Allgemeine Psychologie (3. Auflage) - PDF
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2017
Jochen Müsseler, Martina Rieger
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Summary
This textbook, Allgemeine Psychologie, provides a comprehensive overview of general psychology, emphasizing its overlap and integration with cognitive neuroscience. It is aimed at psychology students, and offers a detailed study of psychological processes and their links to the brain. This 3rd edition includes updated content and reflects advancements in the field.
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Jochen Müsseler · Martina Rieger Hrsg. Allgemeine Psychologie 3. Auflage Allgemeine Psychologie Jochen Müsseler Martina Rieger (Hrsg.) Allgemeine Psychologie 3. Auflage Herausgeber Jochen Müsseler Martina Rieger RWTH Aachen...
Jochen Müsseler · Martina Rieger Hrsg. Allgemeine Psychologie 3. Auflage Allgemeine Psychologie Jochen Müsseler Martina Rieger (Hrsg.) Allgemeine Psychologie 3. Auflage Herausgeber Jochen Müsseler Martina Rieger RWTH Aachen UMIT – Private Universität für Gesundheitswissen Institut für Psychologie schaften, Medizinische Informatik und Technik Aachen, Deutschland Institut für Psychologie Hall in Tirol, Österreich ISBN 978-3-642-53897-1 ISBN 978-3-642-53898-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-53898-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechts- gesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeit- punkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Einbandabbildung: fotolia, Urheber: freshidea Illustrationen: SPIESZDESIGN GbR, Sabine Weinert-Spieß Planung: Marion Krämer Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Berlin Heidelberg V Vorwort zur dritten Auflage Die erste Auflage des Buches entstand zu einem Zeit- Das Lehrbuch richtet sich – wie die vorherigen Auf punkt, zu dem Allgemeine Psychologie und kognitive lagen – an eine psychologisch vorgebildete Leser- Neurowissenschaften zu verschmelzen begannen. Er- schaft. Es werden keine elementaren Einführungsin- kenntnisse aus den kognitiven Neurowissenschaften halte vermittelt, obwohl Sprache und Inhalt möglichst wurden in die Allgemeine Psychologie integriert, und allgemeinverständlich gehalten sind. Es dient zur umgekehrt trug die Allgemeine Psychologie an der wissenschaftlichen und beruflichen Weiterbildung, Entwicklung der kognitiven Neurowissenschaften als Nachschlagewerk und zur Vertiefung von Prü- durch funktionale Modellbildungen bei. Die zweite fungsinhalten vor allem im zweiten, aber auch im Auflage des Buches wurde zu einem Zeitpunkt ver- ersten Studienabschnitt. Wir wünschen uns, dass die öffentlicht, zu dem grundlegende Veränderungen in Leserinnen und Leser der Faszination der Allgemei- der Universitätslandschaft anstanden: die Einführung nen Psychologie erliegen, und hoffen, dass dies letzt- von Bachelor- und Masterstudiengängen im Zuge des endlich der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Bologna-Prozesses. Ein Umbruch des universitären Allgemeinen Psychologie zugutekommt. Psychologiestudiums steht, zumindest in Deutsch- land, auch zum Zeitpunkt des Erscheinens der drit- Wir danken allen Personen, die an der dritten Auf- ten Auflage an: In naher Zukunft ist eine Approbati- lage des Buches mitgewirkt haben und ohne die dieses onsausbildung Psychotherapie an den Universitäten Projekt nicht durchführbar gewesen wäre. Insbeson- geplant, d. h., die Psychotherapieausbildung wird ent- dere danken wir allen Autorinnen und Autoren, die weder in das Psychologiestudium integriert, oder es unentgeltlich viel Zeit investiert haben, um wissen- wird neben einem Master in Psychologie auch einen schaftlich fundierte und anschauliche Darstellungen Master in Psychotherapie geben. Schon jetzt gibt es verschiedener Inhaltsbereiche zu diesem Buch beizu- weitere spezialisierte Masterstudiengänge, über deren tragen. Ganz großer Dank gebührt auch allen Perso- Notwendigkeit man aber trefflich streiten kann. nen, die im Springer-Verlag und bei le-tex publishing services an der Neuauflage dieses Buches beteiligt wa- Auch wenn noch nicht alle Entscheidungen getroffen ren (in alphabethischer Reihenfolge): Stefanie Adam, sind, so zeichnet sich ab, dass die Allgemeine Psycho- Sigrid Cuneus, Marion Krämer, Sorina Moosdorf und logie davon weitgehend unberührt bleibt. Die zen- Regine Zimmerschmied. tralen Inhalte der Allgemeinen Psychologie (und der anderen Grundlagenfächer) beziehen sich auf Funk- Aachen und Hall in Tirol, im März 2016 tionsbereiche, die bei vielen psychischen Störungen dysfunktional sind. Für die Psychotherapie und die JM & MR Approbationsausbildung Psychotherapie bedeutet dies, dass Wissen über die Funktionsweise psychi- scher Prozesse bei gesunden Personen unabdingbar ist. Darüber hinaus basieren viele psychotherapeuti- sche Verfahren auf der Anwendung des Grundlagen- wissens. Die Kapitel der dritten Auflage wurden grundlegend überarbeitet und aktualisiert. Zwar blieben die inhalt- lichen Schwerpunkte des Buches unverändert, aller- dings wurden einige Bereiche umstrukturiert. Ein- zelne Kapitel entfielen, andere Kapitel wurden geteilt oder neu hinzugefügt. Dies geschah zum einen mit der Intention, eine noch ausgewogenere Darstellung verschiedener Bereiche in diesem Buch zu präsentie- ren. Zum anderen wollten wir damit auch aktuellen Entwicklungen in der Forschungslandschaft Rech- nung tragen. VII Vorwort zur zweiten Auflage Im Vorwort der Erstauflage wird der mittlerweile Mein vorrangiger Dank gilt all den Personen, die an weitgehend vollzogene inhaltliche Umbruch der All- dieser Überarbeitung des Buches mitgewirkt haben gemeinen Psychologie hin zu den Kognitiven Neu- und ohne die ein solches Projekt einfach nicht durch- rowissenschaften thematisiert. Die Zweitauflage wird führbar wäre. Neben den Autoren und Autorinnen ist dagegen zu einem Zeitpunkt präsentiert, wo sich zwei hier insbesondere das Verlagslektorat von Frau Ka- grundlegende strukturelle Veränderungen der Uni- tharina Neuser-von Oettingen zu nennen. Die vielen versitätslandschaft vollziehen. Erstens ist der von uns Koordinierungstätigkeiten, notwendigen Vereinheit- allen so geschätzte Diplom-Studiengang Psychologie lichungen und Layoutfestlegungen wurden von Frau im Rahmen des europäischen Bologna-Prozesses an Lektorin Stefanie Adam konstruktiv entwickelt und vielen Universitäten bereits durch einen Bachelor- betreut. Außerdem hat dankenswerterweise Frau Re- Master-Studiengang ersetzt worden. Dank der Initi- gine Zimmerschied die Beiträge zusätzlich Korrektur ative der Deutschen Gesellschaft für Psychologie mit gelesen. Frau Hannah Baumert hat bei den Verein- der Forderung nach einem konsekutiven Studiengang heitlichungen der Abbildungen hilfreich mitgewirkt. bleiben davon die Studieninhalte – also auch die In- Ihnen allen möchte ich hiermit danken. halte der Allgemeinen Psychologie – weitgehend un- betroffen. Man wird aber vermuten müssen, dass in Aachen, im April 2007 Zukunft die Profile der psychologischen Teildiszipli- nen aufgrund der divergierenden Modulbezeichnun- JM gen deutlich an Schärfe verlieren werden. Die zweite Änderung an den Universitäten zeichnet sich mit der Einrichtung der Exzellenzinitiativen ab. Dieser Pro- zess ist im vollen Gange, aber ich bin zuversichtlich, dass sich die Allgemeine Psychologie mit ihren inter- disziplinären Verankerungen innerhalb der Kogniti- ven Neurowissenschaften darin zu behaupten vermag. In der zweiten Auflage des vorliegenden Lehrbuchs blieben die inhaltlichen Schwerpunkte der Erstau- flage unverändert, da sie an wissenschaftlicher und praktischer Aktualität nichts verloren haben. Die Schwerpunkte haben sich in den Modulen der neuen Studiengänge nur neu sortiert und dies ist ja auch gut so. Alle Kapitel wurden wissenschaftlich aktua- lisiert und mit neueren Literaturangaben versehen. Einzelne Kapitel wurden darüber hinaus grundlegend überarbeitet, so dass wir Ihnen eine verbesserte und aktualisierte Neuauflage des Lehrbuchs präsentieren können. Nach wie vor richtet sich das Lehrbuch an die bereits psychologisch vorgebildete Leserschaft. Es sollen also keine elementaren Einführungsinhalte vermittelt werden, stattdessen ist es zur vertiefenden Prüfungsvorbereitung für die Allgemeine Psychologie im zweiten Studienabschnitt, zur wissenschaftlichen und beruflichen Weiterbildung oder einfach als Nach- schlagewerk gedacht. IX Vorwort zur ersten Auflage Die Allgemeine Psychologie befindet sich – so scheint rInnen zu gewinnen. Sie alle haben sich der Aufgabe es zumindest – in einem Umbruch: Die in den letzten angenommen, einen kompakten Überblicksartikel zu Jahren zu beobachtende zunehmende Orientierung verfassen und ihn mit aktuellen Literaturverweisen allgemeinpsychologischer Fragestellungen an neuro- und fachterminologischen Definitionen auszustatten. physiologischer Forschung stellt die Allgemeine Psy- chologie mehr und mehr in das Licht der sogenann- Unser Dank gilt daher zunächst den AutorInnen. Sie ten Kognitiven Neurowissenschaften – also all jener haben das Buchkonzept mitgestaltet, bevor sie die Wissenschaften, die kognitive Prozesse hauptsächlich Kapitel inhaltlich in Form eines ersten Entwurfs aus- und bisweilen ausschließlich in Verbindung mit deren gefüllt haben. Nicht zuletzt mussten sie sich dann der neuronalen Implementationen untersuchen. Oft fin- Tortur der ungeliebten Revisionsarbeit stellen, durch det man dort sogar die Vorstellung, dass funktionale die nicht nur unsere Anregungen, sondern auch die kognitive Modellvorstellungen ohne einen entspre- kritischen und konstruktiven Kommentare von Sei- chenden neuronalen Bezug keinen Erklärungswert ten vieler StudentInnen und ungenannter Fachkolle- mehr besitzen. gInnen in die Kapitel eingeflossen sind. Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang auch Frau Friederike Die Beiträge in diesem Lehrbuch zeigen, dass die Bröhan, Frau Veronika Gärtner und Frau Lydia Mo- Allgemeine Psychologie zweifellos vom anhaltenden ric’, die die Manuskripte sorgfältig korrekturgelesen Boom der Neurowissenschaften profitiert. Sie zeigen haben. aber auch, dass die Allgemeine Psychologie nicht nur die Erkenntnisse der neurowissenschaftlichen Arbei- Bei all diesen Arbeiten, vom ersten Konzeptentwurf ten zunehmend rezipiert und integriert, sondern dass bis hin zur Fertigstellung des Buches, haben wir die sie die kognitiven Neurowissenschaften auch in einem wertvolle Unterstützung des Spektrum Akademischer nicht unerheblichen Maße formiert. Ein funktionales Verlags erhalten. Hier gilt unser herzlicher Dank ins- Erklärungsmodell kann ohne neurophysiologischen besondere dem Lektorat von Frau Katharina Neuser- Bezug bestehen, umgekehrt bleiben neurophysiolo- von Öttingen und der Lektoratsassistenz durch Frau gische Erkenntnisse in Form bloßer corticaler Veror- Ulrike Finck. Nicht zuletzt möchten wir unserer Kol- tungen psychischer Sachverhalte allein ohne Erklä- legin Frau Sabine Maasen danken. Sie hat in der ersten rungswert. In diesem Sinne ergänzt und erweitert die Hälfte der Herausgeberschaft die Koordination der Allgemeine Psychologie die kognitiven Neurowissen- verschiedenen Tätigkeiten übernommen und stand schaften und wird keineswegs durch sie abgelöst. uns auch danach mit Rat und Tat zur Seite. Mit diesem Lehrbuch möchten wir einen Überblick Der Erfolg der Bemühungen aller liegt, so glauben über moderne Forschungsansätze und -ergebnisse der wir, nicht unwesentlich in der Offenheit für neue Allgemeinen Psychologie vermitteln. Es richtet sich Perspektiven und der Freude am wissenschaftlichen an die bereits vorgebildete Leserschaft von Studen- Fortschritt. Unsere Hoffnung ist, dass dies in den Bei- tInnen und FachkollegInnen, die es zur vertiefenden trägen spürbar wird und dass sich dies auf die Lese- Prüfungsvorbereitung, zur wissenschaftlichen und rInnen dieses Buches überträgt. beruflichen Weiterbildung oder einfach als Nach- schlagewerk verwenden können. Das Lehrbuch stellt München, im Juli 2002 daher keine elementare Einführung dar, obwohl es in Sprache und Inhalt bis hin zu den Illustrationen mög- JM & WP lichst allgemeinverständlich gestaltet worden ist. Un- ser Ziel war es, ein Lehrbuch zu den Schwerpunktdis- ziplinen der Allgemeinen Psychologie vorzulegen, in dem die nationalen wie die internationalen, die der- zeitigen und die – soweit sie sich momentan abzeich- nen – zukünftigen Forschungsperspektiven adäquat berücksichtigt werden. Aus diesem Grunde, aber auch um dem wissenschaftlichen Generationswechsel an unseren Universitäten Rechnung zu tragen, haben wir uns erfolgreich bemüht, für die einzelnen Kapi- tel ausschließlich jüngere FachkollegInnen als Auto- XI Inhaltsverzeichnis Autorinnen und Autoren.................................................................................. XXII 1 Einleitung – Psychologie als Wissenschaft............................................................ 1 Wolfgang Prinz, Jochen Müsseler und Martina Rieger 1.1 Psychologie heute......................................................................................... 2 1.1.1 Unübersichtliche Verhältnisse............................................................................... 2 1.1.2 Ein Blick zurück............................................................................................ 2 1.1.3 Lob der Unübersichtlichkeit................................................................................. 4 1.2 Allgemeine Psychologie................................................................................... 4 1.2.1 Welche Gegenstände?...................................................................................... 5 1.2.2 Welche Methoden?......................................................................................... 6 1.2.3 Welche Theorien?.......................................................................................... 7 1.3 Allgemeine Psychologie und der Aufbau dieses Buches................................................... 9 Literatur.................................................................................................. 10 I Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 2 Visuelle Informationsverarbeitung.................................................................. 13 Jochen Müsseler 2.1 Einleitung: Fragen der visuellen Wahrnehmungsforschung............................................... 14 2.2 Das Auge und die visuellen Verarbeitungspfade.......................................................... 16 2.2.1 Die Retina................................................................................................. 16 2.2.2 Die Bahn des Sehnervs zwischen Auge und Cortex.......................................................... 17 2.2.3 Der primäre visuelle Cortex................................................................................ 17 2.2.4 Weitere corticale Verarbeitungspfade.......................................................................17 2.3 Visuelle Informationsaufnahme und -verarbeitung....................................................... 19 2.3.1 Visuelle Sehschärfe und Sensitivität........................................................................ 19 2.3.2 Farbwahrnehmung........................................................................................ 23 2.3.3 Raum- und Tiefenwahrnehmung........................................................................... 24 2.3.4 Bewegungswahrnehmung................................................................................. 27 2.3.5 Objektwahrnehmung......................................................................................30 2.4 Theorien der Wahrnehmung............................................................................. 35 2.4.1 Die klassische Psychophysik................................................................................ 35 2.4.2 Die Gestaltpsychologie.................................................................................... 38 2.4.3 Der wahrnehmungsökologische Ansatz von James J. Gibson................................................. 39 2.4.4 Der computationale Ansatz von David Marr................................................................. 40 2.5 Anwendungsbeispiele.................................................................................... 42 2.6 Ausblick.................................................................................................. 43 2.7 Weiterführende Informationen........................................................................... 44 Literatur.................................................................................................. 46 3 Auditive Informationsverarbeitung.................................................................. 51 Alexandra Bendixen und Erich Schröger 3.1 Einleitung: Alleinstellungsmerkmale der auditiven Informationsverarbeitung............................52 3.2 Physikalische Grundlagen des Hörens.................................................................... 53 3.3 Physiologische Grundlagen: Umwandlung von Schallwellen in Hirnaktivität............................. 53 3.4 Der auditive Verarbeitungspfad.......................................................................... 54 3.5 Wichtige Aufgaben und Leistungen der auditiven Informationsverarbeitung............................. 56 3.5.1 Sequenzielle Verarbeitung, Gedächtnis und Prädiktion...................................................... 57 3.5.2 Aufmerksamkeitsausrichtung.............................................................................. 58 3.5.3 Auditive Szenenanalyse.................................................................................... 60 3.5.4 Ambiguität und Multistabilität beim Hören................................................................. 63 XII Inhaltsverzeichnis 3.6 Psychophysiologische Korrelate auditiver Verarbeitung.................................................. 64 3.7 Störungen des Hörsinns und mögliche Kompensationen................................................. 66 3.8 Anwendungsbeispiele.................................................................................... 69 3.9 Ausblick.................................................................................................. 69 3.10 Weiterführende Informationen........................................................................... 70 Literatur.................................................................................................. 71 4 Multisensorische Informationsverarbeitung........................................................ 75 Knut Drewing 4.1 Einleitung und Überblick................................................................................. 76 4.2 Multisensorische Kombination........................................................................... 77 4.3 Multisensorische Integration............................................................................ 78 4.3.1 Intersensorische Beeinflussungen.......................................................................... 78 4.3.2 Modelle zur Integration redundanter Information........................................................... 79 4.4 Das Korrespondenzproblem.............................................................................. 81 4.4.1 Zeitliche und räumliche Nähe............................................................................. 82 4.4.2 Semantische und synästhetische Korrespondenzen......................................................... 83 4.5 Abgleich zwischen den Sinnen........................................................................... 84 4.6 Aufmerksamkeit über Sinne hinweg...................................................................... 86 4.6.1 Räumlich selektive Aufmerksamkeit........................................................................ 86 4.6.2 Aufmerksamkeit und multisensorische Integration.......................................................... 87 4.7 Neurophysiologische Grundlagen....................................................................... 89 4.7.1 Multisensorische Verarbeitung in einzelnen Neuronen...................................................... 89 4.7.2 Multisensorische Konvergenzzonen........................................................................ 90 4.7.3 Multisensorische Verarbeitung in „unisensorischen“ Arealen................................................. 91 4.8 Anwendungsbeispiele.................................................................................... 92 4.9 Ausblick.................................................................................................. 94 4.10 Weiterführende Informationen........................................................................... 95 Literatur.................................................................................................. 97 5 Aufmerksamkeit...................................................................................... 103 Joseph Krummenacher und Hermann J. Müller 5.1 Einleitung............................................................................................... 104 5.2 Selektive Aufmerksamkeit............................................................................... 105 5.2.1 Klassische Ansätze zur selektiven Aufmerksamkeit......................................................... 105 5.2.2 Selektive visuelle Aufmerksamkeit........................................................................ 109 5.2.3 Visuelle Suche............................................................................................ 113 5.2.4 Temporale Mechanismen der selektiven Aufmerksamkeit................................................... 118 5.2.5 Limitationen der selektiven visuellen Aufmerksamkeit...................................................... 120 5.2.6 Neurokognitive Mechanismen der selektiven visuellen Aufmerksamkeit..................................... 122 5.2.7 Resümee................................................................................................. 131 5.3 Aufmerksamkeit und Performanz....................................................................... 132 5.3.1 Aufgabenkombination und geteilte Aufmerksamkeit....................................................... 132 5.3.2 Automatische Verarbeitung............................................................................... 