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This document contains information on ethics, and various perspectives by important historical figures, such as Plato and Kant. It examines the nature of moral judgements and ethical systems.
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Ethik… … befasst sich mit den Normen menschlichen Handelns und … Aufstellung und Begründung von Normen … ist eine Disziplin der… 2 mögliche Systeme:...
Ethik… … befasst sich mit den Normen menschlichen Handelns und … Aufstellung und Begründung von Normen … ist eine Disziplin der… 2 mögliche Systeme: Offenbarungsethik Vernunftethik Religion …Philosophie (Streben nach Weisheit) Grundbegriffe der Handlungstheorie Handlung: Ein Subjekt versucht ein bewusstes Vorhaben zu verwirklichen. Eine Handlung hätte also auch prinzipiell unterlassen werden können. Mensch als handlungsfähiges Wesen Moralische Urteile bewerten ausschließlich menschliches Handeln und nicht jedes beliebige von Menschen gezeigte Verhalten. Ein Akteur muss sein Handeln verantworten können – die Handlung muss eine „Ich-Leistung“ darstellen mit einer Zielorientierung (Absicht: Handlungsgrund und Handlungsziel) versehen sein. Handlungsfreiheit: Der Mensch kann das, was er will, auch tatsächlich ausführen, frei von Zwang von außen. Willensfreiheit: Moralische Urteile sind nur dann möglich, wenn Willensfreiheit zugrunde liegt. Der freie Wille wird als Wille beschrieben, der sich unter dem Einfluss von Gründen, also durch Überlegen bildet, mit dem Mensch selbst als Urheber. (nach Bieri) Platon (427 – 348 v.Chr.) Entstammt athenischem Adel und ist Schüler Sokrates Gilt neben Kant und Hegel als einer der drei größten Denker des Abendlandes Wende in der Philosophie: Erkenntnis der Wirklichkeit jenseits der sichtbaren Dinge Werke: 30 Dialoge und 13 Briefe, jedoch nur der 7. Brief tatsächlich von ihm Ideenlehre ✓ Die angeblich wahren Wahrnehmungen in der sinnlichen Welt sind nur Trugbilder (Scheinwelt) ✓ Hinter jedem Begriff steckt eine Idee und diese Ideenwelt ist nach Platon geordnet (Kosmos und nicht Chaos) -> Zwei-Welten-Theorie ✓ An der Spitze dieser Ideenwelt steht die Idee des Wahren – Schönen – Guten, alle anderen Ideen und letztlich auch die Scheinwelt richten sich danach ✓ Verdeutlichung mit dem Höhlengleichnis (Politeia, VII. Buch), in welchem die verschiedenen Erkenntnisstufen dargestellt sind: Doxa (Meinung) Abbildungen: Im Höhlengleichnis sehen die Gefesselten nur die Schatten an der Wand. Sinnliche Wahrnehmungen: Der unter Zwang befreite Höhlenbewohner kann jetzt die Ursache für die Erkenntnis angeben, aber noch nicht zur Erkenntnis selbst vorstoßen. Episteme (Wissen) Denken: Der befreite Höhlenbewohner erkennt zum ersten Mal Wirklichkeit, allerdings nur als Spiegelung im Wasser oder bei Nacht. Erkenntnis: Nach einer Gewöhnungsphase kann der Mensch jetzt die Sonne als Ursache aller Dinge sehen und ist zu reinem Denken vorgestoßen ✓ Die Methode für das Steben nach allgemeingültiger Wahrheit ist die Dialektik, also die Technik des ständigen Fragens und vorläufigen Antwortens mit dem Ziel, die Wahrheit zu finden. Seelenlehre ✓ Die Seele steht zwischen den Bereichen des Geistigen und des Sinnlichen, indem sie an beiden teilhat und zwischen diesen vermittelt. Nach Platon ist die Seele das Prinzip des Lebens. Die Seele ist die Bewegung, die sich selbst bewegen kann (Platon, Nomoi 895e-896a). Damit ist sie zugleich unsterblich, unvergänglich und unzerstörbar, denn das sich selbst Bewegende kann weder untergehen noch entstehen. ✓ Die Gegenwart der Seele ist das, was einem Körper das Leben einhaucht. Der Tod ist die Trennung der Seele vom Körper. Bei der Wiedergeburt erfüllt die Seele einen neuen Körper. ✓ Die Menschenseele leitet sich von der Weltseele ab und ist wesensverwandt mit den Ideen des Wahren, Guten und Schönen. Das Wissen von diesen Ideen hat sie aus ihrem Vorleben, bevor sie in den konkreten Leib eingegangen ist (Anamnese). Sie ist das, wodurch der Mensch zu Wissen gelangt. ✓ Platon schreibt der Seele drei Teile zu: Um Gutes zu leisten muss die Seele nach Platon wie eine Lyra richtig gestimmt sein. Die drei Seelenbereiche „logisitikon“ (Vernunft), „thymoeides“ (das Mutartige bzw. Wille) und „epithymêtikon“ (das Begehrende) befinden sich dann in einer harmonischen Ordnung, wobei die triebhafte Begierde nicht Oberhand gewinnen darf. ✓ Ebenso sind die sog. Kardinaltugenden Ideen, welche in der Seele verhaftet sind: Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit Bildquelle: http://platon-heute.de/seelenlehre.html ✓ Mythos vom Seelenwagen: Staatstheorie ✓ Platon war von den bisherigen Gesellschafts- und Herrschaftsformen (Tyrannei, anfängliche Demokratie) nicht überzeugt. ✓ Für ihn sollten nur die am besten Gebildeten die Führung des Staates in einem strengen Ausbildungs- bzw. Auswahlverfahren übernehmen. In „politeia“ entwirft er seine Staatsphilosophie, in welcher er einen Philosophenkönig fordert: Das Schlechte würde kein Ende nehmen, ehe nicht jene, die echt und wahrhaft die Weisheit lieben, zur Herrschaft im Staate gelangen. ✓ In dieser Theorie gibt es eine Klassengesellschaft: Unterschicht / Wächter (Mittelschicht, zur Verteidigung) / Regenten ✓ Jedes Kind bekommt in einer körperlichen und schulischen Auslese dieselbe Chance, den höchsten Stand zu erreichen – Erziehung und Bildung werden also vom Staat übernommen. ✓ In seinem Alterswerk „nomoi“ („Die Gesetze“) rückt Platon von diesen Vorstellungen wieder etwas ab, um realistischere Möglichkeiten der Umsetzung zu erreichen. Einfache Darstellung des Verhältnisses zwischen den drei Teilen des Menschen und des Staates (aus „Sofies Welt“, S. 113): Körper Seele Tugend Staat Kopf Vernunft Weisheit Herrscher Brust Wille Mut Wächter Unterleib Begehren Mäßigung Handelsstand Bildquelle: http://platon-heute.de/seelenlehre.html Kardinaltugenden Als Kardinaltugenden werden die vier Haupttugenden Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit bezeichnet. Platon stellt sie systematisch dar, wobei die Gerechtigkeit den anderen Kardinaltugenden übergeordnet wird. Vertreter der Stoa (Philosophenschule, um 300 v.Chr. in Athen gegründet) dagegen führen die Gerechtigkeit auf die anderen Tugenden zurück. Die Kardinaltugenden weisen zudem einen christlichen Bezug auf, so hat beispielsweise der mittelalterliche Philosoph und Theologe Thomas von Aquin (1225 – 1274) die antike Philosophie mit christlicher Theologie verbunden und die antiken Kardinaltugenden mit den theologischen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung in Verbindung gebracht. Aristoteles Menschenbild Menschen als soziale (politische) Wesen (zoon politikon), verbunden durch den Logos (Vernunft) Telos (Ziel): Streben nach höchstem Gut: eudaimonia (Glückseligkeit) Weg zum Ziel: tugendhaftes Leben Kraft des Ratio (Verstand), in Seele verankert Höchste Stufe: theoria (rein geistige Anschauung des „Göttlichen“) Seele (ähnlich Platon!) Vernunftebene Rationale Erkenntnis, Steuerung Sinnenseele / Handlungsebene Wahrnehmung, Gefühle, Triebe „Kampf“: sittliches/tugendhaftes Handeln versus affektives/nicht tugendhaftes Handeln Vegetative Ebene vorrational, Sichern physischer Existenz Handlungstheorie Oberste Motivation des Handelns: Erreichen des höchsten Guts (eudaimonia) Oberster Seelenteil muss bestimmend sein -> tugendhaftes Handeln Tugendethik Gesamte Natur auf das Ziel der eigenen Vollendung ausgelegt Mensch muss Ziel der Areté (Tugend, Vortrefflichkeit) verwirklichen -> Streben nach Vollkommenheit Ethik vermittelt das Erwerben der Tugenden dianoetische Tugenden (Verstandestugenden) ethische Tugenden (Charaktertugenden) Klugheit Tapferkeit Weisheit Gerechtigkeit Wissen Mäßigung Einsicht Großzügigkeit in Vernunftebene der Seele in Sinnenseele (begehrender/strebender Teil) Erwerb durch Belehrung Erwerb durch Gewöhnung Mesotes-Lehre (Mesotes = Maß, Mitte) Ethische Tugenden werden erworben, wenn mit Hilfe der Vernunft das richtige Maß gefunden wird. Diese „Mitte“ muss im praktischen Handeln ständig eingeübt und verinnerlicht werden (ethos = Gewöhnung). z.B. Tollkühnheit -> Tapferkeit Durch Vernunft (Nachdenken) kann sinnliche Wahrnehmung entscheidend; höchster Grad an Wirklichkeit erreicht werden Vernunft (Logos) als wichtigstes Kennzeichen des Menschen Welt der „Formen“ ähnlich Ideenwelt, Vollkommene Ideenwelt wirklicher als jedoch aufgrund von Naturbeobachtung Phänomene in der Natur entstanden Idee bzw. Form existiert nicht vor aller Ewige Ideen als etwas Unveränderliches Erfahrung Die Form „Huhn“ ist ein Begriff, den der Idee Huhn kam vor dem Huhn und dem Ei Mensch aufgrund seiner Erfahrung gebildet hat Nichts existiert im Bewusstsein, das nicht Ewige Ideen in unsterblicher Seele zuerst in den Sinnen existiert, d.h. der enthalten Mensch hat keine angeborenen Ideen (nur angeborene Vernunft) Mythisch/religiöser Naturwissenschaftlicher Ansatz Interpretationsspielraum Quelle: Sofies Welt (Jostein Gaarder) AB Aristoteles Systematik (am Beispiel „Huhn“) Form: bestimmte Eigenschaften des Huhns (z.B. Eier legen, Gackern,…) Stoff: Materie, aus der das Huhn besteht Im Stoff liegt die Möglichkeit, eine bestimmte Form zu erlangen. Aus einem Hühnerei kann ein Huhn entstehen (jedoch keine Gans). Aus der Beobachtung verschiedener Naturprozesse folgert Aristoteles die „Form“ verschiedener Objekte (z.B. Form „Stein“: zu Boden fallen). Logik Der Mensch versteht und beschreibt die Welt, indem er alle Dinge in Gruppen bzw. Kategorien ordnet. Gleiche Eigenschaften aller Hühner gehören zur Form, individuelle Unterschiede zum Stoff. Aristoteles systematisiert diese Begriffsbildung und legt damit die Grundlagen für die modernen Naturwissenschaften (Beispiel: Biologie). Dabei gelten strenge Regeln der Logik: aus Prämissen wird eine Schlussfolgerung gezogen. Quelle: Sofies Welt (Jostein Gaarder) Aus Kant & Co. im Interview (Reclams Universal Bibliothek, 2009) Aufgaben 1. Lesen Sie das fiktive Interview mit Aristoteles und ergänzen Sie Ihr Lexikon um folgende Begriffe: eudaimonía lógos areté 2. Nennen Sie ein Beispiel für eine Tugend aus dem Text und erklären Sie kurz, was mit Mesotes-Lehre gemeint ist. -2- I Schwerpunktthema: „THEORIE UND PRAXIS DES HANDELNS“ Text: 1 Morgens nach dem Aufstehen tragen sie ihr Schlafverhalten in eine Tabelle ein. Sie messen Körpergewicht, Lungenvolumen, Grad der Mundfeuchtigkeit. Sie scannen die Pigmentierung ihrer Haut und messen die eigenen Gehirn- ströme. Die Daten stellen sie ins Internet. Sie sind keine Untertanen in einer 5 Science-Fiction-Gesundheitsdiktatur, sondern Bürger demokratischer Staaten, die ihre Freiheit dazu nutzen, das eigene Leben in eine Statistik zu verwan- deln. Quantified Self heißt eine wachsende Bewegung aus den USA, die auf Europa übergreift. Die Selbstvermesser rücken dem eigenen Körper mit allerlei tech- 10 nischem Spielzeug auf den Pelz. Vom Stirnband mit EEG-Sensoren bis zum Blutdruckmessgerät mit USB-Anschluss. Den Selbstvermessern geht es um Optimierung. Sie wollen die erfassten Daten nutzen, um ihre Gesundheit, Fit- ness und Leistungsfähigkeit so weit wie möglich zu steigern. Das Ich als For- schungsobjekt: Der Selbstvermesser hofft, sich im Datenspiegel zu erkennen, 15 Fehler auszubügeln und zu einem besseren Leben zu gelangen. Im Grunde bräuchte es ja nicht weiter zu interessieren, was ein paar Technik- fans mit ihrem Überschuss an Freizeit und Geld anfangen, wenn die Idee von Quantified Self nicht als extremer Auswuchs eines allgemeinen Trends zu deu- ten wäre. Es sind nicht nur die Selbstvermesser, es ist unsere ganze Gesell- 20 schaft, die zunehmend dem Glauben verfällt, physische Perfektion sei das „höchste Gut“. Gedüngt wird dieser blühende Irrtum von einer gigantomanen Pharma-, Kosmetik- und Ernährungsindustrie, die ihre Selbstverbesserungs- präparate an Mann und Frau bringen will. In der Werbung werden dazu kör- perbetonte Idealbilder entworfen. Einst behauptete ein altes Sprichwort, es 25 komme auf die inneren Werte an, und damit waren nicht die Blut- und Leber- werte gemeint. Die Konzentration auf oberflächlich verstandene Werte wie Schönheit, Fitness, Jugend anstelle moralischer Tugenden ist eine bedauerns- werte Nebenwirkung des konsumgestützten Kapitalismus. Unser Wirtschafts- system ist nun mal darauf angewiesen, dass wir permanent durch eine Mi- 30 schung aus Leistung und Konsum nach Glück zu streben suchen. Entsprechend anfällig ist unsere Gesellschaft für die Annahme, das Wesentli- che am Menschen sei der materielle Teil. Der messbare Mensch ist der ver- gleichbare und damit selektionsfähige Mensch. Aber die Selbstquantifizierer befinden sich auf dem Holzweg, wenn sie erklären, die Informationssammelei 35 diene der Aufklärung im Sinne Kants. Die Verwandlung eines Lebewesens in Zahlenkolonnen macht den Menschen zum Objekt und läuft damit automatisch Gefahr, Fremdherrschaft zu begründen. (Fortsetzung nächste Seite) -3- Schon jetzt freut sich das überforderte Gesundheitssystem darauf, Quantified Self sukzessive zu einer allgemeinen Verpflichtung zu erheben, um auf dieser 40 Grundlage Versicherungsleistungen nach dem Selber-schuld-Prinzip zu ver- weigern. Wenn es einen optimalen Lebensstil gibt, der zum optimalen Körper führt, dann gibt es auch messbare Abweichungen, an die sich Belohnung und Strafe knüpfen lassen. Ob sie es wollen oder nicht – als Vorreiter in Sachen Körperwahn machen sich die Selbstvermesser zu Versuchskaninchen für das 45 Konzept des Gesundheitsuntertanen. Sie entwickeln und testen Sensoren, die wir vielleicht eines Tages alle am Handgelenk tragen, um auf diese Weise am Bonus-Malus-System der Krankenkassen teilzunehmen. Die Verknüpfung von Krankheit und Schuld bedeutet nicht weniger als eine massive Einschränkung von persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Soli- 50 darität – zwei Werte, die das Fundament einer demokratischen Gesellschaft bilden. Wer glaubt, Gesundheit und Wohlbefinden könne man sich erarbeiten, indem man entlang von Normen alles „richtig“ macht, der mag bald nicht mehr einsehen, warum er mit seinen Versicherungsbeiträgen für Raucherlun- gen oder verfettete Herzen irgendwelcher undisziplinierter Hedonisten auf- 55 kommen soll. Quantified Self verabschiedet sich von einer Vernunft, die zum Bestimmen des richtigen Lebens keinen Taschenrechner braucht. Ein mündiger Mensch kann auf seine Fähigkeit vertrauen, in vielen Lebensbereichen das rechte Maß der Dinge zu ermitteln, ohne dabei jedes Mal Messgeräte verwenden zu müssen. 