Lernfeld 12: Wirtschaftspolitik (WLSK) - Multiple Choice

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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel des Stabilitätsgesetzes?

  • Herstellung eines gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts durch verschiedene wirtschaftspolitische Ziele. (correct)
  • Förderung von Umweltschutzmaßnahmen und gerechter Einkommensverteilung.
  • Maximierung des Außenhandelsüberschusses.
  • Ausschließliche Konzentration auf hohes Wirtschaftswachstum.

Was sind die Hauptmerkmale des magischen Vierecks in der Wirtschaftspolitik?

  • Hohe Staatsverschuldung, niedrige Inflationsrate, expansive Geldpolitik, ausgeglichene Handelsbilanz.
  • Geringe Arbeitslosigkeit, hohe Sparquote, steigende Unternehmensgewinne, stabiles Bankensystem.
  • Niedrige Zinsen, steigende Exporte, sinkende Importe, ausgeglichener Haushalt.
  • Hoher Beschäftigungsstand, stabiles Preisniveau, angemessenes Wirtschaftswachstum und außenwirtschaftliches Gleichgewicht. (correct)

Welche Inflationsrate kennzeichnet eine 'galoppierende Inflation'?

  • Bis zu 5% pro Jahr
  • Nahe unter 2% pro Jahr
  • Bis zu 50% pro Jahr (correct)
  • Mehr als 50% pro Monat

Welche der folgenden Ursachen führt nicht zu Inflation?

<p>Eine Erhöhung der Sparquote der Haushalte (D)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt der Begriff 'Lohn-Preis-Spirale'?

<p>Ein Kreislauf, bei dem Lohnerhöhungen zu Preiserhöhungen führen, was wiederum höhere Löhne fordert (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die wahre Aussage über die Auswirkungen von Inflation?

<p>Kreditnehmer profitieren, da sie Kredite leichter zurückzahlen können. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich der Nominallohn vom Reallohn?

<p>Der Nominallohn ist das verfügbare Einkommen eines Verbrauchers, während der Reallohn die Kaufkraft unter Berücksichtigung des Preisniveaus darstellt. (B)</p> Signup and view all the answers

Was passiert mit dem Reallohn, wenn das Preisniveau stärker steigt als der Nominallohn?

<p>Der Reallohn sinkt. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird die Steigerung des Preisniveaus in Deutschland gemessen?

<p>Anhand der Teuerung eines fiktiven Warenkorbs. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst eine Erhöhung der nachfragewirksamen Geldmenge (G) im Verhältnis zum Handelsvolumen das Preisniveau?

<p>Wenn G größer ist als das Handelsvolumen, kommt es zu Inflation. (A)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Stagflation?

<p>Einen Stillstand des Wirtschaftswachstums bei gleichzeitiger Inflation. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein quantitatives Ziel der Arbeitsmarktpolitik?

<p>Die Reduzierung der Arbeitslosigkeit. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme gehört nicht zu den Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik?

<p>Die Festlegung von Mindestlöhnen durch den Staat. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter friktioneller Arbeitslosigkeit?

<p>Arbeitslosigkeit, die entsteht, wenn Arbeitnehmer kurzfristig zwischen zwei Arbeitsverhältnissen stehen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Form der Arbeitslosigkeit wird hauptsächlich durch Automatisierung und Rationalisierung verursacht?

<p>Technologische Arbeitslosigkeit (A)</p> Signup and view all the answers

Wie berechnet man die Arbeitslosenquote?

<p>Zahl der Arbeitslosen / Zahl der abhängigen Erwerbspersonen * 100 (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Zweck der Zahlungsbilanz?

<p>Die Dokumentation aller grenzübergreifenden wirtschaftlichen Kontakte einer Volkswirtschaft. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Teilbilanzen der Zahlungsbilanz zu?

<p>Die Teilbilanzen können unausgeglichen sein, während die Zahlungsbilanz insgesamt ausgeglichen sein sollte. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ermöglicht die Leistungsbilanz?

