Regierungsbildung und parlamentarische Systeme

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Questions and Answers

Was beschreibt den Zustand, in dem eine Regierung stark vom Parlament abhängt?

  • Exekutive Dominanz
  • Parlamentarische Unabhängigkeit
  • Verschmelzung der Gewalten (correct)
  • Gewaltenteilung

In parlamentarischen Demokratien haben Minister:innen im Allgemeinen eine schwache Position.

True (A)

Wie wird der Prozess genannt, wenn Staatsoberhäupter Politiker:innen für die Regierungsbildung bestimmen?

Regierungsbildung

Parteidisziplin ist essenziell für das __________ des Systems.

<p>Funktionieren</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Länder den entsprechenden Rollen in der Regierungsbildung zu:

<p>Italien = Formateur Belgien = Informateur UK = Premier Deutschland = Kanzler</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Regierungssysteme sind demokratisch?

<p>Parlamentarische (B), Präsidentielle (D)</p> Signup and view all the answers

Die horizontale Gewaltenteilung beschreibt die Aufteilung der Staatsmacht zwischen nationalen und subnationalen Ebenen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was sind die zwei Dimensionen der Gewaltenteilung?

<p>Horizontale und vertikale Gewaltenteilung</p> Signup and view all the answers

In einem parlamentarischen System ist die Regierung gegenüber dem __________ verantwortlich.

<p>Parlament</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Begriffe mit ihrer Beschreibung:

<p>Legislative = Erstellt Gesetze Exekutive = Setzt Gesetze um Judikative = Überprüft die Gesetze Zentralismus = Staatsmacht konzentriert auf nationaler Ebene</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'Office-seeking' in der Regierungsbildung?

<p>Das Streben nach politischen Ämtern (D)</p> Signup and view all the answers

Eine 'minimal winning coalition' besteht aus der größtmöglichen Anzahl an Parteien, um Ämter zu erhalten.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Beispiel für eine 'least minimal winning coalition'?

<p>Eine Koalition, die aus der geringsten Anzahl an Parteien besteht und mit dem kleinstmöglichen Stimmenanteil bildet.</p> Signup and view all the answers

Der Staatsoberhaupt ernennt den __________.

<p>Regierungschef</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Art der Regierungsbildung mit ihren Beschreibungen zu:

<p>Office-seeking = Streben nach politischen Ämtern Policy-seeking = Durchsetzen von politischen Inhalten minimal winning coalition = Koalition mit der kleinstmöglichen Anzahl an Parteien least minimal winning coalition = Koalition mit kleinstmöglichem Stimmenanteil</p> Signup and view all the answers

Welche Eigenschaft kennzeichnet semi-präsidentielle Demokratien?

<p>Gemeinsame Exekutivmacht zwischen Präsident und Premier (B)</p> Signup and view all the answers

In Österreich hat der Präsident eine sehr starke Rolle in der Regierung.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie ein Beispiel für ein Land mit einer semi-präsidentiellen Demokratie.

<p>Frankreich</p> Signup and view all the answers

Das Parlament wählt die Mitglieder des __________, während der Präsident nicht direkt vom Volk gewählt wird.

<p>Parlaments</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Länder ihren Eigenschaften zu:

<p>Österreich = Präsident hat wenig Kompetenzen Frankreich = Präsident hat umfassende Entscheidungsmacht Irland = Beispiel für semi-präsidentielle Demokratie Deutschland = Parlamentarische Demokratie</p> Signup and view all the answers

Was ist eine wichtige Aufgabe des Präsidenten in einer semi-präsidentiellen Demokratie?

<p>Ernennung des Kabinetts (C)</p> Signup and view all the answers

Der Premier wird in allen semi-präsidentiellen Demokratien vom Präsidenten ernannt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wer hat in Österreich den Regierungsbildungsauftrag nach Wahlen?

<p>Der Präsident</p> Signup and view all the answers

Was besagt Gamsons Law in Bezug auf Koalitionspartner?

<p>Der Anteil der Sitze beeinflusst die Verteilung der Ämter in einer Koalition. (A)</p> Signup and view all the answers

Kleinere Koalitionspartner erhalten häufig weniger Ministerien als größere Partner.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine 'connected coalition'?