137 5.3.3 Aufmerksamkeit und Umschalten zwischen Aufgaben...................................................... 141 5.3.4 Resümee................................................................................................. 141 5.4 Anwendungsbeispiele................................................................................... 141 5.5 Ausblick................................................................................................. 142 5.6 Weiterführende Informationen.......................................................................... 143 Literatur................................................................................................. 146 6 Bewusstsein........................................................................................... 153 Markus Kiefer 6.1 Einleitung............................................................................................... 154 6.2 Bewusstsein – ein heterogener Begriff...................................................................155 6.3 Theoretische Ansätze zur Erklärung des Bewusstseins................................................... 157 6.3.1 Klassische psychologische Ansätze........................................................................ 157 XIII Inhaltsverzeichnis 6.3.2 Evolutionäre Ansätze..................................................................................... 159 6.3.3 Neurowissenschaftliche Ansätze.......................................................................... 160 6.3.4 Philosophische Ansätze................................................................................... 162 6.4 Empirische Bewusstseinsforschung..................................................................... 164 6.4.1 Bewusste und unbewusste Wahrnehmung................................................................. 164 6.4.2 Störungen des visuellen Bewusstseins bei hirnverletzten Patienten......................................... 169 6.4.3 Das neuronale Korrelat des visuellen Bewusstseins......................................................... 172 6.4.4 Bewusstsein und höhere kognitive Funktionen............................................................. 174 6.5 Synopse der empirischen und theoretischen Bewusstseinsforschung: Grundlegende Mechanismen.... 176 6.6 Anwendungsbeispiele................................................................................... 177 6.7 Ausblick................................................................................................. 178 6.8 Weiterführende Informationen.......................................................................... 179 Literatur................................................................................................. 181 II Emotion und Motivation 7 Emotion............................................................................................... 185 Andreas B. Eder und Tobias Brosch 7.1 Einleitung............................................................................................... 186 7.2 Emotionspsychologie: Eine kurze Geschichte............................................................ 186 7.3 Emotion: Gegenstandseingrenzung und Definition...................................................... 188 7.4 Emotionskomponenten und ihre Messung.............................................................. 189 7.4.1 Kognitive Komponente................................................................................... 189 7.4.2 Physiologische Komponente.............................................................................. 189 7.4.3 Motivationale Komponente............................................................................... 190 7.4.4 Expressive Komponente.................................................................................. 190 7.4.5 Subjektive Erlebenskomponente.......................................................................... 191 7.4.6 Zusammenhang zwischen den Emotionskomponenten.................................................... 191 7.5 Klassifikation von Emotionen........................................................................... 192 7.5.1 Diskrete Modelle......................................................................................... 192 7.5.2 Dimensionale Modelle.................................................................................... 193 7.5.3 Modale Modelle.......................................................................................... 195 7.6 Funktionen von Emotionen............................................................................. 195 7.6.1 Informative Funktionen................................................................................... 195 7.6.2 Motivierende Funktionen................................................................................. 197 7.6.3 Soziale Funktionen....................................................................................... 199 7.7 Biologische Grundlagen von Emotionen.................................................................201 7.7.1 Das emotionale Gehirn: Neuronale Grundlagen von Emotionen............................................. 201 7.7.2 Emotion und Körper: Emotionale Reaktionen im vegetativen Nervensystem................................. 203 7.8 Emotionstheorien....................................................................................... 205 7.8.1 Ältere Emotionstheorien.................................................................................. 205 7.8.2 Evolutionsbiologische Theorien........................................................................... 208 7.8.3 Kognitive Theorien....................................................................................... 210 7.8.4 Konstruktivistische Theorien.............................................................................. 211 7.9 Emotionsregulation..................................................................................... 212 7.10 Anwendungsbeispiele................................................................................... 215 7.11 Ausblick................................................................................................. 216 7.12 Weiterführende Informationen.......................................................................... 216 Literatur................................................................................................. 217 8 Motivation............................................................................................. 223 Rosa Maria Puca und Julia Schüler 8.1 Einleitung: Motive, Anreize und Ziele – die zentralen Begriffe der Motivationspsychologie.............. 224 8.2 Motivationspsychologische Theorien aus historischer Perspektive...................................... 226 8.2.1 Von Triebtheorien zur Feldtheorie......................................................................... 226 XIV Inhaltsverzeichnis 8.2.2 Erwartungswerttheorien.................................................................................. 228 8.3 Biologische Grundlagen der Motivation................................................................. 230 8.4 Implizite, explizite Motive und Motivinkongruenz....................................................... 231 8.4.1 Die Geschichte der Unterscheidung in implizite und explizite Motive........................................ 231 8.4.2 Unterscheidungsmerkmale impliziter und expliziter Motive................................................ 232 8.4.3 Motivinkongruenz und seine Folgen...................................................................... 232 8.4.4 Messung von Motiven....................................................................................233 8.5 Motivklassen............................................................................................ 235 8.5.1 Anschluss/Intimität....................................................................................... 235 8.5.2 Macht und Dominanz.................................................................................... 238 8.5.3 Leistung................................................................................................. 239 8.6 Motivation durch Zielsetzung........................................................................... 241 8.7 Anwendungsbeispiele................................................................................... 243 8.8 Ausblick................................................................................................. 243 8.9 Weiterführende Informationen.......................................................................... 244 Literatur................................................................................................. 246 9 Volition und kognitive Kontrolle.................................................................... 251 Thomas Goschke 9.1 Einleitung: Gegenstand der Forschung zu Volition und kognitiver Kontrolle............................. 253 9.2 Kognitive Grundlagen willentlicher Handlungen: Vom Reflex zur Antizipation........................... 255 9.2.1 Entwicklungsstufen der Verhaltenssteuerung.............................................................. 255 9.2.2 Besondere Funktionsmerkmale willentlicher Handlungen.................................................. 256 9.2.3 Grundlegende Kontrollprobleme bei der willentlichen Handlungssteuerung................................ 257 9.3 Kognitionspsychologische Ansätze: Automatische und kontrollierte Prozessebei der intentionalen Handlungssteuerung................................................................................... 259 9.3.1 Bewusste und unbewusste Steuerung willentlicher Handlungen............................................ 259 9.3.2 Ein Modell der Interaktion automatischer und intentionaler Prozesse........................................ 262 9.4 Volitionspsychologische Ansätze: Motivationskonflikte und Selbstkontrolle............................ 263 9.4.1 Zielselektion vs. Zielrealisierung........................................................................... 264 9.4.2 Vom Wünschen zum Wollen: Das Rubikonmodell........................................................... 264 9.4.3 Handlungskontrolle: Abschirmung von Absichten gegen konkurrierende Motivationstendenzen............. 267 9.4.4 Empirische Evidenz für den Einfluss von Handlungskontrollstrategien und exekutiven Funktionen auf selbstkontrolliertes Verhalten......................................................................... 268 9.4.5 Bedingungsfaktoren und Moderatoren der Mobilisierung von Selbstkontrolle............................... 271 9.4.6 Individuelle Unterschiede in der Selbstkontrolle: Lage- vs. Handlungsorientierung.......................... 272 9.5 Kognitive Neurowissenschaft der willentlichen Handlungssteuerung: Neuronale Grundlagen der kognitiven Kontrolle.................................................................................... 274 9.5.1 Methodische Vorbemerkungen........................................................................... 274 9.5.2 Kognitive Kontrollfunktionen des Präfrontalcortex......................................................... 