Vergleichende Politikwissenschaft & Methodik

Die Idee, dass der Staat und die Nation miteinander übereinstimmen sollten.

Die Entstehung von Nationalstaaten kann auf verschiedene Arten erfolgen, z.B. durch Vereinigung, Abspaltung oder eine Kombination aus beidem.

Nationen werden durch gemeinsame Traditionen, Symbole und Identitäten geschaffen, die bewusst konstruiert werden, um ein Gefühl der Einheit zu fördern.

Die Betonung der Kontinuität ethnischer Gruppen und ihrer historischen Wurzeln ist zentral für die Nationenbildung.

Nationenbildung ist ein Prozess, der durch umfassende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen, wie Industrialisierung und Urbanisierung, angetrieben wird.

Die Industrialisierung führt zu einer stärkeren Vernetzung von Gesellschaften und erfordert daher eine gemeinsame Sprache und Bildung. Dadurch entsteht ein Bedürfnis nach nationaler Identität, um die verschiedenen Menschen in einer Gesellschaft zusammenzubringen.

Die Verbreitung von Massenmedien, wie z.B. Zeitungen, trägt zur Entstehung von "imaginierten Gemeinschaften" bei. Diese Gemeinschaften teilen ein Nationalbewusstsein, obwohl sie sich nie persönlich kennen.

Die Aufteilung von Arbeitsplätzen zwischen Städten und ländlichen Regionen, sowie zwischen verschiedenen Berufsfeldern, verstärkt nationale Identitäten. Dies liegt daran, dass die Menschen in einer Nation stärker miteinander verbunden sind, wenn sie für die Wirtschaft des Landes zusammenarbeiten.

Diese Form der Demokratie konzentriert sich auf freie und faire Wahlen, politische Grundrechte und die friedliche Übernahme von Macht.

Diese Form der Demokratie stärkt die Rechte des Einzelnen, die Rechtsstaatlichkeit und die Kontrolle der Macht. Sie setzt auf eine Gewaltenteilung und gegenseitige Kontrollen.

Die Anzahl und Detailtiefe der zu analysierenden Fälle hängt vom Abstraktionsniveau ab. Ein hohes Abstraktionsniveau ermöglicht die Analyse vieler Fälle mit wenigen Merkmalen. Ein tiefes Abstraktionsniveau hingegen ermöglicht die Analyse weniger Fälle mit vielen verschiedenen Merkmalen.

Die vergleichende Methode zielt darauf ab, Unterschiede (Differenzmethode) oder Gemeinsamkeiten (Übereinstimmungsmethode) zwischen Fällen zu erklären, um kausale Beziehungen aufzudecken.

Die Most Similar System Design Methode vergleicht ähnliche Fälle, um den Einfluss einer unabhängigen Variable besser zu isolieren.

Die Most Different System Design Methode vergleicht sehr unterschiedliche Fälle. Dies ermöglicht es, den Einfluss anderer Variablen zu minimieren und die Wirkung der untersuchten Variable besser zu erkennen.

Fallstudien dienen der Analyse eines einzelnen politischen Systems über die Zeit oder im Vergleich verschiedener Teile des Systems.

Der typische Fall (Typical Case) repräsentiert die übliche Kombination von unabhängiger Variable X und Ergebnis Y. Das Ziel ist, den kausalen Mechanismus zu verstehen, wie X normalerweise zu Y führt.

Der untypische Fall (Deviant Case) zeigt eine unerwartete oder ungewöhnliche Kombination von X und Y. Das Ziel ist es, Ausnahmen von allgemeinen Regeln zu ermitteln oder nach neuen Variablen zu suchen, die das Ergebnis erklären können.

Der wahrscheinlichste Fall (Most Likely Case) impliziert, dass die Anwendung von X mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Y führen wird. Wenn Y jedoch nicht eintritt, stellt dies die angenommene kausale Beziehung in Frage.

Ein Wahlsystem, bei dem mehrere Kandidaten in einem Wahlbezirk antreten und die Wähler nur eine einzige Stimme abgeben können. Die Kandidaten mit den meisten Stimmen gewinnen die Sitze.

Ein Wahlsystem, bei dem Wählern mehrere Stimmen zur Verfügung stehen, um mehrere Kandidaten in einem Wahlbezirk zu wählen. Die Kandidaten mit den meisten Stimmen gewinnen die Sitze.

Ein Wahlsystem, bei dem Wähler ihre Präferenzen für Kandidaten in Form von Zahlen angeben. Die Präferenzen werden mit Punkten bewertet und der Kandidat mit den meisten Punkten gewinnt.

Ein Wahlsystem, bei dem Sitze in Abhängigkeit von den erhaltenen Gesamtstimmenanteilen vergeben werden. Die Sitze werden proportional zur Anzahl der Stimmen verteilt.

Ein Wahlsystem, bei dem der Kandidat mit den meisten Stimmen in jedem Wahlbezirk einen Sitz gewinnt. Der Gewinner nimmt alles.