<p>Eine Koalition, in der Parteien ideologisch nahe beieinander liegen und ihre Inhalte umsetzen können.</p> Signup and view all the answers

Bei einer _______ hat die Regierung keine parlamentarische Mehrheit.

<p>Minderheitsregierung</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Länder den Minderheitsregierungen zu:

<p>Schweden = Minderheitsregierung Dänemark = Minderheitsregierung Norwegen = Minderheitsregierung Deutschland = Minderheitsregierung</p> Signup and view all the answers

Warum streben Parteien Koalitionen an?

<p>Um Wähler:innen bei der nächsten Wahl zu gewinnen. (B)</p> Signup and view all the answers

Eine stabile Minderheitsregierung benötigt eine schwache Agenda-Setting Macht.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine 'Veto-Spieler'-Position?

<p>Eine Position, die es einer Partei ermöglicht, Entscheidungen zu blockieren und dadurch mehr Einfluss auszuüben.</p> Signup and view all the answers

Wo entstanden ursprünglich die präsidentiellen Demokratien?

<p>USA (C)</p> Signup and view all the answers

In einem präsidentiellen System kann der Präsident das Parlament auflösen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie werden der Präsident und die Abgeordneten des Parlaments gewählt?

<p>In getrennten Wahlen direkt vom Volk.</p> Signup and view all the answers

Die Rolle von Parteien in präsidentiellen Demokratien ist __________.

<p>schwächer</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Kompetenzen des Präsidenten den entsprechenden Funktionen zu:

<p>Veto im Gesetzgebungsverfahren = Gesetzgebende Macht Zusammensetzung des Kabinetts = Executive Funktionen Symbolische Funktion = Staatsoberhaupt Unabhängige Wahl = Volk</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Aussagen beschreibt die Entscheidungssituation in präsidentiellen Systemen am besten?

<p>Legislative und Exekutive müssen gemeinsam Lösungen finden. (D)</p> Signup and view all the answers

Entscheidungen in der Legislative sind oft einfach aufgrund der hohen Parteidisziplin.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was passiert bei einem 'divided government'?

<p>Es kommt zu Blockaden politischer Entscheidungen.</p> Signup and view all the answers

Der Kongress hat das alleinige Recht, __________ zu verabschieden.

<p>Gesetze</p> Signup and view all the answers

Welche Macht besitzt ein Präsident in einem präsidentiellen System nicht?

<p>Parlament auflösen (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Regierungssysteme

Regierungssysteme beschreiben die Organisation und Funktionsweise eines politischen Systems, z.B. wie Regierung, Parlament und Präsident:in zusammenarbeiten.

Demokratie-Formen

Demokratie-Formen wie präsidentielle, semi-präsidentielle und parlamentarische Systeme unterscheiden sich durch die Beziehungen zwischen Regierung, Parlament und Präsident:in.

Gewaltenteilung

Die Gewaltenteilung sorgt dafür, dass die Macht im Staat aufgeteilt ist, um Missbrauch zu verhindern.

Horizontale vs. Vertikale Gewaltenteilung

Horizontale Gewaltenteilung teilt die Staatsmacht zwischen den drei Gewalten (Legislative, Exekutive, Judikative), während vertikale Gewaltenteilung die Macht zwischen nationalen und regionalen Ebenen (z.B. Bund und Länder) verteilt.

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Verantwortlichkeit der Regierung gegenüber dem Parlament

Die Beziehung zwischen Regierung und Parlament ist ein entscheidendes Merkmal zur Einteilung von Regierungssystemen.

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Verantwortlichkeit der Regierung

Der Premierminister oder die Premierministerin ist dem Parlament gegenüber verantwortlich und kann durch ein Misstrauensvotum des Parlaments entlassen werden.

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Verschmelzung der Gewalten

Die enge Beziehung zwischen Regierung und Parlament, die in einem parlamentarischen System typisch ist, wird als "Verschmelzung der Gewalten" bezeichnet.

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Macht des Premiers/der Premierministerin

In parlamentarischen Systemen kann die Macht des Premiers oder der Premierministerin stark variieren - von sehr mächtig (z.B. in Großbritannien) bis hin zu einer stärkeren Rolle der Ministerinnen und Minister (z.B. in Deutschland).

