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Fachhochschule Wiener Neustadt

2024

Christopher Piribauer BSc., MSc.

Tags

Radiologietechnologie EDV Krankenhausinformationsystem Gesundheitswesen

Summary

This document is a presentation on EDV in Radiologietechnologie for WS 2024 at Fachhochschule Wiener Neustadt. It discusses topics such as KIS/RIS/OIS/PACS, HL7 and DSGVO. The presentation covers various aspects including patient care, administration, finances, quality management, and research, highlighting the importance of efficient information systems in modern clinics. It emphasizes the need for consistent and accurate data input, highlighting the potential challenges of different software applications interacting with each other, and advantages of a systematic approach to improve quality and reduce costs.

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EDV in der Radiologietechnologie: WS 2024 EDV05: KIS/RIS/OIS/PACS, HL7 und DSGVO Christopher Piribauer BSc., MSc. – [email protected] Inhalt KIS/RIS/PACS/OIS, HL7 und DSGVO KIS/RIS/PACS/OIS Treatmentworkflow bei MedAustron − RIS/PACS Workflow HL7 − Datenhalt...

EDV in der Radiologietechnologie: WS 2024 EDV05: KIS/RIS/OIS/PACS, HL7 und DSGVO Christopher Piribauer BSc., MSc. – [email protected] Inhalt KIS/RIS/PACS/OIS, HL7 und DSGVO KIS/RIS/PACS/OIS Treatmentworkflow bei MedAustron − RIS/PACS Workflow HL7 − Datenhaltung DSGVO 2 KIS, RIS und OIS Allgemein Heutiger Alltag in modernen Kliniken erfordert vermehrten Einsatz von Informationssystemen um benötigte Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort effizient und sicher zur Verfügung zu stellen: Benötigte Funktionen: Patientenversorgung Verwaltung Finanzmanagement Qualitätsmanagement Forschung und Weiterentwicklung Datenschutz 3 KIS, RIS und OIS Allgemein Patientenversorgung: Rechtzeitige Bereitstellung notwendiger Informationen zur optimalen Versorgung der Patienten, vor allem über Krankheiten, Wechselwirkungen, sowie zu Medikation, Diagnosen und bereits vorangegangener Behandlungen. Verwaltung, Finanz- und Qualitätsmanagment: Information über die Qualität der Behandlung, sowie über entstandene Kosten und erzielte Einnahmen. Datenschutz: Im Zuge der Überarbeitung der Datenschutzgesetze und Inkrafttreten der DSGVO sind vor allem die Anforderungen an den Datenschutz bzw. Zugriffsschutz stark gestiegen. -> Hohe Strafen bei Datenschutzvergehen. 4 KIS, RIS und OIS Allgemein Häufiger Alltag in Kliniken und Instituten: Mehrere Applikationen zur Erfüllung der vorhin genannten Anforderungen - Insellösungen Redundante Erfassung von Daten mit starkem Mehraufwand und erhöhtem Fehlerpotential Keine zentrale Auswertung und Verarbeitung der gesammelten Daten möglich Unsystematische Datensammlung Systematisches Informationsmanagement steigert Qualität und senkt Kosten der Patientenversorgung. Nur durch zentrale Datenverwaltung ist sinnvolle Erfassung der Effizienz und Optimierung der Prozesse möglich. 