Soziale Architektur - Rotes Wien

Die unterschiedlichen Arten der Wohnungsbebauung, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Eine Art der Wohnbebauung, bei der die Wohnungen in einer Reihe angeordnet sind, umso die maximale Nutzung des Raumes zu ermöglichen.

Eine Art der Wohnbebauung, die auf dem Prinzip der Massenproduktion von Wohnungen basiert. Dabei stehen oft Komfort und Individualität hintenan.

Eine Art von Wohnbebauung, die sich durch die Einhaltung bestimmter architektonischen Prinzipien auszeichnet, um die Lebensqualität der Bewohner zu maximieren. Sie zeichnet sich oft durch großzügige Grünflächen und Gemeinschaftsräume aus.

Eine Art der Wohnbebauung, die durch eine Staffelung der einzelnen Wohneinheiten gekennzeichnet ist.

Ein Raum, der in der Regel im Freien liegt und zu den Wohnräumen gehört.

Ein Gebäudekomplex, der sich durch eine besondere architektonische Gestaltung auszeichnet.

Ein Gebäudekomplex, der sich durch eine besondere architektonische Gestaltung auszeichnet.

Die CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne) war eine Vereinigung von Architekten und Stadtplanern, die von 1928 bis 1959 bestand. Sie diente als Denkfabrik für verschiedene Themen der Architektur und des Städtebaus.

Die CIAM wurde gegründet, um die aufkommende moderne Architektur im "kubistischen" Stil zu fördern, wie zum Beispiel das Bauhaus, Weißenhof, De Stijl und moderne Völkerbundsprojekte in Genf.

Der vierte Kongress der CIAM fand 1933 in Athen statt. Dort wurde die "Charta von Athen" verabschiedet.

Die "Charta von Athen" ist ein städtebauliches Manifest, das die Aufgaben der modernen Siedlungsentwicklung in 95 Punkten zusammenfasst. Viele Forderungen der Charta haben bis heute Gültigkeit.

Die "Charta von Athen" propagierte die funktionale Trennung von bebauten Quartieren nach Wohnungen, Büros, Einkaufsmöglichkeiten, Gewerbe und Industrie. Sie war ein Einflussfaktor für die Entwicklung der "autogerechten Stadt".

Le Corbusier, einer der Gründer der CIAM, entwickelte das Ideal der "Wohnmaschine" sowie der "strahlenden Stadt". Seine Visionen zeigten eine Stadt mit klaren Strukturen, Funktionalität und viel Grün.

Die moderne Stadtentwicklung, beeinflusst durch die CIAM, führte zur Auflösung des klassischen Urbanismus und zur Entwicklung großer Freiflächen und funktionaler Trennung von Behausungen.

Trabantenstädte, wie etwa Großwohnsiedlungen außerhalb der Stadtzentren, sind ein Beispiel für die Umsetzung der Prinzipien der "Charta von Athen" und der modernen Stadtplanung.

Die "Werkbund" war eine Organisation, die sich 1907 in Deutschland und 1912 in Österreich gründete. Ihr Ziel war die Förderung der modernen Formgebung, nicht nur in der Architektur, sondern auch in sozialen, ökonomischen und kulturellen Bereichen.

Die Verwendung von Le Corbusiers und des CIAMs Ideen in Wohnprojekten führte zur Entstehung von Großsiedlungen, vor allem in Frankreich, Großbritannien und Deutschland.

Le Corbusiers visionäres Konzept eines Wohngebäudes, das wie eine Maschine effizient und funktional arbeitet.

Das Bauhaus war eine Schule, die 1919 gegründet wurde. Ihr Ziel war die Verbesserung der Lebensbedingungen durch neue Bautechniken, die das Kollektiv in den Vordergrund stellten und die menschliche Lebensqualität verbessern sollten.

Der Name "Wohnmaschine" wurde später durch "Zelle im menschlichen Maßstab" ersetzt, um dem Gebäude mehr Wärme und Individualität zu verleihen.

Das "Rote Wien" war ein Wohnbauprogramm in Wien, das nach dem Ersten Weltkrieg aufgebaut wurde, um die Wohnungsnot zu lindern, die durch Kriegsschäden und soziale Probleme entstanden war.

Das österreichische Wohnbauprogramm "Rotes Wien" wurde ins Leben gerufen, um auf die schwierige soziale Lage nach dem Ersten Weltkrieg zu reagieren, die von Hunger, Arbeitslosigkeit und einer akuten Wohnungsnot gekennzeichnet war. Die zerstörten Wohnungen durch den Krieg führten zu unzumutbaren Lebensbedingungen für viele Menschen.

Le Corbusiers Konzept, Raum und Einrichtung sorgfältig zu planen, um den optimalen Raum für verschiedene Aktivitäten zu schaffen.

