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Questions and Answers
Selbstinstruktionstrainings nach Meichenbaum (1979) dienen der Vermittlung von Techniken zur Fremdregulation.
Selbstinstruktionstrainings nach Meichenbaum (1979) dienen der Vermittlung von Techniken zur Fremdregulation.
False (B)
Beim selbstregulierten Lernen wählen Lernende Strategien aus, ohne ihre Eigenmotivation zu berücksichtigen.
Beim selbstregulierten Lernen wählen Lernende Strategien aus, ohne ihre Eigenmotivation zu berücksichtigen.
False (B)
Die Reduzierung der Ist-Soll-Differenz ist irrelevant bei der Bewertung des Erfolgs beim selbstregulierten Lernen.
Die Reduzierung der Ist-Soll-Differenz ist irrelevant bei der Bewertung des Erfolgs beim selbstregulierten Lernen.
False (B)
Selbstreguliertes Lernen beinhaltet die prozessbegleitende Modifikation und Optimierung von Zielen und Aktivitäten in Bezug auf einen Soll-Zustand.
Selbstreguliertes Lernen beinhaltet die prozessbegleitende Modifikation und Optimierung von Zielen und Aktivitäten in Bezug auf einen Soll-Zustand.
Götz & Nett (2017, S. 146) beschreiben selbstreguliertes Lernen als eine Form des Kompetenzerwerbs, bei der Lernende Ziele fremdgesteuert setzen.
Götz & Nett (2017, S. 146) beschreiben selbstreguliertes Lernen als eine Form des Kompetenzerwerbs, bei der Lernende Ziele fremdgesteuert setzen.
Die kybernetische Betrachtungsweise des selbstregulierten Lernens geht auf die Arbeit von Skinner (1948) zurück.
Die kybernetische Betrachtungsweise des selbstregulierten Lernens geht auf die Arbeit von Skinner (1948) zurück.
Das Modell von Brünken et al. wird im Zusammenhang mit selbstreguliertem Lernen erwähnt.
Das Modell von Brünken et al. wird im Zusammenhang mit selbstreguliertem Lernen erwähnt.
Ein Mediationsdefizit bedeutet, dass Lernende Lernstrategien selbst dann nicht anwenden können, wenn sie detaillierte Anleitungen erhalten.
Ein Mediationsdefizit bedeutet, dass Lernende Lernstrategien selbst dann nicht anwenden können, wenn sie detaillierte Anleitungen erhalten.
Ein Nutzungsdefizit tritt auf, wenn Lernende Strategien spontan anwenden, aber dadurch immer bessere Leistungen erzielen.
Ein Nutzungsdefizit tritt auf, wenn Lernende Strategien spontan anwenden, aber dadurch immer bessere Leistungen erzielen.
Laut Schneider & Preckel (2017) umfasste ihre Metaanalyse von Studien zur Studienleistung weniger als 1 Million Teilnehmer.
Laut Schneider & Preckel (2017) umfasste ihre Metaanalyse von Studien zur Studienleistung weniger als 1 Million Teilnehmer.
Beim Produktionsdefizit können Lernende demonstrieren, dass sie Lernstrategien verstehen und anwenden können, wenn sie dazu explizit aufgefordert werden.
Beim Produktionsdefizit können Lernende demonstrieren, dass sie Lernstrategien verstehen und anwenden können, wenn sie dazu explizit aufgefordert werden.
Die Forschung von Wigfield et al. (2011) und Nett & Götz (2019) befasst sich ausschließlich mit den Begriffsbestimmungen des selbstregulierten Lernens.
Die Forschung von Wigfield et al. (2011) und Nett & Götz (2019) befasst sich ausschließlich mit den Begriffsbestimmungen des selbstregulierten Lernens.
Lernstrategiefragebögen sind ein subjektives Instrument zur Quantifizierung von Lernstrategien.
Lernstrategiefragebögen sind ein subjektives Instrument zur Quantifizierung von Lernstrategien.
Die Inhaltsunabhängigkeit von Lernstrategiefragebögen bedeutet, dass die Fragen immer auf den spezifischen Lerninhalt zugeschnitten sind, um ein vollständig akkurates Bild der Lernstrategie zu erhalten.
