Vorlesung 5: Kollusion und Kartellpolitik

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Questions and Answers

Wie wird die Manipulation des Preises durch ein Kartell genannt?

  • Oligopol
  • Monopol
  • Kollusion (correct)
  • Wettbewerb

Welche zwei wichtigen Faktoren spielen eine Rolle bei der Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen eine Kollusion erfolgreich umsetzen können?

Die Anzahl der Unternehmen im Markt und der Diskontfaktor.

Ist das Nash-Gleichgewicht eines One-Shot-Spiels immer ein teilspielperfektes Gleichgewicht?

False (B)

Welche Art von Marktstruktur ist für Kollusionen am anfälligsten?

<p>Oligopol (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist der kritische Diskontfaktor in Bezug auf Kollusion?

<p>Der kritische Diskontfaktor ist der Schwellenwert, bei dem der Diskontierungsfaktor hoch genug ist, um die zukünftigen Gewinne der Kollusion zu maximieren und die Unternehmen dazu zu bewegen, sich an die Absprache zu halten.</p> Signup and view all the answers

Preiskämpfe, die außerhalb des Gleichgewichts auftreten, werden als ______ bezeichnet.

<p>Phänomen</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei Faktoren, die Preiskämpfe in einem Markt auslösen können.

<p>Unvorhergesehen-Schocks wie z.B. neue Technologien oder ökonomische Veränderungen, Liquiditätsschocks, die dazu führen, dass Unternehmen ihre Gewinne erhöhen müssen und Heimliche Preissenkungen durch Unternehmen, die heimlich vom Kartell abweichen.</p> Signup and view all the answers

Es ist allgemein anerkannt, dass Absprachen in einem Markt mit wenigen Unternehmen leichter zu treffen sind als in einem Markt mit vielen Unternehmen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Auswirkungen hat ein höheres N (die Anzahl der Unternehmen) im Bertrand-Wettbewerb auf Kollusionen?

<p>Kollusion wird schwieriger (D)</p> Signup and view all the answers

Die Einführung von Preisanpassungskosten (Menu Costs) erschwert es Unternehmen, ihre Preise anzupassen und damit auch Kollusionen zu unterhalten.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Wie wirkt sich asymmetrischer Wettbewerb auf die Möglichkeit von Kollusionen aus?

<p>Asymmetrischer Wettbewerb erschwert die Möglichkeit von Kollusionen, da die Unternehmen unterschiedliche Strategien anwenden und die Koordinierung erschwert wird.</p> Signup and view all the answers

Was ist eine gängige Strategie der Wettbewerbsbehörden, um Kollusionen zu verhindern?

<p>Überraschende Inspektionen (C)</p> Signup and view all the answers

Die Einführung von Markttransparenzmaßnahmen, wie z.B. die Veröffentlichung von Preistabellen, kann die Chancen einer erfolgreichen Kollusion erhöhen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Preiskämpfe sind ein ______ von Absprachen.

<p>Gleichgewichtsphänomen</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Gründe, warum Preiskämpfe in realen Märkten vorkommen?

<p>Unvorhergesehene Schocks und Liquiditätsschocks.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Maßnahmen ist KEINE gängige Reaktion auf Preiskämpfe?

<p>Aufstockung des eigenen Inventars (B)</p> Signup and view all the answers

Das Sherman Act in den Vereinigten Staaten verbietet Absprachen zwischen Wettbewerbern.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es schwierig, aus Marktdaten auf illegale Absprachen zu schließen?

<p>Die Marktdaten können aufgrund des Theorems der Ununterscheidbarkeit schwierig zu interpretieren sein, da sie nicht eindeutig auf illegale Absprachen hinweisen. Die Unternehmen könnten beispielsweise die Preise aufgrund gestiegener Kosten erhöhen, was nicht unbedingt auf eine Absprache hindeuten würde.</p> Signup and view all the answers

Die Anwendung von ______ dient dazu, Unternehmen daran zu hindern, heimlich Absprachen zu treffen.

<p>Überraschenden Inspektionen</p> Signup and view all the answers

Was ist der grundlegende Grund, warum Absprachen in Märkten mit wenigen Unternehmen schwieriger zu unterhalten sind als in Märkten mit vielen Unternehmen?