<p>Die Überprüfung, ob eine Volkswirtschaft ihr außenwirtschaftliches Gleichgewicht erreicht hat. (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet eine aktive Leistungsbilanz?

<p>Die Exporte sind höher als die Importe. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich der Binnenwert vom Wechselkurs?

<p>Der Binnenwert drückt die Kaufkraft des Geldes im Inland aus, der Wechselkurs im Ausland. (B)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet nicht ein System flexibler Wechselkurse?

<p>Der Wechselkurs wird von der Regierung festgelegt. (D)</p> Signup and view all the answers

Was sind die Folgen einer Euroaufwertung für den Export?

<p>Der Export wird erschwert, da ausländische Kunden mehr in ihrer Währung zahlen müssen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme kann eine Zentralbank ergreifen, um eine Euroabwertung zu erreichen?

<p>Euro kaufen (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Konjunkturpolitik?

<p>Ein stetiges Wirtschaftswachstum durch Vermeidung allzu großer Konjunkturschwankungen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was wird als Expansion im Konjunkturzyklus bezeichnet?

<p>Aufschwung (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen ist ein Frühindikator?

<p>Geldmengenentwicklung (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme gehört zur nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik?

<p>Erhöhung der Staatsnachfrage. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptidee der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik?

<p>Die Förderung des Angebots zur Ankurbelung der Wirtschaft. (A)</p> Signup and view all the answers

Was umfasst die Fiskalpolitik?

<p>Alle Maßnahmen des Staates, mit denen er über die Veränderung der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben die konjunkturelle Entwicklung zu lenken versucht. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel kontraktiver Fiskalpolitik in einer Boomphase?

<p>Die Dämpfung der Konjunktur durch Senkung der Nachfrage. (C)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt den Begriff 'time lags' im Zusammenhang mit fiskalpolitischen Maßnahmen?

<p>Die verzögerte Wirkung der Maßnahmen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Gefahr besteht bei expansiven fiskalpolitischen Maßnahmen?

<p>Gefährdung der Preisstabilität durch Inflation (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das vorrangige Ziel des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB)?

<p>Die Wahrung des stabilen Preisniveaus. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Aufgabe des EZB-Rates?

<p>Die Festlegung der Geldpolitik der Eurozone und Erlass von Richtlinien. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Instrumente nutzt die EZB unter anderem zur Steuerung der Geldpolitik?

<p>Offenmarktpolitik (Refinanzierungsgeschäfte und Feinsteuerungsoperationen). (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Land der EU gehört nicht zur Eurozone?

<p>Polen (D)</p> Signup and view all the answers

Was war eines der Ziele des Vertrags von Maastricht?

<p>Die Gründung der Europäischen Union und die Einführung einer einheitlichen Währung. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Kriterium wurde im Stabilitäts- und Wachstumspakt als dauerhaft festgelegt?

<p>Die Haushaltsstabilität (Defizitquote unter 3 % und Schuldenstandquote unter 60 % des BIP). (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Stabilitätsgesetz

Gesetz zur Förderung von Stabilität und Wachstum der Wirtschaft. Oberziel ist gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht.

Magisches Viereck

Hoher Beschäftigungsstand (Arbeitslosenquote <3%), stabiles Preisniveau (Inflation nahe 2%), angemessenes Wirtschaftswachstum, außenwirtschaftliches Gleichgewicht.

Erweiterung magisches Viereck

Umweltschutz und gerechte Vermögens- und Einkommensverteilung.

Inflation

Dauerhafter Anstieg des gesamtwirtschaftlichen Preisniveaus.

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Ursachen der Inflation

Geldmenge übersteigt Gütermenge, Nachfrageanstieg bei gleichbleibendem Angebot, Angebotsrückgang bei gleichbleibender Nachfrage.

