Summary

This document provides general guidelines for emergency situations, covering topics like alarm procedures, rescue and firefighting, appropriate responses related to different incident types and situations, like fires or accidents, with special attention to the different roles of involved parties; and important steps for emergency responses. It provides a comprehensive guide on responding to emergencies.

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Allgemein gilt für Jeden: Für das richtige Verhalten in Notfällen müssen die nachstehend angeführten Maßnahmen in der richtigen Reihenfolge gesetzt werden, diese werden auch als „Alarmierungskette" bezeichnet: ► Alarmieren ► Retten ► Löschen ► Feuerwehr erwarten und informieren Alarmieren Al...

Allgemein gilt für Jeden: Für das richtige Verhalten in Notfällen müssen die nachstehend angeführten Maßnahmen in der richtigen Reihenfolge gesetzt werden, diese werden auch als „Alarmierungskette" bezeichnet: ► Alarmieren ► Retten ► Löschen ► Feuerwehr erwarten und informieren Alarmieren Alarmierung der Feuerwehr: ► Telefon: Notruf 122 ► Autobahnnotrufsäulen ► Druckknopfmelder in Gebäuden ► Sirenentaster (Brandmeldestellen) im Ortsgebiet ► automatische Alarmweiterleitung von Brandmeldeanlagen ► vor Auslandsreisen erkundige dich über die Notrufnummern, z.B. Euronotruf 112 Wird in Niederösterreich ein Notruf an die Notrufnummer 122 abgesetzt, gelangt der Anrufer zu einem freien Disponenten im Alarmzentralenverbund. Die primäre Betreuung meines Bezirks (Abschnitts) erfolgt durch die Bereichsalarmzentrale............................................................................... Der Disponent erfasst auf Basis der eingegangenen Meldung den Einsatz im Einsatzleitsystem und alarmiert, abhängig der Einsatzzone und dem jeweiligen Meldebild auf Basis der Alarmpläne die zuständigen Feuerwehren. Was hat der Notruf zu einer Alarmzentrale zu enthalten: Die Abwicklung der Notrufgespräche erfolgt auf Basis eines festgelegten Prozesses immer nach dem gleichen Schema, unabhängig davon in welcher Alarmzentrale das Gespräch angenommen wird. Die Abfrage wird stets mit „Notruf Feuerwehr. Wo genau ist der Einsatzort?" beginnen und folgender Reihenfolge abgewickelt: ► 1. WO wird die Feuerwehr gebraucht? (möglichst präzise Angaben! Adresse, Straßenkilometer, Anfahrt, \...) ► 2. WER spricht? (Rückrufnummer unter welcher der Anrufer bei Rückfragen oder Gesprächsabbruch erreichbar ist) ► 3. WAS ist passiert? (Brand, technisches Gebrechen) ► 4. WIE (weise auf besondere Umstände hin: eingeschlossene Personen, besondere Gefahren, Brandausmaß, Krankenhaus, Pflegeheim, Schule, Hochhaus, \...\...\...) Sprich langsam und deutlich! Verhalten in NotfällenA.2 Retten Nach erfolgter Alarmierung sollten nachstehende Maßnahmen gesetzt werden: ► warnen aller betroffenen Personen ► Verletzten, Kranken, Kindern und gebrechlichen Personen helfen Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung! Im Brandfall gibt es grundsätzlich 2 Möglichkeiten des Verhaltens: Sollten die Flucht- und Rettungswege ohne Gefahr benutzbar sein, soll man: ► im Brandraum Fenster und Türen schließen, ► im Stiegenhaus bzw. am Gang die oberen Fenster öffnen, ► Aufzüge nicht benutzen. Sollten die Flucht- und Rettungswege nicht benutzbar sein, soll man: ► versuchen den Brand zu löschen, ► den Brandraum verlassen und die Tür(en) zum Brandraum schließen, ► im Aufenthaltsraum die Fenster öffnen, ► sich bemerkbar machen (winken, telefonieren), ► Änderung der Luftströmung beachten, bei Bedarf Fenster geschlossen lassen. Löschen Löschen mit Kleinlöschgeräten ► Tragbare Feuerlöscher, Löschdecke, usw. die vor Ort bereitgehalten werden, verwenden. ► Beachte die Regeln für den richtigen und effizienten Einsatz von verfügbaren Löschgeräten und Löschmitteln. Wie kannst du die Brandausbreitung verhindern? ► Türen schließen ► Leicht brennbare Gegenstände und Stoffe entfernen ► Gas- und Ölleitungen absperren ► Auf Funkenflug achten ► Lüftungs- und Energieanlagen abschalten ► Umgebung beobachten A.2 Verhalten in Notfällen Wie kannst du für Rauchabzug sorgen? ► Fenster öffnen ► Rauchabzugsvorrichtungen öffnen ► Änderung der Luftströmung beachten, bei Bedarf Fenster geschlossen lassen Wie kannst du dich vor Stichflammen beim Öffnen von Türen schützen? ► Türe zum Brandraum vorsichtig öffnen ► Deckung nutzen (am Boden kauern) Wie kannst du den bestmöglichen Eigenschutz sicherstellen? ► In Bodennähe, da dort meist bessere Sicht und geringere Temperaturen vorherrschen ► Das letzte Kleinlöschgerät ist für meinen Eigenschutz Feuerwehr erwarten und informieren Welche Informationen benötigt die Feuerwehr bei der Ankunft? ► Ich erwarte die Feuerwehr bei der Hauptzufahrt und informiere sie über die vorherrschende Situation: ► Wo brennt es? ► Wird jemand vermisst? ► Besondere Gefahren? ► Alternative Angriffswege? Bei allen anderen Notfällen gilt (für Feuerwehrmitglieder außerhalb des Feuerwehrdienstes bzw. für Jeden), dass eine zumutbare Hilfeleistung zu erbringen ist, diese umfasst in nahezu allen Fällen: ► Herbeiholen von Hilfe (Alarmierung mittels Notruf) ► Absichern der Gefahrenstelle (Eigenschutz u. Gefahrenreduktion) ► Verletzte betreuen bzw. Erste Hilfe leisten ► Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Gefahren setzen Verkehrsunfälle Nachstehende Verhaltensregeln sollten grundsätzlich immer eingehalten werden: ► Notruf absetzen ► Absichern der Unfallstelle ► Auslaufende Betriebsmittel beachten und wenn möglich eindämmen ► Verletzte betreuen bzw. Erste Hilfe leisten (Infektionsschutz beachten) Verhalten in Notfällen Verhalten in NotfällenA.2 Verschüttung Die häufigsten Ursachen sind: ► Einsturz von Baugruben, Künetten, bei Bauarbeiten ► Einsturz von Gebäudeteilen als Folge von Bränden, Explosionen oder Erdbeben ► Muren, Lawinen, Steinschlag Bei Verschüttungen besteht großes Gefahrenpotential für die Helfer und daher: ► Achtung vor nachrutschenden Teilen, Mauern, Material oder Lawinen ► Sichern der Einsatzstelle (Pölzen) Elektrizität Bei elektrischen Anlagen wird grundsätzlich unterschieden zwischen: ► Niederspannungsanlage -- Nennspannung kleiner als 1.000 Volt ► Hochspannungsanlage -- Nennspannung über 1.000 Volt In Abhängigkeit der Nennspannung hat man bei der Befreiung von verunglückten Personen unterschiedliche Vorgangsweisen anzuwenden. Bei Niederspannung: ► Vor dem Befreien von Personen Anlage abschalten bzw. Abschaltung veranlassen ► Isolierten Standort suchen und erst dann, ohne Hautkontakt (Kleidung fassen), den Verletzten retten Bei Hochspannung zu beachten ► Abschaltung durch den zuständigen Netzbetreiber