Verner Panton: Architekt, Designer (PDF)

Summary

This document profiles Verner Panton, a significant 20th-century architect and designer focusing on furniture and lighting design. It details his career, influences and notable works, and the evolution of materials and design through Panton's contributions. The document showcases Panton´s pivotal contribution to the development of modernist and contemporary design styles.

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435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Verner Panton: Architekt, Designer 1926- 1998..gehört zu den wichtigsten und innovativsten Gestaltern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches und vielseitiges Werk zeigt seine Vorliebe...

435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Verner Panton: Architekt, Designer 1926- 1998..gehört zu den wichtigsten und innovativsten Gestaltern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches und vielseitiges Werk zeigt seine Vorliebe für meist kräftige Farben und sein virtuoses Spiel mit geometrischen Grundformen bzw. -figuren. Sein Hauptinteresse galt dem Möbel, aber auch den Leuchten. These: „Material beeinflusst Form / Form beeinflusst das Material“ Studium an der Technischen Hochschule Odense, Architekturschule der Königlich Dänischen Kunstakademie 1950 bis 1952: Assistent von Arne Jacobsen- Architekt/ Designer (Stuhl „Ameise“) 1952 bis 1955: Verlässt Panton Dänemark in VW Bus, reist durch Europa (Zeichenbürobus) 1955 eröffnet Panton sein eigenes Studio – Hauptthema: Stühle Arbeiten für Fritz Hansen (dän. Möbelhersteller): Bachelor Chair, Tivoli Chair, Wire Cone Chair 1963: Übersiedlung nach Basel und Zusammenarbeit mit Vitra Für die Fa. Thonet entwickelt Panton den Freischwinger-S aus gebogenem Sperrholz, dieser bildet die Basis für den Panton Chair. Er experimentierte etliche Jahre damit, dieses Prinzip mit dem neuen Material Kunststoff umzusetzen. Erste Versuche wurden mit Polyurethan Hartschaum gemacht, der entwickelte Panton Chair gilt als der erste Kunststoff Freischwinger in Monoblocbauweise. Materialprobleme (zu teuer, Haltbarkeit- Versprödung durch UV Licht…) führten 1979 zur Einstellung der Produktion. 1990er Jahre: Revival. Produktion bis heute durch Vitra (aus Polypropylen). Günstige Herstellung, Licht/ Farbecht, haltbar, witterungsresistent. NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Panton Chair-erste Serienproduktion 1967 aus kaltgepresstem, glasfaserverstärktem Polyesterharz, farbig lackiert- Serienproduktion Bild: verner-panton.com; PantonChair Scan_2.jpg Bild: Cone Chair Viele Entwürfe von Verner Panton sind für das psychedelische Design der siebziger Jahre prototypisch. Sein Konzept der Verschmelzung von Raum und Funktion ist ebenso innovativ wie visionär. Ohne seine erklärte Vorliebe für kräftige Farben wären die siebziger Jahre weit weniger bunt geworden. Sein Sinn für Farben, Licht, Formen und Raum hebt Verner Panton aus der Masse der Designer hervor. Oft verband Panton die gestalterischen Möglichkeiten dieser einzelnen Elemente und schuf beeindruckende Installationen: Legendär sind Pantons Raumgestaltungen, die darauf abzielen, Boden, Wände und Decke, sowie Möbel, Leuchten, Textilien und Wandpaneele aus Email bzw. Kunststoff zu einer ebenso vollkommenen wie untrennbaren Raumeinheit zu verschmelzen. Bild: verner-panton.com; Draft Onion-3 Teppich Bild: verner-panton.com; Living TowerChair NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen Kunststoff- Entwicklung: Die erste Phase, der Beginn des Bauens mit GFK, beginnt mit der Entwicklung der glasfaserverstärkten Kunststoffe 1942 und geht bis 1959. In