Die Inhaltsunabhängigkeit von Lernstrategiefragebögen bedeutet, dass die Fragen immer auf den spezifischen Lerninhalt zugeschnitten sind, um ein vollständig akkurates Bild der Lernstrategie zu erhalten.
Lerntagebücher erfassen Lernprozesse retrospektiv.
Lerntagebücher erfassen Lernprozesse retrospektiv.
Die 'Bewusstheit und Reaktivität' bezieht sich bei Lernstrategiefragebögen darauf, dass die Befragten sich ihrer Lernstrategien stets vollkommen bewusst sind und ihr Verhalten unmittelbar danach ändern.
Die 'Bewusstheit und Reaktivität' bezieht sich bei Lernstrategiefragebögen darauf, dass die Befragten sich ihrer Lernstrategien stets vollkommen bewusst sind und ihr Verhalten unmittelbar danach ändern.
Die Validität von Lernstrategie-Fragebögen ist unproblematisch, da die Fragen direkt auf beobachtbare Verhaltensweisen abzielen.
Die Validität von Lernstrategie-Fragebögen ist unproblematisch, da die Fragen direkt auf beobachtbare Verhaltensweisen abzielen.
Perels et al. (2019, S. 55) und Otto (2007) haben sich beide intensiv mit methodischen Problemen von Fragebögen zur Erfassung selbstregulierten Lernens auseinandergesetzt.
Perels et al. (2019, S. 55) und Otto (2007) haben sich beide intensiv mit methodischen Problemen von Fragebögen zur Erfassung selbstregulierten Lernens auseinandergesetzt.
Hohe Korrelationen zwischen verschiedenen Messverfahren für selbstreguliertes Lernen deuten darauf hin, dass diese Verfahren dasselbe Konstrukt erfassen.
Hohe Korrelationen zwischen verschiedenen Messverfahren für selbstreguliertes Lernen deuten darauf hin, dass diese Verfahren dasselbe Konstrukt erfassen.
Wenn Fünftklässler und ihre Mathelehrer hohe Übereinstimmung in ihren Einschätzungen des selbstregulierten Lernens zeigen, deutet dies auf eine besonders valide Erfassung des Konzepts hin.
Wenn Fünftklässler und ihre Mathelehrer hohe Übereinstimmung in ihren Einschätzungen des selbstregulierten Lernens zeigen, deutet dies auf eine besonders valide Erfassung des Konzepts hin.
Friedrich, anders als Spörer und Brunstein, fand sehr hohe Korrelationen zwischen verschiedenen Verfahren zur Messung des selbstregulierten Lernens.
Friedrich, anders als Spörer und Brunstein, fand sehr hohe Korrelationen zwischen verschiedenen Verfahren zur Messung des selbstregulierten Lernens.
Indirekte Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens zeigen größere Effekte als direkte Interventionen.
Indirekte Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens zeigen größere Effekte als direkte Interventionen.
Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens zeigen generell negative Effekte auf Lernerfolg, Lernleistung und Affekt.
Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens zeigen generell negative Effekte auf Lernerfolg, Lernleistung und Affekt.
Die Vermittlung von selbstregulatorischen Strategien ist besonders effektiv, wenn sie nicht mit fachspezifischen Inhalten verbunden wird.
Die Vermittlung von selbstregulatorischen Strategien ist besonders effektiv, wenn sie nicht mit fachspezifischen Inhalten verbunden wird.
Trainings zur Förderung selbstregulierten Lernens, die von Lehrkräften durchgeführt werden, sind effektiver als solche, die von Forschenden durchgeführt werden.
Trainings zur Förderung selbstregulierten Lernens, die von Lehrkräften durchgeführt werden, sind effektiver als solche, die von Forschenden durchgeführt werden.
Laut Dignath & Büttner (2008) zeigen Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens besonders starke Effekte auf die Lese-Leistung.
Laut Dignath & Büttner (2008) zeigen Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens besonders starke Effekte auf die Lese-Leistung.
Donker et al. (2014) stellten fest, dass Interventionen zur Förderung des selbstregulierten Lernens besonders effektive Auswirkungen auf die Leistung im sportlichen Bereich haben.
Donker et al. (2014) stellten fest, dass Interventionen zur Förderung des selbstregulierten Lernens besonders effektive Auswirkungen auf die Leistung im sportlichen Bereich haben.
