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Questions and Answers

Beschreiben Sie kurz, was ein Paradigmenwechsel im Kontext der Wissenschaftssoziologie bedeutet.

Ein Paradigmenwechsel bedeutet, dass neues Wissen nicht mehr mit dem Vokabular des alten Wissens beschrieben werden kann und umgekehrt. Der Fokus verschiebt sich vom Individuum auf wissenschaftliche Gemeinschaften und deren epistemische Werte.

Welchen Einfluss hatten George E. Simpson und George Sarton auf Robert K. Merton?

George E. Simpson führte Merton in die Soziologie ein und verschaffte ihm eine Assistentenstelle. George Sarton betreute Mertons Dissertation über die Entstehung der neuzeitlichen Wissenschaft.

Inwiefern unterscheidet sich Mertons Ansatz zur Wissenschaftsgeschichte von traditionellen Ansätzen?

Traditionell wurde der Fortschritt in der Wissenschaft maßgeblich einzelnen Personen zugeschrieben. Merton hingegen nahm den gesellschaftlichen Kontext in den Blick und untersuchte motivationale und normative Bedingungen für wissenschaftliches Handeln.

Nennen Sie zwei Aspekte, für die Robert K. Merton in der modernen Soziologie bekannt ist.

<p>Merton ist bekannt für seinen bedeutenden Einfluss auf die Weiterentwicklung soziologischer Theorien und die Entwicklung empirischer Sozialforschung.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem institutionalistischen Programm einer Wissenschaftssoziologie, für das Merton steht?

<p>Das institutionalistische Programm einer Wissenschaftssoziologie betrachtet Wissenschaft als eine soziale Institution mit eigenen Normen, Werten und Strukturen, die das wissenschaftliche Handeln beeinflussen.</p> Signup and view all the answers

Wie trug Mertons Dissertation dazu bei, die Wissenschaft zu einer soziologischen Frage zu machen?

<p>In seiner Dissertation untersuchte Merton motivationale und normative Bedingungen für wissenschaftliches Handeln. Damit machte er die Entstehung der Wissenschaft erstmals auch zu einer soziologischen Frage.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz den Hintergrund von Robert K. Merton und wie dieser seine akademische Laufbahn beeinflusst haben könnte.

<p>Merton wuchs in einem Armenviertel von Philadelphia mit jüdischem Hintergrund auf. Trotz der Armut fand er dort vielfältige Bildungsangebote. Dies könnte seine Motivation und sein Interesse an soziologischen Fragen beeinflusst haben.</p> Signup and view all the answers

Inwiefern erweiterte Merton den Fokus der Wissenschaftssoziologie über rationale Überlegungen hinaus?

<p>Merton erweiterte den Fokus, indem er die in der wissenschaftlichen Gemeinschaft geltenden epistemischen Werte berücksichtigte, die Entscheidungen und Entwicklungen innerhalb eines Forschungsfeldes beeinflussen.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei charakteristische Merkmale der internen Organisationsstruktur deutscher Universitäten, die laut dem Text zu langsamen Entscheidungsprozessen führen können.

<p>Schwache Leitung durch Rektorat/Präsidium mit kurzer Amtszeit und langsame, entscheidungsschwache Kollegialorgane (Fakultätsrat, Senat).</p> Signup and view all the answers

Wie unterschied sich die Rolle der nordamerikanischen Universitätsleitung (President, Provost) von der deutschen (Rektorat, Präsidium) hinsichtlich Amtszeit und Einfluss?

<p>Nordamerikanische Universitätsleitungen hatten eine stärkere Leitung, mehrjährige und wiederholbare Amtszeiten, während deutsche Universitätsleitungen schwach waren und üblicherweise nur 1-2 Jahre im Amt waren.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz, wie sich der dezentrale Wettbewerb zwischen deutschen Kleinstaaten im 19. Jahrhundert positiv auf die Forschung auswirkte.

<p>Der dezentrale Wettbewerb führte zur Herausbildung der spezialisierten Forscherrolle und zur Einrichtung sehr gut ausgestatteter Laboratorien, wodurch viele neue Forschungsfelder etabliert werden konnten.</p> Signup and view all the answers

Warum erreichte der dezentrale Wettbewerb in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts seine Grenzen, und welche Konsequenzen hatte dies für neue Forschungsgebiete?

<p>Neue Forschungsgebiete konnten nicht zügig ausgebaut werden, da die Lehrstuhl-Struktur hohe Investitionen benötigte und die Ordinarien eine Vetomacht besaßen, was Innovationen bremste.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie ein Beispiel für eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die in Deutschland aufgrund der Grenzen des dezentralen Wettbewerbs gegründet wurde, und wann dies geschah.

<p>Physikalische-Technische Reichsanstalt (1887) oder Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1911).</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielten "Boards of Trustees" in der Organisationsstruktur nordamerikanischer Universitäten, und wie unterschied sich diese Rolle von der der Kollegialorgane in deutschen Universitäten?