<p>Die Gefahr, dass die Absprachen aufgedeckt werden, ist höher (D)</p> Signup and view all the answers

Die Verwendung von Preisdumping als Mittel der Preisdisziplinierung kann zu einem Preiskrieg führen, der die Absprache endgültig beendet.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Kollusion

Ein Zustand, in dem Unternehmen im Wettbewerb zusammenarbeiten, um ihre gemeinsamen Gewinne zu maximieren, indem sie sich auf ein Preis-/Mengenprofil einigen, das die externen Wettbewerbswirkungen abmildert.

Kollusion im Cournot-Wettbewerb mit mehreren Perioden

In jeder Periode wählen Unternehmen ihre Mengen nicht-kooperativ, um die Summe ihrer diskontierten Gewinne über die Zeit zu maximieren.

Nicht nachhaltige Kollusion bei endlich vielen Perioden

Das Ergebnis, bei dem Unternehmen in jeder Periode die nicht-kooperative Strategie spielen, da die Möglichkeit zur Vergeltung in der letzten Periode fehlt.

Trigger-Strategie

Eine Strategie, bei der ein Unternehmen die kooperative Menge wählt, solange sein Konkurrent dies ebenfalls tut, aber zum nicht-kooperativen Verhalten wechselt, wenn der Konkurrent von der Absprache abweicht.

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Kritischer Diskontierungsfaktor

Der Diskontierungsfaktor, bei dem die Trigger-Strategie ein teilspielperfektes Gleichgewicht ist.

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Einfluss der Anzahl der Unternehmen auf die Kollusion

Die Fähigkeit der Unternehmen, Absprachen zu treffen und diese durchzusetzen ist umso geringer, je mehr Unternehmen auf dem Markt beteiligt sind.

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Einfluss der Preisanpassungsfrequenz auf die Kollusion

Absprachen sind leichter zu erreichen und zu halten, wenn Unternehmen ihre Preise häufig ändern können.

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Reaktion auf unbeobachtete Preissenkungen

Die Unternehmen sollten jedes Mal eine negative Reaktion einleiten, wenn sie eine geringere Nachfrage feststellen, um die Wahrscheinlichkeit von Abweichungen durch die Konkurrenten zu minimieren.

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Einfluss unvollständiger Informationen auf die Kollusion

Absprachen sind schwieriger, wenn Unternehmen nur unzureichend über die Preise ihrer Konkurrenten informiert sind.

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Preiskrieg

Eine Situation, in der die Unternehmen ihre Preise unter die Kosten senken, um Marktanteile zu gewinnen, häufig als Folge von unvorhergesehenen Schocks oder Liquiditätsschocks.

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Das Joint Executive Committee

Ein Kartell, das in den 1880er Jahren den Frachtverkehr von Chicago zur Ostküste kontrollierte, das durch Preiskämpfe als Folge von unvorhergesehenen Schocks beeinflusst wurde.

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Gesetzliche Grundlagen gegen Kollusion

Absprachen sind illegal und werden in den USA durch den Sherman Act (1890) und in der EU durch Art. 81 des EG-Vertrages verboten.

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Kronzeugenregelung

Ein Unternehmen, das mit den Behörden zusammenarbeitet und Informationen über illegale Absprachen preisgibt, kann vom Strafmaß befreit oder reduziert werden.

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Problem der Nachweisführung von Kollusion

Die Bestimmung des fairen Preisniveaus auf der Grundlage von Daten ist oft schwierig, da nicht klar ist, ob Preiserhöhungen auf Kollusion oder andere Marktkräfte zurückzuführen sind.

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Bertrand-Wettbewerb

Ein Zustand, in dem Unternehmen über den Preis konkurrieren. Einmalige Abweichungen von der Kooperation führen zu maximalen Gewinnmöglichkeiten.

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Kollusion im Bertrand-Wettbewerb mit mehreren Perioden

In jeder Periode setzen die Unternehmen den Preis fest um die Summe ihrer diskontierten Gewinne über die Zeit zu maximieren.

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Kritischer Diskontierungsfaktor im Bertrand-Wettbewerb

Im Bertrand-Wettbewerb ist Kooperation leichter zu erreichen, da Abweichungen in allen folgenden Perioden nur noch null Gewinn einbringen werden.

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Kooperatives Ergebnis im Bertrand-Wettbewerb

Ein Zustand, in dem die Unternehmen gemeinsam den Monopolpreis festlegen, um ihre Gewinne zu maximieren.

