Sonderwirtschaftszonen (SWZ): Definitionen und Entwicklung

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Questions and Answers

Welches der folgenden Ziele wird NICHT typischerweise mit der Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen verfolgt?

  • Förderung von Investitionen in technologiebasierte Vorhaben.
  • Erhöhung der staatlichen Kontrolle über ausländische Investitionen. (correct)
  • Stärkung der Position eines Landes in der globalisierten Wirtschaft.
  • Abbau regionaler Disparitäten innerhalb eines Landes.

Welche Aussage beschreibt am besten die internationalen Reglements für Sonderwirtschaftszonen?

  • Internationale Organisationen legen die Standards für Sonderwirtschaftszonen fest.
  • Sonderwirtschaftszonen sind primär auf den Abbau von Handelshemmnissen ausgerichtet.
  • Die Reglements umfassen Zoll- und Steuerbefreiungen, staatliche Förderung und rechtliche Deregulierungen. (correct)
  • Sonderwirtschaftszonen sind einheitlich geregelt, um fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

Inwiefern hat die Globalisierung die Entwicklung von Sonderwirtschaftszonen beeinflusst?

  • Die Globalisierung hat die Notwendigkeit von Sonderwirtschaftszonen aufgrund des freien Welthandels überflüssig gemacht.
  • Die Globalisierung hat die Anzahl der Sonderwirtschaftszonen reduziert, da internationale Standards angeglichen wurden.
  • Die Globalisierung hat zu einem Rückgang der Anzahl der Länder geführt, die Sonderwirtschaftszonen nutzen.
  • Die Globalisierung hat zu einem kontinuierlichen Anstieg sowohl der Anzahl der Sonderwirtschaftszonen als auch der sie nutzenden Länder geführt. (correct)

Welches Land hatte im Jahr 2018 die höchste Anzahl an Sonderwirtschaftszonen?

<p>China (A)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Motive steht NICHT im Vordergrund bei der Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen?

<p>Förderung sozialer Gerechtigkeit. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Kritik wird häufig im Zusammenhang mit Sonderwirtschaftszonen geäußert?

<p>Exportsubventionen und Verstöße gegen Prinzipien der Welthandelsorganisation. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Herausforderungen resultierte für die zentralasiatischen Länder aus der staatlichen Unabhängigkeit 1991?

<p>Die Notwendigkeit, die eigenständige ökonomische Entwicklung anzuregen. (C)</p> Signup and view all the answers

In welchem Kontext stehen die Sonderwirtschaftszonen in Zentralasien?

<p>Im Kontext des chinesischen Projekts der „Neuen Seidenstraßen“. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft NICHT auf Tadschikistan zu?

<p>Es hat einen stark diversifizierten sekundären Sektor. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Gesetz regelt die Freien Wirtschaftszonen in Tadschikistan?

<p>Ein Gesetz über „Freie Wirtschaftszonen“ aus dem Jahr 2004, ersetzt 2011. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen entspricht einem der Hauptziele der Freien Wirtschaftszonen in Tadschikistan?

<p>Investitionen in exportorientierte und importsubstituierende Industrien. (D)</p> Signup and view all the answers

Wo NICHT befinden sich Freie Wirtschaftszonen in Tadschikistan?

<p>Im Süden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Kennzahl der Freien Wirtschaftszonen in Tadschikistan zeigt ein eher ernüchterndes Bild?

<p>Sowohl A, B, als auch C. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der genannten Anreize werden Investoren in der Freien Wirtschaftszone Sogd geboten?

<p>Unterstützung bei der Visabeantragung für ausländische Investoren. (B)</p> Signup and view all the answers

Aus welchem Land kommen die meisten ausländischen Beteiligungen in der Freien Wirtschaftszone Sogd?

<p>Türkei (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind die Hintergründe der Standortwahl für die Freie Wirtschaftszone Ischkoschim?

<p>Der Wunsch, einen günstig gelegenen Handels- und Produktionsknoten zu etablieren. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt eine Herausforderung für die Freie Wirtschaftszone Ischkoschim?

