2 NMG Fachverständnis.docx
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Pädagogische Hochschule St. Gallen
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Natur-Mensch-Gesellschaft Fachverständnis Seminar und Vorlesung, FrS22 1. Einführung 2 2. Konzeption 4 3. Prinzipien und Aspekte 6 4. Mehrperspektivität 8 5. IDP Wirtschaft, Arbeit, Haushalt 10 6. IDP Technik 13 7. IDP Zeiten 15 8. IDP Räume 17 9. IDP Natur 19 10. IDP Ethik, Religion, Gemeinschaft 2...
Natur-Mensch-Gesellschaft Fachverständnis Seminar und Vorlesung, FrS22 1. Einführung 2 2. Konzeption 4 3. Prinzipien und Aspekte 6 4. Mehrperspektivität 8 5. IDP Wirtschaft, Arbeit, Haushalt 10 6. IDP Technik 13 7. IDP Zeiten 15 8. IDP Räume 17 9. IDP Natur 19 10. IDP Ethik, Religion, Gemeinschaft 22 11. Lehrmittel in NMG 24 Einführung Was ist die Bedeutung und Zielsetzung des Fachs NMG? Auseinandersetzung mit der Welt Ziel: Sich in der Welt zu orientieren, sie zu verstehen, aktiv mitzugestalten, verantwortungsvoll handeln zu können Wird erreicht, indem wir Wissen & Können erwerben und vertiefen. Entwickeln von eigenen Sichtweisen auf die Welt, lernen zukünftigen Herausforderungen zu begegnen sowie Erfahrungen, Strategien und Ressourcen nachhaltig zu nutzen und ihr Handeln zu verantworten. Mehrperspektivischer thematischer Unterricht, der eine möglichst ganzheitlich vernetzte Sicht auf Phänomene ermöglicht. Es geht um die Wechselwirkungen zwischen Menschen & Umwelt. Es sollen verschiedene inhaltliche Perspektiven, Methoden und Zugangsweisen betrachtet werden. Die Vielfalt an Perspektiven ist die Besonderheit von NMG. Welche vier Handlungsaspekte gibt es? (an einigen Beispielen konkretisiert durch zugeordnete Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen) Eigenes Thema durchleuchten: Indien – Menschen nutzen Räume DAH Anmerkungen, Ideen zur Umsetzung… Wahrnehmen – erfahren Spannende Einführung, Film über ein gleichaltriges Kind zeigen, Person mit indischer Herkunft einladen, die direkt von sich erzählen kann. Sich die Welt erschliessen – fragen Fragen, Thesen, Hypothesen finden, die im Verlauf der Unterrichtsreihe geklärt werden sollen. Sich die Welt erschliessen – experimentieren Typisches Gebäck nachbacken Sich die Welt erschliessen – sich informieren Was finde ich spannend? Gewisse Texte vorgeben, selber entscheiden lassen, Austausch in der Gruppe, Austausch in der Klasse Sich in der Welt orientieren – vergleichen, einschätzen, beurteilen Wie unterscheiden sich unsere Kulturen? Was denkst du darüber? Sich in der Welt orientieren – ordnen Mindmap mit allen gelernten, spannenden Dingen erstellen. Obergruppen bilden wie beispielsweise: Essen, Kultur, Bildung, Familie, Religion, … In der Welt handeln - mitteilen Vorträge, Berichte schreiben, Plakat gestalten, … In der Welt handeln – sich engagieren Evtl. In Bezug auf Rassismus falls aktuell OneNote: ganze Übersicht Welche Inhaltlichen Perspektiven gibt es im Fach NMG? Natur Technik (NT) Räume Zeiten Gesellschaft (RZG) Ethik Religion Gemeinschaft (ERG) Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) Konzeption Wie ist der Lehrplan im Fachbereich NMG aufgebaut? Konzeption der 12 Kompetenzbereiche in NMG Kompetenzentwicklung in NMG Es gibt 12 Kompetenzbereiche im Fach NMG. Jeder Kompetenzbereich beinhaltet einen inhaltlichen Aspekt und einen Aspekt der "Handlungen". Inhaltlicher Aspekt Beispiel: Technische Entwicklungen und Umsetzungen… Aspekt der Handlungen Beispiel: Erschliessen, einschätzen und anwenden Zudem sind alle Kompetenzbereiche fachlichen Perspektiven zugeordnet. Z.B. Geografische Perspektive, Naturwissenschaftliche/technische Perspektive, Religionskundliche Perspektive, … Jeder Kompetenzbereich (NMG.1) umfasst 4-6 Kompetenzen (NMG.1.1-6.). Die Kompetenzen bestehen aus mehreren Kompetenzstufen (buchstabiert). NMG.2.2.a Wie unterscheidet sich die Schwerpunktssetzung