Podcast
Questions and Answers
Wer ist laut der bereitgestellten Informationen primär für das Kapitel 'Analgesie' verantwortlich?
Wer ist laut der bereitgestellten Informationen primär für das Kapitel 'Analgesie' verantwortlich?
- D. Bieler
- B. Hossfeld
- M. Bernhard (correct)
- S. Braun
Welches der folgenden Themen wird NICHT von Björn Hußmann als Hauptverantwortlicher mitbetreut?
Welches der folgenden Themen wird NICHT von Björn Hußmann als Hauptverantwortlicher mitbetreut?
- Schockraum-Phase
- Gerinnungsmanagement
- Atemwegsmanagement (correct)
- Volumentherapie
Wer ist der Hauptverantwortliche für das Kapitel 'Wirbelsäule'?
Wer ist der Hauptverantwortliche für das Kapitel 'Wirbelsäule'?
- P. Kobbe (correct)
- D. Häske
- T. Helfen
- M. Kreinest
Welcher der genannten Autoren war an der systematischen Literaturrecherche zum Thema 'Atemwegsmanagement, Beatmung und Notfallnarkose' beteiligt?
Welcher der genannten Autoren war an der systematischen Literaturrecherche zum Thema 'Atemwegsmanagement, Beatmung und Notfallnarkose' beteiligt?
Welches Kapitel fällt in den Verantwortungsbereich von C. Kühne?
Welches Kapitel fällt in den Verantwortungsbereich von C. Kühne?
Für welches der genannten Kapitel trägt H. Lier die Hauptverantwortung?
Für welches der genannten Kapitel trägt H. Lier die Hauptverantwortung?
Welche Aussage trifft auf die Verantwortlichkeiten von S. Huber-Wagner zu?
Welche Aussage trifft auf die Verantwortlichkeiten von S. Huber-Wagner zu?
Wer ist laut der Informationen der Hauptverantwortliche für das Kapitel 'Endovaskuläre Therapie von Blutungen und Gefäßläsionen'?
Wer ist laut der Informationen der Hauptverantwortliche für das Kapitel 'Endovaskuläre Therapie von Blutungen und Gefäßläsionen'?
Wann sollte ein Tourniquet gemäß der aktuellen Empfehlungen angewendet werden?
Wann sollte ein Tourniquet gemäß der aktuellen Empfehlungen angewendet werden?
Was ist der nächste Schritt, nachdem ein Tourniquet bei einem Patienten mit unzugänglichem Blutungsort angelegt wurde und die akute Notfallsituation unter Kontrolle ist?
Was ist der nächste Schritt, nachdem ein Tourniquet bei einem Patienten mit unzugänglichem Blutungsort angelegt wurde und die akute Notfallsituation unter Kontrolle ist?
Welche Aussage trifft bezüglich der Anwendung von Kompressionsverbänden bei Traumata NICHT zu?
Welche Aussage trifft bezüglich der Anwendung von Kompressionsverbänden bei Traumata NICHT zu?
Was ist bei der Anwendung eines Tourniquets im präklinischen Setting besonders zu beachten?
Was ist bei der Anwendung eines Tourniquets im präklinischen Setting besonders zu beachten?
Welchen Evidenzgrad haben die Empfehlungen zur Anwendung von Tourniquets bei lebensgefährlichen Blutungen?
Welchen Evidenzgrad haben die Empfehlungen zur Anwendung von Tourniquets bei lebensgefährlichen Blutungen?
Bei welchen der folgenden Verletzungen wird nicht explizit die Anwendung von Chitosan-Wundauflagen empfohlen?
Bei welchen der folgenden Verletzungen wird nicht explizit die Anwendung von Chitosan-Wundauflagen empfohlen?
Welche Aussage trifft im Kontext der Leitlinie zur Polytrauma-/Schwerverletzten-Behandlung am ehesten auf die Anwendung von Hämostyptika zu?
Welche Aussage trifft im Kontext der Leitlinie zur Polytrauma-/Schwerverletzten-Behandlung am ehesten auf die Anwendung von Hämostyptika zu?
Welcher Evidenzgrad wird in der Leitlinie für die Empfehlung zur Anwendung von Chitosan-Verbänden bei Schuss- und Explosionsverletzungen genannt?
Welcher Evidenzgrad wird in der Leitlinie für die Empfehlung zur Anwendung von Chitosan-Verbänden bei Schuss- und Explosionsverletzungen genannt?
