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Questions and Answers
Beschreiben Sie kurz, was ein Paradigmenwechsel im Kontext der Wissenschaftssoziologie bedeutet.
Beschreiben Sie kurz, was ein Paradigmenwechsel im Kontext der Wissenschaftssoziologie bedeutet.
Ein Paradigmenwechsel bedeutet, dass neues Wissen nicht mehr mit dem Vokabular des alten Wissens beschrieben werden kann und umgekehrt. Der Fokus verschiebt sich vom Individuum auf wissenschaftliche Gemeinschaften und deren epistemische Werte.
Welchen Einfluss hatten George E. Simpson und George Sarton auf Robert K. Merton?
Welchen Einfluss hatten George E. Simpson und George Sarton auf Robert K. Merton?
George E. Simpson führte Merton in die Soziologie ein und verschaffte ihm eine Assistentenstelle. George Sarton betreute Mertons Dissertation über die Entstehung der neuzeitlichen Wissenschaft.
Inwiefern unterscheidet sich Mertons Ansatz zur Wissenschaftsgeschichte von traditionellen Ansätzen?
Inwiefern unterscheidet sich Mertons Ansatz zur Wissenschaftsgeschichte von traditionellen Ansätzen?
Traditionell wurde der Fortschritt in der Wissenschaft maßgeblich einzelnen Personen zugeschrieben. Merton hingegen nahm den gesellschaftlichen Kontext in den Blick und untersuchte motivationale und normative Bedingungen für wissenschaftliches Handeln.
Nennen Sie zwei Aspekte, für die Robert K. Merton in der modernen Soziologie bekannt ist.
Nennen Sie zwei Aspekte, für die Robert K. Merton in der modernen Soziologie bekannt ist.
Was versteht man unter dem institutionalistischen Programm einer Wissenschaftssoziologie, für das Merton steht?
Was versteht man unter dem institutionalistischen Programm einer Wissenschaftssoziologie, für das Merton steht?
Wie trug Mertons Dissertation dazu bei, die Wissenschaft zu einer soziologischen Frage zu machen?
Wie trug Mertons Dissertation dazu bei, die Wissenschaft zu einer soziologischen Frage zu machen?
Beschreiben Sie kurz den Hintergrund von Robert K. Merton und wie dieser seine akademische Laufbahn beeinflusst haben könnte.
Beschreiben Sie kurz den Hintergrund von Robert K. Merton und wie dieser seine akademische Laufbahn beeinflusst haben könnte.
Inwiefern erweiterte Merton den Fokus der Wissenschaftssoziologie über rationale Überlegungen hinaus?
Inwiefern erweiterte Merton den Fokus der Wissenschaftssoziologie über rationale Überlegungen hinaus?
Nennen Sie zwei charakteristische Merkmale der internen Organisationsstruktur deutscher Universitäten, die laut dem Text zu langsamen Entscheidungsprozessen führen können.
Nennen Sie zwei charakteristische Merkmale der internen Organisationsstruktur deutscher Universitäten, die laut dem Text zu langsamen Entscheidungsprozessen führen können.
Wie unterschied sich die Rolle der nordamerikanischen Universitätsleitung (President, Provost) von der deutschen (Rektorat, Präsidium) hinsichtlich Amtszeit und Einfluss?
Wie unterschied sich die Rolle der nordamerikanischen Universitätsleitung (President, Provost) von der deutschen (Rektorat, Präsidium) hinsichtlich Amtszeit und Einfluss?
Beschreiben Sie kurz, wie sich der dezentrale Wettbewerb zwischen deutschen Kleinstaaten im 19. Jahrhundert positiv auf die Forschung auswirkte.
Beschreiben Sie kurz, wie sich der dezentrale Wettbewerb zwischen deutschen Kleinstaaten im 19. Jahrhundert positiv auf die Forschung auswirkte.
Warum erreichte der dezentrale Wettbewerb in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts seine Grenzen, und welche Konsequenzen hatte dies für neue Forschungsgebiete?
Warum erreichte der dezentrale Wettbewerb in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts seine Grenzen, und welche Konsequenzen hatte dies für neue Forschungsgebiete?
Nennen Sie ein Beispiel für eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die in Deutschland aufgrund der Grenzen des dezentralen Wettbewerbs gegründet wurde, und wann dies geschah.
