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Summary
This document provides an overview of the dura mater, a tough, fibrous membrane that envelops the brain and spinal cord. It details the layers, spaces, and blood supply of the dura mater. The text also discusses the function and innervation of the dura mater.
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Dura Mater: (harte Hirnhaut) Äußerste Hülle aus straffem, faserreichem Bindegewebe Liegt im Bereich des Großhirns dem Schädelknochen dicht an, ist mit ihm verwachsen Zwei Schichten: Stratum periostale und Stratum meningeale, sind im Gehirn mit Ausnahme der Bereiche venöse...
Dura Mater: (harte Hirnhaut) Äußerste Hülle aus straffem, faserreichem Bindegewebe Liegt im Bereich des Großhirns dem Schädelknochen dicht an, ist mit ihm verwachsen Zwei Schichten: Stratum periostale und Stratum meningeale, sind im Gehirn mit Ausnahme der Bereiche venöser Sinus miteinander verwachsen, im Spinalkanal liegt zwischen ihnen der Epiduralraum (ausgefüllt von Fettgewebe und vertebralen Venenplexus) Leptomeninx: (weiche Hirnhaut) Arachnoidea mater →Spinnwebshaut →liegt der Innenseite der Dura direkt an →zarter Schleier aus lockerem Bindegewebe →Granulationes arachnoidales (kleine Ausstülpungen, die den Liquor aus dem Subarachnoidalraum ableiten) Pia mater →Mit der Oberfläche des ZNS verwachsen, sitzt der Membrana gliae limitans superfiscialis auf →liegt dem Hirngewebe auf Arachnoidea zieht über die Furchen des Gehirns hinweg → folgt dem inneren Relief der Schädelkalotte, Pia mater dringt in die Furchen ein, sie folgt der Gehirnoberfläche Räume zwischen den Hirnhäuten des Schädels: „Epiduralraum“ physiologisch nicht vorhanden: zwischen Dura mater und Schädel „Subduralraum“ physiologisch nicht vorhanden: zwischen Dura mater und Arachnoidea Subarachnoidalraum (= äußerer Liquorrraum): zwischen Arachnoidea und Pia mater →enthält Liquor cerebrospinalis, wird von bindegewebigen Trabekeln durchzogen Ein (erweiterter) Subdural- bzw. ein Epiduralraum im Schädel entsteht durch einen pathologischen Prozess, typischerweise durch eine Einblutung Räume zwischen den Hirnhäuten im Wirbelkanal: Epiduralraum: zwischen Periost des Wirbels und Durasack „Subduralraum“ physiologisch nicht vorhanden: zwischen Dura mater und Arachnoidea Subarachnoidalraum (= äußerer Liquorrraum): zwischen Arachnoidea und Pia mater Duraduplikaturen: Falx cerebri (Großhirnsichel): verläuft im Interhemisphärenspalt und trennt beide Großhirnhälften voneinander, feste Bindegewebsplatte Tentorium cerebri: spannt sich zwischen dem Okzipitallapen des Großhirns und dem Kleinhirn aus, trennt die Schädelhöhle in 2 Anteile, wobei das Großhirn oberhalb des Tentoriums (supratentoriell) und das Kleinhirn unterhalb davon (infratentoriell) zu liegen kommt →durch seine mediale Öffnung (Incisura tentorii) tritt der Hirnstamm durch Falx cerebrelli: zwischen den beiden Hirnhemisphären →Hirnskelett ist wichtig, weil das Gehirn eine fast flüssige Form hat und zu große Bewegungen innerhalb des Schädels verhindert werden müssen Meningealarterien: A. meningea anterior der A. ethmoidalis anterior A. meningea media der A. maxillaris A. meningea posterior der A. pharyngea ascendens Innervation: Rr. meningei aus dem N. trigeminus (vordere und mittlere Schädelgrube) N. glossopharyngeus N. vagus (beide hintere Schädelgrube) Klinik: epidurale Blutung = meningea media häufig bei Schädelverletzungen gefährdet, bei Einriss wird mit hohem Druck Blut zw. Dura und Schädelknochen gepresst => intrakranielle Raumforderung mit rascher Vergrößerung = akut lebensbedrohlich Schmerzempfindlich im Gegenteil zum Gehirn => Migränekopfschmerz bei Durchblutungsstörung der Meningen (vom Hirnstamm ausgehende Nervenfasern bewirken Kontraktion = Ischämie auf die Dilatation und Hyperfusion folgt Rückenmarkshäute: Periost des wirbelkörpers : Epidualraum enthält Fettgewebe, Venenplexus und Spinalnerven Dura mater spinalis = Pachymeninx spinalis : Dura mater nicht mit Knochen verwachsen; Subduralraum Arachnoidea spinalis = Leptomeninx spinalis : Subarachnoidalraum enthält Liquor und Causa equina Pia Mater spinalis : mit RM Oberfläche verwachsen, kleidet Furchungen aus Blutversorgung: Funktion der Meningen: Schutz des Nervengewebes vor mechanischen Schäden Regulierung des Druckes Verankerung des Gehirns bzw. RM im Schädel bzw. Wirbelkanal Liquor Liquor cerebrospinalis ist eine wasserklare Flüssigkeit mit einer Zusammensetzung die weitgehend der Intersitialflüssigkeit anderer Gewebe entspricht Kaum Eiweiß, wenige Zellen, meist Lymphozyten Bei Entzündungen der Meningen steigt der Zell- und Eiweißgehalt im Liquor, bei Hirnblutungen befinden sich Erys im Liquor Trägt zur Konstanz des chemischen Milieus bei, Abtransport von Metaboliten aus dem Gehirn Schutz gegen mechanische Belastung wird vom Plexus choroideus produziert, einer zottenreichen Struktur, die in die Ventrikel hineinhängt Liquorraum ist ein Hohlraumsystem im bzw. um das Gehirn und Rückenmark herum, das eine wasserklare Flüssigkeit, den Liquor enthält Innere Liquor Räume: →Produktion des Liquor cerebrospinalis Canalis centralis → ein in der Mitte des Rückenmarks und der Medulla oblongata gelegener Kanal → Der rostrale Anfang des Kanals ist mit dem Ventrikelsystem des Gehirns verbunden, geht im Myelencephalon am unteren Ende der Fossa rhomboidea aus dem vierten Hirnventrikel (Ventriculus quartus) ab → Das kaudale Ende des Zentralkanals liegt im Bereich des Conus medullaris in den Kokzygealsegmenten Ventriculus laterales (Ventriculus lateralis primus und Secundus) →befinden sich in den Hemisphären des Telenzephalons →Anteile: Cornu frontale, Pars centralis, Cornu occipital, Cornu temporale →Foramen interventriculare verbindet die Seitenventrikel mit dem 3.Ventrikel Ventriculus tertius →im Diencephalon zwischen den beiden Thalamushemisphären, besitzt mehrer Recessus (benannt: Recessus supraopticus (Chiasma opticum) Recessus infundibuli (Hypophyse) Recessus pinealis (Glandula pinealis) Recessus suprapinealis (oberhalb der Glandula pinealis) →Seitenwände werden vom Thalamus und Hypothalamus gebildet →mittig zeigt der 3. Hirnventrikel eine rundliche Aussparung, die durch die Adhaesio interthalamica verursacht wird, eine Verbindungsbrücke zwischen den beiden Thalamusflügeln →Boden Hypothalamus, Chiasma opticum →Dach: Chorioidea →Lateral: Thalamus →Kaudal: Epiphyse →über Foramen interventriculare mit den Seitenventrikeln verbunden → Aquaeductus mesencephali: Verbindung zum vierten Ventrikel Aquaeductus mesencephali → verläuft medial auf der Rückseite des Mesencephalons bis zur Rautengrube, wo er sich zum vierten Ventrikel (Ventriculus quartus) erweitert → Verbindungskanal zwischen dem dritten und dem vierten Hirnventrikel Ventriculus