Komplexe metakognitive Lernstrategien werden in der Regel bereits in der Primarstufe erworben.
Komplexe metakognitive Lernstrategien werden in der Regel bereits in der Primarstufe erworben.
Lernstrategien können erst ab der Sekundarstufe wirksam trainiert werden.
Lernstrategien können erst ab der Sekundarstufe wirksam trainiert werden.
Die Förderung von motivationalen Aspekten ist unwichtig bei Interventionen zum selbstregulierten Lernen.
Die Förderung von motivationalen Aspekten ist unwichtig bei Interventionen zum selbstregulierten Lernen.
Studien zeigen, dass Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens immer gleich wirksam sind, unabhängig davon, ob sie kognitive, metakognitive oder motivationale Strategien beinhalten.
Studien zeigen, dass Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens immer gleich wirksam sind, unabhängig davon, ob sie kognitive, metakognitive oder motivationale Strategien beinhalten.
Die MCII-Methode beinhaltet ausschließlich die Formulierung von Vorsätzen, ohne gedankliche Auseinandersetzung mit Hindernissen.
Die MCII-Methode beinhaltet ausschließlich die Formulierung von Vorsätzen, ohne gedankliche Auseinandersetzung mit Hindernissen.
In der Studie von Schunk et al. (2022) wurden die Schüler*innen individuell den Interventions- oder Kontrollgruppen zugewiesen.
In der Studie von Schunk et al. (2022) wurden die Schüler*innen individuell den Interventions- oder Kontrollgruppen zugewiesen.
Die Follow-Up-Erhebung in der Studie von Schunk et al. (2022) diente dazu, die langfristigen Auswirkungen der Intervention auf die Selbstregulation zu untersuchen.
Die Follow-Up-Erhebung in der Studie von Schunk et al. (2022) diente dazu, die langfristigen Auswirkungen der Intervention auf die Selbstregulation zu untersuchen.
Die Intervention zur Förderung von Selbstregulation wurde von externen Expert*innen und nicht von den regulären Lehrkräften durchgeführt.
Die Intervention zur Förderung von Selbstregulation wurde von externen Expert*innen und nicht von den regulären Lehrkräften durchgeführt.
Die Studie von Schunk et al. (2022) umfasste ausschließlich Schüler*innen mit einem niedrigen sozioökonomischen Hintergrund, um Chancengleichheit zu fördern.
Die Studie von Schunk et al. (2022) umfasste ausschließlich Schüler*innen mit einem niedrigen sozioökonomischen Hintergrund, um Chancengleichheit zu fördern.
Die MCII-Methode konzentriert sich primär auf die Visualisierung positiver Zukunftsszenarien, um die Motivation der Kinder zu steigern.
Die MCII-Methode konzentriert sich primär auf die Visualisierung positiver Zukunftsszenarien, um die Motivation der Kinder zu steigern.
Die Interventionsdauer von 50 Minuten pro Einheit ist zu kurz, um nachhaltige Veränderungen in den Selbstregulationsfähigkeiten von Erstklässler*innen zu bewirken.
Die Interventionsdauer von 50 Minuten pro Einheit ist zu kurz, um nachhaltige Veränderungen in den Selbstregulationsfähigkeiten von Erstklässler*innen zu bewirken.
Die Studie von Schunk et al. (2022) untersuchte ausschließlich die Auswirkungen der Intervention auf die schulischen Leistungen in Mathematik.
Die Studie von Schunk et al. (2022) untersuchte ausschließlich die Auswirkungen der Intervention auf die schulischen Leistungen in Mathematik.
Eine größere Stichprobengröße (N = 572) in der Studie von Schunk et al. (2022) erhöht generell die Aussagekraft der Ergebnisse.
Eine größere Stichprobengröße (N = 572) in der Studie von Schunk et al. (2022) erhöht generell die Aussagekraft der Ergebnisse.
Die randomisierte Zuweisung der Klassen in der Studie von Schunk et al. (2022) ist irrelevant für die Vergleichbarkeit der Interventions- und Kontrollgruppen.
Die randomisierte Zuweisung der Klassen in der Studie von Schunk et al. (2022) ist irrelevant für die Vergleichbarkeit der Interventions- und Kontrollgruppen.