Nennen Sie ein Beispiel für eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die in Deutschland aufgrund der Grenzen des dezentralen Wettbewerbs gegründet wurde, und wann dies geschah.
Welche Rolle spielten "Boards of Trustees" in der Organisationsstruktur nordamerikanischer Universitäten, und wie unterschied sich diese Rolle von der der Kollegialorgane in deutschen Universitäten?
Welche Rolle spielten "Boards of Trustees" in der Organisationsstruktur nordamerikanischer Universitäten, und wie unterschied sich diese Rolle von der der Kollegialorgane in deutschen Universitäten?
Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen der Lehrstuhlstruktur an deutschen Universitäten und der Department-Struktur mit Tenure Track an nordamerikanischen Universitäten.
Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen der Lehrstuhlstruktur an deutschen Universitäten und der Department-Struktur mit Tenure Track an nordamerikanischen Universitäten.
Welchen Einfluss hatte der dezentrale Wettbewerb zwischen Universitäten und Bundesstaaten in den USA im 20. Jahrhundert auf die Etablierung neuer Forschungsfelder?
Welchen Einfluss hatte der dezentrale Wettbewerb zwischen Universitäten und Bundesstaaten in den USA im 20. Jahrhundert auf die Etablierung neuer Forschungsfelder?
Wie beeinflussen 'inscription devices' (Einschreibegeräte) laut Amelang die Darstellung von Forschungsergebnissen?
Wie beeinflussen 'inscription devices' (Einschreibegeräte) laut Amelang die Darstellung von Forschungsergebnissen?
Welche Bedeutung misst Karin Knorr Cetina den 'lokalen und situationsspezifischen Umständen' in Forschungsprozessen bei?
Welche Bedeutung misst Karin Knorr Cetina den 'lokalen und situationsspezifischen Umständen' in Forschungsprozessen bei?
Erläutern Sie Thomas F. Gieryns Konzept des 'boundary-work' im Kontext der Wissenschaft.
Erläutern Sie Thomas F. Gieryns Konzept des 'boundary-work' im Kontext der Wissenschaft.
Wie beeinflusst laut Gieryn der 'Ort' die Glaubwürdigkeit wissenschaftlichen Wissens?
Wie beeinflusst laut Gieryn der 'Ort' die Glaubwürdigkeit wissenschaftlichen Wissens?
Was bedeutet 'Verwissenschaftlichung des Sozialen' im Hinblick auf Expertenwissen?
Was bedeutet 'Verwissenschaftlichung des Sozialen' im Hinblick auf Expertenwissen?
Nennen Sie ein Beispiel, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag 'zu common sense trivialisiert' wurden.
Nennen Sie ein Beispiel, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag 'zu common sense trivialisiert' wurden.
Wie könnte 'boundary-work' genutzt werden, um die Akzeptanz einer neuen wissenschaftlichen Theorie in der Öffentlichkeit zu fördern?
Wie könnte 'boundary-work' genutzt werden, um die Akzeptanz einer neuen wissenschaftlichen Theorie in der Öffentlichkeit zu fördern?
Inwiefern könnte die Betonung der 'lokalen und situationsspezifischen Umstände' durch Knorr Cetina die Interpretation von Forschungsergebnissen verändern?
Inwiefern könnte die Betonung der 'lokalen und situationsspezifischen Umstände' durch Knorr Cetina die Interpretation von Forschungsergebnissen verändern?
Nennen Sie zwei Gründe, warum weibliche Forscherinnen historisch oft aus der Geschichtsschreibung ausgeschlossen wurden.
Nennen Sie zwei Gründe, warum weibliche Forscherinnen historisch oft aus der Geschichtsschreibung ausgeschlossen wurden.
Erklären Sie kurz, was unter dem Begriff 'Patronage' im Kontext der Wissenschaft zu verstehen ist und nennen Sie ein historisches Beispiel.
Erklären Sie kurz, was unter dem Begriff 'Patronage' im Kontext der Wissenschaft zu verstehen ist und nennen Sie ein historisches Beispiel.
Inwiefern kann militärische Patronage die Schwerpunkte in den Umweltwissenschaften beeinflussen?
Inwiefern kann militärische Patronage die Schwerpunkte in den Umweltwissenschaften beeinflussen?
Nennen Sie zwei wissenschaftliche Disziplinen, die sich neben der Wissenschaftssoziologie mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Geschlecht beschäftigen.
