Wie Geschlecht Arbeitsteilung formt

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Questions and Answers

Was beschreibt die gesellschaftliche Arbeitsteilung im Kontext der Geschlechter?

  • Die Arbeitsteilung hat keinerlei Einfluss auf die Einkommen der Geschlechter
  • Einige Berufe sind nur für Männer zugänglich
  • Alle Berufe sind gleich verteilt zwischen Männern und Frauen
  • Frauen und Männer wählen oft unterschiedliche Berufe basierend auf sozialen Konstruktionen (correct)

Geschlecht ist eine biologische Kategorie, die keine gesellschaftliche Konstruktion ist.

False (B)

Nennen Sie ein Merkmal, das zur niedrigeren Beschäftigungsrate von Frauen beiträgt.

höhere Teilzeitquote

Haus- und Reproduktionsarbeit wird oft als ‚typisch ______‘ klassifiziert.

<p>weiblich</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Begriffe den entsprechenden Beschreibungen zu:

<p>Emotionsarbeit = Regulation von Gefühlen als Teil der Arbeitsleistung gläserne Decke = Hindernisse für Frauen in Führungspositionen Akkordarbeit = arbeit mit Leistungsdruck und Zeitvorgaben Selbst- und Fremdbilder = Wahrnehmungen, die Rollen durch Geschlechter konstruieren</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Folge der Emotionsarbeit bei Dienstleistungsberufen?

<p>Gefühl der Entfremdung und Selbstzweifel (C)</p> Signup and view all the answers

Frauen in der Arbeitswelt streben häufig nach hohen Karrierepositionen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Form der Arbeit wird oft als gering entlohnt oder unentgeltlich betrachtet?

<p>Haus- und Reproduktionsarbeit</p> Signup and view all the answers

Die doppelte Vergesellschaftung der Frauen spricht von der ______ zwischen Familie und Beruf.

<p>Konflikt</p> Signup and view all the answers

Was sind zwei Varianten der Gefühlsarbeit?

<p>Surface acting und deep acting (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt ein Ergebnis der sozialen Konstruktion von Geschlechterrollen?

<p>Es gibt Berufe, die kulturell als typisch weiblich oder männlich klassifiziert werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Die gläserne Decke beschreibt die unbegrenzten Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen in Unternehmen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt die Anerkennung in der Fabrikarbeit für Frauen?

<p>Die Anerkennung kompensiert oft die Missachtung der Hausarbeit.</p> Signup and view all the answers

Ein typisches Merkmal der Erwerbsbiografie von Frauen ist eine höhere ________-quote.

<p>Teilzeit</p> Signup and view all the answers

Welches dieser Merkmale ist typischerweise mit der Erwerbsorientierung von Frauen verbunden?

<p>Wahl niedriger entlohnter Berufe. (C)</p> Signup and view all the answers

Arbeiten in der Haus- und Reproduktionsarbeit wird als 'typisch männlich' klassifiziert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die doppelte Vergesellschaftung von Frauen?

<p>Die gleichzeitige Berücksichtigung von Familie und Erwerbsarbeit.</p> Signup and view all the answers

Die ___ unterdrückt reale Gefühle und fördert erwünschte Emotionen bei der Arbeit.

<p>Gefühlsregulation</p> Signup and view all the answers

Was ist ein typisches Ergebnis von Surface Acting?

<p>Oberflächliche Gefühlsausdrücke werden gezeigt. (C)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Gesellschaftliche Arbeitsteilung

Die Aufteilung von Berufen und Arbeitsfeldern zwischen Geschlechtern, die durch soziale Konstruktionen geprägt ist.

Fremd- und Selbstselektion

Der Prozess, bei dem Individuen Berufe wählen oder in Berufen landen, basierend auf externen (gesellschaftlichen) oder internen (persönlichen) Erwartungen.

Typisch weibliche Berufe

Berufe, die durch gesellschaftliche Konstruktionen entstanden sind, häufig mit niedrigerer Bezahlung.

Erwerbsbiografie von Frauen

Bezieht sich auf die berufliche Laufbahn von Frauen, gekennzeichnet durch niedrigere Beschäftigungsraten und häufige Teilzeitarbeit.

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Gläserne Decke

Unsichtbare Barrieren, die Frauen in der Karriereentwicklung hindern.

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Emotionsarbeit

Die Regelung und Kontrolle eigener Gefühle als Teil der beruflichen Anforderungen.

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Surface Acting und Deep Acting

Zwei Arten der Emotionsarbeit: Oberfläche darzustellen oder die eigenen Gefühle tiefgehend zu verändern.

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Anerkennung in der Arbeit

Wertschätzung und Bestätigung, die in der Arbeit erlebt wird, manchmal zur Kompensation anderer Ablehnung.

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Doppelte Vergesellschaftung

Die gleichzeitige Integration von Frauen in Erwerbsarbeit und familiären Aufgaben, oft mit Konflikten.

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Gefühlsnormen

Gesellschaftlich festgelegte Regeln für den Ausdruck von Gefühlen im Arbeitskontext.

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Vergeschlechtlichte Arbeitsteilung

Berufliche Aufteilung zwischen Männern und Frauen, bedingt durch soziale Vorstellungen.

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Karriereaspirationen von Frauen

Weniger Streben nach Aufstieg und Karriere in typischen Frauenberufen.

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Typische Frauenberufe

Berufe, die meist von Frauen ergriffen werden und oft niedriger entlohnt sind.

