ADHS: Verhaltensbiologie 2024 PDF
Document Details
Uploaded by ParamountTiger
2024
Tags
Related
Summary
Dies ist eine Zusammenfassung der Verhaltensbiologie von Kindern mit ADHS, die die Ursachen, Symptome, Diagnostik und die Wirkung von Ritalin behandelt. Die Datei enthält Informationen zu sozialer Interaktion, Selbstregulation und der Beziehung zwischen Hirnfunktionen und Verhaltensweisen..
Full Transcript
EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 Material: Kinder mit ADHS Ursachen von ADHS: ADHS ist eine Abkürzung und leitet sich von den Anfangsbuchstaben der Bezeichnung für diese Erkrankung ab: Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-...
EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 Material: Kinder mit ADHS Ursachen von ADHS: ADHS ist eine Abkürzung und leitet sich von den Anfangsbuchstaben der Bezeichnung für diese Erkrankung ab: Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Mit anderen Worten: Es besteht ein Mangel an Aufmerksamkeit und Konzentration, der länger andauert und stärker ist als bei vielen anderen. Die Hyperaktivität bezeichnet die innere Unruhe, die sich z. B. durch ständiges Sich-bewegen-Wollen oder auch Begeisterung für schnelle, wechselnde Inputs äußert. Die Ärzte sind sich weitgehend einig, dass es sich bei ADHS um eine Störung im Bereich der Botenstoffe im Gehirn handelt und das Krankheitsbild zu einem sehr hohen Prozentsatz genetisch bedingt ist. Dennoch wird immer wieder darüber diskutiert, ob ADHS wirklich eine Erkrankung oder doch nur eine Modediagnose ist, um lebhafte Kinder mit Medikamenten ruhig zu stellen. Leider verhindert diese Diskussion oftmals eine adäquate Behandlung, die im Übrigen weit mehr als nur Medikamente beinhaltet, was für die Betroffenen nicht selten erhebliches Leid und häufiges Scheitern in vielen Lebensbereichen zur Folge haben kann. Die Ursachen der ADHS sind längst nicht vollständig geklärt. Die Wissenschaftler sind sich aber weitgehend einig, dass es keine alles erklärende Antwort darauf gibt, warum ein Mensch an ADHS erkrankt und ein anderer nicht. Vermutet wird ein Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren. Studien zeigen, dass ADHS in Familien gehäuft auftritt, was auf eine erbliche Komponente hinweist. Zudem gibt es Hinweise auf Anomalien in der Gehirnstruktur, insbesondere im präfrontalen Kortex und im Corpus callosum, die für die Steuerung von Aufmerksamkeit und Impulsivität verantwortlich sind. ADHS ist stark mit einem Ungleichgewicht der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin im Gehirn verknüpft. Diese Botenstoffe spielen eine wesentliche Rolle bei der Regulierung von Aufmerksamkeit, Motivation und emotionaler Kontrolle. Dopamin ist insbesondere für Belohnung und Motivation wichtig, während Noradrenalin die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit beeinflusst. Bei Menschen mit ADHS ist die Verfügbarkeit dieser Neurotransmitter oft verringert oder ihre Signalübertragung ist gestört, was zu Schwierigkeiten bei der Selbstregulation führt. Der präfrontale Cortex, ein Bereich im vorderen Teil des Gehirns, ist wesentlich an Entscheidungsfindung, Impulskontrolle und Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit beteiligt. Bei Menschen mit ADHS zeigt sich oft eine verringerte Aktivität in diesem Bereich, was zur verminderten Fähigkeit beiträgt, impulsives Verhalten zu kontrollieren und sich auf Aufgaben zu konzentrieren. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Gehirnbereichen, besonders zwischen dem präfrontalen Cortex und anderen Regionen ist bei ADHS oft gestört. Diese schwächeren Verbindungen erschweren die Koordination von Aufmerksamkeit, Impulssteuerung und emotionaler Regulation. Das Belohnungssystem des Gehirns, insbesondere der Nucleus accumbens, spielt eine zentrale Rolle bei der Motivation und dem Gefühl der Befriedigung nach dem Erreichen von Zielen. Studien zeigen, dass bei Menschen mit ADHS das Belohnungssystem oft eine verminderte Empfindlichkeit aufweist. Das EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 bedeutet, dass alltägliche Belohnungen für Menschen mit ADHS weniger motivierend wirken. Dadurch kann es schwieriger sein, Motivation für Aufgaben zu finden, die keine unmittelbare Belohnung bieten. Symptome von ADHS: ADHS kann unterschiedliche Auswirkungen auf das Leben betroffener Kinder und Jugendlicher haben. Bei Kindern mit ADHS ist das Unfallrisiko um 400% gegenüber Kindern ohne ADHS erhöht. Das liegt unter anderem daran, dass sie aufgrund ihrer gestörten Informationsverarbeitung Handlungen nicht planen und Gefahren nicht richtig einschätzen können. Unter einer ADHS leiden meist die Leistungen in Schule und Ausbildung. Leider landen manche Kinder trotz normaler Intelligenz auf der Förderschule für Lernbehinderte und ergreifen später ungelernte Berufe. 35% der Jugendlichen mit ADHS sind ohne Schulabschluss. Es kommt sehr oft vor, dass Kinder oder Jugendliche mit ADHS aggressives Verhalten zeigen. Sie geraten oft in Streitereien mit anderen. Die Konfliktbereitschaft, das impulsive Auftreten und die mangelnde Anpassungsfähigkeit belasten das Verhältnis zu Gleichaltrigen. Sie werden daher häufig von Kindern, die genauso alt sind wie sie, ausgegrenzt, weil sie wegen ihrer ADHS als Störenfriede gelten. Andere finden sie einfach „zu wild“. Als Folge der Ausgrenzung nehmen manche die Rolle des Klassenkaspers ein. Bei anderen führt die Ablehnung zu psychischen Folgen in Form von mangelndem Selbstwertgefühl, sozialem Rückzug, Depressionen und Drogenproblemen. Es gibt nicht den einen Test und auch nicht nur ein einziges Anzeichen, das mit Sicherheit auf ADHS hinweist. Viele andere Erkrankungen können auch unruhig machen oder das Verhalten beeinflussen. Daher sind viele verschiedene Tests und vor allem auch Gespräche notwendig bis die Diagnose ADHS eindeutig gestellt werden kann. Diagnose von ADHS: Bei Kindern und Jugendlichen sollten die Tests von speziell geschulten Ärzten oder auch Psychotherapeuten mit einer entsprechenden Zusatzausbildung durchgeführt werden wie Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Psychologischer Psychotherapeut mit Zusatzqualifikation für Kinder und Jugendliche Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Erfahrung und Fachwissen in der Diagnostik Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Zunächst führt der Arzt mit dem Kind bzw. Jugendlichen und seinen Eltern ein ausführliches Gespräch. Meist lässt er vorher Fragebögen ausfüllen. Die Antworten helfen, das Verhalten besser einzuschätzen. In den Gesprächen macht sich der Untersucher aus unterschiedlichen Perspektiven ein möglichst genaues Bild des Patienten. Auch die Sicht der Eltern und eventuell anderer Bezugspersonen außerhalb der Familie, wie z. B. von Lehrern oder Erziehern, kann dabei hilfreich sein. Der Untersucher wird Fragen zu vielen unterschiedlichen Bereichen stellen, von der Geburt an bis heute. Die Eltern werden auch nach ihrem Erziehungsstil und der Familiensituation befragt. Zur ADHS Diagnose gehört auch eine umfassende körperliche Untersuchung. Dabei werden grundlegende Dinge wie Körpergewicht, Größe, Blutdruck und Puls sowie das Seh- und Hörvermögen untersucht. So kann man mögliche EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 körperliche Ursachen für die Anzeichen erkennen. Oft untersucht der Arzt auch das Blut, um bestimmte Funktionsstörungen wie z. B. der Schilddrüse als Ursache auszuschließen. Mithilfe von psychologischen Tests wird die Fähigkeit geprüft, sich Sachen zu merken, konzentriert zu bleiben und Lösungsstrategien bei kniffligen Aufgaben zu entwickeln. Bei diesen Tests können auffällige Anzeichen von ADHS deutlich werden. Außerdem können die Test-Ergebnisse möglicherweise auch einen Hinweis auf andere Facetten der Erkrankung geben, die Ursache für andere Schwierigkeiten sein oder als Begleiterkrankung zusätzlich auftreten können, z. B. eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. Anhand