277 9.5.3 Funktionelle Organisation des präfrontalen Cortex: Zentrale Exekutive oder multiple exekutive Systeme?..... 287 9.5.4 Computationale Modelle der kognitiven Kontrolle......................................................... 291 9.5.5 Konfliktüberwachung und adaptive Regulation kognitiver Kontrolle........................................ 293 9.6 Kontrolldilemmata und Metakontrollprobleme..........................................................296 9.6.1 Kontrolldilemmata....................................................................................... 296 9.6.2 Metakontrollparameter................................................................................... 298 9.6.3 Emotionale Modulation von Kontrollparametern........................................................... 298 9.6.4 Neuromodulation kognitiver Kontrolle.................................................................... 299 9.7 Anwendungsbeispiele................................................................................... 300 9.8 Ausblick................................................................................................. 303 9.9 Weiterführende Informationen.......................................................................... 303 Literatur................................................................................................. 308 XV Inhaltsverzeichnis III Lernen und Gedächtnis 10 Lernen – Assoziationsbildung, Konditionierung und implizites Lernen......................... 319 Iring Koch und Christoph Stahl 10.1 Einleitung............................................................................................... 320 10.1.1 Definition und Abgrenzung............................................................................... 320 10.1.2 Historische Einordnung................................................................................... 321 10.2 Experimentelle Untersuchungsparadigmen in der Lernpsychologie..................................... 322 10.2.1 Explizites, hypothesengeleitetes Lernen (Wissenserwerb) vs. implizites, inzidentelles Lernen................. 322 10.2.2 Lernen von neuen Verhaltensweisen: Konditionierungsparadigmen......................................... 323 10.2.3 Erwerb von neuen Einstellungen und Wissen.............................................................. 325 10.2.4 Zusammenfassung....................................................................................... 327 10.3 Grundphänomene des assoziativen Lernens.............................................................328 10.3.1 Erwerb und Löschung.................................................................................... 328 10.3.2 Merkmale des Reizes: Generalisierung und Diskrimination.................................................. 330 10.3.3 Merkmale der gelernten Reaktion......................................................................... 331 10.3.4 Biologische Einschränkungen des Lernens................................................................. 332 10.3.5 Wann wird gelernt? Kontiguität, Kontingenz und Erwartungsdiskrepanz.................................... 333 10.3.6 Zusammenfassung....................................................................................... 337 10.4 Mechanismen des assoziativen Lernens................................................................. 337 10.4.1 Was wird gelernt?........................................................................................ 337 10.4.2 Das Rescorla-Wagner-Modell als Basismodell assoziativen Lernens.......................................... 340 10.4.3 Limitationen des Rescorla-Wagner-Modells................................................................ 341 10.4.4 Elementale und konfigurale Modelle...................................................................... 342 10.4.5 Zusammenfassung....................................................................................... 343 10.5 Implizites Lernen........................................................................................ 343 10.5.1 Experimentelle Paradigmen zur Untersuchung impliziten Lernens.......................................... 344 10.5.2 Prädiktive Relationen beim impliziten Lernen.............................................................. 345 10.5.3 Unbewusstes Lernen..................................................................................... 346 10.5.4 Zusammenfassung....................................................................................... 348 10.6 Anwendungsbeispiele................................................................................... 348 10.7 Ausblick................................................................................................. 349 10.8 Weiterführende Informationen.......................................................................... 350 Literatur................................................................................................. 352 11 Kategorisierung und Wissenserwerb............................................................... 357 Michael R. Waldmann 11.1 Einleitung: Funktionen von Kategorien.................................................................. 358 11.2 Die mentale Repräsentation natürlicher Kategorien..................................................... 359 11.2.1 Ähnlichkeitsbasierte Ansätze............................................................................. 359 11.2.2 Kritik ähnlichkeitsbasierter Theorien....................................................................... 370 11.2.3 Die Theoriensicht......................................................................................... 372 11.3 Arten von Kategorien................................................................................... 374 11.3.1 Natürliche Arten vs. Artefakte............................................................................. 374 11.3.2 Kausale Kategorien....................................................................................... 375 11.3.3 Andere Arten von Kategorien............................................................................. 377 11.4 Relationen zwischen Kategorien........................................................................ 377 11.4.1 Taxonomien..............................................................................................378 11.4.2 Nichthierarchische Kategorienstrukturen.................................................................. 381 11.5 Der Erwerb von Kategorien.............................................................................. 381 11.5.1 Konnektionistische Modelle............................................................................... 381 11.5.2 Wissensbasierte Lerntheorien............................................................................. 384 11.6 Die Nutzung von Kategorien............................................................................ 384 11.6.1 Der Einfluss von Zielen und pragmatischen Kontexten..................................................... 385 11.6.2 Konzeptuelle Kombination................................................................................ 386 11.6.3 Sprache und Kategorien.................................................................................. 386 11.6.4 Kategorien und Induktion................................................................................ 388 XVI Inhaltsverzeichnis 11.7 Anwendungsbeispiele................................................................................... 389 11.8 Ausblick................................................................................................. 390 11.9 Weiterführende Informationen.......................................................................... 391 Literatur................................................................................................. 394 12 Gedächtniskonzeptionen und Wissensrepräsentationen......................................... 401 Axel Buchner und Martin Brandt 12.1 Einleitung und Begriffsklärung.......................................................................... 402 12.2 Langzeitgedächtnis..................................................................................... 405 12.2.1 Systemorientierter Zugang zum Langzeitgedächtnis....................................................... 405 12.2.2 Prozessorientierter Zugang zum Langzeitgedächtnis....................................................... 412 12.2.3 Formale Gedächtnistheorien.............................................................................. 419 12.3 Arbeitsgedächtnis....................................................................................... 423 12.3.1 Das modulare Arbeitsgedächtnismodell................................................................... 423 12.3.2 Das Embedded-Processes-Modell......................................................................... 425 12.4 Sensorisches Gedächtnis................................................................................ 427 12.5 Anwendungsbeispiele................................................................................... 428 12.6 Ausblick................................................................................................. 428 12.7 Weiterführende Informationen.......................................................................... 429 Literatur................................................................................................. 430 IV Sprachproduktion und -verstehen 13 Worterkennung und -produktion................................................................... 437 Pienie Zwitserlood und Jens Bölte 13.1 Einleitung: Wörter als Kernelemente der Sprache........................................................ 438 13.1.1 Wie hängen sprachliche und nichtsprachliche Einheiten zusammen?........................................ 438 13.1.2 Was sind Wörter?......................................................................................... 439 13.1.3 Sprechen und Verstehen: Von den Konzepten zu den Sprachlauten – von den Sprachlauten zu den Konzepten............................................................................................... 439 13.2 Wie wir Sprachlaute produzieren........................................................................ 440 13.3 Wortgedächtnis: Was ist im Wortgedächtnis gespeichert und wie?...................................... 442 13.3.1 Die Form der Wörter: Lautliche und orthografische Beschreibung........................................... 442 13.3.2 Die interne Struktur der Wörter: Morphologie.............................................................. 443 13.3.3 Die strukturellen Merkmale der Wörter.................................................................... 443 13.3.4 Die Bedeutung der Wörter und das Problem der Mehrdeutigkeit............................................ 444 13.4 Worterkennung......................................................................................... 445 13.4.1 Das kontinuierliche und variable Sprachsignal............................................................. 