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Questions and Answers
Was sind die Auswirkungen von Absprachen?
Was sind die Auswirkungen von Absprachen?
Absprachen haben mehrere Auswirkungen. Eine wichtige ist die Erhöhung der Preise. Dies kann Konsumenten schaden, da sie mehr für Waren und Dienstleistungen zahlen müssen. Außerdem können Absprachen zu einer Abnahme der Wettbewerbsintensität führen und Innovationen und Produktivität hemmen.
Was ist der kritische Diskontfaktor?
Was ist der kritische Diskontfaktor?
Der kritische Diskontfaktor ist der Wert, ab dem Unternehmen über die Zukunft hinreichend besorgt sind, um nicht vom Ergebnis von Absprachen abzuweichen. Es ist ein Schwellenwert, der die Geduld der Unternehmen widerspiegelt. Je höher der Diskontfaktor, desto stärker wird die Zukunft berücksichtigt, und desto wahrscheinlicher ist es, dass die Unternehmen an Absprachen festhalten werden.
Welche der folgenden Faktoren können Absprachen erleichtern?
Welche der folgenden Faktoren können Absprachen erleichtern?
Absprachen sind in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union legal.
Absprachen sind in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union legal.
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Was sind Triggerstrategien?
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Warum können Preiskämpfe ein Gleichgewichtsphänomen sein?
Warum können Preiskämpfe ein Gleichgewichtsphänomen sein?
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Wie können Informationen über die Preise der Konkurrenten die Stabilität von Absprachen beeinflussen?
Wie können Informationen über die Preise der Konkurrenten die Stabilität von Absprachen beeinflussen?
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Study Notes
Vorlesung 5: Kollusion und Kartellpolitik
- Ziel der Vorlesung: Untersuchung der Gründe und Auswirkungen von Kollusionen.
- Themenübersicht:
- Einführung in Kollusionen
- Kollusion im Cournot-Oligopol (Eine Periode, Endlich viele Perioden, Unendliche viele Perioden)
- Kollusion im Bertrand-Oligopol
- Preiskriege
- Kollusion und Kartellrecht
Was ist Kollusion?
- Im oligopolistischen Wettbewerb beeinflusst die Preis- oder Mengenentscheidung eines Unternehmens die Gewinne seiner Konkurrenten.
- Unternehmen arbeiten zusammen (Kollusion), um die externen Wettbewerbswirkungen abzumildern, indem sie sich auf ein Preis- / Mengenprofil einigen.
- Unternehmen können auch bei anderen strategischen Variablen wie Investitionen oder Werbung Absprachen treffen.
Wie kann Kollusion durchgesetzt werden?
- Absprachen sind in den USA und der EU illegal.
- Mögliche Ansätze:
- Drohender Preiskampf (Bertrand-Modell)
- Gewalt (Beispiel: Müllabfuhrgeschäft in NYC in den 1990ern)
Beispiele für Kollusion
- OPEC (Erdölexportierende Länder): legales Kartell.
- De Beers (Diamantenkartell bis 2000)
- Vitaminmarkt (ca. 800 Mio. Dollar)
- Markt für Graphitelektroden (ca. 250 Mio. Dollar)
- Beteiligung deutscher Firmen: LKW-Kartell (1997-2011), Bierkartell (2006-2014), Zementkartell (1989-2002), Wurstkartell (2003-2014)
Grundlegende Intuition für Kollusion
- Wenn ein Unternehmen die Preise senkt, reagieren die Konkurrenten mit Preissenkungen.
- Der Marktpreis nähert sich den Grenzkosten, wodurch die Gewinne minimal sind.
Kollusion im Cournot-Wettbewerb
- Die Unternehmen legen ihre Mengen gleichzeitig fest.
- Die Marktnachfrage ist durch P(Q) = 1 - Q gegeben.
- Das Nash-Gleichgewicht zeigt bei einem One-Shot-Spiel kein nachhaltiges Ergebnis.
Kollusion mit mehreren Perioden
- Unternehmen maximieren die Summe ihrer diskontierten Gewinne in jeder Periode.
- Der Diskontfaktor (δ) spiegelt die Bedeutung zukünftiger Gewinne wider.
- Ein Gleichgewichtskonzept ist notwendig, um glaubwürdige Bedrohungen zu berücksichtigen (teilspielperfekte Gleichgewichte).
Kollusion mit endlich vielen Perioden
- Die Kooperation ist in einem endlich wiederholten Spiel nicht nachhaltig.
- Rückwärtsinduktion zeigt, dass die Kooperation nicht zum teilspielperfekten Nash-Gleichgewicht führt.
- Das Ergebnis entspricht dem One-Shot-Spiel-Ergebnis.
Kollusion mit unendlich vielen Perioden
- Unternehmen verwenden Triggerstrategien, um Kollusion zu unterstützen.
- Der kritische Diskontfaktor (δ*) bestimmt die Bedingungen für die Stabilität der Kooperation.
- Ein teilspielperfektes Nash-Gleichgewicht existiert, nur wenn ο ≥ δ*.
Kollusion im Bertrand-Wettbewerb
- Unternehmen konkurrieren über Preise.
- Die Gesamtnachfrage ist gegeben durch Q(p).
- Das beste kooperative Ergebnis ist durch arg max (p – c)Q(p) gegeben.
- Das nicht-kooperative Ergebnis entspricht dem Nash-Gleichgewicht, p₁ = p₂ = c.
- Bei endlich vielen Perioden entspricht das Ergebnis dem One-Shot-Spiel-Ergebnis.
Determinanten der Kollusion
- Anzahl der Unternehmen: mehr Unternehmen machen Kollusion schwieriger.
- Asymmetrische Firmen: Unterschiede in Grenzkosten machen Kollusion schwieriger.
- Multiple Märkte: Die Erweiterung auf mehrere Märkte erleichtert Absprachen.
- Marktwachstum: Steigende Nachfrage erleichtert Absprachen.
- Preisanpassungen: Häufigere Preisanpassungen erleichtern Absprachen.
- Unvollständige Informationen: Unvollständige Informationen machen Absprachen schwieriger.
- Beispiele: Dänischer Betonmarkt, 1880er Jahre Frachtverkehr von Chicago.
Preiskriege
- In den Modellen kommt es entweder zu Absprachen oder zu Grenzkostenpreisen.
- Preiskriege sind ein Phänomen außerhalb des Gleichgewichts.
- Preiskriege können durch unvorhergesehene Schocks ausgelöst werden, z. B. Liquiditätsschocks oder Marktnachfrageschwankungen.
- Die Unternehmen müssen die Reaktionen der anderen Unternehmen und ihre Gewinne berücksichtigen.
Kollusion und Kartellrecht
- Absprachen sind in den USA und der EU illegal.
- Die Gesetze gegen Wettbewerbsbeschränkungen definieren illegale Absprachen als Vereinbarungen, Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen und aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen.
- Die Nachweisbarkeit von illegalen Absprachen anhand von Marktdaten ist schwierig.
- Politische Entscheidungsträger müssen spezifische Formen der Kollusion identifizieren, um diese zu bekämpfen.
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Description
Diese Vorlesung untersucht die Konzepte von Kollusion und Kartellpolitik im oligopolistischen Wettbewerb. Es werden verschiedene Modelle wie das Cournot- und Bertrand-Oligopol sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen und Durchsetzungsmechanismen besprochen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis der Auswirkungen von Kollusion auf den Markt zu vermitteln.