Nennen Sie zwei wissenschaftliche Disziplinen, die sich neben der Wissenschaftssoziologie mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Geschlecht beschäftigen.
Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden im Kontext der Wissenschaftssoziologie.
Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden im Kontext der Wissenschaftssoziologie.
Welche Frage bezüglich der Autonomie von Forschung stellt sich besonders bei Formen der Patronage?
Welche Frage bezüglich der Autonomie von Forschung stellt sich besonders bei Formen der Patronage?
Wie könnte feministische Science-Fiction als eine 'Gegendarstellung' im Kontext von Wissenschaft und Geschlecht verstanden werden?
Wie könnte feministische Science-Fiction als eine 'Gegendarstellung' im Kontext von Wissenschaft und Geschlecht verstanden werden?
Nennen Sie zwei Beispiele für sozioökonomische Faktoren, die die Möglichkeit zur Ausübung von 'Care-Arbeit' beeinflussen können.
Nennen Sie zwei Beispiele für sozioökonomische Faktoren, die die Möglichkeit zur Ausübung von 'Care-Arbeit' beeinflussen können.
Beschreiben Sie kurz den Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Wissenschaftlern in den USA zwischen 1960 und 1970, und nennen Sie einen möglichen Grund für diese Veränderung.
Beschreiben Sie kurz den Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Wissenschaftlern in den USA zwischen 1960 und 1970, und nennen Sie einen möglichen Grund für diese Veränderung.
Nennen Sie zwei internationale Organisationen, die von Wissenschaftlern gegründet wurden, um sich für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung einzusetzen. Wann wurden diese ca. gegründet?
Nennen Sie zwei internationale Organisationen, die von Wissenschaftlern gegründet wurden, um sich für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung einzusetzen. Wann wurden diese ca. gegründet?
Was bedeutet der Begriff 'military science complex' im Kontext der Wissenschaftskritik der 1960er und 1970er Jahre?
Was bedeutet der Begriff 'military science complex' im Kontext der Wissenschaftskritik der 1960er und 1970er Jahre?
Erläutern Sie, inwiefern die Kritik an der Wissenschaft in den 1960er und 1970er Jahren nicht nur die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern auch die Inhalte selbst betraf.
Erläutern Sie, inwiefern die Kritik an der Wissenschaft in den 1960er und 1970er Jahren nicht nur die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern auch die Inhalte selbst betraf.
Beschreiben Sie, was Kritiker mit dem Begriff der 'männlichen' Wissenschaft meinten.
Beschreiben Sie, was Kritiker mit dem Begriff der 'männlichen' Wissenschaft meinten.
Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Kriminologie kritisiert wurden und warum.
Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Kriminologie kritisiert wurden und warum.
Inwiefern unterscheidet sich die Haltung der in sozialen Bewegungen engagierten Wissenschaftler von einer generellen 'Anti-Wissenschaft'-Haltung?
Inwiefern unterscheidet sich die Haltung der in sozialen Bewegungen engagierten Wissenschaftler von einer generellen 'Anti-Wissenschaft'-Haltung?
Welche Rolle spielten soziale Bewegungen wie die Friedens-, Umwelt- und Frauenbewegung bei der Entstehung der Wissenschaftskritik in den 1960er und 1970er Jahren?
Welche Rolle spielten soziale Bewegungen wie die Friedens-, Umwelt- und Frauenbewegung bei der Entstehung der Wissenschaftskritik in den 1960er und 1970er Jahren?
Wie beeinflusst die Zusammenarbeit zwischen sozialen Bewegungen und Wissenschaftlern die Wissensgenese im Bereich Umweltgerechtigkeit?
Wie beeinflusst die Zusammenarbeit zwischen sozialen Bewegungen und Wissenschaftlern die Wissensgenese im Bereich Umweltgerechtigkeit?
Erläutern Sie den Begriff 'Survival Science' im Kontext der Umweltbewegung und nennen Sie zwei Ziele, die diese verfolgt.
Erläutern Sie den Begriff 'Survival Science' im Kontext der Umweltbewegung und nennen Sie zwei Ziele, die diese verfolgt.
Nennen Sie zwei Charakteristika von 'Crisis Disciplines' und geben Sie je ein Beispiel.
Nennen Sie zwei Charakteristika von 'Crisis Disciplines' und geben Sie je ein Beispiel.