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Rolle von Parteien

Parteien spielen in parlamentarischen Systemen eine wichtige Rolle, da sie die Grundlage für Regierungsbildung und Entscheidungsfindung bilden.

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Parteidisziplin

Parteidisziplin ist essenziell für das Funktionieren eines parlamentarischen Systems, da Entscheidungen nur mit einer Mehrheit im Parlament getroffen werden können. Vor allem Koalitionsregierungen sind auf die Einigkeit innerhalb der beteiligten Parteien angewiesen.

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Regierungsbildung: Wie funktioniert das?

Die Partei mit den meisten Sitzen im Parlament hat das Recht, die Regierung zu bilden. Bei Regierungsbildungen geht es oft darum, dass die Parteien viele Ämter bekommen wollen oder ihre politischen Ziele durchsetzen wollen.

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Büropolitik (Office-Seeking)

Parteien wollen möglichst viele politische Ämter erreichen, um Einfluss auf die Politik zu haben.

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Politik (Policy-Seeking)

Parteien versuchen, ihre politischen Ziele und Ideen in der Regierung umzusetzen.

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Minimal Winning Coalition

Eine Koalition mit der kleinstmöglichen Anzahl an Parteien, um die meisten Ämter zu erhalten.

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Least Minimal Winning Coalition

Eine Koalition mit der kleinstmöglichen Anzahl an Parteien und dem kleinstmöglichen Stimmenanteil.

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Was ist ein semi-präsidentielles System?

In einem semi-präsidentiellen System werden der Präsident und der Premierminister vom Volk gewählt, aber der Premierminister ist gegenüber dem Parlament verantwortlich.

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Welche Rolle spielt der Präsident in Österreich?

Österreich ist ein Beispiel für ein semi-präsidentielles System, bei dem der Präsident eine eher formelle Rolle spielt und der Kanzler die tatsächliche Führung der Exekutive innehat.

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Was ist ein parlamentarisches System?

In einem parlamentarischen System wird der Präsident vom Parlament gewählt, der Regierungschef (Kanzler) ist gegenüber dem Parlament verantwortlich.

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Was bedeutet "Verantwortlichkeit gegenüber dem Parlament"?

In einem parlamentarischen System ist der Kanzler gegenüber dem Parlament verantwortlich. Das bedeutet, dass der Kanzler das Vertrauen des Parlaments benötigt, um im Amt zu bleiben.

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Was ist ein präsidentielles System?

In einem präsidentiellen System wird sowohl der Präsident als auch das Parlament vom Volk gewählt. Der Präsident ist Oberhaupt des Staates und der Regierung.

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Was ist die Exekutive?

Die Exekutive ist die Staatsgewalt, die Gesetze umsetzt und die Verwaltung des Staates leitet. Sie besteht normalerweise aus dem Regierungschef und der Regierung.

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Welche Aufgabe hat der Präsident?

Der Präsident ist das Oberhaupt des Staates, er repräsentiert das Land im Ausland und ist für die Einhaltung der Verfassung verantwortlich.

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Welche Aufgabe hat der Kanzler/die Kanzlerin?

Der Kanzler ist der Regierungschef und leitet die Regierung. Er ist gegenüber dem Parlament verantwortlich.

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Präsidentielle Demokratie

Präsidentielle Demokratien sind politische Systeme, bei denen der Präsident nicht vom Parlament abhängig ist. Er ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und wird direkt vom Volk gewählt.

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Gewaltenteilung bei präsidentiellen Demokratien

In präsidentiellen Systemen sind die Gewalten strikt getrennt. Der Präsident ist nicht dem Parlament gegenüber verantwortlich und kann nicht von ihm abgewählt werden.

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Wahl des Präsidenten und des Parlaments

Der Präsident wird unabhängig vom Parlament vom Volk gewählt. Das Parlament wählt seine Abgeordneten ebenfalls direkt.

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Kompetenzen des Präsidenten

Der Präsident hat weitreichende Befugnisse, darunter die Ernennung der Regierung, die Gesetzgebung und das Veto-Recht.

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Rolle von Parteien in präsidentiellen Demokratien

Parteien spielen eine eher schwache Rolle in präsidentiellen Demokratien. Die Abgeordneten fühlen sich in erster Linie ihrem Wahlkreis verpflichtet.