60 Selbstvermessung hingegen ist das Gegenteil von Selbstvertrauen. Im Wunsch, die eigene Existenz möglichst restlos zu beherrschen, drückt sich vor allem die Angst aus, als Individuum in der großen, weiten Welt der schönen und schrecklichen Möglichkeiten verloren zu gehen. Nichts spricht dagegen, den eigenen Körper und am besten auch Herz und Geist zum Besseren entwickeln 65 zu wollen. Leider fällt es uns Menschen schwer, zu verstehen, dass das immer Bessere nicht im Extrem, sondern in der Balance zu suchen ist. Juli Zeh: Das vermessene Selbst, in: Menschen – das Magazin, Ausgabe 3/2012, S. 36-39; für Prüfungszwecke bearbeitet 1.1 Fassen Sie den Gedankengang der Autorin mit eigenen Worten zusammen! [12 BE] 1.2 Erläutern Sie Grundzüge der aristotelischen Tugendlehre! Arbeiten Sie Paral- lelen zu den von J. Zeh geäußerten Ideen heraus! [16 BE] (Fortsetzung nächste Seite) Kant: Der kategorische Imperativ Handle so, dass die Maxime deiner jederzeit zugleich zum allgemeinen Gesetz Handlung werden sollte. 4. 1. 2. 3. Handlung Maxime Überprüfung Idee einer allgemeinen Gesetzgebung Fallanalyse in 4 Denkschritten: 1. Frage, ob die Handlung aus subjektiver Sicht gewollt werden kann 2. Formulierung einer Maxime (= subjektives Handlungsprinzip) 3. Verallgemeinerung der Maxime zu einem Gesetz (= ausnahmslose Regel) 4. Prüfung durch die Vernunft Der moralische Widerspruch ist zugleich ein logischer Widerspruch! Handlung pflichtwidrig vs. pflichtgemäß ohne Neigung/aus Eigennutz aus Neigung aus Pflicht - Egoismus - persönliche Sympathie - ohne Abwägung eines Nutzens - Ansehen - Menschenliebe - aus Achtung vor dem Sittengesetz - Angst vor - Interesse - trotz Antipathie -… -… -… legal legal legal sittlich/moralisch → Eine Handlung hat nur dann einen echten moralischen Wert, wenn sie pflichtgemäß ist und aus Pflicht erfolgt. → Sie hat ihren Wert in der Maxime, dem subjektiven Prinzip des Wollens (Grundsatz des Handelns) Kants Pflichtethik (deontologische Ethik) Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust“ (Goethe, Faust I, Vor dem Tor, V. 1112) Mensch Sinnenmensch Vernunftmensch Widersprüche in uns Imperative als Auflösung („Gebot“) Hypothetischer Imperativ Kategorischer Imperativ Def.: Handlungsanweisungen, die nur Def.: Forderungen, deren Erfüllung unter der Voraussetzung gelten, dass immer und überall und für jeden jemand ein bestimmtes Ziel, das für ihn notwendig und folglich unbedingt von Bedeutung ist, erreichen will. geboten sind. → mit Bedingung → ohne Bedingung → ohne moralischen Belang → mit moralischen Belang → a) problematisch oder b) assertorisch → apodiktisch zu a) Imperativ der Geschicklichkeit (d. h. Imperativ gilt ohne Wenn und Aber (d. h. Imperativ bezieht sich auf eine von a priori!) vielen Absichten!) zu b) Imperativ der Lebensklugheit (d. h. Imperativ bezieht sich auf eine Absicht, die alle wollen!) Bsp.: Bsp.: a) „Zieh dir etwas an!“ „Du sollst nicht stehlen!“ b) „Spare, wenn du keine Not leiden willst!“ Steckbrief IMMANUEL KANT iStockphoto / Grafissimo *22.04.1724 in Königsberg in Ostpreußen (heute Kaliningrad/Russland) †12.02.1804 in Königsberg Leben Immanuel Kant stammt aus einer ärmeren Handwerkerfamilie. Er wird im Geist des protestantischen Pietismus erzogen. Ab 1740 studiert er an der Königsberger Universität Philoso- phie, Mathematik, Naturwissenschaften und Theologie. Von 1746–1755 arbeitet er als Hauslehrer. 1755 erfolgt die Pro- motion (Über das Feuer) und Habilitation (Erste Prinzipien der metaphysischen Erkenntnis). Er leidet unter Geldnot sowie unter einer kränklichen Konstitu- tion und versucht, durch strenge Regelmäßigkeiten mit seinen Kräften zu haushalten. Ab 1770 ist er Professor für Metaphysik und Logik in seiner Hei- matstadt, deren Umkreis er nie verlässt. Von 1781–1790 erscheinen nach zehnjährigen Vorarbeiten seine kritischen Schriften. Seite 1 © C.C.Buchner Verlag, Bamberg Steckbrief 1786 wird er Rektor der Universität. 