Flashcards
Selbstinstruktionstraining
Selbstinstruktionstraining
Ein Ansatz zur Vermittlung von Selbstregulationsstrategien.
Selbstreguliertes Lernen
Selbstreguliertes Lernen
Das selbstständige Setzen von Zielen und Auswählen von Strategien, um diese zu erreichen, inklusive Bewertung und Anpassung des Vorgehens.
Was machen Lernende beim selbstregulierten Lernen?
Was machen Lernende beim selbstregulierten Lernen?
Lernende setzen sich eigenständig Ziele und wählen Strategien.
Prozessbegleitende Modifikation
Prozessbegleitende Modifikation
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Kybernetische Betrachtungsweise
Kybernetische Betrachtungsweise
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Ist-Soll-Differenz
Ist-Soll-Differenz
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Meichenbaum (1979)
Meichenbaum (1979)
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Quantifizierung
Quantifizierung
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Retrospektivität
Retrospektivität
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Inhaltsunabhängigkeit
Inhaltsunabhängigkeit
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Lernstrategiefragebögen
Lernstrategiefragebögen
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Bewusstheit und Reaktivität
Bewusstheit und Reaktivität
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Methodische Probleme von Fragebögen
Methodische Probleme von Fragebögen
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Lerntagebücher
Lerntagebücher
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Geringe Korrelationen
Geringe Korrelationen
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Friedrich et al.
Friedrich et al.
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Mediationsdefizit
Mediationsdefizit
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Produktionsdefizit
Produktionsdefizit
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Nutzungsdefizit
Nutzungsdefizit
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Leistung im Studium
Leistung im Studium
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Systematisches Review
Systematisches Review
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Multimethodale Erfassung
Multimethodale Erfassung
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Wirksamkeit von SRL-Interventionen
Wirksamkeit von SRL-Interventionen
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Direkte vs. indirekte Interventionen
Direkte vs. indirekte Interventionen
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Integration von Fachinhalten
Integration von Fachinhalten
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Kognitive, metakognitive & motivationale Strategien
Kognitive, metakognitive & motivationale Strategien
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Forschende vs. Lehrkräfte
Forschende vs. Lehrkräfte
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Domänenspezifische Effekte (Mathe)
Domänenspezifische Effekte (Mathe)
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Domänenspezifische Effekte (Schreiben)
Domänenspezifische Effekte (Schreiben)
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Erwerb komplexer Lernstrategien
Erwerb komplexer Lernstrategien
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Training in der Grundschule
Training in der Grundschule
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MCII-Methode
MCII-Methode
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Schunk et al. (2022) Studie
Schunk et al. (2022) Studie
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Studienteilnehmer
Studienteilnehmer
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Randomisierte Zuweisung
Randomisierte Zuweisung
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Messzeitpunkte
Messzeitpunkte
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Durchführung der Intervention
Durchführung der Intervention
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Interventionsdauer
Interventionsdauer
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Nutzen der MCII-Methode
Nutzen der MCII-Methode
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Effekt auf Gymnasium Besuch
Effekt auf Gymnasium Besuch
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Akademischer Hintergrund
Akademischer Hintergrund
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Study Notes
Einführung in Selbstreguliertes Lernen
- Sitzung 5 behandelt das Thema Selbstreguliertes Lernen im Rahmen der Pädagogischen Psychologie.
Angebots-Nutzungs-Modell
- Das Angebots-Nutzungs-Modell berücksichtigt kulturelle Rahmenbedingungen, die die Lernprozesse beeinflussen.
- Das Modell beinhaltet die Wechselwirkungen zwischen: Lehrperson, Unterrichtsangebot, Familie, individuellem Lernpotenzial, Lernaktivitäten, resultierenden Wirkungen und dem Kontext.
- Diese Komponenten beeinflussen sich gegenseitig.
- Das differenzielle Lernpotenzial umfasst motivationale Aspekte wie Fähigkeitsüberzeugungen und Interessen.
- Das differenzial Lernpotential beinhaltet auch kognitive Aspekte wie Vorwissen, Intelligenz und metakognitive Selbstregulationsstrategien.