Eine Theorie, die erklärt, wie Wahlsysteme das Parteiensystem beeinflussen. Mehrheitswahlsysteme führen tendenziell zu Zweiparteiensystemen, während Verhältniswahlsysteme zu Mehrparteiensystemen führen.

Die direkte Art und Weise, wie Stimmen in Sitze umgewandelt werden. In Mehrheitswahlsystemen sind kleinere Parteien unterrepräsentiert, da sie weniger Sitze erhalten, als ihr Stimmenanteil eigentlich erlauben würde.

Das strategische Verhalten von Wählern und Parteien in Reaktion auf das Wahlsystem. Wähler können ihre Stimme für kleinere Parteien verschwenden, da diese wahrscheinlich nicht gewinnen, und Parteien können sich zusammenschließen, um in Mehrheitswahlsystemen wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Scottish National Party (SNP) ist ein Beispiel dafür, dass Duvergers Gesetz nicht immer zutrifft. Trotz des Mehrheitswahlsystems im Vereinigten Königreich, das traditionell eine Zwei-Parteien-Dynamik fördert, konnte die SNP in Schottland erfolgreich werden.

In einer liberalen Demokratie wird die politische Macht durch Parteien ausgeübt. Die meisten liberalen Demokratien stützen sich auf Parteien zur Organisation von Wahlen und Repräsentation von Interessen.

Parteien dienen als wichtige Mittler zwischen Bürgern und Politik. Sie sammeln Interessen, strukturieren den Wahlkampf und ermöglichen den Bürgern, ihre Interessen durch die Regierung vertreten zu lassen.

Eine politische Partei ist eine organisierte Gruppe von Personen mit gemeinsamen Zielen, die sich für die Machtübernahme und die Umsetzung ihrer politischen Ziele einsetzen.

Parteien unterscheiden sich von Interessengruppen und sozialen Bewegungen, obwohl alle politische Einfluss anstreben. Der Kernunterschied liegt darin, dass Parteien die politische Macht übernehmen wollen.

Parteien spielen eine zentrale Rolle bei der Strukturierung des politischen Lebens. Sie rekrutieren und sozialisieren politische Akteure und ermöglichen es Bürgern, sich politisch zu engagieren.

Parteisysteme werden durch die Anzahl der Parteien, ihre Ideologien und den Grad der Polarisierung zwischen ihnen definiert. Die Entstehung und Veränderung von Parteisystemen wird von Wahlsystemen und gesellschaftlichen Spaltungen beeinflusst.

Idealtypen sind theoretische Konstrukte, die helfen, verschiedene Phänomene in ihrer reinen Form zu verstehen. Sie sind nicht unbedingt realitätsgetreu, sondern dienen als analytisches Werkzeug, um Unterschiede zwischen realen Phänomenen zu verdeutlichen.

Diese Konflikte entstehen zwischen den Interessen von zentralisierten Nationalstaaten und regionalen oder kulturellen Minderheiten. Sie führen oft zur Bildung regionalistischer oder ethnischer Parteien, die für die Interessen der jeweiligen Gruppen eintreten.

Dieser Konflikt beschreibt die Spannungen zwischen weltlichen Kräften und religiösen Institutionen. Er resultiert in der Entstehung von Parteien, die sich für christdemokratische oder konservative Werte einsetzen.

Dieser Konflikt entsteht aufgrund der ökonomischen Unterschiede zwischen urbanen Handelszentren und der ländlichen Peripherie. Es führt zur Bildung von Agrarparteien, die sich für die Interessen der Landwirte einsetzen sowie konservative Parteien.

Dieser Konflikt entstand durch die Industrialisierung und widerspiegelt die Interessen der Arbeiterklasse gegenüber dem Kapital. Arbeiterparteien und sozialistische Bewegungen entstanden, um die Interessen der Arbeiter zu vertreten.

Dieser neue Konflikt entstand ab den 1970er Jahren und basiert auf veränderten Wertvorstellungen. Wohlhabende Gesellschaften begannen zunehmend ökologische, soziale und kulturelle Themen zu priorisieren, statt traditioneller ökonomischer Konflikte.

Dieser Konflikt beschreibt die Spaltung zwischen den Gewinnern und Verlierern der Globalisierung. Eine Seite profitiert von offenen Märkten und Migration, während die andere Seite sich durch ökonomischen Strukturwandel und kulturelle Veränderungen verunsichert fühlt.

Die Cleavage-Theorie beschreibt, wie gesellschaftliche Konflikte die Bildung von Parteien beeinflussen. Diese Theorie kann verwendet werden, um Unterschiede in Parteiensystemen auf der ganzen Welt zu erklären.

Die Cleavage-Theorie ist auch in Ländern außerhalb Westeuropas hilfreich, um Parteiensysteme zu verstehen. Südamerika zeigt ähnliche Strukturen wie Europa, während Nordamerika aufgrund des postmaterialistischen Wandels und des Globalisierungskonflikts eigene Entwicklungen zeigt.