Management von Daten, Information & Wissen PDF

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Fachhochschule Potsdam

Antje Michel

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information management information science knowledge management data management

Summary

This document is a set of lecture notes on information management, with topics including the concepts of data, information, and knowledge. It describes various models and components of information management, including references and examples. The document likely covers topics like the relationship between data, information and knowledge, data management aspects, examples of information systems, etc.

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Grundbegriffe der Informationswissenschaft(en) Prof. Dr. Antje Michel WS 2024/25 Rekapitulation Interviewfilm ▶ 41 Abgaben ▶ Teils sehr ausführlich ▶ Deutlich erkennbare, reflektierte Auseinandersetzung mit Positionen & Ihrem jeweiligen Studiengang bzw. der Disziplin insges...

Grundbegriffe der Informationswissenschaft(en) Prof. Dr. Antje Michel WS 2024/25 Rekapitulation Interviewfilm ▶ 41 Abgaben ▶ Teils sehr ausführlich ▶ Deutlich erkennbare, reflektierte Auseinandersetzung mit Positionen & Ihrem jeweiligen Studiengang bzw. der Disziplin insgesamt 2 Fragen im Etherpad ▶ Organische Einheit/Intellektuelle Itentität? /Entität ▶ Entität: Etwas, das wir benennen können; "Ding" (Eigene Notizen aus PA 03a Grundlagen Sacherschließung für Archivare bei Frau Semenova) Etwas, das existiert; Sammelbegriff für alles, was abstrakt oder konkret existiert (https://www.dwds.de/wb/Entität?o=entität, letzter Zugriff 17.12.2024, 22:05 Uhr) ▶ Marci Bates: Berrypicking Modell ▶ Natural language processing 3 Entitäten Grundlegende, eindeutig beschreibbare Einheiten, die spezifische Eigenschaften haben und zueinander in Beziehung stehen 4 Beispiele Entität ▶ Datenmodellierung: Entitäten werden im Rahmen von Datenmodellen wie dem Entity- Relationship-Modell (ER-Modell) verwendet, um die Struktur von Datenbanken zu beschreiben. Eine Entität ist dabei ein „Ding“, das als Datenobjekt modelliert wird.  Beispiel: Bibliothekskatalog ▶ Semantische Netze und Wissensgraphen: Entitäten spielen eine zentrale Rolle in der semantischen Webtechnologie. Sie werden eindeutig durch sogenannte URIs (Uniform Resource Identifiers) identifiziert und in Beziehung zueinander gesetzt, um Wissen maschinenlesbar zu machen. ▶  Beispiel: Publikationsnetzwerks-Darstellung 5 Natural Language Processing ▶ interdisziplinäres Feld (u.a. Informatik, Linguistik und InfoWiss ▶ Verarbeitung und Analyse von natürlicher Sprache (gesprochene oder geschriebene Sprache) durch Computer ▶ Ziel: Maschinen zu ermöglichen, menschliche Sprache zu verstehen, zu interpretieren und sinnvoll darauf zu reagieren 6 Marcia Bates (1989) Berrypicking ▶ Modell der Informationsverhaltenforschung ▶ Informationssuche ist nicht linear ▶ Sie setzt sich zusammen aus verschiedenen Suchprozessen in verschiedenen Suchsystemen und verschiedenen Suchanfragen ▶ Sie verändert sich im Verlauf des Suchprozesses ▶ Die Suchenden „picken“ sich aus den unterschiedlichen Suchaktivitäten einzelne, passende Suchergebnisse heraus 7 Thema der heutigen Sitzung Informationsmanagement Oder präziser: Management von Daten-, Information & Wissen 8 Informationsmanagement …sehr weit gefasst: „The management of information, knowledge and documents has a natural overlap with the management of information institutions and departments.“ (Bawden, Robinson 2022, S. 285) … als Management von Informationseinrichtungen 9 Management of Informationseinrichtungen beinhaltet Teilbereiche des allgemeinen Managements:  Werbung und Marketing, Öffentlichkeitsarbeit  Strategie- und Programmentwicklung  Personalführung, Projekt- und Veränderungsmanagement  Chancengleichheit, Inklusion und Diversitätsmanagmeent 10 Informationsmanagement …spezifischer betrachtet: kann unterschiedliche Bezugspunkte haben:  Individuum  individuelles IM  Institution  institutionelles IM  Staat/ Gesellschaft  gesellsch. IM 11 Informationsmanagement Relevanz durch hohen gesellschaftl. Stellenwert von (Daten) Information/Wissen  „Informationsgesellschaft“: Information als Ressource (neben Kapital, Arbeitskraft, Boden)  „Wissensgesellschaft“ (häufig synonym verwendet); Wissen als Ressource, Produktionsfaktor, Grundlage soz. Ordnung  Hoher Stellenwert von Bildung,  wichtige