Bauen im Bestand - Nachhaltigkeit PDF
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Bettina Heß
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This German-language document discusses urban development, population growth patterns, and sustainability challenges. It analyzes factors influencing urban expansion, including natural growth and migration. Furthermore, the document includes discussions on the increased resource demands and potential challenges associated with urban development, including the presence of slums.
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Bauen im Bestand Bauen im Bestand - Bettina Heß 1 1 1. Trimester Verformungsgerechtes Aufmaß Raumbuch Inhalte Schadensanalyse Tragverhalten Schädlingsbefall...
Bauen im Bestand Bauen im Bestand - Bettina Heß 1 1 1. Trimester Verformungsgerechtes Aufmaß Raumbuch Inhalte Schadensanalyse Tragverhalten Schädlingsbefall Schadstoffe Wärmebildkamera Bauen im Bestand - Bettina Heß 2 2 Zonierung und Raumzuordnung Wohngesundheit 2. Trimester Luftdichtheit Inhalte Winddichtheit Gebäudetrockenlegung Baurecht Gebäudetypologie MindestluFwechsel Bauen im Bestand - Bettina Heß 3 3 Aktuelle wesentliche Aspekte ØRessourcenverknappung: Dramatische Zunahme der Weltbevölkerung = > enormer Bedarfsanstieg => starke Preissteigerungen ØStarke Urbanisierung => Landflucht ØKlimawandel: erhöhter Ressourcenverbrauch => Zunahme von Emissionen, zunehmende Konzentration von CO2 und anderen Treibhausgasen erhöht die Durchschnittstemperatur auf der Erdoberfläche ØFinanzkrise: Fehlentscheidungen führen zu fatalen, globalen Folgen Bauen im Bestand - Be1na Heß 4 -GHG (Greenhouse Gas) = Treibhausgas -GWP (Global Warming Potential) = Treibhauspotenzial -ODP (Ozone Depletion Potential) = Ozonschichtabbaupotenzial -POCP (Photochemical Ozone Creation Potential) = Photochemisches Oxidantienbildungspotenzial -AP (Acidification Potential) = Versauerungspotenzial -EP (Eutrophication Potential) = Eutrophierungspotenzial 4 Ans$eg der Weltbevölkerung von 1950 bis 2023 h(ps://de.sta0sta.com/sta0s0k/daten/studie/17 16/umfrage/entwicklung-der-weltbevoelkerung/ Quelle: Bauen im Bestand - Bettina Heß 5 Seit November 2022: 8 Milliarden Menschen Die UNO rechnete für den Zeitraum 2015 bis 2020 mit einem Bevölkerungswachstum von rund 78 Millionen Menschen pro Jahr. Die Vereinten Nationen erwarten bis 2036 9 Milliarden und bis 2057 10 Milliarden Menschen auf dem Globus. Für das Jahr 2100 werden 10,9 Milliarden Menschen prognostiziert. 5 Quelle: https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/migration-in-staedtischen-und-laendlichen- raeumen/325790/das-wachstum-der-staedte-durch-migration/ Bauen im Bestand - Bettina Heß 6 Im Jahr 2007 überstieg nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit erstmals die Zahl der Städterinnen und Städter jene der Menschen, die auf dem Land wohnten. 2018 lebten 55 Prozent der Weltbevölkerung in Städten - das waren rund 4,2 Milliarden Menschen. Die UN nimmt an, dass ihre Zahl bis 2050 auf 8,7 Milliarden wachsen wird. Dann würden zwei Drittel der Erdbevölkerung in Städten leben. Beinahe 90 Prozent dieses Wachstums konzentrieren sich auf Asien und Afrika. Dieser Trend wird auch Urbanisierung oder Verstädterung genannt. Warum wachsen Städte? Zum Wachstum der städtischen Bevölkerung tragen unterschiedliche Faktoren bei. Ein Element bildet das natürliche Wachstum, das dann eintritt, wenn die Zahl der Geburten in einer Stadt höher ist als jene der Sterbefälle. Weil vor allem in den großen Städten die Geburtenraten meist nicht sehr hoch sind, bleibt häufig das natürliche Bevölkerungswachstum recht gering. Migrationen aus ländlichen Gebieten der näheren oder weiteren Umgebung, zum kleineren Teil aber auch aus anderen Ländern, können ebenfalls zum städtischen Bevölkerungswachstum beitragen. Nicht selten haben solche 6 Land-Stadt-Wanderungen ein höheres Gewicht für den Anstieg der Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner als das natürliche Wachstum. Ein weiterer, wenn auch in der Regel weniger wichtiger Faktor, der zu einem Wachstum der Bevölkerung einer Stadt beitragen kann, sind Eingemeindungen. Benachbarte Gemeinden einer flächenmäßig wachsenden Großstadt verlieren ihre Selbstständigkeit und werden dieser zugeschlagen Der Urbanisierungsgrad der Kontinente wurde von der UN zuletzt 2018 erhoben, im globalen Vergleich zeigte sich, dass der Grad der Verstädterung in Afrika mit 42,5 Prozent und in Asien mit 49,9 Prozent bisher am geringsten ist. Den höchsten Anteil an urbaner Bevölkerung weist Nordamerika mit 82,2 Prozent auf, gefolgt von der Region Südamerika und Karibik mit 80,7 Prozent. Europa erreicht 74,5 Prozent, Ozeanien 68,2 Prozent. Neben Stadtstaaten wie Singapur weisen auch Länder wie Belgien mit 98,5 Prozent und Japan 91,9 Prozent sowie einzelne Emirate am Persischen Golf wie Kuwait (100 Prozent) und Qatar (99,6 Prozent) extrem hohe Verstädterungsgrade auf. 6 Anteil der städ2schen Bevölkerung Bauen im Bestand - Bettina Heß 7 Die Stadtbevölkerung wächst – weltweit! Wie das folgende Schaubild anhand eines Vergleichs der Kontinente für die Jahre 1950, 2018 und 2050 deutlich macht, hat sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Urbanisierung weltweit verstärkt. Dabei ist vor allem in den Gesellschaften des Globalen Südens der Umfang der städtischen Bevölkerung sprunghaft angestiegen – eine Entwicklung, die sich voraussichtlich fortsetzen wird. Um 1900 lagen neun von zehn der weltweit größten Städte in Europa oder in den USA. 1950 zählten weltweit nur zwei Städte jeweils mehr als zehn Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, 1990 waren es dann zehn solcher "Megacities", die zusammen 153 Millionen Menschen zählten. 2018 gab es bereits 33 Megacities mit insgesamt 529 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. In diesen 33 Städten, von denen sich 20 in Asien, sechs in Lateinamerika, drei in Afrika sowie jeweils zwei in Europa und Nordamerika befanden, wohnten 13 Prozent der weltweiten Stadtbevölkerung und sieben Prozent der Weltbevölkerung. Bis 2030 soll die Zahl der Megacities auf 43 ansteigen, die dann fast 15 Prozent der 7 Weltbevölkerung beherbergen werden. Die mit Abstand größte Megacity bildete 2018 der Großraum Tokio (Japan) mit rund 37 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, gefolgt von Delhi (Indien) mit 29 Millionen, Shanghai (China) mit 26 Millionen sowie Mexiko-Stadt und São Paulo (Brasilien) mit je rund 22 Millionen. Da davon auszugehen ist, dass wegen des gegenwärtig hohen Durchschnittsalters der japanischen Bevölkerung und der niedrigen Geburtenraten Tokios Bevölkerungszahl ab 2020 sinken wird, dürfte Delhi bis zum Jahr 2030 mit voraussichtlich rund 39 Millionen Menschen die japanische Hauptstadt als weltweit größte Stadt ablösen. Weit vorangeschritten ist zudem die Entwicklung von "Mega-Regionen", die auch als "Metacities" bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um städtische Räume mit jeweils mehr als 20 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie entwickeln ihre Wachstumsdynamik auch deshalb, weil einzelne Megacities miteinander verschmelzen. 2010/11 ging die UN davon aus, dass die japanische Mega-Region Tokio-Nagoya-Osaka-Kyoto-Kobe im Jahr 2015 rund 60 Millionen Menschen umfassen werde. Die Distanz Tokio-Kobe beträgt knapp 430 Kilometer; knapp die Hälfte der japanischen Bevölkerung lebt in dieser Mega-Region. In Brasilien sollte 2015 der zusammenwachsende Gürtel von Großstädten von São Paulo bis Rio de Janeiro rund 43 Millionen Bewohnerinnen und Bewohnern zählen. Und die chinesische Mega-Region Hongkong-Shenzhen-Guangzhou schätzte die UN auf eine Bevölkerung von 120 Millionen. Wachstum vor allem im Globalen Süden Das weltweite Wachstum der städtischen Bevölkerung findet bis 2030 voraussichtlich zu mehr als 85 Prozent in Afrika und Asien statt. Im Globalen Süden soll sich der Umfang der städtischen Bevölkerung nach Schätzungen der UN von 3,2 Milliarden im Jahr 2018 auf 5,6 Milliarden bis 2050 beinahe verdoppeln. Wie rasch die Stadtbevölkerung dabei in den vergangenen Jahrzehnten wuchs und zukünftig wachsen wird, verdeutlichen folgende Angaben für die afrikanische Bevölkerung: 1910 soll die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner in Afrika bei vier Millionen gelegen haben, 1950 waren es 33 Millionen, 1990 dann 200 Millionen, 2018 lag sie bei 548 Millionen. 2030 werden nach Schätzungen der UN 824 Millionen und 2050 schließlich fast 1,5 Milliarden Menschen in afrikanischen Städten leben. Die nigerianische Stadt Lagos bietet ein eindrückliches Beispiel für das Wachstum afrikanischer Städte: 1950 gab es dort rund 325.000 Menschen, heute bildet sie mit einer Bevölkerung von rund 13,5 Millionen nach Kairo die zweitgrößte Stadt des Kontinents. Und 2030 sollen in Lagos 20,6 Millionen Menschen leben. Kairo wiederum zählte 1950 fast 2,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, für 2030 werden 25,5 Millionen erwartet. Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass auf dem afrikanischen Kontinent ab 2033 mehr Menschen in Städten als auf dem Land leben werden. Ein Großteil der Städte und urbanen Agglomerationen wuchs in Afrika, Asien oder Südamerika in den vergangenen Jahrzehnten ungeplant. 