Bei welchen der genannten Indikationen beträgt die Konsensstärke der Empfehlung nicht 96%?
Bei welchen der genannten Indikationen beträgt die Konsensstärke der Empfehlung nicht 96%?
Welche der folgenden Kombinationen aus Verletzungsart und empfohlener Maßnahme zur Blutstillung ist gemäß der Leitlinie am ehesten geeignet?
Welche der folgenden Kombinationen aus Verletzungsart und empfohlener Maßnahme zur Blutstillung ist gemäß der Leitlinie am ehesten geeignet?
Ein Patient hat eine stark blutende Stichwunde am Bein (5 cm lang), verursacht durch einen Messerangriff. Der Fremdkörper wurde bereits entfernt. Welche Maßnahme ist gemäß der Leitlinie vorrangig?
Ein Patient hat eine stark blutende Stichwunde am Bein (5 cm lang), verursacht durch einen Messerangriff. Der Fremdkörper wurde bereits entfernt. Welche Maßnahme ist gemäß der Leitlinie vorrangig?
Ein Patient weist eine stark blutende Kopfschwartenverletzung nach einem Sturz auf. Welche der folgenden Maßnahmen ist gemäß der Leitlinie am ehesten indiziert?
Ein Patient weist eine stark blutende Kopfschwartenverletzung nach einem Sturz auf. Welche der folgenden Maßnahmen ist gemäß der Leitlinie am ehesten indiziert?
Bei einem Patienten mit starkem Nasenbluten (Epistaxis) sind posteriore Tamponaden nicht erfolgreich. Welche alternative Maßnahme kann gemäß der Leitlinie erwogen werden?
Bei einem Patienten mit starkem Nasenbluten (Epistaxis) sind posteriore Tamponaden nicht erfolgreich. Welche alternative Maßnahme kann gemäß der Leitlinie erwogen werden?
Welche der folgenden Maßnahmen ist keine empfohlene Erstmaßnahme bei Verdacht auf einen stark erhöhten intrakraniellen Druck mit Zeichen der transtentoriellen Herniation?
Welche der folgenden Maßnahmen ist keine empfohlene Erstmaßnahme bei Verdacht auf einen stark erhöhten intrakraniellen Druck mit Zeichen der transtentoriellen Herniation?
Wie sollte man sich bei einer perforierenden Verletzung am Kopf idealerweise nicht verhalten?
Wie sollte man sich bei einer perforierenden Verletzung am Kopf idealerweise nicht verhalten?
Was sollte nicht mit herausgeschlagenen Zähnen oder Zahnfragmenten geschehen?
Was sollte nicht mit herausgeschlagenen Zähnen oder Zahnfragmenten geschehen?
Welche Aussage zur körperlichen Untersuchung bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung ist am wenigsten zutreffend?
Welche Aussage zur körperlichen Untersuchung bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung ist am wenigsten zutreffend?
Welche der folgenden Massnahmen ist bei einem Patienten mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma (SHT) nicht indiziert, bevor ein erhöhter intrakranieller Druck bestätigt wurde?
Welche der folgenden Massnahmen ist bei einem Patienten mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma (SHT) nicht indiziert, bevor ein erhöhter intrakranieller Druck bestätigt wurde?
Eine junge Frau wird nach einem Autounfall mit Verdacht auf ein Polytrauma in die Notaufnahme eingeliefert. Sie ist ansprechbar, klagt aber über starke Nackenschmerzen. Welche der folgenden Maßnahmen sollte nicht durchgeführt werden?
Eine junge Frau wird nach einem Autounfall mit Verdacht auf ein Polytrauma in die Notaufnahme eingeliefert. Sie ist ansprechbar, klagt aber über starke Nackenschmerzen. Welche der folgenden Maßnahmen sollte nicht durchgeführt werden?
Ein Patient mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma zeigt eine zunehmende Pupillenerweiterung auf einer Seite. Welche Maßnahme ist hier von geringster Bedeutung?
Ein Patient mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma zeigt eine zunehmende Pupillenerweiterung auf einer Seite. Welche Maßnahme ist hier von geringster Bedeutung?
Welches der folgenden Symptome ist am wenigsten geeignet, um den Schweregrad eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT) direkt zu beurteilen?
Welches der folgenden Symptome ist am wenigsten geeignet, um den Schweregrad eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT) direkt zu beurteilen?
