Säugetierhaare und ihre Strukturen

Ein Haar ist ein langer Hornfaden, der auf der Haut von Säugetieren wächst und aus Keratin besteht.

Säugetiere tragen zumindest teilweise Haare, Schleimhäute sind immer unbehaart.

Die Haut des Menschen ist, mit wenigen Ausnahmen, behaart.

Man unterscheidet Kopfhaar, Barthaar und Körperhaar.

Alle genannten haarähnlichen Strukturen sind keine echten Haare.

Die Behaarung von Tieren wird meist als Fell oder Pelz bezeichnet.

Haare werden in Fellhaare, Borstenhaare, Wollhaare und Langhaare eingeteilt.

Das Haar besteht aus Cuticula, Cortex und Medulla.

Die äußerste Schicht des Haarschafts, die aus dachziegelartig angeordneten, platten Hornzellen besteht.

Das Innere des Haarschafts, das für die Festigkeit und Elastizität des Haars verantwortlich ist.

Der zentrale Bereich des Haarschafts, der bei einigen Haaren vorhanden ist und hohl sein kann.

Die Stelle, an der das Haar aus der Haut wächst, in der sich die Haarwurzel befindet.

Der untere Teil des Haars, der in der Haut verborgen ist.

Eine Gruppe von Zellen, die sich im Haarfollikel befinden und das Haarwachstum steuern.

Zellen, die Melanin produzieren und die Haarfarbe bestimmen.

Ein kleiner, glatter Muskel, der an den Haarfollikel befestigt ist und das Haar aufstellen kann.

Die Schicht der inneren epithelialen Haarwurzelscheide, die an die äußere Wurzelscheide grenzt.

Starke, faserige Proteine, die den Hauptbestandteil des Haares ausmachen.

Kovalente Bindungen zwischen Cysteinresten in Keratin, die für die Festigkeit und Flexibilität des Haares verantwortlich sind.

Pigmente, die für dunkle Haarfarben verantwortlich sind.

Pigmente, die für blonde bis rote Haarfarben verantwortlich sind.

Ein Gen, das für die Haarfarbe verantwortlich ist und zu grauen oder isabellfarbenen Haaren führen kann.

Die Sonneneinstrahlung kann Melanin, insbesondere unter Einwirkung von Salzen und Sauerstoff, ausbleichen. Dies führt zu einer Veränderung der Haarfarbe. Die Prozesse sind dem Blondieren mit Wasserstoffperoxid ähnlich, das ebenfalls die Haarstruktur verändert.

Die Anzahl der Haare auf dem Kopf variiert je nach Haarfarbe und ist genetisch bedingt. Blonde Menschen haben durchschnittlich 150.000 Haare, Schwarzhaarige 110.000, Brünette 100.000 und Rothaarige 75.000.

Das Haarwachstum ist ein kontinuierlicher Prozess, der auch nach dem Tod weiterläuft, jedoch nur durch die Schrumpfung der Haut aufgrund von Wasserverlust. Die Haarform, die durch den Querschnitt und die Wuchsrichtung bestimmt wird, beeinflusst das Haarwachstum: glatt, gewellt, gelockt, kraus.

Die Haarform wird durch den Querschnitt des Haars bestimmt. Rundes Haar ist glatt, ovales Haar ist glatt bis gewellt, stark elliptisches Haar ist kraus, und spiralig zusammengedrehte Haarsträhnen sind charakteristisch für "Pfefferkornhaar".

Menschen asiatischer und amerikanischer Abstammung haben oft runde Haare, die glatt wachsen. Menschen europäischer, polynesischer und australischer Abstammung haben runde bis ovale Haare, die glatt bis gewellt sind oder zu Locken neigen. Menschen aus Afrika, Melanesien und dem malaiischen Raum haben stark elliptische Haare, die zu starken Locken neigen.

Der Haarzyklus besteht aus mehreren Phasen, die das Haarwachstum beeinflussen. Kopfhaare wachsen pro Tag 0,3 bis 0,5 mm und erreichen im Jahr eine Länge von etwa 15 cm. Die Wachstumsgeschwindigkeit und die Dauer der Wachstumsphase sind genetisch bedingt und variieren zwischen den Populationen.

Menschen aus Subsahara-Afrika haben ein langsameres Haarwachstum als andere Populationen.

Die Yao in der südchinesischen Region Guangxi sind bekannt für ihre extrem langen Haare, die bis zu 1,50 Meter lang werden können. Dies zeigt, dass die Dauer der Wachstumsphase genetisch bedingt ist und große Unterschiede zwischen Populationen existieren kann.

Das "Pfefferkornhaar" der Khoisan ist genetisch bedingt und hat eine sehr kurze Lebensdauer, was zu kurzen und spiralig zusammengedrehten Haarsträhnen führt.

Die Haare des Menschen wachsen über mehrere Jahre hinweg, bevor sie ausfallen. Frauen haben im Allgemeinen eine längere Wachstumsphase als Männer. Der Ausfall des Haares ist ein natürlicher Prozess, der zum Haarwachstum gehört.

Die Stärke des Haarwachstums wird von individuellen Faktoren und dem Zeitpunkt im Haarzyklus beeinflusst.

Die Dauer der Wachstumsphase ist genetisch bestimmt und variiert zwischen den Populationen.

Ein Trichogramm ist eine Untersuchung, bei der Haare ausgezupft und unter dem Mikroskop auf strukturelle Schäden oder Haarausfall hin untersucht werden. Die Haare werden in die Phasen Anagen, Katagen und Telogen eingeteilt.

Ein Computertrichogramm ist eine moderne Methode zur Analyse des Haarwachstums, bei der die Haare gekürzt und nach zwei Tagen mit einer Kamera aufgenommen werden. Diese Methode ermöglicht die Bestimmung des Anteils der Anagenhaare (gewachsene Haare) ohne Auszupfen.