quartus →Dorsal von Pons und Medulla Oblongata des Hirnstamms im Rhombenephalon →dorsal und lateral: Kleinhirn →Kranial: Vedum medullare superius →kaudal:Vedum medullare inferius →Ventral: Fossa rhomboidea →besitzt Aperturae laterales ventriculi quarti und Apertura mediana ventriculi quarti als Verbindungen zwischen den inneren und den äußeren Liquorräumen Äußere Liquorräume: Subarachnoidealraum →zwischen Arachnoidea und Pia mater →steht über die paarige Apertura lateralis und die unpaare Apertura mediana des 4. Hirnventrikels mit dem inneren Liquorraum in Verbindung Zisternen: Erweiterungen des Subarachnoidalraums →Cisterna cerebellomedullaris (Cisterna magna) zwischen der Kaudalfläche des Kleinhirns und der Dorsalfläche der Medulla oblongata →Cisterna basalis: besteht aus einem vorderen (wichtige Teilzisterne ist die Cisterna chiasmatica um das Chiasma opticum) und einem hinteren Anteil (wichtige Teilzisternen sind die Cisterna interpeduncularis, die Cisterna ambiens und die Cisterna pontocerebellaris) →Cisterna lumbalis: zwischen Conus medullaris und Ende des spinalen Durasacks Virchow-Robin-Räume: Perivaskuläre Spalträume als Fortsetzung des Subarachnoidalraums Verbindungen: Foramen interventriculare: Seitenventrikel mit drittem Ventrikel Apertura mediana ventriculi quarti vierter Ventrikel mit Subarachnoidalraum Aperturae laterales ventriculi quarti vierter Ventrikel mit Subarachnoidalraum Liquorzirkulation: Liquormenge: 110-160 ml Produktionsrate: 500 ml/24h Produktionsort: Plexus choroideus (Ausstülpung von gefäßreichem Pia-Gewebe durch das Ependym in die inneren Liquorräume hinein) →Plexusepithel →kapillarreiches Bindegewebe → sind knäuelartig geformte arteriovenöse Gefäßkonvolute in den Hirnventrikeln, die aus spezialisierten Gliazellen bestehen und in die Ventrikel hineinragen →befindet sich an der Innenseite des Unterhorns und der Pars centralis der Seitenventrikel →im Dach des 3. und 4. Ventrikels Resorptionsorte: Granulationes arachnoidales und entlang der Hirnnerven und Spinalnerven →im Bereich des Sinus saggitalis superior →Rückresorption in Blutbahn → Liquor cerebrospinalis kann ungehindert aus dem Subarachnoidalraum über das leptomeningeale Bindegewebe in die subendotheliale Schicht der Sinus durae matris und den Extrazellulärraum des Knochens gelangen Liquornormalbefund: → Farbe/Beschaffenheit: klar, hell → Leukozyten: bis 5/μl → Erythrozyten: keine →Proteinkonzentration: < 45 mg/dl → Lactatkonzentration: 10-20 mg/dl → Glukosekonzentration: > 50% des BZ Liquorzirkulation: →wird vom Plexus chroideus gebildet →größte Menge an Liquor wird in den Plexus choroidei der Seitenventrikel produziert →Liquor fließt über die Foramina interventricularia in den III. Ventrikel ab →gelangt über den Aquaeductus mesencephali in den IV. Ventrikel →gelangt über die Apertura mediana und die paarigen Aperturae lateralis in den Subarachnoidealraum →wird entweder über die Granulationes arachnoidea oder entlang der Abgänge der Spinalnerven in venöse Plexus oder Lymphbahnen drainiert Liquorproduktion: Aktiver Transport von Natrium Ionen durch die Natrium Kalium ATPase in die Ventrikel Chlorid Ionen folgen Natrium aufgrund des elektrochemischen Gradienten Wasser wird durch den osmotischen Druck passiv über Aquaporine in den Ventrikel Raum gezogen Bicarbonat wird zur Regulation des ph Wertes transportiert Glukose und Nährstoffe werden aktiv durch spezifische Transporter überführt Liquorfunktion: schützt das Gehirn mechanisch indem er von außen einwirkende Kräfte verteilt und abpuffert sorgt für statischen Auftrieb, dadurch werden wichtige Gefäße und Nerven an der Schädelbasis nicht vom Eigengewicht des Gehirns komprimiert unterstützt den Stoffwechsel von Nervenzellen, entfernt Stoffwechselendprodukte und spielt damit eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung der Homöostase im ZNS Blut-Hirn-Schranke: nicht fenestriertes, kontinuierliches Endothel komplexe Zonulae occludentes (Zellkontakte, durch welche Epithelzellen aneinander geheftet sind→Tight Junctions) (Membrana limitans gliae perivascularis) Astrozyten umgeben mit ihren Fortsätzen die Kapillaren Pasage des Endothels nur durch Diffusion (lipophile Substanzen) oder selektiven Transport Blut-Hirn-Schranke im Bereich der zirkumventrikulären Organe nicht ausgebildet isoliert das Gehirn größtenteils von den mit dem Blut transportierten Substanzen wie Toxinen, Bakterien oder K+ (wichtig: sonst würde Letzteres die Nervenzellen depolarisieren) Arterielle Versorgung des Kopfes: Arteria carotis externa Arteria carotis interna A.vertebralis A.carotis interna: in vier Abschnitte untergliedert: Pars cervicalis, Pars Petrosa, Pars cavernosa, Pars cerebralis Pars cervicalis: verläuft vom Ursprung aus der A.carotis communis bis zur Schädelbasis →Eintritt in den Schädel durch Canalis caroticus →keine Äste Pars Petrosa: verläuft in der Schädelbasis im Felsenbein →Äste zur Versorgung der Paukenhöhle (Aa. caroticotympanicae) und der Tuba auditiva bzw. des Pharynx (A. canalis pterygoidei) Pars cavernosa: verläuft im Sinus cavernosus →nimmt einen s-förmigen Verlauf, der auch als Karotissiphon bezeichnet wird, ändert ihren Verlauf und zieht so nach ventral →räumliche Nähe zum Chiasma opticum →wird von Augenmuskelnerven begleitet →Äste zur Dura der mittleren Schädelgrube, zur Hypophyse und zum Ganglion trigeminale Pars cerebralis: verläuft im Subarachnoidealraum bis zur Aufzweigung in ihre 2 Äste →Durchtritt durch die Dura mater →Arteria opthalmica (versorgt Orbita) →Arteria communicans posterior → Ramus meningeus (versorgt die Dura der mittleren Schädelgrube) →A. choroidea anterior (versorgt Plexus choroideus) →zweigt sich in ihre beiden Endäste, die A. cerebri anterior und die A. cerebri media, auf →die arteria cerebri anterior ist über die arteria communicans anterior mit der arteria cerebri anterior der anderen Seite verbunden Arteria cerebri anterior: Verlauf: zieht über Chiasma opticum in Interhemisphärenspalt, verläuft um Balkenknie herum nach dorsal (Aufteilung Hauptäste A2) Äste: A1 Pars praecommunicalis mit A. centrales anteromediales + A. communicans anterior Äste: A2 Pars postcommunicalis mit A. pericallosa + A. callosomarginalis →A. pericallosa zieht auf der Dorsalseite des Corpus callosum nach okzipital und versorgt den Balken (Corpus callosum) sowie die mediale Seite des Frontal- und des Parietallappens (v.a. Gyrus cinguli und dorsale Anteile bis zum Sulcus parietooccipitalis), Bei Arteriografien ist dieser oberhalb des Balkens nach okzipital verlaufende Endast der A. cerebri anterior ein wichtiges topografisches Merkmal → A. callosomarginalis läuft auf der Dorsalseite des Gyrus cinguli ebenfalls nach okzipital, versorgt die mediale Seite des Frontal- und Parietallappens inklusive der