<p>Boards of Trustees bildeten ein Gegengewicht zur starken Leitung und übten eine effektive Aufsicht aus, während Kollegialorgane in deutschen Universitäten (Fakultätsrat, Senat) oft entscheidungsunfähig waren.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen der Lehrstuhlstruktur an deutschen Universitäten und der Department-Struktur mit Tenure Track an nordamerikanischen Universitäten.

<p>Deutsche Universitäten hatten eine hierarchische Lehrstuhlstruktur (Ordinariate, Extraordinariate, Privatdozenten), während nordamerikanische Universitäten eine Department-Struktur mit Karrieresystem (Tenure Track) besaßen.</p> Signup and view all the answers

Welchen Einfluss hatte der dezentrale Wettbewerb zwischen Universitäten und Bundesstaaten in den USA im 20. Jahrhundert auf die Etablierung neuer Forschungsfelder?

<p>Der dezentrale Wettbewerb verstärkte förderliche Bedingungen zur Etablierung neuer Forschungsfelder massgeblich.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflussen 'inscription devices' (Einschreibegeräte) laut Amelang die Darstellung von Forschungsergebnissen?

<p>Sie transformieren Materie in Text, Zahlen, Diagramme oder Kurven, was die Grundlage für wissenschaftliche Publikationen und Kommunikation bildet.</p> Signup and view all the answers

Welche Bedeutung misst Karin Knorr Cetina den 'lokalen und situationsspezifischen Umständen' in Forschungsprozessen bei?

<p>Sie betont, dass Forschungsprozesse stark von den jeweiligen Umständen abhängen und weniger linear und geplant verlaufen, als oft dargestellt.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie Thomas F. Gieryns Konzept des 'boundary-work' im Kontext der Wissenschaft.

<p>'Boundary-work' beschreibt Strategien, mit denen Wissenschaftler ihre Arbeit als wissenschaftlich darstellen und von anderen Wissensformen abgrenzen, um Glaubwürdigkeit zu gewinnen.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst laut Gieryn der 'Ort' die Glaubwürdigkeit wissenschaftlichen Wissens?

<p>Der Ort der Entdeckung, Herstellung, Darstellung oder Anwendung beeinflusst die Glaubwürdigkeit maßgeblich, da er als 'truth-spot' die Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse verstärken kann.</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet 'Verwissenschaftlichung des Sozialen' im Hinblick auf Expertenwissen?

<p>Es bezieht sich auf die zunehmende und dauerhafte Integration humanwissenschaftlicher Experten, ihrer Argumente und Forschungsergebnisse in verschiedene Bereiche der Gesellschaft.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie ein Beispiel, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag 'zu common sense trivialisiert' wurden.

<p>Die Redewendung 'Das ist doch wissenschaftlich erwiesen!' wird oft verwendet, ohne die zugrundeliegende Forschung oder Methodik zu hinterfragen.</p> Signup and view all the answers

Wie könnte 'boundary-work' genutzt werden, um die Akzeptanz einer neuen wissenschaftlichen Theorie in der Öffentlichkeit zu fördern?

<p>Indem man die Theorie klar von bestehenden, aber nunmehr als 'unwissenschaftlich' dargestellten Überzeugungen abgrenzt und ihre Vorteile hervorhebt.</p> Signup and view all the answers

Inwiefern könnte die Betonung der 'lokalen und situationsspezifischen Umstände' durch Knorr Cetina die Interpretation von Forschungsergebnissen verändern?

<p>Sie fordert dazu auf, Forschungsergebnisse nicht als allgemeingültig zu betrachten, sondern im Kontext ihrer Entstehung und der spezifischen Forschungssituation zu interpretieren.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Gründe, warum weibliche Forscherinnen historisch oft aus der Geschichtsschreibung ausgeschlossen wurden.

<p>Frauen waren oft an Orten und in Weisen wissenschaftlich tätig, die traditionell nicht als &quot;Wissenschaft&quot; galten. Zudem wurden sie oft durch vorherrschende Geschlechterstereotypen und -normen in der Forschung weniger berücksichtigt.</p> Signup and view all the answers

Erklären Sie kurz, was unter dem Begriff 'Patronage' im Kontext der Wissenschaft zu verstehen ist und nennen Sie ein historisches Beispiel.

<p>Patronage bedeutet, dass wissenschaftliche Forschung von einem 'Patron' finanziell und logistisch unterstützt wird. Ein Beispiel sind die Fürstenhäuser Europas nach der Reformation, die neue Forschungsgebiete förderten.</p> Signup and view all the answers

Inwiefern kann militärische Patronage die Schwerpunkte in den Umweltwissenschaften beeinflussen?

<p>Militärische Patronage kann dazu führen, dass Forschungsschwerpunkte auf Bereiche gelegt werden, die militärische Anwendungen oder Interessen bedienen, beispielsweise die Erforschung von Umweltauswirkungen von Waffen oder Technologien.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei wissenschaftliche Disziplinen, die sich neben der Wissenschaftssoziologie mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Geschlecht beschäftigen.

<p>Gender Studies und Geschlechtergeschichte.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden im Kontext der Wissenschaftssoziologie.

