Allgemeine Psychologie PDF
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This document is about general psychology, specifically covering perception, information processing, and the formation of impressions. It delves into how people perceive the world around them and how these perceptions are influenced by factors such as culture, motivation, and expectations. The document also touches upon social perception, looking at how people form impressions of others. It looks at the theories of emotion, memory, and other psychology topics.
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Allgemeine Psychologie _____________________________ Wahrnehmung ____________________________________________ Bedeutung: Informationsgewinn & Bearbeitung „Wahrnehmung“ beschreibt Prozess -> Sinneseindrücke + Kognition o Sensation = Sinneseindrücke aufgenommen...
Allgemeine Psychologie _____________________________ Wahrnehmung ____________________________________________ Bedeutung: Informationsgewinn & Bearbeitung „Wahrnehmung“ beschreibt Prozess -> Sinneseindrücke + Kognition o Sensation = Sinneseindrücke aufgenommen o Perzeption = Sensation wird verarbeitet „Exterozeption“ -> Wahrnehmung der Außenwelt „Interzeption“ -> Wahrnehmung des eigenen Körpers „Selbstwahrnehmung“ -> Wie nehmen wir uns wahr? „Fremdwahrnehmung“ -> Wie nehmen Andere uns wahr? Wie werden Reize verarbeitet __________________________________________ Datengeleitet – Bottom up o Aufnahme sensorischer Information -> automatisierte Entscheidung relevant oder nicht? -> Bearbeitung Hypothesengeleitet – Top up o Info aufgenommen -> Kategorisierung aufgrund Erfahrung, Motive & Erwartungen Wie viel Wahrheit steckt in Wahrnehmung _______________________________ Welche Faktoren beein ussen menschliche Wahrnehmung o Sprache, Durst, Kultur, Gewohnheit, …, ALLES Wir sind Individuum -> in sozialem System (Äußere Ein üsse: z.B. Wetter) -> im System: auch andere Individuen, die in Beziehung stehen Wahrnehmung in mehrdeutiger Welt ____________________________________ fehlen uns Informationen -> automatische Ergänzung Ergänzungen können fehleranfällig sein, aber nötig weil: o in mehrdeutiger Welt zurecht nden o kognitiven Aufwand geringhalten Hypothesentheorie sozialer Wahrnehmung ______________________________ fl fi fl von: Bruner & Postman Wahrnemungsvorgang = hypothesengeleitet welcher Inhalt wahrgenommen wird -> von Erwartungen mitbestimmt Prozess der Wahrnehmung: o Antizipation bestimmter Ereignisse o Information aus Umwelt aufgenommen Erwartungen verglichen mit aufgenommener Information Erwartungen bestimmen Aufnahme & Interpretation je stärker Hypothese… o … desto eher bestimmt sie Aufnahme von Inhalten, Interpretation & Reaktion bestimmen o … desto größer müssen Wiedersprüche sein, um Hypothese zu widerlegen o … desto weniger bestätigende Information benötigt, um beibehalten zu werden Tendenz zu Hypothesenbestätigung -> kognitiver Aufwand geringer & bestätigende Info wird sich besser gemerkt Priming ____________________________________________________________ durch Hinweisreiz -> Schema wird ausgelöst -> Verhalten, Erleben & Erinnerung wird beein usst gerade Erlebtes aktiviert bestimmte Schemata Hinweisreiz -> aktiviert bestimmtes Gedächtnismerkmal Gedächtnismerkmal -> beein usst Wahrnehmung & Interpretation Subliminale Wahrnehmung ___________________________________________ = unbewusste Wahrnehmung von Reiz Signalstärke zu gering für bewusste Wahrnehmung, Reiz trotzdem da Konformität von Ash _________________________________________________ von Ash Meinung der Gruppe wird als richtig angenommen -> Wahrnehmung wird angepasst Soziale Perzeption ___________________________________________________ fl fl = „Gewinnung eines Eindrucks von Menschen + Ziehen von Schlussfolgerung“ Kategorisierung von Menschen angesichts notwendiger Informationen bestimmte Hinweisreize aktivieren kognitive Inhalte Erwartung wird geweckt o weitere Wahrnehmung beein usst