Mantelkante plus einen ca. 1 cm breiten Streifen über die Konvexität der Mantelkante hinweg Versorgungsgebiet: Frontallappen (präfrontaler Kortex, prämotorischer Kortex), Parietallappen, Capsula interna, Basalganglien, primär motorische und sensible Kortexareale (Gyrus precentralis und Gyrus postcentralis) Circulus arteriosus: arterieller Gefäßring an der Gehirnbasis, welcher der Blutversorgung des Gehirns dient A. basilaris (1) A. cerebri posterior (2) (bds.) A. communicans posterior (3) (bds.) A. carotis interna (4) (bds.) A. cerebri anterior (5) (bds.) A. communicans anterior (6) bildet einen Kollateralkreislauf (Anastomose), der primär dem Druckausgleich zwischen den verschiedenen Stromgebieten dient und somit für eine gleichmäßige Durchblutung des Gehirns sorgt Arteria Cerebri Media: lässt sich in 3 Abschnitte gliedern: dem M1-Segment (auch Pars sphenoidalis oder horizontalis), dem M2-Segment (Pars insularis) und dem M3-Segment (Pars corticalis) M1: Pars sphenoidalis (sphenoidales Segment) zieht wischen Temporllappen und Inselrinde in die Fossa lateralis, Äste: Aa. Centrales anterolateralis M2: Pars insularis (insuläres Segment) - erstreckt sich in der Inselregion Versorgungsgebiet: Frontallappen (prämotorischer Kortex, motorischer Kortex, Motorisches Sprachzentrum, Frontales Blickzentrum), Parietallappen (Primärer und sekundärer somatosensorischer Kortex, Gyrus angularis), Temporallappen (Sensorisches Sprachzentrum) Arteria cerebri posterior: Ensteht durch die Aufzweigung der Arteria basiliaris, welche aus der Arteria vertebralis stammt Abschnitte: Pars Precommunicalis (P1), Pars Postcommunicalis (P2) P1: A.communicans posterior, Aa. Centralis posteromedialis und posteriolateralis P2: zieht zwischen Mittelhirn und Temporallappen nach hinten um den Hirnstamm herum bis zur medialen Hemisphärenseite, gibt A. occipitalis lateralis (p3) und occipitalis medialis (P4) ab Versorgungsgebiet: Temporallappen, Okzipitallappen, Mesencephalon Klinik: Verschluss führt zu visuellen Ausfällen, meist homonyme Hemianopsie (kontralteral) Vertebrobasiliäres Stromgebiet: A. vertebralis entspringt aus der A. subclavia, durchbohrt die Membrana atlantooccipitalis und die Dura mater →gelangt in den Subarachnoidalraum, wo sie durch das Foramen magnum in das Schädelinnere tritt Äste: Rr. Meningei, A. cerebelli inferior posterior (versorgt die Unterfläche des Kleinhirns, den Ncl. dentatus und den Bereich der Olive in der Medulla oblongata), A. spinalis anterior (versorgt Medulla oblongata und Rückenmark), A.Spinalis posterior Am Unterrand des Ponses vereinigen sich die beiden Vertebralisarterien schließlich zur unpaarigen A. basilaris A.basiliaris verläuft ein kurzes Stück im Sulcus basiliaris pontis gibt weitere Äste ab: →A.cerebrelli inferior anterior →aa. Pontis →A.cerebrelli superior →A.cerebri posterior Versorgungsgebiet: Okzipitallapen, Zwischenhirn, Hirnstamm, Kleinhirn, Innenohr, kraniales RM Arterien des Rückenmarks: Einteilung in ein vertikales und ein horizontales System Vertikale System besteht aus der A. spinalis anterior (unpaarig) und den Aa. spinales posteriores (paarig), beide stammen kranial aus der A. vertebralis →vordere Spinalarterie versorgt die Vorderhörner und den Vorderseitenstrang, die hintere die Hinterhörner und den Hinterstrang →sind über die horizontalen Segmentarterien (Rr. spinales), die sie ab dem unteren Zervikalmark mit Blut speisen verbunden →A. spinalis anterior mit der A. radicularis anterior und A. spinalis posterior mit der A. radicularis posterior Horizontales System: Gefäße stammen aus den segmental angelegten Arterien der A. vertebralis (am Hals) und der Aorta →Segmentarterien (Rr. spinales) ziehen durch das Foramen intervertebrale und teilen sich auf in eine A. radicularis anterior und eine A. radicularis posterior →gehen schließlich Verbindungen mit den vertikalen Gefäßen ein Sinus Durae matris: Drainieren das venöse Blut aus den oberflächlichen und den tiefen Hirnvenen in die extrakraniellen Venen Wände bestehen aus der Dura mater→venöse Blutleiter ohne Muskulatur aber mit Endothel Auskleidung Der endgültige Abfluss des venösen Blutes aus den Sinus durae matris erfolgt über die V.jugularis interna im Foramen jugulare Hirnsinus: Sinus saggitalis superior Sinus sagittalis inferior Sinus rectus >> Confluens sinuum Sinus transversus Sinus sigmoideus >> V. jug. interna Sinus sphenoparietalis Sinus cavernosus Sinus petrosus superior Sinus petrosus inferior Sinus marginalis Sinus occipitalis Blutfluss Sinus Durae matris: Die Blutflußrichtung ist nicht einheitlich und ändert sich je nach Lage und den damit verbundenen Druckverhältnissen des Kopfes Bsp Blutfluss: Sinus sagittalis inferior >> Sinus rectus >> Confluens sinuum >> Sinus transversus >> Sinus sigmoideus >> V. jugularis interna →oder Sinus sphenoparietalis >> Sinus cavernosus >> Sinus petrosus superior >> Sinus sigmoideus >> V. jugularis interna → Sinus sagittalis superior >> Confluens sinuum>> Sinus transversus >> Sinus sigmoideus >> V. jugularis interna → Sinus sphenoparietalis >> Sinus cavernosus >> Sinus petrosus inferior >> V. jugularis interna Venen des Gehirns: Oberflächliche Gehirnvenen-Venae superfiscialis cerebri →leiten venöses Blut aus der orbersten Schicht des Gehirns (Kortex und Marklager) → münden u.a. in den Sinus sagittalis superior, den Sinus transversus und den Sinus sigmoideus. →obere Venen: (Vv.superiores cerebri) sammeln Blut aus der oberen lateralen und medialen Hemisphäre, Abfluss in den Sinus saggitalis superior →Mittlere Venen (V.cerebri media superfiscialis): setzt sich aus der V. anastomica superior und Vena anastomica inferior zusammen, sammelt Blut aus dem Gebiet um den Sulcus lateralis, Abfluss in den Sinus sphenoparietalis →untere Venen (Vv.inferiores cerebri): sammeln blut der basalen Hemispähre, Abfluss in den Sinus transversus Tiefe Gehirnvenen (Venae profundae cerebri) →leiten Blut aus den tieferliegenden Strukturen des Gehirns →fließen entweder in die V.basalis oder die V.interna cerebri ab→vereinigen sich zu V.magna cerebri →V.basalis: vereinigt V.anterior cerebri und V.media profunda, sammlet Blut aus den im Vorderhirn gelegenen Strukturen, Abfluss in die V.magna cerebri →V.interna cerebri: vereinigt V.chroriodea superior, V.septi pellucidi, V.thalamostriata, sammelt Blut aus den Basalganglien und dem Marklager, Abfluss in die V.magna cerebri →V.magna cerebri: vereinigt V.basalis und V.interna cerebri, Abfluss in den Sinus rectus Vv. ant. et post. septi pellucidi +Vv. thalamosriatae sup. et inf. + V. medialis ventriculi lateralis + Vv. directae laterales + Vv. choroideae sup. et inf. >> V.interna cerebri Vv. internae cerebri + Vv. basales cerebri >> V. cerebri magna →V.anterior cerebri + V.media profunda cerebri >> V.basalis