Rolle: wissensintensive Berufe 12 Grundlegende Perspektive IM Das Konzept des (Daten-, Informations-, Wissens)- Lebenszyklus ist fundamental für das Daten-, Informations- & Wissensmanagement 13 Differenzierung & Genese ▶ Informationsmanagement (hist. Ältestes Arbeitsfeld, Etablierung mit Entstehung der Dokumentationswissenschaft, vgl. exempl. Paul Otlets Mundaneum): Gegenstand von expliziten Informationen – Informationen. ▶ Wissensmanagement (etabliert in 90iger Jahren (Probst, Nonaka/ Takeuchi); Wirtschaftsinformatik, später Informationswissenschaft: Gegenstand: Organisation von implizitem und explizitem Wissen. ▶ Datenmanagement (hist. Jüngstes Arbeitsfeld, ca. 2010er Jahre etabliert, spezifischer Schwerpunkt: Management von Forschungsdaten; vgl. exempl. Heike Neuroth). Gegenstand: Organisation von Daten aller Art. 14 Informationsmanagement „Im Zentrum dieses [informationswissenschaftlichen] Verständnisses steht das Management dieser Informationsobjekte, also die Beschaffung, Organisation, Distribution und Nutzung dieser Ressource zur organisationalen Aufgabenerfüllung“ (Semar 2023, S. 573) 15 Informationsmanagement ▶ Kernprozess Informationswissenschaften: Beschaffung, Aufbereitung und Nutzung von Informationsobjekten ▶ Einbettung in Managementaufgaben im Umfeld dieses Kernprozesses (Integriertes Informationsmanagement) 16 Integriertes Informationsmanagement Referenzmodell des integrierten Informationsmanagements (Krczmar 2015) Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 17 Integriertes Informationsmanagement Management der Informationswirtschaft ≙ Management der Informationsobjekte (mit Fokus auf Unternehmen) Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 18 Integriertes Informationsmanagement  M.(anagement) von Informationsnachfrage & Bedarf  M. von Informationsquellen  M. von Informationsressourcen  M. von Informationsangebot und -Bereitstellung Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 19 Integriertes Informationsmanagement  Informationssystem = soziotechnisches System, also Zusammenwirken von Mensch und Technik Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 20 Integriertes Informationsmanagement  M. der Daten (integriert)  M. der Prozesse  M. des Anwendungslebenszyklus  M. der Systemintegration Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 21 Integriertes Informationsmanagement  M. der Speicherung  M. der Verarbeitung  M. der Kommunikation  M. der Technikbündel Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 22 Integriertes Informationsmanagement  IT-Strategie  IT-Governance  IT-Prozesse  IT-Personal  IT-Controlling  IT-Sicherheit Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 23 Wissensmanagement „Wissensmanagement beschäftigt sich mit dem Erwerb, der Entwicklung, dem Transfer, der Speicherung sowie der Nutzung von Wissen. Wissensmanagement ist weit mehr als Informationsmanagement (z.B. Beerheide/ Katenkamp 2011). Information ist die notwendige Voraussetzung zur Generierung von Wissen. Deshalb kann man Informationen wie andere Güter handeln, Wissen hingegen nicht. Information ist ein Fluss von Nachrichten und bedeutet Know-what. Wissen hingegen entsteht nicht durch eine Anhäufung von Informationen, sondern erst durch die Verknüpfung der Informationen mit bereits vorhandenem Vorwissen, d.h. Know-why. Informationen werden erst dann zu Wissen transformiert, wenn sie auf dem Hintergrund von Vorwissen interpretiert und Bestandteil der persönlich verfügbaren Handlungsschemata werden (Kogut/ Zander 1992). Deshalb kann Wissen nicht wie Informationen gekauft oder verkauft werden. Wissen muss auch jene Fähigkeiten umfassen, die Kommunikation und Interaktion erst ermöglichen, ohne dass sie jedoch explizit formuliert werden können. Dies führt zur Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen.“ 24 (Frost, Jetta 2018, o.S. Differenzierung Wissen Implizites Wissen ▶ Explizites Wissen ▶ Wissen, dass in Produkten (z.B. ▶ Wissen, das im Kopf einer Person Publikationen, Bauwerken o.ä.) ausgedrückt wurde vorliegt ▶ Somit bewußt externalisiert/ ▶ Häufig unbewußt vorliegt objektiviert wurde ▶ „kodifiziert“ wurde (qualitätsgeprüft, ▶ Erfahrungswissen umfasst in Wissensstand zu spezifischem Sachverhalt integriert wurde 25 Wissensmanagement Abb.: Bausteine des Wissensmanagement. Probst et. Al. 2012 nach Semar 2023 26 Wissensmanagement Strategische Ebene  Welches Wissen soll aufgebaut werden?  