Verdauungstrakt: Mundhöhle und Speiseröhre PDF

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Anatomisches Institut, UZH

Lutz Slomianka

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human anatomy digestive system mouth biology

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This document covers the anatomy of the mouth and esophagus, including details on the structures, layers, and functions of oral cavity. It also describes salivation. It emphasizes the structural components and functions of the teeth.

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Verdauungtrakt: Mundhöhle und Speiseröhre Lutz Slomianka Anatomisches Institut, UZH 1 Mundhöhle: Überblick  Kauapparat  Zerkleinerung, Durchmischung und Befeuchtung der Nahrung  Artikulation, Si...

Verdauungtrakt: Mundhöhle und Speiseröhre Lutz Slomianka Anatomisches Institut, UZH 1 Mundhöhle: Überblick  Kauapparat  Zerkleinerung, Durchmischung und Befeuchtung der Nahrung  Artikulation, Signalisation  begrenzt durch Lippen, Wangen, harten und weichen Gaumen (Palatum durum und molle) und Schlundbögen (Arcus palato-pharyngeus und Arcus palatoglossus)  Vorhof (Vestibulum oris) und Haupthöhle (Cavitas oris)  Schleimhaut (Mucosa)  mehrschichtiges Plattenepithel  in Bereichen hoher mechanischer Belastungen teilweise verhornt (harter Gaumen, Zungenrücken und Zahnfleisch) 2 Befeuchtung der Nahrung Speicheldrüsen: Sekrete  seröse Drüsen  dünnflüssiges Sekret  enthält Enzyme (rER) und Immunoglobuline (Transcytose)  sekretorische Azini mit sehr engem Lumen  basal gestellte, runde, euchromatinreiche Kerne  basales Zytoplasma basophil (rER), apikales Zytoplasma azidophil (sekretorische Vesikel)  muköse Drüsen  dickflüssiges Sekret, fadenziehend  relativ weitlumige und grosse muköse Azini & Tubuli  stark basal gestellte, oft polygonale, heterochromatinreiche Kerne  typisch schwach gefärbtes, vakuolisiertes apikales Zytoplasma 3 Befeuchtung der Nahrung Speicheldrüsen: Lagen  Ohrspeicheldrüse (Glandula parotidea), paarig  vor dem Ohr über dem M. masseter, vom Jochbogen bis zur Fossa retromandibularis  Ductus parotideus mündet gegenüber 2M in den Vorhof  (fast) rein serös  Unterkieferdrüse (Glandula submandibularis), paarig  Nische zwischen Unterkiefer und Diaphragma oris  Ductus submandibularis zu Caruncula sublingualis  seromukös  Unterzungendrüse (Glandula sublingualis), paarig  ~50 Einzeldrüsen mit eigenen Ausführgängen  liegt auf dem M. mylohyoideus  überwiegend mukös  kleinere, überwiegend muköse Speicheldrüsen  Glandulae labiales (Lippen), buccales (Wangen), linguales (Zunge), palatinae (Gaumen) 4 Befeuchtung der Nahrung Speicheldrüsen: Struktur und Funktion  Lappen (Lobi) und Läppchen (Lobuli)  intralobuläre Ausführgänge sammeln die Sekrete der sekretorischen Endstücke eines Läppchens seröse Drüsen: Unterscheidung von Schaltstücken (passive Leitung) und Streifenstücken (aktive Resorption von Na+  Umwandlung vom Primärspeichel zu hypoosmotischen Sekundärspeichel)  interlobuläre/interlobare Ausführgänge  sammeln das Sekret der Läppchen und Lappen  mehrreihiges oder mehrschichtiges hochprismatisches Epithel 0,5 - 1,5 l täglich - bis 10 ml/min  Wasser und …  seröse Drüsen: Amylase, Lysozym  muköse Drüsen: Muzine  Antikörper produziert von Plasmazellen im Bindegewebe zwischen den sekretorischen Endstücken 5 Zerkleinerung der Nahrung Zähne: Überblick  verschiedene Zahntypen (heterodont)  Schneide~ (Incisivi), Eck~ (Caninus), Prämolaren, Backen~ (Molares)  ein Zahnwechsel (diphyodont)  bleibendes Gebiss Zahnformel: 3M 2P 1C 2I  Milchzähne Zahnformel: 212  FDI Zahnschema (11 bis 85) beginnt oben rechts  in die Alveolarfortsätze der Kieferknochen eingelagert  Zahnfleisch (Gingiva)  bekleidet Alveolarfortsätze  verhorntes Epithel stark mit dem Bindegewebe verzahnt 6 Zerkleinerung der Nahrung Zähne: Struktur I  Krone, Zahnhals und Wurzel  Zahnschmelz  ~99% Hydroxyapatit, Härte 5 (entspricht etwa Quarz)  Härte erhöht durch Austausch von OH- durch F-  Dentin  ~70% Hydoxyapatit  lebenslange Bildung durch Odontoblasten  Zement  im Bereich von Zahnhals und Wurzel  strukturell dem Geflechtknochen ähnlich  Pulpa  Nerven und Gefässe  mesenchymales/gallertiges Bindegewebe  Odontoblasten mit Fortsätzen in die Dentinkanälchen  kollagene Fasern des Periodontiums verbinden den Zement mit den Alveolarknochen  zusammen bilden sie das Parodontium (Zahnhalteapparat) 7 Zerkleinerung der Nahrung Zähne: Struktur II  oben links Dentin und Pulpa  oben rechts Zahnhalteapparat: Periodontium zwischen Alveolarknochen (links) und Zahnwurzel (rechts)  unten links in den Zement einstrahlende