Regierungsbildung und parlamentarische Systeme
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Questions and Answers

Was beschreibt den Zustand, in dem eine Regierung stark vom Parlament abhängt?

  • Exekutive Dominanz
  • Parlamentarische Unabhängigkeit
  • Verschmelzung der Gewalten (correct)
  • Gewaltenteilung
  • In parlamentarischen Demokratien haben Minister:innen im Allgemeinen eine schwache Position.

    True

    Wie wird der Prozess genannt, wenn Staatsoberhäupter Politiker:innen für die Regierungsbildung bestimmen?

    Regierungsbildung

    Parteidisziplin ist essenziell für das __________ des Systems.

    <p>Funktionieren</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die Länder den entsprechenden Rollen in der Regierungsbildung zu:

    <p>Italien = Formateur Belgien = Informateur UK = Premier Deutschland = Kanzler</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Regierungssysteme sind demokratisch?

    <p>Parlamentarische</p> Signup and view all the answers

    Die horizontale Gewaltenteilung beschreibt die Aufteilung der Staatsmacht zwischen nationalen und subnationalen Ebenen.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was sind die zwei Dimensionen der Gewaltenteilung?

    <p>Horizontale und vertikale Gewaltenteilung</p> Signup and view all the answers

    In einem parlamentarischen System ist die Regierung gegenüber dem __________ verantwortlich.

    <p>Parlament</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Begriffe mit ihrer Beschreibung:

    <p>Legislative = Erstellt Gesetze Exekutive = Setzt Gesetze um Judikative = Überprüft die Gesetze Zentralismus = Staatsmacht konzentriert auf nationaler Ebene</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet der Begriff 'Office-seeking' in der Regierungsbildung?

    <p>Das Streben nach politischen Ämtern</p> Signup and view all the answers

    Eine 'minimal winning coalition' besteht aus der größtmöglichen Anzahl an Parteien, um Ämter zu erhalten.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Beispiel für eine 'least minimal winning coalition'?

    <p>Eine Koalition, die aus der geringsten Anzahl an Parteien besteht und mit dem kleinstmöglichen Stimmenanteil bildet.</p> Signup and view all the answers

    Der Staatsoberhaupt ernennt den __________.

    <p>Regierungschef</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Art der Regierungsbildung mit ihren Beschreibungen zu:

    <p>Office-seeking = Streben nach politischen Ämtern Policy-seeking = Durchsetzen von politischen Inhalten minimal winning coalition = Koalition mit der kleinstmöglichen Anzahl an Parteien least minimal winning coalition = Koalition mit kleinstmöglichem Stimmenanteil</p> Signup and view all the answers

    Welche Eigenschaft kennzeichnet semi-präsidentielle Demokratien?

    <p>Gemeinsame Exekutivmacht zwischen Präsident und Premier</p> Signup and view all the answers

    In Österreich hat der Präsident eine sehr starke Rolle in der Regierung.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie ein Beispiel für ein Land mit einer semi-präsidentiellen Demokratie.

    <p>Frankreich</p> Signup and view all the answers

    Das Parlament wählt die Mitglieder des __________, während der Präsident nicht direkt vom Volk gewählt wird.

    <p>Parlaments</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die Länder ihren Eigenschaften zu:

    <p>Österreich = Präsident hat wenig Kompetenzen Frankreich = Präsident hat umfassende Entscheidungsmacht Irland = Beispiel für semi-präsidentielle Demokratie Deutschland = Parlamentarische Demokratie</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine wichtige Aufgabe des Präsidenten in einer semi-präsidentiellen Demokratie?

    <p>Ernennung des Kabinetts</p> Signup and view all the answers

    Der Premier wird in allen semi-präsidentiellen Demokratien vom Präsidenten ernannt.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Wer hat in Österreich den Regierungsbildungsauftrag nach Wahlen?

    <p>Der Präsident</p> Signup and view all the answers

    Was besagt Gamsons Law in Bezug auf Koalitionspartner?

    <p>Der Anteil der Sitze beeinflusst die Verteilung der Ämter in einer Koalition.</p> Signup and view all the answers

    Kleinere Koalitionspartner erhalten häufig weniger Ministerien als größere Partner.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine 'connected coalition'?