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Lohn-Preis-Spirale

Durch Lohnerhöhungen steigen Preise automatisch, was wieder Lohnerhöhungen erfordert.

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Geldschöpfung

Kauf der Europäischen Zentralbank von Wertpapieren auf dem Kapitalmarkt gegen Geld.

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Nominallohn

Verfügbares Einkommen eines Verbrauchers (z.B. 3.000€).

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Reallohn

Kaufkraft des Nominallohns unter Einfluss des Preisniveaus (z. B. Lebensmittel).

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Messung der Inflation

Steigerung des Preisniveaus von einem fiktiven Warenkorb.

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Stagflation

Gleichzeitig Stagnation und Inflation. Stillstand des realen Wirtschaftswachstums bei gleichzeitiger Inflation.

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Arbeitsmarktpolitik

Der Staat hat folgende arbeitsmarktpolitische Ziele: Vollbeschäftigung; Verbesserung der Beschäftigungsstruktur.

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Arbeitsmarkt

Ein Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften (AN).

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Arbeitslosigkeit

Arbeitsfähige und -willige ohne Arbeitsplatz.

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Arbeitslosenquote

Zahl der Arbeitslosen / Zahl der abhängigen Erwerbspersonen * 100.

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Zahlungsbilanz

Erfassung grenzübergreifender wirtschaftlicher Kontakte einer Volkswirtschaft mit dem Ausland

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Teilbilanzen der Leistungsbilanz

Handelsbilanz, Dienstleistungsbilanz, Erwerbs- & Vermögenseinkommensbilanz, Übertragungsbilanz.

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Wechselkurs

Drückt die Kaufkraft des Geldes im Ausland aus, äußerer Geldwert.

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Starre Wechselkurse

Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen bleibt die ganze Zeit lang konstant.

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Flexible Wechselkurse

Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen ergibt sich aus Angebot & Nachfrage auf dem Devisenmarkt.

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Euroaufwertung

Der Kurs für einen Euro steigt.

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Euroabwertung

Der Kurs für einen Euro fällt.

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Vermeidung von Wechselkursrisiken

Rechnungen immer in der eigenen Währung ausstellen bzw. fakturieren, Fremdwährungskonten halten

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Konjunktur

Konjunktur ist das Auf und Ab der Wirtschaft

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4-Phasen-Konjunkturmodell

Boom, Abschwung, Depression, Aufschwung.

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Frühindikatoren

Geldmengenentwicklung, Auftragseingänge, Zahl der offenen Stellen, Kursentwicklung von Aktien, Geschäftsklimaindex.

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Gegenwartsindikatoren

Reales BIP, Kapazitätsauslastung/Beschäftigungsgrad, Industrieproduktion.

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Spätindikatoren

Preisniveau, Lohnentwicklung, Zahl der gemeldeten Arbeitslosen

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Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik

Förderung der Nachfrage zur Ankurbelung der Wirtschaft

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Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik

Förderung des Angebots zur Ankurbelung der Wirtschaft

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Fiskalpolitik

Alle Maßnahmen des Staates, mit denen er über die Veränderung der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben die konjunkturelle Entwicklung zu lenken versucht

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Kontraktive Maßnahmen

Dämpfung der Konjunktur durch Senkung der Nachfrage in der Boom-Phase

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Expansive Maßnahmen

Ankurbelung der Konjunktur durch Erhöhung der Nachfrage in der Depressions-Phase

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Antizyklische Fiskalpolitik

Die Staatseinnahmen und -Ausgaben werden entgegen dem Konjunkturverlauf ausgerichtet:

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Kritik

Verzerrte Wirkung;Eingriff des Staates in den Markt gerechtfertigt?; Belastung der Folgegeneration; Inflation

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Vorrangiges Ziel des ESZB

Die Wahrung des stabilen Preisniveaus (Inflationsrate „nahe bei 2%“)

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Aufgaben

EU-Geldpolitik festlegen & umsetzen; Devisengeschäfte im Rahmen der Wechselkurspolitik durchführen; offizielle Währungsreserven der Mitgliedsstaaten halten und verwalten