5 KIS, RIS und OIS Krankenhaus InformationsSystem Englisch auch Hospital Information System (HIS) Zentrales System zur Verteilung von Informationen innerhalb der Klinik Schnittstellen zu anderen spezialisierten Systemen Workflowbasiert Kommunikationsplattform über mehrere Ebenen: Innerhalb des Krankenhauses Verteilt über alle Kliniken einer Holding, z.B. NÖ Landeskliniken Zu spezialisierten Einrichtungen in fremden Krankenhäusern 6 KIS, RIS und OIS KrankenhausInformationsSystem Modularer Aufbau zur Unterstützung folgender Prozesse: Verwaltung von Patienten, Aufnahmen, Fällen, Terminen, Behandlungen, etc. Management der Bettenbelegung Leistungserfassung und Verrechnung Statistische Auswertungen und Reports Materialwirtschaft Schnittstellen zu RIS, OIS, PACS, … 7 KIS, RIS und OIS KrankenhausInformationsSystem Vorteile: Reduktion redundanter Dateneingabe Konsistenter Datenstand über alle Systeme Schnelle und effiziente Anpassung von Stammdaten bzw. Patientendaten Einheitliche Patientenidentifikation Nachteile: Komplexität durch Interfaces Inkonsistenz bei Ausfall einzelner Systeme 8 KIS, RIS und OIS KrankenhausInformationsSystem – Patientenidentifikation Zur eindeutigen Identifikation der Patienten ist es notwendig Doppel- oder Fehleingaben zu vermeiden. Nur durch eindeutige über alles Systeme durchgängige Patienten ID ist ein problemloser Workflow möglich. Vor allem bei wiederkehrenden Patienten kann dies zu Problemen führen. Mögliche Probleme bei der Patientenidentifikation: Fehler bei der Erfassung (Tippfehler, Hörfehler, …) Schreibweise von Namen (Meier vs. Mayer) Namensänderung (Heirat, …) Doppelnamen Sprachübliche Sonderzeichen (Kyrillisch, Hebräisch, …) Uneindeutige Datensätze 9 KIS, RIS und OIS KrankenhausInformationsSystem – Patientenidentifikation Ein modernes KIS sollte bereits bei der Anlage von Patienten entsprechend unterstützen und mögliche Fehlangaben vermeiden. Folgende Funktionen sollten implementiert sein: Erkennung von Duplikaten durch partielle übereinstimmende Merkmale (Geburtsdatum, SV Nummer, Name) Definition von Pflichtfeldern Überprüfung von Eingaben auf korrektes Format (Mail Adressen, Geburtsdatum, …) Phonetische Suche Wildcard-Suche bzw. intelligente Suche 10 KIS, RIS und OIS Spezialisierte Systeme Zu den allgemeinen Funktionen die ein modernes KIS bietet, gibt es für einige Anwendungen spezialisierte Systeme, welche auf die besonderen Anforderungen dieser Anwendungen eingehen. Beispiele hierfür: Radiologie Informationssysteme (RIS) – Einsatz in Radiologiezentren Onkologie Informationssystem (OIS) – Einsatz in der Strahlungstherapie 11 KIS, RIS und OIS Radiologie InformationsSystem Aufgaben: Terminplanung (Untersuchungen, Transporte, …) Belegungsplanung für Untersuchungsräume bzw. Modalitäten (CT, MR, Röntgen, …) Leistungserfassung, Abrechnung Befundung Dokumentation Schnittstellen zu KIS Patientendaten Befunde Laborwerte Schnittstelle zu PACS 12 KIS, RIS und OIS Befundung Radiologie InformationsSystem - Workflow Befunderstellung Kontrolle Befundsworkstation Krankenhaus 4. Instance Availability Notification Informationssystem 1. Modality Worklist PACS 3. Storage & Storage Patientenstammdaten Auftragsmanagement Ergebnisrückmeldung Radiologie Commitment Statusmeldungen Informationssystem Imaging Modalität 13 Idee: Nikolaus Wirsz, PhD – Siemens AG 2. Performed Procedure Step KIS, RIS und OIS Radiologie InformationsSystem - Workflow Station: Patient wird in KIS aufgenommen und ein Stammdatensatz angelegt Station beantragt Termin für Imaging über KIS-Auftrag KIS-Auftrag wird über Interface (HL7) an RIS