Semantische Einflussfaktoren in der Linguistik
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Questions and Answers

Was ist der Unterschied zwischen den semantischen Einflussfaktoren Distinktivität und Typikalität?

  • Distinktivität und Typikalität sind synonym und beziehen sich auf die Anzahl der Merkmale, die ein Konzept von anderen Konzepten unterscheiden.
  • Distinktivität bezieht sich auf die Anzahl der gemeinsamen Merkmale eines Konzepts mit anderen Konzepten derselben Kategorie, während Typikalität die Anzahl der einzigartigen Merkmale beschreibt.
  • Distinktivität beschreibt die Beziehung eines Konzepts zu anderen Konzepten in verschiedenen Kategorien, während Typikalität die Beziehung innerhalb derselben Kategorie betrachtet.
  • Distinktivität konzentriert sich auf die einzigartigen Merkmale eines Konzepts, während Typikalität die Anzahl der gemeinsamen Merkmale mit anderen Konzepten der gleichen Kategorie angibt. (correct)
  • Was ist die modelltheoretische Annahme über den Einfluss der semantischen Reichhaltigkeit (Anzahl der Merkmale) auf den Wortabruf?

  • Die Anzahl der Merkmale ist nur relevant für die Kategorisierung von Konzepten, nicht für den Wortabruf.
  • Eine hohe Anzahl von Merkmalen erleichtert den Wortabruf, da mehr Ankerpunkte für den Abrufprozess vorhanden sind. (correct)
  • Je mehr Merkmale ein Konzept hat, desto schwieriger ist es, es abzurufen, da mehr Informationen verarbeitet werden müssen.
  • Die Anzahl der Merkmale hat keinen Einfluss auf den Wortabruf, da dieser Prozess von anderen Faktoren beeinflusst wird.
  • Wie beeinflusst die semantische Nachbarschaftsdichte den Wortabruf?

  • Eine hohe Nachbarschaftsdichte erleichtert den Wortabruf, da es viele Verbindungen zwischen dem Konzept und anderen Wörtern gibt. (correct)
  • Eine niedrige Nachbarschaftsdichte führt zu einem schnelleren Wortabruf, da weniger verwandte Konzepte im Gedächtnis aktiviert werden.
  • Je höher die Nachbarschaftsdichte, desto schwieriger ist es, das richtige Konzept abzurufen, da es viele ähnliche Konzepte gibt.
  • Die Nachbarschaftsdichte hat keinen Einfluss auf den Wortabruf, da dieser Prozess von der semantischen Reichhaltigkeit abhängt.
  • Welche Aussage über die Konkretheit von Konzepten trifft zu?

    <p>Konkrete Konzepte lassen sich besser abrufen, da sie mit sensorischen und motorischen Erfahrungen verbunden sind. (B)</p> Signup and view all the answers

    Wie unterscheiden sich die semantischen Merkmale von belebten und unbelebten Kategorien?

    <p>Belebte Kategorien zeichnen sich durch eine größere Anzahl gemeinsamer Merkmale aus, während unbelebte Kategorien eher durch distinktive Merkmale definiert werden. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welcher der folgenden Faktoren beeinflusst den Wortabruf am stärksten?

    <p>Alle genannten Faktoren sind gleich wichtig. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Konzepte würde man eher als „typisch“ für die Kategorie „Tier“ bezeichnen?

    <p>Hund (A)</p> Signup and view all the answers

    Welches Konzept hätte tendenziell eine höhere semantische Nachbarschaftsdichte?

    <p>Fußball (A)</p> Signup and view all the answers

    Welcher der folgenden Faktoren beeinflusst den Wortabruf positiv?

    <p>Phonologische/orthographische Nachbarschaftsdichte (A), Erwerbsalter (B), Familiarität (C)</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Kernmerkmal des "Swinging Lexical Network Models" (SLN)?

    <p>Die Berücksichtigung des Zusammenspiels zwischen semantischen Fazilitierungseffekten und lexikalischen Interferenzeffekten (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Art von Beziehung zwischen Zielwort und Ablenkerwort im Bild-Wort-Interferenz-Paradigma führt zu einem dominanten Interferenz-Effekt?

    <p>Kategoriale Beziehung (A)</p> Signup and view all the answers

    Wie wird die "Distinktivität" bei Aphasie definiert?

    <p>Die Fähigkeit, ein Konzept durch die Betonung von einzigartigen, unterscheidenden Merkmalen zu beschreiben. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Rolle spielt die "Typikalität" in der Semantischen Demenz?

    <p>Sie beeinflusst die Fähigkeit, ein Konzept durch prototypische Eigenschaften zu identifizieren. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die Häufigkeit von Wörtern im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen ist richtig?

    <p>Hochfrequente Konzepte sind bei Aphasie und Semantischer Demenz robuster gegenüber Störungen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die Rolle der "Familiarität" bei der semantischen Demenz ist richtig?