    <p>Eine Koalition, in der Parteien ideologisch nahe beieinander liegen und ihre Inhalte umsetzen können.</p> Signup and view all the answers

    Bei einer _______ hat die Regierung keine parlamentarische Mehrheit.

    <p>Minderheitsregierung</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Länder den Minderheitsregierungen zu:

    <p>Schweden = Minderheitsregierung Dänemark = Minderheitsregierung Norwegen = Minderheitsregierung Deutschland = Minderheitsregierung</p> Signup and view all the answers

    Warum streben Parteien Koalitionen an?

    <p>Um Wähler:innen bei der nächsten Wahl zu gewinnen.</p> Signup and view all the answers

    Eine stabile Minderheitsregierung benötigt eine schwache Agenda-Setting Macht.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine 'Veto-Spieler'-Position?

    <p>Eine Position, die es einer Partei ermöglicht, Entscheidungen zu blockieren und dadurch mehr Einfluss auszuüben.</p> Signup and view all the answers

    Wo entstanden ursprünglich die präsidentiellen Demokratien?

    <p>USA</p> Signup and view all the answers

    In einem präsidentiellen System kann der Präsident das Parlament auflösen.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Wie werden der Präsident und die Abgeordneten des Parlaments gewählt?

    <p>In getrennten Wahlen direkt vom Volk.</p> Signup and view all the answers

    Die Rolle von Parteien in präsidentiellen Demokratien ist __________.

    <p>schwächer</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Kompetenzen des Präsidenten den entsprechenden Funktionen zu:

    <p>Veto im Gesetzgebungsverfahren = Gesetzgebende Macht Zusammensetzung des Kabinetts = Executive Funktionen Symbolische Funktion = Staatsoberhaupt Unabhängige Wahl = Volk</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Aussagen beschreibt die Entscheidungssituation in präsidentiellen Systemen am besten?

    <p>Legislative und Exekutive müssen gemeinsam Lösungen finden.</p> Signup and view all the answers

    Entscheidungen in der Legislative sind oft einfach aufgrund der hohen Parteidisziplin.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was passiert bei einem 'divided government'?

    <p>Es kommt zu Blockaden politischer Entscheidungen.</p> Signup and view all the answers

    Der Kongress hat das alleinige Recht, __________ zu verabschieden.

    <p>Gesetze</p> Signup and view all the answers

    Welche Macht besitzt ein Präsident in einem präsidentiellen System nicht?

    <p>Parlament auflösen</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Einführung in die Politikwissenschaft

    • Das Thema des Vortrags ist Parlamentarismus und Präsidentialismus.
    • Der Vortrag wurde am 05.11.2024 gehalten.
    • Der Dozentin ist Dr. Christina-Marie Juen.
    • Die Hochschule ist die Universität Oldenburg.

    Regierungssysteme

    • Regierungssysteme beschreiben Aufbau und Funktionsweise politischer Systeme.
    • Demokratie lässt sich in präsidentielle, semi-präsidentielle und parlamentarische Systeme unterteilen.
    • Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten System hängt von der Beziehung zwischen Regierung, Parlament und Präsident:in ab.
    • Die Gewaltenteilung ist ein wichtiger Aspekt von Regierungssystemen.

    Gewaltenteilung

    • Horizontale Gewaltenteilung: Aufteilung auf Legislative, Exekutive und Judikative.
    • Vertikale Gewaltenteilung: Aufteilung zwischen nationaler und subnationalen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen).
    • Unterschiedliche konkrete Aufteilungen in verschiedenen Regierungssystemen.
    • Zentralismus vs. Föderalismus als Beispiele für vertikale Gewaltenteilung.

    Klassifizierung von Demokratien

    • Kriterien zur Klassifizierung von Demokratien:
      • Ist die Regierung dem gewählten Parlament verantwortlich?
      • Ist der Staatsoberhaupt vom Volk für eine feste Amtszeit gewählt?
    • Die Antwort auf diese Fragen bestimmt Kategorisierung in:
      • Präsidentielle Demokratien
      • Semi-präsidentielle Demokratien
      • Parlamentarische Demokratien

    Präsidentielle Demokratien

    • Ursprünglich in den USA entstanden, verbreitet heute auch in Lateinamerika.
    • Klare Trennung der Gewalten: Präsident:in ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef:in.
    • Präsident:in ist nicht dem Parlament verantwortlich und kann vom Parlament nicht abgesetzt werden.
    • Parlament kann Präsident:in ebenfalls nicht absetzen.
    • Präsident:in hat umfassende Kompetenzen, z.B. Zusammensetzung des Kabinetts.