übermittelt Einplanung des Auftrags an entsprechende Modalität in RIS Arbeitsliste für Modalität wird über Interface (DICOM) präsentiert 14 KIS, RIS und OIS Radiologie InformationsSystem - Workflow Modalität: Aufruf der DICOM Modality Worklist (Arbeitsliste des Tages) für die jeweilige Modalität wird abgerufen Auftragsübernahme (Stammdaten bzw. Patientendaten) Kommunikation erfolgt vollständig über den DICOM Standard Image Aquisition von Bildern im DICOM Format 15 Wikimedia.org KIS, RIS und OIS Radiologie InformationsSystem - Workflow Radiologietechnologe (Modalität): Umsetzung der Anforderung laut Plan Aufruf der Patientendaten in RIS Durchführung der Anforderung laut System (notwendige Sequenzen, Rekonstruktionen) Evtl. Bildnachbearbeitungen (z.B. 3D-Rekonstruktion) Dokumentation und Statusrückmeldung Archivierung benötigter Bilder im PACS Weiterleitung der akquirierten Bilder an befundenden Arzt (Befundworkstation) 16 KIS, RIS und OIS Radiologie InformationsSystem - Workflow Arzt (Radiologe): Befundung an Imagekonsole: Aufruf der Bilder der aktuellen Untersuchung Eventuelle Gegenüberstellung der Bilder von Voruntersuchungen inkl. Vorbefunde Synchroner Bildlauf zur Prüfung von Veränderungen zu Voruntersuchung Datenaufbereitung für Station: Befunderstellung Weiterleitung des Befunds (schriftlich oder Audio) an Sekretariat zur Dokumentation in RIS /KIS (manuell oder Transkribier Software) 17 KIS, RIS und OIS Radiologie InformationsSystem - Workflow Arzt (Radiologe): Aufbereitung repräsentativer Bilder für: Befundbesprechungen Station Fallsammlung (Schulung, Weiterbildung, Qualitätsmanagment) Sachbezogene Besprechungen Weitergabe bei Anforderung z.B. an niedergelassene Ärzte, nachbehandelnde Institute (Radio Therapy) Weitergabe an Patienten (CD, Ausdruck, USB, Bildportale, …) 18 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem Aufgaben: Unterstützung des Workflows in einem Radio Therapy Center Terminplanung für Bestrahlungsräume, Modalitäten, Untersuchungsräume und Ärzte Dokumentation von Medikation, Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten, … Erstellen von Patientenbriefen, internen Notizen und Dekursen … Schnittstelle zu KIS Schnittstelle zu TPS Schnittstelle zu TCS Schnittstelle zu PACS 19 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Workflow MedAustron → → Treatment Plan Treatment Report Treatment Structures Dose Reports Treatment Planning System Treatment Control System → Treatment Plan → Treatment Structures Modality Worklist  Planning CT MR US Onkologie Immobilization Informationssystem Imaging Modalität 20 Planning + Control Images KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Workflow Administration Patientadministration: Erste Kontaktstelle für Patienten Patientenmanagement in OIS Koordination von Patiententermine (Erstuntersuchung, Immobiliziation, Nachsorge, …) Befund- und Imagemanagement Dokumentation … 21 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Workflow Administration Radioonkologe: Patientengespräche Befundbesprechung + Präsentation im New Patient Board Plan Evaluation Treatment Planning System Befunddokumentation … 22 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Workflow Administration Radiologietechnologe: Immobilization Imaging (Planning CT + MRs) Treatment Planning Bestrahlung … 23 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Workflow Administration Medizinphysiker: Treatment Planning Accelerator QA (Daily, Weekly, Monthly) Medizinphysiker on Duty (Plan approvals) … 24 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 25 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 26 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 27 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 28 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 29 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 30 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 31 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 32 KIS, RIS und OIS Onkologie InformationsSystem – Screenshots 33 PACS Allgemein Picture Archiving and Communication System Dient als Datendrehscheibe für medizinische Bilddaten innerhalb aber auch außerhalb der Klinik Basiert auf dem DICOM Standard Aufgaben: Zentraler Speicher für alle Modalitäten und Betrachtungsstationen Zugriffskontrolle Schnittstelle zu anderen Systemen -> verlinkt zu RIS / HIS / OIS Anbindung an externe Institute 34 PACS Speicherhierarchie Kurzzeitspeicher: Enthält Rohdaten, Rekonstruktionen, bearbeitete Bilder und Patientendaten Aufbewahrungszeitraum: einige Tage bis Wochen Befindet sich meist direkt lokal auf den bildgebenden, bildwiedergebenden oder bildverarbeitenden Systemen. Schneller Zugriff Wenig Speicherplatz 35 PACS Speicherhierarchie Mittelzeitspeicher: Enthält bearbeitete Bilder, Rekonstruktionen und Patientendaten Aufbewahrungszeitraum: einige Wochen bis Monate Zentraler Speicher in den jeweiligen Abteilungen Zugriff über das Netzwerk, schneller Speicher Zugriff länger als bei Kurzzeitspeicher Mittelgroßer Speicherplatz (einige Terabyte) 36 PACS Speicherhierarchie Langzeitspeicher: Enthält bearbeitete Bilder, Rekonstruktionen und Patientendaten Aufbewahrungszeitraum: Jahre (gesetzliche Aufgewahrungspflicht) Zentraler Speicher im Krankenhaus, eventuell auch externer Provider Zugriff über das Netzwerk oder Internet, langsamer Speicher Lange Zugriffszeiten Großer Speicherplatz (nach Anforderungen skalierbar, verteilte Systeme) 37 PACS Aufbewahrungspflicht Geregelt im Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetz § 10 Auszug: „§10. (1): 3. die Krankengeschichten mindestens 30 Jahre, allenfalls in Mikrofilmen in doppelter Ausfertigung oder auf anderen gleichwertigen Informationsträgern, deren Lesbarkeit für den Aufbewahrungszeitraum gesichert sein muss, aufzubewahren; für Röntgenbilder, Videoaufnahmen und andere Bestandteile von Krankengeschichten, deren Beweiskraft nicht 30 Jahre hindurch gegeben ist, sowie bei ambulanter Behandlung kann durch die Landesgesetzgebung eine kürzere Aufbewahrungsfrist, mindestens jedoch zehn Jahre vorgesehen werden;“ 38 PACS Speicherbedarf Beispiel CT Studie: Bildauflösung: 512 x 512 pixel Speicherbedarf pro Pixel: 2 Byte Slices: 400 Slices Serien: 3 Patienten: 60 / Tag Speicherbedarf pro Serie: 512 x 512 x 400 Slices x 2 Byte = 209.715.200 Byte ~ 200 MB Speicherbedarf pro Studie: ~ 600 MB Speicherbedarf pro Tag: ~ 36 GB Speicherbedarf pro Modalität, pro Jahr (250 Arbeitstage): ~ 9 TB 39 PACS Speicherbedarf - Backup Zur Sicherstellung der gesetzlichen Aufbewahrungspflichten ist es notwendig, die Daten in geeigneten Zeiträumen zu sichern und ausfallsicher zu speichern und im Desaster Fall wiederherstellen zu können. Mögliche Backupmedien (früher): Festplatten > CD/DVD > Bandlaufwerke Backupmedien heute: Diskarrays bzw. Storagesysteme RAID-Systeme (RAID 51 und RAID 61) NAS oder SAN Offsite Backup Vorsicht: Es wird unterschieden zwischen Ausfallsicherheit und Datensicherheit! 