im Zyklus 1 zum Zyklus 2? (inkl. Etwicklungsorientierte Zugänge) Der Inhalt des Lehrplans orientiert sich am Entwicklungsstand der Kinder. Zuerst wird beispielsweise gespielt, ausprobiert und beschrieben – die persönliche Entwicklung im Fokus. Je älter man wird, desto weiter verschiebt sich der Fokus zu den einzelnen Fächern und wissenschaftliche Auseinandersetzungen. Wie werden Spannungsverhältniss im NMG-Unterricht aufgegriffen und gelöst? Erfahrungen aufgreifen, einordnen, erklären, strukturieren. Z.B. Fragen klären: Warum dürfen Kinder auf dem Trottoir fahren und Jugendliche nicht? Prinzipien und Aspekte Wie lauten die Prinzipien und Aspekte des NMG-Unterrichts? (charakterisiere in prägnanten Stichworten und konkretisiere mit Beispielen) Orientierung an Fachwissen und Sachgemässheit Alltagswissen vs. gesichertes Sachwissen NMG soll gesichertes Sachwissen vermitteln, nicht Alltagswissen, keine Vermutungen/Falsches. Rehe sind nicht die Weibchen der Hirsche! (Reh: Rehbock, Rehgeiss, Rehkitz; Hirsch: Hirschstier, Hirschkuh, Hirschkalb) Orientierung an Phänomenen & Fragestellungen Aus authentischen Situationen und Phänomenen gehen Fragestellungen hervor. Bedeutung für das eigene Erleben und Wahrnehmen. Lebensrelevante Erkenntnisse vermitteln. Bsp. Füchse leben im Wald… FRAGE: Warum überquert ein Fuchs am helllichten Tag eine Strasse, auf welcher Autos fahren? Erfahrungsorientierung (mit Stufen der Erfahrung) An die Erfahrungen (das subjektiv Erlebte) anknüpfen. Aufgreifen, verarbeiten, und erweitern. Erfahrungen ermöglichen und einordnen. Füchse leben im Wald. Wenn ich ihn sehe = Erfahrung 1. Stufe Bedeutung des Widerfahrens (passive Erfahrung – es passiert einfach) 2. Stufe Erfahrung als aktives Zugehen (aktive Erfahrung) Bsp. «Wildtiere»: «Ich gehe (aktiv) in den Wald, um Rehe zu sehen»… 3. Stufe gezieltes Vorgehen: «wo», «wie», «unter welchen Umständen», «wann» - Erprobung und Beobachtung… Bsp. «Wildtiere»: «Wir (suchen und) beobachten die Wildtiere zusammen mit dem Wildhüter (als Experte), um sie beobachten zu können.» 4. Stufe werkzeuglich erprobendes Zugehen & Beobachten mit bestimmter Absicht Bsp. «Wildtiere»: Gipsabdrücke herstellen – evtl. wiederholt, am gleichen Ort, Fotofalle aufstellen (CH verboten) 5. Stufe das methodisch geleitete Experiment Bsp. «wildes Tier»: Können Schnecken über scharfe Kanten kriechen? (heikel durchzuführen Handlungsorientierung Unterricht = handelnder Umgang mit Lerngegenständen Handeln = gezieltes und begriffenes Tun, mehr als ausschneiden, einkleben, anmalen, unterstreichen, … Es gibt 2 Kategorien: Lernen ZU handeln: Handlungskompetenzen aufbauen – Aufbau von Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen. Trittspuren mit Gips ausgiessen: Beobachten, vergleichen, beschreiben, sich informieren, … Lernen DURCH handeln: Förderung von selbstbezogenen und kognitiven Prozessen Durch das Ausgiessen der Trittspuren die Selbstwirksamkeit erfahren, Neugierde merken, Spuren etc. zuordnen können. (Bild) Problemorientierung Problem mit… Aussagen über die Wirklichkeit Handlungsplan / Handlungsabsichten Wissenslücke Wie alt ist dieser Hirsch? Wie bestimme ich das Alter eines Hirsches? Ist der Hirsch so alt wie die Anzahl Spitzen seines Geweihs? Gipsabdruck eines Trittsiegels – Wie stellt man so etwas her? Wie geht das genau? Was muss man beachten damit das gelingt? Widerspruch Ich weiss, dass ein Hirsch ein Geweih hat. … aber ohne Geweih? Oder ist das ein Reh – «Weibchen der Hirsche» Wieso wird der Bestand an Wildtieren kleiner, obwohl diese im Winter gefüttert werden? (negative Folgen eines künstlichen Futterangebots: unnatürlich hohe Wildkonzentration, Begünstigung der Gefahr einer Verbreitung von Infektionskrankheiten erreicht genau das Gegenteil des Beabsichtigten – ein Widerspruch! Lücke existiert nur so lange, bis sie geschlossen ist. Der Widerspruch besteht