Soziale Arbeit: Definition und Ursprünge

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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel der Sozialen Arbeit?

  • Die reine Anwendung wissenschaftlicher Theorien auf soziale Probleme.
  • Die Stärkung und Befreiung der Menschen sowie die Förderung des sozialen Wandels. (correct)
  • Die Verwaltung von staatlichen Ressourcen für soziale Zwecke.
  • Die ausschließliche Konzentration auf die Lösung individueller Probleme.

Welches Prinzip gehört nicht zu den Grundlagen der Sozialen Arbeit?

  • Achtung der Vielfalt
  • Soziale Gerechtigkeit
  • Gemeinsame Verantwortung
  • Streben nach Gewinnmaximierung (correct)

Was ist ein Materialobjekt im Kontext der Sozialen Arbeit?

  • Öffentlichkeitswirksame Kampagnen zur Sensibilisierung.
  • Die Dokumentation von Forschungsergebnissen.
  • Kritische Reflexion relevanter Theorien.
  • Sozial problematische Lebenssituationen (correct)

Was kennzeichnet die Soziale Arbeit nicht im Unterschied zu traditionellen Professionen?

<p>Geringe Aufgabenbandbreite (C)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter 'Berufsethik in der Sozialarbeit'?

<p>Das Festlegen ethischer Standards für die professionelle Praxis. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Prinzipien gehört zu den berufsethischen Prinzipien des DBSH?

<p>Autonomie (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel des lebensweltorientierten Ansatzes nach Thiersch?

<p>Die Herstellung eines sinnvollen Zusammenhangs von Zielen, Inhalten und Methoden. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Beispiel für eine Technik im Kontext der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit?

<p>Defensive Kontaktaufnahme (B)</p> Signup and view all the answers

In welchem Jahrhundert entstand die Einzelfallarbeit als Methode der Sozialen Arbeit?

<p>Im 19. Jahrhundert (A)</p> Signup and view all the answers

Was war ein Kritikpunkt an der Einzelfallarbeit um 1970?

<p>Zu mechanisch und standardisiert (B)</p> Signup and view all the answers

Wo liegen die Wurzeln der Gruppenarbeit?

<p>Im 19. Jahrhundert (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel der Gemeinwesenarbeit?

<p>Die Verbesserung der Lebensbedingungen in benachteiligten Gemeinschaften. (A)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem 'Doppelmandat der sozialen Arbeit'?

<p>Gleichzeitige Erfüllung zweier Aufgaben: Schutz und Unterstützung des Einzelnen sowie Veränderung gesellschaftlicher Strukturen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Didaktik in der sozialen Arbeit?

<p>Die Theorie des Lehrens &amp; Lernens (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt ist kein Baustein der Didaktik nach Schilling?

<p>Maximale Gewinnorientierung (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist Eklektik in Bezug auf die Methoden der Sozialen Arbeit?

<p>Eine Kombination verschiedener Ansätze und Methoden. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist kein Vorteil der Netzwerkarbeit?

<p>Vereinheitlichung der Ansätze (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein wichtiges Prinzip bei der Dokumentation in der Sozialen Arbeit?

<p>Fakten von Interpretationen trennen (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist das primäre Ziel der Streetwork/ Mobilen Jugendarbeit?

<p>Aufsuchen und Unterstützung von Jugendlichen in ihren Lebenswelten. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Empowerment im Kontext der Sozialen Arbeit?

<p>Die Stärkung der Selbstbefähigung und Selbstbestimmung von Menschen. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Soziale Arbeit (Definition)

Praxisorientierte Profession und wissenschaftliche Disziplin zur Förderung von sozialem Wandel, Entwicklung und Zusammenhalt.

Ausgangslage sozialer Arbeit

Industrialisierung, Kapitalisierung und Wissenserweiterung führten zu einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich.

Soziale Arbeit in der Praxis

Verhindern und Bewältigen sozial problematischer Lebenssituationen.

Soziale Arbeit als Wissenschaft

Kritische Reflexion relevanter Theorien zur Praxis der Sozialen Arbeit.

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Individuelle Funktion sozialer Arbeit

Hilfe zur Selbstfindung, Selbsthilfe und Förderung der Persönlichkeit.

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Berufsethik in der Sozialarbeit

Legt die ethischen Standards für die professionelle Praxis von Sozialarbeitern fest.