Eine Analyse der Wohnsituation in Wien im Jahr 1919 ergab, dass insbesondere Kleinwohnungen (kleiner als 2 Zimmer) unzumutbare Bedingungen aufwiesen. Viele Wohnungen hatten kein WC, keine fließend Wasser und waren schlecht beleuchtet. Mehr als die Hälfte der Wohnungen waren nicht einmal mit einem eigenen Bett ausgestattet.

Ein Maßsystem, das von Le Corbusier entwickelt wurde, um Proportionen in der Architektur zu harmonisieren und dem menschlichen Maßstab anzupassen.

Le Corbusiers Konzept, Einrichtungsgegenstände als standardisierte Massenprodukte zu entwerfen, um Effizienz und Einfachheit zu gewährleisten.

Die Kabinettwohnung, die kleinste Wohnungstyp, war üblicherweise mit nur einem Zimmer ausgestattet und nur etwa die Hälfte dieser Wohnungen verfügte über eine Küche. Oft gab es nur einen schmalen Gang, an dem sich die Eingänge zu mehreren Wohnungen befanden. Die Küche und Waschräume hatten Fenster zur Hofseite, also keine direkte Sonneneinstrahlung.

In den typischen Wiener Mietskasernen der Vorkriegszeit befanden sich die Wohnungen entlang eines schmalen Ganges, an den sie angeschlossen waren. Die wenigen Küchentrakte und Toiletten, die oft gemeinsam genutzt wurden, hatten nur Fenster Richtung Hof und erhielten kaum Licht. Dies waren armselige Wohnungen mit unzureichenden Lebensbedingungen.

Le Corbusiers Betonbauten, die durch ihre rohe und sichtbare Betonstruktur gekennzeichnet sind, prägten den Architekturstil des Brutalismus.

Le Corbusiers Betonbauten dienten als Vorläufer für den Bau von Plattenbauten, die vor allem in der ehemaligen DDR verbreitet waren.

Substandardwohnungen sind kleine Wohnungen, oft nur mit einem Zimmer und einer Küche ausgestattet, die keine ausreichende Beleuchtung und Ausstattung bieten. Sie sind in der Regel eng und unbequem, ohne ausreichende Sanitäranlagen und oft ohne eigenes Bett.

Die Frankfurter Küche, entworfen von Margarete Schütte-Lihotzky, war ein bahnbrechendes Konzept, das sich auf Raumökonomie und Funktionalität konzentrierte, um die Hausarbeit zu rationalisieren.

Die Frankfurter Küche wurde in den 1920er Jahren in rund 10.000 Wohnungen in Frankfurter Sozialsiedlungen eingebaut, was deutlich macht, welchen Einfluss dieses Konzept auf den Wohnungsbau hatte.

Das Taylorsystem, benannt nach Frederick Winslow Taylor, verwendet Stoppuhren, um Arbeitsabläufe in der Industrie zu messen und zu optimieren. Diese Methode wurde als Inspiration für die Entwicklung der Frankfurter Küche genutzt.

Margarete Schütte-Lihotzky, die Architektin der Frankfurter Küche, war eine der ersten Frauen, die in Österreich Architektur studierte und als Architektin arbeitete. Sie sah Architektur als einen gesellschaftlichen Auftrag und engagierte sich stark für soziale Themen.

Schütte-Lihotzky und andere Architekt*innen erkannten die Bedeutung von funktioneller Gestaltung, um die Lebensqualität zu verbessern. Sie nutzten die Erkenntnisse des Taylorsystems, um effiziente Arbeitsabläufe in Haushaltsführung zu ermöglichen.

Margarete Schütte-Lihotzky engagierte sich für soziale Gerechtigkeit und Demokratie. Sie war im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv und setzte sich nach dem Krieg für Abrüstung ein.

In den 1920er Jahren beobachtete man in Europa einen wachsenden Trend zur weiblichen Erwerbstätigkeit.

Zeitersparnis in der Industrie führte zu Problemen wie Lohndruck und Arbeitslosigkeit.

Margarete Schütte-Lihotzky befasste sich mit der Frage, wie Wohnungsbau die Hausarbeit erleichtern kann.

Die Funktionalität einer Wohnung umfasst Bereiche wie Wohnen, Essen, Kochen, Schlafen und Arbeiten.

Schütte-Lihotzky sah die Küche als ein Laboratorium, das auch Wohnqualität bieten sollte.

Die Frankfurter Küche, ein schmaler, länglicher Raum mit viel Ablagefläche, war Schütte-Lihotzkys Konzept für rationelles Kochen.

Die Frankfurter Küche orientierte sich an Speisewagenküchen der Eisenbahn. Kleine Räume, aber effizientes Arbeiten.

Die Frankfurter Küche hatte eine breite Öffnung zum Wohn-Essbereich, um die Aufsicht über Kinder zu ermöglichen.