<p>Mangel an elementarer Infrastruktur wie Wasser- und Elektrizitätsversorgung. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage fasst das Fazit des Artikels bezüglich Sonderwirtschaftszonen in Tadschikistan am besten zusammen?

<p>Sonderwirtschaftszonen erscheinen vielversprechend, aber die Umsetzung ist nicht zwingend erfolgreich. (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen Beitrag leisten Freie Wirtschaftszonen im Jahr 2020 zur industriellen Produktion Tadschikistans?

<p>Weniger als 1%. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist einer der genannten Standortvorteile der Freien Wirtschaftszone Sogd, die zu bescheidenen Erfolgen führen?

<p>Lage in der ökonomisch stärksten Region des Landes. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Sonderwirtschaftszonen

Gebiete mit besonderen unternehmensfreundlichen Regeln, um Investitionen anzuziehen.

Reglements von SWZ

Zoll- und Steuerbefreiungen, staatliche Förderung, Deregulierungen.

Leitmotive von SWZ

Anlockung von Kapital, Entwicklung des Exportsektors und Arbeitsbeschaffung.

Ziele verschiedener Länder

Nordkorea: Entwicklung exportorientierter Industrie. Dominikanische Republik: Übergang zur Dienstleistungsökonomie.

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Neue Seidenstraßen

Das chinesische Projekt, das eine Brücke zwischen China und Europa sein möchte.

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Hauptziele von SWZ in Tadschikistan

Entwicklung des Wirtschaftspotenzials, Investitionen in exportorientierte Industrien.

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Anreize in Sogd SWZ

Geringe Miet- und Pachtsätze, Zoll- und Steuerbefreiung, Unterstützung bei der Visabeantragung.

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Gründe für Stagnation in Ischkoschim

Die instabile Situation in Afghanistan und hohe Transportkosten

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Mangelhafte Infrastruktur in Ischkoschim

Der Mangel an Wasser, Elektrizität und Internet.

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Tadschikistan

Ein Land mit niedrigem Einkommen und starker Arbeitsmigration.

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Study Notes

  • Sonderwirtschaftszonen (SWZ) sind Gebiete eines Landes mit speziellen, unternehmensfreundlichen Regelungen, die Investitionen in technologiebasierte und kapitalintensive Projekte fördern sollen.
  • SWZ sollen als Wachstumspole die Wirtschaftsentwicklung ankurbeln, die Positionierung des Landes in der globalisierten Wirtschaft verbessern und regionale Unterschiede abbauen.
  • Regierungen nutzen fiskalische, regulatorische Anreize und Infrastrukturhilfen, um "geographisch abgegrenzte Areale" zu fördern.

Internationale Reglements für SWZ

  • Zoll- und Steuerbefreiungen
  • Staatliche Förderung und rechtliche Deregulierungen
  • Ausnahmeregime zur Einkommensgenerierung
  • Förderung wirtschaftlicher Aktivitäten

Historische Entwicklung von SWZ

  • Der Handelsverbund der Hanse, Freihäfen und europäische Kolonialmächte hatten bereits ähnliche Systeme.
  • Im 20. Jahrhundert entstanden Freie Industriezonen wie 1959 die am Flughafen Shannon zur Förderung der Regionalwirtschaft.
  • Mit der Globalisierung stieg die Anzahl der SWZ und der sie nutzenden Länder kontinuierlich an
  • Im Jahr 2018 gab es fast 5400 solcher Zonen in 147 Ländern, wobei China mit über 2500 den größten Anteil hatte.
  • International bekannte SWZ sind z.B. die Insel Qeschm (Iran), das Kaliningrader Gebiet (Russland) und Shenzhen (China).