<p>Quantitative Methoden verwenden numerische Daten und statistische Analysen, um Muster und Zusammenhänge zu identifizieren. Qualitative Methoden nutzen Interviews, Beobachtungen und Textanalysen, um tiefere Einblicke in soziale Prozesse und Perspektiven zu gewinnen.</p> Signup and view all the answers

Welche Frage bezüglich der Autonomie von Forschung stellt sich besonders bei Formen der Patronage?

<p>Inwiefern ist die Forschung mit Auflagen verknüpft (z.B. Geheimhaltung, thematische Schwerpunktsetzung, Verwertungsbedingungen)?</p> Signup and view all the answers

Wie könnte feministische Science-Fiction als eine 'Gegendarstellung' im Kontext von Wissenschaft und Geschlecht verstanden werden?

<p>Feministische Science-Fiction kann als Gegendarstellung dienen, indem sie alternative Zukunftsszenarien entwirft, in denen Geschlechterstereotypen aufgebrochen werden und Frauen aktiv und einflussreich in wissenschaftlichen und technologischen Bereichen agieren.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Beispiele für sozioökonomische Faktoren, die die Möglichkeit zur Ausübung von 'Care-Arbeit' beeinflussen können.

<p>Verfügbares Einkommen und Zugang zu bezahlbarer Kinderbetreuung.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz den Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Wissenschaftlern in den USA zwischen 1960 und 1970, und nennen Sie einen möglichen Grund für diese Veränderung.

<p>1960 wurden Wissenschaftler als Helden gefeiert, 1970 kritisiert. Ein Grund dafür könnte ihre Rolle in der Rüstungsindustrie und ihre Beteiligung an 'Kriegs-/Raumfahrtprojekten' sein.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei internationale Organisationen, die von Wissenschaftlern gegründet wurden, um sich für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung einzusetzen. Wann wurden diese ca. gegründet?

<p>International Physicians for the Prevention of Nuclear War (ca. 1980) und Science for the People (ca. 1968).</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'military science complex' im Kontext der Wissenschaftskritik der 1960er und 1970er Jahre?

<p>Er bezeichnet die enge Verflechtung von Wissenschaft, Militär und Industrie, die dazu führt, dass Forschung primär militärischen Zwecken dient.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie, inwiefern die Kritik an der Wissenschaft in den 1960er und 1970er Jahren nicht nur die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern auch die Inhalte selbst betraf.

<p>Es wurde nicht nur kritisiert, wofür wissenschaftliche Erkenntnisse genutzt wurden (z.B. Krieg), sondern auch problematische Inhalte wie biologischer Determinismus.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie, was Kritiker mit dem Begriff der 'männlichen' Wissenschaft meinten.

<p>Kritiker bemängelten eine Tendenz in der Wissenschaft, Themen und Ansätze zu bevorzugen, die traditionell mit Männlichkeit assoziiert werden, z.B. die Entwicklung von Atomwaffen.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Kriminologie kritisiert wurden und warum.

<p>Kritisiert wurde z.B. die Vorstellung, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen aufgrund ihrer Biologie (z.B. Frauen, Schwarze Menschen) zu Kriminalität neigen, da dies biologistisch und diskriminierend ist.</p> Signup and view all the answers

Inwiefern unterscheidet sich die Haltung der in sozialen Bewegungen engagierten Wissenschaftler von einer generellen 'Anti-Wissenschaft'-Haltung?

<p>Engagierte Wissenschaftler sind nicht gegen Wissenschaft an sich, sondern setzen sich für eine 'bessere Wissenschaft' ein, die ethischen und gesellschaftlichen Werten entspricht.</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielten soziale Bewegungen wie die Friedens-, Umwelt- und Frauenbewegung bei der Entstehung der Wissenschaftskritik in den 1960er und 1970er Jahren?

<p>Diese Bewegungen kritisierten die Rolle der Wissenschaft bei der Produktion von Atomwaffen, Umweltzerstörung und der Verstärkung sozialer Ungleichheit.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Zusammenarbeit zwischen sozialen Bewegungen und Wissenschaftlern die Wissensgenese im Bereich Umweltgerechtigkeit?

<p>Die Zusammenarbeit ermöglicht die Integration von lokalem Wissen und wissenschaftlicher Expertise, was zu einer umfassenderen und praxisorientierteren Wissensbasis führt. Partizipative Wissenschaft und die Einbeziehung Betroffener spielen dabei eine zentrale Rolle.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie den Begriff 'Survival Science' im Kontext der Umweltbewegung und nennen Sie zwei Ziele, die diese verfolgt.

<p>'Survival Science' ist die Produktion von Wissen zur Lösung ökologischer Probleme. Ziele sind die Bestätigung der Existenz und des Ernstes ökologischer Probleme sowie die Notwendigkeit von 'Survival Science' zur Lösung dieser Probleme.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Charakteristika von 'Crisis Disciplines' und geben Sie je ein Beispiel.

<p>Charakteristika sind a) Fokus auf Krisenbewältigung (z.B. Katastrophenforschung) und b) Institutionalisierung in der akademischen Forschungslandschaft (z.B. Naturschutzbiologie).</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie die Rolle sozialer Bewegungen bei der strukturellen Transformation der Wissenschaftsordnung durch 'Crisis Disciplines'.