7 Die Infrastruktur (Straßen, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Elektrizität, Müllbeseilgung usw.) hielt meist nicht Schrim. On waren soziale Konflikte und die Bildung von Slums die Folge. Slums lassen sich definieren als informelle Siedlungen mit einer hohen Bevölkerungsverdichtung, die gekennzeichnet sind durch eine prekäre Bausubstanz, eine wenig ausgebaute Infrastruktur, geringen Schutz vor Wimerungseinflüssen und vor (lerischen und menschlichen) Eindringlingen. Mit den Städten wachsen auch die Slums 2014 lebten weltweit rund 881 Millionen Menschen in Slums, schätzt die UN – also fast jeder achte Mensch und nahezu 30 Prozent der globalen städlschen Bevölkerung. Während die absoluten Zahlen seit 1990 (rund 689 Millionen) geslegen sind, sind sie prozentual zurückgegangen (1990: 46,2 Prozent). Zudem gibt es immense Unterschiede in der regionalen Verteilung: Vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara zählte mehr als die Hälne der Städterinnen und Städter zu den Slum-Bewohnern, in den Städten Südasiens war es beinahe ein Drimel. Einer der größten Slums der Welt, Nezahualcóyotl, ein Teil von Mexiko-Stadt, beherbergt rund 1,2 Millionen Menschen. Zusammen mit weiteren angrenzenden Siedlungen wird der Stadmeil auch als "Mega-Slum" bezeichnet. Selbst wenn sie durch große Slums gekennzeichnet sind, bleiben (große) Städte dennoch für viele Menschen. Sie sind Zentren von Wirtschanswachstum, ökonomischer und gesellschanlicher Innovalon, bieten im Vergleich zu ländlichen Regionen in der Regel zahlreichere und differenziertere Erwerbsmöglichkeiten im formellen und informellen Sektor. Die Gesundheitsversorgung ist meist besser, das gilt ebenso für das Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs oder für Bildungsmöglichkeiten. Insgesamt erscheint die Zuwanderung in die Stadt vielen Menschen als eine Chance, mehr Handlungsmöglichkeiten für sich zu erschließen. Neben dem natürlichen Bevölkerungswachstum wird deshalb in Zukunn das Wachstum der Städte weiterhin zu einem großen Teil das Ergebnis von Land-Stadt-Wanderungen sein. 7 Wohnen in Hong Kong h(ps://photomichaelwolf.com/#architecture-of-densi0y/19 Bauen im Bestand - Be1na Heß 8 Landflucht, immer mehr Menschen möchten in den Städten wohnen 8 Bevölkerungsreichste Städte 1500-2018 https://www.youtube.com/watch?v=k2uoqJmJaGo&t=38s Bevölkerung in Tausend Bauen im Bestand - Be1na Heß 9 9 Anzahl der Einwohner der größten Städte weltweit im Jahr 1500, 1800 und 1929 Quelle: Sta0s0ca Bauen im Bestand - Bettina Heß 10 hmps://www.youtube.com/watch?v=k2uoqJmJaGo&t=38s 10 Entwicklung der Metropolregionen in Tsd. Mexico City 8831 21581 1970 2018 2030 24111 São Paolo 7620 21650 23824 Shanghai 6052 25582 32869 Peking 8899 19618 24282 Bombay 6413 19980 24572 Kairo 5585 20076 25517 Delhi 15272 28514 38939 Los Angeles 8378 12458 13209 16191 New York 18819 19958 Tokio 23298 37468 36574 0 5000 10000 15000 20000 25000 30000 35000 40000 45000 Quelle: https://population.un.org/wup/Publications/Files/WUP2018-Report.pdf Bauen im Bestand - Be1na Heß 11 1970: nur Tokio, New York und Delhi 11 Mega-Ci$es = Städte mit mehr als 10 Mio. Einwohnern Quelle:https://www.laenderdaten.info/megacities.php Bauen im Bestand - Bettina Heß 12 Hier: nur das Stadtgebiet, nicht die Metropolregion Ranking 2023 - die zehn größten Städte inkl. Metropolregion der Welt nach Einwohnerzahl Laut dem Bericht der UN nicht in der Top Ten der größten Städte der Welt vertreten: New York City. In regelmäßigen Abständen präsentiert die UN die größten Städte der Welt nach Einwohnerzahl. Wir zeigen im Ranking, welche Metropolen derzeit zu den zehn 12 größten gehören. Die Vereinten Nationen (UN) stellen in ihren „World Urbanization Prospects“ regelmäßig die größten Städte weltweit nach Einwohnerzahl zusammen. Zusammengerechnet kommt die UN dabei derzeit auf insgesamt 251,1 Millionen Menschen. Prognosen zufolge wird die Einwohnerzahl der zehn größten Städte der Welt bis zum Jahr auf knapp 278 Millionen Menschen steigen. Für das Ranking werden nicht nur die Bewohner des Stadtkerns der jeweiligen Stadt gezählt, sondern auch die Einwohner, die in umliegenden urbanen Gebieten beheimatet sind. Die UN spricht daher in den „World Urbanization Prospects“ von „urbanen Räumen“. Alle Zahlen dieses Rankings stammen aus der aktuellsten Erhebung aus dem Jahr 2018. Welche Städte zählen laut der Erhebung der UN nun zu den zehn größten und wie sehen die Prognosen zur Einwohnerzahl der einzelnen Metropolen für das Jahr 2030 aus? Eine aktuelle Übersicht. Das sind die zehn größten Städte der Welt im Ranking 2023 Platz 10: Osaka, Japan 12 Osaka: 19,1 Millionen Menschen Bild: imago images Mit 19 Millionen Menschen schafft es die japanische Stadt Osaka auf den zehnten Platz des Rankings. Die Stadt ist vor allem durch einen der bedeutendsten Häfen in ganz Asien bekannt und gilt gleichzeitig als Handelszentrum Japans. So sitzen in der Metropole beispielsweise der Videospielentwickler Capcom oder der Computerentwickler Nexon. Auch zieht es jährlich etwa sieben Millionen Besucher in die Stadt, die aufgrund der kulinarischen Vielfalt auch als „Küche Japans“ bezeichnet wird. Nach aktuellen Prognosen wird die Bevölkerung Osakas bis zum Jahr 2030 auf 18,7 Millionen Menschen sinken. Platz 9: Mumbai, Indien Mumbai: 20,7 Millionen Menschen Bild: imago images Auch aus Indien schaffen es zwei Städte ins aktuelle Ranking. 21,3 Millionen Menschen beherbergt Mumbai, ehemals bekannt unter dem Namen Bombay, Damit landet der wirtschaftliche Mittelpunkt Indiens auf dem neunten Platz des Rankings. Zahlreiche in 12 britischem Kolonialstil erbauten Gebäude prägen das Stadtbild. Darüber hinaus stehen mehrere Baudenkmäler der Stadt auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Auch sitzt in Mumbai mit der 1875 gegründeten Bombay Stock Exchange die älteste Börse Asiens. Prognosen zufolge wird die Einwohnerzahl von Mumbai bis 2030 um mehr als zehn Millionen auf 24,6 Millionen Menschen ansteigen. Platz 8: Peking, China Peking: 20,9 Millionen Menschen Bild: imago images Als eine von zwei Städten in China, die es in diese Liste geschafft haben, landet Peking mit 21,8 Millionen Einwohnern auf dem achten Platz. Die Hauptstadt der Volksrepublik China beherbergt neben einigen der größten Unternehmen des Landes auch zahlreiche kulturelle Schätze, wie zum Beispiel einen Teil der chinesischen Mauer, die Verbotene Stadt oder den Himmelstempel. Prognosen gehen aktuell davon aus, dass die Bevölkerung in Peking bis 2030 auf 24,3 Millionen Menschen steigt. 12 Platz 7: Kairo, Ägypten Kairo: 21,3 Millionen Menschen Bild: imago images Kairo ist die Hauptstadt Ägyptens und landet mit einer Einwohnerzahl von derzeit 22,2 Millionen Menschen auf dem siebten Platz der größten Städte der Welt. Sie beherbergt unter anderem den Regierungssitz des Landes, ist Standpunkt wichtiger religiöser und staatlicher Behörden und zieht durch Jahrtausende alte Bauwerke wie den Pyramiden von Gizeh und der Sphinx jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Aus diesen Gründen ist sie der wichtigste Knotenpunkt des Landes. Zusätzlich haben auch zahlreiche Unternehmen wie Telekom Egypt und Vodafone Egypt ihren Sitz in der Millionenstadt. Nach aktuellen Prognosen wird die Einwohnerzahl von Kairo bis 2030 auf 25,5 Millionen Menschen ansteigen. Platz 6: Mexiko-Stadt, Mexiko Mexiko-Stadt: 21,9 Millionen Menschen Bild: imago images Mexiko-Stadt liegt mit 22,3 Millionen Einwohnern auf dem sechsten Platz des Rankings. Die Hauptstadt 12 Mexikos ist der wirtschaftliche Mittelpunkt des Landes. Mit steigender Bevölkerungszahl werden die Verkehrs- und Bankenbranche immer wichtiger, was auch mit der Privatisierung der Wirtschaft und der fortschreitenden Deregulierung zu tun hat. Infolge des wirtschaftlichen Wachstums hat Mexiko-Stadt allerdings auch mit der extremen Luftverschmutzung zu kämpfen. Das größte in der Stadt ansässige Unternehmen ist Pemex, ein staatlicher Mineralölkonzern der Erdölwirtschaft. 2030 soll die Bevölkerung in Mexiko-Stadt auf 24,1 Millionen Menschen steigen. Das zeigen aktuelle Prognosen. Platz 5: São Paulo, Brasilien São Paulo: 22,2 Millionen Menschen Bild: imago images Mit derzeit 22,6 Millionen Einwohnern liegt São Paulo auf dem fünften Platz des Rankings. São Paulo ist zwar nicht die Hauptstadt Brasiliens, sondern die wesentlich kleinere Stadt Brasilia, trotzdem ist São Paulo der wirtschaftliche Knotenpunkt und besitzt das größte industrielle Ballungsgebiet in Lateinamerika. So gehören zum Beispiel Shell Brasil und der Konzern Grupo 12 Votorantim zu den wichtigsten Unternehmen der Stadt. Nach aktuellen Prognosen wird die Bevölkerung von São Paulo bis zum Jahr 2030 auf 23,8 Millionen Menschen ansteigen. Platz 4: Dhaka, Bangladesh Dhaka: 21,7 Millionen Menschen Bild: imago images Dhaka ist die Hauptstadt Bangladeshs und schafft es mit einer Einwohnerzahl von 23,2 Millionen Menschen auf den vierten Platz der Liste. Die Metropole gilt als wirtschaftlicher, sowie administrativer Mittelpunkt des Landes und liegt inmitten einer der größten Jute- Anbauregionen der Welt. Auch werden hier Textilien gefertigt, die große Mode-Häuser wie H&M und C&A beliefern. Dhakas Einwohnerzahl soll laut Prognosen bis zum Jahr 2030 auf 28,1 Millionen Menschen steigen. Platz 3: Shanghai, China Shanghai: 27,8 Millionen Menschen Bild: imago images Auf dem dritten Platz des Rankings landet Shanghai mit 12 einer Einwohnerzahl von 29,2 Millionen. Die zweite chinesische Stadt in der Liste besitzt den größten Containerhafen der Welt und gilt deshalb als besonders wichtig für die Fertigung von Schiffen und anderen Fahrzeugen. Zusätzlich ist Shanghai auch als großer Textilproduzent bekannt. Die Einwohnerzahl in Shanghai soll bis 2030 auf 32,9 Millionen Menschen steigen. Platz 2: Delhi, Indien Delhi: 31,2 Millionen Menschen Bild: imago images Delhi beziehungsweise Neu-Delhi ist mit 32,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Welt und gleichzeitig die Hauptstadt Indiens. Neben Textilien und elektrischen Anlagen ist vor allem die Landwirtschaft in den Randgebieten von großer Bedeutung. Die Metropole beherbergt außerdem wichtige Unternehmen wie Indian Oil und NTPC. Nach aktuellen Prognosen wird die Bevölkerung von Delhi bis zum Jahr 2030 auf 38,9 Millionen Menschen ansteigen. Damit wäre Delhi im Jahr 2030 die größte Stadt der Welt. 12 Platz 1: Tokio, Japan Bild: imago images Die größte Stadt der Welt ist laut „World Urbanization Prospects“ der UN mit einer Einwohnerzahl von 37,2 Millionen Menschen derzeit Tokio, die Hauptstadt Japans. Sie ist sowohl wirtschaftliches als auch kulturelles Zentrum des Landes und zieht jährlich knapp acht Millionen Besucher an. Neben New York und London zählt Tokio auch zu einem der drei wichtigsten Handelszentren der Welt. Viele große Automobilhersteller, wie Honda, Subaru oder Toyota haben hier ihren Sitz, aber auch Sony und Panasonic sind hier zu finden. Nach den Prognosen wird die Bevölkerung von Tokio bis 2030 auf 36,6 Millionen Menschen zurückgehen. 