Beschreiben Sie die Rolle sozialer Bewegungen bei der strukturellen Transformation der Wissenschaftsordnung durch 'Crisis Disciplines'.
Beschreiben Sie die Rolle sozialer Bewegungen bei der strukturellen Transformation der Wissenschaftsordnung durch 'Crisis Disciplines'.
Inwiefern unterscheidet sich der Ansatz der 'Environmental Justice'-Bewegung von traditionellen Umweltschutzbewegungen?
Inwiefern unterscheidet sich der Ansatz der 'Environmental Justice'-Bewegung von traditionellen Umweltschutzbewegungen?
Nennen Sie einen konkreten Weg, wie soziale Bewegungen mit professionellen Wissenschaftlern und Journalistinnen zusammenarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen.
Nennen Sie einen konkreten Weg, wie soziale Bewegungen mit professionellen Wissenschaftlern und Journalistinnen zusammenarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen.
Wie trägt das Konzept der 'participatory science' zur Arbeit von sozialen Bewegungen im Bereich des Umweltschutzes bei?
Wie trägt das Konzept der 'participatory science' zur Arbeit von sozialen Bewegungen im Bereich des Umweltschutzes bei?
Welche Dynamik entstand während des Kalten Krieges zwischen der Formierung sozialer Bewegungen und der Entstehung neuer wissenschaftlicher Fachgebiete?
Welche Dynamik entstand während des Kalten Krieges zwischen der Formierung sozialer Bewegungen und der Entstehung neuer wissenschaftlicher Fachgebiete?
Flashcards
Paradigmenwechsel
Paradigmenwechsel
Ein grundlegender Wandel in den Denkweisen und Konzepten eines wissenschaftlichen Feldes.
Wissenschaftssoziologie (neu)
Wissenschaftssoziologie (neu)
Die Betrachtung wissenschaftlicher Entwicklungen und Entscheidungen im Kontext sozialer und epistemischer Werte von Forschungsgemeinschaften.
Robert K. Merton
Robert K. Merton
Amerikanischer Soziologe und Mitbegründer der modernen Soziologie.
Mertons Dissertation (1938)
Mertons Dissertation (1938)
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Mertons Perspektive
Mertons Perspektive
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Mertons Beitrag
Mertons Beitrag
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Institutionalistisches Programm
Institutionalistisches Programm
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Soziologische Frage (Wissenschaft)
Soziologische Frage (Wissenschaft)
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Inscription Devices
Inscription Devices
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Knorr Cetinas Forschung
Knorr Cetinas Forschung
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Boundary-work (Gieryn)
Boundary-work (Gieryn)
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Bedeutung des Ortes (Gieryn)
Bedeutung des Ortes (Gieryn)
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Verwissenschaftlichung des Sozialen
Verwissenschaftlichung des Sozialen
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Trivialisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse
Trivialisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse
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Verwissenschaftlichung des Sozialen
Verwissenschaftlichung des Sozialen
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Alltagsgespräche und Wissenschaft
Alltagsgespräche und Wissenschaft
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Helmut Schelsky
Helmut Schelsky
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Universitätsidealismus
Universitätsidealismus
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Deutsche Universitätsstruktur
Deutsche Universitätsstruktur
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Dezentraler Wettbewerb (Deutschland)
Dezentraler Wettbewerb (Deutschland)
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Außeruniversitäre Institute (Deutschland)
Außeruniversitäre Institute (Deutschland)
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Nordamerikanische Universitätsstruktur
Nordamerikanische Universitätsstruktur
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Tenure Track
Tenure Track
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Professional Schools
Professional Schools
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Geschlecht und Wissenschaft
Geschlecht und Wissenschaft
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Ausschluss in der Wissenschaft
Ausschluss in der Wissenschaft
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Gegendarstellungen
Gegendarstellungen
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Verwandte Forschungsbereiche
Verwandte Forschungsbereiche
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Forschungsmethoden
Forschungsmethoden
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Patronage
Patronage
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Militärische Patronage
Militärische Patronage
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Auflagen der Patronage
Auflagen der Patronage
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Environmental Justice
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Participatory Science
Participatory Science
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Soziale Bewegung & Wissenschaft
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Survival Science
Survival Science
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Survival Science: Disziplinen
Survival Science: Disziplinen
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Crisis Disciplines
Crisis Disciplines
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Beispiele: Crisis Disciplines
Beispiele: Crisis Disciplines
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Soziale Bewegung & Forschung
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Wandel der Wissenschaftsansicht (1960-1970)
Wandel der Wissenschaftsansicht (1960-1970)
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Zunehmende Kritik an Wissenschaft (1960er)
Zunehmende Kritik an Wissenschaft (1960er)
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Internationale Wissenschaftlergruppen
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"Bessere Wissenschaft"
"Bessere Wissenschaft"
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Wissenschaft für den Frieden
Wissenschaft für den Frieden
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Wissenschaft "for the people"
Wissenschaft "for the people"
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Umweltfreundliche Wissenschaft
Umweltfreundliche Wissenschaft
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Kritik am biologischen Determinismus
Kritik am biologischen Determinismus
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Study Notes
WSoz VL01: Überblick Wissenschaftssoziologie
Warum Wissenschaftssoziologie?