<p>Soziale Bewegungen bewirken über 'Crisis Disciplines' strukturelle Veränderungen in der Fächerlandschaft, indem sie zur Institutionalisierung neuer Forschungsbereiche beitragen und Inhalte in die universitäre Forschung einbringen.</p> Signup and view all the answers

Inwiefern unterscheidet sich der Ansatz der 'Environmental Justice'-Bewegung von traditionellen Umweltschutzbewegungen?

<p>Die 'Environmental Justice'-Bewegung legt den Fokus auf die ungleiche Verteilung von Umweltbelastungen und deren Auswirkungen auf marginalisierte Gemeinschaften, während traditionelle Bewegungen oft breitere Umweltziele verfolgen.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie einen konkreten Weg, wie soziale Bewegungen mit professionellen Wissenschaftlern und Journalistinnen zusammenarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen.

<p>Soziale Bewegungen arbeiten oft mit Wissenschaftlern zusammen, um Forschungsdaten zu sammeln und zu analysieren, und mit Journalistinnen, um die Ergebnisse zu verbreiten und die Öffentlichkeit aufzuklären.</p> Signup and view all the answers

Wie trägt das Konzept der 'participatory science' zur Arbeit von sozialen Bewegungen im Bereich des Umweltschutzes bei?

<p>'Participatory science' bezieht Anwohner und Betroffene in den Forschungsprozess ein, was zu einer stärkeren Relevanz und Akzeptanz der Ergebnisse führt und die soziale Bewegung stärkt.</p> Signup and view all the answers

Welche Dynamik entstand während des Kalten Krieges zwischen der Formierung sozialer Bewegungen und der Entstehung neuer wissenschaftlicher Fachgebiete?

<p>Es entstand eine Wechselwirkung, in der die öffentliche Wahrnehmung von Umweltverschmutzung und drohendem ökologischem Kollaps zur Bildung und zum Aktivismus sozialer Bewegungen führte, was wiederum die Entstehung neuer wissenschaftlicher Fachgebiete wie 'Survival Science' förderte.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Paradigmenwechsel

Ein grundlegender Wandel in den Denkweisen und Konzepten eines wissenschaftlichen Feldes.

Wissenschaftssoziologie (neu)

Die Betrachtung wissenschaftlicher Entwicklungen und Entscheidungen im Kontext sozialer und epistemischer Werte von Forschungsgemeinschaften.

Robert K. Merton

Amerikanischer Soziologe und Mitbegründer der modernen Soziologie.

Mertons Dissertation (1938)

Untersucht motivationale und normative Bedingungen für wissenschaftliches Handeln.

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Mertons Perspektive

Merton betrachtete den gesellschaftlichen Kontext der Wissenschaft.

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Mertons Beitrag

Merton gilt als Mitbegründer und wichtiger Förderer der modernen Wissenschaftssoziologie.

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Institutionalistisches Programm

Ein Ansatz, der wissenschaftliche Institutionen und Normen in den Mittelpunkt der Analyse stellt.

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Soziologische Frage (Wissenschaft)

Die Untersuchung der Entstehung der modernen Wissenschaft unter Berücksichtigung sozialer Faktoren.

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Inscription Devices

Geräte, die Daten (Zahlen, Diagramme, Kurven) in wissenschaftliche Darstellungen umwandeln.

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Knorr Cetinas Forschung

Betont die lokalen und situationsspezifischen Umstände in Forschungsprozessen.

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Boundary-work (Gieryn)

Praktiken, mit denen Wissenschaftler ihre Arbeit als wissenschaftlich darstellen und von anderen Wissensformen abgrenzen.

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Bedeutung des Ortes (Gieryn)

Der Ort, an dem Wissen entsteht, beeinflusst dessen Glaubwürdigkeit.

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Verwissenschaftlichung des Sozialen

Dauerhafte Präsenz humanwissenschaftlicher Experten in verschiedenen Bereichen des Lebens.

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Trivialisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse

Wissenschaftliche Erkenntnisse, die in den Alltag einsickern und als selbstverständlich angesehen werden.

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Verwissenschaftlichung des Sozialen

Die Verwissenschaftlichung des Sozialen bezieht sich auf die erhöhte Präsenz und den Einfluss von Experten aus den Humanwissenschaften in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft.

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Alltagsgespräche und Wissenschaft

Alltägliche Gespräche zeigen, wie stark wissenschaftliche Erkenntnisse in unser Leben integriert sind und oft zu Selbstverständlichkeiten werden.

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Helmut Schelsky

Deutscher Soziologe, der das Buch „Einsamkeit und Freiheit“ (1961) schrieb. Dieses Buch befasste sich mit der deutschen Universität.

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Universitätsidealismus

Die normative Idee der Universität im deutschen Idealismus, die als Maßstab für alle Universitätsreformen dient.

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Deutsche Universitätsstruktur

Schwache Leitung durch Rektorat/Präsidium, langsame Kollegialorgane, hierarchische Lehrstuhlstruktur.

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Dezentraler Wettbewerb (Deutschland)

Führt zur Spezialisierung der Forscherrolle und gut ausgestatteten Laboratorien im 19. Jahrhundert.