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Machtverteilung und Entscheidungsfindung

Die Trennung von Exekutive und Legislative führt zu einer hohen demokratischen Legitimation beider Gewalten. Gleichzeitig kann dies die Entscheidungsfindung erschweren, da sich beide Seiten nicht gegenseitig überstimmen können.

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„Divided Government“

Bei einem „divided government“ gehören der Präsident und die Mehrheit im Parlament unterschiedlichen Parteien an. Dies führt oft zu Blockaden in der Politik.

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Legislative und Veto-Recht in den USA

Der Kongress in den USA hat das alleinige Recht, Gesetze zu verabschieden. Der Präsident kann diese jedoch mit einem Veto blockieren. In diesem Fall müssen sich Präsident und Kongress auf einen neuen Gesetzentwurf einigen.

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Veto-Überstimmungen

Das Veto des Präsidenten kann vom Kongress überstimmt werden, wenn beide Kammern (Senat und Repräsentantenhaus) mit einer Zweidrittelmehrheit zustimmen.

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Herausforderungen von präsidentiellen Systemen in den USA

Die Trennung der Gewalten und das „divided government“ in den USA können politische Entscheidungen blockieren und zu Kompromissen zwingen.

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Gleichmäßige Ministerienverteilung

Wenn jeder Koalitionspartner gleich viele Ministerien erhält, unabhängig von seiner Größe. Diese Regelung stärkt kleinere Parteien, da sie ein Veto einlegen können.

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Proportionale Ministerienverteilung

Die Ministerien werden proportional zum Sitzanteil der Koalitionspartner verteilt. Diese Regel ist in der Praxis häufig anzutreffen.

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Gamsons Law

Eine empirische Beobachtung, die zeigt, dass Koalitionspartner mit einem kleineren Sitzanteil oft mehr Ministerien erhalten, als ihrem Anteil entsprechen würde. Dies liegt daran, dass kleine Parteien eine wichtige Rolle bei der Stabilität der Koalition spielen.

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Veto Spieler Position

Die Fähigkeit einer Partei, ein Gesetz zu blockieren, selbst wenn sie nur eine kleine Mehrheit hat. Kleine Parteien in Koalitionen nutzen diese Position, um mehr Macht zu erhalten.

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Policy-Seeking

Parteien streben danach, ihre politischen Ziele in der Regierung umzusetzen. Sie versuchen daher, Koalitionen mit Parteien zu bilden, die ähnliche politische Positionen haben, um ihre Interessen zu verwirklichen.

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Connected Coalition

Koalitionen, die aus Parteien bestehen, die sich ideologisch nahe stehen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die politische Agenda der Koalition umgesetzt wird.

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Minderheitsregierung

Regierungen, die keine parlamentarische Mehrheit haben. Sie sind auf die Unterstützung anderer Parteien angewiesen, um Gesetze zu verabschieden.

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Einschluss der Median-Partei

Die Regierung muss die Unterstützung der Median-Partei (der Partei, die sich in der Mitte des politischen Spektrums befindet) gewinnen, um ihre Politik durchzusetzen. Dies ist besonders wichtig für Minderheitsregierungen.

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Study Notes

Einführung in die Politikwissenschaft

  • Das Thema des Vortrags ist Parlamentarismus und Präsidentialismus.
  • Der Vortrag wurde am 05.11.2024 gehalten.
  • Der Dozentin ist Dr. Christina-Marie Juen.
  • Die Hochschule ist die Universität Oldenburg.

Regierungssysteme

  • Regierungssysteme beschreiben Aufbau und Funktionsweise politischer Systeme.
  • Demokratie lässt sich in präsidentielle, semi-präsidentielle und parlamentarische Systeme unterteilen.
  • Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten System hängt von der Beziehung zwischen Regierung, Parlament und Präsident:in ab.
  • Die Gewaltenteilung ist ein wichtiger Aspekt von Regierungssystemen.

Gewaltenteilung

  • Horizontale Gewaltenteilung: Aufteilung auf Legislative, Exekutive und Judikative.
  • Vertikale Gewaltenteilung: Aufteilung zwischen nationaler und subnationalen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen).
  • Unterschiedliche konkrete Aufteilungen in verschiedenen Regierungssystemen.
  • Zentralismus vs. Föderalismus als Beispiele für vertikale Gewaltenteilung.

