe Kalter Schweiß im Gesicht Dyspnoe Unruhe, Angst bis zur Todesangst Kardiogener Schock Ältere Menschen und Diabetiker haben oft eigenen atypischen Verlauf, mit wenig/gar keinen Schmerzen = stummer Herzinfarkt. Frauen klagen oft über Druck, Atemnot, Übelkeit und/oder Oberbauchschmerzen 60 Diagnostik EKG (NSTEMI oder STEMI?) Bei NSTEMI wird EKG laufend wiederholt (Elektroden immer an dieselbe Stelle platzieren!! – Vergleichbarkeit!) Labor: Aus den geschädigten Herzmuskelzellen gelangen vermehrt Enzyme ins Blut – Myoglobin steigt sofort an – nicht aussagekräftig genug, weil es auch im Skelettmuskel vorkommt – Troponine, nach 4-8 Std. nachweisbar (Mehrfachbestimmungen!) – CK-MB (Creatinphosphokinase d. Untergruppe MB) Echo: Ausmaß des geschädigten Herzgewebes wird festgestellt Koronarangiografie mit akut-PTCA: Gefäßsituation wird abgeklärt bzw. behandelt (Stent) Komplikationen- Stunden bis Tage nach MCI Herzrhythmusstörungen 90% (10% Kammerflimmern) (Reizleitungssystem des Herzens kann durch MCI geschädigt sein) Linksherzinsuffizienz (akutes Lungenödem) Kardiogener Schock Myocardruptur und Ventrikelseptumruptur- Pericardtamponade und akute Herzinsuffizienz Dressler-Syndrom: Form der Perikarditis (Herzbeutelentzündung) (nach 1-4 Wo, Fieber, Abgeschlagenheit) Herzwandaneurysma Herzinsuffizienz (allgemeine schwache Pumpleistung des Herzens) Kardiogener Schock Lebensbedrohliche Kreislaufeinschränkung mit schwerem O2- Mangel des Organismus, hervorgerufen durch ein primäres Herzversagen (Pumpversagen). O2-Mangel lebenswichtiger Organe o – Häufigste Todesursache bei Infarktpatient_innen o – Zeichen einer Herzinsuffizienz (Brodeln, Stauung der Halsvenen,...), – Tachykardie mit unregelmäßigem Puls, – Systolischer Blutdruck von unter 90 mmHg, o – Veränderte Bewusstseinslage (Somnolenz, Koma), Unruhe, Angst und o – Blasse Haut, ev. Zyanose und Dyspnoe 61 Sofortmaßnahmen Versorgung ev. auf CPU (Chest – EKG und Blutentnahme Pain Unit) bzw. ICU – Schmerzen Je nach Situation werden (Vernichtungsschmerz!) mittels unterschiedliche initiale Opioid-Analgetika z.B Morphin Maßnahmen gesetzt behandeln – Sedierung (z.B via Diazepam i.v. – Reanimation oder Valium®) – Arzt benachrichtigen – Thrombozytenaggregationshem – Bettruhe mit erhöhtem mer bzw. Heparin Oberkörper – ß-Blocker für die Senkung der – Beengende Kleidung Herzfrequenz (unter 60 Schlägen entfernen pro Minute) – Vitalzeichenkontrolle – Bluthochdruck mittels – Sauerstoffgabe (vier bis acht Medikation senken Liter pro Minute) (laut AVO) – Behandlung möglicher (Spät- )Komplikationen (z.B – Nitroglycerin-Spray bzw. Herzrhythmusstörungen) Nitroglycerin-Gabe über Spritzenpumpe Weiterführende Therapie- sehr wichtig!! Keine i.m –Injektionen bei einem Herzinfarkt, oder bei einem Verdacht, da diese die Blutwerte verfälschen und eine Lysetherapie ist nicht mehr möglich Weiterführende Therapie- Rekanalisation PTCA (Perkutane transluminale Lokale (Thrombo-)Lyse Angioplastie) – Streptokinase, Urokinase oder – Stenose wird durch einen kleinen, Plasminogenaktivator (rt-PA) aufblasbaren Ballon aufgedehnt werden mit einem arteriellen – Anschließend wird ein Stent Katheter direkt an den Thrombus gelegt gebracht – Nach der PTA ist eine Thrombozytenaggregationshemmu TEA (Thrombendarteriektomie) ng erforderlich – Thrombus wird mit der pathologischen Gefäßinnenwand ausgeschält – Häufig mit Bypass-Operation kombiniert (= durch Implantation einer Prothese aus körperfremdes- oder eigenem Material) 62 Lysetherapie Ziel der Lysetherapie (oder auch Thrombolyse) ist, die Auflösung des Thrombus und die Wiederherstellung der Durchblutung Ein weiteres Ziel kann auch die Verkleinerung des