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Konzept (Methoden der sozialen Arbeit)

Handlungsmodell, das Ziele, Inhalte, Methoden und Verfahren in einen sinnvollen Zusammenhang bringt.

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Methode (Methoden der sozialen Arbeit)

Formale Teilaspekte von Konzepten, umfassen geplante Vorgehensweisen, die intuitives Handeln in einen kalkulierbaren Prozess überführen.

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Verfahren/Techniken

Einzelelemente von Methoden, die Techniken und Verfahren umfassen.

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Einzelfallarbeit

Reagiert auf die Herausforderungen der Industrialisierung, mit Intervention, Prävention und Gesellschaftskritik

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3 Schritte der COS-Praxis

Anamnese, Diagnose, Therapie bzw. Hilfeplanung

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Gruppenarbeit (Merke)

Die Gruppe ist der Ort und das Medium der Erziehung.

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Ziele der Gruppenarbeit

Lern- und Bildungsprozesse fördern, demokratische Strukturen etablieren, Lebensbewältigung und soziale Integration

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Arbeitsprinzipien der Gemeinwesenarbeit

Fokus liegt auf gesellschaftlichen und sozialräumliche Entstehungs- und Verfestigungsbedingungen

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Kritik an der GWA

Die Projekte der GWA scheiterten häufig an finanziellen und handlungsstrategischen Hürden

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Doppelmandat

Schutz und Unterstützung von Klienten und Veränderung gesellschaftlicher Strukturen

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Empowerment

beschreibt Mut machende Prozesse der Selbstbemächtigung

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Lebensweltorientierung

Geprägt durch Hans Thiersch, inspiriert durch Phänomenologie

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Study Notes

Hier sind deine Lernnotizen:

Definition: Soziale Arbeit

  • Soziale Arbeit ist eine praxisorientierte Profession und eine wissenschaftliche Disziplin
  • Sie fördert den sozialen Wandel, die soziale Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt
  • Sie stärkt und befreit Menschen durch soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Verantwortung und Vielfalt
  • Sie stützt sich auf Theorien, Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und indigenes Wissen
  • Sie bezieht Menschen und Strukturen ein, um Herausforderungen zu bewältigen und das Wohlergehen zu verbessern
  • Die Definition kann national oder regional erweitert werden (DBSH 2014a)

Ursprünge Sozialer Arbeit und Sozialpädagogik

  • Sie haben historisch verschiedene Ursprünge
  • Ausgangslage war die Industrialisierung, Kapitalisierung und Erweiterung des Wissens
  • Dies führte zu einer Schere zwischen Arm und Reich
  • Arbeitslosigkeit, mangelhafte Wohnbedingungen, Kinderarbeit, unzureichende Ernährung waren die Folge
  • Eine steigende Anzahl an psychisch und körperlich Erkrankten sowie soziale Isolation und Verhaltensauffälligkeiten wurde beobachtet
  • Der Staat konnte die Mängel nicht mehr regulieren
  • Soziale Arbeit entstand aus der Tradition der Armenfürsorge (Alten- und Behindertenpflege)
  • Sozialpädagogik entwickelte sich aus der Kinder- und Jugendfürsorge (Reformpädagogik)

Zusammenfassung der Sozialen Arbeit

  • In der Praxis werden sozial problematische Lebenssituationen verhindert und bewältigt (Materialobjekt)
  • Als Wissenschaft erfolgt die kritische Reflexion relevanter Theorien (Formalobjekt)
  • Zielbereiche sind die Hilfe zur Selbstfindung, die Verbesserung gesellschaftlicher Bedingungen und die Orientierung an Menschenrechten

Professionsdebatte über Soziale Arbeit

  • Kernfrage ist, ob Soziale Arbeit eine eigenständige Profession oder eine angewandte Disziplin ist
  • Sie stützt sich auf Wissen anderer Fachgebiete
  • Theoretisches Fundament, Berufsethik, Ausbildung und Selbstregulierung sprechen für eine eigenständige Profession
  • Es gibt Diskussionen darüber, ob alle Kriterien erfüllt sind

Unterschiede zu traditionellen Professionen

  • Abhängigkeit von anderen Disziplinen ist vorhanden
  • Eine große Aufgabenbandbreite kann die Professionalisierung erschweren
  • Soziale Arbeit bündelt heterogenes Wissen
  • Sie zielt darauf ab, soziale Probleme aufzuzeigen, zu identifizieren und eigene Konzepte zu entwickeln