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Abweichungsgewinn im Bertrand-Wettbewerb

Die maximale Profitabilität eines Unternehmens bei Abweichung von der Kooperation. Im Bertrand-Wettbewerb entspricht dies dem Monopolgewinn.

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Cournot-Wettbewerb

Ein Zustand, in dem Unternehmen ihre Mengen simultan wählen, um ihre Gewinne zu maximieren. Eine einmalige Abweichung von der Kooperation verringert den Gewinn des abweichenden Unternehmens.

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Nichtkooperatives Ergebnis im Cournot-Wettbewerb

Ein Zustand, in dem Unternehmen ihre Mengen nicht-kooperativ wählen, um ihre Gewinne zu maximieren. Das Ergebnis ist geringer als im kooperativen Fall.

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Kollusion im Cournot-Wettbewerb mit mehreren Perioden

Ein Zustand, in dem die Unternehmen ihre Mengen simultan wählen, um die Summe ihrer diskontierten Gewinne über die Zeit zu maximieren.

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Kooperativer Gewinn Cournot

Die maximale Gewinn des Unternehmens im Couront-Wettbewerb im Kooperationsfall.

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Abweichungsgewinn Cournot

Die maximale Gewinn des Unternehmens im Cournot-Wettbewerb, wenn das Unternehmen von der Absprache abweicht.

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Diskontierungsfaktor Cournot

Der Diskontfaktor, der die Gewichte der zukunftsbezogenen Gewinne in den Berechnungen des Cournot-Wettbewerbs beeinflusst.

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Study Notes

Vorlesung 5: Kollusion und Kartellpolitik

  • Das Ziel der Vorlesung ist die Untersuchung der Gründe und Auswirkungen von Kollusionen.
  • Die Vorlesung behandelt folgende Themen:
    • Einführung in Kollusionen
    • Kollusion im Cournot-Oligopol (mit einer Periode, endlich vielen Perioden und unendlich vielen Perioden)
    • Kollusion im Bertrand-Oligopol
    • Preiskriege
    • Kollusion und Kartellrecht

Was ist Kollusion?

  • Im oligopolistischen Wettbewerb beeinflusst die Preis- oder Mengenentscheidung eines Unternehmens die Gewinne seiner Konkurrenten.
  • Unternehmen arbeiten zusammen (Kollusion), um die externen Wettbewerbswirkungen abzumildern, indem sie sich auf ein Preis-/Mengenprofil einigen.
  • Unternehmen können auch bei anderen strategischen Variablen wie Investitionen oder Werbung Absprachen treffen.

Wie kann Kollusion durchgesetzt werden?

  • Absprachen sind in den USA und der EU illegal.
  • Mögliche Ansätze zur Durchsetzung von Kollusionen sind die Drohung mit Preiskämpfen oder Gewalt.
  • (Beispiel: Müllabfuhrgeschäft in New York City in den 1990ern)

Beispiele für Kollusion

  • Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist ein legales Kartell
  • Das Diamantenkartell (De Beers bis 2000)
  • Der Vitaminmarkt (ca. 800 Millionen Dollar)
  • Der Markt für Graphitelektroden (ca. 250 Millionen Dollar)
  • Weitere Beispiele von Kartellen (LKW-Kartell [1997-2011], Bierkartell [2006-2014], Zementkartell [1989-2002], Wurstkartell [2003-2014])

Kollusion im Cournot-Wettbewerb

  • Die Unternehmen legen ihre Mengen gleichzeitig fest und haben die gleichen konstanten Stückkosten.
  • Die Marktnachfrage wird durch P(Q) = 1 - Q beschrieben.
  • Im One-Shot-Spiel scheint das Nash-Gleichgewicht eine gute Lösung für das nicht-kooperative Ergebnis zu sein.
  • Die Reaktionsfunktionen lauten: R₁(qj) = (1 - 2qj) / 2.
  • Die Lösung für q1, q2 und Q liefert q₁ = q₂ = 1/3, Q = 2/3 und P = 1/3.
  • π₁ = π₂ = 1/9.
  • Es bestehen Anreize abzuweichen.
  • Das beste kooperative Ergebnis ist, dass Unternehmen ihre gemeinsamen Gewinne maximieren, was zu max. P(q1+q₂)(q1+q₂) gleich max. P(Q)Q leads.
  • In diesem Fall ist Q = 1/2, P = 1/2 und π₁ = π₂ = 1/4.
  • Das Ergebnis in einem One-Shot-Spiel ist nicht nachhaltig -> Anreiz zu abweichen.