veranlassen ► Immer den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einhalten ► z.B. mindestens 20 m bei am Boden liegenden Freileitungsseilen (Spannungstrichter) ► Mindestabstände beachten - vor allem bei Verwendung von Strahlrohren und Leitern Bei Hochspannung kommt Abschaltung immer vor der Rettung! Gärgas- und Faulgasunfälle Gär- und Faulgase entstehen unter anderem in Wein- und Mostkellern, Silos und auch in Senk- und Güllegruben. Diese Gase sind meist schwerer als Luft und verdrängen den Sauerstoff. A.2 Verhalten in Notfällen Bei Notfällen mit Gär- und Faulgasen: ► Sofort alarmieren (Feuerwehr und Rettungsdienst) ► Kein Einstieg in Behälter, Silos oder Gruben ohne umluftunabhängigen Atemschutz ► Fließende Eigenschaften der Gase beachten Kohlenmonoxidunfälle (CO) Kohlenmonoxid (CO) gehört zur Gruppe der Blut- Nerven-, Zellen-, Leber-, Nieren-, etc. Gifte und wird durch Inkorporation (über die Atmung) in den Körper aufgenommen. CO ist geruch-, farb- sowie geschmacklos und hat nahezu die gleiche Dichte wie Luft. Vorkommen und Entstehung: Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung (Schwelbrände oder Brände mit Sauerstoffmangel) Wirkung auf den menschlichen Organismus: Gelangt CO in die Lunge, wird es von den roten Blutkörperchen 250-mal leichter aufgenommen als Sauerstoff. Je nach Menge des aufgenommenen CO verringert sich der Sauerstofftransport zu den Zellen des menschlichen Organismus. Man spricht vom „inneren Ersticken". Hinzu kommt, dass sich der Abbau des aufgenommenen CO aus dem Organismus sehr langsam vollzieht. Eine weitere Gefahr durch CO besteht durch seine Brennbarkeit und durch seinen Zündbereich (ca. 12,5 -- 74 Vol.%)! Die untere Zündgrenze liegt jedoch weit über der toxischen Schwelle für Menschen. Daher gilt im Verdachtsfall bzw. Einsatz: ► Sofort alarmieren ► Personen und Tiere dazu bringen den betroffenen Bereich zu verlassen ► Anrainer warnen ► Betroffenen Personen ärztliche Versorgung zuführen ► Betreten des Bereiches nur mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten ► Objekt „Freimessen", Zündquellen meiden und Lüftungsmaßnahmen setzen ► Auch Nachlöscharbeiten unter Atemschutz durchführen (ausgasen möglich!) Verhalten in Notfällen Verhalten in NotfällenA.2 Erdgasunfälle (CH4) Erdgas ist ein in der Natur vorkommendes Gasgemisch, das überwiegend aus Methan besteht. Zusammensetzung: 96 -- 98 Vol. % Methan 0,2 -- 1,5 Vol. % Ethan Propan, Butan, Stickstoff und CO2 in geringen Mengen Die wichtigsten Eigenschaften sind: ► Brennbar ► Farb- und geruchlos Aus Sicherheitsgründen wird Erdgas ein Geruchsstoff beigemengt (Odorierung), damit auch geringe Ausströmungen wahrgenommen werden können ► Ungiftig ► Leichter als Luft Verhalten bei Gasgeruch Räume lüften (Fenster und Türen öffnen) keine offenen Flammen, keine Funken ziehen, nicht telefonieren, keine Schalter betätigen (Licht, Klingel, etc.) Gaszufuhr unterbrechen (Zähler- bzw. Hauptabsperrung schließen) Nachbarn warnen (Klopfen, nicht läuten) Gefahrenbereich verlassen, Gasnotruf 128 anrufen (von außerhalb des Gefahrenbereichs) A.2 Verhalten in Notfällen Flüssiggasunfälle Flüssiggas, bekannt als Propan, Butan wird in vielen Betrieben und privaten Haushalten zur Energie- und Wärmeerzeugung herangezogen. Die wichtigsten Eigenschaften sind: ► Schwerer als