Berufsethik der Sozialen Arbeit

  • Ethik ist die allgemeine Untersuchung moralischer Prinzipien
  • Berufsethik konzentriert sich auf ethische Fragen der Sozialen Arbeit
  • Die Berufsethik legt ethische Standards für die professionelle Praxis fest

Berufsethische Prinzipien des DBSH

  • Autonomie: Achtung des Klientenwillens und Schutz der Selbstbestimmungsrechte
  • Wohlwollen: Handlungen zugunsten der Klienten, Betonung der Hilfe
  • Solidarität: Parteinahme für die Klienten, Schutz der Sozialen Arbeit vor den Interessen Dritter
  • Gerechtigkeit: Berücksichtigung aller Klienten, keine beliebige Verteilung eigener Ressourcen
  • Effektivität: Wirksamkeit im Hinblick auf definierte Ziele, Vermeidung von Fehlinvestitionen
  • Funktion: Absicherung professionellen Handelns, Kriterien zur Ablehnung unethischer Aufträge, Reflexionsinstanz und Formulierungshilfe

Methoden der Sozialen Arbeit

  • Ein Konzept ist ein Handlungsmodell, das Ziele, Inhalte, Methoden und Verfahren sinnvoll verbindet
  • Ein Beispiel ist der lebensweltorientierte Ansatz nach Thiersch
  • Eine Methode umfasst formale Teilaspekte von Konzepten und zielt auf Handlungswissen ab
  • Ein Beispiel ist die Straßensozialarbeit im Kontext der Lebensweltorientierung
  • Verfahren und Techniken sind Einzelelemente von Methoden
  • Methoden sind komplexer und umfassen verschiedene Techniken und Verfahren

Einzelfallarbeit

  • Sie entstand im 19. Jahrhundert in den USA als Reaktion auf die Industrialisierung
  • Sie nutzt die Strategien Intervention, Prävention und Gesellschaftskritik
  • Sie zielt auf die Verhaltensänderung des Individuums ab
  • Das Individuum soll an die gesellschaftlichen Bedingungen angepasst werden
  • Mary Richmond prägte die COS-Praxis mit Anamnese, Diagnose und Therapie/Hilfeplanung
  • Alice Salamon übersetzte die Theorie ins Deutsche
  • Um 1970 gab es Kritik: zu mechanisch, standardisiert, Vernachlässigung struktureller Ungleichheiten
  • Neue Impulse berücksichtigen Umweltfaktoren, Mehrdimensionalität sozialer Probleme und institutionelle Bedingungen

Gruppenarbeit

  • Sie wurzelt im 19. Jahrhundert
  • Sie ist inspiriert von der Jugendbewegung, Reformpädagogik, Gruppendynamik und Settlementbewegung
  • Die Gruppe ist der Ort und das Medium der Erziehung
  • Gruppenleiter moderieren Bildungs- und Sozialisationsprozesse
  • Kritik: Harmonielastigkeit, Anpassungsideologie, unzureichende Reflexion von Inklusion und Exklusion
  • Ziele sind Lern- und Bildungsprozesse, demokratische Strukturen, Lebensbewältigung und soziale Integration
  • Beispiele: Hausaufgabenbetreuung, Gruppengespräche, Ferienprogramme, Sportangebote

Gemeinwesenarbeit

  • Sie hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert
  • Sie bezieht sich auf die Lebens-, Erfahrungs- und Sozialräume der Adressaten
  • Sie zielt auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und sozialen Strukturen ab
  • Die Bewohner sollen aktiviert werden, um Probleme zu lösen und Rechte einzufordern
  • Prinzipien sind: Fokus auf Entstehungsbedingungen, methodenintegrativer Ansatz, Gemeinwesen im Vordergrund und Aktivierung der Bürger
  • Kritik: Projekte scheitern an finanziellen und strategischen Hürden
  • Sie ist der Ursprung der Sozialraumorientierung
  • Beispiele: Jugendzentren, Ferienlager, Stadtfeste, Spielplätze