nur so lange, bis er aufgelöst ist. Vernetzung und Zusammenhänge Zwischen Dingen, Menschen und Phänomenen Die Welt ist vernetzt, Dinge haben miteinander zu tun Einzelfakten und Wissen über einzelne Sachverhalte werden miteinander verbunden. Verknüpfen von Perspektiven = Zusammenhänge Dachs (Allesfresser) frisst unterschiedliche Nahrung zu unterschiedlichen Jahreszeiten Zusammenhang Jahreszeiten – Nahrungsangebot – Nahrung Zusammenhang «Nahrung und Gebiss/Schädelbau» Darstellung von Zusammenhängen mit Concept Map Wert- und Sinnorientierung Was macht Sinn? Welche Wert / Normen gelten? Warum? Ausdrücken von Meinungen und Haltungen Argumentieren soll Platz haben Unterricht mit Elementen des Zweifelns, der Verunsicherung, der Neugier, der Selbstdeutung, der Weltdeutung Darf der Wolf gejagt werden? Sollen in der Schweiz Bären in freier Wildbahn leben dürfen? Darf das Reh gejagt werden? Soll die Treibjagd verboten werden? Mehrperspektivität Welche, fünf verschiedenen, Möglichkeiten/Spielarten des Zusammenwirkens fachlicher Perspektiven gibt es? Perspektivischer Unterricht Es wird ausschliesslich Wissen aus einer fachlichen Perspektive angesprochen. Eine Fragestellung. Im Zentrum steht ein spezielles Phänomen, eine Fragestellung, die sich hauptsächlich auf Wissensbestände und methodische Zugänge einer einzelnen fachlichen Perspektive von NMG bezieht: Perspektivenaddierender Unterricht Ein Stichwort wird aus der Sicht verschiedener fachlicher Perspektiven beleuchtet (Brainstorming). Die Beiträge der einzelnen Perspektiven stehen in keinem oder nur losem Zusammenhang miteinander. Hier werden unterschiedliche Teilthemen eines Sachthemas behandelt, ohne einen ersichtlichen Zusammenhang zum Sachthema. Dabei dienen musische Fächer als Abwechslung, Rhythmisierung und Dekoration. Es ist nicht das Ziel, eine Gesamtsicht zu erhalten oder eine eigene Meinung zu bilden. Es geht eher darum, belanglose Wissensinseln in einer beliebigen Reihenfolge zu entdecken. Kommt beispielsweise in Themenwochen zum Einsatz, wenn Kinder eine hohe inhaltliche Wahlfreiheit haben. Perspektivenübergreifender Unterricht Es geht um ein Sachthema, das durch eine übergeordnete Fragestellung eingebettet ist. Somit wird eine inhaltliche Präzisierung und Fokussierung vorgenommen. Es geht um eine bewusste Auswahl und Reduzierung der fachlichen Perspektive. Meistens orientiert sich der Unterricht an den sozialen, wirtschaftlichen und die geografischen Perspektive. Die Beiträge der fachlichen Perspektiven werden in Bezug auf eine bildungsrelevante übergeordnete Fragestellung ausgewählt und dann miteinander in Verbindung gebracht. Transperspektivischer Unterricht Die Beiträge der fachlichen Perspektiven werden in Bezug auf eine bildungsrelevante übergeordnete Fragestellung ausgewählt und dann miteinander in Verbundung gebracht. Hinzu kommen Wissensbestände diverser betroffener Akteure. Komplexe gesellschaftliche Fragen lassen sich selten allein durch die Inhalte & Perspektiven von NMG beantworten. Deshalb werden verschiedene fachliche Perspektiven miteinander verbunden. Fächerübergreifender Unterricht Es werden die Wissensbestände anderer Schulfächer hinzugezogen. Erst somit werden die Zusammenhänge und die Komplexität eines Themas bewusst. Die Beiträge der fachlichen Perspektive werden in Bezug auf eine bildungsrelevante übergeordnete Fragestellung ausgewählt und dann miteinander in Verbindung gebracht. Hinzu kommen relevante Wissensbestände anderer Fächer. Welche didaktischen Begründungen für perspektivübergreifenden Unterricht gibt es? Entwicklungspsychologie: Frühkindliches Denken funktioniert vernetzt, es ist nicht nach Fächern getrennt. Durch püU kann das strukturierte Denken weiterentwickelt werden. Konstruktivismus: Er ermöglicht, verschiedene Perspektiven kennenzulernen, einzunehmen und zu vertreten. Rekonstruktion fachlicher Blickwinkel