12 Manila, Philippinen Städ$sche 1975 Quelle: h(ps://www.sueddeutsche.de/kultur/megaci0es- Agglomera- $onen Jakarta, Indonesien 1975 go(es-daumenkino-1.1024143 Manila, 2010 Jakarta, 2010 Bauen im Bestand - Be1na Heß 13 Eine Agglomeration – von lateinisch agglomerare ‚fest anschließen‘ – bezeichnet eine aus mehreren, wechselseitig verflochtenen Gemeinden bestehende Konzentration von Siedlungen, die sich gegenüber ihrer Umgebung durch eine höhere Siedlungsdichte und einen höheren Siedlungsflächenanteil auszeichnet. Hochhäuser brauchen wenig Platz, Großstädte in den Industrienationen, die in den vergangenen Jahrhunderten in konzentrischen Kreisen um ein historisches Zentrum wuchsen, dehnen sich mittlerweile meist nur noch in die Höhe aus, auf den Satellitenbildern könnte man das New York von 1975 mit dem von heute verwechseln. Jakarta hingegen sieht aus, als hätte ein sturzbesoffener Urbanist einen riesigen Eimer ins Hinterland geschwappt. Als hätte ein besoffener Urbanist einen Farbeimer umgetreten: Ein wissenschaftliches Projekt zeigt das Wuchern der Megacities - von oben. Wenn es einen Gott gibt, der uns von irgendwo da draußen zusieht, dann muss er längst zu einem kosmologischen Hautarzt gegangen sein und im betretenen Ton einer Beichte gesagt haben: "Es gibt da so eine unbedeutende Galaxie, in der hab ich vor einiger Zeit mal herumexperimentiert mit verschiedenen Lebensformen." "Ich konnte mich ein paar Äonen lang nicht kümmern, zu beschäftigt mit 13 Wichtigerem. Aber was soll ich sagen, jetzt hab ich mal wieder geschaut..." Und dann würde der kosmische Demiurg dem kosmischen Dermatologen mit ratlosem Blick diese Bilder rüberreichen. Die Ausbreitung einer Pilzkrankheit? Ein Hirntumor, der sich rasend schnell an Neuronenbahnen entlangfrisst? Eine Gigathrombose? Oder die Explosion einer Druckerpatrone? Hätten andere, zukunftsfrohere Zeiten lichtere Assoziationen zu diesen Aufnahmen gehabt? Die Bildreihen, die das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD), ein Institut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), momentan aus Satellitendaten der vergangenen 38 Jahre zusammensetzt, sind monströs und gleichzeitig wunderschön und erhellend. Die obere Abfolge zeigt die Ausdehnung der indonesischen Hauptstadt Jakarta seit 1975, unten kann man Manila dabei zuschauen, wie es sich quasi über Nacht von einer idyllischen Hafenstadt in eine 16-Millionen-Metropole verwandelt. Unter Federführung der Geographen Stefan Dech, Hannes Taubenböck und Thomas Esch extrahiert das DFD aus den Aufnahmen Bildreihen, ähnlich wie bei einem gigantischen Daumenkino, um erstmals alle Megacities der Welt in ihrem räumlichen Wachstum zu kartieren. Dass wir aus diesem globalen Projekt zwei asiatische Städte abbilden, ist kein Zufall: Nirgends sonst wuchern die Städte so schnell ins Umland wie in Asien. Das liegt zum einen daran, dass sie heutzutage auf keinem anderen Kontinent eine ähnliche Sogkraft haben. 1972, als der erste Satellit der Landsat-Reihe um die Erde zu kreisen begann, glich Manila einem Perlencollier entlang der Pazifikküste. Heute gibt es in Asien dreimal so viele Metropolen wie in der westlichen Welt, allein in China wächst alle zwei Wochen eine Stadt über die Millionengrenze hinaus, im Jahr 2050 werden drei Viertel der Chinesen und vier Fünftel der Indonesier in Städten leben. Die Fläche von Jakarta hat sich seit Beginn des kommerziellen Zum anderen fressen sich die asiatischen (und einige afrikanische) Megacities auch deshalb so rasend schnell ins Umland, weil ihr architektonisches Grundmodul ein eingeschossiges, windschiefes Irgendwas ist, mit stadtplanerisch gestalteter Expansion hat dieses Wachstum wenig zu tun, dessen Motor ja vor allem die Not ist: Der indische Soziologe Darryll d'Monte schrieb in einem Buch über die Bevölkerungsexplosion Mumbais: "They aren't pulled, they're pushed." Soll heißen: Es sind keine romantischen Glitzerträume, die die Menschen anziehen, die meisten werden durch die Not in die Städte gespült und wissen darum, was sie hier erwartet: Ein Leben in den Slums, mit viel Glück ein Job als Erdnussverkäufer auf einer Straße, auf der der Verkehr sich dahinwälzt wie eine Schlammlawine. Hochhäuser brauchen wenig Platz, Großstädte in den Industrienationen, die in den vergangenen Jahrhunderten in konzentrischen Kreisen um ein historisches Zentrum wuchsen, dehnen sich mittlerweile meist nur noch in die Höhe aus, auf den 13 Satellitenbildern könnte man das New York von 1975 mit dem von heute verwechseln. Jakarta hingegen sieht aus, als häme ein sturzbesoffener Urbanist einen riesigen Eimer ins Hinterland geschwappt. Diese Städte sind Umwälzpumpen, die alle gestalterischen, infrastrukturellen Pläne sofort verschlingen. Oder wie es der Schrinsteller Guillermo Fadanelli, der in Mexiko- Stadt beheimatet ist, einmal ausdrückte: "Anfang der siebziger Jahre, als ich ein Kind war, konnte man sich die Stadt noch als ein gestaltbares Ganzes vorstellen, selbst die Literatur war noch zu so etwas wie einem Gesamtporträt in der Lage. Heute sind nur noch Teil-Annäherungen möglich, Irrgänge". Es sei denn, man katapullert einen TerraSAR-X-Satelliten 500 Kilometer hoch in den Orbit und schaut den Städten von dort droben aus zu. Onmals haben sich, ähnlich wie in Bernstein, in den Ortsnamen der vom DFD erfassten Städte Spuren des Lebens erhalten, aus denen man erahnen kann, wie es ursprünglich um die Orte herum ausgesehen haben mag: Bangkok bedeutet wörtlich "Dorf im Pflaumenhain", Hanoi "Unterland zwischen den Flüssen". Das Wort Manila ist eine verschliffene Form des Wortes Maynilad: Ort der Nilad, einer weißen Mangrovenpflanze. Die Pflaumen- und Mangrovenhaine sind längst verschwunden, die Städte fressen in rasender Geschwindigkeit ihre Umgebung auf, sowohl indem sie sich diese einverleiben als auch im wörtlichen Sinne: Jakarta benölgt hundertmal mehr an Ressourcen, als seine eigene produklve Fläche hergibt. Und in Manila, wo einst weiße Mangrovenblüten wuchsen, werden heute Tag für Tag 7000 Tonnen Abfälle produziert. Der Dermatologe übrigens beugte sich über die Bilder, schaute Gom an und sagte: Tut mir leid, da kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen. 13 Städtische Seoul, Südkorea Agglomera- 1975 Quelle: h(ps://www.sueddeutsche.de/kultur/megaci0es- tionen go(es-daumenkino-1.1024143 Delhi, Indien 1972 Delhi, Seoul, 2010 2010 14 Bauen im Bestand - Bettina Heß Als häme ein besoffener Urbanist einen Farbeimer umgetreten: Ein wissenschanliches Projekt zeigt das Wuchern der Megaciles - von oben. Wenn es einen Gom gibt, der uns von irgendwo da draußen zusieht, dann muss er längst zu einem kosmologischen Hautarzt gegangen sein und im betretenen Ton einer Beichte gesagt haben: "Es gibt da so eine unbedeutende Galaxie, in der hab ich vor einiger Zeit mal herumexperimenlert mit verschiedenen Lebensformen." "Ich konnte mich ein paar Äonen lang nicht kümmern, zu beschänigt mit Wichlgerem. Aber was soll ich sagen, jetzt hab ich mal wieder geschaut..." Und dann würde der kosmische Demiurg dem kosmischen Dermatologen mit ratlosem Blick diese Bilder rüberreichen. Die Ausbreitung einer Pilzkrankheit? Ein Hirntumor, der sich rasend schnell an Neuronenbahnen entlangfrisst? Eine Gigathrombose? Oder die Explosion einer Druckerpatrone? Hämen andere, zukunnsfrohere Zeiten lichtere Assozialonen zu diesen Aufnahmen gehabt? Die Bildreihen, die das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD), ein Insltut des Deutschen Zentrums für Lun- und Raumfahrt (DLR), momentan aus Satellitendaten der vergangenen 38 Jahre zusammensetzt, sind monströs und gleichzeilg wunderschön und erhellend. 14 Die obere Abfolge zeigt die Ausdehnung der indonesischen Hauptstadt Jakarta seit 1975, unten kann man Manila dabei zuschauen, wie es sich quasi über Nacht von einer idyllischen Hafenstadt in eine 16-Millionen-Metropole verwandelt. Unter Federführung der Geographen Stefan Dech, Hannes Taubenböck und Thomas Esch extrahiert das DFD aus den Aufnahmen Bildreihen, ähnlich wie bei einem giganlschen Daumenkino, um erstmals alle Megaciles der Welt in ihrem räumlichen Wachstum zu karleren. Dass wir aus diesem globalen Projekt zwei asialsche Städte abbilden, ist kein Zufall: Nirgends sonst wuchern die Städte so schnell ins Umland wie in Asien. Das liegt zum einen daran, dass sie heutzutage auf keinem anderen Konlnent eine ähnliche Sogkran haben. 