1796 beendet er seine Lehrtätigkeit. Werk Wichtigste Schriften: Kritik der reinen Vernunft (1781/1787), Grundlegung der Metaphysik der Sitten (1785), Kritik der prak- tischen Vernunft (1788), Kritik der Urteilskraft (1790), Zum ewi- gen Frieden (1795) Philosophischer Ansatz Immanuel Kant ist der wichtigste deutsche Philosoph der Auf- klärung und zählt zu den wichtigsten Denkern der abendländi- schen Philosophie überhaupt. Seine Neuorientierung des Den- kens wird in der Philosophiegeschichte als kopernikanische Wende bezeichnet. Sapere aude! („Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“) ist der Wahlspruch der Aufklärung und die Grund- lage von Kants philosophischem Denken. Für Kant ist die Aufgabe der Philosophie die Beantwortung von drei Fragen, die in eine vierte Frage münden: 1. Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie/Metaphysik) 2. Was soll ich tun? (Ethik/Moral) 3. Was darf ich hoffen? (Religion) 4. Was ist der Mensch? (Anthropologie) Seite 2 © C.C.Buchner Verlag, Bamberg Steckbrief Kants kritische Philosophie, die er selbst als Transzendentalphi- losophie bezeichnete, beantwortet diese Grundfragen, indem sie untersucht, was allem menschlichen Erkennen und Handeln zugrunde liegt und was für alle Menschen gleichermaßen als gültig angesehen werden kann. Diese Bedingungen der Mög- lichkeit objektiver Erkenntnis und Gesetzgebung müssen in der Vernunft des erkennenden und handelnden Subjekts gesucht werden. In seiner Schrift Die Kritik der reinen Vernunft zeigt Kant auf, dass Erkenntnis einerseits ohne Anschauung bzw. sinnliche Wahrnehmung nicht möglich ist, andererseits aber die sinnli- che Wahrnehmung ohne Struktur bleibt, wenn der Verstand nicht den Wahrnehmungen Begriffe hinzufügt. Die Vernunft er- möglicht es, die auf diese Weise gewonnene Erkenntnis zu ord- nen und in Prinzipien zu denken. In seinen ethischen Schriften, Grundlegung der Metaphysik der Sitten und Kritik der praktischen Vernunft, formuliert Kant ein Sittengesetz, das a priori (von aller Erfahrung unabhängige Ver- nunfterkenntnis) gilt und es jedem Menschen ermöglicht, al- lein mithilfe seiner Vernunft moralisch gut zu handeln – den Kategorischen Imperativ: „Handle nur nach derjenigen Ma- xime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allge- meines Gesetz werde.“ In der Moralfähigkeit des Menschen gründet seine Freiheit und die Würde seiner Person als Zweck an sich selbst. Seite 3 © C.C.Buchner Verlag, Bamberg Steckbrief In der Kritik der Urteilskraft vermag für Kant nur das unmittel- bar empfundene Gefühl der Lust oder Unlust das Urteil über die Schönheit oder Hässlichkeit eines Gegenstandes zu recht- fertigen. Ein Gegenstand des interesselosen Wohlgefallens kann aber auch für alle anderen schön sein. So entsteht das Pa- radox, dass ein Geschmacksurteil subjektiv und allgemein gül- tig sein kann. In seiner Altersschrift Zum ewigen Frieden wendet Kant seine Moralphilosophie auf die Politik an und formuliert Ideen eines Völkerrechts und Voraussetzungen für einen weltumfassenden Frieden. Leben: nach Volker Spierling: Kleine Geschichte der Philosophie. 50 Porträts von der Antike bis zur Gegenwart. München/Zürich: Piper, 4 Auflage 1996, S. 206ff.; Zitat (Sapere aude): Immanuel Kant: Was ist Aufklärung? In: Kants Werke. Band VIII. Akademie Textausgabe. Berlin: de Gruyter 1968, S. 35; Philosophischer Ansatz: nach Monika Sänger Seite 4 © C.C.Buchner Verlag, Bamberg Immanuel Kant: Der gute Wille 1 […] Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille. Verstand, Witz, Urteilskraft, und wie die Talente des Geistes sonst heißen mögen, oder Mut, Entschlossenheit, Beharrlichkeit im Vorsatze, als Eigenschaften des Temperaments, sind ohne Zweifel in mancher 5 Absicht gut und wünschenswert; aber sie können auch äußerst böse und schädlich werden, wenn der Wille, der von diesen Naturgaben Gebrauch machen soll und dessen eigentümliche Beschaffenheit darum Charakter heißt, nicht gut ist. Mit den Glücksgaben ist es eben so bewandt. Macht, Reichtum, Ehre, selbst Gesundheit, und das ganze Wohlbefinden und Zufriedenheit mit seinem Zustande, unter dem Namen der Glückseligkeit, machen Mut und hierdurch öfters auch 10 Übermut, wo nicht ein guter Wille da ist, der den Einfluss derselben aufs Gemüt, und hiermit auch das ganze Prinzip zu handeln, berichtige und allgemein-zweckmäßig mache; ohne zu erwähnen, dass ein vernünftiger unparteiischer Zuschauer sogar am Anblicke eines ununterbrochenen Wohlergehens eines Wesens, das kein Zug eines reinen und guten Willens zieret, nimmermehr ein Wohlgefallen haben kann, und so der gute Wille die unerlässliche Bedingung