o weiteres Verhalten beein usst Implizite Persönlichkeitstheorie ________________________________________ persönliche Überzeugung -> durch Erfahrung, Einstellung, … entstanden -> aktivieren bestimmte Hinweisreize „Hinweisreize“ um Menschen zu Kategorisierung (Merkmale: Übergewicht, Brille, …) auf Grundlage der durch Hinweisreize aktivierten Schemata -> bilden Theorie über Person Schemata zu Gruppierung von Persönlichkeitsmerkmale = kultur- & sprachabhängig Impression Formation ________________________________________________ Schemata nicht auf Widersprüchlichkeit ausgerichtet im Sinne der Gestalttheorie -> wir suchen nach guter Persöhnlichkeitsgestalt Ash Paradigma der Eindrucksbildung Liste mit Adjektiven für VP -> Priming VP wird gebeten, Aufsatz über Person zu schreiben Beschreibung auf Unterschiede & Gemeinsamkeiten geprüft einziges Wort -> verändert Einschätzung komplett Gesamteindruck: mehr als Summe beschriebener Eigenschaften Gesamteindruck von Kontext zu Kontext verschieden Erwartung an z.B. Geschlecht -> beein usst Bewertung bestimmter Eigenschaft „Kategoriedenken“ fl fl fl welche Kategorie angezogen wird -> abhängig welche Kategorien besonders häu g genutzt Rosenthal- & Pygmalioneffekt _________________________________________ Pygmalion = griechischer Bildhauer verliebt in Statue einer Frau, die er kreierte behandelte sie wie einen Menschen Aphrodite berührt -> macht sie zu Menschen Fazit: „er behandelt sie wie Mensch, daher wird sie Mensch“ Rosenthal untersucht: wie wirkt sich Erwartung von Lehrer auf Schüler aus Kinder psychologisch getestet Fazit: Erwartung verändert Verhalten „Beobachtereffekt“ -> Akt der Beobachtung verändert Gegenstand der Beobachtung Soziale Rolle Soziale Orientierung Soziale Norm gemeinsame z.B. Aufzug Vorschriften, Erwartung einer Experiment Regeln, die Gruppe, wie Verhalten anderer Verhalten in Mitglieder sich Menschen als sozialen Rahmen Verhalten Ausgangspunkt betreffen „soziale Rolle“ -> und Gesellschaftlich Strukturen, Regeln Orientierungshilfe und kulturell und Abläufe geben „Idiosynkrasiekredi bedingt Identität t“ -> lange konform soll Komplexität nur rollenkonforme = eher toleriert sozialer Gedächtnis _______________________________________________ Hermann Ebbinghaus (1850–1909) o Begründer der experimentellen Gedächtnisforschung. o Ziel: Systematische Untersuchung von Gedächtnisprozessen Thema der Forschung o Gedächtnis, Lernen, Vergessen und die Speicherung von Informationen o objektive Messbarkeit fi Methodik und Experimente____________________________________________ Selbstversuche o Ebbinghaus war eigener Proband -> Konsistenz und Kontrolle sichern o führte Experimente unter standardisierten Bedingungen durch Sinnlose Silben werden gelernt o Bedeutung & Vorerfahrung ausschließen o Gedächtnisleistung isolieren Messmethoden o Lernzeit: Zeit, um eine Liste von Silben fehlerfrei zu lernen o Wiederholungen: Anzahl der Wiederholungen, bis Material vollständig erinnert wird o Reproduktionsrate: Wie viele Silben nach einem bestimmten Zeitraum erinnert werden o Ersparnismethode = Wiederholung einer zuvor gelernten Liste: - Zeitersparnis bei erneutem Lernen zeigt -> wie viel im Gedächtnis geblieben ist - Quanti zierung des Gedächtnisses durch Vergleich der notwendigen Wiederholungen Ergebnisse der Experimente __________________________________________ Vergessenskurze Exponentialkurve o Schneller Gedächtnisverlust kurz nach dem Lernen. o Nach 20 Minuten: Rund 42 % des Materials vergessen. o Nach 1 Stunde: 56 % vergessen. o Nach 1 Tag: 67 % vergessen. o Nach 1 Monat: 79 % vergessen o Je länger die Zeit seit dem Lernen, desto langsamer der zusätzliche Verlust. Wiederholung und Lernen ____________________________________________ häu ge Wiederholung -> reduziert Vergessenprozess Verteiltes Lernen = “Spacing Effect” o Wiederholung über längeren Zeitraum verteilt -> effektiver als “Cramming” Überlernen -> zusätzliche Wiederholungen nach vollständigem