Klassifizierung von Demokratien

  • Kriterien zur Klassifizierung von Demokratien:
    • Ist die Regierung dem gewählten Parlament verantwortlich?
    • Ist der Staatsoberhaupt vom Volk für eine feste Amtszeit gewählt?
  • Die Antwort auf diese Fragen bestimmt Kategorisierung in:
    • Präsidentielle Demokratien
    • Semi-präsidentielle Demokratien
    • Parlamentarische Demokratien

Präsidentielle Demokratien

  • Ursprünglich in den USA entstanden, verbreitet heute auch in Lateinamerika.
  • Klare Trennung der Gewalten: Präsident:in ist gleichzeitig Staatsoberhaupt und Regierungschef:in.
  • Präsident:in ist nicht dem Parlament verantwortlich und kann vom Parlament nicht abgesetzt werden.
  • Parlament kann Präsident:in ebenfalls nicht absetzen.
  • Präsident:in hat umfassende Kompetenzen, z.B. Zusammensetzung des Kabinetts.

Präsident:in

  • Präsident:in und Abgeordnete werden unabhängig voneinander gewählt.
  • Legislative und Exekutive sind stark getrennt.
  • Umfassende Kompetenzen des Präsident:innenamtes:
    • Zusammensetzung des Kabinetts
    • Gesetzgebende Macht
    • Veto im Gesetzgebungsverfahren
  • Amt des Präsident:innen fasst symbolische und politische Funktionen des Staatsoberhauptes zusammen.

Parteien

  • Rolle von Parteien ist schwächer als bei parlamentarischen Systemen.
  • Parteidisziplin ist weniger stark ausgeprägt.
  • Abgeordnete fühlen sich gegenüber ihrem Wahlkreis verantwortlich.
  • Erneute Nominierungen hängen von Unterstützung im Wahlkreis ab.
  • Parteipraferenzen sind weniger wichtig als die der eigenen Wahlkreiswähler.

Machtverteilung

  • Wahl von Exekutive und Legislative findet getrennt statt.
  • Entscheidungen können dadurch erschwert werden.
  • Exekutive und Legislative können sich nicht gegenseitig überstimmen und müssen gemeinsam Lösungen finden.
  • Entscheidungsfindung ist schwierig, wenn Präsident:in und Mehrheit im Parlament verschiedenen Parteien angehören.

Präsidentialismus in den USA

  • Blockierung politischer Entscheidungen durch "divided government" (verschiedene Seiten im Kongress).
  • Präsident:in ist Demokrat, Kongress hat eine andere Mehrheit.
  • Der Kongress hat das alleinige Recht Gesetze zu verabschieden.
  • Gesetze können vom Präsident:in durch Veto blockiert werden.
  • Veto kann vom Kongress überstimmt werden (wenn beide Kammern mit 2/3 Mehrheit zustimmen).

Semi-präsidentielle Demokratien

  • Kombination aus direkt gewähltem Präsidenten:in und einem Premier, der die Regierung leitet.
  • Beispiel: Österreich, Frankreich, Irland.
  • Die Regierung ist dem Parlament verantwortlich.
  • Präsident:in ernennt das Kabinett.
  • Häufig wird der Premier auch vom Präsident:in ernannt oder formell vom Präsident:in bestimmt.
  • Präsident:in und Premier teilen sich die Exekutivmacht im Staat.
  • Große Unterschiede in der Machtausdehnung des/der Präsident:in:
    • In Frankreich umfassende Entscheidungsmacht
    • Im Österreich nur begrenzte Kompetenzen.
  • Semi-präsidentialismus in Österreich:
    • Offiziell ist der Präsident:in neutral, aber häufig Bezug zu einer Partei
    • Präsident:in bestimmt den Kanzler:in und setzt den Kanzler:in und die Regierung ein.
    • Formell ist der Präsident:in eher schwach
    • Kann in manchen Situationen wichtig werden, etwa Ernenung der Regierung
    • Präsident:in hat die Aufgabe die Demokratie zu schützen

Parlamentarische Demokratien

  • Wähler:innen wählen nur die Mitglieder des Parlaments.

  • Präsident:in wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern vom Parlament.

  • Parlament entscheidet, wer Regierungchef:in wird (und somit die Exekutive).