selbst der Würdigkeit, 15 glücklich zu sein, auszumachen scheint. Einige Eigenschaften sind sogar diesem guten Willen selbst beförderlich und können sein Werk sehr erleichtern, haben aber dem ungeachtet keinen innern unbedingten Wert, sondern setzen immer noch einen guten Willen voraus, der die Hochschätzung, die man übrigens mit Recht für sie trägt, 20 einschränkt, und es nicht erlaubt, sie für schlechthin gut zu halten. Mäßigung in Affekten und Leidenschaften, Selbstbeherrschung und nüchterne Überlegung sind nicht allein in vielerlei Absicht gut, sondern scheinen sogar einen Teil vom innern Werte der Person auszumachen; allein es fehlt viel daran, um sie ohne Einschränkung für gut zu erklären (so unbedingt sie auch von den Alten gepriesen worden). Denn ohne Grundsätze eines guten Willens können sie höchst böse werden, und 25 das kalte Blut eines Bösewichts macht ihn nicht allein weit gefährlicher, sondern auch unmittelbar in unsern Augen noch verabscheuungswürdiger, als er ohne dieses dafür würde gehalten werden. Der gute Wille ist nicht durch das, was er bewirkt, oder ausrichtet, nicht durch seine Tauglichkeit zu Erreichung irgend eines vorgesetzten Zweckes, sondern allein durch das Wollen, d.i. an sich, gut, 30 und, für sich selbst betrachtet, ohne Vergleich weit höher zu schätzen, als alles, was durch ihn zu Gunsten irgend einer Neigung, ja, wenn man will, der Summe aller Neigungen, nur immer zu Stande gebracht werden könnte. Wenn gleich durch eine besondere Ungunst des Schicksals, oder durch kärgliche Ausstattung einer stiefmütterlichen Natur, es diesem Willen gänzlich an Vermögen fehlte, seine Absicht durchzusetzen; wenn bei seiner größten Bestrebung dennoch nichts von ihm 35 ausgerichtet würde, und nur der gute Wille (freilich nicht etwa ein bloßer Wunsch, sondern als die Aufbietung aller Mittel, soweit sie in unserer Gewalt sind) übrig bliebe: so würde er wie ein Juwel doch für sich selbst glänzen, als etwas, das seinen vollen Wert in sich selbst hat. Die Nützlichkeit oder Fruchtlosigkeit kann diesem Werte weder etwas zusetzen, noch abnehmen. Sie würde gleichsam nur die Einfassung sein, um ihn im gemeinen Verkehr besser handhaben zu können, oder 40 die Aufmerksamkeit derer, die noch nicht genug Kenner sind, auf sich zu ziehen, nicht aber, um ihn Kennern zu empfehlen, und seinen Wert zu bestimmen. […] [Aus: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, in: Immanuel Kant, Werke in sechs Bänden, hrsg. v. W. Weischedel, Bd. IV, Darmstadt 1983, S. 18f.] Fallbeispiel Ein Arzt hilft bei einem medizinischen Notfall im Flugzeug: - weil er nachher als Arztleistung abrechnen kann - weil er dadurch im Mittelpunkt steht - aus uneigennütziger Menschenliebe - aus Sympathie für den betroffenen Patienten - weil er sonst seine Berufspflicht verletzen und bestraft würde - aus Pflicht als Achtung vor dem Sittengesetz - Macht (meine Handlungsmaxime) - Gegenstand hat Macht über mich. besteht über Gegenstand. - Handlungsprinzip > Gegenstand - Gegenstand > Handlungsabsicht Prinzip a priori Prinzip a posteriori Maxime Absicht Immanuel Kant: Die Pflicht 1 […] Um aber den Begriff eines an sich selbst hochzuschätzenden und ohne weitere Absicht guten Willens, so wie er schon dem natürlichen gesunden Verstande beiwohnet und nicht sowohl gelehret als vielmehr nur aufgeklärt zu werden bedarf, diesen Begriff, der in der Schätzung des ganzen Werts unserer Handlungen immer obenan steht und die Bedingung alles übrigen ausmacht, zu entwickeln: 5 wollen wir den Begriff der Pflicht vor uns nehmen, der den eines guten Willens, obzwar unter gewissen subjektiven Einschränkungen und Hindernissen, enthält, die aber doch, weit gefehlt, dass sie ihn verstecken und unkenntlich machen sollten, ihn vielmehr durch Abstechung heben und desto heller hervorscheinen lassen. 10 Ich übergehe hier alle Handlungen, die schon als pflichtwidrig erkannt werden, ob sie gleich in dieser oder jener Absicht nützlich sein mögen; denn bei denen ist gar nicht einmal die Frage, ob sie aus Pflicht geschehen sein mögen, da sie dieser sogar widerstreiten. Ich setze auch die Handlungen bei Seite, die wirklich pflichtmäßig sind, zu denen aber Menschen unmittelbar keine Neigung haben, sie aber dennoch ausüben, weil sie durch eine andere Neigung dazu getrieben werden. Denn da lässt 15 sich leicht unterscheiden, ob die pflichtmäßige Handlung aus Pflicht oder aus selbstsüchtiger Absicht geschehen sei. Weit schwerer ist dieser Unterschied zu bemerken, wo die Handlung pflichtmäßig ist und das Subjekt noch überdem unmittelbare Neigung zu ihr hat. Z.B. es ist allerdings pflichtmäßig, dass