445 13.4.2 Was passiert bei der Worterkennung?..................................................................... 449 13.4.3 Vom Buchstaben zur Bedeutung.......................................................................... 451 13.5 Was passiert im Gehirn bei der Worterkennung?........................................................ 452 13.6 Wortproduktion......................................................................................... 452 13.6.1 Umsetzung von lexikalen Konzepten in Wörter............................................................. 454 13.6.2 Umsetzung von Lemmata in Wortformen.................................................................. 455 13.7 Was passiert im Gehirn beim Sprechen von Wörtern?.................................................... 456 13.7.1 Neuronale Korrelate der Sprachproduktion................................................................ 457 13.7.2 Wenn es nicht einwandfrei funktioniert: Aphasien.......................................................... 457 13.8 Anwendungsbeispiele................................................................................... 458 13.9 Ausblick................................................................................................. 458 13.10 Weiterführende Informationen.......................................................................... 459 Literatur................................................................................................. 462 XVII Inhaltsverzeichnis 14 Sätze und Texte verstehen und produzieren....................................................... 467 Barbara Kaup und Carolin Dudschig 14.1 Einleitung: Kommunizieren über Sachverhalte.......................................................... 468 14.2 Syntaktische Verarbeitung von Sätzen.................................................................. 470 14.2.1 Syntaktische Struktur von Sätzen.......................................................................... 470 14.2.2 Erfassen der syntaktischen Struktur von Sätzen (Parsing)................................................... 473 14.2.3 In welcher Form liegt unser syntaktisches Wissen vor?...................................................... 482 14.3 Semantische Verarbeitung von Sätzen.................................................................. 485 14.3.1 Semantische Struktur von Sätzen.......................................................................... 485 14.3.2 Erfassen der Satzbedeutung.............................................................................. 489 14.4 Pragmatische Verarbeitung von Sätzen.................................................................. 493 14.5 Textverstehen........................................................................................... 495 14.5.1 Struktur von Texten....................................................................................... 495 14.5.2 Erfassen der Textbedeutung.............................................................................. 500 14.6 Verstehen als Simulation................................................................................ 506 14.7 Sprachproduktion....................................................................................... 508 14.7.1 Aspekte der Produktionsforschung........................................................................ 508 14.7.2 Sprachproduktionsmodelle............................................................................... 510 14.7.3 Dialog................................................................................................... 516 14.7.4 Zusammenhang Verstehen und Produktion................................................................ 517 14.8 Neurobiologische Grundlagen.......................................................................... 517 14.9 Anwendungsbeispiele................................................................................... 518 14.10 Ausblick................................................................................................. 519 14.11 Weiterführende Informationen.......................................................................... 520 Literatur................................................................................................. 523 V Denken und Problemlösen 15 Logisches Denken.................................................................................... 533 Markus Knauff und Günther Knoblich 15.1 Einleitung: Logik und vernünftiges Denken............................................................. 534 15.2 Sicheres logisches Schließen............................................................................ 536 15.2.1 Konditionales Schließen.................................................................................. 536 15.2.2 Syllogistisches Schließen................................................................................. 543 15.2.3 Relationales Schließen.................................................................................... 548 15.3 Unsicheres logisches Schließen......................................................................... 551 15.3.1 Anfechtbares Schließen................................................................................... 552 15.3.2 Überzeugungsänderung.................................................................................. 552 15.3.3 Denken mit mehr als zwei Wahrheitswerten............................................................... 556 15.3.4 Nichtmonotones Schließen............................................................................... 557 15.3.5 Defaults und präferierte mentale Modelle................................................................. 559 15.3.6 Nachdenken über Mögliches und Notwendiges............................................................ 560 15.3.7 Ramsey-Test............................................................................................. 561 15.3.8 Bayesianisches Denken................................................................................... 561 15.3.9 Induktives Denken....................................................................................... 562 15.4 Neuronale Korrelate des logischen Denkens............................................................. 563 15.4.1 Logisches Denken im intakten Gehirn..................................................................... 564 15.4.2 Logisches Denken nach Hirnschädigungen................................................................ 565 15.5 Drei wichtige Fragen der Psychologie des logischen Denkens........................................... 566 15.5.1 Welche Rolle spielt Wissen für das logische Denken?....................................................... 566 15.5.2 Hilft Visualisierung beim logischen Denken?............................................................... 570 15.5.3 Ist logisches Denken rationales Denken?................................................................... 573 15.6 Anwendungsbeispiele................................................................................... 575 15.7 Ausblick................................................................................................. 578 XVIII Inhaltsverzeichnis 15.8 Weiterführende Informationen.......................................................................... 578 Literatur................................................................................................. 580 16 Problemlösen......................................................................................... 587 Michael Öllinger 16.1 Einleitung............................................................................................... 588 16.2 Definitorische Grundlagen.............................................................................. 589 16.2.1 Problemtypen............................................................................................ 589 16.2.2 Einfache und komplexe Probleme........................................................................ 590 16.3 Komplexe Probleme..................................................................................... 590 16.3.1 Kriterien komplexer Probleme............................................................................ 590 16.3.2 Klassische Untersuchungen zum komplexen Problemlösen................................................. 591 16.3.3 Weitere Aspekte komplexen Problemlösens................................................................ 591 16.4 Das Lösen einfacher Probleme.......................................................................... 592 16.4.1 Historische Grundlagen der Problemlöseforschung – Sultan der Problemlöser............................... 592 16.4.2 Computer lösen Probleme – die Problemraumtheorie...................................................... 593 16.5 Erweiterung der Problemraumtheorie................................................................... 596 16.5.1 Umstrukturierung aus gestaltpsychologischer Sicht....................................................... 596 16.5.2 Weitere Aspekte von Umstrukturierung beim Problemlösen................................................ 598 16.5.3 Kognitive Theorien einsichtsvollen Problemlösens......................................................... 601 16.6 Methoden der Problemlöseforschung................................................................... 605 16.6.1 Blickbewegungsstudien.................................................................................. 605 16.6.2 Neuropsychologische Untersuchungen.................................................................... 605 16.6.3 Neuronale Korrelate beim Lösen von Problemen........................................................... 606 16.7 Expertise beim Problemlösen........................................................................... 607 16.7.1 Schachexpertise.......................................................................................... 607 16.7.2 Voraussetzungen des Expertentums....................................................................... 608 16.8 Problemlösen durch analogen Transfer.................................................................. 609 16.8.1 Grundlegende Überlegungen zum analogen Transfer...................................................... 609 16.8.2 Klassische Untersuchungen zum analogen Transfer........................................................ 610 16.8.3 Neuronale Korrelate zum analogen Transfer................................................................ 611 16.9 Anwendungsbeispiele................................................................................... 611 16.10 Ausblick................................................................................................. 613 16.11 Weiterführende Informationen.......................................................................... 613 Literatur................................................................................................. 615 17 Urteilen und Entscheiden............................................................................ 