Infarktareals sein Häufigste Form stellt die systemische Lysetherapie: Hierbei wird i.v. gerinnselauflösende Substanzen appliziert z. B. Streptokinase, rt-PA (recombinant tissue plasminogen activator)und rt-PA-Abkömmlinge Komplikationen: Blutungen (intracerebral) und Embolien Kontraindikationen: – Gerinnungsstörungen, – Tumorerkrankungen (Tumorgewebe ist extrem gut durchblutet-Blutungsgefahr) – Schlaganfälle oder Hirnblutungen, – Keine Verletzungen oder „große“ Operationen vor drei Wochen, – Vorausgegangene Arterienpunktionen, V. subclavia,, V. jugularis – Eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion Pflege bei Patienten nach Lysetherapie – Weiche Kost und Vermeidung von scharfer und kantiger Kost – Weiche Zahnbürste mit abgerundeten Borsten – Vorsichtiges Kürzen der Finger- und Fußnägel – Obstipationsprophylaxe um das Risiko von Verletzungen und/oder Einblutungen zu minimieren – Kein festes Schnäuzen – Keine i.m. Injektionen – Ev. auch keine i.v. Injektionen Beobachtung o Kontrolle Druckverband auf Nachblutung o Einblutung in Haut/Schleimhaut o Bewusstseinlage o Ausscheidung (Blut im Stuhl oder Harn) o Vitalparameter o Atmung Lokale Maßnahmen zur Blutstillung Schutz der Patienten – Sturzprophylaxe(Kopf!) – Keine rektale Temperaturmessungen- eventuell Hämorriden – CAVE bei Gefäßzugänge und Drainagen 63 Maßnahmen direkt nach MCI Beobachtung und Kontrolle Herz-Kreislauf-System (EKG, Puls, RR,...) Zeichen von Schmerzen und Übelkeit Atmung (Dyspnoe, Verdacht auf Lungenödem) Hautzustand (Blässe, Kaltschweißigkeit,...) Temperatur Flüssigkeitsbilanzierung (!) Begutachtung der psychischen Angst und Vigilanz (Orientierung→CAVE Delirium! „Durchgangssyndrom“!) Grundsätzlich orientieren sich die pflegerischen Maßnahmen auf die Stabilisierung des Kreislaufs und die psychische Unterstützung In der Akutphase ist die Schonung der Patientin/des Patienten vordergründig Wichtig sind die Entlastung und eine passende Behandlung/Betreuung Beispiel Herzbettpositionierung Medikamentöse Behandlung – Medikamentöse Erstaufnahme: – Opiate (z.B. Morphin) – Sauerstoff – Nitrate (TTS = transdermales therapeutischem System, oder sublingual) – Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin®) – Langzeittherapie: – Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. Aspirin® protect 100 oder Plavix®) – Betablocker (z.B. Concor®) – Calciumantagonisten (z.B. Norvasc®) – ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Antagonisten (z.B. Lisinopril®) – Lipidsenker zur Plaquestabilisation 64 Allgemeine pflegerische Maßnahmen nach MCI – Ausscheidung (Flüssigkeitsbilanzierung, Gewichtskontrolle, Atmung, Stuhlausscheidung (Obstipation?) – Psychische Verfassung (Angstsymptome wahrnehmen, positive als auch negative Bewertungen wahrnehmen, Kooperationsgrad und Compliance beobachten, Beobachtung der allgemeinen Verfassung) – Alltagsbewältigung (Aktives Autofahren und Gurtenpflicht, je nach Gesundheitszustand) OPERATIONEN AM ARTERIELLEN GEFÄßSYSTEM Learning Outcomes: Sie beschreiben die pflegerischen Interventionen bei akuten Arterien- und Venenverschlüssen und gehen auf wesentliche Unterschiede in Bezug auf Entstehungsort der ursächlichen Thrombose, den Weg des abgelösten Thrombus und die Manifestation der Embolie ein Sie beschreiben die pflegerischen Maßnahmen bei einer femoropoplitealen und bei einem aortokoronaren Bypass-OP und beraten die betroffenen Personen unter Berücksichtigung der psychosozialen Aspekte und des Bezugssystems Selbststudiumauftrag Thrombose und Embolie Operationen am arteriellen Gefäßsystem Aortokoronarer Bypass Femoropoplitealer Bypass Bypass= Umgehung, oder parallel geschaltetes neues Gefäß