cerebri Venes des Rückenmark: vertikales System besteht aus V. spinalis anterior und der V. spinalis posterior venöse Blut gelangt von diesen beiden Venen in die Vv. radiculares (V. radicularis anterior und posterior)→zum inneren Wirbelvenenplexus (Plexus venosus vertebralis internus) fließt abhänig von der Rückenamrkshöhe in folgende Venen weiter ab: -Zervikalmark: V. vertebralis → V. cava superior -Thorakalmark: Vv. intercostales → V. azygos bzw. V. hemiazygos → V. cava superior -Lumbalmark: Vv. lumbales → V. cava inferior -Sakralmark: Vv. sacrales laterales und V. sacralis mediana → V. iliaca interna bzw. communis → V. cava inferior Klinische Beispiele: Prämature Nahtsynostosen → Fehlbildung des Hirnschädels infolge einer vorzeitigen Verknöcherung (Synostose) der Schädelnähte → Beispiel: Verschluss Sutura sagittalis→ Keine Schädelvergrößerung senkrecht zur verschlossenen Naht, „kompensatorisches“ Wachstum parallel zur verschlossenen Naht Hydrocephalus: → Hydrocephalus internus: Erweiterung der inneren Liquorräume durch Liquorzirkulationsstörung bei Verschluss/Stenose von z.B. Foramen interventriculare oder Aquaeductus mesencephali → Hydrocephalus communicans: innere und äußere Liquorräume betroffen durch Liquorresorptionsstörung z.B. nach Meningitis; Liquorüberproduktion oder bei Plexuspapillom Intrakranielle Blutungen: →Epidurale Blutungen: meist traumatisch; Blutung aus der A.meningea media bei Schädelfraktur → Durch den Bluterguss wird das Hirngewebe komprimiert und geschädigt, Es kann zu Funktionsstörungen im betroffenen Gebiet und schließlich zum Absterben des Hirngewebes (hämorrhagischer Infarkt) kommen oder es kann zu einem erhöhten intrakraniellen Druck und dadurch zum Tod führen →Befund: Kopfschwartenhämatom, Schädelkalottenfraktur, epidurales Hämatom →Subdurale Hämatome: Blutungen aus Brückenvenen, Einblutung in den Subduralraum des Schädels, Blutung ist zwischen der Dura mater und der Arachnoidea mater lokalisiert, subdurale Hämatom zeigt sich charakteristisch als zum Hirngewebe konkav verlaufende, eher unscharf begrenzte, intrakranielle Blutung →Befund: Subdurales Hämatom, Mittellinienverlagerung, Kompression des rechten Seitenventrikels →Subarachnoidalblutung: meist „spontan“ Blutung aus Aneurysmata von Arterien nahe des Circulus arteriosus Wilisii, Nach Rupturierung des Aneurysmas oder der AVM führt die massive Blutung in den Subarachnoidalraum, zur akuten Erhöhung des intrakraniellen Drucks, bei gleichzeitiger Reduktion des Perfusionsdruckes. Durch die verminderte Hirndurchblutung verliert der Patient initial das Bewusstsein, häufigste Ursache ist ein Schädel- Hirn-Trauma (SHT), spontane Subarachnoidalblutungen hingegen werden in der Mehrzahl durch die Ruptur eines intrakraniellen Aneurysmas ausgelöst →Subarachnoidalblutung, Mittellinienverlargerung Gefäßverschluss: Stoffe wie Cholesterin, Blutzellen, Bindegewebe und Kalksalze lagern sich an den Innenseiten der Blutgefäße ab→die normalerweise elastische Gefäßwand wird zunehmend starr und ihre glatte Innenwand wird rau→An den rauen Stellen sammeln sich Ablagerungen, so dass sich das Gefäß immer mehr verengt →Ischämischer Hirninfarkt (z.B. kardio- oder arterio-embolisch) →Befund: Hypodenses Areal im linken Okzipitallappen, Versorgungsgebiet der A. cerebri posterior →Sinusvenenthrombose, RF: u.a. orale Kontrazeption, Hyperkoagibilität..., aufgrund einer Thrombose in den zerebralen Venen und den drainierenden Sinus durae matris kommt es zu einer venösen Abflussstörung →SVT führt häufig zu Stauungsblutungen und ist für ca. 1 % der Schlaganfälle verantwortlich →Befund: Hyperintense Raumforderung, Verschluss des Sinus rectus Rückenmark Funktion: „Verbindung“ Gehirn / Peripherie (afferent/efferent) Eigenfunktionen →Reflexe: Eigenreflexe, Fremdreflexe, Vegetative Reflexe →Automatismen: physiologische Abläufe oder motorische Aktivitäten, die ohne erkennbare Steuerung und Kontrolle durch das Bewusstsein vollzogen werden Rückenmark Entwicklung: Die Wand des Neuralrohrs besteht zunächst nur aus einer mehrreihigen Lage von Neuroepithelzellen Neuroepithelzellen wandeln sich später in Neuroblasten (Vorläufer von Nervenzellen) und Glioblasten (Vorläufer von Gliazellen) um Von innen nach außen bestehen nun folgende Zonen: →Ventrikulärzone (späteres Ependym = Auskleidung des Canalis centralis) →Intermediärzone/Mantelzone (spätere graue Substanz) →Marginalzone (spätere weiße Substanz) Verdickung Mantelzone→ teilt sich auf in Flügelplatte (das spätere sensorische Hinterhorn) und Grundplatte (dem späteren motorischen Vorderhorn) der spätere Zentralkanal wird dorsal und ventral von der Deck- bzw. Bodenplatte verschlossen Zellen der Spinalganglien stammen aus der Neuralleiste (befindet sich an den Seiten des Neuralrohrs) Zentralen Fortsätze der Spinalganglienzellen wachsen in das Rückenmark ein und steigen in der weißen Substanz des Rückenmarks auf Zellfortsätze der sensorischen Neuronen aus den Spinalganglien wachsen in das dorsale Horn des Rückenmarks ein und etablieren dort synaptische Verbindungen Die ventralen Wurzeln treten aus dem Rückenmark aus, enthalten motorische (efferente) Fasern Rückenmarkshäute: Periost Epiduralraum (Cavitas epiduralis) Dura mater spinalis Subduralraum (Cavitas subduralis) Arachnoidea mater spinalis (Spinngewebshaut) Subarachnoidalraum (Cavitas subarachnoidalis) Pia mater spinalis Aufbau Rückenmark: Ist an den Bändern (Ligamenta denticulata) in der Mitte des Spinalkanals aufgehängt und wird von Rückenmarkflüssigkeit Liquor cerebrospinalis umspült Venenpolster kleiden den Spinalkanal ventral und dorsal aus als Schutz gegenüber mechanischen Belastungen (Plexus venosus vertebralis internus anterior und posterior) Lage im Wirbelkanal: Endet beim Erwachsenen in Höhe von LWK 1-2, Wurzelfasern verlassen Wirbelkanal im zugehörigen Foramen intervertebrale →ungleiches Längenwachstum RM und Wirbelsäule führt zu cauda equina = intradural verlaufende Spinalnervenwurzeln am Ende des RM, verlängerte Fila radicularia der Spinalnerven kaudal des Rückenmarks →Conus medullaris ist das kaudale Ende des Rückenamrks →ist über Filum terminale (Pars duralis) mit dem Os sacrum verankert → filum terminale (Pars pialis ): Verankerung des Rückenmarks im Spinalkanals → Beim Fötus füllt es den Spinalkanal vollständig aus und ist deshalb noch im Os sacrum vorhanden Besitzt zwei Intumeszenzien (Anschwellungen): Am Abgang der Nerven für die Extremitäten liegen 2 Anschwellungen Intumescentia cervicalis (Höhe HWK IV bis BWK I) und lumbosacralis (Höhe BWK X–XII). Segmente: ein Segment ist ein Rückenmarksabschnitt der zu einem Spinalnerven gehört →Insgesamt besitzt das Rückenmark 31–33 Segmente →8 zervikale, 12 thorakale, 5 lumbale, 5 sakrale und 1-3 coccygeale →Spinalnerven treten kaudal