    Präsident:in

    • Präsident:in und Abgeordnete werden unabhängig voneinander gewählt.
    • Legislative und Exekutive sind stark getrennt.
    • Umfassende Kompetenzen des Präsident:innenamtes:
      • Zusammensetzung des Kabinetts
      • Gesetzgebende Macht
      • Veto im Gesetzgebungsverfahren
    • Amt des Präsident:innen fasst symbolische und politische Funktionen des Staatsoberhauptes zusammen.

    Parteien

    • Rolle von Parteien ist schwächer als bei parlamentarischen Systemen.
    • Parteidisziplin ist weniger stark ausgeprägt.
    • Abgeordnete fühlen sich gegenüber ihrem Wahlkreis verantwortlich.
    • Erneute Nominierungen hängen von Unterstützung im Wahlkreis ab.
    • Parteipraferenzen sind weniger wichtig als die der eigenen Wahlkreiswähler.

    Machtverteilung

    • Wahl von Exekutive und Legislative findet getrennt statt.
    • Entscheidungen können dadurch erschwert werden.
    • Exekutive und Legislative können sich nicht gegenseitig überstimmen und müssen gemeinsam Lösungen finden.
    • Entscheidungsfindung ist schwierig, wenn Präsident:in und Mehrheit im Parlament verschiedenen Parteien angehören.

    Präsidentialismus in den USA

    • Blockierung politischer Entscheidungen durch "divided government" (verschiedene Seiten im Kongress).
    • Präsident:in ist Demokrat, Kongress hat eine andere Mehrheit.
    • Der Kongress hat das alleinige Recht Gesetze zu verabschieden.
    • Gesetze können vom Präsident:in durch Veto blockiert werden.
    • Veto kann vom Kongress überstimmt werden (wenn beide Kammern mit 2/3 Mehrheit zustimmen).

    Semi-präsidentielle Demokratien

    • Kombination aus direkt gewähltem Präsidenten:in und einem Premier, der die Regierung leitet.
    • Beispiel: Österreich, Frankreich, Irland.
    • Die Regierung ist dem Parlament verantwortlich.
    • Präsident:in ernennt das Kabinett.
    • Häufig wird der Premier auch vom Präsident:in ernannt oder formell vom Präsident:in bestimmt.
    • Präsident:in und Premier teilen sich die Exekutivmacht im Staat.
    • Große Unterschiede in der Machtausdehnung des/der Präsident:in:
      • In Frankreich umfassende Entscheidungsmacht
      • Im Österreich nur begrenzte Kompetenzen.
    • Semi-präsidentialismus in Österreich:
      • Offiziell ist der Präsident:in neutral, aber häufig Bezug zu einer Partei
      • Präsident:in bestimmt den Kanzler:in und setzt den Kanzler:in und die Regierung ein.
      • Formell ist der Präsident:in eher schwach
      • Kann in manchen Situationen wichtig werden, etwa Ernenung der Regierung
      • Präsident:in hat die Aufgabe die Demokratie zu schützen

    Parlamentarische Demokratien

    • Wähler:innen wählen nur die Mitglieder des Parlaments.

    • Präsident:in wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern vom Parlament.

    • Parlament entscheidet, wer Regierungchef:in wird (und somit die Exekutive).

    • Kanzler:in ist dem Parlament verantwortlich (kann durch Misstrauensvotum abgesetzt werden).

    • Regierung braucht Wohlwollen des Parlaments (oft Mehrheit).

    • Abhängigkeit der Regierung vom Parlament wird als Gewaltenverschmelzung bezeichnet.

