Allgemeine Psychologie I - Fragesammlung PDF

Summary

This document is a collection of questions and answers on general psychology, covering topics such as the methodology of empirical research, including internal and external validity and statistical testing, and the role of different methods in psychological research. The file likely aims to be used for educational purposes—student preparation for exams or similar activities in the field of psychology.

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Allgemeine Psychologie I - Fragensammlung Die Psychologie als Wissenschaft Beschreiben Sie kurz die drei Problemkreise der Methodik des empirischen Vorgehens. ​ Interne Validität ○​ Wie prüft man schlüssig die Gültigkeit von Aussagen? ​ allgemeingültige Methode finden...

Allgemeine Psychologie I - Fragensammlung Die Psychologie als Wissenschaft Beschreiben Sie kurz die drei Problemkreise der Methodik des empirischen Vorgehens. ​ Interne Validität ○​ Wie prüft man schlüssig die Gültigkeit von Aussagen? ​ allgemeingültige Methode finden ​ Prüfung nach Wahrheitsgehalt ○​ interne valide: sicher, dass Methodik zur gültigen Aussage kommt ​ Externe Validität ○​ Was sagen diese Aussagen überhaupt aus? (Korrelation) ​ Für wen gelten sie & was ist gemeint? ​ Statistische Prüfung ○​ Einführung eines rationalen Entscheidungskriteriums ​ Belegbarkeit, Falsifikationsprinzip, ungenau/genau ​ hinzufügen von Variablen bei Problemen Sie wollen experimentell prüfen, ob Alkohol im Vergleich zu nüchternen Probanden die Leistungsfähigkeit verschlechtert. Was ist hier UV und AV? Beschreiben Sie kurz, wie sie diese Frage im Experiment umsetzen würden. Erklären Sie, wozu die einzelnen Schritte gut sind. ​ Unabhängige Variable (UV): Rauschzustand (alkoholisiert vs. nüchtern) ​ Abhängige Variable (AV): Leistungsfähigkeit Ablauf: 1.​ Probetest: Alle Probanden fahren in einer Simulation eine Strecke entlang a.​ Simulation um Gefahren zu vermeiden 2.​ Randomisierung: Probanden werden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt a.​ Zufall: so dass beide Gruppen vergleichbar sind b.​ Kontrolle der Störfaktoren → ausgleichen 3.​ Eine Gruppe wird alkoholisiert, die andere nicht a.​ Manipulation der UV: Rauschzustand b.​ Kontrollgruppe darf nicht wissen, dass sie die Kontrollgruppe ist → Placebo-Effekt vermeiden 4.​ Erneutes Fahren der Hindernisstrecke a.​ Voraussetzung für Vergleichbarkeit 5.​ Vergleich beider Gruppen → Auswertung der Ergebnisse a.​ benötigte Zeit um die Hindernisstrecke zu fahren b.​ Fehler der beiden Gruppen herausarbeiten c.​ Reaktionszeit in gewissen Situationen ​ → Zufallsstichproben-Ergebnisse auf Gesamtpopulation anwenden Beschreiben Sie kurz das wissenschaftliche Vorgehen im Überblick. Wo sind hier induktive Schritte, wo deduktive? Und was bedeutet das? 1.​ Beobachtung 2.​ Beobachtungshypothese (induktiv) 3.​ Statistische Hypothese 4.​ kritische Untersuchung zur Hypothesenprüfung (Experiment, Beobachtung) 5.​ Schlussfolgerung, Theoriebildung 6.​ Theorie 7.​ Postulate, neue Fragen (deduktiv) ​ ODER ​ Theoriensysteme ← andere bestehende Theorien Induktion Deduktion ​ Besonderen → Allgemeine ​ Allgemeinen → Besondere ​ nicht logisch ​ Theorie → Experiment → Hypothesenbildung ​ logisch ​ Vorhersage über Ergebnis des Experiments (Veri-/Falsifikation) Was ist ein Modell, was ein Gesetz? Modell ​ Annahme über nicht-beobachtbare (mentale) Prozesse ​ Ableitung von Vorhersagen, Überprüfung von Experimenten ○​ Annäherung an Realität → begrenzte Gültigkeit Gesetz ​ Beschreibung des Zusammenhangs zwischen beobachtbaren Eingangsgrößen und beobachtbaren Ausgangsgrößen Beschreiben Sie die wesentlichen Prozesse beim kognitiven Ansatz. 