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Außeruniversitäre Institute (Deutschland)

Physikalisch-Technische Reichsanstalt (1887), Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1911).

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Nordamerikanische Universitätsstruktur

Starke Leitung, effektive Aufsichtsräte, Department-Struktur mit Tenure Track, Graduate Schools.

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Tenure Track

Department-Struktur mit Karrieresystem.

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Professional Schools

Starke Orientierung an Berufsausbildung in Feldern wie Medizin, Jura, Ingenieurwesen.

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Geschlecht und Wissenschaft

Geschlecht beeinflusst, wer als Wissenschaftlerin oder Erfinderin wahrgenommen wird.

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Ausschluss in der Wissenschaft

Weibliche und nicht-westliche Forscher*innen wurden oft aus der Geschichtsschreibung ausgeschlossen.

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Gegendarstellungen

Feministische Science Fiction kann Gegendarstellungen zur traditionellen Wissenschaft liefern.

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Verwandte Forschungsbereiche

Geschlechtersoziologie, Gender Studies, STS, und Familiensoziologie.

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Forschungsmethoden

Quantitative und qualitative Methoden

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Patronage

Wissenschaftliche Forschung wird durch eine externe Instanz (Patron) finanziert und unterstützt.

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Militärische Patronage

Militärische Patronage bedeutet, dass das Militär Forschung finanziert und steuert.

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Auflagen der Patronage

Auflagen können Geheimhaltung, thematische Schwerpunktsetzung oder Verwertungsbedingungen umfassen.

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Environmental Justice

Der Anspruch von Minderheiten auf Schutz vor Umweltrisiken und gleiche Umweltgerechtigkeit.

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Participatory Science

Die gemeinsame Wissensproduktion von Forschenden und Betroffenen (z.B. Anwohnern).

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Soziale Bewegung & Wissenschaft

Eine Bewegung, in der soziale Bewegungen und neue wissenschaftliche Fachgebiete sich gegenseitig beeinflussen.

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Survival Science

Die Produktion von Wissen zur Lösung ökologischer Probleme.

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Survival Science: Disziplinen

Interdisziplinäre Forschung, die Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften verbindet, um ökologische Probleme zu lösen.

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Crisis Disciplines

Fachgebiete, die sich mit der Bewältigung von Krisen und Katastrophen befassen.

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Beispiele: Crisis Disciplines

Naturschutzbiologie, Umweltoxikologie, Risikoforschung und Katastrophenforschung.

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Soziale Bewegung & Forschung

Soziale Bewegungen beeinflussen die Wissenschaft, indem sie neue Forschungsgebiete und Perspektiven in die Universitäten bringen.

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Wandel der Wissenschaftsansicht (1960-1970)

In den 1960ern wurden Wissenschaftler als Helden gefeiert, 1970 verurteilt.

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Zunehmende Kritik an Wissenschaft (1960er)

Kritik an der Rolle der Wissenschaft bei der Produktion von Atomwaffen.

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Internationale Wissenschaftlergruppen

Netzwerke von Forschenden, die sich über Ländergrenzen hinweg für Frieden und soziale Verantwortung einsetzen.

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"Bessere Wissenschaft"

Einsatz für eine ethischere und verantwortungsvollere Wissenschaft.

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Wissenschaft für den Frieden

Forderung nach Forschung, die dem Frieden dient und nicht militärischen Zwecken.

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Wissenschaft "for the people"

Forderung nach Forschung im Interesse der Bevölkerung.

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Umweltfreundliche Wissenschaft

Forschung soll die Umwelt schützen und nicht zerstören.

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Kritik am biologischen Determinismus

Kritik an wissenschaftlichen Vorstellungen, die soziale Unterschiede biologisch begründen.

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Study Notes

WSoz VL01: Überblick Wissenschaftssoziologie

Warum Wissenschaftssoziologie?

  • Wissenschaft hat zentrale Bedeutung für die Entstehung und Funktionsweise fast aller Forschungsgegenstände der Soziologie.
  • Wissenschaftliches Wissen beeinflusst den Ausbau gesellschaftlicher Institutionen und Organisationen sowie die Entwicklung und Bezugnahme auf soziale Normen und materielle Grundlagen.
  • Wer die Gesellschaft verstehen will, sollte die Wissenschaft verstehen, da sie Resultat und Teil sozialer Prozesse ist.
  • Die Analyse der Entstehung und Funktionsweise von Wissenschaft ist wichtig für diejenigen, die Wissenschaft selbst betreiben.

Wichtigste Gegenstände/Themen/Schwerpunkte

  • Wissenschaft als gesellschaftliche Institution.
  • Wissenschaft als Institution, Feld und Teilsystem der Gesellschaft.
  • Reputationssystem der Wissenschaft.
  • Laborforschung.
  • Experimentieren und die Actor-Network-Theory.
  • Objekte und ihre Sozialität.
  • Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Medien.
  • Aktuelle Themen sind Technoscience, Wissenschaft und anderes Wissen sowie Governance der Wissenschaft.