Welche Aussage über den Einsatz der Luftrettung bei Schwerverletzten ist am wenigsten zutreffend?
Welche Aussage über den Einsatz der Luftrettung bei Schwerverletzten ist am wenigsten zutreffend?
Warum ist die primäre Einlieferung von Schwerverletzten in ein geeignetes Traumazentrum von Bedeutung?
Warum ist die primäre Einlieferung von Schwerverletzten in ein geeignetes Traumazentrum von Bedeutung?
Bei einem Patienten mit einem penetrierenden Trauma des Thorax, welches Vorgehen ist am wichtigsten?
Bei einem Patienten mit einem penetrierenden Trauma des Thorax, welches Vorgehen ist am wichtigsten?
Welchen Vorteil bieten standardisierte Kommunikationsmethoden bei der Ãœbergabe von Schwerverletzten?
Welchen Vorteil bieten standardisierte Kommunikationsmethoden bei der Ãœbergabe von Schwerverletzten?
Was ist das Hauptziel von Ãœbungen und Trainings zur Triage bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV)?
Was ist das Hauptziel von Ãœbungen und Trainings zur Triage bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV)?
Welchen Einfluss hat die Konsensstärke einer Empfehlung (z.B. 94% für die Einlieferung in ein Traumazentrum) auf die praktische Anwendung?
Welchen Einfluss hat die Konsensstärke einer Empfehlung (z.B. 94% für die Einlieferung in ein Traumazentrum) auf die praktische Anwendung?
Warum ist es besonders wichtig, bei penetrierenden Verletzungen des Thorax oder Abdomens nicht zuerst eine umfassende Diagnostik am Einsatzort durchzuführen, sondern schnellstmöglich ein Traumazentrum anzusteuern?
Warum ist es besonders wichtig, bei penetrierenden Verletzungen des Thorax oder Abdomens nicht zuerst eine umfassende Diagnostik am Einsatzort durchzuführen, sondern schnellstmöglich ein Traumazentrum anzusteuern?
In welchen der folgenden Szenarien wäre der Transport in ein Traumazentrum am wenigsten indiziert?
In welchen der folgenden Szenarien wäre der Transport in ein Traumazentrum am wenigsten indiziert?
Welche Aussage beschreibt am besten den Zweck eines Krankenhausalarm- und Einsatzplans im Kontext eines Massenanfalls von Verletzten (MANV)?
Welche Aussage beschreibt am besten den Zweck eines Krankenhausalarm- und Einsatzplans im Kontext eines Massenanfalls von Verletzten (MANV)?
Warum ist es wichtig, dass verantwortliche Ärzte regelmäßig Übungen zur Vorbereitung auf eine (Terror-)MANV-Lage durchführen?
Warum ist es wichtig, dass verantwortliche Ärzte regelmäßig Übungen zur Vorbereitung auf eine (Terror-)MANV-Lage durchführen?
Welche Konsequenz könnte es haben, wenn ein Krankenhaus keinen aktuellen Krankenhausalarm- und Einsatzplan besitzt?
Welche Konsequenz könnte es haben, wenn ein Krankenhaus keinen aktuellen Krankenhausalarm- und Einsatzplan besitzt?
Warum ist die Nähe des Computertomographen (CT) zum Schockraum im Kontext der Schwerverletztenversorgung von Bedeutung?
Warum ist die Nähe des Computertomographen (CT) zum Schockraum im Kontext der Schwerverletztenversorgung von Bedeutung?
Welche funktionelle Bedeutung hat die räumliche Nähe von Schockraum, radiologischer Abteilung und OP-Abteilung zueinander?
Welche funktionelle Bedeutung hat die räumliche Nähe von Schockraum, radiologischer Abteilung und OP-Abteilung zueinander?
Wie beeinflusst die Größe des Schockraums (25-50 m² pro Patient) die Effektivität der Patientenversorgung?
Wie beeinflusst die Größe des Schockraums (25-50 m² pro Patient) die Effektivität der Patientenversorgung?
Ein Krankenhaus plant einen Neubau. Welche Überlegung bezüglich des Hubschrauberlandeplatzes sollte höchste Priorität haben, basierend auf den Empfehlungen zur Schwerverletztenversorgung?
Ein Krankenhaus plant einen Neubau. Welche Überlegung bezüglich des Hubschrauberlandeplatzes sollte höchste Priorität haben, basierend auf den Empfehlungen zur Schwerverletztenversorgung?
