Wissenschaftliche Kommunikation und Bibliotheken

Die steigenden Preise für wissenschaftliche Zeitschriften seit den 1980er Jahren führen zu erheblichen finanziellen Belastungen für Bibliotheken.

Die zunehmende Anzahl wissenschaftlicher Publikationen und die wachsende Komplexität des wissenschaftlichen Kommunikationssystems erschweren es, den Überblick zu behalten.

Die Strukturdynamiken im wissenschaftlichen Kommunikationssystem beeinflussen das Vertrauen in die Forschungsergebnisse. Ökonomisierung des Verlagswesens, zunehmende Kommunikation und Einfluss der Medien können die Objektivität von Forschungsergebnissen in Frage stellen.

Die Bedeutung von ökonomischen Zielen bei wissenschaftlichen Großverlagen hat zu einer Preisentwicklung geführt, die für Bibliotheken finanziell nicht tragbar ist.

Die Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunikationssystems wird von mehreren Faktoren beeinflusst, die sich gegenseitig beeinflussen.

Der zunehmende Einfluss der Medien auf die Wissenschaft führt zu einer Veränderung der Forschungsagenden und des Kommunikationsverhaltens von Wissenschaftlern.

Die PR-Kommunikation der Universitäten beeinflusst die öffentliche Wahrnehmung der Wissenschaft, aber auch die Forschungsagenden und das Kommunikationsverhalten von Wissenschaftlern.

Der zunehmende Wettbewerb um wissenschaftliche Publikationen führt zu erhöhtem Druck auf Forscher, um Publikationen in renommierten Zeitschriften zu veröffentlichen, was zu einer Verzerrung des Publikationsprozesses führen kann.

Eine Sammlung von Beiträgen verschiedener Autoren, die zu einem gemeinsamen Thema zusammengestellt werden.

Die Qualität und Kohärenz eines Sammelbandes kann durch eine schlechte Auswahl an Beiträgen oder mangelnde redaktionelle Sorgfalt beeinträchtigt werden.

Handbücher können in den Sozialwissenschaften sehr verbreitet sein, doch ihre Qualität kann manchmal fragwürdig sein.

Digitale Repositorien ermöglichen die Verbreitung von Forschungsergebnissen und Publikationen, aber dies führt zu einem Anstieg des Publikationsvolumens.

Die Ablage von Publikationen in Repositorien kann dazu führen, dass es mehrere digitale Versionen derselben Publikation gibt.

Die Ursachen für die multiple digitale Verfügbarkeit von Publikationen sind vielfältig, darunter die Archivierung in sozialen Netzwerken und die automatische Aggregation durch Repositorien.

Die Verbreitung von Publikationen durch Digitalisierung führt zu einem Wachstum des Publikationsvolumens, das nicht unbedingt mit einem tatsächlichen Anstieg der Forschungsergebnisse einhergeht.

Das Größenwachstum des Publikationsvolumens wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter die Digitalisierung, die Formatierung des Kommunikationssystems und die Ökonomisierung von Forschung.

Ein steigendes wissenschaftliches Publikationsvolumen, das durch die Verdoppelung des Volumens innerhalb von 9 Jahren gekennzeichnet ist, ist eine der Auswirkungen der Ökonomisierung der Wissenschaft.

In den letzten Jahren hat sich das Peer-Review-Verfahren in der Wissenschaft verändert. Cascading Peer Review ist ein neues Verfahren, das sich auf die Weitergabe abgelehnter Artikel inklusive deren Gutachten von einem Journal zu einem anderen konzentriert.

Die Zunahme der Ökonomisierung in wissenschaftlichen Verlagen hat zur Folge, dass auch weniger innovative und relevante Beiträge veröffentlicht werden, um den Umsatz zu maximieren.

Die Ökonomisierung der Wissenschaft führt dazu, dass Wissenschaftsverlage, insbesondere im Bereich der STM, den Umfang ihrer Journale und die Frequenz ihrer Veröffentlichung erhöhen, um der Nachfrage nach wissenschaftlichen Publikationen gerecht zu werden.

Die Ökonomisierung der Wissenschaft führt zu einer verstärkten Konkurrenz unter Wissenschaftsverlagen und einer Steigerung der Publikationszahlen. Dieser Konkurrenzkampf führt jedoch auch zu einer Verwässerung der wissenschaftlichen Qualität.

Predatory-Open-Access-Journale sind wissenschaftliche Veröffentlichungen, die sich als seriöse Open-Access-Journale ausgeben, aber in Wirklichkeit nur auf finanzielle Gewinnmaximierung ausgerichtet sind und keine angemessene Qualitätssicherung gewährleisten.

Die Ökonomisierung der Wissenschaft kann sich auf die Qualität wissenschaftlicher Forschung auswirken. Dieses Konzept verdeutlicht, dass der Wettbewerb und der Druck auf Wissenschaftler, publizieren zu müssen, zu einer Veröffentlichung von weniger innovativen und relevanten Beiträgen führen kann.