dieser Zeit wurden das Material und die Herstellungstechnologien entwickelt und erste Anwendungsgebiete im Bauwesen (Fassaden) gefunden. Anfänglich dienten Kunststoffe als Ersatz für seltene und daher teure Naturprodukte. Durch die Entwicklung zahlreicher verschiedener Kunststoffarten bildeten sie aber schnell ihre Selbstständigkeit heraus. Wurde zum Beispiel das Bakelit zunächst als Ersatz für das Horn für Billardkugeln eingesetzt, verwendete man es schon bald als Gehäuse neuer Elektrogeräte und für Geschirr (Berker- Schalterserie; Tupperware…). ……Hitlers „Volksempfänger“(Radio) hätte ohne den Kunststoff (herstellungsgünstig) nicht eine derartige Verbreitung finden können: 1933 sind die ersten 100 000 Radioapparate nach nur acht Stunden ausverkauft. Die Thermo- und Duroplasten wurden durch die chemische Industrie für Produkte mit hoher Qualität und einer Gütesicherung eingesetzt, um dessen Produkte gegenüber traditionellen Materialien langfristig konkurrenzfähig zu nutzen. Die Vorteile von Kunststoffen für Gebrauchsgüter waren ihre Leichtigkeit und Färbbarkeit, sie machten weniger Lärm und rosteten nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchten alle Materialhersteller zivile Anwendungen, um ihre Produktionskapazitäten erhalten und erweitern zu können. Auch die Chemische Industrie propagierte ihre neuen Anwendungen sehr stark in der Fach- und Allgemeinen Presse. Ein regelrechter Boom an zivilen Nutzungen aller Kunststoffe überschwemmte die Märkte. Die Aufbruchstimmung der 1950er Jahre brachte einen unvergleichlichen Optimismus mit sich, der sich innerhalb der Gesellschaft in der Mode, im Design und in der Architektur ablesen ließ. Vor allem der Umgang mit farbigen, organischen Formen schien die Zeit des Krieges vergessen lassen zu wollen. Die Verwendung der NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN 435.033 – VO GTT B 6.3 Architektur u. Wohnen farbenfrohen, leichten Kunststoffe spiegelt diese Fröhlichkeit wieder. Die Werbung suggerierte ein glückliches, sorgenfreies Leben durch die verschiedenen Ausstattungs- und Technikgegenstände und Inneinrichtungen aus Kunststoff Etwa ab 1950 versuchten US. amerikanische und europäische Chemiefirmen auf dem Baumarkt Fuß zu fassen. In Europa herrschte aufgrund der Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges ein großer Bedarf an Wohnraum (allein in der BRD 4,9 Millionen Wohneinheiten) aber auch an Industriebauten, Büroflächen und öffentlichen Einrichtungen. Den Architekten und Ingenieuren standen für den Aufbau nun wieder alle Materialien zur Verfügung, denn die Produktion aller Baustoffe war wieder angelaufen und auf eine ausreichende Absatzmenge gebracht worden. Bild: Tupperware-Party im Florida der 50er-Jahre Bild: Futuro-Haus von Matti Suuronen, 1968 Bild: Trabant P 50/1958 -Duroplast=faserverstärkter Kunststoff Bild: Corvette C1/1953- glasfaserverstärkter Kunststoff Die freieren Formmöglichkeiten des GFK, die Wasserdichtigkeit, aber vor allem die freie Einfärbbarkeit machte ihn in den 1950er Jahren für Bastler in den USA, speziell in Kalifornien, interessant, die Surfbretter, Bootsrümpfe oder hübschen kleinen Go-Karts selbst herstellten. Quelle: Die Pionierphase des Bauens mit glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK); 1942 bis 1980; DI.Pamela Voigt 1976 Verner Panton - Space Time Matter; Danish Design Center; Jens Bernsen 2003 Verner Panton: Die gesammelten Werken ; Horsfeld , Hvidberg-Hansen , Birkelbach , Epple 2001 Made in Denmark: Formgestaltung seit 1900; Thormann, O. 2018 Stuttgart: Arnoldsche. NUR ZUM UNTERRICHTSGEBRAUCH ARCHITEKTUR U WOHNEN

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