1972, als der erste Satellit der Landsat-Reihe um die Erde zu kreisen begann, glich Manila einem Perlencollier entlang der Pazifikküste. Heute gibt es in Asien dreimal so viele Metropolen wie in der westlichen Welt, allein in China wächst alle zwei Wochen eine Stadt über die Millionengrenze hinaus, im Jahr 2050 werden drei Viertel der Chinesen und vier Fünnel der Indonesier in Städten leben. Die Fläche von Jakarta hat sich seit Beginn des kommerziellen Zum anderen fressen sich die asialschen (und einige afrikanische) Megaciles auch deshalb so rasend schnell ins Umland, weil ihr architektonisches Grundmodul ein eingeschossiges, windschiefes Irgendwas ist, mit stadtplanerisch gestalteter Expansion hat dieses Wachstum wenig zu tun, dessen Motor ja vor allem die Not ist: Der indische Soziologe Darryll d'Monte schrieb in einem Buch über die Bevölkerungsexplosion Mumbais: "They aren't pulled, they're pushed." Soll heißen: Es sind keine romanlschen Glitzerträume, die die Menschen anziehen, die meisten werden durch die Not in die Städte gespült und wissen darum, was sie hier erwartet: Ein Leben in den Slums, mit viel Glück ein Job als Erdnussverkäufer auf einer Straße, auf der der Verkehr sich dahinwälzt wie eine Schlammlawine. Hochhäuser brauchen wenig Platz, Großstädte in den Industrienalonen, die in den vergangenen Jahrhunderten in konzentrischen Kreisen um ein historisches Zentrum wuchsen, dehnen sich mimlerweile meist nur noch in die Höhe aus, auf den Satellitenbildern könnte man das New York von 1975 mit dem von heute verwechseln. Jakarta hingegen sieht aus, als häme ein sturzbesoffener Urbanist einen riesigen Eimer ins Hinterland geschwappt. Diese Städte sind Umwälzpumpen, die alle gestalterischen, infrastrukturellen Pläne sofort verschlingen. Oder wie es der Schrinsteller Guillermo Fadanelli, der in Mexiko- Stadt beheimatet ist, einmal ausdrückte: "Anfang der siebziger Jahre, als ich ein Kind war, konnte man sich die Stadt noch als ein gestaltbares Ganzes vorstellen, selbst die Literatur war noch zu so etwas wie einem Gesamtporträt in der Lage. Heute sind nur noch Teil-Annäherungen möglich, Irrgänge". Es sei denn, man katapullert einen TerraSAR-X-Satelliten 500 Kilometer hoch in den Orbit und schaut den Städten von dort droben aus zu. Onmals haben sich, ähnlich wie in Bernstein, in den Ortsnamen der vom DFD 14 erfassten Städte Spuren des Lebens erhalten, aus denen man erahnen kann, wie es ursprünglich um die Orte herum ausgesehen haben mag: Bangkok bedeutet wörtlich "Dorf im Pflaumenhain", Hanoi "Unterland zwischen den Flüssen". Das Wort Manila ist eine verschliffene Form des Wortes Maynilad: Ort der Nilad, einer weißen Mangrovenpflanze. Die Pflaumen- und Mangrovenhaine sind längst verschwunden, die Städte fressen in rasender Geschwindigkeit ihre Umgebung auf, sowohl indem sie sich diese einverleiben als auch im wörtlichen Sinne: Jakarta benötigt hundertmal mehr an Ressourcen, als seine eigene produktive Fläche hergibt. Und in Manila, wo einst weiße Mangrovenblüten wuchsen, werden heute Tag für Tag 7000 Tonnen Abfälle produziert. Der Dermatologe übrigens beugte sich über die Bilder, schaute Gott an und sagte: Tut mir leid, da kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen. 14 Aktuelle Bevölkerungsdichte im Vergleich 500 Einwohner / Quadratkilometer 433,7 450 400 350 331 300 250 200 149,1 150 108,9 100 50 0 8,4 Russ land Japan China Indi en EU - 27 Einwohner / Quadratkilometer Quellen: h(ps://www.laenderdaten.info/die-groessten-laender.php#by-popula0on h(ps://de.sta0sta.com/sta0s0k/daten/studie/74693/umfrage/bevoelkerungsdichte-in-den-laendern-der-eu/ Bauen im Bestand - Be1na Heß 15 EU-27: Die 27 Länder der Europäischen Union Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Die Niederlande, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroalen, Lemland, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern EFTA: Die Europäische Freihandelsassozialon EFTA umfasst derzeit die vier Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz 15 Motorisierunggrad weltweit pro 1000 Einwohner Quelle: Wikipedia Bauen im Bestand - Be1na Heß 16 Weltweit 182 San Marino 1263 Europäische Union 506 Deutschland 580 Berlin 402 Bremen 501 Dortmund 577 Dresden 486 Düsseldorf 593 Essen 584 Frankfurt am Main 516 Hamburg 510 16 Köln 529 Leipzig 449 München 574 Nürnberg 574 Stuttgart 566 Österreich 566 Wien 374 Burgenland 675 Schweiz 540 Kanton Basel-Stadt 329 Kanton Bern 525 Kanton Genf 430 Kanton St. Gallen 562 Kanton Wallis 653 Kanton Zug 715 Zürich (Stadt) 328 Italien 625 Aostatal 1787 Mallorca 1123 Israel 367 Libanon 117 Syrien 373 Volksrepublik China 118 Indien 5 Niger 7 Vereinigte Staaten 821 Brasilien 249 Finnland 604 16 Polen 571 Rumänien 261 16 Motorisierung von Quelle: https://www.oica.net/category/vehicles-in-use/ 2015 bis 2020 Bauen im Bestand - Be1na Heß 17 17 Anzahl der KraMfahrzeuge pro 1000 Einwohner, Stand 2020 Quelle: h(ps://www.oica.net/category/vehicles-in-use/ VEREINIGTE STAATEN 860 VOLKSREPUBLIK CHINA 223 INDIEN 33 RUSSLAND 389 DEUTSCHLAND 627 BRASILIEN 214 AUSTRALIEN 737 NIGERIA 56 JAPAN 612 EU-27, EFTA, UK 641 WELTWEIT 209 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 Anzahl der Kfz pro 1000 Einwohner Bauen im Bestand - Bettina Heß 18 EFTA: Die Europäische Freihandelsassoziation EFTA umfasst derzeit die vier Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz EU-27: Die 27 Länder der Europäischen Union Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Die Niederlande, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern 18 Versiegelung (km befestigte Straßen /100 km2 Landesfläche) 500,00 470,27 https://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtml 450,00 400,00 350,00 335,26 300,00 247,69 250,00 193,30 200,00 168,60 150,00 100,00 44,02 52,22 50,00 5,85 4,46 1,21 4,49 7,34 0,00 ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) ) qkm qkm qkm qkm qkm qkm qkm qkm qkm qkm qkm qkm 1 0 0 0 1 5 50 68 5 26 4 93 9.09 6.96 7. 59 5. 20 7.02 1.96 6.8 3.7 7.83 1.5 3.09 r (6 2 9 28 07 (35 1 8 2 7 e( 4 (4 u (9.6 (9.5 (3. 17. d (8.5 (7. 6 ia (9 n (3 d ark gap ( r a n n US A ina i en d lan ien en ge p la m Si Ch Ind s lan ts ch asil tr al i Ni Ja der ä ne s Br s e D Ru De u Au Ni Bauen im Bestand - Be1na Heß 19 Befestigte Straßen in km Malta (Europa) 2.020 km 316 qkm 639,24 km / 100 qkm Landesfläche Vereinigte Staaten von Amerika (Nord- und Mittelamerika) 4.238.646 Indien (Asien) 1.716.940 China (Asien) 561.779 9.596.960 5,85 Russland (Europa) 762.133 Deutschland (Europa) 690.122 Australien (Australien u. Ozeanien) 344.777 Niederlande (Europa) 139.220 Brasilien (Südamerika) 103.228 Dänemark (Europa) 72.656 19 Nigeria (Afrika) 67.842 Japan (Asien) 935.860 Singapur (Asien) 3.259 19 Treibstoffverbrauch - Energieträger h>ps://transportgeography.org/contents/chapter4/environmental- footprint-of-transportaIon/urban-density-energy-consumpIon/ Sustainability and CiBes: Overcoming Automobile Dependence Source: adapted from Newman, P. and J. Kenworthy (1999) Quelle: Bauen im Bestand - Bettina Heß 20 Der starke Zusammenhang zwischen Dichte und Autonutzung deutet darauf hin, dass die Präferenz für Verkehrsträger, die urbane Form und die Dichte eng miteinander verbunden sind. Während für Houston verstreute Siedlungen und geringe Dichten kaum eine andere Wahl als die Nutzung des Autos lassen, gibt es an dichteren Standorten wie Paris und London viel mehr Alternativen. Die Herausforderung für viele Städte, die die Abhängigkeit vom Auto angehen wollen, besteht darin, Entwicklungspläne anzubieten, die den Mobilitätsbedürfnissen ihrer Bevölkerung gerecht werden und gleichzeitig die Dichte erhöhen. 20 https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52750/energiemix/ OECD = Bauen im Bestand - Bettina Heß Energiemix nach Regionen 21 21 Atmosphäre Als Erdatmosphäre wird die gasförmige Hülle bezeichnet, die die Erde umgibt. Sie setzt sich zusammen aus: ca. 78,1 % Slckstoff (N2), ca. 21 % Sauerstoff (O2) und weniger als 1 % aus Edelgasen, wie z.B. Argon (Ar) 0,9 % und Kohlen- dioxid (CO2) mit 0,038 % Bauen im Bestand - Bettina Heß 22 Atmosphäre Hinzu kommen Aerosole, also feste und flüssige Schwebeteilchen in einer gasförmigen Hülle, sowie Spurengase. Zu letzteren zählen Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Ozon (O3), Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), Schwefeldioxid (SO2) und Slckstoffverbindungen. Umgangssprachlich wird die Atmosphäre häufig auch einfach "Lun" genannt. Die Atmosphäre lässt sich in fünf verschiedene Hauptschichten unterteilen: - Troposphäre reicht von der Erdoberfläche bis zur Tropopause - Stratosphäre reicht bis zur Stratopause - Mesosphäre bis zur Mesopause - Thermosphäre - Exosphäre 22 Die zehn am meisten CO2 emiOerenden Länder h(ps://de.sta0sta.com/infografik/18287/co2 -emissionen-in-ausgewaehlten-laendern/ Quelle: Global Carbon Project Bauen im Bestand - Bettina Heß 23 China ist mit 10 Milliarden Tonnen der weltweit größte CO₂-Emittent. Das Land hat zwar die Energiewende begonnen, baut aber Medienberichten zufolge weiter Kohlekraftwerke und exportiert diese Technologie auch in andere Länder. Gemessen an der Veränderung der Emissionen von 1990 bis 2018 hat Indien am stärksten zugelegt. In dieser Zeitspanne stieg der CO₂-Ausstoß des Landes um rund 330 Prozent - maßgeblich verursacht durch das gigantische Wirtschaftswachstum. Indien ist stark mit dem Kampf gegen die hohe Armut in weiten Teilen der Bevölkerung beschäftigt, Klimaschutz hat dort nicht oberste Priorität. In den USA hat unter anderem der Transportsektor zuletzt mehr CO₂ ausgetoßen, insbesondere die Emissionen durch Flugzeuge und Lkws legten zu. Unter den in der Grafik gezeigten 10 Ländern mit dem höchsten CO₂-Emissionen gibt es nur zwei Länder, deren Ausstoß auf den 27-Jahreszeitraum gerechnet zurückgegangen ist: Deutschland und Russland. Bei Russland sind weniger Klimaschutzaktivitäten die Ursache als vielmehr der Zusammenbruch großer Teile der russischen Wirtschaft nach dem Ende des Kommunismus. In Deutschland ist der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch deutlich gestiegen: von 3,4 Prozent im Jahr 1990 auf 36 Prozent im Jahr 2018. Der Anteil der Kohlestromerzeugung ist derzeit jedoch ähnlich hoch und bremst einen weiteren 23 Emissions-Rückgang. Pro Kopf gerechnet hat das Emirat Katar mit rund 31 Tonnen den höchsten Kohlendioxid-Ausstoß. Grund dafür ist vor allem die Gas-Industrie: Katar ist weltweit der größte Produzent von verflüssigtem Erdgas, eine Technologie mit hohem CO2- Ausstoß. 