der Krämer seinen unerfahrnen Käufer nicht überteure, und, wo viel Verkehr ist, tut dieses auch der kluge Kaufmann nicht, sondern hält einen festgesetzten allgemeinen Preis für jedermann, so 20 dass ein Kind ebenso gut bei ihm kauft, als jeder anderer. Man wird also ehrlich bedient; allein das ist lange nicht genug, um deswegen zu glauben, der Kaufmann habe aus Pflicht und Grundsätzen der Ehrlichkeit so verfahren; sein Vorteil erforderte es; dass er aber überdem noch eine unmittelbare Neigung zu den Käufern haben sollte, um gleichsam aus Liebe keinem vor dem andern im Preise den Vorzug zu geben, lässt sich hier nicht annehmen. Also war die Handlung weder aus Pflicht, noch aus 25 unmittelbarer Neigung, sondern bloß in eigennütziger Absicht geschehen. Dagegen, sein Leben zu erhalten, ist Pflicht, und überdem hat jedermann dazu noch eine unmittelbare Neigung. Aber um deswillen hat die oft ängstliche Sorgfalt, die der größte Teil der Menschen dafür trägt, doch keinen innern Wert, und die Maxime1 derselben keinen moralischen 30 Gehalt. Sie bewahren ihr Leben zwar pflichtmäßig, aber nicht aus Pflicht. Dagegen, wenn Widerwärtigkeiten und hoffnungsloser Gram den Geschmack am Leben gänzlich weggenommen haben; wenn der Unglückliche, stark an Seele, über sein Schicksal mehr entrüstet, als kleinmütig oder niedergeschlagen, den Tod wünscht, und sein Leben doch erhält, ohne es zu lieben, nicht aus Neigung, oder Furcht, sondern aus Pflicht: alsdann hat seine Maxime einen moralischen Gehalt. 35 Wohltätig sein, wo man kann, ist Pflicht, und überdem gibt es manche so teilnehmend gestimmte Seelen, dass sie, auch ohne einen andern Bewegungsgrund der Eitelkeit, oder des Eigennutzes, ein inneres Vergnügen daran finden, Freude um sich zu verbreiten, und die sich an der Zufriedenheit anderer, sofern sie ihr Werk ist, ergötzen können. Aber ich behaupte, dass in solchem Falle dergleichen Handlung, so pflichtmäßig, so liebenswürdig sie auch ist, dennoch keinen wahren 40 sittlichen Wert habe, sondern mit andern Neigungen zu gleichen Paaren gehe, z. E. der Neigung nach Ehre, die, wenn sie glücklicherweise auf das trifft, was in der Tat gemeinnützig und pflichtmäßig, mithin ehrenwert ist, Lob und Aufmunterung, aber nicht Hochschätzung verdient; denn der Maxime fehlt der sittliche Gehalt, nämlich solche Handlungen nicht aus Neigung, sondern aus Pflicht zu tun. Gesetzt also, das Gemüt jenes Menschenfreundes wäre vom eigenen Gram umwölkt, der alle 45 Teilnehmung an anderer Schicksal auslöscht, er hätte immer noch Vermögen, andern Notleidenden wohlzutun, aber fremde Not rührte ihn nicht, weil er mit seiner eigenen genug beschäftigt ist, und nun, da keine Neigung ihn mehr dazu anreizt, risse er sich doch aus dieser tödlichen Unempfindlichkeit heraus, und täte die Handlung ohne alle Neigung, lediglich aus Pflicht, alsdann hat sie allererst ihren echten moralischen Wert. […] [Aus: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, in: Immanuel Kant, Werke in sechs Bänden, hrsg. v. W. Weischedel, Bd. IV, Darmstadt 1983, S. 22f.] 1 Maxime: der subjektive Grundsatz des Handelns Kants Pflichtethik (deontologische Ethik) Kants Ethik ist neben der Betonung der Pflicht auch eine Gesinnungsethik, weil es nicht nur auf das Resultat, sondern vor allem auf das Motiv, auf die Einstellung, Gesinnung des Handelnden ankommt. So macht der kategorische Imperativ keine Aussagen über mögliche Zwecke des Handelns, er sieht moralisches Handeln als Selbstzweck an (Selbstzweckformel). Damit begründet dieser Imperativ eine Handlungsethik. Diese zielt nicht darauf ab, auf welches Ziel jemand sein Leben ausrichtet, sondern wie er in bestimmten Situationen handeln soll. Als oberstes Sittengesetz kann der kategorische Imperativ mit den Naturgesetzen verglichen werden. Er unterscheidet sich jedoch von ihnen, weil er nicht von außen vorgegeben ist, sondern der Mensch ihn durch seine praktische Vernunft entstehen lässt (Naturgesetzformel). Q11 Ethik: AB Aristoteles Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) Leben Tritt mit 17 Jahren in Platons Akademie ein Verlässt die Akademie nach 20 Jahren, als Platon stirbt Lehrer Alexanders des Großen Rückkehr nach Athen, jedoch nicht mehr an Akademie – Gründung des Lykeion zur Lehre und Forschung Vergleich zu Platon Platon Aristoteles Betrachtung von ______________________ Durch Vernunft (Nachdenken) kann -> _______________ Wahrnehmung höchster Grad an Wirklichkeit erreicht entscheidend; werden __________________________________ als wichtigstes Kennzeichen des Menschen Welt der „______________“ ähnlich Vollkommene Ideenwelt wirklicher