    <p>Familiarität erleichtert den Wortabruf bei semantischer Demenz. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Optionen ist KEIN lexikalischer Einflussfaktor auf den Wortabruf?

    <p>Distinktivität (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Modelltheoretische Vermutung über den Einfluss von hochfrequenten Wörtern auf den Wortabruf ist korrekt?

    <p>Hochfrequente Wörter haben einen fazilitierenden Effekt auf den Wortabruf. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die phonologische/orthographische Nachbarschaftsdichte (PND) ist richtig?

    <p>Eine hohe PND erleichtert den Wortabruf. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Optionen ist ein Beispiel für ein Ablenkerwort, das auf der Konzeptebene eine assoziative Beziehung zum Zielwort hat?

    <p>Baum - Blätter (B)</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Ablenker-Wörter führt im Bild-Wort-Interferenz-Paradigma zu einem Fazilitierungseffekt?

    <p>Ein Wort, das eine assoziative Beziehung zum Zielwort hat (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über den Einfluss des Erwerbsalters auf den Wortabruf ist korrekt?

    <p>Früher erlernte Wörter werden leichter abgerufen. (D)</p> Signup and view all the answers

    Warum ist die Atypikalität in der Aphasietherapie als Ressource nutzbar?

    <p>Atypikalität ermöglicht die Aktivierung neuer neuronaler Netzwerke. (D)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage zum Einfluss der Wortlänge auf den Wortabruf ist korrekt?

    <p>Lange Wörter haben einen hemmenden Effekt auf den Wortabruf. (A)</p> Signup and view all the answers

    Flashcards

    Distinktivität

    Besonderheit, die Konzepte durch spezifische Merkmale definiert.

    Kategorielle Unterschiede

    Unterschiede in Merkmalen je nach Kategorie: belebte vs. unbelebte.

    Typikalität

    Verwandtschaft eines Konzepts durch geteilte Merkmale mit anderen der gleichen Kategorie.

    Wortfrequenz

    Häufigkeit eines Wortes in der Sprache, verbunden mit Typikalität.

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    Fazilitierender Effekt

    Schnellere Verarbeitung typischer Vertreter eines Konzeptes.

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    Semantische Reichhaltigkeit

    Anzahl und Art der Merkmale eines Konzepts, die dessen Bedeutung beschreiben.

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    Semantische Nachbarschaftsdichte

    Anzahl der Wörter, die häufig mit einem Konzept auftreten.

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    Konkretheit

    Anzahl der sensorischen und motorischen Erfahrungen mit einem Konzept.

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    Lexikalische Einflussfaktoren

    Faktoren, die den Wortabruf beeinflussen, wie Frequenz und Familiarität.

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    Frequenz

    Häufigkeit, mit der ein Wort in Sprache verwendet wird.

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    Familiarität

    Wie vertraut man mit einem Konzept im Alltag ist.

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    Erwerbsalter

    Alter, in dem Wörter gelernt werden.

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    Phonologische Nachbarschaftsdichte

    Häufigkeit ähnlich klingender oder geschriebener Wörter.

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    Wortlänge

    Anzahl der Silben und Phoneme in einem Wort.

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    Distinktivität bei Aphasie

    Leichterer Wortabruf durch beschreibende Merkmale.

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    Typikalität bei semantischer Demenz

    Typikalität beeinflusst die Benennung von Bildern.

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    Swinging lexical network model (SLN)

    Modell zur Erklärung von semantischen und lexikalischen Effekten.

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    Interferenz

    Effekte, die den Wortabruf verlangsamen oder erschweren.

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    Beeinflussung durch den Kontext

    Wie der semantische Kontext den Wortabruf beeinflusst.

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    Bild-Wort-Interferenz Paradigma

    Methode zur Untersuchung der Wortabruf-Effekte.

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    Effekte der Ablenker-Wörter

    Wie Ablenker-Wörter den Wortabruf beeinflussen.

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    Study Notes

    Semantische Einflussfaktoren (Semantic Influence Factors)

    • Distinktivität (Distinctiveness):

      • Concepts defined primarily by distinct features.
      • Categories differ:
        • Living categories: share more features (Cree & McRae, 2003).
        • Non-living categories: possess more distinct features (Zannino et al., 2006).
      • Impact on word retrieval:
        • High distinctiveness leads to clearer concept identification.
        • Lower attention/executive control for suppressing similar concepts.
    • Typikalität (Typicality):

      • Typical representatives share many features with other concepts in the same category.
      • Related to word frequency.
      • Impact on word retrieval:
        • Facilitating effect: faster processing of typical representatives (Piai, Roelofs & Maris, 2014).
        • Atypical representatives have many distinct features (Griffin & Bock, 1998).
    • Semantische Reichhaltigkeit (Semantic Richness):

      • a) Features:
        • Features are attributes describing a concept's meaning.
        • Impact on word retrieval:
          • Facilitating effect of many features (McRae et al., 1997). This "number-of-feature" effect has been shown in numerous studies (e.g., Pexman et al., 2002; Recchia & Jones, 2012).
          • Feature type remains a subject of discussion.
      • b) Semantic Neighborhood Density:
        • Measure of words co-occurring with a concept in language use (Shaoul & Westbury, 2010).
        • Lexical cooccurrence in a corpus.
        • Impact on word retrieval: facilitating effect (Gould, Cummine & Borowsky, 2012).
      • c) Konkretheit (Concreteness):
        • Number of sensory and motor experiences associated with a concept (Brysbaert, Warriner & Kuperman, 2014).
        • Concrete vs. abstract concepts.
        • Impact on word retrieval: facilitating effect (Goh et al., 2016).