Gliederung
- Die Sitzung behandelt die Begriffsbestimmungen, ausgewählte Modelle, Diagnostik, Förderung und Entwicklung sowie die Bedeutung des selbstregulierten Lernens im Studium.
Zentrale Lernziele
- Studierende sollen den Prozess des selbstregulierten Lernens mit seinen Komponenten beschreiben können.
- Die Erlernbarkeit und Vorteile des selbstregulierten Lernens für den Lernerfolg sollen verstanden werden.
Selbstregulation
- Selbstregulation ist die Fähigkeit, eigene Gedanken, Emotionen und Handlungen zielgerichtet zu steuern.
- Sie ist eine Grundvoraussetzung, um sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen.
- Selbstinstruktionstrainings sind eine Methode zur Vermittlung von Techniken zur Selbstregulation.
- Sie helfen, in verschiedenen emotionalen Zuständen angemessen zu reagieren (Traurigkeit, Wut, Angst, Stress).
- Die Selbstregulation in verschiedenen Kontexten wird durch positive Selbstgespräche gestärkt.
Selbstreguliertes Lernen
- Selbstreguliertes Lernen ist der Erwerb von Wissen und Kompetenzen, bei dem Lernende selbstständig und eigenmotiviert Ziele setzen.
- Eigenständig werden Strategien ausgewählt, die zu Zielerreichung führen.
- Erfolge werden bewertet, um die Differenz zwischen dem aktuellen (Ist-) und dem gewünschten (Soll-) Zustand zu reduzieren.
- Ziele und Aktivitäten werden prozessbegleitend modifiziert und optimiert.
- Synonyme für selbstreguliertes Lernen sind u. a. selbstorganisiertes, selbstgesteuertes, selbstbestimmtes und autonomes Lernen.
- Die kybernetische Betrachtungsweise vergleicht den Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand, und nutzt Regulation, um diesen anzupassen.
- Das Thema "Selbstreguliertes Lernen" hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung in der Forschung gewonnen.
Hauptkomponenten des selbstregulierten Lernens
- Kognitive Komponente: Betrifft die Informationsverarbeitung und den Einsatz kognitiver Lernstrategien.
- Metakognitive Komponente: Beinhaltet Planung, Selbstbeobachtung, Reflexion und Anpassung des Lernverhaltens.
- Motivationale Komponente: Umfasst die Initiierung und Aufrechterhaltung des Lernens auch durch Attributionen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen.
Lernstrategien
- Lernstrategien sind Bündel an Kognitionen und Verhaltensweisen, die Lernende gezielt einsetzen, um ihren Lernprozess zu initiieren, aufrechtzuerhalten und zu verbessern.
- Kognitive Lernstrategien: Wiederholung, Organisation, Elaboration, kritisches Prüfen.
- Metakognitive Lernstrategien: Planung, Ãœberwachung, Bewertung, Steuerung.
- Ressourcenorientierte Lernstrategien: Aktivierung internaler (z. B. Anstrengung, Zeitmanagement) und externaler Ressourcen (z. B. Lernumgebung, Unterstützung).
- Kognitive und metakognitive Strategien werden als Primärstrategien verstanden, während ressourcenorientierte Strategien Sekundär- oder Stützstrategien sind.
Lernstile
- Lernstil: Individuelle Präferenz für eine bestimmte Art des Lernens.
- Beispiele: Vermittlung von Informationen (visuell, auditiv), Art der Verarbeitung (oberflächlich, tiefgehend), Lernsituation (Vortrag, Diskussion, Projekt), Lernumgebung (Temperatur, Geräuschpegel), Ausmaß sozialer Unterstützung.
- Die Lernstilhypothese besagt, dass Lernerfolg größer ist, wenn die Instruktion auf individuellen Lernstil abgestimmt wird, als wenn dies nicht der Fall ist.
- Empirische Befunde zeigen individuelle Präferenzen.
- Es gibt jedoch keine belastbaren Belege für die Gültigkeit der Lernstilhypothese.
Klassifikation von Modellen zur Selbstregulation
- Strukturmodelle: Fokus auf verschiedene Ebenen und Komponenten des selbstregulierten Lernens.
- Prozessmodelle: Fokus auf den zeitlichen Ablauf bzw. den dynamischen Charakter des selbstregulierten Lernens.