  • Kanzler:in ist dem Parlament verantwortlich (kann durch Misstrauensvotum abgesetzt werden).

  • Regierung braucht Wohlwollen des Parlaments (oft Mehrheit).

  • Abhängigkeit der Regierung vom Parlament wird als Gewaltenverschmelzung bezeichnet.

  • Unterschiedliche Macht zwischen Regierungen in parlamentarischen Systemen

  • Verhältnis zwischen Kanzler:in/Premier und anderen Mitgliedern des Kabinetts variiert stark

  • Beispiele:

    • UK: Premier formell und informell sehr mächtig, Minister:innen weniger stark.
    • Deutschland: Kanzler:in zentrale Position, Minister:innen ebenfalls stark.

Parteien (Parlamentarische Systeme)

  • Rolle von Parteien ist sehr stark ausgeprägt.
  • Parteidisziplin ist essentiell für Funktionieren des Systems und für Entscheidungsfindungen.
  • Entscheidungen bedürfen einer Mehrheit im Parlament.
  • Koalitionsregierungen sind stark von Parteidisziplin abhängig.
  • Kandidierende hängen von Parteien ab.

Regierungsbildung in parlamentarischen Systemen

  • Regierungsbildung oft durch „free-style bargaining“ und Staatsoberhaupt ernennt Regierungschef.
  • Bei Regierungsbildungen oft Trade-Off zwischen office-seeking und policy-seeking.
  • Trade off zwischen politischen Ämtern und durchsetzung von Inhalt.
  • Unterschiedliche Arten von Koalitionen können gebildet werden.

Rolle des Staatsoberhauptes

  • Staatsoberhaupt bestimmt Politiker:in (meist designierter Premier/als „Formateur“ der Regierungsbildung.
  • Staatsoberhaupt bestimmt Politiker:in als „Informateur“, dann einen Formateur (z.B. Belgien)
  • Regierungsbildung durch „free-style bargaining“.
  • Staatsoberhaupt ernennt Regierungschef:in. nach Konvention oft die größte Partei.

Regierungsbildung

  • Bei Regierungsbildung oft Trade-Off zwischen office- und policy-seeking.
  • Parteien wollen oft sowohl Ämter als auch Durchsetzung ihrer politischen Inhalte.
  • Unterschiedliche Arten von Koalitionen können gebildet werden.

Office-Seeking

  • Parteien wollen möglichst viele Ämter.
  • Koalitionen mit möglichst wenig Parteien werden angestrebt.
  • Koalition mit minimaler Anzahl an Parteien um möglichst viele Ämter zu erhalten.
  • Koalition mit minimaler Anzahl an Parteien und minimalem Stimmenanteil.
  • Verhandlung um Ministerien; Wieviele Ministerien bekommt jeder Partner?
  • Möglichkeit 1: Jeder Koalitionspartner erhält gleich viele Ministerien
  • Möglichkeit 2: Verteilung der Ministerien proportional zum Sitzanteil.
  • Gamsons Law: Zusammenhang zwischen Stimmenanteil und Ämtern in einer Koalition.
  • Kleine Koalitionspartner erhalten oft mehr Ämter als ihr Stimmenanteil suggeriert.
  • Kleinen Parteien kann durch „Veto-Spieler“-Position mehr ausgehandelt werden.

Policy-Seeking

  • Parteien wollen nicht nur Ämter, sondern vor allem ihre Policies umsetzen.
  • Koalitionen mit möglichst ähnlichen Parteien.
  • Parteien wollen ihre Inhalte umsetzen, um bei der nächsten Wahl Wähler:innen zu gewinnen.

Minderheitsregierungen

  • Regierungen ohne parlamentarische Mehrheit.
  • Leben von wechselnden Mehrheiten im Parlament.
  • Für stabile Minderheitsregierungen braucht es eine starke Regierung mit Macht.

Abschließend / Diskussionsfragen

  • Auswirkungen von Minderheitsregierungen auf Wähler:innen, Parteien und die Zufriedenheit mit der Demokratie (insbesondere in Deutschland).

Wahlsysteme

  • Thema: Verhältniswahlsystem vs. Mehrheitswahlsystem und deren Folgen.
  • Unterschied zwischen verschiedenen Wahlsystemen.

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