Ziele von Ländern mit SWZ

  • Länder mit niedrigem Einkommen: Entwicklung exportorientierter Industrie und Infrastruktur, Integration in globale Güterketten, Arbeitsplatzbeschaffung (z.B. Nordkorea mit der Zone Kaesong)
  • Länder mit mittlerem Einkommen: Aufwertung/Diversifizierung bestehender Industrien, Integration in internationale Liefer- und Wertschöpfungsketten, Technologie-/Innovationstransfer, Übergang zur Dienstleistungsökonomie (z.B. Dominikanische Republik mit 73 SWZ in 2019)
  • Hochlohnländer: Plattformen für komplexe Lieferketten (z.B. Japan mit einem Logistikzentrum auf Okinawa)

Leitmotive für SWZ

  • Anlockung von Kapital
  • Entwicklung des Exportsektors
  • Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung
  • Reallabore für marktliberale Programme

Kritik an SWZ

  • Vorwurf der Exportsubvention (Bruch mit Paradigmen der Welthandelsorganisation)
  • Problematische Exportorientierung, ausbleibende Spillover-Effekte
  • Prekäre Arbeitsbedingungen
  • Mangelnde staatliche Steuerung
  • Ungewissheit tatsächlicher Nettoeffekte durch Steuervermeidungsstrategien (wie in China)
  • Gefahren durch abgesenkte Umweltstandards (Verschmutzung, Gesundheitsprobleme, dokumentiert in Mexiko und Sri Lanka)
  • Enteignungen und Zerstörung von Lebenssicherungssystemen ohne demokratische Legitimation (z.B. in Rajasthan, Indien)

SWZ in Zentralasien

  • Nach staatlicher Unabhängigkeit 1991 entfiel für zentralasiatische Länder die Unterstützung durch das frühere Zentrum der Sowjetunion.
  • Verschiedene Maßnahmen, inklusive SWZ nach der Jahrtausendwende, sollten die eigenständige ökonomische Entwicklung ankurbeln.
  • Die Regierungen rechnen mit Investitionen des aufstrebenden Chinas im Kontext der "Neuen Seidenstraßen".
  • Untersucht wird, wie das Instrument der SWZ in Tadschikistan umgesetzt wurde.

SWZ in Tadschikistan

  • Das Niedriglohnland ist die kleinste und von starken regionalen Disparitäten geprägte Volkswirtschaft Zentralasiens mit einem gering diversifizierten und schwachen sekundären Sektor
  • Tadschikistan hat eine der weltweit höchsten Arbeitsmigrationsraten und hängt erheblich von Rücküberweisungen der Migranten ab.
  • Im Jahr 2004 wurde ein Gesetz über „Freie Wirtschaftszonen“ eingeführt, welches 2011 durch die heute gültige Fassung ersetzt wurde.
  • Freie Wirtschaftszonen sind Gebiete mit begünstigenden rechtlichen Regeln für Geschäfts- und Investitionstätigkeiten.
  • Zu den Hauptzielen zählen die Entwicklung des Wirtschaftspotenzials der Regionen, Investitionen in exportorientierte und importsubstituierende Industrien, Ansiedlung moderner Produktionsstätten und Technologien sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen.
  • Bis jetzt wurden fünf Freie Wirtschaftszonen ausgewiesen, wovon sich vier im wirtschaftlich stärkeren Westen und Norden befinden, und eine im östlichen Teil des Landes.

SWZ Sogd

  • Die 2008 etablierte Zone Sogd liegt in der gleichnamigen und wirtschaftlich stärksten Provinz des Landes in der Nähe von Chodschand, mehreren Grenzübergängen zu Usbekistan und Kirgisistan sowie wichtiger Verkehrsinfrastruktur.
  • Das Regelwerk der 320 ha großen Zone definiert Leicht- und biochemische Industrie, Baumaterialproduktion, Maschinen- und Heimtechnikbau und Dienstleistungen als zentrale Tätigkeitsfelder.
  • Niedrige Miet- und Pachtsätze (1-5 US$/m²) sowie Zoll- und Steuerbefreiungen werden als Anreize geboten.
  • Ausländischen Investoren und Angestellten wird Unterstützung bei der Visabeantragung angeboten, Streiks sind verboten.
  • Bisher konnten 30 Unternehmen niedergelassen werden, davon zwölf mit ausländischer Beteiligung (Türkei führt mit vier Beteiligungen).
  • Das Investitionsvolumen liegt bei rund 97 Mio. Tadschikischen Somoni (TS), was deutlich unter den Planungen von 244,5 Mio. TS liegt.
  • Die rund 670 Angestellten werden mit durchschnittlich 1200–1500 TS über dem Landesdurchschnitt entlohnt (90 % lokale Kräfte).
  • Die Produktion der Zone, insbesondere von Baumaterial, Möbeln, Kinderspielzeug und Trockenfrüchten, wächst kontinuierlich und bedient hauptsächlich den Binnenmarkt (2020 etwa 11 % des jährlichen Produktionsvolumens Chodschands bzw. 1 % Provinz Sogd).
  • Nur innerhalb Zentralasiens stattfindende Exporte derselben Waren wachsen ebenso.
  • Durch den fallenden Wechselkurs der Landeswährung ergibt sich ein anderes Bild, wenn Export und Produktion in US-Dollar berechnet werden.
  • Innovative zukunftsträchtige Technologieansiedlungen stehen derzeit nicht auf der Agenda.