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Europäische Zentralbank (EZB)

Sitz ist in Frankfurt am Main, Präsidentin seit November 2019: Christine Lagarde

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EZB-Direktorium

Besteht aus dem EZB-Präsidenten, dem Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern

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EZB-Rat

Besteht aus dem EZB-Direktorium und allen Präsidenten der am Euro teilnehmenden nationalen Zentralbanken -> legt Geldpolitik der Eurozone fest

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Offenmarktpolitik

Refinanzierungsgeschäfte (Kreditvergaben an Banken zum Leitzinssatz) und Feinsteuerungsoperationen (Kauf bzw. Verkauf von Devisen, Wertpapieren, Staatsanleihen)

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Study Notes

Wirtschaftspolitik – Übersicht

  • Das Stabilitätsgesetz, offiziell "Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft", zielt auf das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht ab.
  • Das magische Viereck der Wirtschaftspolitik umfasst hoher Beschäftigungsstand (Arbeitslosenquote unter 3%), stabiles Preisniveau (Inflationsrate unter 2%), angemessenes Wirtschaftswachstum (BIP-Steigerung über 1%), und außenwirtschaftliches Gleichgewicht (positiver Außenbeitrag).
  • Umweltschutz und gerechte Vermögens- und Einkommensverteilung erweitern das magische Viereck zum magischen Sechseck.

Inflation und Deflation

  • Inflation ist ein dauerhafter Anstieg des Preisniveaus mit unterschiedlichen Ausprägungen:
    • Stabiles Preisniveau: Inflationsrate unter 2%
    • Schleichende Inflation: bis zu 5%
    • Galoppierende Inflation: bis zu 50%
    • Hyperinflation: über 50% pro Monat
  • Ursachen für Inflation:
    • Geldmengenbedingt (Geldmenge > Gütermenge)
    • Nachfragebedingt (Nachfrageanstieg bei gleichem Angebot)
    • Angebotsbedingt (Angebotsrückgang bei gleichbleibender Nachfrage)
  • Das Gegenteil der Inflation ist Deflation.
  • Die Lohn-Preis-Spirale, bei der Lohnerhöhungen zu Preiserhöhungen führen, die wiederum Lohnerhöhungen bedingen, verstärkt die Inflation.
  • Geldschöpfung entsteht, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) Wertpapiere gegen Geld auf dem Kapitalmarkt kauft.

Auswirkungen der Inflation

  • Sinkende Kaufkraft der Verbraucher, was einen niedrigeren Reallohn bedeutet.
  • Erhöhte Nachfrage nach Sachwerten, da das Vertrauen in Geld sinkt.
  • Begünstigung von Kreditnehmern/Geldschuldnern, die Kredite leichter zurückzahlen können.
  • Benachteiligung von Kreditgebern/Geldgläubigern, da der Realwert des Geldes sinkt.
  • Unternehmen produzieren mehr aufgrund hoher Nachfrage, was zu scheinbaren Gewinnen führt.
  • Erhöhte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes.

Lohnbegriffe und Messung

  • Nominallohn: Verfügbares Einkommen eines Verbrauchers, z.B. 3.000 €.
  • Reallohn: Kaufkraft des Nominallohns unter Berücksichtigung des Preisniveaus.
  • Der Reallohn steigt, wenn der Nominallohn stärker steigt als das Preisniveau.
  • Der Reallohn sinkt, wenn der Nominallohn schwächer steigt als das Preisniveau oder das Preisniveau bei konstantem Nominallohn steigt..
  • Der Reallohn bleibt konstant, wenn Nominallohn und Preisniveau gleich bleiben.
  • Die Steigerung des Preisniveaus wird vom Statistischen Bundesamt anhand eines Warenkorbs ermittelt, der repräsentative Güter enthält.
  • Volkswirtschaftlich ist das Preisniveau der Durchschnittswert aller Güterpreise des Warenkorbes.
  • Die Entwicklung des Preisniveaus wird im harmonisierten Verbraucherpreisindex dargestellt, bezogen auf ein Basisjahr.