23 CO2- KonzentraAon in ppm Wärmeperiode Eiszeit Grafik von NOAA Climate.gov basierend auf Daten von Lüthi et al., 2008, via NOAA NCEI Paläoklimatologie-Programm Bauen im Bestand - Bettina Heß 26 PPM ist die Abkürzung von “Parts per million“, d.h. 1 ppm = 1mal 10 -6 oder 1/1.000.000 Teil eines Ganzen = „Millionstel“ Bei Vermessungsgeräten (EDM Gerätesystemen) bedeutet 1 ppm eine Streckenänderung von 1 mm auf einer Distanz von 1000 m. Atmosphärisches Kohlendioxid (CO2) in Teilen pro Million (ppm) für die letzten 800.000 Jahre, basierend auf Eisbohrkerndaten (hellviolette Linie) im Vergleich zur Konzentration im Jahr 2022 (hellvioletter Punkt). Die Höhen und Täler in der Linie zeigen Eiszeiten (niedriger CO2-Ausstoß) und wärmere Zwischeneiszeiten (höherer CO2-Ausstoß). Während dieser gesamten Zeit war der CO2-Gehalt nie höher als 300 ppm (hellvioletter Punkt, vor 300.000 bis 400.000 Jahren). Der Anstieg in den letzten 60 Jahren ist 100-mal schneller als frühere natürliche Anstiege. Tatsächlich sieht der Anstieg vom Ende der letzten Eiszeit bis zur Gegenwart (gestrichelte violette Linie) auf der geologischen Zeitskala praktisch augenblicklich aus. 26 Überblick CO2 Emissionen Bauen im Bestand - Be1na Heß 27 Rebound Effekt nach 2020 (Covid Restriktionen) 27 CO2- Emissionen der Länder im Vergleich Bauen im Bestand - Bettina Heß 28 28 Szenarien der Erderwärmung und deren jeweilige Folgen h(ps://www.ipcc.ch/report/ Bauen im Bestand - Bettina Heß 29 Das Zeitfenster, um eine klimaresiliente Entwicklung zu ermöglichen, wird immer kleiner. Mehrere interagierende Entscheidungen und Handlungen können die Entwicklungspfade in Richtung Nachhaltigkeit verschieben Die anschaulichen Entwicklungspfade (rot bis grün) und die damit verbundenen Ergebnisse (rechtes Bild) zeigen, dass sich das Zeitfenster für die Sicherung einer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft für alle rapide verkleinert. Klimaresiliente Entwicklung ist der Prozess der Umsetzung von Maßnahmen zur 29 Minderung von Treibhausgasen und zur Anpassung an Treibhausgase, um eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Unterschiedliche Pfade verdeutlichen, dass interagierende Entscheidungen und Maßnahmen verschiedener staatlicher, privatwirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure eine klimaresiliente Entwicklung vorantreiben, Wege in Richtung Nachhaltigkeit verschieben und niedrigere Emissionen und Anpassung ermöglichen können. Zu den vielfältigen Kenntnissen und Werten gehören kulturelle Werte, indigenes Wissen, lokales Wissen und wissenschaftliches Wissen. Klimatische und nicht-klimatische Ereignisse wie Dürren, Überschwemmungen oder Pandemien stellen für Pfade mit geringerer Klimaresilienz (rot bis gelb) schwerwiegendere Schocks dar als für Pfade mit einer höheren klimaresilienten Entwicklung (grün). Bei einer globalen Erwärmung von 1,5 °C gibt es Grenzen für die Anpassungs- und Anpassungsfähigkeit einiger menschlicher und natürlicher Systeme, und mit jedem Schritt der Erwärmung werden Verluste und Schäden zunehmen. Die Entwicklungspfade, die von Ländern in allen Phasen der wirtschaftlichen Entwicklung eingeschlagen werden, wirken sich auf die Treibhausgasemissionen aus und prägen daher die Herausforderungen und Chancen bei der Eindämmung, die von Land zu Land und von Region zu Region unterschiedlich sind. Handlungspfade und - 29 möglichkeiten werden durch vorangegangene Maßnahmen (oder Unterlassungen und verpasste Chancen, gestrichelter Pfad) sowie durch förderliche und einschränkende Bedingungen (linkes Bild) geprägt und finden im Kontext von Klimarisiken, Anpassungsgrenzen und Entwicklungslücken statt. Je länger Emissionsreduktionen hinausgezögert werden, desto weniger wirksame Anpassungsmöglichkeiten gibt es. 29 Szenarien und Erwärmungsniveaus strukturieren unser Verständnis entlang der Ursache- Wirkungs-Kette von Emissionen über Klimawandel bis hin zu Risiken Bauen im Bestand - Be1na Heß 30 SSP = Shared Socio-economic Pathway Schemalsche Darstellung des AR6-Rahmenwerks zur Bewertung künniger Treibhausgasemissionen, des Klimawandels, der Risiken, der Auswirkungen und der Minderung. Panel (a) Der integrierte Rahmen umfasst die sozioökonomische Entwicklung und Polilk, die Emissionspfade und die Reaklonen auf die globalen Oberflächentemperaturen auf die fünf vom WGI betrachteten Szenarien (SSP1-1.9, SSP1-2.6, SSP2-4.5, SSP3-7.0 und SSP5-8.5) und acht von der WGII bewertete globale mimlere Temperaturänderungskategorisierungen (C1–C8) sowie die WGII- Risikobewertung. Der gestrichelte Pfeil zeigt an, dass der Einfluss von Auswirkungen/Risiken auf sozioökonomische Veränderungen in den im AR6 bewerteten Szenarien noch nicht berücksichlgt ist. Zu den Emissionen gehören Treibhausgase, Aerosole und Ozonvorläufer. Links sind beispielhan die CO2- Emissionen dargestellt. Die bewerteten globalen Änderungen der Oberflächentemperatur im 21. Jahrhundert im Vergleich zu 1850–1900 für die fünf THG-Emissionsszenarien sind als Beispiel in der Mime dargestellt. Sehr wahrscheinliche Bereiche werden für SSP1-2.6 und SSP3-7.0 angezeigt. Die prognoslzierten Temperaturergebnisse im Jahr 2100 im Vergleich zu 1850–1900 werden für die Kategorien C1 bis C8 mit dem Median (Linie) und dem kombinierten sehr wahrscheinlichen Bereich über die Szenarien hinweg (balken) dargestellt. Auf der 30 rechten Seite werden zukünnige Risiken aufgrund der zunehmenden Erwärmung durch ein Beispiel für eine "brennende Glut" dargestellt (siehe 3.1.2 für die Definilon von RFC1). Panel (b) Beschreibung und Beziehung der Szenarien, die in den Berichten der AR6-Arbeitsgruppe berücksichlgt werden. Panel (c) Darstellung des Risikos, das sich aus der Wechselwirkung von Gefahren (bedingt durch Veränderungen der klimalschen Einflussfaktoren) mit der Anfälligkeit, Exposilon und Reaklon auf den Klimawandel ergibt. {WGI TS1.4, Abbildung 4.11; WGII Abbildung 1.5, WGII Abbildung 14.8; WGIII-Tabelle SPM.2, Abbildung 3.11} * Es wird die Terminologie SSPx-y verwendet, wobei sich "SSPx" auf den Shared Socio-economic Pathway oder "SSP" bezieht, der die sozioökonomischen Trends beschreibt, die dem Szenario zugrunde liegen, und "y" sich auf das ungefähre Niveau des Strahlungsantriebs (in Wam pro Quadratmeter oder W m-2) bezieht, das sich aus dem Szenario im Jahr 2100 ergibt. ** Die AR5-Szenarien (RCPy), die teilweise in die AR6-WGI- und WGII-Bewertungen einfließen, sind auf einen ähnlichen Satz von ungefähren 2100 Strahlungsantriebsniveaus (in Wm-2) indiziert. Die SSP-Szenarien decken ein breiteres Spektrum an Treibhausgas- und Lunschadstoff-Futures ab als die RCPs. Sie sind ähnlich, aber nicht idenlsch, mit Unterschieden in den Konzentralonsverläufen für verschiedene Treibhausgase. Der Gesamtstrahlungsantrieb ist bei den SSPs tendenziell höher als bei den RCPs mit der gleichen Markierung (mimleres Konfidenz). {WGI TS.1.3.1} Eine begrenzte Überschreitung bezieht sich auf eine Überschreitung der globalen Erwärmung von 1,5 °C um bis zu etwa 0,1 °C, eine hohe Überschreitung um 0,1 °C bis 0,3 °C, in beiden Fällen für bis zu mehrere Jahrzehnte. 30 Bauen im Bestand - Be1na Heß 31 https://www.dkrz.de/de/kommunikation/klimasimulationen/cmip6-de/ergebnisse/2m-temperatur/cmip6-multi-modell-ensemble Coupled Model Intercomparison Project (CMIP) SSP-Szenarien (Shared Socioeconomic Pathways, dt.: gemeinsame sozioökonomische Entwicklungspfade) Zusätzlich zu den für ScenarioMIP simulierten Hauptszenarien SSP1-2.6, SSP2-4.5, SSP3-7.0 und SSP5-8.5 ("Tier 1 Experiments") haben einige Zentren auch Simulalonen für das Klimaschutzszenario SSP1-1.9 durchgeführt. Dieses recht oplmislsche Szenario erfordert die stärksten und zügigsten Klimaschutzmaßnahmen und entspricht etwa einem 1,5°C-Szenario: Die globale Mimeltemperatur ändert sich hier weniger als 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zustand. Die Hauptszenarien sind wie folgt charakterisiert: Das moderat oplmislsche Szenario SSP1-2.6 entspricht einem 2°C-Szenario, aber auch dieses erfordert eine recht schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen und weitere Maßnahmen. Das mimlere Szenario, SSP2-4.5 geht von einer Stabilisierung der Treibhausgaskonzentralon auf einem etwas erhöhten Niveau aus, übersteigt aber die 2°C-Erwärmung im Globalmimel und damit mögliche Kippunkte im Klimasystem. Im Fall des moderat pessimislschen Szenarios SSP3-7.0 wird schon eine stärkere Erwärmung als Folge unzureichender Klimaschutzmaßnahmen simuliert. Die stärkste Erwärmung ergibt sich aus der Simulalon für das pessimislsche Szenario 31 SSP5-8.5, welches von weiter stark steigenden Emissionen ausgeht. Von NarraYven zu Szenarien Für die sogenannten SSP-Szenarien (Shared Socioeconomic Pathways, dt.: gemeinsame sozioökonomische Entwicklungspfade) wurden zunächst fünf sogenannte Narralve entworfen, die unterschiedliche Entwicklungen unserer Gesellschan beschreiben: SSP1: Der nachhallge und grüne Weg beschreibt eine zunehmend nachhallge Welt. Globale Gemeinschansgüter werden bewahrt, die Grenzen der Natur werden respeklert. Stam Wirtschanswachstum steht zunehmend das menschliche Wohlbefinden im Fokus. Einkommensungleichheiten zwischen den Staaten und innerhalb der Staaten werden reduziert. Der Konsum orienlert sich an geringem Material- und Energieverbrauch. SSP2: Der mimlere Weg schreibt die bisherige Entwicklung fort. Einkommensentwicklungen einzelner Länder gehen weit auseinander. Es gibt eine gewisse Zusammenarbeit zwischen den Staaten, die jedoch nur geringfügig weiterentwickelt wird. Das globale Bevölkerungswachstum ist moderat und schwächt sich in der zweiten Jahrhunderthälne ab. Umweltsysteme erfahren eine gewisse Verschlechterung. SSP3: Regionale Rivalitäten. Eine Wiederbelebung des Nalonalismus und regionale Konflikte rücken globale Themen in den Hintergrund. Die Polilk orienlert sich zunehmend an nalonalen und regionalen Sicherheitsfragen. Invesllonen in Bildung und technologische Entwicklung nehmen ab. Ungleichheiten nehmen zu. In einigen Regionen kommt es zu starken Umweltzerstörungen. SSP4: Ungleichheit. Die Klun zwischen entwickelten Gesellschanen, die auch global kooperieren, und solchen, die auf einer niedrigen Stufe der Entwicklung mit niedrigem Einkommen und geringem Bildungsstand verharren, nimmt weiter zu. In einigen Regionen ist Umweltpolilk bei lokalen Problemen erfolgreich, in anderen nicht. SSP5: Die fossile Entwicklung. Die globalen Märkte sind zunehmend integriert, mit der Folge von Innovalonen und technologischem Fortschrim. Die soziale und ökonomische Entwicklung basiert jedoch auf der verstärkten Ausbeutung fossiler Brennstoffressourcen mit einem hohen Kohleanteil und einem weltweit energieintensiven Lebenssll. Die Weltwirtschan wächst und lokale Umweltprobleme wie die Lunverschmutzung werden erfolgreich bekämpn. 