1.​ distale Stimuli (Außenwelt) → Wahrnehmung + Aufmerksamkeit 2.​ subjektive Interpretation ( ← LERNEN) 3.​ proximale Stimuli 4.​ Informationsverarbeitung - Input/Output 5.​ Handlungsentscheidung = Output → Entscheidet wie man die Umgebung wahrnimmt und die Reaktion darauf Grundlagen der Wahrnehmung, Psychophysik Was ist ein distaler, was ein proximaler Reiz? distaler Reiz: ​ Reizobjekt in der Außenwelt ​ vom Beobachter entfernt proximaler Reiz: ​ Abbild auf Sinnesrezeptoren ​ nahe am Beobachter Welche Stufen durchläuft ein Reiz, bevor er bewusst wahrgenommen wird? 1.​ sensorische Empfindung a.​ distaler Reiz → proximaler Reiz (neuronale Aktivität wird ausgelöst) 2.​ Wahrnehmung - Perzeption a.​ Bildung einer inneren erlebten stabilen Repräsentation des Wahrgenommenen b.​ Zusammenführen der einfachen sensorischen Empfindungen + übergeordneten Hirnprozessen c.​ Perzept (Wahrnehmungshypothese) 3.​ Klassifikation a.​ unmittelbare Weiterverarbeitung + Einordnung in Zusammenhänge Sinnesreize → Rezeptoren, Reizempfindung, Sensation → afferente Bahnen → primäre/sekundäre Hirnzentren → Bewusstsein (Wahrnehmung) Perzeption Was besagt das Gesetz der spezifischen Sinnesenergien? - Johannes Müller (1850-1934) ​ jedes Sinnesorgan vermittelt ausschließlich Empfindungen einer seiner eigenen Sinnesmodalität, unabhängig davon, ob es durch einen adäquaten Reiz (optimaler Reiz) erregt wird oder durch inadäquate Reize Nennen Sie die fünf wichtigsten Sinne, den adäquaten Reiz, den Rezeptor und die Empfindung. Sinn adäquaten Reiz Rezeptor Empfindung Sehen Lichtwellen Stäbchen, Zapfen Farben, Helligkeiten (10¹⁰⁻⁵-10⁻⁴cm) der Retina Hören Schallwellen (20-20.000 Haarzellen des Geräusche, Töne HZ) Corti-Organs Empfindungen Äußerer Kontakt (Druck, Nervenendungen in Berührung, der Haut Infrarotwellen 10⁻⁴-10⁻³) der Haut Schmerz, Kälte, Wärme Geruch Geruchstragende Haarzellen des Düfte Substanzen(in Gasen) olfaktorischen (moschusartig, Epithels blumig, verbrannt, pfefferminzartig) Geschmack Lösliche Substanzen (in Geschmacksnerven Geschmacksempfin Flüssigkeiten) der Zunge dungen (süß, sauer, salzig, bitter) Was untersucht die Psychophysik? → Wahrnehmungspsychologie ​ Grenzen der Sensitivität ​ Umwandlung von physikalischen Reize in Sinnesempfindungen ​ Zusammenhänge zwischen den auf den Körper wirkenden Reizen und dadurch entstandenen Erlebnissen/Wahrnehmungen Beschreiben Sie kurz das Vorgehen bei dem Konstanzverfahren, dem Grenzverfahren und dem Herstellungsverfahren. Was sind Vor- und Nachteile dieser Verfahren? Konstanzverfahren: ​ Reize in zufälliger Reihenfolge darbietet ​ Satz von Reizintensitäten gezeigt, die um vermuteten Schwellenwert variieren ○​ stärkste/schwächste eindeutig über/unter Schwellenwert ​ mehrmalige Darbietung von jedem Reiz → ja/nein ​ Kurve: psychometrische Funktion ​ keine scharf abgegrenzte Stufe Grenzverfahren: ​ Beobachter bekommt verschieden starke Reize ○​ Angabe ob Reiz entdeckt wurde ​ absteigende/aufsteigende Reihenfolge ○​ Perseverationstendenz ​ Schwelle: Übergangsbereich, keine scharf abgegrenzte Stufe Herstellungsverfahren: ​ Reiz variiert kontinuierlich und langsam in Intensität → Proband selber ○​ auf-/absteigend ​ Suche nach Grenze, wo Reiz gerade noch/nicht mehr