Welche der folgenden Maßnahmen würde nicht dazu beitragen, die Effizienz des Schockraums im Hinblick auf die Versorgung von Polytrauma-Patienten zu verbessern?
Welche der folgenden Maßnahmen würde nicht dazu beitragen, die Effizienz des Schockraums im Hinblick auf die Versorgung von Polytrauma-Patienten zu verbessern?
Flashcards
Kompressionsverband (bei penetrierendem Trauma)
Kompressionsverband (bei penetrierendem Trauma)
Bei penetrierendem Trauma am Torso/Extremitäten mit äußerlicher Blutung anwenden.
Kompressionsverband (bei stumpfem Trauma)
Kompressionsverband (bei stumpfem Trauma)
Auch bei stumpfem Trauma an Torso/Extremitäten zur Blutstillung geeignet.
Anwendung eines Tourniquets
Anwendung eines Tourniquets
Anwendung, wenn lebensbedrohliche Blutung anders nicht zu stoppen ist.
Tourniquet - Nachsorge
Tourniquet - Nachsorge
Signup and view all the flashcards
Tourniquet - Erstversorgung
Tourniquet - Erstversorgung
Signup and view all the flashcards
Atemwegsmanagement, Beatmung und Notfallnarkose
Atemwegsmanagement, Beatmung und Notfallnarkose
Signup and view all the flashcards
Gerinnungsmanagement und Volumentherapie
Gerinnungsmanagement und Volumentherapie
Signup and view all the flashcards
Analgesie
Analgesie
Signup and view all the flashcards
Thorax
Thorax
Signup and view all the flashcards
Schädel-Hirn-Trauma
Schädel-Hirn-Trauma
Signup and view all the flashcards
Wirbelsäule
Wirbelsäule
Signup and view all the flashcards
Extremitäten
Extremitäten
Signup and view all the flashcards
Transport und Zielklinik
Transport und Zielklinik
Signup and view all the flashcards
Chitosan bei Stichwunden
Chitosan bei Stichwunden
Signup and view all the flashcards
Chitosan bei Schussverletzungen
Chitosan bei Schussverletzungen
Signup and view all the flashcards
Hämostyptika im Stufenschema
Hämostyptika im Stufenschema
Signup and view all the flashcards
Chitosan bei Kopfschwartenverletzungen
Chitosan bei Kopfschwartenverletzungen
Signup and view all the flashcards
Pneumatische Tamponaden bei Epistaxis
Pneumatische Tamponaden bei Epistaxis
Signup and view all the flashcards
Hämostyptika Definition
Hämostyptika Definition
Signup and view all the flashcards
Vorteile von Hämostyptika
Vorteile von Hämostyptika
Signup and view all the flashcards
Wo können Hämostyptika eingesetzt werden?
Wo können Hämostyptika eingesetzt werden?
Signup and view all the flashcards
Hyperventilation/Hypertone Kochsalzlösung/Mannitol
Hyperventilation/Hypertone Kochsalzlösung/Mannitol
Signup and view all the flashcards
Perforierender Gegenstand
Perforierender Gegenstand
Signup and view all the flashcards
Herausgeschlagene Zähne/Fragmente
Herausgeschlagene Zähne/Fragmente
Signup and view all the flashcards
Körperliche Untersuchung der Wirbelsäule
Körperliche Untersuchung der Wirbelsäule
Signup and view all the flashcards
Massnahmen bei Hirndruck
Massnahmen bei Hirndruck
Signup and view all the flashcards
Diagnostische Massnahmen
Diagnostische Massnahmen
Signup and view all the flashcards
Hyperventilation
Hyperventilation
Signup and view all the flashcards
Hypertone Kochsalzlösung
Hypertone Kochsalzlösung
Signup and view all the flashcards
Krankenhausalarmplan
Krankenhausalarmplan
Signup and view all the flashcards
Ärzte-Vorbereitung MANV
Ärzte-Vorbereitung MANV
Signup and view all the flashcards
Schockraum Größe
Schockraum Größe
Signup and view all the flashcards
Schockraum-Lage
Schockraum-Lage
Signup and view all the flashcards
Hubschrauberlandeplatz
Hubschrauberlandeplatz
Signup and view all the flashcards
CT-Lage
CT-Lage
Signup and view all the flashcards
Schockraum-Algorithmus
Schockraum-Algorithmus
Signup and view all the flashcards
Schockraum-Größe
Schockraum-Größe
Signup and view all the flashcards
Einsatz der Luftrettung
Einsatz der Luftrettung
Signup and view all the flashcards
Zielklinik für Schwerverletzte
Zielklinik für Schwerverletzte
Signup and view all the flashcards
Penetrierendes Trauma - Transport
Penetrierendes Trauma - Transport
Signup and view all the flashcards
Standardisierte Kommunikation
Standardisierte Kommunikation
Signup and view all the flashcards
Triagequalität verbessern
Triagequalität verbessern
Signup and view all the flashcards
Traumazentrum
Traumazentrum
Signup and view all the flashcards
Penetrierendes Trauma
Penetrierendes Trauma
Signup and view all the flashcards
Triage
Triage
Signup and view all the flashcards
Study Notes
Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung: S3-Leitlinie – Kurzversion
- Diese Leitlinie behandelt Polytrauma und Schwerverletzten-Behandlung.