- Wissenschaft hat zentrale Bedeutung für die Entstehung und Funktionsweise fast aller Forschungsgegenstände der Soziologie.
- Wissenschaftliches Wissen beeinflusst den Ausbau gesellschaftlicher Institutionen und Organisationen sowie die Entwicklung und Bezugnahme auf soziale Normen und materielle Grundlagen.
- Wer die Gesellschaft verstehen will, sollte die Wissenschaft verstehen, da sie Resultat und Teil sozialer Prozesse ist.
- Die Analyse der Entstehung und Funktionsweise von Wissenschaft ist wichtig für diejenigen, die Wissenschaft selbst betreiben.
Wichtigste Gegenstände/Themen/Schwerpunkte
- Wissenschaft als gesellschaftliche Institution.
- Wissenschaft als Institution, Feld und Teilsystem der Gesellschaft.
- Reputationssystem der Wissenschaft.
- Laborforschung.
- Experimentieren und die Actor-Network-Theory.
- Objekte und ihre Sozialität.
- Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Medien.
- Aktuelle Themen sind Technoscience, Wissenschaft und anderes Wissen sowie Governance der Wissenschaft.
Fokus Wissenschaft als sozialer Prozess
- Wissenschaftssoziologische Forschung konzentriert sich auf die Produktion, die Gründe und die Art und Weise, wie produziert und gebraucht wird.
- Produziertes Wissen wird als Ergebnis langwieriger, komplexer und vielschichtiger Prozesse betrachtet, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.
- Transformationen in der Wissenschaft sind oft langsam und nicht-linear.
- Diese Faktoren beinhalten Strukturen, Prozesse, Ereignisse und Handlungen auf Makro-, Meso- und Mikroebene der Gesellschaft.
Ausgewählte Ansätze: Ludwik Fleck (1896–1961)
- Ludwik Fleck war ein polnisch-jüdischer Mediziner und Mikrobiologe, der zur Diagnose und Bekämpfung von Infektionskrankheiten forschte.
- Er entwickelte im Ghetto Lwów einen Impfstoff gegen Typhus und setzte seine Forschung nach dem Holocaust fort.
- Fleck setzte sich früh mit wissenschaftstheoretischen Fragen auseinander und veröffentlichte 1935 das Buch „Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache".
- Das Buch erlangte erst nach Thomas S. Kuhns Erwähnung mehr Beachtung und gilt heute als Klassiker der Wissenschaftssoziologie.
- Fleck kritisiert die bisherige Wissenschaftstheorie für die Untersuchung von Erkenntnisprozessen, die bereits als wissenschaftliche Tatsachen gelten.
- Er verwendet die Konzepte „Denkstil“ und „Denkkollektiv", um die historische und soziale Bedingtheit zu verdeutlichen.
- Der Denkstil ist ein im Wissenschaftsfeld vorherrschender epistemischer Modus, der sich in Denkkollektiven entwickelt.
- Wissenschaftliche Erkenntnis ist somit ein sozialer/kollektiver Prozess.
- Fleck betont, dass sowohl esoterische als auch exoterische Ideen eine Rolle in der wissenschaftlichen Erkenntnis spielen.
Thomas S. Kuhn (1922–1996)
- Thomas S. Kuhn war ein einflussreicher Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftstheoretiker.
- Sein Werk „The structure of scientific revolutions“ (1962) untersucht, wie wissenschaftliche Erkenntnisse erlangt werden, und vertritt eine historische Argumentationslinie.