Fokus Wissenschaft als sozialer Prozess

  • Wissenschaftssoziologische Forschung konzentriert sich auf die Produktion, die Gründe und die Art und Weise, wie produziert und gebraucht wird.
  • Produziertes Wissen wird als Ergebnis langwieriger, komplexer und vielschichtiger Prozesse betrachtet, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.
  • Transformationen in der Wissenschaft sind oft langsam und nicht-linear.
  • Diese Faktoren beinhalten Strukturen, Prozesse, Ereignisse und Handlungen auf Makro-, Meso- und Mikroebene der Gesellschaft.

Ausgewählte Ansätze: Ludwik Fleck (1896–1961)

  • Ludwik Fleck war ein polnisch-jüdischer Mediziner und Mikrobiologe, der zur Diagnose und Bekämpfung von Infektionskrankheiten forschte.
  • Er entwickelte im Ghetto Lwów einen Impfstoff gegen Typhus und setzte seine Forschung nach dem Holocaust fort.
  • Fleck setzte sich früh mit wissenschaftstheoretischen Fragen auseinander und veröffentlichte 1935 das Buch „Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache".
  • Das Buch erlangte erst nach Thomas S. Kuhns Erwähnung mehr Beachtung und gilt heute als Klassiker der Wissenschaftssoziologie.
  • Fleck kritisiert die bisherige Wissenschaftstheorie für die Untersuchung von Erkenntnisprozessen, die bereits als wissenschaftliche Tatsachen gelten.
  • Er verwendet die Konzepte „Denkstil“ und „Denkkollektiv", um die historische und soziale Bedingtheit zu verdeutlichen.
  • Der Denkstil ist ein im Wissenschaftsfeld vorherrschender epistemischer Modus, der sich in Denkkollektiven entwickelt.
  • Wissenschaftliche Erkenntnis ist somit ein sozialer/kollektiver Prozess.
  • Fleck betont, dass sowohl esoterische als auch exoterische Ideen eine Rolle in der wissenschaftlichen Erkenntnis spielen.

Thomas S. Kuhn (1922–1996)

  • Thomas S. Kuhn war ein einflussreicher Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftstheoretiker.
  • Sein Werk „The structure of scientific revolutions“ (1962) untersucht, wie wissenschaftliche Erkenntnisse erlangt werden, und vertritt eine historische Argumentationslinie.
  • Kuhn unterscheidet zwischen normaler und revolutionärer Wissenschaft und entwickelt das Konzept des Paradigmas.
  • Normale Wissenschaft ist die Anhäufung wissenschaftlichen Wissens durch neue Erkenntnisse, die auf vorhandenen Konzepten und Instrumenten aufbauen.
  • Revolutionäre Wissenschaft verändert die Denkweise über Phänomene derart, dass sich neues Wissen nicht einfach in altes einfügen lässt.
  • Es kommt zu einem Paradigmenwechsel.
  • Für die Wissenschaftssoziologie bedeutet dies, dass nicht mehr das Individuum, sondern wissenschaftliche Gemeinschaften im Fokus stehen und epistemische Werte eine Rolle spielen.

Robert K. Merton (1910 – 2003)

  • Robert K. Merton gilt als Mitbegründer der modernen Soziologie und der empirischen Sozialforschung.
  • In seiner Dissertation untersuchte er motivationale und normative Bedingungen für wissenschaftliches Handeln.
  • Merton wird als ein Mitbegründer der Wissenschaftssoziologie gesehen.
  • Er beschäftigte sich mit der Frage nach den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und normativen Prinzipien, die es ermöglichen, dass Wissenschaft ihre Aufgabe optimal erfüllen kann.
  • In seinem Artikel „Science and Technology in a Democratic Order“ (1942) befasste er sich mit dem Verhältnis der Wissenschaft zur gesellschaftlichen Ordnung und betonte die Autonomie und den spezifischen Ethos der Wissenschaft.
  • Merton entwickelte Normen, die die moderne Wissenschaft charakterisieren: Universalismus, Kommunismus, Desinteressiertheit und organisierter Skeptizismus.
  • Merton argumentierte, dass Wissenschaft nicht als Produkt individueller Genies missverstanden werden sollte, sondern durch den Ethos der Wissenschaft gefördert wird.

Soziologie wissenschaftlichen Wissens/die konstruktivistische Wende

  • Mertons institutionalistisches Programm wurde dafür kritisiert, dass die Entstehungsbedingungen und Inhalte des wissenschaftlichen Wissens ausgeklammert wurden.
  • In den 1970er Jahren entstand eine Soziologie wissenschaftlichen Wissens (SSK).
  • David Bloor veröffentlichte 1976 das Buch „Knowledge and Social Imagery", in dem er die soziologische Untersuchung des Inhalts und des Wesens wissenschaftlichen Wissens forderte.

Die Laborstudien

  • In den 1970er Jahren entwickelten sich Forschungspraktiken, die später im Feld der Science and Technology Studies (STS) unter dem Begriff Laborstudien zusammengefasst wurden.
  • Die Forscher interessierten sich für den Konstruktionsprozess wissenschaftlichen Wissens und legten den Fokus auf die konkreten Praktiken und Materialitäten der naturwissenschaftlichen Erkenntnisproduktion im Labor.
  • Merkmale der Laborstudien sind das spezifische Interesse am Labor, die ethnographische Idee der Fremdheit und die detaillierte Beschreibung des Herstellungsprozesses naturwissenschaftlichen Wissens.

