Smart Home-Nachhaltiges Bauen-Cohousing-Green Building PDF

Summary

This document discusses the renovation of a historical farmhouse in Austria. It describes cohousing as a sustainable building approach and explores how existing structures can be repurposed into residential spaces.

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435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Smart Home– Nachhaltiges Bauen- Cohousing- Green Building ……Cohousing ist eine gemeinschaftliche Siedlungsform! Zentrales Anliegen ist die Gemeinschaftsbildung zwischen den BewohnerInnen sowie die Verwirklich...

435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Smart Home– Nachhaltiges Bauen- Cohousing- Green Building ……Cohousing ist eine gemeinschaftliche Siedlungsform! Zentrales Anliegen ist die Gemeinschaftsbildung zwischen den BewohnerInnen sowie die Verwirklichung wirtschaftlicher und sozialer Vorteile→ Das könnte man als SmartHome im weiteren Sinn verstehen→ Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. In Folge erst Ressourcenoptimierung unter Einbeziehung der KI! Ländlicher Leerstand- Leerstandskonferenz 2017: „nonconform“ ideenwerkstatt, Büro für Planung und partizipative Raumentwicklung- Baugruppenprojekt B.R.O.T. Pressbaum „Begegnen, Reden, Offensein, Teilen“ Die Eroberung des Bauernhofs durch nachbarschaftliches wohnen GENAWO Gemeinschaftliches Wohnen funktioniert in Österreich auch auf dem Land – und kann obendrein Leerstände füllen. Alljährlich verlieren in Österreich Bauernhöfe ihre Funktion. Rechnet man die Zahlen aus den letzten Jahrzehnten hoch, sind es fast 2000 jährlich. Meist sind sie ohne wirtschaftliche Auslastung über kurz oder lang von Verfall bedroht – was einen unwiederbringlichen Verlust in der Kulturlandschaft bedeuten würde. So sind etwa die großen Vierkanthöfe im nördlichen Alpenvorland Ober- und Niederösterreichs seit Jahrhunderten prägender Bestandteil der Kulturlandschaft. An die 13 000 Stück gibt es von diesem meist zweigeschossigen Hoftypus, der einen rechteckigen Innenhof umschließt und in seiner Stattlichkeit mitunter an Schlösser oder Klöster erinnert. (Mayerhof…) Diese Analogie drängt sich bei dem 1459 erstmals urkundlich erwähnten Gutshof «Mayr auf der Wim» in Garsten, unweit der alten Industriestadt Steyr, umso mehr auf, als er im Eigentum des Bistums Linz steht und auf einem Hügel über dem Ortszentrum genau in der Achse einer barocken Stiftskirche thront. Bild: Gutshof «Mayr auf der Wim» in Garsten ; genawo.at NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Geschichte: 25 Jahre lang war das bischöfliche Anwesen ohne Funktion und sah dementsprechend heruntergekommen aus, zumal sich kein Pächter mehr für seinen landwirtschaftlichen Betrieb gefunden hatte. Alternative Nutzungskonzepte scheiterten an mangelnder Rentabilität, an der Baubehörde oder am Denkmalamt, das die älteren Gebäudeteile mit ihren Spitzkappengewölben und Böhmischen Platzlgewölben, den Stuckaturen, Sgraffiti und Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert unter Schutz gestellt hatte. Spitzkappen-Gewölbe Gewölbe Schliesse- Zuganker Gusseisensäulen Bild: ehemaliges-vorhaus; genawo.at Bild: ehemaliger-Schweinestall; genawo.at Eher zufällig fragte die Diözese 2012 den Linzer Architekten Fritz Matzinger (1941), ob nicht er eine Nutzungsidee hätte. Der heute 83-jährige Wohnbaupionier brauchte nicht lange zu überlegen, denn die historische Hofform entspricht ziemlich genau jenem Typus von Wohnhaus, das