Übergang ins Jugendalter
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Questions and Answers

Was sind typische kognitive Veränderungen in der Adoleszenz? (Wählen Sie alle zutreffenden Antworten aus)

  • Vermehrter Fokus auf externe Perspektiven
  • Abnahme der fluiden Intelligenz
  • Zunahme der Verarbeitungsgeschwindigkeit (correct)
  • Verbesserung der Selbstregulationskompetenzen (correct)
  • Was beinhaltet eine Entwicklungsaufgabe laut Havighurst?

    Eine Aufgabe, die sich in einer bestimmten Lebensperiode des Individuums stellt und deren erfolgreiche Bewältigung zu Glück und Erfolg führt.

    Eine mögliche neurobiologische Veränderung in der Adoleszenz ist die Zunahme der grauen Substanz. (Wahr/Falsch)

    False

    Was impliziert der Begriff 'Personal Fable' im Jugend-Egozentrismus nach Elkind, 1985?

    <p>Glaube an die Einzigartigkeit des eigenen Denkens und Handelns</p> Signup and view all the answers

    In der Jugendphase können sich psychische Störungen manifestieren.

    <p>True</p> Signup and view all the answers

    Der ______ nach Elkind, 1967, beinhaltet, dass das eigene Erleben und Verhalten oft mit Selbstzweifeln verbunden ist.

    <p>Jugend-Egozentrismus</p> Signup and view all the answers

    Welche Herausforderung gibt es bei der Datenerhebung in der frühen Kindheit?

    <p>Sprachliche Kommunikation kann nicht zur Datengewinnung genutzt werden</p> Signup and view all the answers

    Welche Methode wird verwendet, um die Vorlieben eines Säuglings für bestimmte Stimuli zu erfassen?

    <p>Das Präferenzparadigma</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Merkmal von Säuglingen, wenn sie unerwartete Ereignisse erleben?

    <p>Sie betrachten die Ereignisse länger oder zeigen Anzeichen von Verunsicherung</p> Signup and view all the answers

    Was ist das Paradigma der verzögerten Nachahmung?

    <p>Ein Paradigma, bei dem Kindern Modellhandlungen vorgeführt werden, die nach einem Zeitintervall imitiert werden sollen</p> Signup and view all the answers

    Was ist das Hauptziel der Beobachtung in experimentellen Kontexten?

    <p>Die Reaktion des Säuglings auf Stimuli zu erfassen</p> Signup and view all the answers

    Welche Methode wird verwendet, um die Reaktion des Säuglings auf Stimuli zu erfassen?

    <p>Systematischer Einsatz von Stimuli</p> Signup and view all the answers

    Ab welchem Alter kann das Paradigma der verzögerten Nachahmung eingesetzt werden?

    <p>Ab 6 Monaten</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein wesentliches Merkmal des Paradigmas der verzögerten Nachahmung?

    <p>Es erfordert motorische Reproduktionsfähigkeiten</p> Signup and view all the answers

    Was ist das Ergebnis der Beobachtung in experimentellen Kontexten?

    <p>Die Reaktion des Säuglings auf Stimuli wird erfasst</p> Signup and view all the answers

    Was ist das Hauptanwendungsbereich des Paradigmas der verzögerten Nachahmung?

    <p>Lern- und Gedächtnisforschung</p> Signup and view all the answers

    Wie viele Kohorten werden in diesem Beispiel untersucht?

    <p>3</p> Signup and view all the answers

    In welchen Jahren werden die Kohorten untersucht?

    <p>1965, 1975, 1985, 1995</p> Signup and view all the answers

    Was geht den Kompetenzen zur Sprachproduktion bei Kindern voraus?

    <p>Das Sprachverständnis</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Ziel der Datenerhebungsmethoden in späteren Entwicklungsabschnitten?

    <p>Die Untersuchung von Sprachverständnis und -produktion</p> Signup and view all the answers

    Was ist der Zweck der Datenerhebung in der Entwicklungspychologie?

    <p>Um die Reaktion des Säuglings auf Stimuli zu erfassen</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine Voraussetzung für die Anwendung des Paradigmas der verzögerten Nachahmung?

    <p>Das Kind muss über motorische Reproduktionsfähigkeiten verfügen</p> Signup and view all the answers

    Welches Paradigma wird verwendet, um zu überprüfen, ob Säuglinge Reize voneinander differenzieren können?

    <p>Habituations-Dishabituation-Paradigma</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Ziel des Habituations-Dishabituation-Paradigmas?

    <p>Die Überprüfung, ob Säuglinge Reize voneinander differenzieren können</p> Signup and view all the answers

    Welches Paradigma wird verwendet, um zu untersuchen, ob Säuglinge Relationen innerhalb von Stimulusserien erkennen?

    <p>Erwartungs-Induktion-Paradigma</p> Signup and view all the answers

    Wodurch lassen sich die Erwartungen eines Säuglings erkennen?