wahrgenommen wird ​ mehrmals wiederholen Verfahren Vorteile Nachteile Konstanzverfahren ​ präzise ​ starke Schwankungen ​ höchste Genauigkeit der Schwelle ○​ Individuen ○​ Zeit, Motivation ○​ Aktivitätsniveau ​ sehr zeitaufwendig Grenzverfahren ​ Schnelligkeit ​ Perseverationstendenz ​ einigermaßen genau je nach Reihenfolge Herstellungsverfahren ​ Proband hat aktive ​ methodisch nicht immer Rolle → hohe umsetzbar Aufmerksamkeit ​ unpräzise Was besagt das Weber’sche Gesetz. ​ eben merkliche Unterschied zweier Reize zur absoluten Größe des Standardreizes in konstantem Verhältnis steht ΔS/S = k ​ je größer Intensität des Ausgangsreizes, desto größer muss die Veränderung sein, bevor ein Unterschied wahrgenommen wird Was ist eine Absolutschwelle, was eine Unterschiedsschwelle? Absolutschwelle: ​ Grenzwert für Wahrnehmung → kleinste Reizintensität ​ Verfahren: Konstanz-, Grenz-, Herstellungsmethode ​ Reizintensität, bei der die Hälfte der Versuche (50%) zum Entdecken des Reizes führt Unterschiedsschwelle: ​ Reizintensität, bei der die Hälfte der Versuche (50%) zum Entdecken eines Reizunterschieds führt Erklären Sie das Fechner’sche Gesetz? ​ erlebte Empfindungsstärke eines Reizes proportional zum Logarithmus der physikalischen Intensität des Reizes wächst ​ in einem linearen Zuwachs: Empfindungsstärke = logarithmischer Zuwachs der Reizstärke ​ je kleiner der Reiz, desto geringer muss der Unterschied zu einem weiteren Reiz sein, um zu erkennen dass sie unterschiedlich (groß) sind Beschreiben Sie den Grundansatz der Signalentdeckungstheorie. Welche Ereignisse werden unterschieden, welche Stufen der Wahrnehmung bzw. Entscheidung? ​ Reaktionswahrscheinlichkeit des Organismus von Zufallsverteilungen der Feuerbereitschaft von Nervenzellen abhängt. ​ Berücksichtigung von motivationaler Komponenten → Einfluss auf Reaktionsbereitschaft ○​ Wunsch, Erwartung, Gewohnheit ​ Ziel: eigentliche Sinnesempfindlichkeit von Antworttendenz des Entscheidungsprozesses zu trennen Zwei-Stufen-Prozess: 1.​ sensorische Aktivität a.​ resultiert aus Sensitivität des sensorischen Systems 2.​ davon abhängiger kognitiver Entscheidungsprozess a.​ bewertet neuronale Aktivität nach individuell festgelegten Antwortkriterien (Antworttendenz) Was ist ein Adaptionseffekt? ​ Erfahrungswirkung ​ Adaptionsniveau - Neutralpunkt des Empfindens ​ folgender Reiz wird verglichen mit dem zuvorkommenden Reiz ○​ keine absolute Wahrnehmung möglich ○​ Beziehungsherstellung Visuelle Wahrnehmung Skizzieren Sie kurz die für das Sehen wichtigen Bestandteile des Auges. Welche Funktionen haben diese Bestandteile? Bestandteile Funktion Cornea Lichtbrechung, Einfallen des Lichts Iris Adaption → Regulierung des Lichteinfalls Pupille Lichteindringung vordere Augenkammer Zirkulation des Kammerwassers Sklera Ansatzpunkt der äußeren Augenmuskeln → bewegen Pigmentepithel Chorioidea Filter der Netzhaut, Stoffaustausch mit Fotorezeptoren Retina Rezeptoren - Informationsaufnahme, Bündelung und Weiterleitung Fovea viele Zapfen auf der Netzhaut blinder Fleck keine Rezeptoren, kein Sehen Sehnerv überträgt Impulse von Auge ins Gehirn Sehnervenfaser Weiterleitung des Impulses an das Gehirn Linse Lichtbrechung, Projizieren auf Netzhaut (scharf) Glaskörper weitere Brechung des Lichts Was passiert im Auge, bevor die Informationen im Sehnerv weitergeleitet werden? ​ Lichtreiz trifft auf Rezeptoren → Erregung und Weiterleitung elektrischer Impulse an Horizontalzellen → Bündelung der Informationen ​ Weitergabe an bipolare Zellen → Amakrinzellen → Ganglienzellen → AP an Sehnerv → Rezeptoren formen Lichtreize in Reaktionsreize → Zapfen und Stäbchen werden aktiviert Nennen Sie die beiden Arten von Seh-Rezeptoren und beschreiben Sie kurz wesentliche Eigenschaften. Stäbchen → skotopische Sehen Zapfen → photopische Sehen ​ Verrechnung der Reize auf ​ Sehen bei Helligkeit mehreren Stäbchen ​ volle Erregung wird weitergegeben ​ Dunkelheit/Dämmerungssehen sind präzise ​ Dunkeladaption ​ Farbsehen (3 Typen) ​ peripheres Sehen 1.​ Scharfes Sehen ​ hohe Konvergenz 2.​ Lineare Weiterleitung 3.​ schnelle, aber begrenzte Dunkeladaption Welche Art der Rezeptoren ist vor allem bei Dunkelheit aktiv? ​ Stäbchen → geringe Menschen von Licht reichen aus → Erregung ○​ langsame, starke Dunkeladaption Woran liegt es, dass man mit Zapfen kleinere Unterschiede erkennen kann als mit Stäbchen? Stäbchen Zapfen Konvergenzschaltung linear verschaltet ​ aus vielen Stäbchen wird ​ präziser → eindeutig welche Zapfen eintreffendes Licht in einer einzigen stimuliert wurden Nervenzelle gebündelt ​ weiß wo genau Licht eintrifft → 1:1 ​ uneindeutig wo Licht eingetroffen ist weitergegeben wird Was geschieht mit den Informationen aus der rechten und linken Seite des Sehfeldes bei der Weiterleitung in den visuellen Cortex? Visueller Cortex ​ Rückseite der Okzipitallappen (Hinterhauptslappen) → Sehrinde ​ Verarbeitung der visuellen Informationen Informationsweiterleitung ​ nervus opticus → corpus genicum laterale → visueller Cortex ○​ konzentrische Anordnung der Ganglienzellen nach Retinabild ○​ CGL retinotope Organisation ○​ räumliche Anordnung der Erregungsmuster in Organisation = Retina ○​ Information des re. und li. Sehfeldes auf jeweiliger Seite → Verarbeitung des li. Blickfeldes im re. visuellen Cortex (und andersrum) Was ist die Reizgrundlage für die Wahrnehmung von Farben? ​ Reflektion von Licht abhängig von Wellenlängen [nm] ○​ ca. 400-700nm ​ unterschiedliche Rezeptoren → komplex verschaltet Welche Rezeptoren sind für die Farbwahrnehmung wichtig? ​ Zapfen → kurze, mittel, lange ○​ K: 480nm - blau ○​ M: 521nm - grün ○​ L: 527nm - gelb/rot ​ Reize → Reaktionen nach unterschiedlicher Wellenlänge ​ besitzen maximale Sensitivität für jeweilige Welle ​ Erregungsmuster wird Farbe eindeutig codiert Wie wird Farbe in den Rezeptoren kodiert? ​ Rezeptoren komplex verschaltet → Komplementärfarben verrechnet ​ für jede Wellenlänge → eigenes Aktivitätsmuster (Young, Helmholtz) ○​ drei Rezeptoren reagieren in unterschiedlichem Maße ○​ Erzeugung von Farbwahrnehmung Welche weitere Verarbeitung findet bei der Farbwahrnehmung statt? ​ Gegenfarbtheorie (nach Hering) → Kontrastphänomen ○​ Neuronen können hemmen/verstärken ○​ schwarz, weiß ○​ rot, grün ○​ blau, gelb Zweistufentheorie der visuellen Reizverarbeitung → Farbverarbeitung in zwei aufeinanderfolgenden Schritten ​ Licht → Rezeptor → Farbwahrnehmung ​ Gegenrezeptor → Gegenfarbwahrnehmung → Gehirn Beschreiben Sie Kontrastphänomene bei der Farbwahrnehmung. Was ist deren Ursache? Hell-Dunkel-Flächen ​ Anschein von schwarz-weiß-Linien Trennung → nicht vorhanden ○​ Laterale Hemmung Laterale Hemmung → 1. Stufe der Objektwahrnehmung ​ Vorgang, bei dem visuelle Informationen im Auge der Netzhaut so verarbeitet werden, dass Kontraste verstärkt werden ​ Verschaltung von Fotorezeptoren ○​ zwei verschiedene Farbintensitäten → Rezeptoren bei “weißem Licht” stärker erregt ○​ helle Bereiche hemmen