durch SuS Bildungstheorie: Anregung zur Entwicklung von Selbstkompetenz, zur Persönlichkeitsentwicklung, Mündigkeit und Emanzipation. SuS sollen Akteure ihres Bildungsprozesses werden. Gestalttheorie: Teil : Ganzes. Durch fächerübergreifenden Unterricht können Lösungen zu einem Problem gefunden werden. Systematik: Alles ist miteinander vernetzt. Die Probleme und Fragen von heute sind sehr komplex und fordern eine perspektivenübergreifende bzw. transperspektivische Betrachtung. Lernpsychologie: Wirklichkeit ist nicht subjektiv. Der püU ermöglicht eine optimale Handlungsfähigkeit dank vernetztem Wissen. Erfolgserlebnisse sollen geschafft werden, weil dadurch die Lernmotivation verstärkt wird. Lernbiologie: Lernen entsteht, wenn es zur Bildung und Vernetzung von Nervenzellen im Gehirn kommt. Fachkompetenz, Zusammenführung von Fachperspektiven, Vernetztes Denken und komplexes Handeln sind zentrale überfachliche Unterrichtsprinzipien, welche die Grundlage bilden zur Bearbeitung gesellschaftlicher Konflikte und Probleme. IDP Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Welchen Inhalt vermittelt WAH? Inhaltliche Breite: Über Werthaltungen und Zielkonflikte nachdenken Entscheidungen begründen und differenzieren Existenzsicherung Konsum Produktion und Verteilung von Gütern Unternehmerisches Handeln in Betrieben Rahmenbedingungen, Situationen und Entscheidungen in Haushalten, Arbeits- und Berufswelten, Fragen zu Gesundheit und Ernährung Was ist die neue Perspektive des LP21? Ziel: Kompetenzen erlangen für die verantwortungsvolle Mitgestaltung einer gegenwärtigen und zukünftigen Welt für alle. Sehr alltagsnahe Themen. Wie können die Begrifflichkeiten Wirtschaft, Arbeit und Haushalt im Kontext der Kinder eingeordnet werden? Wie können Bezüge von WAH in die Realität des Kindes gebracht werden? Die SuS können unterschiedliche Arbeitsformen und Arbeitsplätze erkunden. Verschiedene Berufe, Rollenbilder, typische Arbeitsgeräte, Arbeitskleidung Arbeitsteilung anhand von Pausenkiosk Die SuS können Berufswelten erkunden und Berufe nach ausgewählten Kriterien beschreiben. Eigene Vorstellungen anschauen, Informationen sammeln, Veränderungen von früher – heute?, eigene Interessen beschreiben, … Grosseltern nach dem Beruf fragen Die SuS können die Produktion und den Weg von Gütern beschreiben. Produkte der täglichen Versorgung verfolgen, über Rohstoffe wie Erdöl etc. informieren und nachdenken, Produktionskreislaufe beschreiben – der Weg der Schokolade/Handy etc. Betriebe in der Nähe besuchen. Begegnungen mit Wasser (virtuell und real) – Kreisläufe kennenlernen Gemüsegarten anlegen Stoffkreisläufe kennenlernen und vergleichen (z.B. 2 unterschiedliche Joghurtbecher) Fussabdruck berechnen Wann sollen wir Tomaten kaufen, dass möglichst wenig Energie verbraucht wird? (Ökobilanz von Tomaten) Die SuS können Tauschbeziehungen untersuchen und einfache wirtschaftliche Regeln erkennen. Ich gebe dir das, du gibst mir das. Die SuS können die Rahmenbedingungen von Konsum wahrnehmen sowie über die Verwendung von Gütern nachdenken. Wie verwenden wir Güter? Was kann ich selbst machen? Was brauche ich, was nicht? Preise vergleichen einfache Einkäufe planen Konflikte zwischen Wunsch, Bedürfnis und begrenzten Mitteln kennenlernen Papierschöpfen Grundbedürfnisse vs. Wünsche – ordnen Güterverteilung Methoden: Simulationen, Projekte, problemorientierte Zugänge und Recherchen. Was bedeutet ökonomisches Lernen? Wie sollen Entscheidungen getroffen werden? Ökologisches Lernen heisst: Prozesse und Handlungen optimieren knappe Ressourcen effizient und nachhaltig einzusetzen. Ziel: Orientierung in einer stark ökonomisch geprägten Welt, diese mitzugestalten und Entscheidungen begründen zu können. Was bedeutet vernetzendes und multiperspektivisches Lernen? Je sichtbarer Güter sind, desto wichtiger ist ihr relativer Wert. (v.a. bei Statussymbolen) Wenn