als Ideenwelt, jedoch aufgrund von Phänomene in der Natur Naturbeobachtung entstanden Idee bzw. Form existiert nicht vor aller Ewige Ideen als etwas Unveränderliches __________________ Die Form „Huhn“ ist ein ______________, Idee Huhn kam vor dem Huhn und dem Ei den der Mensch aufgrund seiner Erfahrung gebildet hat Nichts existiert im Bewusstsein, das nicht zuerst in den Sinnen existiert, d.h. der Ewige Ideen in unsterblicher Seele Mensch hat enthalten _________________________________ (nur angeborene ___________________) Mythisch/religiöser ______________________________ Ansatz Interpretationsspielraum Quelle: Sofies Welt (Jostein Gaarder) Q11 Ethik: AB Aristoteles Systematik (am Beispiel „Huhn“) Form: bestimmte __________________________ des Huhns (z.B. Eier legen, Gackern,…) Stoff: ____________________, aus der das Huhn besteht Im Stoff liegt die ________________________, eine bestimmte Form zu erlangen. Aus einem Hühnerei kann ein Huhn entstehen (jedoch keine Gans). Aus der _____________________________ verschiedener Naturprozesse folgert Aristoteles die „Form“ verschiedener Objekte (z.B. Form „Stein“: ______________________________). Logik Der Mensch versteht und beschreibt die Welt, indem er alle Dinge in _________________ bzw. ____________________ ordnet. Gleiche Eigenschaften aller Hühner gehören zur _______________, individuelle Unterschiede zum _________________. Aristoteles systematisiert diese Begriffsbildung und legt damit die Grundlagen für die _____________________________________________________ (Beispiel: Biologie). Dabei gelten strenge ___________________________________: aus Prämissen wird eine Schlussfolgerung gezogen. Quelle: Sofies Welt (Jostein Gaarder) Q11 Ethik: AB Aristoteles Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) Leben Tritt mit 17 Jahren in Platons Akademie ein Verlässt die Akademie nach 20 Jahren, als Platon stirbt Lehrer Alexanders des Großen Rückkehr nach Athen, jedoch nicht mehr an Akademie – Gründung des Lykeion zur Lehre und Forschung Vergleich zu Platon Platon Aristoteles Betrachtung von Naturprozessen -> Durch Vernunft (Nachdenken) kann sinnliche Wahrnehmung entscheidend; höchster Grad an Wirklichkeit erreicht werden Vernunft (Logos) als wichtigstes Kennzeichen des Menschen Welt der „Formen“ ähnlich Ideenwelt, Vollkommene Ideenwelt wirklicher als jedoch aufgrund von Naturbeobachtung Phänomene in der Natur entstanden Idee bzw. Form existiert nicht vor aller Ewige Ideen als etwas Unveränderliches Erfahrung Die Form „Huhn“ ist ein Begriff, den der Idee Huhn kam vor dem Huhn und dem Ei Mensch aufgrund seiner Erfahrung gebildet hat Nichts existiert im Bewusstsein, das nicht Ewige Ideen in unsterblicher Seele zuerst in den Sinnen existiert, d.h. der enthalten Mensch hat keine angeborenen Ideen (nur angeborene Vernunft) Mythisch/religiöser Naturwissenschaftlicher Ansatz Interpretationsspielraum Quelle: Sofies Welt (Jostein Gaarder) Q11 Ethik: AB Aristoteles Systematik (am Beispiel „Huhn“) Form: bestimmte Eigenschaften des Huhns (z.B. Eier legen, Gackern,…) Stoff: Materie, aus der das Huhn besteht Im Stoff liegt die Möglichkeit, eine bestimmte Form zu erlangen. Aus einem Hühnerei kann ein Huhn entstehen (jedoch keine Gans). Aus der Beobachtung verschiedener Naturprozesse folgert Aristoteles die „Form“ verschiedener Objekte (z.B. Form „Stein“: zu Boden fallen). Logik Der Mensch versteht und beschreibt die Welt, indem er alle Dinge in Gruppen bzw. Kategorien ordnet. Gleiche Eigenschaften aller Hühner gehören zur Form, individuelle Unterschiede zum Stoff. Aristoteles systematisiert diese Begriffsbildung und legt damit die Grundlagen für die modernen Naturwissenschaften (Beispiel: Biologie). Dabei gelten strenge Regeln der Logik: aus Prämissen wird eine Schlussfolgerung gezogen. Quelle: Sofies Welt (Jostein Gaarder) Tugendethik Gesamte Natur auf das Ziel der eigenen Vollendung ausgelegt Mensch muss Ziel der Areté (Tugend, Vortrefflichkeit) verwirklichen -> Streben nach Vollkommenheit Ethik vermittelt das Erwerben der Tugenden dianoetische Tugenden (Verstandestugenden) ethische Tugenden (Charaktertugenden) Klugheit Tapferkeit Weisheit Gerechtigkeit Wissen Mäßigung Einsicht Großzügigkeit in Vernunftebene der Seele in Sinnenseele (begehrender/strebender Teil) Erwerb durch Belehrung Erwerb durch Gewöhnung Mesotes-Lehre (Mesotes = Maß, Mitte) Ethische Tugenden werden erworben, wenn mit Hilfe der Vernunft das richtige Maß gefunden wird. Diese „Mitte“ muss im praktischen Handeln ständig eingeübt und verinnerlicht werden (ethos = Gewöhnung). z.B. Tollkühnheit -> Tapferkeit tugendhaftes Handeln