er – meist mit Baugruppen – schon drei Dutzend Mal neu errichtet hat. Dabei bilden üblicherweise acht zweigeschossige Reihenhäuser in geschlossener Bauweise einen Innenhof, das Atrium. Dieser Gemeinschaftsbereich funktioniert wie ein Dorfplatz, auf dem die Bewohner einander tagtäglich begegnen, um gemeinsam zu grillen, Geburtstage zu feiern oder Konzert- und Filmabende zu veranstalten. Der 54 Meter lange und 30 Meter breite Vierkanter in Garsten bot Matzinger genügend Potenzial, um darin in ausreichender Menge Wohnungen sowie die für sein Konzept wichtigen Gemeinschaftsräume zu realisieren. Und da der Architekt seit langem eine Warteliste mit Interessenten an seinen Projekten führt, war auch die Baugruppe bald gefunden. Als deutlich komplizierter erwies es sich, die statischen, baurechtlichen oder auch finanziellen Fragen zu klären, die sich beim Umbau historischer Substanz jedes Mal neu stellen – und den Planungsaufwand massiv erhöhen. Eine Umwidmung der Liegenschaft durch die Gemeinde war erforderlich. Die Planungen musste mit dem Denkmalamt abgestimmt werden, was langwierige Verhandlungen und so manchen Kompromiss bedeutete. NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Nach Abschluss des Baurechtsvertrags (=kein Grundeigentum) mit dem Bistum, gewährt der Gruppe für die nächsten 96 Jahre die – für Durchschnittsverdiener zahlbare – Nutzung des Hofs samt umliegenden Grünflächen. Baubeginn war im Herbst 2015. In eineinhalb Jahren Bauzeit wurden alle denkmalgeschützten Trakte saniert und zahlreiche überformte Architekturdetails freigelegt. Veränderungen aus dem 20. Jahrhundert wurden entfernt oder pragmatisch umgenutzt. So dient der vor wenigen Jahrzehnten betonierte Kuhstall nun als Garage. Von den zwanzig ein- und zweigeschoßigen Wohnungen gleicht keine der anderen, und dies nicht nur der individuellen Bewohnerwünsche wegen. Während im Wohnungsneubau mitunter krampfhaft versucht wird, mit exaltierten Kunstgriffen gegen die Belanglosigkeit heutiger Architektur anzukämpfen, führen bei einem Umbau die Charakteristika des Bestands oft zwangsläufig zu originellen Lösungen – die den Nutzern etwas Einzigartiges bescheren und die Geschichte des Hauses am Leben erhalten (=genius loci). Bild: Erdgeschoß 3d; genawo.at Jede Wohnung verfügt über eine eigene Terrasse vor dem Haus, zu der man aus dem Obergeschoss direkt über Laubengänge und Außentreppen gelangt. Eine Ausnahme bilden die Maisonetten auf der Nordseite: Für sie schnitt der Architekt hofseitig Terrassen aus dem Dach, wodurch diese Wohnungen zumindest im Dachgeschoss Südsonne erhalten. Umgeben wird das Gebäude von 8.000m² gemeinschaftlichen Grünlands mit Bauerngarten, Obstwiese und Ziegengehege – inmitten einer hügeligen Landschaft aus Feldern, regionstypischen Mostobstbäumen und anderen Vierkantern. NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Es entstehen 21 Wohneinheiten von 53m2- 146m2. So konnte der Bauernhof im Bestand gesichert werden und ein Wohntraum für 21 Familien mitten im Grünen entstehen. Bild: Obergeschoß 3d; genawo.at Im Innenhof erschließt eine beinah umlaufende Galerie das obere Stockwerk und stellt – so wie die als Balkone genutzten Laubengänge draußen – nicht nur einen Zugang, sondern eine Erweiterung des Wohnraums dar. Hier finden sich Zimmerpflanzen, Bücherregale, ein Schaukelstuhl oder ein Heimtrainer an der Schnittstelle zum Gemeinschaftsbereich, dem großen Atrium. Das Herz der Anlage wird auf seiner gesamten Länge von