du einen Golf hast und alle anderen Trabbis bist du zufrieden. Haben aber alle Mercedes, bist du unglücklich. Dein Umfeld bestimmt deine Bedürfnisse mit. IDP Technik Was charakterisiert den Unterrichtsbereich Technik und Naturwissenschaft? Die S sind fähig die Charakteristiken von Technik und naturwissenschaftlichem Unterricht zu benennen und mit praktischen Beispielen zu erörtern. «In der Perspektive Technik erschliessen sich die SuS die unbelebte Natur mit ihren Funktionsweisen und Gesetzmässigkeiten.» «Was versteht man unter Technik» und «Technikbegriff»? Technik Produkte aus stofflichen und energetischen Ressourcen, dabei werden natürliche Wirkzusammenhänge (Naturgesetze) genutzt. (Handrührgerät: Metall, Kraftübertragung) Technikbegriff von Menschen gemachte Gegenstände, dessen Entstehung und Verwenden und dafür erforderliches Können und Wissen Welche Praktischen Beispiele gibt es? Untersuchen und Demontieren «wissen wollen, was dahintersteckt» Genau betrachten und beobachten Versteckte Mechanismen zum Vorschein bringen Skizzieren lassen, um genaues Untersuchen und Verstehen zu fördern Miteinander kommunizieren, erklären und erklären lassen Neuere Geräte sind nicht immer demontierbar, ohne sie zu beschädigen Heute sind die Funktionsweisen komplex und werden selten erforscht. (Schneebesen – Mixer) Locher sind gut geeignet, um technische Skizzen etc. anzustellen Modell einer Hammerschmiede versuchen nachzukonstruieren (Wasserrad und Hammer) Welche Aspekte des Konstruierens mit den Aspekten Teile-Fertigungsgrad, Offenheit Aufgabenstellung gibt es? Fertigungsgrad: Offenheit: z.B. Floss bauen aus Kappla-Hölzli (halb vorgefertigte Bauteile) Welche 5 Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen der GdSU gibt es? Technik konstruieren und herstellen Technische Lösungen planen und entwerfen, fertigen und optimieren, prüfen und testen z.B. Morseapparat bauen Technik erkunden und analysieren untersuchen, demontieren, verstehen von Begriffen und Strukturen, nachvollziehen von Funktionen z.B. Skizzen von technischen Geräten anfertigen (Fahrradklinge, Locher, Handrührbesen) Technik nutzen Technische Lösungen auswählen, fach- und sicherheitsgerecht anwenden & entsorgen z.B. Lichtquellen Technik bewerten Technik unter historischer, ökologischer, wirtschaftlicher, sozialer sowie humaner Perspektive einschätzen z.B. welche Energieträger sind gut? Was sind Vor- und Nachteile Technik kommunizieren Technikrelevante Informationen sach-, fach- und adressatenbezogen erschliessen und austauschen z.B. Anleitung lesen, Kinder schreiben Anleitungen für andere Kinder Was unterscheidet NW von Technik? (Vorgehen, Denken, Arbeitsweisen, Lösung) Kausalität: Gründe, Erklärungen für Phänomene durch Experimentieren finden Final: Lösungen für ein Problem/eine Anwendung finden. Experimentieren: Zyklus Phänomen – was steckt dahinter? Warum geschieht das? Kreislauf nicht sehr wichtig, es geht v.a. ums Verstehen. IDP Räume Ich kann die Konzepte «Mensch-Umweltbeziehungen» und «Raum» an Beispielen erklären. Geografie als Disziplin, Mensch-Umwelt-Systeme, Raumbegriffe Welche Wechselwirkungen gibt es im Bereich IDP Räume? Wechselwirkungen zwischen den zwei Aspekten: Humangeographische Systeme Naturgeographische Systeme Wechselwirkungen und Zusammenhänge zwischen Menschen und Umwelt in einem gewissen Raum. Raumkonzepte: entweder physisch-materiell geordnet oder sozial konstruierte Räume (Raum als Container, System, Konstrukt, wahrgenommener Raum.) Land beschuldigen, Zürich als Stadt der Banker konstruierter Raum Burgerwald, Zentralschweiz, Wohnraum Container: physisch-materiell Waldnutzungskonflikt, der geschützt werden muss konstruierter Raum z.B. Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintertourismus in der Zentralschweiz. Waldnutzungskonflikte im Nordwesten von Java (Indonesien). Unterrichtsebene: Auf Immer unterwegs – Mobilität von Menschen und Waren erkunden. Wo wohnen wir? Wohnumfeld erkunden, beschreiben und dokumentieren. Physisch-materiell (wo gibt es Strassen, Häuser, Wald, … Woher kommen und führen die Gewässer im Quartier?) Sozial konstruiert (Wo gefällt es mir am besten? Wo kann ich gut spielen? Wo ist es gefährlich? Welche methodischen Zugänge für den Aufbau von räumlicher Orientierungskompetenz gibt es? Physisch-materielle Wechselwirkungen Systemdenken die Welt besteht aus vielen Ursache - Wirkung Zusammenhänge mental-sozial-konstruierte Räume soziale Handlungskompetenz Ich bin Teil des Raums, ich kann ihn gestalten, muss mich aber auch an Regeln halten. Welche zentralen Konzepte des geografischen Lernens und der räumlichen Orientierung im LP21 werden verwendet? (Räumliche Orientierung, Aufbau räumlicher Orientierungsmuster, Mental Maps) Orientierungsmittel: Kompass, Karten, … Mental Maps = «in Afrika ist es überall heiss» Klischeevorstellungen je weiter der Raum von uns weg liegt. = bei der unten angefügten Karte ist Afrika im Zentrum. die Vorstellungen der SuS. Den eigenen Raum kennen wir gut, wir haben genaue Vorstellungen = Schemenhafte Vorstellungen (darauf wird aufgebaut, Vorstellungen werden weiterentwickelt) Topografie: Erkläre den entwicklungsorientierten Zugang «räumliche Orientierung» und die Kompetenzbereiche NMG.7 und NMG.8: Umsetzung im Unterricht Verbindung von Raum und Thema (Rorschach und der See und die Auswirkung auf die Wirtschaft oder Kanton St. Gallen und die Industrialisierung im Rheintal oder Arktis Globus vom Nordpol aus, Karte im Verlauf des Unterrichts ergänzen, Themen festhalten) Aktualität und Lebensweltbezug (WM, Mittelmeerraum von den Ferien) «Ich bin in einem Raum, der unterschiedlich genutzt wird.» «Woher kommen die Nahrungsmittel?» IDP Natur Die S sind fähig die Dimensionen der Naturerfahrungen in und ausserhalb der Schule zu verstehen (nicht wörtlich wiederzugeben) und inhaltlich-methodische Möglichkeiten für den Unterricht in Kindergarten / Schule abzuleiten. Dimension Umsetzung im Unterricht ästhetische Erfahrung von Schönheit der Natur: Gerüche, Geräusche, Farben, Vielfalt erkundend Beobachten und Erforschen in der Natur: Haustiere beobachten, Kresse ziehen naturschutzbezogen Schützen von Arten und Biotopen: Vogelhäuschen, Blumengarten, … sozial Besondere Beziehung zu Tieren im Schulhaus, Bauernhof, … erholungsbezogen Erholung, Spass und Sport abenteuerlich Herausforderungen und Abenteuer: Winterwanderung, Übernachtung instrumentell Versorgen & Verwerten von Tieren & Pflanzen: anbauen, Kaninchen pflegen ernährungsbezogen Erwerb/Verzehr von gesunder & umweltbewusst produzierter Nahrung: Pflanzen und Tiere Woher kommt die Nahrung? Was ist gesünder? nachtbezogen Besonderheit der Nacht wahrnehmen: Fackelspaziergang, Lagerfeuer, … medial Durch Medien vermittelt: kein Ersatz! spirituell Teil des Ganzen: Naturmandala destruktiv Zerstören, quälen, töten: nicht wie instrumentelle Dimension Äs(thetisch) Isch(intrumentell) Emol(erkundend) En(ernährungsbezogen) Nachtaktive(nachtbezogen), spirituelle Abentürer(abenteuerlich) Erwacht(erhohlungsbezogen). Soziale(sozial) Medien(medial) destruktivieren(destruktiv) Naturschutz(naturschutzbezogen). Die S sind fähig Forschungsresultate aus Studien zu Kind und Natur zu interpretieren und Folgerungen für Kindergarten und Primarschule zu ziehen. Beschreibe Ergebnisse aus Studien zum Thema Natur/Naturerfahrung: Die Kinder haben ein lückenhaftes Wissen über die Natur Die Natur wird immer abstrakter wahrgenommen Naturschutz hat einen hohen Wert, die eigene Handlungsbereitschaft steht aber im Widerspruch Nutzungsaspekt der Natur wird ausgeblendet: nutzen, benutzen und übernutzen die Welt. Das Leben in einer Kunstwelt Die Naturdistanz geht offenbar weiter als angenommen; dies betrifft bereits einfachste Gegebenheiten. Trotzdem: Natur lockt immer noch Aspekte der Naturbeziehung Welche Defizite gibt es bezüglich Naturerfahrungen? Haben Kinder mehr private Zeit, so machen sie mehr Naturerfahrungen. Mädchen machen mehr Naturerfahrungen bei ausgewählten Dimensionen (sozial, ästhetisch, spirituell). Jungs eher bei den Dimensionen abenteuerlich und destruktiv. Je jünger die Kinder sind, desto mehr Naturerfahrungen machen sie. Von 11-15 findet eine klare Abnahme statt. Es kommt nicht darauf an, ob ein Kind in der Stadt oder auf dem Land wohnt. Welche konkreten Schritte für den Unterricht in und mit der Natur gibt es? Was können wir als Lehrpersonen in der Natur tun? Bauernhof besuchen Kinder gärtnern lassen Mit Kindern Nahrungsmittel herstellen Mit Kindern Obst, Beeren, Wildkräuter, etc. sammeln gehen Querfeldein auf schmalen Pfaden gehen Wildnis Begegnungen mit einheimischen Tieren und Pflanzen ermöglichen Lebensräume der Umgebung (Wald, Wiesen, Teiche, Bäche erkunden Survival-Techniken kennenlernen, eine Nacht unter den Sternen Kinder in der Natur Hand anlegen lassen (Umweltschutzmassnahmen ausführen) Kinder allein, unangeleitet und unstrukturiert in der Natur spielen lassen Wie kann erreicht werden, dass Kinder mehr Verantwortung der Natur gegenüber wahrnehmen? Emotionale Bindung schaffen Kinder müssen von klein auf erfahren, dass es viel zu entdecken und bewahren gibt Naturschützende Personen müssen eine emotionale Betroffenheit auslösen und Lösungswege aufzeigen Drei wichtige Schritte in der Primarschule 1. Natur erleben und erfahren Mit fröhlichen Spielen und bewegten Aktivitäten Begeisterung wecken Sich einlassen, einstimmen auf die Schönheit der Natur Spielerische, vielfältige Sinneserfahrungen machen Offen sein für unmittelbare Begegnungen Stille in der Natur erleben Erfordert eine sensibel anleitende Didaktik 2. Natur kennen lernen und verstehen Wissen über die Natur erlangen Fragen stellen und Fragen nachgehen (evtl. Fragen vorgeben) Tiere, Planzen, den eigenen Körper und die eigene Herkunft kennenlernen Kreisläufe, Wechselwirkungen und ökologische Systeme begreifen Originale Begegnung zum Unterrichtsprinzip machen Kontakt mit lebendiger Natur schaffen (in und ausserhalb des Unterrichts) Was man draussen zeigen kann – unbedingt draussen zeigen. Natur als Mitwelt verstehen und sich selbst als Teil dieser Natur erfahren! Grundlage für Naturwissenschaften schaffen, emotionaler Anknüpfungspunkt nutzen, Namen, Bedeutung, Zusammenhänge erschliessen, Co-Evolution Hand-Gehirn nutzen. 3. Sich gegenüber der Natur richtig verhalten Mitverantwortung übernehmen: Pflanzen-Anbau / Haltung von Heimtieren Eigene Verhaltensweisen den Lebensbedürfnissen der Lebewesen gegenüberstellen und einschätzen. Schutz- und Verhaltensregeln zu Pflanzen und Tieren anwenden Als LP selbst Vorbild sein! Alle Sinne ansprechen, Emotionen wecken, Kinder kognitiv herausfordern, Kinder sollen handeln. Bewusstsein über die Wechselwirkungen IDP Ethik, Religion, Gemeinschaft Erläutere die ERG-Kompetenzen (NMG.10 – 12): NMG 10: Gemeinschaft und Gesellschaft – Zusammenleben gestalten und sich engagieren auf andere eingehen, Gemeinschaft mitgestalten | Freundschaft & Beziehungen pflegen und reflektieren | Grundlegende Funktionen öffentlicher Institutionen verstehen | das Verhältnis von Macht und Recht jetzt und früher verstehen | eigene Anliegen einbringen Pflichtinhalte: Mobbing, Klassenregeln, Gesprächsregeln NMG 11: Grunderfahrungen, Werte und Normen erkunden und reflektieren menschliche Grunderfahrungen beschreiben und reflektieren | philosophische Fragen stellen und über sie nachdenken | Werte und Normen erläutern, überprüfen und vertreten | Situationen und Handlungen hinterfragen, ethisch beurteilen und Standpunkte begründet vertreten Pflichtinhalte: Materielle und immaterielle Werte, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Solidarität NMG 