619 Arndt Bröder und Benjamin E. Hilbig 17.1 Einleitung............................................................................................... 620 17.1.1 Urteilen und Entscheiden – Abgrenzung und Gemeinsamkeiten............................................ 621 17.1.2 Historische Einordnung................................................................................... 622 17.1.3 Grundbegriffe und Methoden............................................................................. 623 17.1.4 Gliederung des Kapitels.................................................................................. 623 17.2 Strukturmodelle........................................................................................ 625 17.2.1 Was ist eine gute Entscheidung?.......................................................................... 625 17.2.2 Erwartungswert und Erwartungsnutzen................................................................... 625 17.2.3 Verletzung der Axiome................................................................................... 627 17.2.4 Prospect-Theorie......................................................................................... 628 17.2.5 Das „große Ganze“ und neuere Entwicklungen............................................................. 631 17.3 Modelle mit psychologischen Einflüssen................................................................ 632 17.3.1 Das Bayes-Theorem und der Basisratenfehler.............................................................. 632 17.3.2 Ein umfassendes Rahmenmodell des Urteilens............................................................. 637 17.4 Kognitive Prozessmodelle des Urteilens und Entscheidens.............................................. 641 17.4.1 Was ist ein Prozessmodell?................................................................................ 641 17.4.2 Der adaptive Entscheider und seine „Werkzeugkiste“....................................................... 641 17.4.3 Andere kognitive Mechanismen........................................................................... 643 XIX Inhaltsverzeichnis 17.4.4 Welche Faktoren bestimmen die Art des Entscheidungsprozesses?.......................................... 646 17.4.5 Abschließende Bemerkungen............................................................................. 649 17.5 Anwendungsbeispiele................................................................................... 649 17.6 Ausblick................................................................................................. 650 17.7 Weiterführende Informationen.......................................................................... 651 Literatur................................................................................................. 654 VI Handlungsplanung und -ausführung 18 Planung und exekutive Kontrolle von Handlungen............................................... 663 Bernhard Hommel 18.1 Einleitung............................................................................................... 664 18.2 Planung einfacher Handlungen......................................................................... 664 18.2.1 Motorische Programme................................................................................... 664 18.2.2 Programme und Parameter............................................................................... 666 18.2.3 Nutzung von Vorinformationen über Handlungsmerkmale................................................. 666 18.2.4 Programmierung von Handlungsmerkmalen............................................................... 667 18.2.5 Reprogrammierung von Handlungsmerkmalen............................................................ 667 18.2.6 Integration von Handlungsmerkmalen.................................................................... 668 18.2.7 Programmierung und Spezifikation von Handlungen....................................................... 669 18.2.8 Programmierung und Initiierung von Handlungen......................................................... 672 18.2.9 Programme, Pläne und Ziele.............................................................................. 673 18.3 Planung von Handlungssequenzen...................................................................... 674 18.3.1 Programmierung von Handlungssequenzen............................................................... 674 18.3.2 Sequenzierung von Handlungselementen................................................................. 677 18.3.3 Planung langer und geübter Handlungssequenzen........................................................ 680 18.4 Planung und Koordination multipler Handlungen....................................................... 682 18.4.1 Untersuchungsmethoden................................................................................ 683 18.4.2 Aufgabenkoordination................................................................................... 684 18.4.3 Reizverarbeitung und Gedächtnis......................................................................... 684 18.4.4 Reiz-Reaktions-Übersetzung und Reaktionsauswahl........................................................ 686 18.4.5 Reaktionsinitiierung...................................................................................... 687 18.5 Wechseln zwischen Handlungen........................................................................ 688 18.5.1 Untersuchungsmethoden................................................................................ 689 18.5.2 Aufgabenvorbereitung................................................................................... 690 18.5.3 Proaktive Effekte......................................................................................... 692 18.5.4 Residuale Wechselkosten................................................................................. 693 18.5.5 Implementierung und Aktualisierung von Aufgabensets................................................... 694 18.6 Anwendungsbeispiele................................................................................... 695 18.7 Ausblick................................................................................................. 696 18.8 Weiterführende Informationen.......................................................................... 698 Literatur................................................................................................. 700 19 Motorisches Lernen................................................................................... 707 Mathias Hegele und Sandra Sülzenbrück 19.1 Einleitung............................................................................................... 709 19.2 Sensomotorische Adaptation........................................................................... 710 19.2.1 Sensomotorische Transformationen....................................................................... 711 19.2.2 Experimentelle Paradigmen zur Untersuchung sensomotorischer Adaptation............................... 712 19.2.3 Mechanismen sensomotorischer Adaptation............................................................... 715 19.3 Fertigkeitserwerb....................................................................................... 724 19.3.1 Theorien und Modelle des Fertigkeitserwerbs.............................................................. 724 19.3.2 Was beeinflusst den Fertigkeitserwerb?.................................................................... 733 19.4 Fitness oder evolutionäres motorisches Lernen......................................................... 737 XX Inhaltsverzeichnis 19.5 Anwendungsbeispiele................................................................................... 738 19.6 Ausblick: Tear down this Ivory Tower, Nimrod!........................................................... 740 19.7 Weiterführende Informationen.......................................................................... 741 Literatur................................................................................................. 743 20 Motorische Kontrolle................................................................................. 749 Jürgen Konczak 20.1 Einleitung............................................................................................... 750 20.2 Theorien und Modelle der menschlichen Bewegungskontrolle.......................................... 750 20.2.1 Regelung und Steuerung sind die zwei grundlegenden Arten der motorischen Kontrolle..................... 751 20.2.2 Die Idee einer zentralen Repräsentation von Bewegung.................................................... 752 20.2.3 Generalisierte motorische Programme..................................................................... 753 20.2.4 Interne Modelle der Motorik.............................................................................. 754 20.3 Neuronale Repräsentationen von Bewegung............................................................ 756 20.3.1 Der motorische Cortex.................................................................................... 757 20.3.2 Die motorische Funktion der Basalganglien................................................................ 760 20.3.3 Das Kleinhirn............................................................................................. 763 20.4 Anwendungsbeispiele................................................................................... 766 20.5 Ausblick................................................................................................. 767 20.6 Weiterführende Informationen.......................................................................... 767 Literatur................................................................................................. 769 21 Embodiment und Sense of Agency.................................................................. 773 Martina Rieger und Dorit Wenke 21.1 Einleitung............................................................................................... 774 21.2 Handlungsvorstellungen................................................................................ 777 21.2.1 Gemeinsamkeiten von vorgestellten und ausgeführten Handlungen........................................ 778 21.2.2 Faktoren, die die Dauer von vorgestellten im Vergleich zu ausgeführten Handlungen beeinflussen........... 779 21.2.3 Unterschiede von vorgestellten und ausgeführten Handlungen............................................. 783 21.2.4 Fazit..................................................................................................... 784 21.3 Handlungsbeobachtung................................................................................ 785 21.3.1 Handlungssimulation und automatische Imitation......................................................... 786 21.3.2 Vorhersage von Handlungen anderer Personen............................................................ 787 21.3.3 Handlungssimulation und Handlungsvorhersage im sozialen Kontext....................................... 789 21.3.4 Handlungserfahrung und Expertise....................................................................... 