Preisniveau, Kaufkraft und Stagflation

  • Preisniveau > 1 (nachfragewirksame Geldmenge übersteigt Handelsvolumen) bedeutet Inflation; < 1 bedeutet Deflation.
  • Kaufkraft = Handelsvolumen / nachfragewirksame Geldmenge.
  • Reallohn = Nominallohn / Preisniveau.
  • Stagflation beschreibt eine Situation von stagnierendem Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger Inflation.

Zahlungsbilanz und Wechselkurse

  • Die Zahlungsbilanz erfasst alle grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Kontakte eines Landes.
  • Sie besteht aus Teilbilanzen wie Leistungsbilanz, Vermögensübertragungsbilanz und Kapitalbilanz.
  • Einzelne Teilbilanzen können positiv oder negativ sein, die gesamte Zahlungsbilanz ist immer ausgeglichen.
  • Die Leistungsbilanz zeigt, ob eine Volkswirtschaft ihr außenwirtschaftliches Gleichgewicht erreicht hat.
  • Ein aktiver Saldo der Handelsbilanz entsteht durch höhere Warenexporte als Warenimporte; ein passiver durch niedrigere Dienstleistungsexporte als -importe.
  • Der Binnenwert ist die Kaufkraft des Geldes im Inland, der Wechselkurs drückt die Kaufkraft im Ausland aus.
  • Der Wechselkurs spiegelt das Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen wider (z.B. 1,35 $ für 1 €).
  • Devisen umfassen z.B. Bankguthaben und Schecks, während Sorten Banknoten und Münzen sind.

Wechselkurssysteme und Euro

  • Starre Wechselkurse: Das Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen bleibt konstant.
  • Flexible Wechselkurse: Das Austauschverhältnis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage an den Devisenmärkten und ändert sich laufend (freies Floating).
  • Halbflexible Wechselkurse: Das Austauschverhältnis kann sich nur innerhalb festgelegter Bandbreiten verändern.
  • Euroaufwertung: Der Kurs des Euro steigt (z.B. von 1,35 $/€ auf 1,40 $/€), was Exporte erschwert und Importe erleichtert.
  • Euroabwertung: Der Kurs des Euro fällt (z.B. von 1,35 $/€ auf 1,30 $/€), was Exporte erleichtert und Importe erschwert.

Maßnahmen zur Vermeidung von Wechselkursrisiken

  • Rechnungen sollten in eigener Währung fakturiert werden.
  • Fremdwährungskonten können genutzt werden.

Maßnahmen der Zentralbanken zur Förderung von Export/Import

  • Um eine Euroabwertung zu erreichen, könnte die EZB Euro verkaufen oder Dollar kaufen.
  • Um eine Euroaufwertung zu erreichen, könnte die EZB Euro kaufen oder Dollar verkaufen.

Konjunktur und Konjunkturpolitik

  • Konjunktur beschreibt die Auf- und Abwärtsbewegung der Wirtschaft.
  • Ziel der Konjunkturpolitik ist stetiges Wachstum durch Vermeidung großer Schwankungen.
  • Ein Konjunkturmodell beinhaltet vier Phasen.
  • Einteilung erfolgt nach BIP oder Veränderung des realen BIP gegenüber Vorjahr.
  • Aufschwung wird auch Expansion genannt, ein verlangsamtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr kann als Rezession gelten.
  • Ursachen für Konjunkturschwankungen sind z.B. Erfindungen und geopolitische Veränderungen.

Konjunkturindikatoren

  • Frühindikatoren: Geldmengenentwicklung, Auftragseingänge, offene Stellen, Aktienkurse, Geschäftsklimaindex.
  • Gegenwartsindikatoren: Reales BIP, Kapazitätsauslastung, Beschäftigungsgrad, Industrieproduktion.
  • Spätindikatoren: Preisniveau, Lohnentwicklung, Arbeitslosenzahl.