40 PACS RAID (Redundant Array of Independent Disks): Einfache Methode zur ausfallsicheren Speicherung von Daten. Ergänzend erlauben es RAID Systeme auch den Datendurchsatz bzw. die Geschwindigkeit der Speicher zu erhöhen. Es wird zwischen verschiedenen RAID Leveln unterschieden. Level: RAID 0 (Striping) RAID 1 (Mirroring) RAID 5 (Striping und Parität) RAID 6 (Striping und doppelte Parität) RAID Level können auch miteinander kombiniert werden, z. B. RAID 51 oder RAID 61. 41 PACS RAID 0 und RAID 1 Wikimedia.org 42 PACS RAID 5 und RAID 6 Wikimedia.org 43 PACS RAID Parität https://informatik-guru.de/featured/raid-systeme_basics/ 44 PACS RAID 5 und RAID 6 RAID 51 RAID 1 ??? Wikimedia.org 45 PACS Zugriffszeiten Durch teilweise ausgelagerte Bilder in Langzeitarchiv → oft längere Wartezeiten bis Bilder wieder verfügbar sind. Abhängig ob nur auf langsamen Plattenspeicher oder auf externe Cloudspeicher ausgelagert → Zugriffszeit mehre Minuten bis hin zu Stunden. Moderne PACS Systeme liefern jedoch Mechanismen um diesen Wartezeiten entgegenzuwirken. Ansätze zur Reduktion der Zugriffszeiten: Autorouting Prefetching Kompression (teilweise verlustbehaftet) 46 PACS Zugriffszeiten - Autorouting Durch Autorouting-Skripts werden Bilder anhand verschiedener Kriterien automatisch an eine andere Stelle weitergeroutet. Dadurch können diese bereits zu Beginn an die notwendigen Stellen geroutet werden und müssen nicht manuell angefordert oder weiter geschickt werden. MedAustron Beispiel: Bilder können direkt von AKH, St. Anna Kinderspital, DZ Meidling oder Tirol Kliniken in unser Haupt-PACS übermittelt werden. Durch autom. Skript werden Bilder von diesen Knoten autom. an unser IntelliSpace Portal (Hauptbetrachtungsapplikation) weitergeleitet und stehen dort unmittelbar nach dem Empfang zur Verfügung. 47 PACS Zugriffszeiten - Prefetching Bilder können autom. aus dem Langzeitarchiv in das Mittel- oder Kurzzeitarchiv transferiert werden. Dies macht vor allem bei wiederkehrenden Patienten Sinn, welche z.B. nach 1 Jahr zur Nachsorgeuntersuchung kommen und die neuen Images mit alten Images verglichen werden sollen. Anhand eines Untersuchungsplans kann das System autom. notwendige Bildgebungen aus dem PACS anfordern, damit diese rechtzeitig zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist eine durchgängig einheitliche Patienten ID. 48 PACS Zugriffszeiten - Kompression Bilder können verlustfrei komprimiert werden Kommunikation oder zu Speicherung Kompressionsfaktor bis 1:2 Ebenfalls ist es möglich diese verlustbehaftet zu Komprimieren bis 1:20 (oder höher) Eher unüblich für Langzeitarchivierung: Verlust der Bildqualität Gesetzliche Anforderungen eventuell nicht erfüllt 49 HL7 Allgemein Health Level 7 (HL7) Gruppe internationaler Standards für den Datenaustausch im Gesundheitswesen Bezeichnung der entwickelnden Organisation, sowie für Version 