des zugehörigen Wirbelkörpers aus, Ausnahme: C 1 tritt zwischen Okziput und Atlas aus, C 8 kaudal von WK CVII →Dermatome: ist der Hautbereich, der von den sensiblen Fasern eines Rückenmarkssegments/ eines Spinalnerven versorgt wird →Myotom: ist die Muskulatur, die von den motorischen Fasern eines Rückenmarkssegments/ eines Spinalnerven versorgt wird, ein Muskel wird durch verschiedene Segmente versorgt, ein Nerv kann dominieren Zuordnung auf Schädigung im RM Gefäße: weniger häufig Versorgungsstörungen durch vertikales und horizontales System Vertikales System: →A.vertebralis→A.spinalis anterior→ Aa. Sulcocommissurales→Versorgung von Vorderhörner+ Vorderseitenstrang →A.vertebralis→Aa. spinales posteriores (sinsitra und dextra)→ Versorgung der Hinterhörner und des Hinterstrangs Horizontales System: →A.vertebralis + Aorta→ Segmentarterien (Rr.spinales)→ ziehen durch das Foramen intervertebrale und teilen sich auf in eine A. radicularis anterior und eine A. radicularis posterior→ gehen Verbindungen mit den vertikalen Gefäßen ein Venen: Blut fließt vom Rückenmark über ein vertikales und ein horizontales System ab, vertikale System fließt dabei in das horizontale System →V. spinalis anterior und der V. spinalis posterior→Vv. radiculares (V. radicularis anterior und posterior)→ Wirbelvenenplexus (Plexus venosus vertebralis internus) → Blut fließt abhängig von der Rückenmarkshöhe in folgende Venen weiter ab: Zervikalmark: V. vertebralis → V. cava superior Thorakalmark: Vv. intercostales → V. azygos bzw. V. hemiazygos → V. cava superior Lumbalmark: Vv. lumbales → V. cava inferior Sakralmark: Vv. sacrales laterales und V. sacralis mediana → V. iliaca interna bzw. communis → V. cava inferior Aufbau Spinalnerv: →Spinalnerven entstehen aus Vereinigung zweier Nervenwurzeln, die ventral und dorsal aus RM entspringen →Radix anterior entspringt Sulcus anterolateralis + enthält somatoefferente = motorische Fasern →Radix posterior entspringt Sulcus posterlateralis + enthält somatoafferente Fasern = sensible Fasern →Im Bereich der R. posterior, kurz vor Vereinigung mit R. anterior liegen Spinalganglien-> enthalten Zellkörper der afferenten Neurone →Anatomisch gesehen ist Spinalnerv ca. 1 cm, da sich nach Vereinigung und Austritt aus For. Intervertebralis R. dorsalis abspaltet Graue Substanz: → Somata von Nerven- und Gliazellen zusammen mit dem Neuropil, das sind Fortsätze von Nerven und Gliazellen, sowie Gefäße → Im Hinterhorn (Cornu posterius oder Columna posterior) werden viele über die Hinterwurzel einlaufende sensorische Fasern synaptisch umgeschaltet, wichtiger Kern ist der Nucleus Proprius→Verarbeitung der Infos von den Mechanorezeptoren der Haut → Im Vorderhorn (Cornu anterius) liegen die Motoneurone für die quergestreifte Muskulatur, deren Fasern als Vorderwurzel = Radix anterior ventral aus dem Rückenmark austreten → In den Segmenten C 8 bis L 1–3 findet sich zwischen Hinter- und Vorderhorn noch ein Seitenhorn (Cornu laterale oder Columna lateralis), dort liegen die präganglionären autonomen Neurone des Sympathikus, Ncl. intermediomedialis findet sich in der Substantia intermedia (s. u.) zwischen Hinter- und Vorderhorn im Sakralmark und ist der Ursprung von parasympathischen Efferenzen →Arten von Neuronen: Wurzelzellen -Motoneurone, -Viszeroefferente Neurone Strangzellen -Projektionsneurone: lange Axone, die Informationen in die Gehirnareale senden, in denen nicht ihre Perikarya liegen -Binnenzellen (Interneurone des Eigenapparates): Axone verlassen das Rückenmark nicht, Assoziationszellen (propriospinale Neuronen, die verschiedene Rückenmarkssegmente untereinander verbinden) +Kommisurzellen (Neuronen des Eigenapparates, deren Neuriten die Medianebene kreuzen und (als Commissura) auf die andere Seite ziehen→ verknüpfen innerhalb eines Rückenmarkssegments mit der Gegenseite) →Laminae nach Rexed: - von dorsal nach ventral 9 Laminae (Schichten) - Laminae I - III: Ziel von nozi- und thermozeptiven Afferenzen - Lamina VII enthält: Ncl. thoracicus posterior (Th1-L2), Ncl. intermediolateralis (C8-L3), Ncll. parasympathici sacrales (S2-S4) - Lamina IX: a-Motoneurone →Motorik: a- Motoneurone im Vorderhorn: Innervation der Skelettmuskulatur, g- Motoneurone im Vorderhorn: Innervation intrafusaler Muskelfaser (Empfindlichkeitseinstellung der Muskelspindeln) →Axone bilden Radix anterior → Poliomyelitis anterior: Untergang der a- Motoneurone Weiße Substanz: markhaltige und marklose Nervenfasern, die zu Strängen (Funiculi), Bündeln (Fasciculi) oder Trakten (Tractus) zusammengelagert sind → Hinterstrang (Funiculus posterior) ist die weiße Substanz zwischen beiden Hinterhörnern bezeichnet →Vorderseitenstrang (Funiculus anterolateralis), unter dem man häufig Funiculus anterior und Funiculus lateralis zusammenfasst, befindet sich zwischen Hinterhorn auf der einen und Fissura mediana anterior auf der anderen Seite, enthält eine Vielzahl von aszendierenden und deszendierenden Trakten (Tractus corticospinalis lateralis) →In der Mitte zwischen beiden Vorderhörnern die Fissura mediana anterior, dorsal ein flacher Sulcus medianus posterior Konfiguration nach Segmenthöhe: → Ein Schnitt aus dem Zervikalmark hat – besonders im kaudalen Bereich – eine querovale Form. Die Vorderhörner sind wegen der großen Zahl von Motoneuronen für die obere Extremität deutlich ausgeprägt und die weiße Substanz nimmt eine große Fläche ein, weil alle zwischen Gehirn und Rückenmark deszendierenden und aszendierenden Fasern das Zervikalmark passieren müssen → Das Thorakalmark ist durch ein Seitenhorn gekennzeichnet; dafür ist das Vorderhorn relativ klein, da die Muskulatur des Thorax nicht viele Motoneurone benötigt → Das kaudale Lumbalmark ähnelt wegen des ausgeprägten Vorderhorns mit vielen Motoneuronen für die untere Extremität auf den ersten Blick dem Zervikalmark, aber die Masse der weißen Substanz ist deutlich geringer, da viele aszendierende Fasern erst weiter kranial in das Rückenmark einlaufen und viele deszendierende Fasern das Rückenmark bereits verlassen haben → Im Sakralmark setzt sich aus demselben Grund die Abnahme der weißen Substanz weiter fort Funktionelle Systeme: →Motorik: Efferent: a- und g-Motoneurone > innerviert durch Axone in absteigenden Bahnen der weißen Substanz Rückenmarks →Sensibilität: Schmerz- und Temperaturempfindung, Grobe Tast- und Druckempfindung, Vibrationsempfinden, Zwei-Punkt-Diskrimination, feine Berührung, Lageempfinden, Muskelspannung > Informationsweiterleitung in aufsteigenden Bahnen der weißen Substanz des Rückenmarks (ohne oder nach Umschaltung in der grauen Substanz) → Rezeptoren der Haut -Freie Nervenendigungen: Schmerz- und Temperaturempfinden -Merkel-Tastscheiben: grobe Druckempfindung -Meissner-Tastkörperchen: feine Berührung -Vater-Pacini-Körperchen: Vibrationsempfinden → Muskelspindeln: Messung des Dehnungszustands eines Muskels > Muskeleigenreflexe, Empfindlichkeitseinstellung durch g-Motoneurone Bahnen: Rückenmark besteht aus einer Vielzahl von aufsteigenden und absteigenden Leitungsbahnen aufsteigenden spinalen Leitungsbahnen sind die sensiblen Bahnen, die innerhalb der weißen Substanz des Rückenmarks nach kranial ziehen Pyramidenbahn (Tractus pyramidales) leitet die motorischen Befehle vom motorischen Kortex des Großhirns zu den Muskeln im Körper, steuert die Willkürmotorik insbesondere die Feinmotorik der distalen Körperteile →Absteigende Bahnen: motorische Bahnen →Unterteilung in Pyramidenbahnen und Extrapyramidialbahnen Pyramidenbahnen: Efferenz des Motokortex (Gyrus praecentralis) bezeichnet, größte absteigende Bahn und innerviert die Alpha-Motoneurone Tractus Corticospinalis: →Fibrae corticospinales reichen vom Kortex bis zur Pyramidenkreuzung →ziehen zunächst durch den hinteren Schenkel der Capsula interna zum Mesenzephalon →Crus cerebri→Pons→Medulla oblongata ventral →Aufteilung der Bahn: der größte Teil ca 80% bildet den Tractus corticospinalis lateralis und Kreuzt in der Pyramidenkreuzung (Decussatio pyramidum) nach kontralateral →Ungekreuzte Anteil verläuft als Tractus corticospinalis anterior im Vorderseitenstrang und kreuzt erst auf Zielhöhe →Bahn endet an den spinalen α-Motoneuronen, die für die Innervation der quergestreiften Skelettmuskulatur (mit Ausnahme der Kopf-, Halsmuskeln) zuständig sind →Tractus corticospinalis lateralis innerviert vorwiegend die distalen Extremitätenmuskeln (z.B. Feinmotorische Muskeln der Hände und Finger)→ feinmotorische, präzise Bewegungen →Tractus corticospinalis anterior innerviert die proximale Muskulatur und die Rumpfmuskulatur (z.B. Schulter und Hüftmuskulatur)→ grobe, stabilisierende Bewegungen →Klinik: Wegen der vollständigen Kreuzung der Pyramidenbahn sind Verletzungen rostral der Kreuzung (z. B. in der Capsula interna oder im Crus cerebri) mit kontralateralen Lähmungen der Muskulatur verbunden Extrapyramidialbahnen: motorischen Kerne des Hirnstamms sind der Ursprung von deszendierenden Trakten, die nicht zum Pyramidenbahnsystem gehören Trakte: →Tractus reticulospinalis →Tractus rubrospinalis →Tractus tectospinalis →Tractus vestibulospinales Sind für die Art und Weise verantwortlich in den Bewegungen ausgeführt werden (Über die Pyramidenbahn wird dagegen entschieden, ob Bewegungen eingeleitet werden) γ-Motoneurone werden wahrscheinlich vorwiegend von den extrapyramidalen Bahnen (EPMS) kontaktiert→Motoneurone erregen die intrafusalen Muskelfasern der Muskelspindeln und erhöhen so die Empfindlichkeit dieser Rezeptoren gegen Dehnung des Muskels regulieren den Muskeltonus durch fein abgestimmte, unbewusste Anpassungen der Grundspannung in verschiedenen Muskelgruppen→passen die Muskelspannung automatisch an, um Gleichgewicht, Haltung und koordinierte Bewegungen sicherzustellen Aufsteigende Bahnen: Hinterstrangsystem: bestehend aus Fasciculus gracilis du Fasciculus cuneatus →Fasciculus gracilis befindet sich medial, leitet Informationen von der unteren Körperhälfte und endet im Ncl. Gracilis →Fasciculus cuneatus liegt lateral, vermittelt Informationen von der oberen Körperhälfte und endet im Ncl. Cuneatus →vermittelt Lageempfindung, Vibration, Zwei-Punkt-Diskrimination →erste Neuron des Hinterstrangsystems kann sehr lang sein, reicht vom Rezeptor in der Körperperipherie bis zur ersten Synapse in der dorsalen Medulla oblongata in den Hinterstrangkernen →ungekreuzt ipsilateral aufsteigende Bahn im Hinterstrang →Axone des zweiten Neurons kreuzen direkt nach Verlassen der Hinterstrangkerne auf die Gegenseite und bilden den Lemniscus medialis, die mediale Schleife, enden im Ncl. ventralis posterolateralis des Thalamus (2.Umschaltung auf das dritte Neuron) →Ziel: kontralateraler primärer sensorischer Cortex →Nervenfasern innerhalb des Funiculus posterior zeigen eine deutliche Somatotopie, d. h. benachbarte Faserbündel im Hinterstrang kommen von benachbarten Körpergebieten der Peripherie Tractus Spinothalamus lateralis: aufsteigende Faserbahn im seitlichen Rückenmark und gehört zur Vorderseitenstrangbahn →Vermittelt Schmerz- und Temperaturempfindung →erste Umschaltung im Hinterhorn des Rückenmarks →Perikarya liegen in den Spinalganglien →Fasern kreuzen dann auf Segmenthöhe durch die Commissura alba anterior nach kontralateral, um im Vorderseitenstrang des Rückenmarks aufzusteigen →ziehen gemeisnam mit den Fasern aus dem Lemniscus medialis durch den Hirnstamm zum Thalamus→2.Umschaltung →Ziel: kontralateraler primärer sensorischer Cortex Tractus spinothalamus anterior: →Vermittlung von groben Druck- und Tastempfindungen →liegt ventral des Vorderhorns (Cornu anterius) der grauen Substanz innerhalb der Substantia alba →Perikarya der Neurone erster Ordnung liegen im Spinalganglion, Umschaltung auf das 2.Neuron im Hinterhorn des Rückenmarks (häufig nicht im Eintrittssegment) → Axone kreuzen von hier aus auf Segmenthöhe (teils einige Segmente weiter kranial oder kaudal) in der Commissura alba anterior nach kontralateral und ziehen im Tractus spinothalamicus anterior zum Gehirn →steigt ohne weitere Umschaltung zum Thalamus auf und schließt sich dabei dem Lemniscus medialis an→Umschaltung im Thalamus →somatotopische Anordnung der Faserbünde →Ziel: kontralateraler primärer sensorischer Cortex Tractus spinocerebellaris anterior: →Vermittelt unbewusste Tiefensensibilität →Fasern aus Muskelspindeln und Sehnensensoren, deren Perikarien in den Spinalganglien liegen, gelangen über das Hinterhorn ins Rückenmark →Umschaltung auf das zweite Neuron im Hinterhorn des Rückenmarks →meisten Axone der Ursprungszellen kreuzen im selben Segment auf die andere Seite und steigen ventral von den Fasern des Tractus spinocerebellaris posterior auf →gekreuzte Fasern kreuzen im Hirnstamm zurück auf die Ursprungsseite →Ein Teil der Axone des zweiten Neurons scheint auch ipsilateral (ohne Kreuzung) im Rückenmark aufzusteigen →Ziel: Ipsilaterales Cerebrellum →Klinik: Wegen der doppelten oder fehlenden Kreuzung der spinozerebellären Bahnen kommt es bei einer Läsion in einer Hemisphäre des Zerebellums zum Ausfall der unbewussten Propriozeption auf der ipsilateralen Körperseite Tractus spinocerebellaris posterior →Vermittelt unbewusste Tiefensensibilität →Fasern des 1. Neurons gelangen ebenfalls über das Hinterhorn ins Rückenmark, verbleiben jedoch ipisilateral →Umschaltung auf das zweite Neuron im Ncl. thoracicus des RM (C8-L2) →keine Kreuzung im Rückenmark →aufsteigende Bahn im Seitenstrang des RM →Ziel: ipsilaterales Cerebellum Klinische Beispiele: Komplette Querschnittsläsion →als Residuum eines spinalen Schocks oder bei primär chronischer Schädigung →spastische