Lernblatt Klausur Gesundheit-TBL_ 2025
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Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
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This document provides an overview of the history and development of health tourism, focusing specifically on the origins and evolution of spas and resorts. It discusses factors like the role of the medical profession in understanding and developing these services, as well as the social and political impact they have had.
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Gesundheitstourismus Geschichte/ Entstehung Heilbäder: 1 – 1,5 Jahre ehemalige Kur-Dauer Badehäuser auch Kommunikationszentren (seit Römerzeit) nach Pest wurden alle geschlossen Ende 18. Jh: Ziel Leiden zu mindern, Apotheker entdeckten Quellen (z.B. Trinkkur) – Stoffwec...
Gesundheitstourismus Geschichte/ Entstehung Heilbäder: 1 – 1,5 Jahre ehemalige Kur-Dauer Badehäuser auch Kommunikationszentren (seit Römerzeit) nach Pest wurden alle geschlossen Ende 18. Jh: Ziel Leiden zu mindern, Apotheker entdeckten Quellen (z.B. Trinkkur) – Stoffwechsel anregen Kurorte entstanden Wie es begann: Leopold Koch richtete Badewanne in Apotheke Kurorte entwickelten sich immer mehr zu gesellschaftlichen/ politischen Zentren, stark besucht durch Aristokratie 20. Jh., 1. & 2. Weltkrieg: Militär wurde in Kurorte geschickt (Soldaten behandelt zur Genesung), vermehrt Allgemeinheit wurden zu Lazarett- & Kurorten (exzellente medizinische Ausstattung) zwischenzeitlich Heilstätte, bis zum 2. Weltkrieg (erneut Lazarett) nach Krieg entwickelten sich Zentren wieder für Gesundheit & gesellschaftliches Leben Kur wurde Sozialleistung (DDR = stationäre Kur, man wurde zur Kur geschickt; BRD = ambulante Kur, Kurort selbst bestimmbar, über KK Leistungen erstattet) Möglichkeit jährlich Kur zu machen (enormer Andrang) in 70er Jahren: „Dämpfungsgesetz“ (Jahr für Jahr Anpassung: Kur nur all 2, 3, 4 Jahre…) „Sterben der Kurorte“ KK hatte hohen Verdienst Erhöhung Umsatz geplant durch Direktabrechnung zwischen KK & Kurort o Kurstätte verhandelten immer höhere Preise daher legte KK Fixkosten für Pflege-/ Krankenleistungen fest (Kosten steigen weiter, Fixkosten der KK bleiben jedoch gleich => steigender Beitrag für Selbstzahler) Kurkrise: Start Ansprechen der Selbstzahler für mehr Umsatz (Krankensystem USA orientiert) => Selbstzahlerpreise eingeführt Leittherapeut der immer zur Verfügung stand hoher dermatologischer Leistungsservice (Kosmetik Teil Leistungsprogramm) o nicht mehr Auskömmlichkeit Kurbetriebe 80% Umsätze über Selbstzahler (Therapeuten usw. mussten Behandlungen deutlich aufmerksamer und umfangreicher gestalten) o Tendenz immer mehr zu „Gesundheit soll Spaß machen“ (KK nicht einverstanden), z.B. Gestaltung/ Raumempfinden (Akustik, Materialien, warme Beleuchtung) dadurch strich KK Kur als Pflichtleistung Allgemeines: 270 Kurorte, über 30% der touristischen Übernachtungen 1/3 Übernachtung in Deutschland in Kurorten starke Bedeutung im Tourismus (Nachfolger: Italien, Frankreich, Tschechien, Slowakei) Kurort-Prädikat vergeben durch Gesundheits- & Wirtschaftsministerium o ermöglicht Erhebung Kur-/ Tourismustaxe => höhere Förderungsmöglichkeiten Kurorte werden regelmäßig auf Erfüllung Anforderungen geprüft (um Prädikat zu halten, spätestens nach 10 Jahren) Lage: in meist strukturschwachen Regionen (Ausnahme: Baden Baden) dienen Erholung Familien-Kurstätte: Templin, Burg 8 Kurorte in Brandenburg (wie Perlenkette um Berlin – in strukturschwachen