    <p>Durch Beobachtung seines Verhaltens</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Ergebnis des Habituations-Dishabituation-Paradigmas?

    <p>Die Beobachtung einer Orientierungsreaktion</p> Signup and view all the answers

    Welches Paradigma wird verwendet, um zu untersuchen, ob Säuglinge Erwartungen über eintretende Ereignisse haben?

    <p>Erwartungs-Enttäuschung-Paradigma</p> Signup and view all the answers

    Wie können die Relationen, die ein Säugling erkennen soll, beschrieben werden?

    <p>Als Kontingenzen zwischen Stimuli und eigenem Verhalten</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein möglicher Einsatzbereich des Habituations-Dishabituation-Paradigmas?

    <p>Die Untersuchung der kognitiven Fähigkeiten von Säuglingen</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Der Übergang vom Kindes- zum Jugendalter

    • Frühe Sichtweisen auf die Adoleszenz:
      • Rousseau (18. Jahrhundert): Erhöhte Emotionalität und Konflikte mit Erwachsenen als natürliche Folgen des biologischen Umbruchs in der Adoleszenz
      • Stanley Hall (20. Jahrhundert): Evolutionsbiologischer Vergleich: Adoleszenz als Umbruchphase, vergleichbar mit der Entwicklung vom "Wilden" zum "zivilisierten Menschen"
      • Freud: Adoleszenz: Genitale Phase → Wiedererwachen instinktabhängiger Triebe, was zu psychosozialen Konflikten und rücksichtslosem Verhalten führt

    Soziokulturelle und aktuelle Sichtweise

    • Soziokulturelle Sichtweise:
      • Annahme einer biologisch determinierten "Sturm und Drang"-Periode nicht haltbar
      • Nur leichter Anstieg psychischer Auffälligkeiten von der Kindheit zur Adoleszenz (2%)
      • "Emotionale Aufruhr" ist nicht zwangsläufig ein Merkmal der Adoleszenz
      • Kulturanthropologische Studien zeigen, dass in anderen Kulturen die Adoleszenz äußerst entspannt durchlebt wird (z.B. Samoa)
    • Aktuelle Sichtweise:
      • Psychische Veränderungen in der Adoleszenz werden bestimmt durch biologische, soziale und kulturelle Faktoren
      • Konzept der (psychosozialen) Entwicklungsaufgaben (z.B. Havighurst, Erikson)

    Entwicklungsaufgaben nach Havighurst

    • Eine Entwicklungsaufgabe ist eine Aufgabe, die sich in einer bestimmten Lebensperiode des Individuums stellt
    • Erfolgreiche Bewältigung führt zu Glück und Erfolg, Versagen führt zu Unglück und Schwierigkeiten bei der Bewältigung späterer Aufgaben
    • Entwicklungsaufgaben können sich im Laufe historischer Wandlungen verändern (z.B. Beruf, Selbstkonzept, Partnerschaft)

    Physikalische Veränderungen

    • Eintritt der Pubertät:
      • Mädchen: ca. 11 Jahre
      • Jungen: ca. 13 Jahre
    • Große Unterschiede/Range (Eintritt in die Pubertät) auch innerhalb der Geschlechter
    • Gründe:
      • Genetische und hormonelle Faktoren
      • Ernährung
      • Extremsport
      • Erkrankungen
    • Rolle des Körperfetts für den Pubertätseintritt
    • "Säkulare (= über längere Zeiträume wirkende) Akzeleration" (Beschleunigung): In Europa und den USA ist der Zeitpunkt des Pubertätseintritts in den letzten 120 Jahren stetig gesunken

    Neurobiologische Veränderungen

    • Zunahme der weißen Substanz, Abnahme der grauen Substanz
    • Verstärkter Abbau überschüssiger Neuronen
    • Nervenbahnen werden zunehmend myelinisiert → Beschleunigung der Informationsverarbeitung
    • Umbau der Hirnregionen sukzessive
    • Langsame Umstrukturierung: Bereich des limbischen Systems und präfrontaler Cortex
    • Durch Umstrukturierung vorübergehenden Probleme in der Emotionsverarbeitung und der kognitiven Handlungssteuerung

    Kognitive Veränderungen

    • Durch Zunahme von Verarbeitungsgeschwindigkeit → Zuwächse der fluiden Intelligenz
    • Verbesserungen bei der Handlungsplanung und Handlungskontrolle
    • Durch Reifung des präfrontalen Kortex zunehmende Verbesserung der Selbstregulationskompetenzen (Selbstkontrolle, Emotionsregulation)
    • Zunahme des abstrakten und formal-logischen Denkens (siehe Piaget)
    • Trotz kognitiver Entwicklungsfortschritte → Aufmerksamkeitsfokus stark auf sich selbst gerichtet (Jugendegozentriismus)
    • Typische Denkmuster: Glaube an die eigene Einzigartigkeit und von der sozialen Umgebung nicht verstanden werden