Das Doppelmandat der Sozialen Arbeit

  • Es bezieht sich auf die Erfüllung zweier zentraler Aufgaben
  • Schutz und Unterstützung der Klienten (Mandat der Gesellschaft/Staat)
  • Veränderung gesellschaftlicher Strukturen für soziale Gerechtigkeit (Mandat des Individuums/soziale Gruppen)
  • Die Soziale Arbeit wird als Teil der Gesellschaft und als Berufsstand betont
  • Herausforderungen sind Rollenkonflikte, ethische Dilemmata sowie verstärkte Komplexität und Verantwortung
  • Das Trippelmandat bezieht das Mandat der Sozialarbeitenden mit ein

Didaktik der Sozialen Arbeit

  • Sie ist die Theorie des Lehrens und Lernens
  • Sie hat einen Wissenschaftsanspruch und ist handlungsempirisch nachweisbar
  • Sie ist die Theorie des pädagogisch verantwortungsbewussten Lernens
  • Sie regt Lernprozesse an, die im Alltag nicht vorkommen, durch das Didaktische Dreieck
  • Sie stellt die Fragen: Was? Wozu? Wie? Wann? Wo? Womit?
  • Sie ist konstruktivistisch
  • Sozial Arbeitende sind Lernberater, Begleiter und Moderatoren
  • Ziel ist es, Wege für effektives Handeln zu ermöglichen und Lernen als Selbstorganisation zu verstehen

Wechselwirkung von Methodik und Didaktik

  • Die Theorie dient als Rahmen, um die Situation der Praxis zu verstehen
  • Theorie und Praxis beeinflussen sich gegenseitig
  • Die Praxis bildet die Anwendungsgrundlage der Theorien
  • Theoretische Grundlagen ermöglichen die kritische Hinterfragung des Handelns
  • Die Praxis ermöglicht die Überprüfung der Validität und Reliabilität der Theorien

Bedeutende Haltung für die Soziale Arbeit

  • Das Gehirn lernt eigenständig
  • Wissen kann nur indirekt beeinflusst werden
  • Die Persönlichkeit des Lehrenden ist entscheidend
  • Die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernern ist wichtig
  • Lehrende müssen motivieren

Didaktik nach Schilling 2020

  • Es gibt 7 Bausteine
  • Bedingungsanalyse: Lehrende/Ressourcen, Voraussetzungen der Lernenden, Lehr-Lern-Prozess
  • Ziele (Person, Aktivität, Inhalt)
  • Methoden, Medien, Materialien: Methodik als Wissenschaft von Theorie und Lehre
  • Anthropologie und Haltung des Sozial Arbeitenden
  • Reflexion und Evaluation

Anthropologische Lern-Spiral-Modell

  • Es gibt vier Schritte im Modell
  • Information: Überblick verschaffen
  • Konzeption: Informationen ordnen und analysieren
  • Aktion: Konkretes und planvolles Handeln
  • Reflexion: Kritische Überprüfung der Reaktion

Eklektik

  • Methodisches Handeln wird wie eine Collage verschiedener Elemente kombiniert
  • Spiegel bewertet dies positiv, da es den komplexen Anforderungen gerecht wird
  • Flexibilität, Situativität und Abwägung sind wichtig
  • Es ist notwendig, verschiedene Ansätze zu kombinieren und ihre Wirksamkeit zu evaluieren
  • Vorteile: Individuelle Lösungen, Vielfalt, Flexibilität Eklektik ist die Kombination verschiedener Ansätze und Methoden

Netzwerkarbeit

  • Ein Netzwerk ist eine Struktur von Verbindungen unabhängiger Akteure
  • Sie bearbeiten gemeinsam ein Thema
  • Das Netzwerk ist operativ offen und ohne Hierarchien
  • Es ist ein nicht befristeter Zusammenschluss
  • Die Entwicklung geht auf John A. Barnes zurück
  • Netzwerkformen: Familie, Institutionen, professionelle Hilfesysteme

Perspektiven der Netzwerkarbeit

  • Anlassangemessene, fall-/subjektspezifische Netzwerkarbeit: Bedingungen und Barrieren identifizieren
  • Anlassangemessene, ressourcenorientierte Netzwerkarbeit: Ressourcen analysieren und sichern
  • Anlass/fallunspezifische Netzwerkarbeit: Multiprofessionelle Netzwerke schaffen
  • Fachliche Vernetzungsarbeit: Soziale Dienstleistungen und Institutionen vernetzen
  • Vorteile: Mehr Ressourcen, bessere Koordination, Stärkung des Umfeldes