Regionen) Thermalsoleheilbad Bad Belzig Moorheilbad Bad Freienwalde Moorheilbad Bad Liebenwerda Thermalsole- & Moorheilbad Bad Saarow Thermalsole- & Moorheilbad Bad Wilsnack Brandenburgs einziger Kneipp-Kurort Buckow Heilquellenkurbetrieb Burg im Spreewald Thermalsoleheilbad Templin Prädikate von Kurorten (Laufzeit: 10 Jahre): o niedrig prädikatisiert: Erholungsort Luftkurort Seebad ohne kurmedizinischen Hintergrund o hoch prädikatisiert (Begriffsbestimmungen/ Qualitätsstandards -> DTV, DHV geprüft) Kurorte mit Heilquellenkurbetrieb Mineral-, Thermalheilbad Kurort mit Peloid-Kurbetrieb Moorheilbad Kurort mit Heilstollen-Kurbetrieb Heilklimatischer Kurort Seebad mit kurmedizinischem Hintergrund Seeheilbad Kneipp-Kurort Kneipp-Heilbad Schroth-Kurort Schroth-Heilbad Felke-Kurort Felke-Heilbad 2 Arten: Rehabilitationskur & Präventionskur o Ambulante Kur: durch Arzt festgestellt, meist als Prävention 1. Arzt verschreibt Kur/ medizinische Behandlung, Rücksprache über Einzelheiten 2. individuelle Auswahl Kurstätte, durch KK genehmigen lassen 3. Termin & Quartier im Kurort beantragen 4. Übernachtung in privat ausgewähltem Quartier (21+ Tage) 5. Aufenthalt im Kur-/ Heilort nur für Behandlungen 6. Termin bei Badearzt (über Tourismusinformation vorab buchbar) individuelle Abstimmung Kurplan (entsprechen Hausarzt-Verschreibung) 7. Übernahme aller medizinischen & Arztkosten (seit 2021 wieder Pflichtleistung bei KK!!) Zuzahlung Patienten(Kurmittel 10/ 15%), private Unterkunft (Selbstzahler, Zuschuss KK), Urlaubstage zu nehmen 8. Zwischen- & Abschlussuntersuchung (Übermittlung an Hausarzt, KK) o Stationäre Kur: Einweisen durch Arzt in Reha-Klinik 1. Kur-/ Heilstätte vorgeschrieben 2. Übernachtung im Kur-/ Heilort (Einzelzimmer) 3. eingeschränkte individuelle Entscheidungsmöglichkeit 4. komplett vorgeschriebener Kurplan 5. Badearzt stimmt Plan ab, Fahrplan für jeweils 1 Woche bis 15 Uhr, dann Freizeit 6. Zwischen- & Abschlussuntersuchung (Übermittlung an Hausarzt, KK) o Kurzkuren (mittlerweile durch Trends eingeführt medizinisch wenig sinnvoll) Therapie: o Höhlentherapie o Edelgase (z.B. Radon bei Rheuma) o Moor-/ Solebäder o Kneipp (Wasser-, Ordnungs-, Essenstherapie) o Schrothkur (Mittelpunkt Ernährung, garantierte Gewichtsreduzierung, starkes Ausschwitzen) Ortsgebundene/ ortstypische Heilmittel: !!! im Vergleich zum Erholungsort muss Kurort mind. 1 vorweisen o Moor: wiederverwendbar (innerhalb 10 Jahre); hochwertiges, teuerstes natürliches Heilmittel Packungen, Bäder (Huminsäuren, Wärme), Temponaden o Sole: bis 90% Salzgehalt (sehr „aggressiv“, bei Baumaterialien zu beachten!) wohltuende Mineralien im Wasser, Schwimmen in Solebädern entlastet Knochen; zwei Stränge in Deutschland, „Bergrecht“ = hohe Verantwortung o Luft: (Heilklimatischer Kurort) Klima-/ Wetterbegutachtung (teuer, sehr strenges Prädikat) o Radium/ Radon: schmerzlindernd bei Rheuma (bis zu 3 Monaten), z.B. Radonbäder, - tunner (Bestrahlung, z.B. in Österreich) o Seeklima: Thalassotherapie (von griechisch: Meer), Seeheilbäder (Meer-Nähe genau festgelegt) Thalassobäder, physiotherapeutische Anwendungen Wellness-Angebot (medical wellness) – 4 Säulen: (aus jedem jeweils mind. 1 für Gesamtpaket) 1. Medizin & Therapie 2. Natur & Kultur (Naturerlebnis: Wattwanderung, Heilwald; Theater) 3. Bewegung & Entspannung (Gymnastik, Körperrelaxation, autogenes Training, Qigong etc.) 4. Kommunikation & Erleben (Möglichkeit für entspanntes Treffen, gemeinsames Erleben Alltag entfliehen, gegen Einsamkeit) (Vorgabe: 1 – 1,50€/ Minute für Wellness-Angebot) Bauleitplanung Kur- & Erholungsort Voraussetzungen: o erste Frage: wie stark Rückhalt Gemeindeverstärkung? (z.B. nicht nur Interesse an Kurtaxe) o Verkehr: Freihaltung Kurgebiet von Durchgangsverkehr, Förderung Nachhaltigkeit ÖPNV, Beschränkung Lärmemissionen o Barrierefreiheit: Absenken Bürgersteige, Vermeidung Kopfsteinpflaster o Umweltschutz: Vorgaben-Einhaltung bis Vorgaben-Überschreitung; Schutz Berge, Fließgewässer, Heilquellen + Wälder o Einrichtungen: Kurpark (Größe/ Park- & Gartencharakter) o Touristeninformation: NUR mit Genehmigung vom DTV! o Unterkunft/ Verpflegung/ Freizeit: sach-/ kurgemäße Verpflegung im Ort (angepasste Gastro) o Medizinische Anforderungen: z.B. Badearzt (Erstellung Kurplan; hat zusätzliche Zulassung zu ausgiebigen Kenntnissen zum ortsgebundenem Heilmittel) + ärztliche Infrastruktur Rücksicht & Bewusstsein für Bedeutung Kurort + Heilmittel bereits in Schulen vermittelt Kurtaxe: nur mit offiziellem Kurort-Zertifikat zu erwerben darf nur anlagengebunden ausgegeben werden, zur Besserung kommunaler & touristischer Infrastruktur (! nicht allgemein für Gemeinde o. Werbung etc.) ABER, großer Interesse Kurort zu werden (trotz hoher Anforderungen & Investitionen): größte Chancen auf Förderungen der Gemeinde bei Ländern (nicht nur im Sinne des Kurortes), wenn als Kurort zertifiziert (z.B. Grundstückpreise haltend – steigend) !!! Medizinprodukthaftungsgesetz !!! eigene Haftung bei „Hand anlegen“, z.B. Massagen ohne entsprechende Ausbildung Angebot rechtlich genehmigter/ geprüfter Produktgenehmiger !!! Arzneimittelgesetz !!! greifend bei Heilversprechen (beachten bei Werbung/ Marketing Formulierung „bessert“ anstatt „heilt“) Abteilungen eines Kurbades: o Interne Sicherheit o Qualitätsmanagement o Externe Sicherheit, Datenschutz o Externes Qualitätsmanagement o Counter (Verkauf, Planung) o Bad, Sauna, Reinigungsservice o Therapie, Spa (Kernbereich) Therapeuten, Masseure, Kosmetik o Marketing (Trendscouting, Social Media) o Finanzen, Administration o Technik o Gastronomie (Küche, Service) Tourismusebenen Deutschland (Tourismusinfos): in allen Ebenen wird mit Provision (Vermittlungen, Leistungen, Karten) gehandelt o Örtliche Ebene: (1 Touri-Info) z.B. GmbHs, Vereine Finanzierung: Mitgliedsbeiträge Leistungsträger staatlich anerkannter Ort: Tourismusabgabe von den Touristen selbst (z.B. Kurtaxe) ODER: Tourismusabgabe wird von den Tourismusgewerbetreibenden erhoben Tourismusabgabe: ehemalige Fremdenverkehrsabgabe o Verbandsebene/Landkreisebene: (Zusammenarbeit mehrerer Touri-Infos in einem Gebiet) z.B. GmbHs, Vereine der Landkreis selbst ist Mitglied in einem Tourismusverband Finanzierung: wie örtliche, AUCH auf Landkreisebene o Landesebene: (Vermarktung innerhalb eines Bundeslandes) meist Landestourismusorganisationen Finanzierung: Wirtschaftsministerium & Länderhaushalt Verantwortung: meist integriert im Wirtschaftsministerium (Tourismusbeauftragter) !! Tourismusministerin: (z.B. in Sachsen) o Bundesebene: (nationale & internationale Vermarktung) z.B. ein Verband wie deutscher Tourismusverband (DTV), deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) Finanzierung: Bundeshaushalt gibt keinen Tourismusminister in Deutschland !! gibt einen Tourismusbeauftragen der Bundesregierung, eingeordnet beim Wirtschaftsministerium Wichtige Institutionen: o Deutscher Tourismus Verband (DTV) o Deutsche Zentrale für Tourismus (Incoming, z.B German Travel Markt) o Deutscher Heilbäderverband (DHV) o Weltgesundheitsorganisation (WHO)