- Kuhn unterscheidet zwischen normaler und revolutionärer Wissenschaft und entwickelt das Konzept des Paradigmas.
- Normale Wissenschaft ist die Anhäufung wissenschaftlichen Wissens durch neue Erkenntnisse, die auf vorhandenen Konzepten und Instrumenten aufbauen.
- Revolutionäre Wissenschaft verändert die Denkweise über Phänomene derart, dass sich neues Wissen nicht einfach in altes einfügen lässt.
- Es kommt zu einem Paradigmenwechsel.
- Für die Wissenschaftssoziologie bedeutet dies, dass nicht mehr das Individuum, sondern wissenschaftliche Gemeinschaften im Fokus stehen und epistemische Werte eine Rolle spielen.
Robert K. Merton (1910 – 2003)
- Robert K. Merton gilt als Mitbegründer der modernen Soziologie und der empirischen Sozialforschung.
- In seiner Dissertation untersuchte er motivationale und normative Bedingungen für wissenschaftliches Handeln.
- Merton wird als ein Mitbegründer der Wissenschaftssoziologie gesehen.
- Er beschäftigte sich mit der Frage nach den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und normativen Prinzipien, die es ermöglichen, dass Wissenschaft ihre Aufgabe optimal erfüllen kann.
- In seinem Artikel „Science and Technology in a Democratic Order“ (1942) befasste er sich mit dem Verhältnis der Wissenschaft zur gesellschaftlichen Ordnung und betonte die Autonomie und den spezifischen Ethos der Wissenschaft.
- Merton entwickelte Normen, die die moderne Wissenschaft charakterisieren: Universalismus, Kommunismus, Desinteressiertheit und organisierter Skeptizismus.
- Merton argumentierte, dass Wissenschaft nicht als Produkt individueller Genies missverstanden werden sollte, sondern durch den Ethos der Wissenschaft gefördert wird.
Soziologie wissenschaftlichen Wissens/die konstruktivistische Wende
- Mertons institutionalistisches Programm wurde dafür kritisiert, dass die Entstehungsbedingungen und Inhalte des wissenschaftlichen Wissens ausgeklammert wurden.
- In den 1970er Jahren entstand eine Soziologie wissenschaftlichen Wissens (SSK).
- David Bloor veröffentlichte 1976 das Buch „Knowledge and Social Imagery", in dem er die soziologische Untersuchung des Inhalts und des Wesens wissenschaftlichen Wissens forderte.
Die Laborstudien
- In den 1970er Jahren entwickelten sich Forschungspraktiken, die später im Feld der Science and Technology Studies (STS) unter dem Begriff Laborstudien zusammengefasst wurden.
- Die Forscher interessierten sich für den Konstruktionsprozess wissenschaftlichen Wissens und legten den Fokus auf die konkreten Praktiken und Materialitäten der naturwissenschaftlichen Erkenntnisproduktion im Labor.
- Merkmale der Laborstudien sind das spezifische Interesse am Labor, die ethnographische Idee der Fremdheit und die detaillierte Beschreibung des Herstellungsprozesses naturwissenschaftlichen Wissens.
Die Laborstudien: Bruno Latour/Steve Woolgar und Karin Knorr Cetina
- Forscher beschreiben die Selektionen im Forschungsprozess, die Entscheidungen und den Einfluss von Gelegenheiten, Instrumenten und Materialien.
- Bruno Latour und Steve Woolgar setzten sich insbesondere mit der Rolle von Instrumenten auseinander und fragten, wie aus einem Untersuchungsgegenstand eine wissenschaftliche Aussage wird.
- Karin Knorr Cetina hob die lokalen und situationsspezifischen Umstände der Forschung hervor und betonte die Besonderheiten jeder Forschungssituation.
Thomas F. Gieryn (*1950)
- Thomas F. Gieryn entwickelte das Konzept „boundary-work", das die Praktiken und Strategien untersucht, mit denen Wissenschaftler ihre eigene Arbeit als wissenschaftlich darstellen und von anderen Wissensformen abgrenzen.
- Gieryn setzte sich außerdem mit der Bedeutung des Ortes für die Glaubwürdigkeit und Legitimität von wissenschaftlichem Wissen auseinander.
WSoz VL02: Verwissenschaftlichung des Sozialen
Überblick Definitionen
- Verwissenschaftlichung des Sozialen: Dauerhafte Präsenz humanwissenschaftlicher Experten und Forschungsergebnisse in verschiedenen Bereichen.