    Emotionale Veränderungen

    • Stimmungs-Gemütsschwankungen
    • Vermehrte negative Gefühlszustände
    • Allgemein:
      • Erhöhte emotionale Reagibilität
      • Erhöhte negative und verminderte positive Befindlichkeit

    Soziale Veränderungen

    • Loslösung/Abnabelung der Eltern
    • Vermehrte Konflikte zwischen Jugendlichen und ihren Eltern
    • Zunehmend wichtige soziale Einflussgröße: Peers
    • Positiv: Ausbau sozialer und kommunikativer Kompetenzen
    • Negativ: Beeinflussbarkeit auch bei Alkohol/Drogenkonsum, Gruppenzwängen/-druck, riskantes oder delinquentes Verhalten

    Anforderungen und Überforderungen

    • Durch das mögliche Zusammentreffen von Entwicklungsaufgaben, kritischen Lebensereignissen und alltäglichen Problemen kann es zu einem erhöhten Stresserleben kommen
    • Aber: noch wenig Erfahrung mit Stressbewältigungsstrategien → Gefahr von unangemessenen/schädlichen Bewältigungsmechanismen (z.B. Konsum)

    Entwicklungsabweichungen im Jugendalter

    • Jugendphase häufig labile und sensitive Phase, in der sich psychische Störungen oder Auffälligkeiten manifestieren können
    • Geschlechterunterschiede:
      • Mädchen mehr internalisierendes, Jungen mehr externalisierendes Problemverhalten
    • Störungsbilder, die in der Regel erst in der späten Kindheit oder im Jugendalter beginnen oder bei denen sich erst dann das volle und "klassische" Symptombild zeigt:
      • Essstörungen
      • Depressionen (Suizidalität bei Jugendlichen zweithäufigste Todesursache)
      • Substanzmissbrauch und Abhängigkeit
      • Aggressives und delinquentes Verhalten

    Entwicklungspädagogische Forschungsmethoden

    • Bei Säuglingen kann man Erwartungen über eintretende Ereignisse erkennen, wenn sie auf unerwartete Ereignisse mit Verunsicherung reagieren.
    • Das Paradigma der verzögerten Nachahmung wird verwendet, um zu prüfen, ob Kinder Modellhandlungen speichern können.
    • Diese Methode erfordert motorische Reproduktionsfähigkeiten seitens des Kindes und wird ab ca. 6 Monaten eingesetzt.

    Datenerhebungsmethoden in späteren Entwicklungsabschnitten

    • Sprachverständnis geht den Kompetenzen zur Sprachproduktion voraus.
    • Es werden Methoden eingesetzt, die nur Sprachverständnis erfordern, wie z.B. visuelles und akustisches Stimulusmaterial.
    • Es können auch Blick- oder Körperbewegungen oder physiologische Messungen eingesetzt werden.

    Habituations-Dishabituations-Paradigma

    • Dieses Paradigma überprüft, ob Säuglinge Reize voneinander differenzieren können.
    • Es wird erreicht durch wiederholte Darbietung gleichartiger Stimuli, bis eine Reizgewöhnung (Habituation) eingetreten ist.
    • Wenn ein Reiz präsentiert wird, den der Säugling als abweichend wahrnimmt, kommt es zu einer Orientierungsreaktion.

    Erwartungs-Induktions-Paradigma (Assoziationslernen)

    • Dieses Paradigma prüft, ob Säuglinge Relationen innerhalb von Stimulusserien erkennen können.
    • Durch Präsentation von Stimuli werden bei Säuglingen bestimmte Erwartungen erzeugt.
    • Die wahrzunehmenden Relationen können sich auf Kontingenzen zwischen Stimuli sowie auf Kontingenzen zwischen Stimuli und eigenem Verhalten beziehen.

    Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma

    • Dieses Paradigma prüft, ob Säuglinge bereits im frühen Alter Erwartungen über eintretende Ereignisse haben.
    • Die Erwartungen werden erkennbar, wenn etwas geschieht, das den Erwartungen widerspricht.

    Konvergenzmodell

    • Das Konvergenzmodell wird verwendet, um den Zusammenhang zwischen verschiedenen Variablen zu untersuchen.
    • Es werden drei Kohorten (20-, 30- und 40-jährige) in den Jahren 1965, 1975, 1985, 1995 und 2005 untersucht.

    Präferenzparadigma

    • Dieses Paradigma erfasst die Vorlieben eines Säuglings für bestimmte Stimuli.
    • Der Säugling wird zwei oder mehr Stimuli präsentiert und aus der Reaktion des Kindes wird auf seine Präferenz für einen der Stimuli geschlossen.

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    Lernen Sie die wichtigsten Theorien und Ansätze zur Adoleszenz, vom 18. Jahrhundert bis hin zu Freud. Erfahren Sie mehr über die biologischen und emotionalen Veränderungen in dieser Lebensphase.

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