2.x und 3 des Standards Protokoll auf ISO Layer 7 (Applikationsebene) Übertragung von Textdaten, z.B. Demographische Daten, Rechnungsdaten Aufgabe: Standardisiertes Interface Interoperabilität von Applikationen im Krankenhaus Reduktion von redundanten Eingaben 50 HL7 Allgemein HL7-Organisation 1987 in den USA gegründet, IG von Softwareherstellern und Krankenhäusern Mittlerweile international etwa 450 Mitgliederorganisationen (z.B. HL7 Austria) Fokussiert auf medizinische Informationssysteme, primär Text-Informationen HL7.at 51 HL7 Allgemein Aktueller Status: Aktuell in der Version 3.0 im Einsatz Version 2.x (ab 2.3) sind breit akzeptierte Standards für medizinische Informationssysteme Messages für: Patientenregistrierung Aufnahme Patientenabrechnung Labor Pharmazie Radiologie Onkologie, … 52 HL7 Aufbau – HL7 2.x HL7 2.x Nachrichten sind im Klartext (ASCII), aufwendig in der Interpretation Nachrichten aus einem oder mehreren Segmenten getrennt mit einem Carriage Return Character (\r, 0D in Hexadezimal) Jedes Segment dadurch in eigener Zeile. Segmente wiederum bestehen aus mehreren durch den Pipe Character (|) Feldern (auch Composites). Felder können auch Unterfelder haben, normalerweise getrennt durch einen ^ Character. 53 HL7 Aufbau – HL7 2.x Beispiel HL7 Message: MSH|^~\&|EPIC|EPICADT|SMS|SMSADT|199912271408|CHARRIS|ADT^A04|18 17457|D|2.5| PID||0493575^^^2^ID 1|454721||DOE^JANE^^^^|DOE^JANE^^^^|19480203|M||B|254 MYSTREET AVE^^MYTOWN^OH^44123^USA||(216)123- 4567|||M|NON|400003403~1129086| NK1||ROE^MARIE^^^^|SPO||(216)123- 4567||EC||||||||||||||||||||||||||| PV1||O|168 ~219~C~PMA^^^^^^^^^||||277^ALLEN MYLASTNAME^BONNIE^^^^|||||||||| ||2688684|||||||||||||||||||||||||199912271408||||||002376853 54 HL7 Aufbau – HL7 2.x Beispiel HL7 Message: MSH (Message Header): Beschreibt Inhalt der Message bzw. Typ MSH|^~\&|EPIC|EPICADT|SMS|SMSADT|199912271408|CHARRIS|ADT^A01|18 der Message. 17457|D|2.5| Z.B. ADT^A01 – stationäre Aufnahme PID||0493575^^^2^ID (Admit a patient) 1|454721||DOE^JANE^^^^|DOE^JANE^^^^|19480203|M||B|254 MYSTREET Enthält ID von Sender und Empfänger. AVE^^MYTOWN^OH^44123^USA||(216)123- 4567|||M|NON|400003403~1129086| NK1||ROE^MARIE^^^^|SPO||(216)123- 4567||EC||||||||||||||||||||||||||| PV1||O|168 ~219~C~PMA^^^^^^^^^||||277^ALLEN MYLASTNAME^BONNIE^^^^|||||||||| ||2688684|||||||||||||||||||||||||199912271408||||||002376853 55 HL7 Aufbau – HL7 2.x Beispiel HL7 Message: PID (Patient Information): Beinhaltet demographische Informationen MSH|^~\&|EPIC|EPICADT|SMS|SMSADT|199912271408|CHARRIS|ADT^A01|18 des Patienten. 17457|D|2.5| z.B.: PID||0493575^^^2^ID Name 1|454721||DOE^JANE^^^^|DOE^JANE^^^^|19480203|M||B|254 MYSTREET Patient ID AVE^^MYTOWN^OH^44123^USA||(216)123- Adresse 4567|||M|NON|400003403~1129086| NK1||ROE^MARIE^^^^|SPO||(216)123- 4567||EC||||||||||||||||||||||||||| PV1||O|168 ~219~C~PMA^^^^^^^^^||||277^ALLEN MYLASTNAME^BONNIE^^^^|||||||||| ||2688684|||||||||||||||||||||||||199912271408||||||002376853 56 HL7 Aufbau – HL7 2.x Beispiel HL7 Message: NK1 (Next of Kin): Beinhaltet Kontaktinformationen von MSH|^~\&|EPIC|EPICADT|SMS|SMSADT|199912271408|CHARRIS|ADT^A01|18 Angehörigen bzw. Kontaktpersonen des 17457|D|2.5| Patienten. PID||0493575^^^2^ID 1|454721||DOE^JANE^^^^|DOE^JANE^^^^|19480203|M||B|254 MYSTREET AVE^^MYTOWN^OH^44123^USA||(216)123- 4567|||M|NON|400003403~1129086| NK1||ROE^MARIE^^^^|SPO||(216)123- 4567||EC||||||||||||||||||||||||||| PV1||O|168 ~219~C~PMA^^^^^^^^^||||277^ALLEN MYLASTNAME^BONNIE^^^^|||||||||| ||2688684|||||||||||||||||||||||||199912271408||||||002376853 57 HL7 Aufbau – HL7 2.x Beispiel HL7 Message: PV1 (Patient Visit): Beinhaltet Informationen bezüglich des MSH|^~\&|EPIC|EPICADT|SMS|SMSADT|199912271408|CHARRIS|ADT^A01|18 Patiententermins. 