Sharpey- Fasern des Parodontiums  unten rechts Gingiva mit verhorntem Epithel (rot) und Lamina propria (blau-rot) 8 Zerkleinerung der Nahrung Kiefergelenk: Bewegungen  im Ruhezustand sind die Zahnreihen nicht vollständig geschlossen  Scharniergelenk mit beweglicher Pfanne  Kondylus des Unterkiefers in der Fossa mandibularis des Schläfenbeins (Os temporale) getrennt durch eine Zwischengelenkscheibe (Discus articularis) Bewegungen:  Senken und Heben des Unterkiefers  Abduktion (Depression) und Adduktion (Elevation): nach vorne und unten oder umgekehrt  Vor- und Zurückschieben des Unterkiefers  Pro- und Retrusion  Mahlbewegungen nach aussen  Rotation (ipsilateral) und Translation (kontralateral) der Kondylen 9 Zerkleinerung der Nahrung Kiefergelenk: Muskeln  Mm. temporalis, masseter und pterygoideus medialis  M. temporalis kräftigster Muskel  Hauptfunktionen: Schliessen der Zähne (Adduktion)  Retrusion: M. temporalis (hinteres Drittel), Zungenbein- (Os hyoideum) und Mundbodenmuskulatur  M. pterygoideus lateralis  Der Ursprung liegt vor dem Ansatz am Unterkiefer: Protrusion des Unterkiefers (auch Teil der Mundöffnung)  Mahlbewegungen durch einseitige Aktivierung der Muskeln  Mundöffnung durch Mundbodenmuskeln 10 Durchmischung der Nahrung Zunge: Überblick  Muskelkörper unterteilt in  Zungenspitze (Apex linguae)  Zungenkörper (Corpus linguae)  Zungenwurzel (Radix linguae)  orthogonale Bündel quergestreifter Muskulatur mit eingestreuten kleinen Speicheldrüsen  an der Zungenwurzel lymphatisches Gewebe (Tonsilla lingualis)  Mucosa des Zungenrückens mit Papillen 11 Durchmischung der Nahrung Zunge: Papillen  Papillae filiformes  fadenförmig  bindegewebiger Sockel & teilweise verhorntes Epithel (gilt für alle Papillen!)  taktil (besonders Zungenspitze)  erhöhen die Griffigkeit der Zungenoberfläche  Papillae fungiformes  pilzförmig  taktil und vereinzelt Geschmacksknospen  Papillae vallatae (~10)  vor dem Sulcus terminalis der Zunge  eingesenkt und von einem ‘Ringwall’ umgeben  lateral viele Geschmacksknospen: sensorische Spezialisierung des Epithels  seröse Spüldrüsen münden am Grund der Papillen  Papillae foliatae am hinteren Zungenrand 12 Schluckakt  orale Phase  willkürlich, bei geschlossenem Mund und Okklusion  Anheben und Zurückziehen der Zunge  ‘Stempelfunktion’ bewegt Mundinhalt in Richtung Oropharynx  pharyngeale Phase  Reflex ausgelöst durch Sensoren in Oropharynx  Anhebung des weichen Gaumens  Verschluss des Nasopharynx  nach vorne Verlagerung des Larynx  Verschluss durch Epiglottis  sequenzielle Kontraktion der Pharynx- konstriktoren  Entleerung in die Speiseröhre  oesophageale Phase  Peristaltik der Speiseröhrenmuskulatur 13 Speiseröhre: Überblick  Oesophagus  Hals-, Brust- und Bauchteil  insgesamt ~25 cm  liegt zunächst der Wirbelsäule an  verläuft im Brustteil im hinteren Mediastinum  anterior: Trachea und Hinterwand des linken Vorhofs des Herzens  überkreuzt die Aorta vor dem Durchtritt durch das Zwerchfell (Diaphragma)  kein echter Sphinkter zum Magen  Venenpolster und Winkelbildung zwischen Oesophagus und Magen  gastro-oesophagealer Reflux  Sodbrennen 14 Bauplan: Oesophagus & Magen-Darm-Kanal  Tunica mucosa  Epithel (Lamina epithelialis), regional drüsenbildend  Bindegewebe (Lamina propria) mit eingestreutem lymphatischen Gewebe  glatte Muskulatur (Lamina muscularis mucosae)  Tela submucosa  Bindegewebe, Gefässe, Nervengeflecht (Plexus submucosus), Drüsen und eingestreutes lympatisches Gewebes  Tunica muscularis  innere Ringmuskulatur und äussere Längsmuskulatur  dazwischen Nervengeflecht (Plexus myentericus)  Tunica adventitia oder Tela subserosa  Bindegewebe, Gefässe, Nerven  Tela subserosa bekleidet von Serosa  bekleidet intraperitoneale Abschnitte des Verdauungstraktes  einschichtiges Plattenepithel 15 Oesophagus: Struktur  Tunica mucosa  mehrschichtiges Plattenepithel  Tela submucosa  Glandulae oesophageae, überwiegend mukös  Tunica muscularis  oberes Drittel: quergestreifte Muskulatur  Mitte: glatte und quergestreifte Muskulatur  unteres Drittel: glatte Muskulatur  Tunica adventitia  im Hals- und Brustabschnitt  oder Tela subserosa & Serosa  im Bauchabschnitt (intraperitoneal) 16 Bildquellen 1. Schünke et al., 2012, Prometheus, Lernatlas der Anatomie, Kopf, Hals und Neuroanatomie, 3. Auflage, Georg Thieme Verlag 2. Benninghoff & Drenckhahn, 2003, Anatomie, Band 1, 16. Auflage, Urban & Fischer 3. Martini et al., 2012, Anatomie, 6. aktualisierte Auflage, Pearson 4. Sobotta, Atlas der Anatomie des Menschen, Kopf, Hals und Neuroanatomie, 23. Auflage, Urban & Fischer 17

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