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Teilzeitquote von Frauen

Höhere Anzahl von Frauen, die in Teilzeit arbeiten im Vergleich zu Männern.

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Emotionale Regulation in der Arbeit

Die Notwendigkeit, eigene Gefühle zu steuern oder anzupassen im Beruf.

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Gefühlsregulation

Unterdrückung echter Gefühle und Erzeugung gewünschter Emotionen am Arbeitsplatz.

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Anerkennung in der Fabrikarbeit

Wertschätzung von Arbeitern, die oft Missachtung anderer Tätigkeiten ausgleicht.

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Haus- und Reproduktionsarbeit

Unentgeltliche oder gering entlohnte Arbeit, typischerweise von Frauen erledigt.

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Organisationale Machtasymmetrien

Ungleichheiten zwischen Geschlechtern in beruflicher Hierarchie und Macht.

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Narrative Interviews

Erzählende Interviews zur Erfassung individueller Erfahrungen und Perspektiven.

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Study Notes

Geschlechtsbasierte Arbeitsteilung

  • Die gesellschaftliche Arbeitsteilung ist vergeschlechtlicht, was bedeutet, dass Frauen und Männer oft in unterschiedlichen Berufen landen, bedingt durch Selbst- und Fremdselektion.
  • "Typisch weibliche Berufe" entstehen durch gesellschaftliche Konstruktionen und werden seit dem 19. Jahrhundert geformt und sind omnipräsent.
  • Bilder von "typisch weiblichem Arbeitsvermögen" werden in Sozialisationsprozessen naturalisiert.

Gründe für geringere Löhne von Frauen

  • Frauen haben eine niedrigere Beschäftigungsquote, eine höhere Teilzeitquote und häufigere Unterbrechungen in ihrer Erwerbsbiografie.
  • Frauen haben oft weniger Aufstiegs- und Karriereaspirationen und wählen beruflich eher Tätigkeiten mit geringerer Entlohnung.
  • Dies ist durch gesellschaftliche Konstruktionen bedingt.

Soziologische Erklärungen für Genderungleichheiten

  • Die moderne Gesellschaft ist vergeschlechtlicht, die sozialen Genderrollen werden im Laufe der Zeit durchgesetzt und konstruiert.
  • Genderrollen schaffen Selbst- und Fremdbilder, die Einfluss auf die Rollenwahrnehmung haben.
  • Organisationale Machtasymmetrien zwischen den Geschlechtern (z.B. "gläserne Decke") verstärken die Ungleichheit.
  • Geschlecht ist eine soziale Konstruktion.

Doppelte Vergesellschaftung von Frauen

  • Beschäftigung von Frauen und ihre Stellung im Arbeitsmarkt waren lange Zeit nachrangig.
  • Haus- und Reproduktionsarbeit wird als "typisch weiblich" eingestuft und oft unentgeltlich oder schlecht entlohnt.
  • (Becker-Schmidt): Eine Studie mit 60 Arbeitermüttern in industrieller Akkordarbeit zeigt, dass die Arbeitsmotivation nicht nur instrumentell, sondern auch intrinsisch (z.B. Anerkennung als "gute Arbeiterin") ist. Die Anerkennung in der Fabrikarbeit kann die Missachtung der Hausarbeit kompensieren.
  • (Becker-Schmidt): Das Lebenslaufmuster von Frauen wandelt sich: Erwerbstätigkeit wird neben der Familie immer wichtiger. Frauen sind in Arbeits- und Familienwelt mit potenziell konfligierenden Anforderungen vergesellschaftet.

Emotionsarbeit

  • (Hochschild): Eine Studie mit Delta-Flugbegleiterinnen zeigt, dass Freundlichkeit ein wichtiger Bestandteil des Dienstleistungserlebnisses ist.
  • Gefühlsnormen ("feeling rules") sind gesellschaftlich konstruiert, und die Gefühlsregulation ist ein Bestandteil der Arbeit.
  • (Hochschild): Gefühlsregulation bedeutet die Unterdrückung realer Gefühle und die Hervorbringung erwünschter Gefühle.
  • Zwei Arten der Gefühlsregulation: "Surface acting" und "deep acting".
  • Individuelle Folgen: Gefahr der Entfremdung und Selbstzweifel. Gesellschaftliche Folgen: Kommerzialisierung von Gefühlen.

Transnationale Care Chains

  • Seit den 1990er Jahren gibt es ein Phänomen transnationaler Pflegekräfte, die in deutschen Haushalten arbeiten.
  • Gründe hierfür sind der demografische Wandel und der "Pflegenotstand" in Deutschland sowie die Ökonomisierung der Pflege.
  • Es handelt sich um Arbeitsmigration vorwiegend von Frauen, deren Auswirkungen auf die Haushalte der Migrantinnen und Beziehungen in deutschen Haushalten untersucht wurden.

Fazit

  • Genderungleichheiten in der Arbeitswelt sind stabil.
  • "Typisch weibliches" Arbeitsvermögen ist ein gesellschaftliches Konstrukt. Care-Arbeit wird häufig nicht ausreichend anerkannt.
  • Frauen sind doppelt vergesellschaftet, mit geschlechtsspezifischer Emotionsarbeit konfrontiert.
  • Folgen: Anerkennungsdefizite, Armutsrisiken und gesellschaftliche Defizite im Care-Bereich.

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