Dokumentation in der Sozialen Arbeit

  • Sie ist Informationssammlung, Vermittlung, Versprachlichung und Grundlage für Entscheidungen
  • Sie ist Wirklichkeitskonstruktion und Basis für fachliches Handeln
  • Dokumentation und Resultate formen Realitäten
  • Es ist wichtig, Fakten von Interpretation zu trennen
  • Dokumentation erfordert Einschätzung und Subjektivität
  • Eine ethische Haltung verhindert Machtausübung
  • Reflexion über Mehrdeutigkeit ist entscheidend

Urteilsbildung

  • Soziales Urteilen und Verhalten wird durch die Wahrnehmung der Realität bestimmt
  • Es wird von inneren und äußeren Bedingungen beeinflusst
  • Innere Bedingungen sind die soziale Kognition und Informationsverarbeitungsprozesse
  • Heuristiken sind schnelles Denken
  • Repräsentativitätsheuristiken: Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung
  • Ankerheuristik: Verankern auf bestehenden Informationen
  • Verfügbarkeitsheuristik: Basierend auf Erinnerungen
  • Reziprozität: Gegenseitigkeit im sozialen Austausch

Äußere Bedingungen die Entscheidungen beeinflussen

  • Fallfaktoren und bestehender Hilfebedarf
  • Organisatorische Faktoren
  • Sozialstrukturelle Bedingungen
  • Faktoren der Entscheidenden
  • Vorurteile bewusst machen
  • Sich der eigenen Objektivität bewusst sein
  • Reflektion der Empathie
  • Verschiedene Deutungen von Situationen
  • Eigene Haltung Selbstreflektieren
  • Kompetentes Handeln
  • Werte und Normen des gegenübers Reflektieren
  • Urteilsbildung ermöglicht die Anpassung an die Vielfalt
  • Komplexe Anforderungen können die Soziale Arbeit beeinflussen

Warum ist die Urteilsbildung in der Sozialen Arbeit von großer Bedeutung?

  • Kontinuierliche Entscheidungsnotwendigkeit
  • Bewältigung von Unsicherheit
  • Handlungsfähigkeit schaffen
  • Individuelle Bedürfnisse
  • Komplexe Anforderungen
  • Die Reflexion der Herausforderungen bei der Urteilsbildung

Herausforderungen bei der Urteilsbildung in der Sozialen Arbeit:

  • Ambivalenz und Paradoxien mit einbeziehen
  • Mangelnde Informationen müssen akzeptiert werden
  • Ressourcenknappheit
  • Lebensweltorientierung vs. Problembearbeitung
  • Wissensdefizite müssen bearbeitet werden
  • Klienten müssen in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden
  • Gefühlsgesteuerte Entscheidungen zulassen
  • Reziprozität muss gewahrt werden
  • Professionelle Reflexion

Streetwork / Mobile Jugendarbeit - ausgewählte Arbeitsformen

  • Streetwork ist aufsuchend, niedrigschwellig, anwaltschaftlich und parteilich
  • An die Adressat*innen und deren Lebenswelten orientierte eigenständige Arbeitsfelder
  • Spezifische Methoden und Arbeitsprinzipien der Sozialen Arbeit in einem sozialpädagogischen Handlungskonzept vereinen
  • Theoretische Grundlagen in der Lebensweltorientierung und der Sozialraumorientierung
  • Die jeweilige geseltzliche Grundlage macht den unterschied
  • Leittheorien für eine erfolgreiche Streetwork sind die Niedrigschwelligkeit, die Lebenswelt- und Bedürfnisorientierung, die Achtung des Sozialraums und die Akzeptierende Haltung

Reflektierte Parteilichkeit

  • Die Sozialarbeiter*innen setzen sich für die Interessen ihrer Adressat*innen ein
  • Vermitteln ihre Anliegen an andere Institutionen

Freiwilligkeit der Kontaktaufnahme

  • Die Adressat*innen können sich prinzipiell auch gegen die Kontakt- und Hilfeangebote entscheiden

Einsatz zielgruppenübergreifender (wie bspw. alle Jugendlichen) und zielgruppenspezifischer Handlungsformen

  • Die Aufsuchende Arbeit versteht sich als inter- und transkulturelle Praxis
  • Die Migrationshintergründe und die kulturell-religiösen Ausdrucksformen und Haltungen der Adressat*innen berücksichtigt und geachtet werden

Im Sinne eines erweiterten Inklusionsverständnisses dient dieser Handlungsbereich dazu