Die Laborstudien: Bruno Latour/Steve Woolgar und Karin Knorr Cetina

  • Forscher beschreiben die Selektionen im Forschungsprozess, die Entscheidungen und den Einfluss von Gelegenheiten, Instrumenten und Materialien.
  • Bruno Latour und Steve Woolgar setzten sich insbesondere mit der Rolle von Instrumenten auseinander und fragten, wie aus einem Untersuchungsgegenstand eine wissenschaftliche Aussage wird.
  • Karin Knorr Cetina hob die lokalen und situationsspezifischen Umstände der Forschung hervor und betonte die Besonderheiten jeder Forschungssituation.

Thomas F. Gieryn (*1950)

  • Thomas F. Gieryn entwickelte das Konzept „boundary-work", das die Praktiken und Strategien untersucht, mit denen Wissenschaftler ihre eigene Arbeit als wissenschaftlich darstellen und von anderen Wissensformen abgrenzen.
  • Gieryn setzte sich außerdem mit der Bedeutung des Ortes für die Glaubwürdigkeit und Legitimität von wissenschaftlichem Wissen auseinander.

WSoz VL02: Verwissenschaftlichung des Sozialen

Überblick Definitionen

  • Verwissenschaftlichung des Sozialen: Dauerhafte Präsenz humanwissenschaftlicher Experten und Forschungsergebnisse in verschiedenen Bereichen.
  • Systematisierung von Wissen über soziale Zusammenhänge und Etablierung spezialisierter Experten für ein steigendes Arsenal von Sozialtechniken.

Kernelemente: Beteiligte Felder und Ziele

  • Verschiedene Disziplinen und Felder sind beteiligt, nicht nur Sozialwissenschaften.
  • "Das Soziale": Das Soziale, das diese Expert*innen als "Soziales" erforschten und beschrieben (und dabei so benannten) umfasste Bereiche des Denkens, Fühlens und Handelns.
  • Ziel: Produktion von anwendbarem Wissen für die Regulierung auf allen Ebenen.

Kontext

  • Verwissenschaftlichung des Sozialen: Teil historischer Basisprozesse und Entwicklungen.
  • Entstehung und Konsolidierung des modernen Sozialstaates und Wohlfahrtswesens.
  • Bürokratisierung, Professionalisierung.
  • Nationenbildung und Nationalismus: Das allgemeine Gute war nationenbezogen.
  • Kolonialismus, Säkularisierung und Sozialdisziplinierung.

Gebiete und Beispiele

  • Zeit: Manipulation gesellschaftlicher Aktivitätsphasen zur besseren Ausnutzung der Solarenergie.
  • Schlaf: Ein Atavismus des staatlichen Social Engineering des frühen 20. Jahrhunderts.
  • Gesellschaftswissen und Politik: Politisierung der Wissenschaft.
  • Wissenschaft zur Lösung sozialer Probleme: Kriminalität, Armut, Kolonialismus, sexuelle Devianz, Wahnsinn, Migration und kulturelle Differenz.

WSoz VL03: Strukturwandel von Universitäten aus globaler Perspektive

Der Mythos der Humboldtschen Universität

  • Einheit und Freiheit von Forschung und Lehre.
  • Zweckfreie, „reine“ Forschung an der Universität.
  • Heranbildung sittlicher Führungspersönlichkeiten.
  • Einheit aller Wissenschaften, vermittelt durch die Philosophie.

Inthronisierung der neuhumanistischen Universitätsidee (1900-1910)

  • Publikation der Humboldtschen „Denkschrift über die äußere und innere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin”
  • Popularisierung durch Adolf von Harnack und Eduard Spranger.
  • Synthetisch idealistische Wissenschaftskonzeption.

Konsolidierung der neuhumanistischen Universitätsidee (1910-1930)

  • Situation Deutschlands nach dem Verlust des Ersten Weltkriegs.
  • Ablehnung der Weimarer Republik.
  • Verdopplung der Studierendenzahlen und akademische Überfüllungskrise.

Restauration der neuhumanistischen Universitätsidee (seit 1945)

  • Gleichschaltung der Universitäten und Vertreibung jüdischer Gelehrter.
  • Restauration nach 1945 in negativer Abgrenzung zum Nationalsozialismus in Ost- und Westdeutschland.

Die globale Führungsrolle der Vereinigten Staaten

  • Interne Organisationsstruktur der deutschen Universität: Schwache Leitung, langsame kollegiale Organe, hierarchische Lehrstuhlstruktur.
  • Interne Organisationsstruktur der nordamerikanischen Universität: Starke Leitung, effektive Aufsichtsräte, Department-Struktur mit Karrieresystem, forschungsorientierte Nachwuchsausbildung.
  • Interner Wettbewerb und dezentraler Wettbewerb entfalten sich mit voller Wucht.