Kollusion mit mehreren Perioden

  • Die Unternehmen legen in jeder Periode 0 ≤ t ≤ T ihre Mengen nicht-kooperativ fest.
  • Sie versuchen, die Summe ihrer diskontierten Gewinne zu maximieren.
  • Ein Diskontfaktor & wird verwendet.
  • Um glaubwürdige Bedrohungen auszuschließen, werden teilspielperfekte Gleichgewichte dieses mehrstufigen Spiels gesucht.

Kollusion mit endlich vielen Perioden

  • Kooperation ist in diesem endlich wiederholten Spiel nicht nachhaltig.
  • Die Unternehmen wissen, dass die Welt morgen untergeht, sodass keine Vergeltungsmaßnahmen drohen.
  • In Periode T ist das Problem gleich dem Cournot-Spiel mit einer Periode.
  • Durch Rückwärtsinduktion lässt sich ableiten, dass das nicht-kooperative Ergebnis in jeder Periode gespielt wird.

Kollusion mit unendlich vielen Perioden

  • Die Unternehmen maximieren jetzt analog zum vorherigen Fall Σt=0 δtπi.
  • Es gibt eine grosse Anzahl an teilspielperfekten Gleichgewichten.
  • Triggerstrategien.
  • Wenn Unternehmen i abweicht und qi ≠ qc, wird die Triggerstrategie durchgesetzt.

Kollusion im Bertrand-Wettbewerb

  • Die Unternehmen konkurrieren über die Preise.
  • Die Gesamtnachfrage wird durch Q(p) beschrieben.
  • Das beste kooperative Ergebnis ist, dass beide Unternehmen den Preis pm setzen.
  • πi = (pm – c) Q(pm) = 1/4
  • Der beste Ansatz für Unternehmen i, wenn Unternehmen j den Preis pm setzt und das Unternehmen i abweicht und p' = pm - ε wählt, bekommt es πi (p') = (pm - ε - c)Q(pm - ε).
  • In einem One-Shot-Spiel ist Kollusion nicht nachhaltig.
  • Bei endlich vielen Perioden ist das Ergebnis das gleiche wie im One-Shot-Spiel.
  • Bei unendlich vielen Perioden ist ein teilspielperfektes Gleichgewicht unter bestimmten Bedingungen möglich.
  • Absprachen sind bei unendlich vielen Perioden einfacher zu durchsetzen und haltbar, wenn Unternehmen in einen schlechten Zustand geraten.

Determinanten der Kollusion

  • Anzahl der Unternehmen: Mehr Unternehmen erschweren die Kollusion.
  • Asymmetrische Firmen: Unternehmen mit unterschiedlichen Grenzkosten erschweren die Kollusion.
  • Multiple Märkte: Unternehmen auf mehreren Märkten erschweren die Kollusion.
  • Marktwachstum: Ein expandierender Markt erleichtert Absprachen.
  • Preisanpassungen: Häufigere Preisanpassungen erschweren Absprachen.
  • Unvollständige Informationen: Unvollständige Informationen über Preise anderer Unternehmen erschweren die Kollusion.
  • Beobachtbare Preissenkungen: Weniger beobachtbare Preissenkungen/Absprachen helfen bei der Absprache.

Preiskriege

  • In den gegebenen Modellen kommt es nie zu Preiskämpfen.
  • Preiskriege treten ausserhalb des gegebenen Modells auf (z.B. als Folge von Schocks)
  • Die Androhung von Preiskriegen kann genutzt werden, um Absprachen zu erzwingen.
  • Beispiele von Preiskriegen sind unvorhergesehene Schocks oder Finanzkrisen.
  • Die Unternehmen reagieren unter Umständen mit Preissenkungen, wenn es einen Nachfrageschock oder eine Abweichung anderer Konkurrenten gibt.

Kollusion und Kartellrecht

  • Absprachen sind in den Vereinigten Staaten und der EU illegal.
  • Die rechtlichen Grundlagen sind im Sherman Act (USA) und Art. 81 des EG-Vertrags geregelt (EU).
  • Die Feststellung durch Marktdaten auf illegale Absprachen erschwert die Situation.
  • Politische Entscheidungsträger könnten versuchen, Absprachen als Situation zu definieren, in der die Preise über einem wettbewerbsorientierten Benchmark liegen, und nicht als die spezifische Form, in der dieses Ergebnis erzielt wird.

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