    • Unterschiedliche Macht zwischen Regierungen in parlamentarischen Systemen

    • Verhältnis zwischen Kanzler:in/Premier und anderen Mitgliedern des Kabinetts variiert stark

    • Beispiele:

      • UK: Premier formell und informell sehr mächtig, Minister:innen weniger stark.
      • Deutschland: Kanzler:in zentrale Position, Minister:innen ebenfalls stark.

    Parteien (Parlamentarische Systeme)

    • Rolle von Parteien ist sehr stark ausgeprägt.
    • Parteidisziplin ist essentiell für Funktionieren des Systems und für Entscheidungsfindungen.
    • Entscheidungen bedürfen einer Mehrheit im Parlament.
    • Koalitionsregierungen sind stark von Parteidisziplin abhängig.
    • Kandidierende hängen von Parteien ab.

    Regierungsbildung in parlamentarischen Systemen

    • Regierungsbildung oft durch „free-style bargaining“ und Staatsoberhaupt ernennt Regierungschef.
    • Bei Regierungsbildungen oft Trade-Off zwischen office-seeking und policy-seeking.
    • Trade off zwischen politischen Ämtern und durchsetzung von Inhalt.
    • Unterschiedliche Arten von Koalitionen können gebildet werden.

    Rolle des Staatsoberhauptes

    • Staatsoberhaupt bestimmt Politiker:in (meist designierter Premier/als „Formateur“ der Regierungsbildung.
    • Staatsoberhaupt bestimmt Politiker:in als „Informateur“, dann einen Formateur (z.B. Belgien)
    • Regierungsbildung durch „free-style bargaining“.
    • Staatsoberhaupt ernennt Regierungschef:in. nach Konvention oft die größte Partei.

    Regierungsbildung

    • Bei Regierungsbildung oft Trade-Off zwischen office- und policy-seeking.
    • Parteien wollen oft sowohl Ämter als auch Durchsetzung ihrer politischen Inhalte.
    • Unterschiedliche Arten von Koalitionen können gebildet werden.

    Office-Seeking

    • Parteien wollen möglichst viele Ämter.
    • Koalitionen mit möglichst wenig Parteien werden angestrebt.
    • Koalition mit minimaler Anzahl an Parteien um möglichst viele Ämter zu erhalten.
    • Koalition mit minimaler Anzahl an Parteien und minimalem Stimmenanteil.
    • Verhandlung um Ministerien; Wieviele Ministerien bekommt jeder Partner?
    • Möglichkeit 1: Jeder Koalitionspartner erhält gleich viele Ministerien
    • Möglichkeit 2: Verteilung der Ministerien proportional zum Sitzanteil.
    • Gamsons Law: Zusammenhang zwischen Stimmenanteil und Ämtern in einer Koalition.
    • Kleine Koalitionspartner erhalten oft mehr Ämter als ihr Stimmenanteil suggeriert.
    • Kleinen Parteien kann durch „Veto-Spieler“-Position mehr ausgehandelt werden.

    Policy-Seeking

    • Parteien wollen nicht nur Ämter, sondern vor allem ihre Policies umsetzen.
    • Koalitionen mit möglichst ähnlichen Parteien.
    • Parteien wollen ihre Inhalte umsetzen, um bei der nächsten Wahl Wähler:innen zu gewinnen.

    Minderheitsregierungen

    • Regierungen ohne parlamentarische Mehrheit.
    • Leben von wechselnden Mehrheiten im Parlament.
    • Für stabile Minderheitsregierungen braucht es eine starke Regierung mit Macht.

    Abschließend / Diskussionsfragen

    • Auswirkungen von Minderheitsregierungen auf Wähler:innen, Parteien und die Zufriedenheit mit der Demokratie (insbesondere in Deutschland).

    Wahlsysteme

    • Thema: Verhältniswahlsystem vs. Mehrheitswahlsystem und deren Folgen.
    • Unterschied zwischen verschiedenen Wahlsystemen.

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    Quiz Team

    Description

    Dieses Quiz behandelt zentrale Konzepte der Regierungsbildung in parlamentarischen Demokratien. Es wird erklärt, wie Minister:innen, Staatsoberhäupter und Parteien interagieren. Zudem werden die Verantwortlichkeiten und die Gewaltenteilung innerhalb von Regierungssystemen untersucht.

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