benachbarte dunkle Bereiche Simultankontrast ​ Entstehung durch laterale Hemmung auf höherer Ebene ​ Helligkeitswahrnehmung wird relativiert durch Umgebung ​ Räumliche Wahrnehmung als Basis der Helligkeitswahrnehmung Wovon hängt die wahrgenommene Größe wesentlich ab? ​ Netzhautbildgröße des Objekts ​ Wahrgenommene Entfernung des Objekts zum Auge Beschreiben Sie das Emmertsche Gesetz. “Die wahrgenommene Größe eines Objekts ergibt sich aus der Multiplikation der Netzhautbildgröße mit der wahrgenommenen Entfernung. Diese von Emmert gefundene Beziehung zwischen wahrgenommener Distanz (Dw) und der Größe des Retinabildes (Gr) wird als Emmert’sches Gesetz bezeichnet.” Danach ist die wahrgenommene Größe proportional zu Gw = (Gr x Dw)K” ​ Nachbild erscheint größer, je weiter die Vorlage entfernt ist ​ Nachbild entsteht auf Retina → Entfernung wird mit verrechnet bei Größenbeurteilung Größenkonstanz ​ Objekt weiter entfernt = Bild auf Retina kleiner ○​ wird mit Entfernung verrechnet Beschreiben Sie die Müller-Lyer-Täuschung und die Ponzo-Täuschung und geben Sie eine mögliche Erklärung dafür. Müller-Lyer-Täuschung ​ Strich mit nach innen gerichteten Linien: kleiner wahrgenommen ○​ meistens Außenkanten von Objekten ○​ Außenkanten weiter weg = erscheinen kleiner Ponzo-Täuschung ​ gleich lange Balken in unterschiedlichen Ebenen eines Bildes → unterschiedlich lang ○​ Hintergrund = länger wahrgenommen ○​ Entfernung zu betrachtenden Dingen mitgerechnet Beschreiben Sie kurz verschiedene Hinweisreize für die Entfernung von Objekten. Welche sind vor allem im sehr nahen Bereich ( Lineare-Konfiguration-Bedingung Wie groß ist die Gedächtnisspanne im Arbeitsgedächtnis? Wie weist man dies nach? “Die Gedächtnisspanne (memory span) ist die Anzahl der Informationseinheiten, die ein Individuum nach einmaliger Darbietung fehlerfrei und in richtiger Reihenfolge reproduzieren kann.” ​ Versuch: Merken Sie sich so viele Zahlen wie möglich. ○​ Alle aufschreiben, an die man sich erinnert ​ typisches Ergebnis: 7 (+/- 2) → Chunk ​ Gedächtnisspanne: Anzahl der Elemente im Arbeitsgedächtnis ist begrenzt Was passiert mit Inhalten des Arbeitsgedächtnisses, die nicht aktiv verwendet werden? ​ zeitlicher Zerfall der Inhalte (Peterson & Peterson 1959) Was ist das wesentliche Ergebnis im Sternberg-Paradigma (Gruber, 2011)? Was lernt man dadurch über das Arbeitsgedächtnis? ​ linearer Zusammenhang zwischen Listenlänge und Reaktionszeit ○​ pro Item in der Liste erhöht sich Reaktionszeit um ca. 30-50 ms ​ Abruf durch Suchfunktion, die der Reihe nach die Inhalte durchgeht ○​ serieller Suchprozess + erschöpfende Suche (Suche läuft bis Listenende) Welche Arten von Gedächtnis werden innerhalb des Langzeitgedächtnisses unterschieden? Wenn Sie sich an Ihren ersten Tag in der Schule erinnern, welche Art von Gedächtnis ist dies? → episodisches Gedächtnis Was ist der Unterschied zwischen aktiver und automatischer Enkodierung? aktive Enkodierung automatische Enkodierung bewusste Form der Enkodierung, die unbewusste Einspeicherung von zufällig Aufmerksamkeit und bewusste anfallenden Informationen und von gut Anstrengung erfordert gelernten Informationen (Wortbedeutungen) Beschreiben Sie die drei wichtigsten Arten der Enkodierung Semantische Enkodierung Es wird Bedeutung gemerkt, nicht genauen Worte/Objekte Merktechnik: merkt sich Dinge besser, wenn sie eine Bedeutung haben Visuelle Enkodierung speichert visuelle Informationen als Bilder sehr viele unserer spontanen