790 21.3.5 Sind biologische Bewegungen wirklich besonders?........................................................ 791 21.3.6 Fazit..................................................................................................... 792 21.4 Sense of Agency......................................................................................... 793 21.4.1 Untersuchungsmethoden................................................................................ 794 21.4.2 Vorhersagbarkeit von Handlungskonsequenzen........................................................... 795 21.4.3 Flüssigkeit der Handlungsauswahl........................................................................ 797 21.4.4 Valenz der Handlungskonsequenzen...................................................................... 798 21.4.5 Fazit..................................................................................................... 799 21.5 Handlungsbezogene Sprache........................................................................... 800 21.5.1 Theoretische Annahmen.................................................................................. 800 21.5.2 Befunde................................................................................................. 801 21.5.3 Flexibilität und Kontextabhängigkeit...................................................................... 803 21.5.4 Handlungserfahrung und Expertise....................................................................... 804 21.5.5 Ebene der Handlungssimulationen........................................................................ 805 21.5.6 Verständnis abstrakter Sprache und nicht handlungsbezogener Sprache.................................... 805 21.5.7 Fazit..................................................................................................... 806 21.6 Anwendungsbeispiele................................................................................... 806 21.7 Ausblick................................................................................................. 808 21.8 Weiterführende Informationen.......................................................................... 809 Literatur................................................................................................. 811 XXI Inhaltsverzeichnis 22 Handlung und Wahrnehmung....................................................................... 821 Wilfried Kunde 22.1 Einleitung............................................................................................... 822 22.2 Die sensomotorische Perspektive menschlichen Verhaltens............................................. 823 22.3 Trennung oder Koppelung von Wahrnehmung und Handlung?.......................................... 825 22.3.1 Reiz-Reaktions-Kompatibilität............................................................................. 825 22.3.2 Zwei-Pfade-Modelle...................................................................................... 826 22.3.3 Unbewusste Reaktionsbahnung........................................................................... 828 22.4 Handeln verändert die Wahrnehmung.................................................................. 828 22.5 Ziele bedingen Handlungen, nicht Reize................................................................ 830 22.6 Einheit von Wahrnehmung und Handlung............................................................... 831 22.6.1 Motorische Wahrnehmungstheorien...................................................................... 831 22.6.2 Ideomotorik............................................................................................. 831 22.7 Vermittlungsversuche zwischen sensomotorischen und ideomotorischen Ansätze...................... 832 22.8 Anwendungsbeispiele................................................................................... 833 22.9 Ausblick................................................................................................. 833 22.10 Weiterführende Informationen.......................................................................... 834 Literatur................................................................................................. 836 Serviceteil............................................................................................. 839 Stichwortverzeichnis..................................................................................... 840 XXII Autorinnen und Autoren Prof. Dr. Alexandra Bendixen Dr. Carolin Dudschig Technische Universität Chemnitz Universität Tübingen Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Physik Psychologisches Institut Reichenhainer Straße 70 Schleichstr. 4 09126 Chemnitz 72076 Tübingen [email protected] [email protected] Prof. Dr. Jens Bölte Prof. Dr. Andreas Eder Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universität Würzburg Institut für Psychologie Allgemeine Psychologie II Fliednerstr. 21 Röntgenring 10 48149 Münster 97070 Würzburg [email protected] [email protected] Dr. Martin Brandt Prof. Dr. Thomas Goschke Universität Mannheim TU Dresden Lehrstuhl Psychologie III Allgemeine Psychologie Schloss, Ehrenhof-Ost Zellescher Weg 17 68131 Mannheim 01062 Dresden [email protected] [email protected] Prof. Dr. Arndt Bröder Prof. Dr. Mathias Hegele Universität Mannheim Justus-Liebig-Universität Gießen Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie Institut für Sportwissenschaft/ Schloss, Ehrenhof-Ost AB Experimentelle Sensomotorik 68131 Mannheim Kugelberg 62 [email protected] 35394 Gießen [email protected] Prof. Dr. Tobias Brosch University of Geneva Prof. Benjamin E. Hilbig, PhD Department of Psychology, Office 5139 Universität Koblenz-Landau 40, Boulevard du Pont dʼArve Kognitive Psychologie CH-1205 Geneva Fortstraße 7 [email protected] 76829 Landau [email protected] Prof. Dr. Axel Buchner Heinrich-Heine-Universität Prof. Bernhard Hommel, PhD Institut für Experimentelle Psychologie Universiteit Leiden Universitätsstr. 1 Instituut Psychologie 40225 Düsseldorf Pieter de la Court gebouw, Wassenaarseweg 52 [email protected] NL-2333 AK Leiden [email protected] Priv.-Doz. Dr. Knut Drewing Universität Gießen Prof. Dr. Barbara Kaup Allgemeine Psychologie Universität Tübingen Otto-Behaghel-Str. 10F Psychologisches Institut 35394 Gießen Schleichstr. 4 [email protected] 72076 Tübingen [email protected] XXIII Autorinnen und Autoren Prof. Dr. Markus Kiefer Prof. Dr. Hermann Müller Universität Ulm Ludwig-Maximilians-Universität München Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III, Department Psychologie, Sektion für Kognitive Elektrophysiologie Allgemeine und Experimentelle Psychologie Leimgrubenweg 12 Leopoldstr. 13 89075 Ulm 80802 München [email protected] [email protected] Prof. Dr. Markus Knauff Prof. Dr. Jochen Müsseler Universität Gießen RWTH Aachen Fachbereich 06, Allgemeine Psychologie und Institut für Psychologie Kognitionsforschung Jägerstr. 17–19 Otto-Behaghel-Str. 10F 52056 Aachen 35394 Gießen [email protected] [email protected] Dr. Michael Öllinger Prof. Dr. Günther Knoblich Parmenides Center for the Study of Thinking Central European University, Budapest Kirchplatz 1 Department of Cognitive Science 82049 München/Pullach October 6 street 7 [email protected] 01051 Budapest [email protected] Prof. Dr. Wolfgang Prinz Max Planck Institut für Kognitions- und Prof. Dr. Iring Koch Neurowissenschaften Leipzig RWTH Aachen Stephanstr. 1A Institut für Psychologie 04103 Leipzig Jägerstr. 17–19 [email protected] 52056 Aachen [email protected] Prof. Dr. Rosa Maria Puca Universität Osnabrück Prof. Dr. Jürgen Konczak Institut für Psychologie University of Minnesota Seminarstr. 20 Human Sensorimotor Control Lab 49074 Osnabrück 400 Cooke Hall, 1900 University Ave. SE [email protected] Minneapolis, MN 55456 [email protected] Prof. Dr. Martina Rieger UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Priv.-Doz. Dr. Joseph Krummenacher Medizinische Informatik und Technik Universität Ulm Institut für Psychologie Fakultät Ingenieurwissenschaften, Informatik und Eduard Wallnöfer-Zentrum 1 Psychologie, A-6060 Hall in Tirol Institut für Psychologie und Pädagogik [email protected] 89069 Ulm [email protected] Prof. Dr. Erich Schröger Universität Leipzig Prof. Dr. Wilfried Kunde Institut für Psychologie Universität Würzburg Neumarkt 9–19 Lehrstuhl für Psychologie III 04109 Leipzig Röntgenring 11 [email protected] 97070 Würzburg [email protected] XXIV Autorinnen und Autoren Prof. Dr. Julia Schüler Universität Konstanz Fachgruppe Sportwissenschaft, Sportpsychologie Universitätsstraße 10 78464 Konstanz [email protected] Prof. Dr. Christoph Stahl Universität Köln Department Psychologie Herbert-Lewin-Str. 2 50931 Köln [email protected] Prof. Dr. Sandra Sülzenbrück FOM Hochschule für Oekonomie & Management Leimkugelstr. 6 45141 Essen [email protected] Prof. Dr. Michael Waldmann Universität Göttingen Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Goßlerstr. 14 37073 Göttingen [email protected] Prof. Dr. Dorit Wenke PFH Private Hochschule Göttingen Bereich Psychologie Weender Landstr. 3–7 37073 Göttingen [email protected] Prof. Dr. Pienie Zwitserlood Westfälische Wilhelms-Universität Münster Institut für Psychologie Fliednerstr. 21 48149 Münster [email protected] 1 1 Einleitung – Psychologie als Wissenschaft Wolfgang Prinz, Jochen Müsseler und Martina Rieger 1.1 Psychologie heute – 2 1.1.1 Unübersichtliche Verhältnisse – 2 1.1.2 Ein Blick zurück – 2 1.1.3 Lob der Unübersichtlichkeit – 4 1.2 Allgemeine Psychologie – 4 1.2.1 Welche Gegenstände? – 5 1.2.2 Welche Methoden? – 6 1.2.3 Welche Theorien? – 7 1.3 Allgemeine Psychologie und der Aufbau dieses Buches – 9 Literatur – 10 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017 J. Müsseler, M. Rieger (Hrsg.), Allgemeine Psychologie, DOI 10.1007/978-3-642-53898-8_1 2 Kapitel 1 Einleitung – Psychologie als Wissenschaft 1.1 Psychologie heute der Beziehung zwischen geistigen und materiellen Prozessen – 1 ein Problem, das nicht nur moderne Wissenschaften wie die Der Begriff „Psychologie“ wird im Alltag in unterschiedlichen Psychologie und die Hirnforschung umtreibt, sondern die Phi- 2 Bedeutungen verwendet, die nicht immer etwas mit dem ge- losophie schon seit über 2000 Jahren bewegt. meinsam haben, was wissenschaftlich unter Psychologie ver- Ein weiteres Moment der Unübersichtlichkeit ergibt sich standen wird. Seit jeher wird der Begriff „Psychologie“ für alles aus dem breiten Spektrum der Fragen, die die psychologische 3 Mögliche vereinnahmt, und immer wieder gerät die Psychologie Forschung stellt und aus der die Verschiedenheit der mit die- dadurch in Misskredit. In Zeiten eines nicht enden wollenden sen Fragen verbundenen thematischen Forschungsfelder resul- 4 Psychobooms wird das Prädikat psychologisch – und mit ihm der tiert. Allgemeine Psychologie, auf die wir noch näher zu sprechen Nimbus der Wissenschaft dieses Namens – für allerlei Lehren kommen, fragt nach universalen Gesetzmäßigkeiten im Bereich 5 und Praktiken missbraucht, die mit ernsthafter Wissenschaft psychischer Grundfunktionen wie Wahrnehmung, Motivation, nichts zu tun haben. So werden beispielsweise