SWZ Ischkoschim

  • Die 2011 gegründete und 200 ha große Zone liegt in der Autonomen Provinz Gorno-Badachschan (Osten des Landes) an der Grenze zu Afghanistan.
  • Die Standortwahl wurde von lokalen Unternehmern initiiert, um einen kosteneffizienten Handelsknoten in günstiger Verkehrslage zu etablieren, der die Wirtschaft der peripheren Hochgebirgsregion belebt und lokale Einkommen diversifiziert.
  • Standortvorteile sind der Zugang zum afghanischen Straßennetz, ein Flugfeld und die geplante Straßenanbindung zum „Chinesisch-Pakistanischen Wirtschaftskorridor“.
  • Die Ziele entsprechen weitgehend jenen der Zone Sogd, es wird die Verarbeitung von Agrarprodukten, regional produzierten Wollfasern, Tierhäuten und Natursteinen sowie tourismus- und gesundheitsbezogenen Dienstleistungen hervorgehoben.
  • Die Zone, die sich selbst als "Kreuzung von vier Staaten" bezeichnet, zeichnet sich weniger durch bisherige Ergebnisse, sondern durch das ambitionierte Konzept und detaillierte Vorstellungen über Entwicklungspotenziale vor Ort aus.
  • Jedoch offenbart ein Blick hinter den Zaun der Anlage die Stagnation des Projekts, mit nur sehr wenigen registrierten lokalen Unternehmern und marginalem Umfang von Produktion, Arbeitsplätzen und Grenzhandel.
  • Die Zone ist daher ein „weißer Elefant“ – eine Investitionsruine.
  • Die Gründe dafür sind die instabile Situation in Afghanistan, hohe Transportkosten aufgrund schlechter Straßen sowie die fehlende Sanierung des Flugfeldes.
  • Abschreckend wirkt zudem der Mangel an elementarer Infrastruktur (Wasser, Elektrizität, Internet) sowie Personalmangel und die fehlende Attraktivität Ischkoschims als Lebensort.

Fazit

  • SWZ erscheinen in Tadschikistan vielversprechend, aber die Umsetzung ist nicht zwangsläufig erfolgreich.
  • Anreize allein überzeugen nicht, wenn regionale und lokale Gegebenheiten ein Engagement als zu risikoreich oder ert ragsarm erscheinen lassen
  • Die Leistungsfähigkeit von SWZ scheint eng mit der Stärke und Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft verbunden zu sein.
  • Ausländische Großinvestitionen sind bisher ausgeblieben (im Gegensatz zum Land mit mittlerem Einkommen Kasachstan)
  • Freie Wirtschaftszonen trugen 2020 weniger als 1 % zur Industrieproduktion Tadschikistans bei und entfalten kaum Impulse für volkswirtschaftliches Wachstum
  • Das Ziel des Abbaus regionaler Disparitäten ist noch weit entfernt
  • Auf lokaler Ebene verfügt die Zone Sogd mit ihrer infrastrukturellen Anbindung und Lage in der ökonomisch stärksten Region des Landes sowie der Integration in die städtische Wirtschaft Chodschands über Standortvorteile
  • In Ischkoschim kollidieren überambitionierte Konzepte und Wunschdenken mit investitionshemmenden Realitäten. Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass das bisher Erreichte hinter den Erwartungen zurückbleibt.

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