Erinnerungen Objekte in unserer Umgebung, Gesichter Akustische Enkodierung Musik, Stimmen, Geräusche speichert verbale bzw. auditive Informationen Welche Rolle spielt der Schlaf bei der Konsolidierung von Gedächtnisinhalten? Was zeigt der Versuch von Plihal & Born (1977)? Früher Nachtschlaf (Tiefschlaf): Explizites Gedächtnis Später Nachtschlaf (REM): Prozedurales Gedächtnis ​ Konsolidierung passiert hauptsächlich während dem Schlaf ​ Tiefschlaf wichtiger für deklaratives Gedächtnis (Wortpaarassoziationen) ​ REM wichtiger für prozedurales Gedächtnis (Spiegelzeichnen) Wie werden nach Anderson (1996) Inhalte im Langzeitgedächtnis strukturiert? ​ Hierarchische Strukturierung: fehlende Elemente ergänzen ​ Ordnung nach bestimmten Prinzipien ○​ besonders effektiv: Individuelle Strukturen ​ Mechanismus: Zuordnung/Einordnung → klare Strukturierung = effektivere Speicherung + bessere Erinnerung Skizzieren Sie ein Beispiel für ein hierarchisches semantisches Netzwerk. Semantisches Wissen: repräsentiert in semantischen oder propositionalen Netzwerken Was ist Priming? Was lernt man daraus über das Langzeitgedächtnis? ​ Wecken von Assoziationen → beschleunigt Abruf ​ Gedächtnisinhalte sind vernetzt ​ Aktivierung eines Inhalts durch Aktivierung vernetzter Inhalte ​ Assoziative Netzwerk ○​ “Doktor” → “Arzt” ​ Automatischer Abruf ○​ Zugang passiert unbewusst ​ langfristige Speicherung und Flexibilität ​ Gedächtnisabruf ist kontextabhängig ○​ beeinflusst durch vorherige Erfahrungen Welche Rolle spielt der Kontext für den Abruf? Beschreiben Sie dies am Versuch von Goddon & Baddeley (1975, Taucher), Teasdale & Russel (1983, Emotionen) oder Eich et al. (1975, Cannabis). Godden & Baddeley (1975) ​ gelernte Wörter besser in selben Kontext wiedergegeben ○​ Wasser - Wasser; Land - Land Teasdale & Russel (1983) ​ positive, neutrale und negative Worte lernen lassen ○​ Abruf in Hochstimmung vs. gedrückter Stimmung ​ Hochstimmung: positiv > neutral > negativ ​ gedrückte Stimmung: negativ > neutral > positiv ○​ neutrale Wörter: Gedrückt > Hoch Eich et al. (1975) ​ lernen und Erinnern unter Cannabis und beim Rauchen ​ mehr % wiedergegeben wenn unter gleichen Bedingungen ○​ Zigarette - Zigarette, Cannabis - Cannabis Kontexteffekt ​ gelernte Information im gleichen Kontext besser behalten und erinnert werden Enkodierspezifität ​ spätere Abruf von Information verbessert, wenn Kontext von Abruf- und Kodierungssituation übereinstimmen Was sind die beiden wesentlichen Ursachen für das Vergessen? ​ nicht einprägen ○​ kein Übergang ins Kurzzeitgedächtnis → auch nicht ins Langzeitgedächtnis ​ nicht zugänglich ○​ Interferenz mit anderem, vorhandenen Material ○​ Passende Abrufreize fehlen ○​ emotionale Aspekte (Kontexteffekte) ○​ motiviertes Vergessen (Verdrängen) Beschreiben Sie kurz das Zwei-Speicher-Modell des Gedächtnisses. Atkinson & Shiffrin (1971) ​ eingehende Information geht in das KZG ○​ bewusste Verarbeitung der Informationen ​ verarbeitete Informationen werden wiederholt ○​ erhaltendes Wiederholen (aufrechterhalten im KZG) ○​ oder elaboriertes Wiederholen (verknüpft mit Wissen) ○​ Displacement (neue Info verdrängt alte) ​ elaborierte wiederholte Informationen gehen ins LZG Was besagt die Theorie der Verarbeitungstiefe nach Craig & Lockhart (1972)? ​ je “tiefer” ein Material verarbeitet wird, umso besser wird es behalten “Verbales Material wird am besten behalten, wenn es nach seiner Bedeutung - semantisch oder bildhaft - codiert und