Unternehmerische Universitäten in Europa

  • Das Konzept der „unternehmerischen Universität“ nach Burton Clark.
  • Geringe Selbststeuerungsfähigkeit und staatliche Abhängigkeit.
  • Ursachen, demand-response imbalance: Externe Anforderungen an die Universität übersteigen ihre Fähigkeiten: Vervielfachung der Studierenden.
  • Unmittelbare Folgen: Chronische Unterfinanzierung und Entscheidungsblockaden.

Die neue amerikanische Universität

  • US-amerikanische Universitäten sind global gesehen führend, aber es gilt das Prinzip der Exklusion.
  • Das Leitbild der Arizona State University (ASU) enthält Elemente der unternehmerischen Universität im Sinne von Clark.
  • Die ASU umfasst aber zugleich die Inklusion breiter Bevölkerungsschichten.

WSoz VL04: Stratifikation und Statushierarchien

Einführung

  • Universitätsrankings.

Universität und Status:

  • Was sind „Elite“-Universitäten?
  • Selektivität in Student Admission / „What it takes to get into the Ivy League“.
  • Die Zulassungsentscheidungen basieren auf hohen Testergebnissen und erstklassigen Noten.

Definition: Stratifikation und Statushierarchien

  • Status: Ungleichheit
  • Stratifikationssystem: Die Institutionen, die soziale Ungleichheit erzeugen und aufrecht erhalten.

Die strukturelle Messung von universitärem Prestige

  • Das akademische Kastensystem: Prestigehierarchien.
  • Akademische Abteilungen ist allgemein als an der wissenschaftlichen Produktivität ihrer Fakultät und Absolventen verwurzelt verstanden

Strukturelle Messung in „Faculty Placement Studies“

  • Personalbeschaffung als Status-Anerkennung
  • Prestige ist kein indiv. Attribut, sondern wird v d Position in einem soz Netzwerk abgeleitet: PhD Austausch-Netzwerke.

Schlussfolgerungen aus früheren Fakultätsvermittlungsstudien

  • Akademische Disziplinen sind dicht verbundene Netzwerke von Abteilungen.
  • Fakultät Position sind eine zentrale Ressource in interdepartementalen Wettbewerb.

Universality of prestige hierarchies across fields USA

  • Schlussfolgerungen aus Studien zur Vermittlung von Fakultäten.

US Präsidentschaftswahl: Anti-elitäre Propaganda.

  • Verfügbare Ergebnisse unterstützen nicht die Schlussfolgerung einer allgemeinen Krise des öffentlichen Vertrauens in die Wissenschaft, sondern eine Krise des konservativen Vertrauens in die Wissenschaft.

WSoz VL05: Wissenschaft und Geschlecht// Geschlechterverhältnisse

Einführung

  • Wissenschaftsoziolog*innen stoßen oft (überall + oft, ohne danach zu suchen) auf das Thema „Wissenschaft und Geschlecht“.
  • Auch die Prägung v Wissenschaft durch andere soz Faktoren, präsentiert sich in verschiedenen Daten auf mannigfaltige Weise.

Wiederholung (2. Sitzung): Warum Wissenschaftssoziologie?

  • Wissenschaft Informationen. Entwicklung
  • Wissenschaft verstehen sollte, sollte Gesellschaft verstehen.

Was ist Geschlecht?

  • Eine Selbstverständlichkeit
  • Geschlechterordnung
  • Geschlechterhabitus

Geschlecht als analytische Kategorie in der Untersuchung von Wissenschaft und Technik

  • Geschlecht ist eine „nützliche Kategorie" (Joan Scott 2010) zur Analyse von: Ziele,Wo + wie, welches Wissen/Technik.

Geschlecht als Forschungsgegenstand – Geschlecht als Produkt von Wissenschaft und Technik

  • Geschlecht wird in wissenschaftl Wissen zugeordnet
  • Wissenschaftl Wissen ü Geschlecht kann auch Ausgangspunkt sein für mat Praktiken der Geschlechtskörperformierung.

WSoz VL06) Militärisch- industriell-staatliche Patronage im Kalten Krieg// Patronage und Agnotologie

Patronage und Wissenschaft

  • Patronage bedeutet, dass wissenschaftliche Forschung einen – im wörtlichen Sinne - „Patron“ hat, der Ressourcen zu ihrer Durchführung und zur Verbreitung ihrer Ergebnisse zur Verfügung stellt.
  • Wissenschaft und Forschung generieren üblicherweise nicht die finanziellen und personellen Ressourcen, die zu ihrer Durchführung notwendig sind, die Ressourcen kommen „von außen“.

Militärische Patronage in den Umweltwissenschaften

  • Military patronage and the assimilation of science into the highest levels of national security and foreign policy planning – shaped the character [of] the physical environmental sciences. Elemente militärischer Patronage: neue Forschungsfragen Agendasetting und disziplinäre / thematische Schwerpunktsetzung:

Politische Patronage in den Sozialwissenschaften

  • Themen der vom CCF geförderten Study Groups und Minerva

Wirtschaftliche Patronage in den Lebenswissenschaften

  • Gegenüberstellung von Universitätsforschung und Industrieforschung.

Diskussion und Ausblick

  • Ohne Patronage gibt es keine wissenschaftliche Forschung
  • Die Patronage ist ein historisches Phänomen

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