Springreglement 2024

Allgemeines

• Das Springreglement (SR) ist Teil der Statuten des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport (SVPS).
• Es regelt die Durchführung von Springprüfungen in der Schweiz und gilt ab dem 1. Januar 2024.

Offizielle Funktionen

• Die Jury und die Richter:innen werden für die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungen verantwortlich gemacht.
• Parcoursbauer:innen erstellen die Hindernisse und den Prüfungsablauf.

Ausschreibungen für Veranstaltungen

• Ausschreibungen müssen klar definiert und publiziert werden, einschließlich Gebühren und Preise.
• Prüfungsfelder werden für spezielle Prüfungen festgelegt.

Nennungen

• Nachnennungen sind möglich, jedoch unter bestimmten Bedingungen.

Organisation der Veranstaltung

• Ein Organisationskomitee ist für die Planung und Durchführung der Veranstaltungen verantwortlich.

Pferde

• Es gelten spezifische Regeln zum Alter, zur Anzahl der Startprüfungen und zur Zulassung bei den Prüfungen.

Prüfungsarten und -formate

• Es werden verschiedene Prüfungsarten unterschieden, darunter Punktespringen, Knock-out und Derby.
• Die Prüfungsarten beinhalten Bedingungen wie Mindestgeschwindigkeiten und Hindernishöhen.

Mindestgeschwindigkeiten

• Mindestgeschwindigkeiten variieren je nach Prüfungsart, z.B. 300 m/Min für Normalparcours bis zur Puissance.
• In Hallen und auf Sandplätzen kann die Mindestgeschwindigkeit um bis zu 25 m/Min gesenkt werden.

Stechen und Fehlerbewertung

• Ein Stechen wird durchgeführt, wenn mehrere Reiter:innen punktgleich sind.
• Fehler werden durch Hindernisse, Zeitüberschreitungen und Verweigerungen definiert.

Kategorien und Meisterschaften

• Meisterschaften sind spezielle Prüfungen mit regionaler oder nationaler Beteiligung.
• Teilnahmebedingungen sind in einem separaten Reglement festgelegt, u.a. für Junioren und Senioren.

Kombinierte Prüfungen

• Diese Prüfungen folgen dem Reglement des Concours Complet und kombinieren verschiedene Disziplinen.

Preisverleihung und Wertungen

• Die Preisverleihung erfolgt nach den erzielten Punkten sowie der besten Zeit.
• Wertungen A und C sind gebräuchliche Bewertungssysteme in den Prüfungen.

Besonderheiten bei Prüfungen

• Prüfungen wie der Knock-out erfordern besondere Formate und Zeitmessungen.
• Der Derby-Parcours muss aus mindestens 50% Natursprüngen bestehen und eine Länge von 1.000 bis 1.300 Metern aufweisen.

Tierärztliche Betreuung

• Jeder Wettbewerb muss einen Notfallarzt und einen Tierarzt zur Verfügung haben, um die Gesundheit der Pferde sicherzustellen.

Jury im Pferdesport

• Eine Jury besteht aus mindestens zwei Mitgliedern.
• Die Verantwortung der Jury liegt bei der Jurypräsidentin oder dem Jurypräsidenten.
• Die Veranstalter eines pferdesportlichen Anlasses wählen die Jurypräsidentin oder den Jurypräsidenten sowie die Jurymitglieder aus.
• Die Anzahl der Jurymitglieder wird von der Jurypräsidentin oder dem Jurypräsidenten festgelegt.
• Eine Empfehlung zur Anzahl der Richter:innen ist in der Tabelle der Richtergruppe Ziffer 15 zu finden.

Aufgaben des Arbeitplatzchefs

• Ernannt von der Präsidentin oder dem Präsidenten der Jury.
• Verantwortlich für die Überwachung des Abreitplatzes.
• Muss vor Beginn der Prüfung anwesend sein, darf nicht mit einem Starter identisch sein.

Regeln für den Abreitplatz

• Höchstmögliche Anzahl der Reiter:innen wird von der Jurypräsident:in bekanntgegeben.
• Zutritt zum Abreitplatz ist nur für Konkurrenten, Pferdepfleger:innen und Eigentümer:innen erlaubt.
• Sofortige Intervention bei festgestellten Unkorrektheiten; Verstöße gegen die sportliche Disziplin müssen der Jury gemeldet werden.

Hindernisse auf dem Abreitplatz

• Art und Höhe der erlaubten Hindernisse werden vom Technischen Komitee festgelegt.
• Verzeichnis der Hindernisse wird auf dem Concoursplatz ausgehängt.

Springreglement (SR)

• Das Springreglement wurde gemäß den Statuten und dem Organisations- sowie Generalreglement des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport (SVPS) aufgestellt.
• SR enthält spezielle Bestimmungen nur für Springprüfungen und wiederholt keine allgemeinen Bestimmungen, die für alle Disziplinen gelten.
• Bei der Durchführung von Springprüfungen sind sowohl das Generalreglement des SVPS als auch das Springreglement relevant und anwendbar.

Verantwortliche Personen im Parcoursbau

• Das Organisationskomitee ernennt eine verantwortliche Parcoursbauer:in für die Veranstaltung.
• Die verantwortliche Person muss das Brevet der höchsten ausgeschriebenen Prüfung besitzen.

Anforderungen an die verantwortliche Person

• Die verantwortliche Parcoursbauer:in muss in den Ausschreibungen aufgeführt sein.
• Zuständig für die Verhältnisse des Arbeitsplatzes, was Sicherheit und Funktionalität betrifft.