12: Religionen und Weltsichten begegnen religiöse Spuren in Umgebung und Alltag erkennen und erschliessen | Inhalt, Sprachform und Gebrauch religiöser Text erläutern | religiöse Praxis im lebensweltlichen Kontext beschreiben | Festtraditionen charakterisieren | in Vielfalt religiöser Traditionen & Anschauungen orientieren und Überzeugungen respektvoll begegnen. Pflichtinhalte: Nenne die didaktischen Hinweise im Bereich ERG: Ethik Sich der eigenen Werte bewusst werden – sie zu anderen Werten und Normen in Beziehung setzen Kontroversität berücksichtigen - Diskussionen führen zu Lernprozesse, Gerechtigkeit, Freiheit, Solidarität, Menschenwürde im Bezug auf ethisch herausfordernde Situationen Aktualität aufgreifen – öffentliche Debatten / Anlässe aufgreifen Religion Religionen – Begegnung mit vertrauten und fremden Traditionen und Vorstellungen Glaubens- und Gewissensfreiheit – Es dürfen im Unterricht keine religiösen Handlungen vollzogen werden! SuS nicht vereinnahmen – Kinder anderer Religionen nicht als Experte hinstellen, sie überfordern Vorbildfunktion der LP weder über- noch unterschätzen! selbst Stellung beziehen, ohne die eigene Meinung aufzuzwingen oder zu moralisieren Kindern vorurteilsfrei begegnen, um die Gefahr eigener Vorurteile wissen Intimsphäre respektieren, aber auch zu Offenheit ermuntern Meinungs- und Religionsfreiheit respektieren Was sind die Ziele und Vorzüge der Methode: «Philosophieren mit Kindern»? Welche konkreten ERG-Themen (z.B. Gerechtigkeit) können beispielhaft angewendet werden? Ziele: Themen fokussieren, Begriffe klären, Meinungen hinterfragen, Sachverhalte prüfen, gute Gründe finden, eigene Erfahrungen einbringen, Sichtweisen im Dialog erweitern Methode: LP leitet mit ihrer nicht manipulativen Haltung offene Gespräche an und bringt grundlegende, anerkannte Wertkonzepte wie Gerechtigkeit, Freiheit, Solidarität, Menschenwürde ein. z.B. mit der 5-Finger Methode Vorzüge: Ermutigt, hinter einen Gegenstand zu schauen = Enttrivialisierung der Vorstellungs- und Gedankenwelt der Kinder. Bereicherung und Vertiefung des fachlichen Stoffes Integration verschiedener Perspektiven ermöglicht Perspektivenwechsel Förderung des Reflexionsvermögens und der Gesprächskompetenz (automatisch) Differenzierter Umgang mit Vielfalt und Verschiedenheit von Meinungen, Lösungen, Positionen Veränderung des Verhältnisses von Kindern und Erwachsenen (z.T. als LP gleichwertig) Die Welt ist viel mehr als wir wissen und verstehen können. Auch Erwachsene haben offene Fragen. Welche Ziele und Wege der Methode: «Werte-Erziehung» (Pyramide) gibt es? (an konkreten ERG-Themen (z.B. Gerechtigkeit) beispielhaft anwenden) Ziel: Kinder dazu mündig machen, Wertfragen zu beantworten indem sie nicht nur die eigenen, sondern auch die Interessen anderer Personen berücksichtigt. Wir sind keine Erziehungsinstitution! Schule ist eine Bildungsinstitution grundsätzlich werden keine Werte vermittelt. Wege: Lehrmittel in NMG Die S sind fähig NMG-Lehrmittel kriteriengeleitet zu bewerten und in das Stufenmodell digitaler Lehrmittel einzuordnen. Lehrmittel-Kategorien «obligatorisch» und «empfohlen» charakterisieren Obligatorische und empfohlene Lehrmittel NMG ab Schuljahr 19/20 benennen Obligatorisch – wir müssen damit arbeiten. Empfohlen – zulässig Werden alle finanziert Merkmale guter Lehrmittel anwenden Gute Lehrmittel… … fördern die Kompetenzentwicklung der SuS. … unterstützen das eigenständige Lernen. … enthalten vielfältige aktivierende Lernaufgaben. … bieten eine sachgerechte Aufbereitung der Inhalte. … sind in einer verständlichen Sprache abgefasst. … fördern durch die Gestaltung den Lernprozess … beziehen neue Medien mit ein. … unterstützen die Lehrperson. … sind vielseitig einsetzbar. … enthalten Diagnose- und Beurteilungsinstrumente. Einordnen von NMG-Lehrmittel in das «Vereinfachte Stufenmodell digitaler Lehrmittel»