esoterische Kulte, Emotion, Gedächtnis, Denken oder Handlung. Entsprechend religiöse Heilslehren oder absonderliche therapeutische Prakti- diesem universalistischen Ansatz ist ihre Forschungspraxis da- 6 ken, manchmal sogar kosmologische oder astrologische Welter- durch gekennzeichnet, dass sie von individuellen Unterschieden klärungssysteme, als irgendwie psychologisch – oder jedenfalls abstrahiert. Umgekehrt geht Differenzielle Psychologie gerade 7 psychisch – ausgegeben. Ähnliches gilt auch für weite Teile der von interindividuellen Unterschieden in der Ausprägung psy- kultur-, literatur- und kunstkritischen Feuilletons, in denen gerne chischer Merkmale aus und rekonstruiert auf dieser Grundlage Belesenheit und Seriosität vorgetäuscht werden, indem vieles – allgemeine Strukturmerkmale der zugrunde liegenden psychi- 8 egal wie beliebig und hausgemacht es auch sein mag – aus einer schen Funktionssysteme. Entwicklungspsychologie untersucht die wie auch immer gearteten psychologischen Perspektive betrach- Wechselwirkungen der inneren und äußeren Faktoren, die die 9 tet wird. Hiervon ist die wissenschaftliche Psychologie, die lei- Entwicklung psychischer Funktionen und Leistungen im Ver- der auf die Alleinverwendung ihres Namens kein Patent hat, klar lauf der Lebensspanne bestimmen und beeinflussen. Dabei wird 10 abzugrenzen. der Aufbau der psychischen Funktionen ebenso behandelt wie ihre Transformationen und ihr Abbau. Sozialpsychologie ana- lysiert Erleben und Verhalten im sozialen Kontext. Dabei geht 11 1.1.1 Unübersichtliche Verhältnisse es um den Einfluss des sozialen Kontexts auf das Individuum ebenso wie die umgekehrten Einwirkungen des Individuums 12 Allerdings hat die wissenschaftliche Psychologie es auch mit auf seine soziale Umgebung. Biologische Psychologie beschäftigt sich selbst nicht immer leicht. Denn obwohl sie seit inzwischen sich mit den Zusammenhängen zwischen biologischen Prozessen über 130 Jahren an den Universitäten der Welt in Forschung und und dem Erleben und Verhalten. In der Allgemeinen Psycho- 13 Lehre vertreten ist, hat sie es bis heute nicht zu einer kompakten logie werden diese biologischen Prozesse auch berücksichtigt, Disziplin mit robustem Selbstbewusstsein gebracht. Sie ist, ganz wenn es um das Verständnis psychischer Grundfunktionen wie 14 im Gegenteil, ziemlich unübersichtlich, und sie lässt sich in ihrer Wahrnehmung, Motivation, Emotion, Gedächtnis, Denken oder derzeitigen Gestalt eigentlich nur als ein Bündel verschiedener Handlung geht, wobei die Allgemeine Psychologie darüber hi- 15 Forschungsansätze begreifen, die sich mit unterschiedlichen nausgeht. Biologische Psychologie selbst verfolgt im Gegensatz Methoden auf unterschiedliche Gegenstandsbereiche richten. zur Allgemeinen Psychologie keinen universalistischen Ansatz, Und viele Stimmen glauben, dass sich dies in absehbarer Zeit sondern beschäftigt sich mit den biologischen Grundlagen in den 16 auch nicht ändern wird – oder aus prinzipiellen Gründen nicht verschiedensten Forschungsfeldern. Neben diesen Hauptfeldern ändern kann. der Grundlagenforschung hat die moderne Psychologie außer- 17 Die Unübersichtlichkeit rührt aus verschiedenen Quellen. dem eine große Zahl anwendungsnaher Forschungsfelder her- Eine von ihnen ergibt sich bereits aus der weithin akzeptierten vorgebracht, u. a. in den Bereichen der Klinischen Psychologie, der Gegenstandsbestimmung der Psychologie, die ein grundlegendes Diagnostik, der Pädagogischen Psychologie, der Arbeits-, Betriebs- 18 Dilemma, wenn nicht gar Trilemma, zum Ausdruck bringt. Psy- und Organisationspsychologie und der Forensischen Psychologie. chologie versteht sich als die Wissenschaft vom (menschlichen) 19 Erleben und Verhalten – bisweilen sogar unter Einschluss der da- mit verbundenen physiologischen Vorgänge. Ihr Gegenstand hat 1.1.2 Ein Blick zurück 20 damit gleichsam zwei bzw. drei Seiten, und zwar Seiten, die so disparat sind, dass sie völlig verschiedene methodische Zugänge Unübersichtliche Verhältnisse lassen sich oft historisch erklären, verlangen: subjektive und objektive Methoden, historisch ver- und so ist es auch in der Psychologie. Die moderne wissenschaft- 21 stehende und systematisch erklärende Verfahren, Beobachtung liche Psychologie entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert. Vor und Experiment – kurz Zugänge, die den gesamten Kanon des ungefähr 130 Jahren wurden unter dem Namen Psychologie zwei 22 geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Methodeninventars bis dahin weitgehend getrennte geistes- und wissenschaftsge- umfassen. schichtliche Entwicklungslinien zusammengeführt. Dies hatte Darüber hinaus ist die Frage des sachlichen Zusammenhangs weitreichende wissenschaftliche und institutionelle Konsequen- 23 der verschiedenen Seiten ungeklärt. Hinter der Frage nach dem zen. adäquaten methodischen Zugang zum Erleben, zum Verhalten Die eine wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungslinie geht und zu den Hirnprozessen verbirgt sich das prinzipielle Problem auf eine bemerkenswerte Verknüpfung von Philosophie und 1.1 Psychologie heute 3 1.. Abb. 1.1 Ein Falltachistoskop für kurzzeitige Reizdarbietungen (A) und ein Hipp’sches Chronoskop für Zeitmessungen im Millisekunden- bereich (B), wie sie im ausgehenden 19. Jahrhundert in psychologischen Experimenten eingesetzt wurden. (Schröger 2004) Physiologie zurück, die sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts der wundersamen Vielfalt der menschlichen Lebensformen ent- ergab, als die philosophische Erkenntnistheorie mit der damals falten. Dabei konnte sich die vergleichende Beschreibung sowohl aufkeimenden, experimentell betriebenen Subjektiven Sinnesphy- auf verschiedene Typen und Charaktere beziehen (wie in den siologie in Berührung kam. Eine der zentralen klassischen Fragen Systemen der Physiognomie und der Phrenologie) als auch auf der philosophischen Erkenntnistheorie war seit jeher, wie die Be- verschiedene Völker und ihre Gebräuche (wie in den Kompendien ziehung zwischen subjektiven Wahrnehmungsinhalten und den der Völkerkunde). Später trat die vergleichende Beschreibung der tatsächlichen Gegebenheiten in der objektiven Umwelt bestimmt Geisteskrankheiten hinzu und – nicht zuletzt – der Vergleich zwi- werden kann. Diese Frage, die über zwei Jahrtausende hinweg schen Kindern in verschiedenen Alters- und Entwicklungsstufen. lediglich Gegenstand scharfsinniger Erörterungen und philoso- So verschieden diese Ansätze im Einzelnen waren, hatten sie doch phischer Debatten gewesen war, wurde um die Mitte des 19. Jahr- zweierlei gemeinsam: das inhaltliche Interesse an der Vielfalt des hunderts mit einem Mal auch Gegenstand experimenteller For- menschlichen Erlebens und Verhaltens sowie den methodischen schung. Wissenschaftler wie Johannes Müller, Ewald Hering und Zugang der vergleichenden Beschreibung. Hermann von Helmholtz entwickelten Untersuchungsansätze, Nicht zuletzt der wissenschaftlichen Integrationskraft des die es erlaubten, klassische erkenntnistheoretische Fragen nun- Leipziger Philosophieprofessors Wilhelm Wundt (1832–1920) mehr mit experimentellen Methoden anzugehen, und zwar mit ist es zuzuschreiben, dass diese beiden ganz unterschiedlichen Methoden, die im Wesentlichen auf subjektiven Beobachtungen Denktraditionen schließlich unter dem Begriff einer Wissen- fußten und in diesem Sinne als psychologisch gelten konnten. schaft namens Psychologie zusammengeführt und auch an den Die andere wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungslinie ent- Universitäten institutionell etabliert wurden. Wundt hinterließ – stand unabhängig davon. Sie setzte bereits im 18. Jahrhundert ein neben vielem, vielem anderen – zwei mehrbändige Hauptwerke, und lässt sich am besten als vergleichende Menschenkunde charak- die der systematischen Grundlegung der beiden Zweige der terisieren. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich eine Vielfalt neuen Wissenschaft gewidmet waren, die aus diesen beiden Ent- von halb unterhaltsamen, halb wissenschaftlichen Unternehmun- wicklungslinien abgeleitet sind: die zuletzt dreibändigen Grund- gen, die darauf abzielen, dem gebildeten und wissenschaftlich inte- züge der Physiologischen Psychologie (Erstausgaben 1873/1874) ressierten Publikum zur Erweiterung seiner Welt- und Menschen- und die zehnbändige Völkerpsychologie (Erstausgaben zwischen kenntnis zu verhelfen, indem sie vor seinen Augen das Panorama 1900 und 1920). 4 Kapitel 1 Einleitung – Psychologie als Wissenschaft Die Physiologische Psychologie war experimentell orientiert, Dass sie eine solche produktive Konkurrenz ermöglicht, 1 und aus ihr gingen später die Forschungsansätze hervor, die heute aber auch erzwingt, ist ein entscheidendes Charakteristikum als Allgemeine Psychologie bezeichnet werden. Wundts Völkerpsy- der unübersichtlichen Wissenschaft Psychologie. Sie ermöglicht 2 chologie war dagegen vergleichend, beschreibend und interpretie- und erfordert, unser Denken und unsere Forschungsarbeit in rend angelegt; sie kann aus heutiger Sicht als eine Grundlegung vielfältigen theoretischen Kontexten zu situieren. Das macht die nicht nur der Sozialpsychologie, sondern auch der Differenziellen Psychologie spannungsreich und anstrengend. Aber gerade dafür 3 Psychologie und der Entwicklungspsychologie gelesen werden. Im lieben wir sie. Grunde gilt noch heute, was bereits Wundt lehrte: Die Physio- 4 logische Psychologie bzw. ihre Nachfolgedisziplinen richten sich vorwiegend auf die Analyse der Prozesse und der Mechanis- 1.2 Allgemeine Psychologie 5 men, die psychischen Funktionen zugrunde liegen, d. h. auf das Wie. Dagegen richten sich die Völkerpsychologie und die in ihrer Wir wenden uns jetzt der Allgemeinen Psychologie zu, die wir Nachfolge stehenden Wissenschaftsansätze vorzugsweise auf das natürlich ganz besonders lieben. Einiges von dem, was sie kenn- - 6 Was, d. h. auf die Frage, was welche Individuen unter welchen Be- zeichnet, haben wir bereits angedeutet: dingungen denken oder tun. Und wie schon bei Wilhelm Wundt, Die Bezeichnung Allgemeine Psychologie steht für eine 7 dem Gründer und Vereiniger, hat die Was-Psychologie manch- Teildisziplin des Gesamtunternehmens Psychologie und mal auch noch heute mit der Wie-Psychologie weder inhaltlich keineswegs, wie sie manchmal missverstanden wird, für das 8 9 noch methodisch besonders viel gemeinsam. Allerdings öffnen sich Disziplinen mit vorwiegend bedingungsanalytischen Ansät- zen zunehmend auch funktionsanalytischen Fragestellungen und entwickeln entsprechende Theorien und Modelle. So ist z. B. die - Gesamtunternehmen selbst. Das besondere Kennzeichen, das ihr die Bezeichnung Allgemein einträgt, ergibt sich aus ihrem universalistischen Ansatz: Sie betrachtet den Menschen als psychologisches moderne Entwicklungspsychologie mit ihrer engen Verschrän- Gattungswesen und fragt nach dem, was Menschen gemein- 10 kung sowohl mit der Differenziellen Psychologie als auch mit der sam ist – ohne sich dafür zu interessieren, was sie unter- 11 Allgemeinen Psychologie ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass die alten Grenzziehungen überbrückt werden können. - scheidet. Sie ri