Wirtschaftspolitische Maßnahmen

  • Nachfrageorientierte Politik: Fördert die Nachfrage durch staatliche Aufträge (ggf. durch Verschuldung, Deficit Spending), Steuersenkungen oder Lohnerhöhungen. zB: Einkommensteuer senken, öffentliche Subventionen erhöhen.
  • Angebotsorientierte Politik: Fördert das Angebot durch verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten, Körperschaftssteuersenkungen und erhöhte Geldmenge (Monetarismus).
  • Fiskalpolitik: Steuert die Konjunktur durch Veränderung staatlicher Einnahmen und Ausgaben.
  • In Boomphasen werden kontraktive Maßnahmen getroffen (Einnahmenerhöhung, Ausgabensenkung).
  • In Depressionsphasen werden expansive Maßnahmen getroffen (Einnahmensenkung, Ausgabenerhöhung).
  • Die Finanzierung erfolgt durch Konjunkturausgleichsrücklagen oder Kredite (Deficit Spending).
  • Antizyklische Fiskalpolitik richtet Staatseinnahmen und -ausgaben entgegen dem Konjunkturverlauf aus.

Kritik an der Fiskalpolitik

  • Maßnahmen haben Zeitverzögerungen ("time lags").
  • Eingriffe des Staates in den Markt sind umstritten.
  • Neuverschuldung belastet Folgegenerationen.
  • Expansive Maßnahmen können die Preisstabilität gefährden.

Europäisches System der Zentralbanken (ESZB)

  • Das ESZB besteht aus der EZB und den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten.
  • Die Einführung erfolgte durch den Vertrag von Maastricht.
  • Vorrangiges Ziel ist die Wahrung des stabilen Preisniveaus (Inflationsrate nahe 2%).
  • Inflation wird durch Liquiditätsabschöpfung gebremst, Deflation durch Liquiditätsbereitstellung bekämpft.

Aufgaben und Organe der EZB

  • Festlegung und Umsetzung der EU-Geldpolitik (durch nationale Zentralbanken).
  • Durchführung von Devisengeschäften.
  • Verwaltung der Währungsreserven.
  • Förderung des Zahlungsverkehrs.
  • Ausgabe von Banknoten und Erhebung von Statistiken.
  • Aufsicht über Kreditinstitute und Kontrolle der Kapitalstruktur.
  • Das ESZB ist vom Eurosystem zu unterscheiden, dem nur die nationalen Zentralbanken der Eurozone angehören.
  • Die EZB wurde 1998 gegründet und ist unabhängig.
  • Sitz ist in Frankfurt, Präsidentin ist Christine Lagarde.

Organe der EZB

  • EZB-Direktorium: führt Rechtsentscheidungen aus.
  • EZB-Rat: legt die Geldpolitik fest.
  • Erweiterter Rat: hat Beratungsfunktion.

Instrumente der EZB

  • Offenmarktpolitik: Refinanzierungsgeschäfte und Feinsteuerungsoperationen.
  • Ständige Fazilitäten: Spitzenrefinanzierungs- und Einlagefazilitäten.
  • Mindestreserven: Kapital, das Banken zinslos bei der EZB hinterlegen müssen.

EU-Länder außerhalb der Eurozone

  • EU-Länder wie Bulgarien, Dänemark, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn haben den Euro nicht eingeführt und nutzen eigene Währungen.

Vertrag von Maastricht (1992)

  • Gründung der EU
  • Europäische Währungs- und Wirtschaftsunion mit Teilnahmebedingungen (Haushaltsstabilität)
  • Einführung des Euro (1999 als Buchwährung, 2002 als Bargeld)
  • Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
  • Unionsbürgerschaft
  • Demokratisierung
  • Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik

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