31 Optimistisches versus pessimistisches Szenario https://www.dkrz.de/de/kommunikation/klimasimulationen/cmip6- de/ergebnisse/2m-temperatur Bauen im Bestand - BeGna Heß 32 Coupled Model Intercomparison Project (CMIP) Wie in den Kurven der simulierten mittleren globalen Temperaturänderung für die verschiedenen Szenarien und Modelle zu sehen ist, hängt die Stärke der projizierten Erwärmung vor allem vom gewählten Szenario, also den resultierenden CO2- Konzentrationen, ab. Ein weiterer Faktor ist die Klimasensitivität (Gleichgewichtsänderung der jährlichen mittleren globalen Oberflächentemperatur durch eine Verdoppelung der CO2-Äquivalente-Konzentration der Atmosphäre) des gewählten Modelles. Das hier gezeigte räumliche Muster der durch zusätzliche Treibhausgase verursachten Erwärmung wird dagegen sehr stark durch physikalische Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Ozean, Landoberfläche und Kryosphäre (Eisschilde, Gletscher, Meereis, Permafrost, Eis- und Schneebedeckung an Land) geprägt. Das Video unten zeigt im direkten Vergleich die mit MPI-ESM HR simulierte Temperaturänderung für die Szenarien SSP126 (links) und SSP585 (rechts). Bei dem optimistischen Szenario SSP126 liegt die Erwärmung gegenüber dem Zeitraum 1995- 2014 im globalen Mittel etwas unterhalb von einem Grad; entsprechend sieht man gegen Ende der Animation große Gebiete, die hellgelb sind (weniger als ein Grad Erwärmung), aber auch - vor allem in den hohen Breiten - Gebiete, die sich deutlich 32 stärker erwärmen. Bei dem eher pessimistischen Szenario SSP585 fällt die Erwärmung insgesamt deutlich stärker aus; insbesondere ist hier der Kontrast zwischen Land und Meer sehr ausgeprägt. Die stärkste Erwärmung (von mehr als 10°C) zeigt sich hier in den nördlichen Polarregionen. Video 1: Vergleichende Visualisierung der Temperaturänderung gegenüber dem Zeitraum 1995-2014 für die beiden "extremen" Szenarien SSP126 und SSP585 auf Basis der Simulationen mit MPI-ESM HR. Auch, wenn man sich auf die Landflächen beschränkt, zeigen sich große Unterschiede im Verlauf der Erwärmung. In der Analyse der simulierten Klimadaten kann man beispielsweise die mittlere Temperaturänderung für einzelne Länder bestimmen. Abbildung 2 zeigt, kontinentweise alphabetisch sortiert, die jeweils mittleren Temperaturänderungen für die 195 Staaten der Welt für das pessimistische Szenario SSP585 auf Basis der Simulation mit MPI-ESM-HR. Je intensiver das Rot auf der rechten Seite der Farbflächen einzelner Länder ist, desto stärker wäre dort die Klimaänderung zum Ende des Jahrhunderts. Ein Beispiel für ein Land, wo sich das Klima danach besonders stark ändern könnte, ist Kanada. Relativ helle horizontale Streifen kennzeichnen dagegen Länder, in denen nach dieser Simulation eine im Vergleich weniger starke Änderung der 2m-Temperatur zu erwarten ist, wie z.B. Großbritannien und Irland. Solche regionalen Erwärmungsmuster fallen in der Regel von Modell zu Modell leicht unterschiedlich aus. In den folgenden drei Unterkapiteln haben wir Visualisierungen der simulierten Temperaturänderungen für die drei verschiedenen Modelle bzw. Modellkonfigurationen zusammengestellt, die für den deutschen Beitrag zu ScenarioMIP eingesetzt wurden. 32 Quelle: https://www.dkrz.de/de/kommunikation/klimasimulationen/cmip6-de Bauen im Bestand - Bettina Heß 33 Coupled Model Intercomparison Project (CMIP) Wie in den Kurven der simulierten mimleren globalen Temperaturänderung für die verschiedenen Szenarien und Modelle zu sehen ist, hängt die Stärke der projizierten Erwärmung vor allem vom gewählten Szenario, also den resullerenden CO2- Konzentralonen, ab. Ein weiterer Faktor ist die Klimasensilvität (Gleichgewichtsänderung der jährlichen mimleren globalen Oberflächentemperatur durch eine Verdoppelung der CO2-Äquivalente-Konzentralon der Atmosphäre) des gewählten Modelles. Das hier gezeigte räumliche Muster der durch zusätzliche Treibhausgase verursachten Erwärmung wird dagegen sehr stark durch physikalische Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Ozean, Landoberfläche und Kryosphäre (Eisschilde, Gletscher, Meereis, Permafrost, Eis- und Schneebedeckung an Land) geprägt. Das Video unten zeigt im direkten Vergleich die mit MPI-ESM HR simulierte Temperaturänderung für die Szenarien SSP126 (links) und SSP585 (rechts). Bei dem oplmislschen Szenario SSP126 liegt die Erwärmung gegenüber dem Zeitraum 1995- 2014 im globalen Mimel etwas unterhalb von einem Grad; entsprechend sieht man gegen Ende der Animalon große Gebiete, die hellgelb sind (weniger als ein Grad Erwärmung), aber auch - vor allem in den hohen Breiten - Gebiete, die sich deutlich 33 stärker erwärmen. Bei dem eher pessimislschen Szenario SSP585 fällt die Erwärmung insgesamt deutlich stärker aus; insbesondere ist hier der Kontrast zwischen Land und Meer sehr ausgeprägt. Die stärkste Erwärmung (von mehr als 10°C) zeigt sich hier in den nördlichen Polarregionen. Video 1: Vergleichende Visualisierung der Temperaturänderung gegenüber dem Zeitraum 1995-2014 für die beiden "extremen" Szenarien SSP126 und SSP585 auf Basis der Simulalonen mit MPI-ESM HR. Auch, wenn man sich auf die Landflächen beschränkt, zeigen sich große Unterschiede im Verlauf der Erwärmung. In der Analyse der simulierten Klimadaten kann man beispielsweise die mimlere Temperaturänderung für einzelne Länder beslmmen. Abbildung 2 zeigt, konlnentweise alphabelsch sorlert, die jeweils mimleren Temperaturänderungen für die 195 Staaten der Welt für das pessimislsche Szenario SSP585 auf Basis der Simulalon mit MPI-ESM-HR. Je intensiver das Rot auf der rechten Seite der Farbflächen einzelner Länder ist, desto stärker wäre dort die Klimaänderung zum Ende des Jahrhunderts. Ein Beispiel für ein Land, wo sich das Klima danach besonders stark ändern könnte, ist Kanada. Relalv helle horizontale Streifen kennzeichnen dagegen Länder, in denen nach dieser Simulalon eine im Vergleich weniger starke Änderung der 2m-Temperatur zu erwarten ist, wie z.B. Großbritannien und Irland. Solche regionalen Erwärmungsmuster fallen in der Regel von Modell zu Modell leicht unterschiedlich aus. In den folgenden drei Unterkapiteln haben wir Visualisierungen der simulierten Temperaturänderungen für die drei verschiedenen Modelle bzw. Modellkonfiguralonen zusammengestellt, die für den deutschen Beitrag zu ScenarioMIP eingesetzt wurden. 33 Der ökologische Fußabdruck https://www.footprintnetwork.org/ Bauen im Bestand - Bettina Heß 34 34 Nachhal2gkeit – was heißt das? Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. (Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen, 1987) Bauen im Bestand - Be1na Heß 35 Der Duden definiert Nachhaltigkeit ziemlich knapp: "Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann." Also zum Beispiel im Wald nur so viel Holz schlagen, wie nachwachsen kann Im entsprechenden englischen Wort sustainable ist dieses Prinzip wörtlich erkennbar: to sustain im Sinne von „aushalten“ bzw. „ertragen“. Mit anderen Worten: Die beteiligten Systeme können ein bestimmtes Maß an Ressourcennutzung „dauerhaft aushalten“, ohne Schaden zu nehmen Gro Harlem Brundtland (* 20. April 1939 in Bærum als Gro Harlem) ist eine norwegische Politikerin der sozialdemokratischen Partei Arbeiderpartiet (Ap). Sie war von Februar bis Oktober 1981, von Mai 1986 bis Oktober 1989 sowie von November 1990 bis Oktober 1996 Ministerpräsidentin ihres Landes und damit die erste Frau im Ministerpräsidentenamt. Ihrer Partei stand sie von 1981 bis 1992 vor. Bevor sie im September 1974 zur Umweltschutzministerin ernannt und im Jahr darauf zur stellvertretenden Parteivorsitzenden ernannt wurde, war sie als Ärztin tätig. Ihre Amtszeit als Umweltministerin endete im Oktober 1979. In den Jahren von 1977 bis 1997 war sie Abgeordnete im Storting. 35 Nach ihrer politischen Karriere in Norwegen fungierte sie von 1998 bis 2003 als Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO). 