Paraparese, Hyperreflexie, Pathologische Reflexe, Unerschöpfliche Kloni, Analgese Anästehsie, Böasen und Darmentleerungsströrungen Halbseitenläsion: →Spastische Parese ipsilateral →Störung feine Berührungs-, Lageempfindungen und Vibrationsempfindung ipsilateral →Störung Schmerz- und Temperaturempfindung kontralateral Hirnstamm: Bestehend aus Medula Oblongata, Pons &Mesencephalon Sämtliche Teile des Hirnstamms liegen innerhalb des Schädels Übergang vom Rückenmark zum Hirnstamm liegt ventral in Höhe der Pyramidenkreuzung (Decussatio pyramidum) Hirnstamm endet ventral-kranial an den zum Hypothalamus gehörenden Corpora mamillaria Dorsal beginnt der Hirnstamm kaudal am Tuberculum gracile und cuneatum Ist drei schichtig aufgebaut: Tectum, Tegmentum und Basis Bestandteile: Hirnnervenkerne Kerne des extrapyramidalmotorischen Systems Auf- und absteigende Bahnen Aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem Kerne transmitterspezifischer Systeme Vegetative Regulationszentren Zentren für die Schmerzkontrolle Formatio reticularis: Nicht scharf begrenzte Kerngebiete im Hirnstamm Im Tegmentum des Gehirnstamms, besteht aus grauer Substanz besteht aus einem Netzwerk von Kernen und Bahnen, das sich hauptsächlich vom Mesenzephalon bis zur Medulla oblongata erstreck Einteilung in drei Zonen: → mediane Zone: die Raphekerne → mediale Zone: Kerne mit großen Nervenzellen (magnozellulär), Ursprungsgebiet für lange auf- und absteigende Bahnen (Teil des extrapyramidalmotorischen Systems) →laterale Zone: Kerne mit kleinen Nervenzellen (parvozellulär), lokal integrierende Funktionen (Einfluss auf das limbische System und steuert die Hirnstammreflexe) Hirnnervenkerne: Somatoefferente Hirnkerne: →liegen am weitesten medial, Kerne zur motorischen Versorgung von Skelettmuskulatur →Ncl. Nervi oculomotorii: in Substantia grisea des Mesenzephalons →Ncl. Nervi trochlearis: kaudales Mesenzephalon →Ncl. Nervi abducentis: im Pons →Ncl. Nervihypoglossi: in Medula Oblongata Allgemein viszeroefferente Hirnkerne: →schließen sich nach lateral an, Kerne zur parasympathischen Versorgung von glatter Muskulatur und Drüsen →Ncl. Accessorius n. oculomotorii (Edinger Westphal Kern) in Substantia grisea des Mesenzephalons →Ncl. Salivatorius superior: kaudaler Pons →Ncl. Salivatorius inferior: Medulla Oblongata →Ncl. Dorsalis n. vagi: Medulla Oblongata Speziell viszeroefferent: →motorische Kerne, deren Fasern die ehemaligen Kopfdarmmuskeln im Kopf-Hals-Bereich innervieren, die sich zu quergestreiften Muskeln entwickelt haben (z. B. mimische Muskeln, Kaumuskeln, Pharynx, Ösophagus) →Ncl. Motorius n. trigemini: im Pons →Ncl. n. facialis: im Pons →Ncl. ambiguous: Medulla Oblongata Speziell somatoafferent: →Kerne, die Informationen von den spezialisierten Sinnesorganen des Vestibularapparats (Gleichgewicht) und der Cochlea (Hören) verarbeiten →Ncll. Cochleares →Ncll. vestibulares Funktionelle Zentren: 1. Aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem →ist für den Wachheitsgrad entscheidend →sendet aufsteigende Projektionen zum (unspezifischen) Thalamus und zum basalen Vorderhirn, Weiterleitung zum Kortex →Kortex ist mehr oder weniger aktiv →Aktivierung über Sinnesreize, Reize noradrenerger Hirnstammfasern (Aktivierung), Reize serotoninerger Hirnstammfasern (Dämpfung) →im Mesenencephalon und im Pons 2. Pontines Miktionszentrum: →dient der Regulation der Blasenentleerung →Modulation der kortikalen Befehle, sendet motorische Bahnen (Tractus reticulospinalis) zum sakralen Miktionszentrum 3. Brechzentrum: →Keine Blut-Hirn-Schranke →Giftstoffe erreichen das Gehirn und können ein Erbrechen auslösen →aktiviert für das Erbrechen Efferenzen der Bauchmuskulatur, der glatten Muskulatur des oberen Gastrointestinaltraktes und der Mundhöhle 4. Rhombenzephales lokomotorisches Zentrum 5. Atemzentrum: →kaudalen Bereichen der FR in der Medulla oblongata →erhalten Afferenzen von den Pressorezeptoren über IX. und X. Hirnnerv →Modulation des Atmungsmusters, Inspiration und Expiration 6. Kreislaufzentrum: → Kontrolle des Blutdrucks und der Herzfrequenz →Vasomotorisches und kardioinhibitorisches Zentrum 7. Schluckzentrum und andere im Rahmen der Nahrungsaufnahme wichtige Zentren Zentren für die Schmerzkontrolle Dopaminerge Projektion: Steuerung der Motorik und Auslösung von Wohlgefühl Kerne die Dopamin als Transmitter benutzen In Substantia nigra pars Compacta und Ventral tegmental area →Substantia nigra projiziert in die Basalganglien und fördert Motorik →Ventral tegmental area projiziert in limbisches System →beides in präfrontalen Kortex (Antrieb, Motivation) Bei Schizophrenie vermehrte dopaminerge Projektion Cholinerge Projektion Nucleus basalis projiziert in das limbische System und den gesamten Kortex Serotonerge Projektion: wichtigste Lokalisation der Zellen sind die Raphekerne des Hirnstamms projizieren in den gesamten Kortex Regulation Stimmungslage, wenig Aktivität: Depressionen Bahnen: Lemniscus medialis →sensible „epikritische“ Afferenzen zum Thalamus (Vibrations- und Tastempfinden, 2-Punkt- Diskriminierung, bewusste Propriozeption) → beginnt an den Ncll. gracilis et cuneatus und zieht von dort nach Kreuzung zur Gegenseite (in der Decussatio lemnisci medialis) zum kontralateralen Thalamus Lemniscus spinalis →sensible protopathische Afferenzen zum Thalamus (Schmerz, Temperatur und Druck) → Fasern aus dem Tractus spinothalamicus (Vorderseitenstrang) und dem Tractus trigeminothalamicus Lemniscus trigeminalis →sensible Afferenzen aus dem Trigeminusgebiet Lemniscus lateralis →Hörbahn →Ursprung in der Medulla Oblongata Fasciculus longitudinalis medialis →Verbindung von Augenmuskel-, Vestibularis- und Halsmuskelkernen → zwischen Mesencephalon und Medulla oblongata Fasciculus longitudinalis dorsalis (Schütz) →Verbindung vegetativer Zentren (im Hypothalamus und Hirnstamm) → afferente und efferente Faserverbindung Tractus tegmentalis centralis →extrapyramidal-motorische Bahn → verläuft zwischen Mesencephalon und unterer Olive, leitet Informationen aus motorischen Zentren zur Olive Tractus fronto-/temporopontinus →Verbindung Cortex - Ponskerne >> Kleinhirn Pyramidenbahn →Tr. corticospinalis + corticonuclearis Gefäßversorgung Medulla Oblongata →Arteria inferior posterior cerebelli aus der Arteria vertebrales →Arteria spinalis anterior aus Arterien Vertebrales →Arteria spinalis posterior →Arteria inferior cerebrelli aus Arteria basilaris Pons →A.basilaris →A.inferior anterior cerebrelli (A.basilaris) →Arteria superior cerebrelli (A.basilaris) Mesencephalon: →A. basilaris →Arteria superior cerebelli (aus A.basilaris) →Arteria cerebri posterior (aus A.basilaris) Mesencephalon: liegt zwischen Diencephalon und Pons Aufteilung in 3 Abschnitte: Tectum, Tegmentum und Crura cerebri Crura cerebri → mit