Lernen -> verbessert Behaltensleistung langfristik fi fi Primacy- und Recency-Effekt _______________________________________ Anfangs- und Endteile von Listen werden besser erinnert als der Mittelteil. Lernkurve _______________________________________________________ Wiederholtes Lernen führt zu immer schnelleren und ef zienteren Gedächtnisleistungen. Der Aufwand, etwas zu lernen, sinkt bei jeder Wiederholung Konzepte und Modelle _______________________________________________ Ersparnismethode Vergleich von ursprünglichem Lernen und erneutem Lernen Quantitative Messung der Gedächtnisleistung Speicherung im Gedächtnis Gedächtnis = System, das Informationen speichert & abruft Erste Hinweise auf Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis. Verknüpfungen und Assoziationen Lernen wird durch sinnvolle Verknüpfungen & Wiederholungen erleichtert. Gedächtniskapazität Begrenzte Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses Praktische Anwendungen der Erkenntnisse ______________________________ Lernstrategien Verteiltes Lernen o Lernen in mehreren Sitzungen über längere Zeiträume. Überlernen o Zusätzliche Wiederholungen verbessern langfristige Behaltensleistung. Wiederholungsintervalle o Spätere Wiederholungen in immer größeren Abständen (Spaced Repetition). Prüfungsvorbereitung o Stoff regelmäßig wiederholen. o Fokus auf Anfang und Ende von Listen oder Texten. o Verknüpfungen schaffen, um Erinnerungen zu erleichtern. Emotionen ________________________________________________ „Jeder weiß, was eine Emotion ist – bis zum Zeitpunkt, an dem danach gefragt wird“ Problem: Welcher Aspekt der Gefühlten ist Emotion? Komponenten der Emotion _______________________________________________________ an die bevorstehende Prüfung denkend -> was kann man beobachten? fi Kognitive Komponente -> „Was habe ich vergessen“ „Was ist die Antwort“ „Ich kann mich nicht mehr erinnern“ Physiologische Komponente -> Herzfrequenz, Schwitzen, trockener Mund Behaviorale Komponente -> Verhalten wird schreckhafter, Reaktion schneller Expressive Komponente -> Mimik verändert sich Subjektive Komponente -> Spannung, Gesamtbilanz des momentanen Be ndens Wie entstehen Emotionen? ___________________________________________________ 1. Emotion = Reaktion auf kognitive Einschätzung 2. noch vor bewusster Einschätzung kommt es zu emotionaler Reaktion - Position heute -> zwei Wege zu Emotionsentstehung - sowohl psychologische als auch neurologisch zu untersuchen fi - Vielfalt beider Emotionsphänomene -> durch Kombination beider Zugänge - LeDoux entscheidet zwischen Low und High Road - Affektives Prozessieren: schneller, grober Bewertungsvorgang - Kognitives Prozessieren: langsame, präzise Einschätzung - vergleichbar mit sensibler Alarmanlage - bestimmte Signale lösen Vorsichtsmaßnahmen aus Bsp.: Skifahren -> Schrecksekunde, scheint, als würde Snowboarder fallen -> Amygdala löst körperliche Reaktion aus -> Snowboarder fängt sich -> es braucht, bis Erregung weg ist Emotion und Kultur ___________________________________________________________ - Emotion als Reaktion auf bestimmte Klasse wiederkehrender Situationen - Aufgrund ähnlicher Erfahrungen -> es ist zu erwarten, dass selbe emotionale Reaktion bei allen Menschen auftritt - Universalität von Emotionen? - Überprüfen: Forschung an Neugeborenen unterschiedlicher Kulturen Silvan Tomkins (1911-1991) - Beobachtung: Säuglinge reagieren ohne vorgehende Erfahrungen mit Furcht oder auch Atemproblemen auf laute Geräusche - Bestimmte Reize = von Geburt an mit bestimmten emotionalen Reizen verknüpft - Camras et al (2007): 11 Monate alte Säuglinge aus unterschiedlichen Kulturkreisen zeigen die gleichen Gesichtsausdrücke bei Angst oder Wut Kobiella et al (2008) - Fähigkeit Gesichtsausdrücke zu interpretieren -> anscheinend durch Fähigkeit entsprechende Emotion auszudrücken entwickelt - Hirnaktivität 7 Monate alter Kinder unterscheidet sich, wenn sie wütend oder ängstlich sin - Ihre Expression