all der Gespräche, Fragebögen, Testergebnisse und Analyse der Symptome kann dann eine Diagnose gestellt Wenn die Diagnose ADHS gesichert ist, dann stellt sich die Frage, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche die richtigen für das Kind oder den Jugendlichen sind. Viele Eltern sind zunächst verunsichert, was das Leben mit ADHS für sie und ihr Kind bedeutet. In der Behandlung liegt oft die Chance, das Leben des Kindes und das der Familie positiv zu beeinflussen. Zu Beginn der Behandlung geht es vor allem um Wissensvermittlung und Aufklärung über die Erkrankung. Dadurch werden Eltern und die betroffenen Kinder und Jugendliche gerüstet, um Vorurteilen und gut gemeinten Ratschlägen anderer gelassen begegnen zu können. Wie die Behandlung im Einzelnen aussieht und wann der richtige Zeitpunkt für einen Therapiebeginn ist, ist immer absolut individuell. Entscheidend ist dabei auch, welche Behandlungsoptionen vom Patienten und seinen Bezugspersonen ge-wünscht und am Ende mitgetragen werden. Die eine Therapie gibt es übrigens nicht. Die aktuellen Leitlinien zur Behandlung der ADHS empfehlen grundsätzlich immer eine Kombination verschiedener Behandlungsbausteine im Rahmen einer so genannten multimodalen Therapie. Welche der möglichen Behandlungsbausteine wie kombiniert werden, richtet sich nach persönlichen Faktoren wie z. B. dem Leidensdruck, dem Alter und der Lebenssituation sowie nach dem Schweregrad der Erkrankung. Wichtig bei der Auswahl ist, dass das Therapie-Konzept immer optimal auf die Bedürfnisse des Kindes / des Jugendlichen abgestimmt ist. Bevor ein individueller Behandlungsplan erstellt wird, ist es daher wichtig, sich gemeinsam mit den Therapeuten auf Ziele zu verständigen, die mit dem Therapie-Konzept erreicht werden sollen. Denn nur so kann beurteilt werden, ob die gewählte Behandlung auch zum Patienten und seiner Lebenssituation passt. Bei leichterer Ausprägung können verhaltenstherapeutische und pädagogische Maßnahmen zunächst ausreichen. Sind die Symptome hingegen stärker ausgeprägt oder bleibt der Erfolg verhaltenstherapeutischer und anderer Maßnahmen aus, kann der frühzeitige Einsatz von Medikamenten durchaus sinnvoll sein. Ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist oder nicht, ist eine medizinische Entscheidung, die nur von einem Experten, also einem Arzt, getroffen werden kann. Lehrer oder Schulleiter dürfen die Einnahme von ärztlich verschriebenen Medikamenten in ihrem Klassenverbund oder an „ihrer Schule“ nicht grundsätzlich verbieten. Ritalin: Ritalin, dessen Wirkstoff Methylphenidat ist, wird häufig zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt. Ritalin wirkt hauptsächlich auf die Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin. Es erhöht die Verfügbarkeit dieser Botenstoffe im Gehirn, indem es die Wiederaufnahme hemmt. Das bedeutet, dass Ritalin die Transporterproteine blockiert, die EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 normalerweise Dopamin und Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt zurück in die präsynaptische Nervenzelle transportieren. Dadurch bleibt eine höhere Konzentration dieser Neurotransmitter im synaptischen Spalt bestehen. Durch die Erhöhung der Dopamin- und Noradrenalinspiegel verbessert Ritalin die Signalübertragung zwischen Neuronen, insbesondere in Bereichen des Gehirns, die mit Aufmerksamkeit, Motivation und Impulssteuerung in Verbindung stehen, wie dem präfrontalen Cortex. Dies führt zu einer besseren Fähigkeit, sich auf Aufgaben zu konzentrieren und impulsives Verhalten zu kontrollieren. Ritalin beeinflusst auch das Belohnungssystem im Gehirn, indem es die Empfindlichkeit des Nucleus accumbens erhöht. Dies kann dazu beitragen, die Motivation für alltägliche Aufgaben zu steigern und das Gefühl der Belohnung nach dem Erreichen von Zielen zu verstärken. Die Wirkung von Ritalin kann je nach Dosis und individueller Reaktion variieren. Bei der richtigen Dosierung können viele Patienten eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome erfahren, während zu hohe Dosen unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen können. Ritalin hat eine relativ kurze Halbwertszeit, was bedeutet, dass es schnell wirkt, oft innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung der Dosierung, um die Symptome während des Tages zu kontrollieren. Handlungsmöglichkeiten für Erzieherinnen und Erzieher: Der Umgang mit Kindern mit ADHS kann für Erzieherinnen und Erzieher häufig herausfordernd sein. Durch die Umsetzung folgender Handlungsmöglichkeiten können Erzieher eine unterstützende und förderliche Umgebung für Kinder mit ADHS schaffen, die ihnen hilft, ihre Stärken zu entfalten und ihre Herausforderungen zu bewältigen. 1. Strukturierte Umgebung schaffen Routinen etablieren: Feste Tagesabläufe und klare Routinen helfen Kindern mit ADHS, sich sicherer zu fühlen und ihre Erwartungen zu managen. Visuelle Hilfen: Verwende visuelle Zeitpläne und Checklisten, um den Kindern zu zeigen, was als Nächstes kommt. Bilder und Symbole können helfen, die Informationen zu verdeutlichen. 2. Klare Regeln und Erwartungen Regeln aufstellen: Formuliere klare, einfache Regeln für das Verhalten im Klassenzimmer oder in der Gruppe. Stelle sicher, dass die Kinder diese Regeln verstehen. Positive Verstärkung: Belohne positives Verhalten mit Lob oder kleinen Belohnungen, um die Motivation zu steigern und gewünschte Verhaltensweisen zu fördern. 3. Individuelle Unterstützung bieten Anpassung der Aufgaben: Berücksichtige die individuellen Bedürfnisse der Kinder, indem du Aufgaben anpasst oder alternative Lernmethoden anbietest, die ihren Fähigkeiten entsprechen. EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 Zusätzliche Unterstützung: Biete gezielte Unterstützung an, z. B. durch individuelle Lernpläne oder spezielle Fördermaßnahmen. 4. Impulse regulieren Impulse lenken: Entwickle Strategien, um impulsives Verhalten zu lenken, z. B. durch kurze Pausen, in denen sich die Kinder bewegen können. Atem- und Entspannungsübungen: Lehre den Kindern einfache Atem- oder Entspannungsübungen, um ihre Selbstregulation zu fördern. 5. Förderung sozialer Fähigkeiten Soziale Interaktionen: Schaffe Gelegenheiten für soziale Interaktionen, z. B. durch Gruppenarbeiten oder Partneraktivitäten, um den Kindern zu helfen, soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Rollenspiele: Nutze Rollenspiele, um den Kindern zu zeigen, wie sie in bestimmten sozialen Situationen angemessen reagieren können. 6. Zusammenarbeit mit Eltern Regelmäßige Kommunikation: Halte regelmäßigen Kontakt zu den Eltern, um Informationen über den Fortschritt und die Herausforderungen des Kindes auszutauschen. Elternberatung: Biete den Eltern Informationen und Ressourcen an, um sie bei der Unterstützung ihrer Kinder zu Hause zu unterstützen. 7. Zusammenarbeit mit Fachleuten Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Arbeite eng mit Fachleuten wie Psychologen, Therapeuten und Sonderpädagogen zusammen, um die bestmögliche Unterstützung für das Kind zu gewährleisten. Fortbildung: Nimm an Fortbildungen teil, um dein Wissen über ADHS und geeignete Förderstrategien zu erweitern. 8. Flexibilität und Geduld Anpassungsfähigkeit: Sei flexibel in deiner Herangehensweise und bereit, Strategien anzupassen, wenn du merkst, dass etwas nicht funktioniert. Geduld zeigen: Zeige Verständnis und Geduld, wenn Kinder mit ADHS Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren oder Regeln zu befolgen. EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 9. Positive Beziehungen aufbauen Vertrauensvolle Bindung: Baue eine positive, vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern auf, um ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Unterstützung zu geben. Individuelle Gespräche: Nimm dir Zeit für individuelle Gespräche mit den Kindern, um ihre Sorgen und Bedürfnisse zu verstehen. 