- Die Leitlinie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. herausgegeben.
- Es beteiligen sich weitere medizinische Fachgesellschaften.
- Die Version 4.1 wurde am 31.12.2022 publiziert.
- Erstveröffentlichung war 2002, eine Überarbeitung fand im Dezember 2022 statt und die nächste Überprüfung ist für Dezember 2027 geplant.
- AWMF-Registernummer ist 187-023 und die Klasse ist S3.
Herausgeber und Kontakt
- Herausgeber sind die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie & Unfallchirurgie e.V. (DGOU).
- Das Leitliniensekretariat ist unter [email protected] erreichbar.
- Priv.-Doz. Dr. med habil. Dan Bieler ist der Leitlinienkoordinator.
Inhaltliche Schwerpunkte der Leitlinie
- Die Leitlinie enthält 332 Schlüsselempfehlungen, unterteilt in prähospitale Erstversorgung (98), Schockraumversorgung (139) und erste operative Phase (95).
- Sie behandelt Notwendigkeiten von Interventionen, Therapien, Versorgungsstrategien und -empfehlungen.
- Ebenfalls werden Empfehlungen zur notwendigen Ausstattung, Personalressourcen und Qualifikationen von Behandlungseinrichtungen gegeben.
Allgemeine Informationen
- Jährlich gibt es in Deutschland schätzungsweise 10 Millionen Unfallverletzte.
- Schwere Traumata gehören zu den häufigsten Todesursachen bei unter 45-Jährigen, meist durch Verkehrsunfälle oder Stürze.
- Schnelles, sorgfältiges Handeln unter Einbindung verschiedener Fachdisziplinen ist entscheidend.
- Die initiale Versorgung, sowohl prähospital als auch innerklinisch, ist von zentraler Bedeutung für Überleben und Wiederherstellung.
- Eine ständige Reevaluation des Zustandes des Patienten ist unerlässlich.
1 Prähospitale Phase
- Es werden aktive Blutungen gestoppt.
- Das Becken wird klinisch untersucht.
- Bei klinischen Anzeichen für eine Beckenringverletzung wird ein Beckengurt angelegt.
- Aktive Blutungen der Extremitäten werden durch manuelle Kompression, Kompressionsverband, und, wenn nötig, Tourniquet behandelt.
- Wenn ein Tourniquet angelegt wurde, wird die Situation nach Rettung des Patienten kritisch geprüft.
- Bei blutenden Stichwunden von mind. 3 cm Länge soll eine direkte Wundtamponade mit Chitosan erfolgen.
- Bei Kopfschwartenverletzungen mit aktiver Blutung werden Chitosan-Wundauflagen genutzt.
- Bei Blutungen im Nasenbereich können pneumatische Tamponaden verwendet werden.
- Bei Apnoe oder Schnappatmung erfolgt prähospital eine Notfallnarkose mit endotrachealer Intubation und Beatmung.
- Bei Hypoxie, schwerem SHT (GCS <9) oder schwerem Thoraxtrauma erfolgt prähospital eine Notfallnarkose.
- Der Patient soll vor Narkoseeinleitung präoxygeniert werden.
- Notfallmedizinisches Personal soll regelmäßig in Notfallnarkose, endotrachealer Intubation und alternativen Methoden zur Atemwegssicherung trainiert werden.
- Bei der endotrachealen Intubation soll mit einem schwierigen Atemweg gerechnet werden.