- Systematisierung von Wissen über soziale Zusammenhänge und Etablierung spezialisierter Experten für ein steigendes Arsenal von Sozialtechniken.
Kernelemente: Beteiligte Felder und Ziele
- Verschiedene Disziplinen und Felder sind beteiligt, nicht nur Sozialwissenschaften.
- "Das Soziale": Das Soziale, das diese Expert*innen als "Soziales" erforschten und beschrieben (und dabei so benannten) umfasste Bereiche des Denkens, Fühlens und Handelns.
- Ziel: Produktion von anwendbarem Wissen für die Regulierung auf allen Ebenen.
Kontext
- Verwissenschaftlichung des Sozialen: Teil historischer Basisprozesse und Entwicklungen.
- Entstehung und Konsolidierung des modernen Sozialstaates und Wohlfahrtswesens.
- Bürokratisierung, Professionalisierung.
- Nationenbildung und Nationalismus: Das allgemeine Gute war nationenbezogen.
- Kolonialismus, Säkularisierung und Sozialdisziplinierung.
Gebiete und Beispiele
- Zeit: Manipulation gesellschaftlicher Aktivitätsphasen zur besseren Ausnutzung der Solarenergie.
- Schlaf: Ein Atavismus des staatlichen Social Engineering des frühen 20. Jahrhunderts.
- Gesellschaftswissen und Politik: Politisierung der Wissenschaft.
- Wissenschaft zur Lösung sozialer Probleme: Kriminalität, Armut, Kolonialismus, sexuelle Devianz, Wahnsinn, Migration und kulturelle Differenz.
WSoz VL03: Strukturwandel von Universitäten aus globaler Perspektive
Der Mythos der Humboldtschen Universität
- Einheit und Freiheit von Forschung und Lehre.
- Zweckfreie, „reine“ Forschung an der Universität.
- Heranbildung sittlicher Führungspersönlichkeiten.
- Einheit aller Wissenschaften, vermittelt durch die Philosophie.
Inthronisierung der neuhumanistischen Universitätsidee (1900-1910)
- Publikation der Humboldtschen „Denkschrift über die äußere und innere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin”
- Popularisierung durch Adolf von Harnack und Eduard Spranger.
- Synthetisch idealistische Wissenschaftskonzeption.
Konsolidierung der neuhumanistischen Universitätsidee (1910-1930)
- Situation Deutschlands nach dem Verlust des Ersten Weltkriegs.
- Ablehnung der Weimarer Republik.
- Verdopplung der Studierendenzahlen und akademische Überfüllungskrise.
Restauration der neuhumanistischen Universitätsidee (seit 1945)
- Gleichschaltung der Universitäten und Vertreibung jüdischer Gelehrter.
- Restauration nach 1945 in negativer Abgrenzung zum Nationalsozialismus in Ost- und Westdeutschland.
Die globale Führungsrolle der Vereinigten Staaten
- Interne Organisationsstruktur der deutschen Universität: Schwache Leitung, langsame kollegiale Organe, hierarchische Lehrstuhlstruktur.
- Interne Organisationsstruktur der nordamerikanischen Universität: Starke Leitung, effektive Aufsichtsräte, Department-Struktur mit Karrieresystem, forschungsorientierte Nachwuchsausbildung.
- Interner Wettbewerb und dezentraler Wettbewerb entfalten sich mit voller Wucht.
Unternehmerische Universitäten in Europa
- Das Konzept der „unternehmerischen Universität“ nach Burton Clark.
- Geringe Selbststeuerungsfähigkeit und staatliche Abhängigkeit.
- Ursachen, demand-response imbalance: Externe Anforderungen an die Universität übersteigen ihre Fähigkeiten: Vervielfachung der Studierenden.
- Unmittelbare Folgen: Chronische Unterfinanzierung und Entscheidungsblockaden.
Die neue amerikanische Universität
- US-amerikanische Universitäten sind global gesehen führend, aber es gilt das Prinzip der Exklusion.
- Das Leitbild der Arizona State University (ASU) enthält Elemente der unternehmerischen Universität im Sinne von Clark.
- Die ASU umfasst aber zugleich die Inklusion breiter Bevölkerungsschichten.
WSoz VL04: Stratifikation und Statushierarchien
Einführung
- Universitätsrankings.