Wie soll dies passieren?  Wie kann der Prozess evaluiert werden? Abb.: Bausteine des Wissensmanagement. Probst et. Al. 2012 nach Semar 2023 27 Wissensmanagement Operative Ebene  Wissenstransparenz (Wissensidentifikation): Wer hat welches Wissen (explizit/implizit) in Unternehmen? Abb.: Bausteine des Wissensmanagement. Probst et. Al. 2012 nach Semar 2023 28 Wissensmanagement Operative Ebene  Wissenserwerb & Wissensentwicklung: Welches Wissen muss wie beschafft werden? Abb.: Bausteine des Wissensmanagement. Probst et. Al. 2012 nach Semar 2023 29 Wissensmanagement Operative Ebene  Wissens(ver)teilung: Wie und mit welchen Instrumenten/ Systemen kann Wissen verteilt werden Abb.: Bausteine des Wissensmanagement. Probst et. Al. 2012 nach Semar 2023 30 Wissensmanagement Operative Ebene  Wissensnutzung ist der Zweck des Wissensmanagements  anwendung des Wissens für (Organisations)ziele Abb.: Bausteine des Wissensmanagement. Probst et. Al. 2012 nach Semar 2023 31 Wissensmanagement Operative Ebene  Wissensbewahrung: Wie kann Wissen (interpersonell, also nicht an spez. Personen gebunden) in Organisation gehalten werden? Abb.: Bausteine des Wissensmanagement. Probst et. Al. 2012 nach Semar 2023 32 Erfolgsfaktoren Wissensmanagement ▶ „Kultur“ der Organisation / des Unternehmens ▶ Verantwortliche festlegen ▶ Klare Transparenz über Wissensziele ▶ Einräumen zeitlicher Ressourcen für Wissensmanagement ▶ Förderung der Akzeptanz für WM-Aufgaben durch (überzeugte) Unternehmensleitung 33 Datenmanagement Datenmanagement umfasst technische, konzeptionelle, methodische und organisatorische Maßnahmen, die sich mit der Erhebung, Verarbeitung, Nutzung und Speicherung von Daten beschäftigen. (eigene Definition) 34 Komponenten des Datenmanagements  Datenmodellierung & Datenintegration  Datenanalyse  Datenqualitätsmanagement & Metadatenmanagement  Organisation der Datennutzung und -Nachnutzung  Datenarchivierung  Datenschutz und Datensicherheit (als Querschnittsthema) 35 Komponenten des Datenmanagements  Datenmodellierung & Datenintegration  Datenanalyse  Datenqualitätsmanagement & Metadatenmanagement  Organisation der Datennutzung und -Nachnutzung  Datenarchivierung  Datenschutz und Datensicherheit (als Querschnittsthema) 36 IM & Informationswissenschaften @FHP Alles, was wir am FB5 machen, sind Aspekte des Managements von Daten, Information & Wissen 37 Exemplarische Klausurfrage (1) Welche Elemente beinhaltet das Referenzmodell des integrierten Informationsmanagements nach Krczmar 2015? ▶ Management der Informationswirtschaft ▶ Management der Informationssysteme ▶ Management des Informationsverhaltens 38 Exemplarische Klausurfrage (1) Welche Elemente beinhaltet das Referenzmodell des integrierten Informationsmanagements nach Krczmar 2015? ▶ Management der Informationswirtschaft ▶ Management der Informationssysteme ▶ Management des Informationsverhaltens 39 Integriertes Informationsmanagement Referenzmodell des integrierten Informationsmanagements (Krczmar 2015) Abb.: Referenzmodell, Krczmar 2015 nach Semar 2023, S. 573. 40 Exemplarische Klausurfrage (2) Welche der folgenden Aspekte sind Erfolgsfaktoren für die Etablierung eines „gelebten“ Wissensmanagements in einer Organisation? ▶ „Kultur“ der Organisation / des Unternehmens ▶ Klare Transparenz über Wissensziele ▶ Top-Down Vorgaben für die Workflows des Wissensmanagements ▶ Einräumen zeitlicher Ressourcen für Wissensmanagement 41 Exemplarische Klausurfrage (2) Welche der folgenden Aspekte sind Erfolgsfaktoren für die Etablierung eines „gelebten“ Wissensmanagements in einer Organisation? ▶ „Kultur“ der Organisation / des Unternehmens ▶ Klare Transparenz über Wissensziele ▶ Top-Down Vorgaben für die Workflows des Wissensmanagements ▶ Einräumen zeitlicher Ressourcen für Wissensmanagement 42 Quellen und Literatur ▶ Bawden, David; Robinson, Lyn (2022): Introduction to Information Science. 2nd edition. London: Facet. ▶ Gabler Wirtschaftslexikon online. Wissensmanagement. Autorin: Frost, Jetta 2018. URL: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wissensmanagement-47468/version- 270732. Letzter Abruf: 14.12.2023. ▶ Semar, Wolfgang: D7 Informations- und Wissensmanagement (2023) In: Kuhlen et. al. Grundlagen der Informationswissenschaft. De Gruyter, S. 568-579. 43 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Abb.: KI-Vorschlag von Powerpoint zum Prompt “Danke” 44

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