10. Bewegungsförderung Regelmäßige Bewegungspausen: Plane kurze Bewegungspausen während des Unterrichts oder der Aktivitäten ein, um den Kindern zu helfen, ihre Energie abzubauen und die Konzentration zu verbessern. Bewegungsspiele: Integriere Bewegungsspiele in den Alltag, um den Kindern zu helfen, sich zu entspannen und gleichzeitig soziale Fähigkeiten zu fördern. 11. Multisensorisches Lernen Verschiedene Lernmethoden: Nutze multisensorische Ansätze, die verschiedene Sinne ansprechen (z. B. visuelle, auditive und kinästhetische Lernmethoden), um den unterschiedlichen Lernstilen der Kinder gerecht zu werden. Praktische Aktivitäten: Biete praktische, handlungsorientierte Aktivitäten an, die das Lernen unterstützen und das Interesse der Kinder wecken. 12. Ruhige Rückzugsorte Entspannungsraum: Richte einen ruhigen Rückzugsort im Klassenzimmer oder im Gruppenraum ein, wo Kinder sich zurückziehen können, um sich zu beruhigen, wenn sie überfordert sind. Entspannungsstrategien: Lehre den Kindern Entspannungsstrategien, die sie in diesem Rückzugsort anwenden können, wie z. B. das Lesen eines Buches, das Hören von Musik oder das Ausführen von Atemübungen. 13. Zielorientiertes Arbeiten Kleine Ziele setzen: Hilf den Kindern, realistische, erreichbare Ziele zu setzen, um ihre Motivation zu steigern und ein Erfolgserlebnis zu fördern. Fortschritt dokumentieren: Führe ein Belohnungssystem ein, bei dem die Kinder ihren Fortschritt dokumentieren können, um ihre Erfolge sichtbar zu machen. 14. Soziale Geschichten EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 Erstellen von sozialen Geschichten: Entwickle gemeinsam mit den Kindern soziale Geschichten, die spezifische Verhaltensweisen und soziale Interaktionen erklären. Diese Geschichten können als Leitfaden dienen, um in bestimmten Situationen angemessen zu reagieren. Visualisierung: Nutze Bilder oder Illustrationen, um die sozialen Geschichten ansprechender zu gestalten und das Verständnis zu fördern. 15. Förderung der Selbstregulation Selbstmonitoring: Lehre den Kindern Techniken zur Selbstüberwachung, damit sie ihr eigenes Verhalten und ihre Emotionen besser erkennen und regulieren können. Emotionale Intelligenz: Fördere die emotionale Intelligenz, indem du den Kindern hilfst, ihre Gefühle zu benennen und angemessene Wege zu finden, um damit umzugehen. 16. Kreative Ausdrucksformen Kunst und Musik: Integriere kreative Ausdrucksformen wie Kunst, Musik oder Theater in den Alltag, um den Kindern eine Möglichkeit zu geben, ihre Emotionen und Gedanken auszudrücken. Projekte und Gruppenarbeiten: Fördere Teamarbeit durch kreative Projekte, die den Kindern helfen, soziale Fähigkeiten und Zusammenarbeit zu entwickeln. 17. Regelmäßige Reflexion Reflexionsrunden: Führe regelmäßige Reflexionsrunden ein, in denen die Kinder über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge sprechen können. Dies fördert das Bewusstsein für das eigene Verhalten und die eigene Entwicklung. Feedback-Kultur: Ermutige eine offene Feedback-Kultur, in der die Kinder lernen, konstruktiv mit Rückmeldungen umzugehen. 18. Integration von Technologie Lern-Apps und digitale Tools: Nutze Lern-Apps oder digitale Tools, die speziell für Kinder mit ADHS entwickelt wurden, um das Lernen zu unterstützen und das Engagement zu fördern. Gamification: Integriere gamifizierte Elemente in den Unterricht, um die Motivation zu steigern und das Lernen spielerischer zu gestalten. EPI I NAT Verhaltensbiologie 2024 Aufgaben: 1. Arbeite aus dem Sachtext folgende wichtige Aspekte stichpunktartig heraus: Definition von ADHS Ursachen von ADHS Symptome von ADHS Diagnostik bei ADHS Wirkung von Ritalin 2. Tausche dich mit deinem/r Partner/in über deine Ergebnisse aus und klärt gemeinsam alle Fragen. 3. Diskutiere mit deinem/r Partner/in, inwieweit die im Text vorgestellten Handlungsmöglichkeiten zum Umgang mit ADHS-Kindern im KiTa/OGS-Alltag realistisch sind. Versucht dabei, die Vorschläge exemplarisch (beispielhaft)zu erklären. Die Ergebnisse werden im Plenum mündlich gesichert/besprochen.