- Bei Narkoseeinleitung sollen alternative Methoden zur Atemwegssicherung vorgehalten werden.
- Kapnometrie/-grafie wird zur Tubuslagekontrolle und Beatmungskontrolle angewendet.
- Beim narkotisierten Traumapatienten wird eine Normoventilation durchgeführt.
- Zur Narkoseeinleitung soll aufgrund des Aspirationsrisikos eine Rapid Sequence Induction erfolgen.
- Etomidat soll aufgrund der Nebenwirkungen vermieden, Ketamin stellt meist eine gute Alternative dar.
- Zur endotrachealen Intubation soll die manuelle In-line-Stabilisation unter temporärer Aufhebung der HWS-Immobilisation durchgeführt werden.
- Videolaryngoskopie sollte zur besseren Einstellbarkeit der Stimmbandebene eingesetzt werden.
- Ein prähospital eingebrachter extraglottischer Atemweg wird innerklinisch mittels Videolaryngoskop in eine endotracheale Intubation überführt.
- Bei Unsicherheit der Tubuslage soll diese mittels Videolaryngoskopie oder Bronchoskopie kontrolliert werden.
- Bei jeder Intubation des Polytraumatisierten sollte ein Führungsstab oder „Bougie" verwendet werden.
- Bei schwer verletzten Patienten soll eine Volumentherapie eingeleitet, aber bei nicht beherrschbarer Blutung in reduzierter Form.
- Bei hypotensiven Patienten mit SHT wird eine Volumentherapie mit Normotension angestrebt.
- Bei Traumapatienten soll ein venöser Zugang gelegt werden, ansonsten ein intraossärer Zugang.
- Es sollen isotone kristalline Vollelektrolytlösungen eingesetzt werden, die idealerweise vorgewärmt sind.
- Der letalen Trias (Hypothermie, Azidose, Koagulopathie) soll bereits prähospital entgegnet werden.
- Bei hämorrhagischem Schock sollte zügig 1 g Tranexamsäure (TxA) als Bolus über 10 Minuten erfolgen.
- Bei nicht beherrschbarer Blutung kann Fibrinogen nach Gabe von Tranexamsäure erwogen werden.
- Fentanyl, Ketamin und Morphin sind zur Analgesie spontanatmender schwerverletzter Patienten geeignet.
- Neben pharmakologischer soll auch physikalische Therapie (z.B. Lagerung, Schienung) zur Anwendung kommen.
- Eine Analgesie soll mit kontinuierlicher Ãœberwachung und Bereithaltung von Notfallequipment erfolgen.
- Eine klinische Untersuchung des Thorax und der Atemfunktion soll durchgeführt werden.
- Bei V. a. Pneumothorax kommt die prähospitale Ultraschalluntersuchung des Thorax in Frage.
- Die Verdachtsdiagnose Pneumo- und/oder Hämatothorax soll bei einseitig abgeschwächtem Atemgeräusch gestellt werden.
- Die Verdachtsdiagnose Spannungspneumothorax sollte bei einseitig fehlendem Atemgeräusch und Zusätzlichen Symptomen gestellt werden.
- Ein klinisch vermuteter Spannungspneumothorax soll umgehend dekomprimiert werden.
- Der Transport soll möglichst schonend und unter Schmerzfreiheit erfolgen.
- Patienten mit neurologischen Ausfällen und vermuteter Wirbelsäulenverletzung sollen primär in ein geeignetes Traumazentrum transportiert werden.
2 Schockraum-Phase
- Die Größe des Schockraums 25-50 m² betragen.
- Schockraum, Krankenanfahrt, radiologische Abteilung und OP-Abteilung im gleichen Gebäude sein und der Hubschrauberlandeplatz sich auf dem Klinikgelände befinden.
- Der Computertomograph (CT) soll im oder nahe am Schockraum lokalisiert sein.
- Zur Polytraumaversorgung sollen feste Teams (sog. Schockraumteams) nach vorstrukturierten Plänen arbeiten und/oder ein spezielles Training absolviert haben.
- Das interprofessionelle Schockraum-Team soll aus mind. 2 Pflegekräften und mind. 2 Ärzten bestehen.
- Eine Erweiterung des Schockraum-Teams soll entsprechend der Versorgungsstufe des Krankenhauses jederzeit erfolgen können.
Studying That Suits You
Use AI to generate personalized quizzes and flashcards to suit your learning preferences.