motorischen Bahnen, die vom Kortex nach kaudal ziehen Tegmentum: →mit Substantia nigra und Nucleus ruber →Aquaeductus cerebri (Aquaeductus mesencephali): Er verbindet den dritten mit dem vierten Ventrikel und enthält Liquor →Substantia grisea centralis Tectum mesencephali: → mit der Lamina tecti oder quadrigemina (Vierhügelplatte), die von den Colliculi superiores und inferiores gebildet wird →Brachium colliculi superioris und inferiores (Wülste als Verbindung zum Zwischenhirn) Kerne: Colliculi superiores: →optisches Reflexzentrum, Verschaltung von visuellen Reflexen (visuell-propriozeptiv), erhalten ihre afferenten Verbindungen vom Sehnerv, Efferenzen zu Hirnnervenkernen der Augenmotorik, Ncl. N. facialis und RM →dienen sie der schnellen Fokussierung der Augen auf ein Objekt (Einstellungsbewegung, Sakkaden) und der Orientierungsbewegung von Augen und Kopf Colliculi inferiores: →Schaltstelle der Hörbahn, akustisches Reflexzentrum Substantia grisea centralis →absteigendes schmerzhemmendes System Nucleus ruber →extrapyramidalmotorisches System →Afferenzen aus kontrolateralem Kleinhirn und ipsilateralem Großhirn →Efferenzen zum RM, Olive und Formatio reticularis Substantia nigra pars compacta →extrapyramidalmotorisches System, dopaminerge Projektion ins Striatum Ncll. n. oculomotorii, Ncl. N. trochlearis Ncl. mesencephalicus n. V Bahnen: →Lemniscus medialis →Lemniscus trigeminalis →Fasciculus longitudinalis medialis: Verbindung von Augenmuskel-, Vestibularis- und Halsmuskelkernen →Lemniscus spinalis/ Tractus spinothalamicus: Aufsteigende sensible Bahn (Schmerz, Temperatur) →Tractus rubrospinalis: Extrapyramidale Bahn zum Vorderhorn des Rückenmarks →Tractus frontopontinus: Erster Abschnitt des Tr. cortico-ponto-cerebellaris →Tr. Corticospinalis/corticonuclearis: Pyramidenbahn, Willkürmotorik →Tractus temporopontinus Pons: wird kranial vom Mesencephalon und kaudal von der Medulla oblongata begrenzt Pons, Cerebellum und Medulla oblongata bilden zusammen das Rautenhirn (Rhombencephalon) Unterteilung in Brückenfuß und Brückenhaube An der Vorderseite augeprägte Querstreifung→Fibrae pontis transversae Kerne: →Ncll. Pontis (Umschaltstelle im Tr. Cortico-ponto-cerebellaris) →Kerne der Formatio reticularis: paramediane pontine Formatio reticularis (PPRF): Regulation horizontaler konjugierter Augenbewegungen →Ncll. Parabrachiales →Ncl. pontis n. trigemini, Ncl. motorius n. trigemini, Ncl. n. abducentis, Ncl. n. facialis, Ncl. salivatorius superior, Ncll. Vestibualres et cochleares (tlw.) Brückenfuß (Pars basilaris) →Lage der Nuclei Pontis, Fasern, die vom Kortex stammen (Tractus corticopontinus), werden umgeschaltet →von den Kernen ziehen Fasern aus dem Pons als Fibrae pontis transversae über den mittleren Kleinhirnstiel zum Kleinhirn Brückenhaube (Tegmentum pontis) →bildet den Boden der Rautengrube, der gleichzeitig auch der Boden des 4. Ventrikels ist →hier ist ein Teil der Hörbahn und weitere Faserbahnen und einige Hirnnervenkerne Faserbahnen: zentrale Haubenbahn (Tractus tegmentalis centralis) →absteigende Bahn des extrapyramidalmotorischen Systems →zwischen Ncl. olivaris inferior und Ncl. ruber Lemniscus medialis und Lemniscus lateralis &Lemniscus spinalis/Tr. Spinothalamicus →Aufsteigende sensible Bahnen →Lemniscus lateralis: Teil der Hörbahn Fasciculus longitudinalis medialis und Fasciculus longitudinalis posterior →Verbindung von Augenmuskel-, Vestibularis- und Halsmuskelkernen Fibrae transversae > Pedunculus cerebellaris medius →Axone der Neurone der Ncll. pontis Endstrecke des Tr. cortico-ponto-cerebellaris Tr. corticospinalis, Tr. Corticonuclearis →Pyramidenbahn, Willkürmotorik Medulla Oblongata: Rechts und links neben der Fissura mediana anterior, wölben sich längs die Pyramiden hervor, in denen die Pyramidenbahnen verlaufen Am Unterrand der Medulla oblongata, in etwa auf der Austrittshöhe des 1. Spinalnervs, befindet sich die Pyramidenkreuzung (Decussatio pyramidum) Lateral der Pyramiden befinden sich auf beiden Seiten die Oliven→Dazwischen verläuft der Sulcus anterolateralis Von dorsal: Sulcus medianus posterior Seitlich des Sulcus medianus posterior befinden sich auf beiden Seiten keulenförmige Verdickungen der Hinterstränge: medial das Tuberculum gracile als Verdickung des Fasciculus gracilis und lateral das Tuberculum cuneatum als Verdickung des Fasciculus cuneatus Funktionen: Kreislauf- und Atemzentrum, Brechzentrum, Umschaltstation für sensible Fasern aus dem Rückenmark Kerne: Ncll. Olivares →Verbindungen zum Kleinhirn, Verbindungen zum Ncl. Ruber, Tr. olivospinalis zum Vorderhorn des Rückenmarks →Hauptefferenzen des unteren Olivenkernkomplexes verlaufen über den Tractus olivocerebellaris zum Kleinhirn →Afferenzen erhält der untere Olivenkernkomplex aus dem Ncl. ruber (über den Tractus rubroolivaris), dem Rückenmark (über den Tractus spinoolivaris) und dem motorischen Kortex (über den Tractus corticoolivaris →verantwortlich für die Koordination und Feinabstimmung von Bewegungsabläufen → besteht aus dem Ncl. olivaris principalis und den sog. Nebenoliven (Ncl. olivaris accessorius medialis und posterior) Ncl. cuneatus, Ncl. Gracilis →Umschaltung der mechanorezeptiven Axone der Funiculi posteriores (Fasciculus gracilis von der unteren Körperhälfte und Fasciculus cuneatus von der oberen Körperhälfte) auf die Lemnisci mediales (sensorische Informationen zum Thalamus) Ncl. spinalis n. V, Ncll. vestibulares (tlw.), Ncl. ambiguus, Ncl. solitarius, Ncl. salivatorius inferior, Ncl. dorsalis n. X, Ncl. n. XII Bahnen: Lemniscus medialis →aufsteigende sensible Bahn (Vibration, feine Druckempfindung) →Fortsetzung der Hinterstrangbahn des Rückenmarks nach Umschaltung im Ncl. cuneatus bzw. gracilis Tr. spinothalamicus lateralis →aufsteigende sensible Bahn (Schmerz, Temperatur) →direkte Fortsetzung des nozizeptiven Teils der Vorderseitenstrangbahn Fasciculus longitudinalis medialis →Verbindung von Augenmuskel-, Vestibularis- und Halsmuskelkernen Tr. corticospinalis, Tr. Corticonuclearis →Pyramidenbahn, Willkürmotorik Klinische Beispiele: Zentrale pontine Myelinolyse →symmetrische Entmarkungen von Neuronen im Pons →Ursache: rascher Anstieg der Natriumkonzentration mit vorangegangener Hyponatriämie →Symptome: Dysarthrie (Sprechstörungen), Dysphagie (Schluckstörungen), Tetraparese (Lähmung der vier Extremitäten) oder Bewusstseinsstörungen bis zum Koma Wallenberg Syndrom →entsteht durch eine Ischämie im Stromgebiet der Arteria vertebralis →Schädigungen der aufsteigenden Bahnen des Rückenmarks und einer Reihe von Kerngebieten (unter anderem Kerne des Nervus vagus und Nervus vestibulocochlearis) →Symptome: Analgesie, Thermanästhesie kontralateral am Körper, Horner-Syndrom, Hemianhidrosis ipsilateral, Parese von Gaumen, Larynx und Pharynx ipsilateral