35 = Sustainable Development Goals https://www.bmuv.de/media/erklaerfilm- zur-nachhaltigkeit Bauen im Bestand - Bettina Heß 36 2030-Agenda der Vereinten NaYonen (UN) mit ihren 17 NachhalYgkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) Der Schutz der ökologischen Lebensgrundlagen ist die Voraussetzung für soziale Stabilität und ökonomische Prosperität. Ohne intakte Ökosysteme kann keine gesamtgesellschanliche Teilhabe an wirtschanlichem Wohlstand, sozialem Fortschrim und kultureller Entwicklung erfolgen. Um ein neues, langfrislg tragfähiges und global verantwortliches Verständnis von Wohlstand und sozialem Zusammenhalt zu finden, müssen wir sowohl als globale Weltgemeinschan, als auch als nalonale Gesellschanen deshalb klären, wie und wovon wir zukünnig leben wollen und können. In Anbetracht einer global wachsenden Bevölkerung mit steigenden Wohlstandsansprüchen müssen wir unsere technologischen, ökonomischen und gesellschanlichen Fähigkeiten daran ausrichten, allen auf der Welt ein gutes Leben zu ermöglichen – ohne die Belastungsgrenzen der Erde zu überschreiten. Die 2030-Agenda der Vereinten NaYonen (UN) mit ihren 17 NachhalYgkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) und den dazugehörigen 169 Unterzielen ist ein umfassender programmalscher Rahmen zur Verwirklichung einer weltweiten nachhallgen Gesellschan – sie ist der Zukunnsvertrag der Weltgemeinschan für das 21. Jahrhundert. Für Deutschland wird der Pfad zur Erreichung der SDGs in der Deutschen 36 Nachhallgkeitsstrategie (DNS) beschrieben. In ihr sind die Prinzipien für das Management von Nachhallgkeitsherausforderungen festgelegt, für jedes der 17 Ziele konkrete Unterziele und Maßnahmen aufgezeigt sowie Indikatoren zur Überprüfung des Handlungsfortschrims definiert. Die Nachhallgkeitsziele unterliegen keiner Priorisierung, sie sind unteilbar und universell güllg. Die Ziele sind in vielfacher Weise miteinander verknüpn und können nicht isoliert betrachtet oder umgesetzt werden. Allerdings werden durch diese Wechselbeziehungen und Abhängigkeiten auch Zielkonflikte zwischen den einzelnen SDGs offenbar. 36 Die drei „Säulen“ der Nachhal2gkeit v Ökologie v Soziales v Ökonomie = Wirtschaft Quelle: Wikipedia Bauen im Bestand - Bettina Heß 37 Mit diesen drei Dimensionen der Nachhallgkeit sind im Wesentlichen gemeint: Ökologische NachhalYgkeit: Sie orienlert sich am stärksten am ursprünglichen Gedanken, keinen Raubbau an der Natur zu betreiben. Ökologisch nachhallg wäre eine Lebensweise, die die natürlichen Lebensgrundlagen nur in dem Maße beansprucht, wie diese sich regenerieren. Ökonomische NachhalYgkeit: Eine Gesellschan sollte wirtschanlich nicht über ihre Verhältnisse leben, da dies zwangsläufig zu Einbußen der nachkommenden Generalonen führen würde. Allgemein gilt eine Wirtschansweise dann als nachhallg, wenn sie dauerhan betrieben werden kann. Soziale NachhalYgkeit: Ein Staat oder eine Gesellschan sollte so organisiert sein, dass sich die sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte nicht eskalieren, sondern auf friedlichem und zivilem Wege ausgetragen werden können. Die 1983 von den Vereinten Nalonen eingesetzte Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Kommission) beeinflusste die internalonale Debame über Entwicklungs- und Umweltpolilk maßgeblich, ohne jedoch auf den Ursprung in der deutschen forstwirtschanlichen Debame Bezug zu nehmen. Die Kommission unter dem Vorsitz der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidenln Gro Harlem Brundtland hame den Aunrag, langfrislge Perspeklven für eine Entwicklungspolilk 37 aufzuzeigen, die zugleich umweltschonend ist. In ihrem auch als Brundtland-Bericht bekannt gewordenen Abschlussdokument Unsere gemeinsame Zukunn aus dem Jahre 1987 ist das von diesem Leitgedanken inspirierte Konzept der nachhallgen Entwicklung definiert. 37 Ziele des nachhaltigen Bauens Ökologisch Sozial Ökonomisch Energieeffizienz Inklusive Planung Lebenszykluskosten senken Ressourceneffizienz Gemeinschaftsbeteiligung Umnutzung Komfort schaffen Lokale Wirtschaft stärken - Emissionen senken (thermisch, akustisch, visuell) lokale Arbeitskräfte fördern Schadstofffreiheit Sicherheit „grüne“ Technologien Bauen im Bestand - Bettina Heß 38 Nachhaltiges Bauen ist zu einem Schlüsselthema in der Architektur und Bauindustrie geworden, da die Menschheit vor immer drängenderen ökologischen Herausforderungen steht. Nachhaltiges Bauen ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Notwendigkeit für die Gestaltung einer zukünftigen, umweltfreundlichen Gesellschaft Energieeffizienz: Die Implementierung von Technologien und Designs, die den Energieverbrauch minimieren, trägt zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bei. Dies kann durch effiziente Dämmung, intelligente Beleuchtungssysteme und erneuerbare Energiequellen erreicht werden. Ressourceneffizienz - Materialauswahl: Die Auswahl von nachhaltigen Baustoffen wie recycelten Materialien, Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und anderen umweltfreundlichen Optionen ist entscheidend. Soziale Verantwortung: Inklusive Planung: Nachhaltiges Bauen sollte die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigen, einschließlich barrierefreiem Zugang, sozialer Integration und bezahlbarem Wohnraum. Gemeinschaftsbeteiligung: Die Einbeziehung der lokalen Gemeinschaft in den Bauprozess fördert nicht nur soziale Verantwortung, sondern trägt auch zur Schaffung lebendiger und widerstandsfähiger Nachbarschaften bei. 38 Ökonomisch = Wirtschaftliche Überlegungen: Lebenszykluskosten: Nachhaltiges Bauen berücksichtigt die Gesamtkosten eines Gebäudes über seinen Lebenszyklus hinweg, einschließlich Bau, Betrieb und Rückbau. Investitionen in nachhaltige Praktiken können langfristig zu Kosteneinsparungen führen. Förderung grüner Wirtschaft: Nachhaltige Bauprojekte können die lokale Wirtschaft stärken, indem sie grüne Technologien und lokale Arbeitskräfte fördern. Ziel ist es, die Bedeutung nachhaltiger Baupraktiken zu verstehen und aufzuzeigen, wie Architekten und Bauherren dazu beitragen können, eine umweltfreundlichere und sozial gerechtere Zukunft zu gestalten. 38 Quelle: Nachhal0ge Gebäude Planen, Bauen, Betreiben, Stahlbauforum Bauen im Bestand - Bettina Heß 39 39 Gesetzliche Regelungen chronologisch Energieeinsparungsgesetze Ziel: Bis 2045 + Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) Wärmeschutzverordnungen klimaneutraler Gebäudebestand!! Energieeinsparverordnungen Heizanlagenverordnungen h(ps://www.bbsr- geg.bund.de/GEGPortal/ Erneuerbare Energien DE/GEGRegelungen/Struk Wärmegesetze turGEG/GEG-node.html Quelle: energie-experten.org Bauen im Bestand - Bettina Heß 40 Ziele des Gebäudeenergiegesetzes Der Ursprung des GEG ist auf das Kyoto-Protokoll von 1997 zurückzuführen, in dem erstmals völkerrechtlich verbindliche Klimaziele vereinbart wurden. Vor allem sollte der Ausstoß von Treibhausgasen in den Industrieländern bis 2020 deutlich reduziert werden. In Deutschland trat daher am 1. Februar 2002 die erste Fassung der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft. Sie wurde zusammen mit dem Energieeinspargesetz und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz im Gebäudeenergiegesetz zusammengeführt, um bis 2045 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Die Zielvorgabe "Treibhausgasneutralität" im Gebäudesektor bis 2045 verlangt eine straffe gesetzliche Vorgabe. Mit dem neuen GEG soll die Erreichung der Zielvorgaben möglich und gesetzlich forciert werden. Die Anpassung des zukünftig erlaubten Gesamtenergiebedarf für zu errichtende Wohn- und Nichtwohngebäude schafft eine maßgebliche Grundlage für einen reduzierten Energieeinsatz im Gebäudesektor. Mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität sollen im Gebäudeenergiegesetz fortan die eingesparten CO2-Emissionen den Förderstandard für Neubauten klassifizieren. Die Relevanz der insgesamt eingesetzten Energie und der eingesparten Emissionen über 40 den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes (Stichwort: Graue Energie) soll so steigen. Das Gebäudeenergiegesetz sieht aber auch energetische Anforderungen an Bestandsgebäude vor. So müssen Eigentümer bei umfassenden Sanierungen bestimmte Anforderungen an die energetische Qualität des Hauses berücksichtigen. Das GEG sieht hierzu gesetzliche Mindeststandards vor, beispielsweise für den Wärmeschutz der Gebäudehülle oder den energetischen Standard der Heizungsanlage. Das GEG 2024 verschärfte insbesondere die Anforderungen an die Klimafreundlichkeit von Heizungen: Ab 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. In Neubaugebieten greift diese Regel direkt ab 1. Januar 2024. Für bestehende Gebäude und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten gibt es längere Übergangsfristen. In Großstädten (mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) werden klimafreundliche Energien beim Heizungswechsel spätestens nach dem 30. Juni 2026 Pflicht. In kleineren Städten ist der Stichtag der 30. Juni 2028. Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG 2023) sieht deutliche Verschärfungen für Neubauten ab dem 01.01.2023 vor. (Foto: energie-experten.org) Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ersetzt seit dem 1. November 2020 das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Zum 1. Januar 2023 und zum 1. Januar 2024 traten jeweils novellierte Fassungen in Kraft. Das GEG wurde 2020 eingeführt. Eine erste Novelle des GEG trat zum 1. Januar 2023 in Kraft (im Folgenden: GEG 2023). Ihr Schwerpunkt lag auf der Reduzierung des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs von 75 % auf 55 % des Jahres- Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes. Eine weitere Novelle des GEG gilt seit 1. Januar 2024 (im Folgenden: GEG 2024). Die Änderungen zielen in erster Linie darauf ab, möglichst nur noch Heizungsanlagen neu einzubauen, die mindestens 65 Prozent der bereitgestellten Wärme mithilfe erneuerbarer Energien erzeugen. > Nichtamtliche Lesefassung GEG 2024 Gliederung des GEG Das GEG ist entsprechend rechtsförmlichen Vorgaben systematisch gegliedert. Es besteht aus den folgenden Gliederungselementen: Teil 1 "Allgemeiner Teil" Teil 1 besteht aus den Paragrafen 1 bis 6, 6a und 7 bis 9a. Diese behandeln Grundsätzliches wie "Zweck und Ziel", Anwendungsbereich, Begriffsbestimmungen, 40 die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand, das Wirtschaftlichkeitsgebot, die Verordnungsermächtigungen für die Heizkostenverordnung, die Verordnungsermächtigung für den Erlass von Allgemeinen Bedingungen für die Versorgung mit Fernkälte, grundsätzliche Regelungen zu Regeln der Technik und zu den Verantwortlichen für die Einhaltung der Bestimmungen des GEG sowie eine Klausel bezüglich der Überprüfung und Fortschreibung der Anforderungen. Öffnungsklauseln ermöglichen es den Ländern seit dem GEG 2024, weitergehende Anforderungen an die Erzeugung und Nutzung von Strom, Wärme sowie Kälte aus erneuerbaren Energien in räumlichem Zusammenhang mit Gebäuden sowie weitergehende Anforderungen oder Beschränkungen an Stromdirektheizungen zu stellen (§ 9a). Auch die Regelungen der Länder zur Erfüllung der Vorbildfunktion für öffentliche Gebäude dürfen künftig über die Vorschriften des GEG hinausgehen (§ 4). Für die alltägliche Arbeit mit dem Gesetz ist insbesondere der § 3 "Begriffsbestimmungen" von zentraler Bedeutung. Teil 2 "Anforderungen an zu errichtende Gebäude" Teil 2 besteht aus drei Abschnitten. Der ursprünglich enthaltene Abschnitt 4 „Nutzung von erneuerbaren Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung bei einem zu errichtenden Gebäude“ ist mit dem GEG 2024 weggefallen. Entsprechende Regelungen enthalten jetzt die Paragrafen 71 bis 71p. >Mehr zu Anforderungen an Neubauten Abschnitt 1 "Allgemeiner Teil" Abschnitt 1 besteht aus den Paragrafen 10 bis 14 und enthält die Grundpflichten bei der Errichtung neuer Gebäude. Eine zentrale Vorschrift ist § 10 "Grundsatz und Niedrigstenergiegebäude". Die hier ebenfalls geltenden Anforderungen an die Anlagentechnik befinden sich im Teil 4. Abschnitt 2 "Jahres-Primärenergiebedarf und baulicher Wärmeschutz bei zu errichtenden Gebäuden" Abschnitt 2 ist weiter untergliedert in die zwei Unterabschnitte "Wohngebäude" mit den Paragrafen 15 bis 17 und "Nichtwohngebäude" mit den Paragrafen 18 und 19. >Mehr zu neuen Wohngebäuden >Mehr zu neuen Nichtwohngebäuden Abschnitt 3 "Berechnungsgrundlagen und –verfahren" In Abschnitt 3 werden in den Paragrafen 20 bis 33 die Berechnungsverfahren und die anzunehmenden Randbedingungen definiert. Ohne diese Festlegungen wären die Anforderungen des Abschnitts 2 nicht eindeutig. Teil 3 "Anforderungen an bestehende Gebäude" Teil 3 umfasst die Paragrafen 46 bis 51 und enthält die unterschiedlichen Arten von Anforderungen an Effizienzmaßnahmen bei bestehenden Gebäuden. Die hier ebenfalls geltenden Anforderungen an die Anlagentechnik bzw. die Nutzung erneuerbarer Energien sind im Teil 4 zusammengefasst. Die ursprünglich enthaltenen Paragrafen 52 bis 56 über die "Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung bei bestehenden öffentlichen Gebäuden" sind daher mit dem GEG 2024 weggefallen. 40 > Mehr zu Anforderungen an bestehende Gebäude Teil 4 "Anlagen der Heizungs-, Kühl- und Raumlufttechnik sowie der Warmwasserversorgung" Teil 4 umfasst die Anforderungen an die Anlagentechnik. Das beinhaltet auch Vorgaben für die Nutzung erneuerbarer Energien. > Mehr zur Anlagentechnik und Nutzung erneuerbarer Energien Abschnitt 1 "Aufrechterhaltung der energetischen Qualität bestehender Anlagen" Abschnitt 1 mit den Paragrafen 57 bis 60c untergliedert sich in die Unterabschnitte 1 "Veränderungsverbot" und 2 "Betreiberpflichten". > Mehr zu Betreiberpflichten Abschnitt 2 "Einbau und Ersatz" Abschnitt 2 enthält vier Unterabschnitte: Unterabschnitt 1 "Verteilungseinrichtungen und Warmwasseranlagen" mit den Paragrafen 61 bis 64, Unterabschnitt 2 "Klimaanlagen und sonstige Anlagen der Raumlufttechnik" mit den Paragrafen 65 bis 68 sowie Unterabschnitt 3 "Wärmedämmung von Rohrleitungen und Armaturen" mit den Paragrafen 69 und 70. Der mit dem GEG 2024 neu gefasste Unterabschnitt 4 „Anforderungen an Heizungsanlagen; Betriebsverbot für Heizkessel“ mit den Paragrafen 71 bis 73 umfasst auch die Vorgaben für die Nutzung erneuerbarer Energien. Abschnitt 3 "Energetische Inspektion von Klimaanlagen" Abschnitt 3 umfasst die Paragraphen 74 bis 78. > Mehr zur Inspektion von Klimaanlagen Teil 5 "Energieausweise" Teil 5 mit den Paragrafen 79 bis 88 regelt die Anforderungen an Energieausweise und Immobilienanzeigen sowie die Ausstellungsberechtigung. Eingeschlossen sind auch die Kernpunkte der Ausweismuster. Die Muster selbst werden auf Grundlage einer Bekanntmachungsermächtigung in § 85 gesondert erlassen. > Mehr zu Energieausweisen Teil 6 "Finanzielle Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien für die Erzeugung von Wärme oder Kälte und von Energieeffizienzmaßnahmen" Teil 6 enthält in den Paragrafen 89 bis 91 Grundsätze für Förderprogramme im Geltungsbereich des GEG. Gegenstand ist nicht die Bereitstellung der Mittel im Haushalt, sondern im Kern die Abgrenzung zwischen geforderten und geförderten Maßnahmen. > Mehr zu den Fördergrundlagen Teil 7 "Vollzug" Teil 7 mit den Paragrafen 92 bis 103 regelt Vollzugsfragen. Enthalten sind unter anderem Vorschriften zur Erfüllungserklärung, zu privaten Nachweisen, zu Befreiungen, zum Kontrollsystem und eine Innovationsklausel. > Mehr zum Vollzug des GEG Teil 8 "Besondere Gebäude, Bußgeldvorschriften, Anschluss- und Benutzungszwang" 40 Teil 8 enthält in den Paragrafen 104 bis 109 unter anderem Regelungen für besondere Gebäude (kleine Gebäude, Baudenkmäler, gemischt genutzte Gebäude) sowie Bußgeldvorschriften und eröffnet die Möglichkeit zur Wärmeversorgung im Quartier. Ferner ist die Möglichkeit zum Anschluss- und Benutzungszwang an ein Fernwärme- oder Fernkältenetz Gegenstand dieses Teils. > Mehr zu weiteren Regelungen im GEG Teil 9 "Übergangsvorschriften" Teil 9 enthält in den Paragrafen 110 bis 115 Übergangsvorschriften für Zeiträume und Fälle, in denen noch früheres Recht zur Anwendung kommt, die Übergangsvorschrift über die vorläufige Wahrnehmung von Vollzugsaufgaben der Länder durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) sowie Übergangsvorschriften für Geldbußen. 40 Die Phasen des Lebenszyklus nach der CEN-Normenfamilie für nachhaltige Bauwerke Bauen im Bestand - Be1na Heß 41 41 LCA = Life Cycle Assessment = Lebenszyklusanalyse bzw. Ökobilanzierung Ökobilanz = eine systemaUsche Analyse der Umweltwirkungen von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen entlang des gesamten Lebenswegs „von der Wiege bis zur Bahre“ (engl.: cradle to grave) Quelle: Fraunhofer IBP Bauen im Bestand - Bettina Heß 42 Wiege ≈ Beschaffung der für die Baustoffe notwendigen Rohstoffe Bahre ≈ Entsorgung nach der Demontage (z.B. thermische Energie) oder neue Nutzung (Recycling) = kein Lebensende sondern ein ewig währender Kreislauf Die Ökobilanz (engl.: LCA – Life Cycle Assessment) ist eine systemalsche Analyse der Umweltwirkungen von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen entlang des gesamten Lebenswegs »von der Wiege bis zur Bahre«. Dazu gehören sämtliche Umweltwirkungen, die während der Produklon, der Nutzungsphase und der Entsorgung sowie den damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozessen, wie beispielsweise der Herstellung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, entstehen. Die Methode der Ökobilanz kann als Tool für umweltorienlerte Entscheidungen herangezogen werden. Angewendet wird sie, um Produkte zu entwickeln und zu verbessern. Außerdem wird die Methode im Rahmen strategischer Planung, bei polilschen Entscheidungsprozessen und im Markelng angewendet. Die Ökobilanz ist ein Teilelement der ganzheitlichen Bilanzierung und ist in DIN EN ISO 14040/44 standardisiert. Das prinzipielle Vorgehen bei der Durchführung einer Ökobilanz setzt sich zum einen aus der Analyse der Stoff- und Energieströme des gesamten Produktsystems inklusive aller beteiligten Prozesse entlang des Lebensweges eines Produktes zusammen und 42 zum anderen aus der systemalschen Erfassung der Emissionen in Lun, Wasser und Boden sowie der Natur entnommene Ressourcen, die in der sogenannten Sachbilanz abgelegt werden. Im Anschluss erfolgt im Rahmen der »Wirkungsabschätzung« die Auswertung der potenziellen Umwelteffekte wie Treibhauseffekt, Sommersmog, Versauerung, Überdüngung etc. Eine Ökobilanz ist in vier Schriie untergliedert: 1.Festlegung des Ziels und Untersuchungsrahmens (engl.: Goal and Scope) Der erste Schrim der Ökobilanz legt das Ziel und den Untersuchungsrahmen fest. Dazu gehört beispielsweise die Definilon der Systemgrenzen, der Funklon des Systems und der Anforderungen an die Datenqualität. 2.Sachbilanz (engl.: LCI – Life Cycle Inventory) Die Sachbilanz beinhaltet die Datensammlung aller benölgten eingehenden (Ressourcen, Materialien) und ausgehenden (Emissionen, Abfälle) Stoff- und Energieströme, welche in einer Bilanz erfasst werden. 3.Wirkungsabschätzung (engl.: LCIA – Life Cycle Impact Assessment Bei der Wirkungsabschätzung werden die potenziellen Umweltwirkungen, Einflüsse auf die menschliche Gesundheit und Ressourcenverfügbarkeit mithilfe der Ergebnisse der Sachbilanz über entsprechende Charakterisierungsmodelle sonwaregestützt errechnet. 4.Auswertung und Interpretalon (engl.: Results and Interpretalon) Bei der Auswertung werden die Ergebnisse der Sachbilanz und Wirkungsabschätzung in Bezug auf das Ziel der Ökobilanzstudie interprelert Lebenszyklusanalyse (LCA) Umweltwirkungen einschätzen Ein nagelneues Elektroauto oder ein benzinbetriebener Gebrauchtwagen – welche Kaufentscheidung wäre für die Umwelt die günslgere? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten und hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem davon, wie lange das Auto genutzt wird. Jeder Einsatz eines Produkts hat weitreichende Konsequenzen in Bezug auf Nachhallgkeitskriterien, die von der Produklon über die Nutzung bis hin zur Entsorgung oder Wiederverwendung reichen. Die Lebenszy