lassen keinen Unterschied dieser Emotionen zeigen - wie soll mit Emotionen umgegangen werden -> kulturspezi sche Unterschiede Wolof (2005) - Kasten; hohe Kaste hält Ausdruck von Emotionalität in engen Grenzen; niedrigere Kasten dürfen und sollen Emotionen ausdrücken Hobara (2005) - angemessenes Verhalten zum Ausdruck von Schmerz, USA vs. Japan - Japanische Teilnehmer stimmen offenem Ausdruck von Schmerz weniger zu - Hobara sprich von „traditionellem Stoizismus vieler asiatischer Kulturen“ - Management des Gesichtsausdrucks unterliegt kulturellen Unterschieden Experiment Ekman (1972) - Stress – auslösende + neutrale Filmausschnitte werden gezeigt - Probanden aus Japan -> zeigen gleiche Reaktion wie Amerikaner, wenn sie Film allein sehen - im Beisein von Wissenschaftler: maskieren negative Expression mit Lächeln Die Wahrnehmung von Emotionen ________________________________________________ Emotionale Kommunikation möglich, ohne dass Emotionen angesprochen werden Über Gestik, Mimik, Tonfall, etc. werden Emotionen transportiert und auch beein usst Nonverbale Emotionsäußerungen lassen sich in 5 Kategorien einteilen Embleme: Gesten, die ein entsprechendes Wort haben fl fi o Bsp.? o kulturabhängig Illustratoren: Gesten, die unser Sprechen begleiten o Bspw. Hebend er Augenbraue, Unterstreichen mit Hand/ Armbewegung, Beugung des Rumpfes… Regulatoren: Verhaltensweisen, mit Hilfe derer Gespräch gelenkt wird o B s p w. , N i c k e n , A b w e n d e n d e s B l i c k e s , H i n w e n d u n g z u Gesprächsteilnehmer Selbst – Adaptoren: Verhaltensweisen, die keiner Intention folgen, außer möglicherweise dem Abbau von zb. Nervosität o Bspw. Durch die Haare streichen, Kinn zupfen, Bein Wippen, … Nonverbale Emotionsausdrücke: Mimik, Gestik Nonverbale Emotionsausdrücke: Mimik __________________________________________ Paul Ekman -> Anthropologe, Psychologe „Facial Action Coding System“: Klassi kation Gesichtsausdrücke 6 Grundemotionen: Furcht, Zorn, Trauer, Ekel, Freude, Erstaunen B a s i s e m o t i o n e n ______________________________________________________________ Ekman ndet kulturübergreifend Basisemotionen -> überall auf selbe Art mimisch dargestellt Ekman & Friesen: zeigen Fotos von Basisemotionen von Amerikanern an Volk aus Papua-Neuguinea werden treffsicher erkannt Liste universeller Gesichtsausdrücke wird erweitert Interessante Beobachtungen bei Erforschung der Ausdrücke ______________________ Gesichtsausdruck wirkt sich auf tatsächliche Emp ndung aus emotionaler Gesichtsausdruck -> zum Teil nicht kontrollierbar (Ringmuskeln in Mund und Augen = schwer kontrollierbar) Stellungsänderung der Augenbrauen bei Sympathie auch schwer steuerbar fi fi fi S t r e s s ___________________________________________________________________ ________ Hans Selye (1907-1982) „Ich habe allen Sprachen ein neues Wort geschenkt“ => STRESS Stress als Reaktion auf Stressor (= Umwelteinwirkung) Unterscheidung später -> Distress (negativ) & Eustress (positiv) aktivieren jeweils anderes Hormonsystem Eustress – Stress der nicht Distress – Ausschüttung von überfordert Stresshormonen Adrenalin und Noradrenalin Cortisol und Corticosteron werden im Mark der werden in Nebennierenrinde Nebennieren gebildet gebildet Wirkung: ankurbelnd, W i r k u n g : steigend, aktivierend entzündungshemmend, bremsend, dämpfend – Ausschüttung durch Ausschüttung von Hypothalamus, Sympathicus ausgelöst Hypophyse & Nebennierenrinde gesteuert Transaktionales Stressmodell ________________________________________________ Stress = aktive Auseinandersetzung mit Umwelt Wirkung des Stressors hängt von kognitiver Bewertung und von Bewertung der zu Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten ab je größer wahrgenommene Diskrepanz zwischen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten ist, desto größer Stressemp nden Persönlichkeitseigenschaft spielen wichtige Rollen fi Leistung unter Belastung: Manche werden besser, Andere schlechter