17457|D|2.5| z.B.: PID||0493575^^^2^ID Aufnehmende Station 1|454721||DOE^JANE^^^^|DOE^JANE^^^^|19480203|M||B|254 MYSTREET Überweisender Arzt AVE^^MYTOWN^OH^44123^USA||(216)123- 4567|||M|NON|400003403~1129086| NK1||ROE^MARIE^^^^|SPO||(216)123- 4567||EC||||||||||||||||||||||||||| PV1||O|168 ~219~C~PMA^^^^^^^^^||||277^ALLEN MYLASTNAME^BONNIE^^^^|||||||||| ||2688684|||||||||||||||||||||||||199912271408||||||002376853 58 HL7 HL7 vs DICOM Vergleich zwischen HL7 und DICOM: Standards sind ähnlich aber bieten nicht den gleichen Funktionsumfang HL7 kann keine Bilddaten enthalten. Nur Links möglich. Ähnliche Konventionen, z. B. bei Namen: JANE^DOE^^^ HL7 kann nur schwer gelesen werden, keine Tags oder Feldnamen. Reihenfolge der Felder hat einfluss auf den Inhalt 59 HL7 Weiterentwicklung HL7 2.x : HL7 3: Ziel zur Unterstützung des Klinkworkflows Neue Generation zur Unterstützung aller (Administration, Logistik, …) Workflows im Gesundheitswesen Erste Version 1989 Entwicklung seit 1995 Seither regelmäßige Updates, Versionen 2.1 – Release 2005 2.8.2 Basiert auf XML encoding HL7 2.x ist abwärtskompatibel bis 2.1 Basierend auf reinen ASCII Messages 60 HL7 Weiterentwicklung https://htm.fandom.com/wiki/Health_Level_Seven 61 HL7 Verteilung Stand: 2015 https://lyniate.com/resources/the-hl7-evolution/ 62 DSGVO Allgemein Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Die VO (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27.April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG. In Kraft seit 25.5.2018. Die DSGVO enthält Vorschriften zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Verkehr solcher Daten. Sie stellt dabei weder auf die Staatsangehörigkeit noch den Aufenthaltsort der betroffenen Person ab. „hinkende Verordnung“ – Verschiedene Klauseln, welche es Mitgliedsstaaten erlaubt, die Verordnung nicht zu 100 % zu implementieren. 63 DSGVO Allgemein DSGVO dient dem Schutz der Grundrechte und Grundfreiheiten natürlicher Personen, insbesondere dem Recht auf Schutz personenbezogener Daten. Art 8 Abs 1 der Charta der Grundrechte bestimmt, dass Daten nur nach Treu und Glauben festgelegte Zwecke und mit Einwilligung der betroffenen Person oder aufgrund einer gesetzlichen Grundlage verarbeitet werden dürfen. Überdies räumt das Grundrecht der betroffenen Person das Recht auf Auskunft und Berichtigung ein. Jedermann hat Anspruch auf Geheimhaltung der ihn betreffenden personenbezogenen Daten, soweit ein schutzwürdiges Interesse daran besteht. Die Daten sind grundsätzlich vertraulich zu behandeln und dürfen anderen nicht zugänglich gemacht werden. 64 DSGVO Allgemein – Ausnahmen (Art 2 Abs 2 DSGVO): 1. die Verarbeitung erfolgt im Rahmen einer Tätigkeit, welche nicht in den Anwendungsbereich des Unionsrechts fällt, 2. Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt durch natürliche Personen, die ausschließlich zur Ausübung persönlicher oder familiärer Tätigkeiten dienen. (Social Media – jedoch nur im privaten Bereich) 3. Verarbeitung erfolgt durch die Mitgliedstaaten im Rahmen der Tätigkeiten, die in den Anwendungsbereich „Besondere Bestimmungen über die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik“ fallen. 4. Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch die zuständigen Behörden zum Zwecke der Verhütung, der Ermittlung, Aufdeckung und Verfolgung von Straftaten oder der Strafvollstreckung, einschließlich des Schutzes vor und der Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit“. 65 DSGVO Allgemein – Betroffenenrechte: 1. Das Recht auf Auskunft (Art 15 DSGVO) 2. Das Recht auf Berichtigung (Art 16 DSGVO) 3. Das Recht auf Löschung (Art 17 DSGVO) 4. Das Recht auf Einschränkung der Verarbeitung (Art 18 DSGVO) 5. Das Recht auf Datenübertragbarkeit (Art 20 DSGVO) 6. Das Recht auf Widerspruch (Art 21 DSGVO) 66 DSGVO Allgemein – Recht auf Auskunft: Die betroffene Person hat innerhalb eines Monats eine Bestätigung zu erhalten, ob die betreffenden personenbezogenen Daten verarbeitet werden. Überdies ist ihr eine Kopie der entsprechenden personenbezogenen Daten zu übermitteln. Die Pflicht zur Auskunft trifft den Verantwortlichen. 67 DSGVO Allgemein – Recht auf Berichtigung: Falls die erteilten Informationen sich als unrichtig oder unvollständig erweisen, hat die betroffene Person das Recht auf Berichtigung ihrer Daten. Dieses Recht umfasst: Anspruch auf Richtigstellung und Vervollständigung der Daten und muss unverzüglich erfolgen (Grundsatz der Datenrichtigkeit). Die Frist beträgt ein Monat mit einer Option zur Verlängerung. 68 DSGVO Allgemein – Recht auf Löschung: Der Verantwortliche hat auf formfreies Verlangen der betroffenen Person die die betreffenden personenbezogenen Daten unverzüglich zu löschen. Die maximale Frist beträgt einen Monat (mit Verlängerungsoption nach Art 12). Unter Löschen ist das physische Überschreiben von Daten, deren Anonymisierung oder deren Vernichtung zu verstehen. 69 DSGVO Allgemein – Recht auf Datenübertragbarkeit: Die betroffene Person muss für den Fall der Datenverarbeitung mit automatisierten Mitteln diese auch kontrollieren können. Sie ist berechtigt , sie betreffende personenbezogene Daten, welche sie selbst einem Verantwortlichen übermittelt hat, in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format zu erhalten. 70 DSGVO Allgemein – Recht auf Einschränkung der Verarbeitung: Dient dazu, den Gebrauch von Daten einzuschränken ohne sie zu löschen. z.B. Wenn die betroffene Person die Verarbeitung für unrechtmäßig hält, aber die Löschung ablehnt, kann sie eine Einschränkung der Verarbeitung beantragen. Zusätzlich dazu kann die Richtigstellung und Widerspruch verlangt werden. 71 DSGVO Allgemein – Recht auf Widerspruch: Auch wenn die personenbezogenen Daten richtig und rechtmäßig verarbeitet wurden, steht der betroffenen Person das Recht auf Widerspruch zu, wenn sie Gründe hat, die sich aus ihrer besonderen Situation ergeben. Es gibt überdies ein Recht auf Widerspruch gegen die Verwendung von Daten für Direktwerbung z. B. personalisierte Werbebriefe. 72 Danke für eure Aufmerksamkeit!

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