  • Im Sinne eines erweiterten Inklusionsverständnisses widmet sich die aufsuchende Arbeit der Förderung der Teilhabe- und Teilnahmechancen ihrer Adressat*innen im Sozialraum
  • Methodenintegration und Methodenvielfalt: Streetwork und Mobile Jugendarbeit greifen auf eine Vielzahl von Methoden Sozialer Arbeit zurück, die sie z.T. ziel- und ressourcenorientiert miteinander kombinieren

Benötigte Kompetenzen der SA:

  • Interkulturelle Kompetenz
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.
  • Empowerment-Fähigkeiten
  • Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeiten
  • Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten:
  • Kenntnis der sozialen und rechtlichen
  • Rahmenbedingungen
  • Resilienz und Stressbewältigung

Sozialräumliche Bezugsorte, sind die Orte die zu den Menschen in Beziehung steht. Diese können unter anderem sein.

  • Öffentliche Plätze wie Parks, Bahnhofsvorplätze, Sportanlagen usw.

  • Ambulante- und (teil-) stationäre Settings (Kliniken, Ambulanzen usw.)

  • Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendhilfe (Jugendtreffs usw.)

  • Freizeiteinrichtungen

  • Beratungssettings (Suchtberatung usw.)

  • Privatwohnungen von Betroffenen, Angehörigen oder Beteiligten

  • Kritik ist nur dann gegeben wenn akute Probleme in bestimmten sozialen Räumen auftreten, hier ist es wichtig den präventiven anzatz mit einzubeziehen

  • Zudem wird das Spannungsverhältnis zwischen Hilfe und Kontrolle als problematisch angesehen

  • Um Überschneidungen und eine negative Beeinflussung der Lebenswelt von Jugendlichen zu vermeiden, wird eine stärkere Abstimmung und Koordination der verschiedenen Hilfsangebote gefordert.

Case Management als Verfahrensweise in Humandiensten und ihren Organisationen

  • Bedarfsentsprechend im Einzelfall eine nötige Unterstützung, Behandlung, Begleitung, Förderung und Versorgung von Menschen angemessen zu bewerkstelligen.
  • Die Aufgaben die ein Case Manager übernimm sind: -Bedarfsanalyse & individuelle Fallplanung -Serviceplanung & Steuerung -Vernetzung & Zusammenarbeit

Leittheorien für Verfahren des Case Managements

-Personenorientierung mit Einbeziehung der jewieligen Person

-Lebensweltorientierung Betrachtung der Individuellen Lebenswelten und der dazugehörigen Ressourcen

-Multidimensionalität mit berücksichtigung der Psychischen, Kognitiven und Spirituellen Merkmale

-Ressourcenorientierung -Ziel ist es Hilfekonkurrenzen abzubauen, und eine Bessere abstimmung der Leistungen zu schaffen

Beratung

  • Beratung kann definiert werden als eine rollenförmige Interaktion, bei der mittels Kommunikation ein Anliegen einer oder mehrerer Personen bearbeitet wird
  • Ziel ist es eine (Neu-)Orientierung, Entscheidungsfindung oder anders gestaltete Lösungsperspektive unter Beachtung und Schutz der Selbstbestimmungsrechte der Person zu entwickeln, dies kann durch eine Wiederbelebung Alter Kompeneten geschehen

Beratung zielt weiter darauf ab:

  • dialogisch ausgerichtet sowie subjekt- und verständigungsorientiert ist

  • anlass-, auftrags- und kontextorientiert ist

  • alltags- und Lebensweltorientiert ist

  • ergebnisoffen ist

  • und sie sollte ethisch fundiert sein, da sie eine Querschnittaufgabe in allen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit einnimmt

Handlungskonzepte in der sozialen Arebit:

Lebensweltorientierung

  • Ziel ist es in der heutigen Sozialen Arbeit eine Alltagsnähe zu schaffen
  • Dies kann gewährleistet werden durch eine flexible Anpassung an die Lebenswirklichkeit des Klienten
  • Regionalisierung/ Sozialraumorientierung (auch virtuelle Räume) sind hier von nöten
  • Ebenfalls ist die aktive Beteiligung der Klienten Nötig
  • Die Umstruckturirung der Gesellschaftlichden Institutionen sind von notwenigkeit
  • Die Lebenswelten werden immer Brüchiger da Traditionen an bedeutung verliehren und eine grosse Herausforderung für die Lebenswelt darstellt -> Hier ist die Alltägliche Lebenswelt und die Alltäglichkeit zu erwähnen