Universität und Status:
- Was sind „Elite“-Universitäten?
- Selektivität in Student Admission / „What it takes to get into the Ivy League“.
- Die Zulassungsentscheidungen basieren auf hohen Testergebnissen und erstklassigen Noten.
Definition: Stratifikation und Statushierarchien
- Status: Ungleichheit
- Stratifikationssystem: Die Institutionen, die soziale Ungleichheit erzeugen und aufrecht erhalten.
Die strukturelle Messung von universitärem Prestige
- Das akademische Kastensystem: Prestigehierarchien.
- Akademische Abteilungen ist allgemein als an der wissenschaftlichen Produktivität ihrer Fakultät und Absolventen verwurzelt verstanden
Strukturelle Messung in „Faculty Placement Studies“
- Personalbeschaffung als Status-Anerkennung
- Prestige ist kein indiv. Attribut, sondern wird v d Position in einem soz Netzwerk abgeleitet: PhD Austausch-Netzwerke.
Schlussfolgerungen aus früheren Fakultätsvermittlungsstudien
- Akademische Disziplinen sind dicht verbundene Netzwerke von Abteilungen.
- Fakultät Position sind eine zentrale Ressource in interdepartementalen Wettbewerb.
Universality of prestige hierarchies across fields USA
- Schlussfolgerungen aus Studien zur Vermittlung von Fakultäten.
US Präsidentschaftswahl: Anti-elitäre Propaganda.
- Verfügbare Ergebnisse unterstützen nicht die Schlussfolgerung einer allgemeinen Krise des öffentlichen Vertrauens in die Wissenschaft, sondern eine Krise des konservativen Vertrauens in die Wissenschaft.
WSoz VL05: Wissenschaft und Geschlecht// Geschlechterverhältnisse
Einführung
- Wissenschaftsoziolog*innen stoßen oft (überall + oft, ohne danach zu suchen) auf das Thema „Wissenschaft und Geschlecht“.
- Auch die Prägung v Wissenschaft durch andere soz Faktoren, präsentiert sich in verschiedenen Daten auf mannigfaltige Weise.
Wiederholung (2. Sitzung): Warum Wissenschaftssoziologie?
- Wissenschaft Informationen. Entwicklung
- Wissenschaft verstehen sollte, sollte Gesellschaft verstehen.
Was ist Geschlecht?
- Eine Selbstverständlichkeit
- Geschlechterordnung
- Geschlechterhabitus
Geschlecht als analytische Kategorie in der Untersuchung von Wissenschaft und Technik
- Geschlecht ist eine „nützliche Kategorie" (Joan Scott 2010) zur Analyse von: Ziele,Wo + wie, welches Wissen/Technik.
Geschlecht als Forschungsgegenstand – Geschlecht als Produkt von Wissenschaft und Technik
- Geschlecht wird in wissenschaftl Wissen zugeordnet
- Wissenschaftl Wissen ü Geschlecht kann auch Ausgangspunkt sein für mat Praktiken der Geschlechtskörperformierung.
WSoz VL06) Militärisch- industriell-staatliche Patronage im Kalten Krieg// Patronage und Agnotologie
Patronage und Wissenschaft
- Patronage bedeutet, dass wissenschaftliche Forschung einen – im wörtlichen Sinne - „Patron“ hat, der Ressourcen zu ihrer Durchführung und zur Verbreitung ihrer Ergebnisse zur Verfügung stellt.
- Wissenschaft und Forschung generieren üblicherweise nicht die finanziellen und personellen Ressourcen, die zu ihrer Durchführung notwendig sind, die Ressourcen kommen „von außen“.
Militärische Patronage in den Umweltwissenschaften
- Military patronage and the assimilation of science into the highest levels of national security and foreign policy planning – shaped the character [of] the physical environmental sciences. Elemente militärischer Patronage: neue Forschungsfragen Agendasetting und disziplinäre / thematische Schwerpunktsetzung:
Politische Patronage in den Sozialwissenschaften
- Themen der vom CCF geförderten Study Groups und Minerva
Wirtschaftliche Patronage in den Lebenswissenschaften
- Gegenüberstellung von Universitätsforschung und Industrieforschung.
Diskussion und Ausblick
- Ohne Patronage gibt es keine wissenschaftliche Forschung
- Die Patronage ist ein historisches Phänomen
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