    Lexikalische Einflussfaktoren (Lexical Influence Factors)

    • Frequenz (Frequency):

      • Occurrence in spoken and written language (Goh et al., 2016).
      • High-frequency vs. low-frequency words.
      • Impact on word retrieval: facilitating effect of high-frequency words (Thompson et al., 2018).
    • Familiarität (Familiarity):

      • Amount of daily experience with a concept (Snodgrass & Vanderwart, 1980).
      • Influenced by personal experiences.
      • Impact on word retrieval: facilitating effect of familiarity.
    • Erwerbsalter (Age of Acquisition):

      • Age at which words are learned.
      • Related to familiarity and typicality.
      • Impact on word retrieval: facilitating effect of early acquisition (Ellis & Morrison, 1998).
    • Phonologische/orthographische Nachbarschaftsdichte (Phonological/Orthographic Neighborhood Density):

      • Similar-sounding/similar-spelling words (Vitevitch, 2002).
      • Levenshtein distance.
      • Impact on word retrieval: facilitating effect of high NDD (Baus, Costa & Carreiras, 2008; Vitevitch & Sommers, 2003).
    • Wortlänge (Word Length):

      • Number of syllables and phonemes.
      • Strong correlation with NDD.
      • Impact on word retrieval: inhibitory effect of long words (Roelofs, 2002).

    Zusammenhänge ausgewählter semantischer Einflussfaktoren bei neurologischen Krankheiten

    • Distinktivität bei Aphasie: Easier word retrieval through concept descriptions using distinct features (Antonucci, 2014). Aphasiacs often use shared features, impairing access to distinct ones (Mason-Baughman & Wallace, 2013).

    • Typikalität bei Semantischer Demenz: Significant typicality effects in naming pictures (Rogers et al., 2015; Woollams, 2012). Prototypical features are retained longer (Woollams et al., 2008).

    • Atypikalität in Aphasietherapie: Atypikalität can be a resource for improving word retrieval (Kiran, 2007).

    • Frequenz bei Aphasie und semantischer Demenz: High-frequency concepts are more resistant to damage (Aphasie: Mason-Baughman & Wallace, 2013; SD: Jefferies, Rogers & Lambon Ralph, 2011).

    • Familiarität bei semantischer Demenz: Positive influence of familiarity (Rogers et al., 2015).

    Swinging Lexical Network Model (SLN)

    • Grundlegendes: Facilitation = effects that facilitate word retrieval (at the concept level). Interference = inhibition, effects that hinder/slow word retrieval (at the lexical level).

    • Ziel des Modells: Explain the interplay of semantic facilitation and lexical interference effects. Core question: How does semantic context and lexical selection influence word production?

    • Untersuchungsmethodik (Picture-Word Interference Paradigm):

      • Aim: selectively enhance or inhibit individual influences on word retrieval (individual semantic or lexical parameters).
      • Control of influences in experimental conditions.
    • Variation of distractor words and their impact:

      • Distractor characteristics:

        • Concept level: belonging to the same category.
        • Lemma/lexeme level: no similarity to target word.
        • Varying distractors in Picture-Word Interference (PWI) and their effect.
      • Different relations between target and distractor from different semantic and lexical perspectives (e.g., identical category, associative relation, part-whole, no relation, phonological/orthographical resemblance, or different categories).

    • Summary:

      • Concurrent effects: Conceptual priming, lexical competition.
      • Impact:
        • Facilitating effect dominates when few competitors are activated (typically with associative relationships).
        • Interference effect dominates when a whole lexical cohort is active (many competitors activated, e.g. in categorical relationships).
    • Grundannahmen des SLN:

      • Activated units are in lexical competition with each other (interference).
      • Semantic context influences both processing levels (conceptual priming of the target concept; competition between lexical units), leading to mutual influence of facilitation and interference effects.
      • Trade-off between facilitation and interference.

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    Quiz Team

    Description

    Dieser Quiz behandelt die semantischen Einflussfaktoren wie Distinktivität, Typikalität und semantische Reichhaltigkeit. Lerne, wie diese Konzepte sich auf die Wortretrieval-Prozesse auswirken und das Verständnis von Kategorien beeinflussen. Ideal für Studierende der Linguistik oder kognitiven Wissenschaften.

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