Die Sozialraumorientierung

  • Beschreibt das Räume territorial, soziell und gesellschaftlich betrachtet werden müssen

  • Geographische und soziokulturelle Hintergründe spielen eine Grosse Rolle

  • Die Defizitorientierung beschreib den Fokus auf Benachteiligung in den Städten

  • Die Lösungs- und Ressourcenorientierung beschreibt die Würdigung, Förderung und Entwicklung der Handlungsmöglichkeiten der Stadtbewohner

Für ein Fachkonzept nach Wolfgang Hinte ist von Wert

  • Der Wille des Menschen (sich selbst zu helfen)
  • Sozial Arbeiter aktiv zu autonomen Handeln anregen
  • die vorhandene Methoden der Netzwerk- und Sozialraumarbeit mit einzubeziehen
  • Nicht nur auf einzelne Zielgruppen zu achten sonder auch auf das Soziale Gesamtbild der Probleme und Benachteiligungen

Empowerment bedeutet Selbstbefähigung und Selbstbemächtigung, Stärkung von

  • Eigenmacht, Autonomie und Selbstverfügung
  • Empowerment beschreibt Mut machende Prozesse der Selbstbemächtigung einprozess der mit der Unterstützung von :

Vier Arten des Empowermentansatzes:

  • Politisches Empowerment: Schwerpunkt liegt hier auf der ungerechten Verteilung von Politischer Macht
  • Lebensweltliches Empowerment: Die Erweiterung von Handlungsspielräumen im sozialen Umfeld und die Rückgewinnungvon Bewältigungsstrategien des jewieligen
Reflexives Empowerment:
  • Empowerment als Prozess der Selbstbemächtigung und -aneignung von Lebenskräften.

  • Reflexion über Möglichkeiten und Grenzen der Lebensführung, sowohl individuell als auch kollektiv.

  • Transitives Empowerment: : die Unterstützung und Ermöglichung von Empowerment durch Dritte(Sozialarbeiter*innen).

Konsequenzen für die Praxis in der Sozialen Arbeit

  • Distanzierung von Standardisierten Lösungsformen soll vermieden werden

  • Mehr Ebenen von Unterstützungsangeboten (Gruppen-, Personale-, Institutionelle-, Gesellschaftlich Ebene )

  • Hilfe zur Selbsthilfe soll dem Betroffenen näher gebracht werden

Systemische soziale Arbeit ist, Adjektiv,Metaperspektive , Vernetzung, Rekursives Denken. Grundlegend dafür ist der Begriff Humanökosystems der Vernetzung und Zirkularität

  • ->Es soll keine Isolierte Betrachtung des Menschen statt finden, sonder die Beziehung zu allen Systemen die er Teil ist werden reflektiert
  • Integration der Systemischen Familientheorie
  • Es soll eine Ganzheitlicher Ansatz gefördert werden
  • Die Probleme aus dem Wechselseitigem einfluss des System verstanden werden
  • Soll eine Konstruktivistische Problemlösungsfindung angestrebt werden
  • Zirkuläres Fragen: Fördert Perspektivwechsel innerhalb des Systems.
  • Hypothetisieren: Aufstellen von Hypothesen zur Problemanalyse

Paradoxe Interventionen: Es geht um Verstärkung von Verhalten, und um Veränderungen zu erzielen Experimentelle Interventionen: die Ausprobierung neuer Verhaltensweisen zur Problemlösung. Diese Methoden helfen, komplexe soziale Probleme zu Analysieren und Veränderungen im sozialen Umfeld zu erreichen.

Humanistische Grundnahmen in der systemischen Theorie:

  • Wir gehen davon aus, das alle Kinder...
  • wollen, dass ihre Eltern stolz auf sie sind. ihre Eltern und andere Erwachsene erfreuen wollen.
  • akzeptiert und ein Teil des sozialen Kontextes sein wollen, in dem sie leben
  • neue Dinge lernen wollen
  • aktiv sein und an den Aktivitäten anderer teilhaben wollen.
  • ->Bis das Gegenteil bewiesen ist, gehen wir davon aus, dass Eltern:
  • stolz auf ihr Kind sind
  • einen guten Einfluss auf ihr Kind haben wollen.

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