- Beispiel für ein Strukturmodell: Boekaerts (1999).
- Beispiel für ein Prozessmodell: Schmitz et al. (1999).
Diagnostik
- Fragebögen, Lerntagebücher, Interviews, Strategiewissenstests.
- Ebenfalls genutzt: Denkprotokolle (Think Aloud), Experience Sampling, Beobachtungsverfahren.
- Beispiel für einen Fragebogen: LIST-Fragebogen (Lernstrategien im Studium).
- Methodische Probleme von Lernstrategiefragebögen: Retrospektivität, Inhaltsunabhängigkeit, Bewusstheit und Reaktivität, Quantifizierung.
- Messungen selbstregulierten Lernens mit verschiedenen Verfahren zeigen geringe Korrelationen.
- Empfehlung: Multimethodale Erfassung.
Förderung selbstregulierten Lernens
- Interventionen zur Förderung selbstregulierten Lernens zeigen positive Effekte mittlerer Höhe auf Lernerfolg, Lernerfolg und Affekt.
- Direkte Interventionen sind effektiver als indirekte.
- Interventionen wirken besonders, wenn selbstregulatorische Strategien in Verbindung mit fachspezifischen Inhalten vermittelt werden.
- Die Interventionen bieten kognitive, metakognitive und motivationale Strategien.
- Trainings werden von Forschenden anstatt von Lehrkräften durchgeführt.
- Die Wirksamkeit hängt von der Domäne ab.
- Komplexe (v. a. metakognitive) Lernstrategien werden in der Regel erst ab der Sekundarstufe erworben.
- Allerdings können Lernstrategien bereits in der Grundschule wirksam trainiert werden und schulische Leistung positiv beeinflussen.
Beispiel für die Förderung von Fähigkeiten zur Selbstregulation in der Grundschule
- Durchgeführt wurden 5 Einheiten à 50 Minuten über 5 Wochen.
- Es wurde die MCII-Methode (Mental Contrasting with Implementation Intentions) angewendet.
- N = 572 Schüler*innen aus 31 Klassen in RLP nahmen teil.
- Es gab zwei Gruppen (randomisierte Zuweisung).
- Es gab vier Messzeitpunkte und eine Follow-Up-Erhebung.
- Die Durchführung erfolgte durch Lehrkräfte.
Entwicklung selbstregulierten Lernens
- Mediationsdefizit: Lernende können selbst unter genauer Anleitung keine Lernstrategien anwenden, da ihnen kognitive Fähigkeiten fehlen.
- Produktionsdefizit: Lernende können Lernstrategien unter Anleitung gezielt einsetzen jedoch nicht spontan.
- Nutzungsdefizit: Lernende wenden Strategien spontan an, erzielen damit aber nicht die gewünschten Lernerfolge
- Wichtige Aspekte sind die Sprachentwicklung und Planungshandlungen.
- Jüngere Kinder überschätzen oft ihre Fähigkeiten, während ältere Schülerinnen und Schüler diese realistischer einschätzen.
- Werte sind entscheidend für die Aufrechterhaltung von Lernhandlungen. Die Bedeutung akademischer Inhalte nimmt mit dem Alter ab.
- Der Einsatz kognitiver Strategien hängt von Erfahrungen ab, der tatsächliche Entwicklungsstand spielt eine geringe Rolle.
- Die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub ist eng mit der Fähigkeit zur langfristigen Zielsetzung verbunden.
- In Bezug auf Anstrengung gibt es wenig Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen.
- Kausalattributionen verändern sich.
- Die Entwicklung von Emotions- und Motivationsregulation sowie der Zusammenhang von Handlungsentscheidungen und Wert sind komplexe Prozesse, die sich im Laufe des Lebens verändern.
Leistung im Studium
- Soziale Interaktion und der Einsatz sinnvoller Lernaufgaben haben einen großen Einfluss auf den Lernerfolg.
- Auch Selbstwirksamkeit, Intelligenz Vorheriges Wissen spielen eine wichtige Rolle.
- Ebenfalls haben die gewissenhafte verwendung von Lernstrategien und das Schaffen von Motivation einen Positiven Effekt auf den Erfolg im Studium.
- Negative oder kontraproduktive sind Prüfungsangst und Prokrastination.
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