Übungshindernisse

• Sicherstellung von ausreichend Übungshindernissen ist erforderlich.
• Mindestens folgende Hindernisse müssen vorhanden sein:
  • Ein Hochweitsprung
  • Ein Steilsprung
  • Optional: Ein Gymnastiksprung, wenn möglich

Parcoursbau für Prüfungen

• Verantwortliche Person Parcoursbau muss für Prüfungen ab 100 cm bestimmt werden.
• Zusätzlich zur verantwortlichen Person ist mindestens eine zweite Person Parcoursbau erforderlich.
• Die zweite Person unterstützt die verantwortliche Person während des Parcoursbaus.
• Eine Ausnahme gilt für Prüfungen der Jungpferde Promotion (JPP) bis zu einem Alter von sechs Jahren.
• Bei Jungpferde Prüfungen ist nur eine Person Parcoursbau notwendig gemäß Ziffer 11.29.

Parcoursbau Anforderungen

• Ab Prüfungen mit einer Höhe von 100 cm wird ein Organisationskomitee benötigt.
• Mindestens zwei Personen sind im Parcoursbau erforderlich: eine verantwortliche Person und eine zusätzliche Person zur Unterstützung.
• Für die Prüfungen der Jungpferde Promotion (JPP) bis zu einem Alter von sechs Jahren ist lediglich eine Person im Parcoursbau ausreichend.

Offizielle Benennung

• Unter dem Organisationskomitee müssen folgende Positionen benannt werden:
  • Präsident:in – verantwortlich für die Gesamtleitung und Organisation
  • Sekretär:in – zuständig für die administrative Unterstützung und Protokollführung
  • Verantwortliche Person Parcoursbau – Überwachung und Gestaltung des Parcours
  • Tierärztin oder Tierarzt – verantwortlich für das Wohl der Tiere und gesundheitliche Check-ups

Jury-Mitglieder

• In der Jury muss ebenfalls ein Präsident:in benannt werden
• Möglicherweise müssen zwei Stil-Richter:innen hinzugezogen werden, die die Leistungen bewerten und beurteilen

Rolle des Jurypräsidenten

• Der Jurypräsident:in wird frühzeitig als Berater:in in den Vorbereitungsprozess einbezogen.
• Aufgabe beinhaltet Kontrolle der Ausschreibungen zusammen mit der verantwortlichen Person für den Parcoursbau.
• Verantwortung für das jeweilige Ressort liegt beim Jurypräsidenten:in.

Zuständigkeiten

• Hauptverantwortung bleibt beim Präsidenten des Organisationskomitees.
• Jurypräsident:in und Parcoursbau-Koordinator:in arbeiten eng zusammen.

Ausschreibungsbedingungen

• Km-Beschränkungen gelten grundsätzlich nur bis zum offiziellen Nennschluss.
• Eine mögliche Nachnennphase ist davon nicht betroffen, es sei denn, es werden andere Bedingungen angegeben.
• Falls andere Beschränkungen in der Nachnennphase bestehen, müssen diese in der Ausschreibung klar erwähnt werden.

Rolle der Jurypräsidentin/des Jurypräsidenten

• Verantwortlich für die Einhaltung der Reglemente und Weisungen des SVPS.
• Leitet die Jury und sorgt für eine ordnungsgemäße Durchführung der Veranstaltung.
• Trifft Entscheidungen bei Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Jury.

Befugnisse

• Hat das Recht, Veranstaltungen zu untersagen.
• Kann die Durchführung abgleichen, wenn technische Einrichtungen nicht ausreichend sind.

Kompetenzen der Jury

• Maßnahmen bei besonderen Umständen ergreifen in Absprache mit dem Präsidenten des Organisationskomitees bei Abbruch oder Absage von Prüfungen oder Veranstaltungen.
• Entscheidung in sofort zu klärenden Streitfällen und Fragen bezüglich der Prüfung, die nicht in die Verantwortung des Organisationskomitees fallen.
• Recht auf Besichtigung jedes gemeldeten Pferdes; der verantwortliche Tierarzt kann als Sachverständiger hinzugezogen werden.
• Bei festgestelltem Blut an einem Pferd auf dem Turnierplatz muss die Jury unverzüglich eine Kontrolle anordnen, möglicherweise unter Einbeziehung des verantwortlichen Tierarztes.
• Bei Blutungen, die mit einer Einwirkung von Personen im Umfeld des Pferdes zusammenhängen, erfolgt sofortige Disqualifikation des betroffenen Paar von der Jury; dieser Entscheid ist endgültig.

Kategorien und Prüfungsarten

• Unterscheidung zwischen Prüfungen mit festgelegten Mindestgeschwindigkeiten oder Höchstzeiten und solchen mit freier Geschwindigkeit.

Prüfungen ohne Mindestgeschwindigkeit

• Gilt für Prüfungen bis und mit B/R/N/105 sowie Sen100/105.
• Beinhaltet Barrieren- oder Linienspringen.
• Stechen der Puissance ist ebenfalls ohne Mindestgeschwindigkeit.
• Prüfungen nach Wertung C sind davon betroffen.
• Sonderprüfungen, die ausdrücklich ohne Mindestgeschwindigkeit festgelegt sind.

Vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeiten

• Mindestgeschwindigkeit von 300 m/Min im Normalparcours der Puissance.
• 350 m/Min in Prüfungen R/N110 bis 135, N140/145, J110/115, J120/125 sowie Sen110/115.
• 400 m/Min in Prüfungen ab N150 und ausgewählten Sonderprüfungen.
• In Hallen und auf Sandplätzen kann die Mindestgeschwindigkeit um 25 m/Min reduziert werden.

Vorgeschriebene Höchstzeiten

• Parcourslängen von 600 m und mehr dürfen maximal 180 Sekunden dauern.
• Bei Parcourslängen unter 600 m beträgt die Höchstzeit 120 Sekunden.