Forscher wählen Journale für die Einreichung ihrer Artikel oft nach der Reputation des Journals und der Wahrscheinlichkeit der Publikation. Dieses Phänomen erklärt, warum abgelehnte Artikel oft bei weniger renommierten Journalen eingereicht werden.

Die zunehmende Zahl wissenschaftlicher Publikationen und die wachsende Komplexität des wissenschaftlichen Kommunikationssystems erschweren es, den Überblick zu behalten.

Das Herausfiltern relevanter wissenschaftlicher Publikationen aus einem großen Bestand an verfügbaren Texten.

Die Herausforderung, die Qualität und Relevanz von Publikationen zu beurteilen, um den Stellenwert der Forschung zu bewerten.

Die Verbreitung von Forschungsarbeiten über verschiedene Plattformen wie wissenschaftliche Zeitschriften, Preprint-Server, Replikationen usw. erschwert die Identifizierung der Originalversion.

Wissenschaftliche Disziplinen, die über eine klar strukturierte Publikationslandschaft verfügen, erleichtern die Recherche von relevanten Forschungsarbeiten.

Die verschiedenen Formen des Größenwachstums im wissenschaftlichen Kommunikationssystem stören die Bewertung und Anerkennung von Forschungsergebnissen.

Die Kostenexplosion bei wissenschaftlichen Publikationen stellt für Bibliotheken eine große finanzielle Herausforderung dar.

Die Ökonomisierung des Verlagswesens und die zunehmende Bedeutung von Publikationsmetriken beeinflussen die Qualität und Objektivität von Forschung.

Agenturen unterstützen Wissenschaftler dabei, ihre Arbeiten durch den Begutachtungsprozess zu bringen, oft durch sprachliche Korrektur und Vorbereitung der Einreichung.

Einige Agenturen manipulieren den Begutachtungsprozess, z. B. durch das Vorschlagen erfundener Gutachter oder das Einfügen gefälschter Gutachten.

Die Manipulation von Daten, Erfinden von Ergebnissen oder Plagiat, um die Erfolgsaussichten in der Forschung zu erhöhen.

Selektive Fallauswahl, das Einfügen fehlender Messdaten oder die Wahl günstiger Parametersätze, um Ergebnisse zugunsten des Forschenden zu beeinflussen.

Durch Betrug erlangte Vorteile in der Konkurrenz um Reputation und Karriere versprechen großen materiellen Nutzen, z. B. durch die Erhöhung der Erfolgschancen bei der Einwerbung von Fördermitteln.

Der zunehmende Druck, zu publizieren, kann zu einer Erosion wissenschaftlicher Standards und dem Auftreten von fragwürdigen Verhaltensweisen führen.

Die zunehmende Medialisierung der Wissenschaft beeinflusst die Wahrnehmung von Forschungsergebnissen und erhöht den Druck auf Forscher.

Zunehmende öffentliches Misstrauen in die wissenschaftlichen Kontrollmechanismen durch Medienberichterstattung über Betrugsfälle

Alternative Verfahren wie Open Peer Review, Public Peer Review und Post Publication Peer Review bieten neue Möglichkeiten der wissenschaftlichen Begutachtung. Diese Verfahren versuchen, die traditionelle Peer Review durch mehr Transparenz, Offenheit und Beteiligung zu verbessern.

Durch eine Ausweitung des Kreises der Beteiligten, die an der Begutachtung mitwirken, können diese Verfahren mehr Stimmen und Perspektiven in den Bewertungsprozess einbeziehen. Jeder kann aktiv teilnehmen, nicht nur von Herausgebern ausgewählte Experten.

Im Gegensatz zur traditionellen Begutachtung, bei der die Identität von Gutachtern geheim bleibt, machen alternative Verfahren die Begutachtung transparently und ermöglichen eine Öffentliche Kontrolle. Dies fördert die Verantwortlichkeit und die Nachvollziehbarkeit der Bewertung.

Alternative Verfahren bieten eine Möglichkeit, die Qualität von Publikationen nicht nur vor, sondern auch nach der Veröffentlichung zu bewerten. Dies ermöglicht ein fortlaufendes Feedback und die Bewertung von wissenschaftlichen Ergebnissen in einem dynamischen Prozess.

Die Archivierung von Forschungsdaten und deren Verknüpfung mit Publikationen sichert die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen. Dies fördert die Wissenschaftliche Integrität und ermöglicht anderen Forschern den Zugriff auf die Daten.

Die SIMBAD-Datenbank ist ein Beispiel für eine Datenbank, die astronomische Objekte mit bibliographischen Daten und Beobachtungsdaten verbindet. Andere Disziplinen setzen ähnliche Datenbanken ein, um Forschungsdaten zu archivieren und weiterzugeben.

Durch die Verknüpfung von Publikationen mit Daten werden Forschungsdaten für andere Forscher zugänglich und ermöglichen deren Wiederverwendung. Dies fördert die Zusammenarbeit und den Wissensfortschritt.

Datenarchivierung und die Verknüpfung von Daten mit Publikationen stellen wichtige Elemente einer transparenten und nachvollziehbaren Wissenschaft dar, die die Qualität und der Vertrauen in Forschungsergebnisse steigert.