möglichst ‘tief’ nach seiner Bedeutung elaboriert wird.” Was konnte Loftus über das episodische Gedächtnis nachweisen? ​ Episodisches Gedächtnis = Konstruktives Gedächtnis ​ Durch Art der Fragestellung wird Erinnerung verändert “Erinnerungen an erlebte Ereignisse werden rekonstruiert und dabei mit plausiblen Einzelheiten aufgefüllt (konstruktives Gedächtnis). Falsche Erinnerungen können dabei auch durch die Art der Fragestellung induziert werden.” Welche Rolle spielen Schemata für das episodische Gedächtnis? “Ein Schema ist eine kognitive Repräsentation einer Klasse von Objekten, Personen, Ereignissen oder Situationen. Es ist ein Wissensbündel, das Generalisierungen codiert. Schemata beeinflussen sowohl Prozesse des Encodierens in das LZG als auch Prozesse des Abrufs.” ​ Schemata: kognitive Repräsentation einer Klasse → codiert Generalisierung ○​ beeinflusst Prozesse des Encodierens ins LZG + Prozesse des Abrufs Bewer & Treyens (1981) ​ Gegenstände, die in das Schema passen, werden gut erinnert ​ Gegenstände, die nicht in das Schema passen, werden schlecht erinnert ​ Gegenstände, die in das Schema passen, werden fälschlicher Weise angegeben Denken und Problemlösen Beschreiben Sie kurz die vier wesentlichen Arten des Denkens. Propositionales Denken Repräsentation von Wissen Bildhaftes Denken anderes Wissen Schlussfolgerndes Denken das “richtige” Denken Problemlösen kreatives Denken Was besagt die Theorie der dualen Codierung? Paivio (1971) ​ Verbale und visuelle Informationen werden unterschiedlich repräsentiert ○​ verbal: Bedeutung, Inhalte (bestimmte Eigenschaften, erlernbar) ○​ visuell: Bilder Was ist ein Konzept? “Konzepte – oder auch Begriffe – sind kognitive Repräsentationen von Arten von Dingen. Sie umfassen die Eigenheiten oder Relationen, die einer Klasse von Objekten oder Ideen gemeinsam sind.” Skizzieren Sie ein hierarchisches semantisches Netzwerk für “Brot” als Teil von “Pflanzlich” oder “Tierisch” als Teil von “Lebensmittel”. Auf welche Weise entscheidet man, ob ein Objekt zu einer Kategorie gehört? Beschreiben Sie kurz drei Theorien dazu. ​ Kritische Merkmalstheorie - Eigenschaften durchgehen und prüfen ​ Prototypentheorie - Ähnlichkeit mit Prototypen ​ Exemplarbasierte Theorie - Ähnlichkeit mit Exemplar aus der Vergangenheit Wie stellt man sich nach dem Versuch von Heidbreder (1947) das Erlernen von Konzepten vor? ​ Begriff und Bild bekommt man gezeigt ​ ab einem bestimmten Zeitpunkt wissen die Probanden, was die Begriffe bedeuten ○​ Zeit abhängig von Art des Begriffs (konkret, räumlich, numerisch) und Komplexität “Die neue Präsidentin der TU Braunschweig ist eine begeisterte Radfahrerin”. Welche Propositionen sind in diesem Satz enthalten? Proposition ​ kleinste WIssenseinheit, die selbständig eine Aussage bilden kann, d.h. als wahr oder falsch beurteilt werden kann ​ Relation (Prädikat) und Argument Beispiel ​ begeistert, neue Präsidentin der TU Braunschweig, Radfahrerin Was ist das wesentliche Ergebnis zur mentalen Rotation nach dem Versuch von Metzler & Shephard (1974)? ​ Darbietung von Objekten, die unterschiedliche Stellungen im Raum einnehmen ○​ Entscheidung, ob diese gleich oder unterschiedlich sind ​ Objekte, die durch Rotation in der Bildebene ineinander überzuführen sind ○​ Variation des nötigen Rotationswinkel ○​ Messung der Reaktionszeit ​ Objekte, die durch Rotation in der Bildtiefe ineinander überzuführen sind ○​ Variation des nötigen Rotationswinkel ○​ Messung der Reaktionszeit ​ bildliche Repräsentationen werden innerlich rotiert ​ analoger Verlauf zu einem physikalischen Prozess Was lässt sich aus dem Versuch von Brooks (1968) zum Scannen mentaler Bilder über die benötigten Ressourcen schließen? ​ Vorstellung schematischer Zeichnungen von Buchstaben ○​ Beginn bei * ○​ innerlich die Figur abfahren ○​ Eckpunkte klassifizieren ​ Ja: auf unterer oder oberer Außenkante ​ Nein: nicht auf Außenkante ​ Kontrollaufgabe verbal ○​ Satz vorgeben: EIn Vogel in der Hand ist nicht im Busch ○​ Klassifizieren der Wörter ​ Ja: Hauptwort ​ Nein: Anderes ​ Bilder mental scannen bzw. Sätze klassifizieren → visuelle Ressourcen benötigen am längsten Zeit ​ Beim Scannen mentaler Bilder ○​ längere Zeiten beim Zeigen ○​ Doppeltätigkeit: Visuelle Auswahl der Zeichen interferiert mit räumlicher Vorstellung ○​ Scannen mentaler Bilder nutzt dieselben Ressourcen wie visuelle Informationsverarbeitung ​ Bei Sätzen ○​ Längere Zeiten beim Sprechen ○​ Verbale Informationsverarbeitung (Klassifikation) interferiert mit sprachlicher Reaktion ​ Visuelle Vorstellungen werden wie visuelle Objekte verarbeitet ○​ Objekte rotieren dauert Zeit ○​ Linien abfahren dauert Zeit ​ Bildhaftes Denken greift auf dieselben Ressourcen wie visuelle Wahrnehmung zurück ○​ Für die Vorstellung und Wahrnehmung werden dieselben Prozesse genutzt → Bildhaftes Denken ist die zweite wesentliche Form der Wissensrepräsentation Geben Sie je ein Beispiel für einen deduktiven und einen induktiven Schluss. Deduktion ​ Alle Psychologen haben ein sehr gutes Abitur (1.x) ​ Anja ist eine Psychologin ​ → Anja hat ein sehr gutes Abitur Induktion ​ Anja hat ein 1.3 Abitur ​ Anja ist Psychologin ​ → Alle Psychologen haben 1er Abitur Welche Rolle spielt Induktion bei der Bildung von Konzepten? ​ Beobachtung von Einzelfällen ​ Schrittweise Generalisierung Nennen Sie die drei Kennzeichen von Problemen. ​ Unerwünschter Anfangszustand ​ Erwünschter Zielzustand ​ Barriere, die die Erreichung des Zielzustands verhindert Beschreiben Sie kurz drei Eigenschaften des Problemlösens. Zielgerichtetheit Verhalten ist darauf ausgerichtet, ein bestimmtes Ziel zu erreichen Zerlegung in Teilziele Erreichen des Ziels erfordert Zerlegung in Teilaufgaben, die in bestimmter Reihenfolge bearbeitet werden müssen Anwendung von Teilziele können erreicht werden, da man Operatoren dazu Operatoren kennt (Handlungen, um diese Ziele zu erreichen) Beschreiben Sie fünf Problemlösestrategien jeweils mit einem Beispiel. Versuch-und-Irrtum testet verschiedene Lösungen aus bis eine funktioniert Ein Mensch versucht, einen Schlüssel in ein Schloss zu stecken bis der richtige passt Problemlösen durch verändert ursprüngliche Problemwahrnehmung Umstrukturieren Das Schachproblem → 31 Stein deckt 2 Felder ab, 30 w, 32 s Problemlösen durch Durch Pause ist man eher fähig eine neue Lösungsstrategie Einsicht anzuwenden Das Problem der billigen Halskette Anwenden von anwenden von festgelegten Regeln, die zum Ziel führen Strategien Der Turm von Hanoi Problemlösen durch innovative Ansätze Kreativität Das Benzol-Problem Welche Phasen unterscheidet man beim kreativen Problemlösen? Problematisierung Probleme erkennen, Frage stellen Exploration Problemfeld aus verschiedenen Sichtweisen erforschen Inkubation Entspannung und scheinbares Vergessen des Problems Heuristische Regression Spontane, neue Lösungsmöglichkeiten Elaboration Ausarbeiten der Ideen

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