einem 20m Schwimmkanal durchzogen. Im Hof gibt es eine Gemeinschaftsküche mit einem großen Tisch und am anderen Ende eine Art Café für kleinere Runden. Dazwischen ist viel Platz für Pflanzen, die noch aus Töpfen wachsen, bald aber schon aus der Erde sprießen und das Atrium in einen üppigen Wintergarten verwandeln werden. NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Bild: Dachdraufsicht 3d; genawo.at «Wir wohnen hier auf dem Land und brauchen doch nur zehn Minuten in die Stadt», begründet Rudolf Pilat, einer der beiden Geschäftsführer der Baugruppe, die Entscheidung seiner Familie wie auch der meisten anderen, mehrheitlich aus der Region stammenden und in Steyr arbeitenden Bewohner für das Projekt und seinen Standort. Beweggrund für die durchaus heterogene Gemeinschaft aus Singles, Alleinerziehern und klassischen Familien, hierherzuziehen, war auch die soziale Dimension von Matzingers nachbarschaftlichem Konzept: Eine Vereinsamung oder gar Isolierung – ob von Kindern und Jugendlichen, ob von alleinstehenden Erwachsenen, von alten oder behinderten Menschen – ist bei diesem Modell so gut wie ausgeschlossen. NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Laubengänge mit Abgang Bild: ©WAHL Architekturfotografie Bild:Pool statt hühner; ©Reinhard Seiss / Urban+ Bild: tag-der-offenentuer; © Reinhard Seiss / Urban+ NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Inserat: FREIE 105 M2 – 4-ZIMMER-MIETWOHNUNG IM NACHBARSCHAFTLICHEN WOHNPROJEKT GARSTEN/STEYR (2019) ▪ Mietwohnung, 105,07 m2 Maisonette (zirka 10m2 großer Vorraum im Erdgeschoß, zirka 95m2 Wohnung im ersten Obergeschoss, plus zirka 20 m2 Terrasse. Die Wohnung befindet sich im denkmalgeschützten Teil des Hofes und hat daher restaurierte Fenster und Türen sowie restaurierten Altboden. ▪ Vorraum, Diele, extra Toilette, erstes Kinderzimmer, Wohnzimmer, Küche, Abstellraum mit Anschlüssen für Waschmaschine, Schlafzimmer, zweites Kinderzimmer, Bad mit Wanne, Dachbodenabteil. ▪ Küche mit Elektrogeräten verbleibt kostenfrei in der Wohnung. Zusätzlich nutzbare Gemeinschaftsräume ▪ Das überdachte, 460m2 große Atrium, mit Schwimmkanal und Gemeinschaftsküche, Waschküche, Werkstatt, Clubraum, Gästewohnung, Atelier/Mehrzweckraum im Dachgeschoß, Gemüselagerkeller. ▪ Rund ums Haus ist eine Fläche von zirka 1ha als Gemeinschaftsfläche nutzbar (Kinderspielplatz, Fußballplatz, Grillplatz…). Jeder Wohnung ist eine private Außenfläche zugeordnet. ▪ Monatlich gesamt: 1049,16 beinhaltet: ~10€/m² Miete Brutto 801,02; BK, inkl. Heizung 210,14; Internet 13,–; Parkplatz 25,– Einmalige Erstinvestitionen: € 40.000,- (VB) ▪ Beinhaltet den einmaligen Baukostenzuschuss von Euro 6.500,– für Investitionen und Vorarbeiten, die die BewohnerInnen bisher getätigt haben (wird im Falle eines Auszuges exkl. einer jährlichen Minderung um 5% zurückbezahlt), die einmalige Gesellschaftseinlage von Euro 4.200,– (um Mitgesellschafter/in der GesmbH zu werden – diesen Betrag erhält man zurück, wenn man die GesmbH verlässt), sowie sämtliche bisher bereits investierten Kosten zum Erwerb der Wohnung. ▪ Erklärung dazu: Das GENAWO Wohngemeinschaftsprojekt ist als GmbH organisiert, aus jeder Wohnung ist eine Person Gesellschafter/in. Die Kredite für das Gebäude werden über die Mieten über 25 bis 30 Jahre zurückgezahlt. EG Laubengänge mit Abgang Quelle: Nachbarschaftlich Wohnen – GENAWO GmbH NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN

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