Luft, breitet sich daher bei Austritt in Bodennähe in tieferliegende Räume aus ► Brennbar, nicht sichtbar und beinahe geruchlos ► In Verbindung mit Luft bildet sich ein hochexplosives Gemisch Verhalten bei Gasaustritt und im Brandfall: ► Sofort alarmieren ► Für ausreichende Frischluftzufuhr sorgen ► Zündquellen vermeiden ► Die auf den Behältern angebrachten Sicherheitshinweise beachten Beispiel eines Flüssiggastanks Verhalten in Notfällen Unfallverhütung im FeuerwehrdienstA.3 Der Feuerwehrdienst ist mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden und hat mit gefährlichen Tätigkeiten zu tun, die eine sehr große Unfalls- und Verletzungsgefahr mit sich ziehen. Im Jahr ereignen sich in Österreich ca. 1.000 Unfälle im Feuerwehrdienst. Einen großen Teil davon können wir durch richtiges Verhalten vermeiden: ► 55% der Unfälle, also die Mehrzahl, geschieht bei Übungen, Ausbildungen und Schulungen ► 35% bei Einsätzen ► 10% bei sonstigen Tätigkeiten Unfallsituationen Unfälle können bei den verschiedensten Tätigkeiten passieren: ► Einsätze (Brandeinsätze, technische Hilfeleistung, Rettung, Bergung,...) ► Ausbildung (Übungen, Schulungen, Module) ► Sonstiges (Wartungsarbeiten, Instandhaltungsarbeiten im Feuerwehrhaus) ► Wegunfälle Die meisten Unfälle passieren im Zuge der Ausbildung und bei Übungen! Unfallverhütung Übung macht den Meister, aber beachte immer die Vorschriften: ► Trage die vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung ► Sicherheit geht immer vor Schnelligkeit ► Achte immer auf eine ausreichende Sicherung ► Beachte die Gefahrenbereiche Gefährliche Situationen an Einsatzstellen: ► Geöffnete Klappauftritte und Auszieh(dreh)fächer von Fahrzeugen ► Rutschiger Untergrund ► Scharfe Kanten und spitze Gegenstände ► Einsturz von Gebäudeteilen ► Hitze A.3 Unfallverhütung im Feuerwehrdienst A.3 Unfallverhütung im Feuerwehrdienst Zu erwähnen sind auch die Unfallgefahren, welche bei einfachsten Tätigkeiten, wie dem Herstellen von Schlauchleitungen entstehen können: ► Stolpergefahr ► Schlauchplatzer ► Schlampiges Verlegen von Schlauchleitungen ► Außer Kontrolle geratene Strahlrohre Die Feuerwehr hat für viele Situationen technische Geräte zur Verfügung. Von diesen Geräten geht aber auch eine hohe Verletzungsgefahr aus: ► Geräte sind immer mit genügend Personal zu transportieren ► Geräte immer nur sicher ablegen ► Geräte dürfen nur zweckmäßig eingesetzt werden ► Halte dich an die Betriebs- und Bedienungsanleitungen der Geräte Kommando „Alle Mann - zurück!" Das Kommando „Alle Mann - zurück!" wird verwendet, um einen Rückzug anzuordnen. Es wird unter allen Kräften weitergegeben -- jeder an jeden. Als zusätzliches Zeichen wird durch den Maschinisten ein Hupton mit der Fahrzeughupe (Dauerton) abgegeben. Bei ertönen diese Signals bzw. bei Wahrnehmung des Kommandos „Alle Mann - zurück!", sammeln sich alle eingesetzten Kräfte (auch die Atemschutzgeräteträger) bei ihrem Fahrzeug. Damit kann die Vollständigkeit der Mannschaft überprüft werden. Wichtig ist, dass der Rückzug geordnet erfolgt und dadurch keine hektischen und somit gefährlichen Reaktionen hervorgerufen werden. Geräte dürfen nur von geschulten Feuerwehrmitgliedern bedient werden! Melde deinem Gruppenkommandanten alle (Beinahe-) Unfälle!

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